DE582860C

DE582860C - Verschluss-, Fuell- und Druckminderventil fuer Stahlflaschen oder andere Hochdruckbehaelter, bestehend aus einem von einer federbelasteten Membran gesteuerten Rueckschlagventil

Info

Publication number: DE582860C
Application number: DEF72710D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-02-06
Filing date: 1932-02-06
Publication date: 1933-08-24

Description

Die Erfindung betrifft ein Verschluß-, Füll- und Druckminderventil für Stahlflaschen oder andere Hochdruckbehälter, das aus einem von einer federbelasteten Membran gesteuerten Rückschlagventil besteht. Ein solches Ventil, das gleichzeitig alle drei genannten Funktionen ausüben kann, hat gegenüber den in der Regel üblichen Ventileinrichtungen, bei denen das Druckminderventil von dem eigentlichen Verschluß- und Füllventil getrennt ist, den Vorzug bedeutend geringeren Gewichtes, Platzbedarfes und Herstellungspreises. Besonders die beiden erstgenannten Vorteile sind z. B. bei Rettungsapparaten, Kleinanlagen zur Herstellung von Selterwasser, Feuerlöschgeräten u. dgl. von unschätzbarem Wert.

Ventile, die sowohl das Füllen und Verschließen einer Stahlflasche als auch das Abfüllen des Flascheninhaltes unter vermindertem Druck zulassen, sind an sich bekannt. Sie haben jedoch erhebliche Nachteile, welche in erster Linie darin bestehen, daß der unbedingt notwendige Schutz der Membran gegen den vollen Flaschendruck, insbesondere beim Füllen, durch ein besonderes Ventil bewerkstelligt wird. Ein solches Schutzmittel ist unzulänglich, denn eine zufällige Undichtigkeit des Schutzventils würde den Schutz der Membran zunichte machen. Außerdem bringt aber ein zusätzliches Ventil mit den dazugehörigen Federn eine beträchtliche Vergrößerung und Verteuerung der ganzen Einrichtung mit sich.

Erfindungsgemäß wird nun den Nachteilen des bekannten Ventils dadurch, abgeholfen, daß das Rückschlagventil unmittelbar in eine mit der Füll- und Auslaßöffnung verbundene Kammer öffnet, deren eine Wand von der Membran gebildet wird, und daß hinter der Membran eine übermäßige Durchbiegungen der Membran verhindernde Stützfläche angeordnet ist.

Ventile, bei denen die Membran durch Abstützen gegen zu große Durchbiegungen gesichert ist, sind zwar an sich bekannt. Diese Ventile gehören jedoch einer ganz anderen Gattung an. Insbesondere können sie nicht als Füllventile Verwendung finden. Erst die Kombination aller Merkmale des Ventils gemaß der Erfindung schafft also ein Ventil, das allen eingangs erwähnten Zwecken dienen kann und dabei einfach, billig und betriebssicher ist und einen verhältnismäßig geringen Platzbedarf und ein geringes Gewicht ^5S hat.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes zeigt die Zeichnung in einem Längsschnitt.

In den Hals der Stahlflasche 1 ist mit konischer Dichtung das Gehäuse 2 eingeschraubt, das den Ein- und Auslaß 13 trägt und mit einer rqhrartigen Verlängerung 3 einige Zentimeter in das Innere der Flasche hineinragt. Diese Verlängerung dient als Schutz gegen das Mitreißen von Rostteilchen oder anderen Verunreinigungen. Das mit dem Dichtungsring 6 versehene Rückschlagventil 5

führt sich mit" seinem kantigen und etwas herausragenden Schaft in der Büchsen, welche mit dem Gehäuse 2 dicht verschraubt ist. In das Gehäuse 2 ist der Gehäusedeckel 7, dessen Einschraubtiefe durch einen Bund begrenzt wird, hochdrucksicher eingeschraubt. In dem Gehäuse 2 . befindet sich eine Kammer 8, die durch das Rückschlagventil mit dem Innern der Flasche 1 zu verbinden ist und sich im übrigen in den Ein- und Auslaß 13 öffnet. Die eine Wand der Kammer 8 wird durch eine dünne Stahlmembran 9 gebildet, die einerseits auf einem Dichtungsring 15 ruht und andererseits unmittelbar an der Innenseite des Deckels 7 anliegt. Die Einschraubtiefe des Deckels 7 ist so gewählt, daß der Dichtungsring 15 genügend dichtend zusammengepreßt wird und die Membran gleichzeitig ungefähr am hervorao stehenden Schaft des Rückschlagventils 5 anliegt. In der Längsbohrung des Gehäusedeckels 7 ist die Schraubenfeder 12 geführt, die auf der Innenseite den Federschuh 10, auf der Außenseite den Druckstift 14 trägt. Der Federschuh 10 ist im Gehäusedeckel 7 so angeordnet, daß seine eine Endfläche gerade mit der inneren Deckelfläche abschneidet, wenn er mit der anderen fest an einem Rand 16 im Gehäusedeckel anliegt. Der mit einem Bund 17 versehene Druckstift 14 ragt nach innen in die Feder ein Stück hinein, nach außen ein Stück über den Deckel 7 hinaus bis zum Boden der Druckschraube n.

