DE19607448A1 - Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem für Tankanlagen - Google Patents
Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem für TankanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pneumatisches Förder
und/oder Dosiersystem (Pumpsystem) zur Abfüllung von Flüssig
keiten aus Tankanlagen (z. B. Lagertankanlagen) insbesondere
zur Abfüllung von explosiven und/oder korrosiven Flüssigkei
ten in kleinere Gebinde oder Vorlagen.
Die Lagerung von explosiven und/oder korrosiven Flüssig
keiten in Lagertankanlagen und die Abfüllung dieser Flüssig
keiten in anwendungsgerechte kleinere Gebinde oder Vorlagen,
z. B. Fässer, Kanister, Dosiervorlagen etc., muß sach- und
fachgerecht erfolgen und eine sichere Handhabung ermöglichen.
Die Ausgestaltung und Handhabung einer Lagertankanlage und
des darin eingesetzten Förder- und/oder Dosiersystems zur
Abfüllung der explosiven und/oder korrosiven Flüssigkeiten
muß daher bestimmte Anforderungen erfüllen. Die Lagertankan
lage und das damit kombinierte Förder- und/oder Dosiersystem
müssen sich explosionsgeschützt betreiben lassen und alle mit
der Flüssigkeit in Berührung gelangenden Anlagenteile müssen
möglichst verschleißfrei und korrosionsfrei ausgelegt sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein pneuma
isches Förder- und/oder Dosiersystem zur Abfüllung von Flüs
sigkeiten aus Lagertankanlagen bereitzustellen, welches sich
sicher, möglichst einfach, möglichst verschleißfrei und nicht
anfällig gegen Korrosion über lange Zeiträume möglichst war
tungsfrei betreiben läßt.
Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung ein pneu
matisches Förder- und/oder Dosiersystem (Pumpsystem) vor,
welches zur Abfüllung von Flüssigkeiten, insbesondere von ex
plosiven und/oder korrosiven Flüssigkeiten, aus einem Lager
tank (1) in kleinere Gebinde oder Vorlagen dient. Das erfin
dungsgemäße pneumatische Förder- und/oder Dosiersystem ist im
Anspruch 1 charakterisiert und bevorzugte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße pneumatische Förder- und/oder Do
siersystem kann in Lagertankanlagen, die z. B. einen Tankbe
hälter (1) mit Be- und Entlüftung (15) sowie gegebenenfalls
eine gesonderte Befülleinrichtung umfassen, betrieben werden.
Das erfindungsgemäße pneumatische Förder- und/oder Dosier
system weist hierbei folgende Merkmale auf:
- - einen innerhalb des Tankbehälters (1) anzuordnenden Flüs sigkeitsaufnahmezylinder (2),
- - eine außerhalb des Tankbehälters (1) anzuordnender Druck- und gegebenenfalls Saugquelle (3), funktionell verbunden mit einem ebenfalls außerhalb des Tankbehälters (1) anzu ordnenden Regelsystem (4) zur Steuerung der durch die Druck- und gegebenenfalls Saugquelle (3) erzeugten Druck- und gegebenenfalls Saugkraft, die auf die aus dem Tankbehälter (1) zu fördernde und/oder zu dosierende Flüssigkeit (12) einwirkt, und gegebenenfalls weiterhin zur Steuerung von Ventilen und Absperreinrichtungen,
- - eine Druck- und gegebenenfalls Saugleitung (5) mit Sicher heitsventil oder Schwimmerventil (6), die die Druck- und gegebenenfalls Saugquelle (3) und das damit verbundene Regelsystem (4) mit einem der beiden Enden (E1) des Flüs sigkeitsaufnahmezylinders (2) verbindet,
- - eine Ansaugleitung (7) mit Rückschlagventil (8), die in das andere Ende (E2) des Flüssigkeitsaufnahmezylinders (2) mündet,
- - eine Förderleitung (9) mit Rückschlagventil (10), die das Ende (E2) des Flüssigkeitsaufnahmezylinders (2) mit der Entnahme- bzw. Abfülleinrichtung (11) für die Flüssigkei ten verbindet,
- - gewünschtenfalls weitere an sich übliche Ventile, Absperr- und Steuerungseinrichtungen zur Steuerung der Flüssig keitsaufnahme und -ableitung in und aus dem Flüssigkeits aufnahmezylinder (2).
Mit dem vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Pump
system ausgerüstete Tankanlagen sind beispielhaft in den
Fig. 1 und 2 schematisch wiedergegeben. Nachfolgend wird die
Erfindung im Hinblick auf ihre Funktion und Vorteile anhand
der Fig. 1 bzw. Fig. 2 mit den dafür angegebenen Bezugszei
chen weiter erläutert.
Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen pneumatischen
Förder- und/oder Dosiersystems (Pumpsystem) in Lagertankanla
gen wird eine Anlage zur Lagerung und zur Abfüllung von ins
besondere explosiven und/oder korrosiven Flüssigkeiten ge
schaffen, deren Aufbau unkompliziert und wartungsfreundlich
ist und die im Betrieb eine sichere und fachgerechte Lagerung
und Abfüllung von Flüssigkeiten erlaubt, für deren Handhabung
besondere Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten sind. Das pneumati
sche Förder- und/oder Dosiersystem für Lagertankanlagen kann
an die jeweiligen explosiven bzw. korrosiven Flüssigkeiten
angepaßt werden. Das in der Lagertankanlage eingesetzte bzw.
damit kombinierte Pumpsystem ist wartungsfreundlich und
langzeitbeständig, da im wesentlichen keine beweglichen Tei
le, mit Ausnahme einiger Sicherheits-, Rückschlag- oder
Schwimmerventile, mit der explosiven und/oder korrosiven
Flüssigkeit in Kontakt gelangen und alle sonstigen, gegebe
nenfalls kritischen Anlagenteile außerhalb des Tankbehälters
sicher und bedienungsfreundlich angeordnet werden können. Das
Pumpsystem kommt hierbei mit einem Minimum an beweglichen
Teilen aus und weist weiterhin den Vorteil auf, daß keine
elektrischen Installationen mit der zu lagernden bzw. abzu
füllenden aggressiven Flüssigkeit in Kontakt gelangen. Die
Steuerung der Abfüllmenge und einer gleichmäßigen Förderung
und/oder Dosierung der abzufüllenden Flüssigkeit kann durch
an sich bekannte Regelsysteme (4) erreicht werden, die sowohl
analog oder auch digital arbeiten können. Solche Regelsysteme
können z. B. Zeitrelais, Durchflußmesser oder pneumatisch
elektrische Steuereinheiten sein. Als Druckquelle (3) können
konventionelle Kolbenpumpen, z. B. eine "Saugkolbenpumpe",
oder Druckgassysteme Anwendung finden, die durch das Regelsy
stem (4) gesteuert werden. Die Druckquelle (3) wirkt hierbei
nur fakultativ alternierend auch als Saugquelle, und zwar nur
bei bestimmten Druckquellen (3) wie z. B. einer "Saugkolben
pumpe". Wird das Pumpsystem in einer Variante der Erfindung
mit einer derartigen Saugkolbenpumpe betrieben, wirkt diese
über einen Wechsel von Saug- und Druckkraft auf die zu för
dernde bzw. zu dosierende Flüssigkeit ein, wobei zwischen dem
Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) und der Druck und Saugquelle
(3) ein Druckgas, insbesondere ein weiter unten beschriebenes
Inertgas, zirkuliert. Durch die alternierende Saug- und
Druckwirkung wird der Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) beim
Betrieb des Pumpsystems alternierend über die Ansaugleitung
(7) befüllt und anschließend über die Förderleitung (9) und
die Entnahme- bzw. Abfülleinrichtung (11) entleert.
Falls das Pumpsystem in einer anderen Variante der Er
findung mit einem Druckgassystem als Druckquelle (3) betrie
ben wird, entfällt bei der Variante der Erfindung gemäß
Fig. 1 die Saugwirkung. Der Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2)
wird in dieser Variante der Erfindung daher über einen alter
nierenden Druckaufbau und Druckausgleich in der Tankanlage,
beispielsweise mit über das Regelsystem (4) gesteuerten Ma
gnetventilen in der Druckquelle (3), alternierend entleert
und befüllt. Durch den über die Druckquelle (3) aufgebauten
Gasdruck im Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) wird dieser
(nach einem vorausgegangenen Befüllvorgang) alternierend über
die Förderleitung (9) und die Entnahme- und Abfülleinrichtung
(11) entleert und anschließend über die Ansaugleitung (7)
wieder befüllt. Der Befüllvorgang des Flüssigkeitsaufnahme
zylinders (2) wird hierbei durch den hydrostatischen Druck
der in der Tankanlage enthaltenen explosiven und/oder korro
siven Flüssigkeit bewirkt.
Vorzugsweise wird durch das Regelsystem (4) ein vollau
tomatischer Betrieb des Pumpsystems in der Tankanlage beim
Abfüllen der Flüssigkeiten sichergestellt; hierbei können
auch alle sonstigen Ventile, Absperrorgane und über entspre
chende Flüssigkeitsmengenzähler in Verbindung mit der Entnah
me- bzw. Abfülleinrichtung (11) auch die zu entnehmende Flüs
sigkeitsmenge gesteuert werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zeich
net sich diese dadurch aus, daß alle mit der Flüssigkeit in
Kontakt gelangenden Teile des Systems - also des erfindungs
gemäßen Pumpsystems wie auch der damit betriebenen Tankanlage
- korrosionsgeschützt, vorzugsweise unter Verwendung von Alu
minium oder eines korrosionsbeständigen Edelstahls oder
Kunststoffes, ausgeführt sind. Die Art der korrosionsbestän
digen Kunststoffe richtet sich zweckmäßigerweise je nach Art
der verwendeten explosiven und/oder korrosiven Flüssigkeit;
Beispiele für geeignete korrosionsbeständige Kunststoffe sind
z. B. Hart-PVC (PVC = Polyvinylchlorid), PE (= Polyethylen)
oder PTFE (= Polytetrafluorethylen). Die Art des korrosions
beständigen Edelstahls richtet sich zweckmäßigerweise eben
falls nach der Art der verwendeten explosiven und/oder korro
siven Flüssigkeit; Beispiele für korrosionsbeständige Edel
stähle sind die Edelstahl-Typen 1.4571 oder 1.4306. Diese
Edelstahl-Typen sind insbesondere für Wasserstoffperoxid-
Tankanlagen zu empfehlen und bis Konzentrationen von etwa 60
bis 70 Gew.-% sehr gut geeignet. Von den Kunststoffen ist
insbesondere PE für Wasserstoffperoxid-Konzentrationen bis 50
Gew.-% geeignet, bei niederen Konzentrationen bis etwa 35
Gew.-% Wasserstoffperoxid kann auch Hart-PVC problemlos ver
wendet werden. Bei Wasserstoffperoxid mit Konzentrationen ab
60 Gew.-% empfiehlt sich vorzugsweise Aluminium als Werk
stoff, welches bei Konzentrationen über 70 bis zu 85 Gew.-%
ausschließlich verwendet wird.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen pneumati
schem Förder- und/oder Dosiersystem für Lagertankanlagen wird
durch den Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) gebildet. Dieser
Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) ist innerhalb des Tankbehäl
ters (1) angeordnet und weist vorzugsweise eine auf die För
der- und/oder Dosierleistung abgestimmte Geometrie auf. Als
zweckmäßige geometrische Dimensionen des Flüssigkeitsaufnah
mezylinders (2) kann dieser eine Länge von 0,5 bis 3 m und
einen Radius der Grundfläche von 7,5 bis 50 cm aufweisen. In
vorteilhaften Ausgestaltungen des Flüssigkeitsaufnahmezylin
ders (2) ist der Radius der Grundfläche auf die Länge des
Zylinders abgestimmt; beispielsweise sind im allgemeinen Ver
hältnisse des Radius der Grundfläche zur Länge des Zylinders
von 0,025 bis 1,0 zweckmäßig. In bevorzugten Ausführungsfor
men des Flüssigkeitsaufnahmezylinders (2) weist dieser eine
Länge von 1 bis 2 m und einen Radius der Grundfläche von 20
bis 30 cm auf; das Verhältnis von Radius der Grundfläche zur
Länge des Zylinders beträgt in diesen bevorzugten Ausfüh
rungsformen im allgemeinen 0,1 bis 0,3.
Der Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) kann relativ zum
Boden des Tankbehälters (1) in einer Variante der Erfindung
(siehe Fig. 2) vertikal und in einer anderen Variante der
Erfindung auch horizontal in Bodennähe (siehe Fig. 1) ange
ordnet werden. In der Variante gemäß Fig. 2 ist der Flüssig
keitsaufnahmezylinder vertikal mit einem Winkel α von 90°
angeordnet. Das Prinzip der Lagertankanlage mit vertikaler
Anordnung des Flüssigkeitsaufnahmezylinders entspricht mit
Ausnahme der in Fig. 2 dargestellten Abwandlungen im wesent
lichen dem in Fig. 1 dargestellten Grundprinzip. Das Sicher
heitsventil (6) ist hier ein Schwimmerventil (6), welches
verhindert, daß die Flüssigkeit (12) in die Druck- und Saug
leitung vordringen kann. Das Schwimmerventil umfaßt hierbei
ein gelochtes, geschlitztes oder auch mit anderen Öffnungs
formen versehenes Führungsrohr (6a) für eine Verschlußkugel
(6b), die vom Flüssigkeitspegel (13a) im Flüssigkeitsaufnah
mezylinder getragen wird und zum Verschluß der Zu- und Ablei
tungsöffnungen (2a) und (2b) dient. Die senkrechte Anordnung
des Flüssigkeitsaufnahmezylinders bietet den besonderen Vor
teil, daß bereits bestehende Tankanlagen durch eine vorhande
ne Revisionsöffnung nachträglich mit dem erfindungsgemäßem
Pumpsystem ausgerüstet werden können. Gewünschtenfalls können
hierfür der Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) und zugehörige
Leitungsteile konstruktiv als fest verbundene Einheit mit dem
Verschluß der Revisionsöffnung ausgeführt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausrüstung der Lagertankanlage
mit dem Pumpsystem gemäß der Erfindung besteht darin, daß der
Flüssigkeitsaufnahmezylinder (2) innerhalb des Tankbehälters
in Bodennähe angeordnet ist; vorzugsweise ist der Flüssig
keitsaufnahmezylinder (2) hierbei relativ zum Boden des Tank
behälters (1) horizontal mit einer Neigung, insbesondere mit
einem bestimmten Winkel α, angeordnet. Diese Variante der
Erfindung wird durch Fig. 1 verdeutlicht. Der Flüssigkeits
aufnahmezylinder (2) kann zwar allgemein in einem Winkel α
von 2° bis 90° relativ zum Boden des Tankbehälters angeordnet
sein, zweckmäßig ist jedoch eine Neigung mit einem Winkel α
von 2° bis 35°, wobei Neigungen mit einem Winkel α von 5° bis
10° bevorzugt sind.
Sowohl die vertikale als auch die horizontale Anordnung
mit der bevorzugten Neigung des Flüssigkeitsaufnahmebehälters
wirkt sich auf eine gleichmäßige, kontinuierliche und blasen
freie Förderung der zu entnehmenden bzw. abzufüllenden Flüs
sigkeit positiv aus.
Gerade im Hinblick auf die Lagerung und Förderung bzw.
Abfüllung von explosiven Flüssigkeiten ist es wichtig, daß
die Lagertankanlage und das erfindungsgemäße pneumatische Förder-
und/oder Dosiersystem gewünschtenfalls mit einem Inertgas
betrieben werden kann. Hierzu kann die Druck- und gegebenen
falls Saugquelle (3) eine Zuführung (14) für das Inertgas
aufweisen. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße pneumatische Förder-
und/oder Dosiersystem und die Lagertankanlage hierbei über
eine pneumatisch-elektrische Steuereinheit mit dem inerten
Druckgas betrieben. Als inertes Druckgas (Inertgas) kommen
alle an sich üblichen technischen Schutzgase (Inertgase) wie
Edelgase oder Stickstoff in Frage. Aus Kostengründen ist der
Betrieb mit Stickstoff als inertem Druckgas (Inertgas) bevor
zugt.
Eine mit dem erfindungsgemäßen Pumpsystem ausgerüstete
Lagertankanlage zeichnet sich insbesondere auch dadurch aus,
daß sie zur sicheren und fachgerechten Abfüllung von explo
siven und/oder korrosiven bzw. aggressiven Flüssigkeiten ge
eignet ist. Diese explosiven und/oder korrosiven Flüssigkei
ten können aus der Gruppe peroxidischer Lösungen, Säuren oder
Laugen ausgewählt sein. Beispielsweise können explosive per
oxidische Lösungen (organischer oder wäßriger Natur) wie Lö
sungen organischer Peroxide oder Percarbonsäuren bzw. hoch
konzentrierte Wasserstoffperoxid-Lösungen (beispielsweise mit
Konzentrationen bis zu 85 Gew.-%) in der erfindungsgemäß aus
gerüsteten Lagertankanlage verwendet werden. Als Säuren kom
men sowohl organische als auch anorganische Säuren in Frage;
z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Schwefel
säure, schwefelige Säure, Flußsäure, Salzsäure, Chlorsauer
stoffsäuren oder auch andere Halogen- bzw. Halogensauerstoff
säuren. Als Laugen kommen insbesondere wäßrige Lösungen der
Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide in Frage; z. B.
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Calcium
hydroxid. Gewünschtenfalls kann die erfindungsgemäß ausgerü
stete Tankanlage auch für andere ätzende oder aggressive
flüssige Medien zur Lagerung und Abfüllung in kleinere Gebin
de dienen. Bevorzugt wird als zu lagernde bzw. abzufüllende
Flüssigkeit aus der Gruppe der peroxidischen Lösungen eine
wäßrige Wasserstoffperoxid-Lösung mit beliebiger Konzentra
tion, insbesondere aber in den hohen Konzentrationsbereichen
bis 85 Gew.-% eingesetzt. Weitere Einzelheiten, Merkmale und
Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der Zeichnungen in
Fig. 1 und Fig. 2, gegebenenfalls in Zusammenhang mit der
vorstehenden Beschreibung.
Die Fig. 1 und Fig. 2 zeigen schematisch vereinfachte
Darstellungen einer Tankanlage mit erfindungsgemäßem Pump
system; die Bezugszeichen in Fig. 1 und Fig. 2 bedeuten hier
bei:
- (1) = Tankbehälter
- (2) = Flüssigkeitsaufnahmezylinder
- (3) = Druck- und gegebenenfalls Saugquelle
- (4) = Regelsystem
- (5) = Druck- und gegebenenfalls Saugleitung
- (7) = Ansaugleitung
- (9) = Förderleitung
- (6) = Sicherheitsventil bzw. Schwimmerventil
- (8), (10) = Rückschlagventile
- (E1), (E2) = Enden des Flüssigkeitsaufnahmezylinders
- (11) = Entnahme- bzw. Abfülleinrichtung
- (12) = zu lagernde bzw. abzufüllende Flüssigkeit
- (13) = Flüssigkeitsspiegel
- (14) = Inertgaszufuhr
- (15) = Be- und Entlüftung
- (16) = Absperrventil
Fig. 1 zeigt hierbei einen horizontal mit Neigung in Boden
nähe des Tankbehälters (1) angeordneten Flüssigkeitsaufnahme
zylinder (2).
Fig. 2 zeigt hierbei die vertikale Anordnung des Flüssig
keitsaufnahmezylinders (2) mit Schwimmerventil (6); die Be
deutung aller anderen Bezugszeichen in Fig. 2 entspricht
derjenigen, wie für Fig. 1 vorstehend angegeben und die zu
sätzlichen Bezugszeichen besitzen folgende Bedeutung:
(2a), (2b) = Zu- und Ableitungsöffnungen
(2a), (2b) = Zu- und Ableitungsöffnungen
- (6) = Schwimmerventil
- (6a) = Führungsrohr; gelocht, geschlitzt oder mit anderen Öffnungsformen versehen
- (6b) = Verschlußkugel, schwimmend geführt im Führungsrohr (6a)
- (13a) = Flüssigkeitspegel im Flüssigkeitsaufnahme zylinder (2).
Claims (12)
1. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem (Pump
system) zur Abfüllung von Flüssigkeiten, insbesondere von
explosiven und/oder korrosiven Flüssigkeiten, aus einem La
gertank (1) in kleinere Gebinde oder Vorlagen, umfassend ein
pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem mit folgenden
Merkmalen:
- - einen innerhalb des Tankbehälters (1) anzuordnenden Flüs sigkeitsaufnahmezylinder (2),
- - eine außerhalb des Tankbehälters (1) anzuordnende Druck- und gegebenenfalls Saugquelle (3), funktionell verbunden mit einem ebenfalls außerhalb des Tankbehälters (1) anzu ordnenden Regelsystem (4) zur Steuerung der durch die Druck- und gegebenenfalls Saugquelle (3) erzeugten Druck- und gegebenenfalls Saugkraft, die auf die aus dem Tankbe hälter (1) zu fördernde und/oder zu dosierende Flüssigkeit (12) einwirkt, und gegebenenfalls weiterhin zur Steuerung von Ventilen und Absperreinrichtungen,
- - eine Druck- und gegebenenfalls Saugleitung (5) mit Sicher heitsventil oder Schwimmerventil (6), die die Druck- und gegebenenfalls Saugquelle (3) und das damit verbundene Regelsystem (4) mit einem der beiden Enden (E1) des Flüs sigkeitsaufnahmezylinders (2) verbindet,
- - eine Ansaugleitung (7) mit Rückschlagventil (8), die in das andere Ende (E2) des Flüssigkeitsaufnahmezylinders (2) mün det,
- - eine Förderleitung (9) mit Rückschlagventil (10), die das Ende (E2) des Flüssigkeitsaufnahmezylinders (2) mit der Entnahme- bzw. Abfülleinrichtung (11) für die Flüssigkeiten verbindet,
- - gewünschtenfalls weitere an sich übliche Ventile, Absperr- und Steuerungseinrichtungen zur Steuerung der Flüssigkeits aufnahme und -ableitung in und aus dem Flüssigkeitsaufnah mezylinder (2).
2. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle mit der Flüssig
keit in Kontakt gelangenden Teile des Systems korrosionsge
schützt, vorzugsweise unter Verwendung von Aluminium oder
eines korrosionsbeständigen Edelstahls oder Kunststoffes,
ausgeführt sind.
3. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als korrosionsbestän
dige Kunststoffe, je nach Art der verwendeten explosiven und/oder
korrosiven Flüssigkeit, Hart-PVC, PE oder PTFE verwen
det werden.
4. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als korrosionsbeständi
ger Edelstahl, je nach Art der verwendeten explosiven
und/oder korrosiven Flüssigkeit, die Edelstahl-Typen 1.4571
oder 1.4306 verwendet werden.
5. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsaufnah
mezylinder (2) eine Länge von 0,5 bis 3 m, vorzugsweise von 1
bis 2 m, und einen Radius der Grundfläche von 7,5 bis 50 cm,
vorzugsweise von 20 bis 30 cm, aufweist.
6. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsaufnah
mezylinder (2) relativ zum Boden des Tankbehälters (1) ver
tikal mit einem Winkel α von 90° anzuordnen ist.
7. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsaufnah
mezylinder (2) innerhalb des Tankbehälters (1) in Bodennähe,
vorzugsweise horizontal mit Neigung anzuordnen ist.
8. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung des Flüs
sigkeitsaufnahmezylinders (2) relativ zum Boden des Tankbe
hälters (1) einem Winkel α von 2° bis 35°, vorzugsweise von
5° bis 10° entspricht.
9. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit Inertgas, vor
zugsweise mit Stickstoff, betrieben wird.
10. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das pneumatische För
der- und/oder Dosiersystem über eine pneumatisch-elektrische
Steuereinheit mit einem inerten Druckgas, vorzugsweise mit
Stickstoff als Druckgas, betrieben wird.
11. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie für Tankanlagen (1)
zur Abfüllung von explosiven und/oder korrosiven Flüssigkei
ten aus der Gruppe peroxidischer Lösungen, Säuren oder Laugen
hergerichtet ist.
12. Pneumatisches Förder- und/oder Dosiersystem nach An
spruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die abzufüllende Flüs
sigkeit aus der Gruppe peroxidischer Lösungen eine wäßrige
Wasserstoffperoxid-Lösung ist.
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ID=7786631
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