Das Ventil arbeitet in folgender Weise: Beim Füllen der Stahlflasche strömt das Hochdruckgas durch den Anschlußstutzen 13 in die Kammer 8 und von da durch das Rückschlagventil 5, welches ja in der einen Strömungsrichtung keinen Verschluß darstellt, in die Flasche 1. Nach dem Aufhören des Fülldruckes schließt der Flaschendruck das Rückschlagventil 5 dicht und fest von selbst. Die dünne Membran 9 kann durch den Hochdruck beim Füllen nicht beschädigt werden, da sie ♦5 am Deckel 7 und an dem Federschuh 10 unmittelbar anliegt, also keinerlei Beanspruchung ausgesetzt ist. Auch die Abdichtung des Gehäuses durch den Ring 15 wird durch den Hochdruck nicht beeinträchtigt, da der Ring, der nicht ausweichen kann, nur fester in sein geschlossenes Lager gepreßt wird. Das geschlossene Rückschlagventil 5 wird im Interesse der Haltbarkeit des Dichtungsringes 6 nicht durch den vollen Flaschendruck belastet. Zum sicheren Abdichten genügt bei Verwendung von Weichgummi z. B. und der gezeichneten Ventilgröße eine Belastung von wenigen Kilogramm. Die erheblich größere Restbelastung bei vollem Flaschendruck wird durch Abstützen des Rückschlagventils unschädlich gemacht. In der gezeichneten Ausführung stützt sich der kantige Ventilschaft 18 beispielsweise bereits bei einigen Kilogramm Belastung gegen die Membran 9 und überträgt dadurch den Mehrdruck auf den festen Ventildeckel 7.

Wenn der Flasche Gas unter konstantem vermindertem Druck entnommen werden soll, so zieht man die Druckschraube 11 an. Die dadurch zusammengepreßte Feder 12 drückt dann mit ihrem Schuh 10 gegen die Membran 9, die ihrerseits das Rückschlagventil 5 anhebt, so daß Gas ausströmen kann. Bei einem bestimmten Druck in der Kammer 8 wird die Membran jedoch wieder zurückgedrückt, wodurch sich das Rückschlagventil 5 schließt und der Gasauslaß aufhört. Die Höhe dieses Druckes ist abhängig von der Spannung der Feder 12, also von der Stellung der Druckschraube 11.

Soll Gas unter vollem Flaschendruck entnommen werden, also z. B. beim Umfüllen aus größeren in kleinere Behälter, so wird die Druckschraube 11 so weit angezogen, daß der Stift 14 direkt gegen den Federschuh 10 drückt, so daß die Feder 12 ausgeschaltet ist. Da jetzt die Membran nicht mehr zurückgedrückt werden kann, bleibt das Rückschlagventil 5 auch bei "vollem Flaschendruck im Gehäuse offen und läßt das Hochdruckgas hindurch.

Ein Sicherheitsventil benötigt das Verschlußventil nach der Erfindung nicht mehr, da es ja selbst für Hochdruck eingerichtet ist. Die Sicherung der Leitungen geschieht am besten durch aufgesteckte Schläuche, die beim Überschreiten eines gewissen Höchstdruckes abrutschen.

Claims

Patentanspruch:

Verschluß-, Füll- und Druckminderventil für Stahlflaschen oder andere'Hochdruckbehälter, bestehend aus einem von einer federbelasteten Membran gesteuerten Rückschlagventil, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil unmittelbar in eine mit der Füll- und Auslaßöffnung verbundene Kammer öffnet, deren eine Wand von der Membran gebildet wird, und daß hinter der Membran eine übermäßige Durchbiegungen der Membran verhindernde Stützfläche angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen