<Desc/Clms Page number 1>
Anlage zur feuer-und explosionssicheren Lagerung und Förderung von feuergefährlichen
Flüssigkeiten.
Saugförderanlagen für feuergefährliche Flüssigkeiten (Benzin usw. ) werden mit einer Pumpensperre ausgerüstet, die eine Förderung von feuergefährlicher Flüssigkeit aus den Lagerbehältern unmöglich macht, wenn der Hohlraum oberhalb der feuergefährlichen Flüssigkeit im Lagerbehälter nicht mit Schutzgas, d. i. Kohlensäure, Stickstoff oder sonst ein inertes Gas ausgefüllt wird.
Diese Pumpensperren bestehen in der Regel aus einer künstlichen Undichtheit der Saugleitung der Pumpe, die durch Ventile, Kolben, Membranen oder sonstige Mechanismen als auch durch Flüssigkeit abgeschlossen und durch Schutzgas beeinflusst werden.
Mechanismen, also Ventile, Kolben, Membranen o. dgl. versagen. Das Ventil kann undicht werden, sich festklemmen, die Federn können brechen oder in ihrer Kraft erschlagen.
Flüssigkeitsverschlüsse werden sich durch Verunreinigung der Flüssigkeit verlegen und dnrch unkontrollierbare Reibungswiderstände der Flüssigkeit an den Rohrwandungen selbst den Sicherheitseffekt stark beeinflussen.
Sämtliche Verschlüsse, Mechanismen wie auch Flüssigkeitsverschlüsse sind ausserdem der veränderlichen Saugwirkung der Pumpe ausgesetzt, Die Kraft der Saugwirkung der Pumpe (max. 5000 bis 6000 mm W. S. ) ist auch grösser als jene Kräfte (Überdruck des Schutzgases im Tank, zirka 20 bis 100 mm W. S.), welche den Verschluss bewirken. Die Kraft der Saugwirkung der Pumpe ist ausserdem periodisch, daher ein Pendeln des Verschlusses entstehen muss. Weiterhin eine Entnahme von Flüssigkeit aus dem Tank auch ohne Überdruck und Absaugen des Flüssigkeitsverschlusses durch die Saugwirkung der Pumpe selbst.
Bei einer Drucksteigerung des Schutzgases im Tank über die gewollte maximale Grenze tritt feuergefährliche Flüssigkeit ungewollt durch die Pumpe aus dem Lagerbehälter aus.
Bei Öffnung der künstlichen Undichtheit ist die Folge, dass die Pumpe Luft ansaugt und in die abzufüllenden Behälter fördert. Auch ist die Möglichkeit vorhanden, dass Schutzgas aus dem Lagerbehälter abgesaugt wird.
All diese vorgenannten Übelstände beseitigt die nachstehend beschriebene, gemäss der Erfindung arbeitende Saugförderpumpenanlage. Sie besitzt keinerlei künstliche Undichtheiten, keinerlei Mechanismen für eine Pumpensperre, keinerlei Flüssigkeitsverschlüsse, Rückführungsleitungen und Belüftungsleitungen und arbeitet ohne Beeinflussung der Saugwirkung der Pumpe.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass eine absolut sichere und gleichzeitig auch wenig Schutzgas verbrauchende Förderung und Sicherung von feuergefährlichen Flüssigkeiten dann erreicht wird, wenn die Tätigkeit des Förderns der Flüssigkeit zur Verbrauchsstelle von zwei gesonderten Saugpumpen besorgt wird, Von denen die eine das Schutzgas zur Sicherung in den Lagerbehälter liefert.
Es ist bekannt. dass zur ständigen Evakuierung von Saugwindkesseln von Pumpenanlagen Luftsaugapparate benutzt werden. Diese Luftsaugapparate werden in solchen Anlagen
<Desc/Clms Page number 2>
mit Dampf, Luft als auch mit Wasser betrieben, welche Betriebsmittel in die freie Atmosphäre ausströmen. An diese bekannte Anordnung setzt nunmehr die Erfindung ein.
Gemäss der Erfindung wird ein Strahlsauger für die Evakuierung verwendet, der mit Kohlensäure, Stickstoff oder sonst einem inerten Gas betrieben wird, und Anschluss an einen Saugwindkessel findet. Nach erfolgter Arbeitsleistung in der Düse des Gassaugstrahlapparates
EMI2.1
behälter der feuergefährlichen Flüssigkeit ein und ersetzt dort das durch die Förderpumpe entnommene Flüssigkeitsvolumen.
Die Zeichnung zeigt schematisch in lotrechtem Schnitte eine beispielsweise Ausführungform einer Anlage nach der vorliegenden Erfindung.
1 ist der Lagerbehälter, 9 eine Saugleitung aus dem Lagerbehälter, die in einen entsprechend dimensionierten Hilfsbehälter 3 (Windkessel) mündet, 2 ist eine Saugleitung aus dem Hilfsbehälter'3, aus welcher durch eine Pumpe 4 Flüssigkeit aus dem Hilfsbehälter 3 entnommen werden kann.
An den höchsten Punkt des Hilfbehälters 3 schliesst sich ein Gassaugstrahlapparat 7 an. 6 ist eine Leitung, durch welche die gespannte Kohlensäure, Stickstoff oder ein sonst inertes Gas der Strahldüse 7 zuströmt. 8 ist eine Leitung, welche entspanntes Schutzgas aus dem Gassaugstrahlapparat 7 in den Lagerbehälter 1 führt.
Die beschriebene Anlage hat folgende Wirkungsweise :
Die Pumpe 4 als auch der Gassaugstrahlapparat 7 werden gleichzeitig betätigt. Erstere durch mechanische Kraft, letztere durch gespanntes Schutzgas. Der Gassaugstrahlapparat 7 saugt Flüssigkeit durch die Saugleitung 9 aus dem Lagerbehälter 1 in den Hilfsbehälter 3 bis zu einer bestimmten Höhe, wodurch erst das Saugrohr 2 der Pumpe a in die Lage kommt, aus dem Hilfsbehälter 3 Flüssigkeit abzusaugen und durch die Druckleitung J weiter zu fördern. Das im Gassaugstrahlapparat 7 entspannte Schutzgas tritt durch die Leitung 8 in den Gasraum des Lagerbehälters 1.
Durch diese Anordnung werden folgende Sicherheitseffekte erzielt.
1. Bei gleichzeitiger Tätigkeit der Förderpumpe 4 als auch des Gassaugstrahlapparates 7 wird das durch die Pumpe 4 entnommene Flüssigkeitsvolumen durch ein gleich grosses Schutzgasvolumen ersetzt.
2. Eine Flüssigkeitsentnahme durch die Förderpumpe 4 aus dem Hilfsbehälter 3 ohne Betätigung des Gassaugstrahlapparates 7 ist ausgeschlossen.
3. Bei Tätigkeit der Förderpumpe 4 ohne Wirkung des Gassaugstrahlapparates 7 wird nur einen Augenblick Schutzgas aus dem Lagerbehälter 1 abgesaugt werden, weil sich im Hilfsbehälter 3, Saugleitung 9 als auch im Lagerbehälter 1 ein Unterdruck einstellt, welcher der Saugwirkung der Pumpe entspricht. Schutzgas selbst kann bei Eintreten dieses
Unterdruckes sodann nicht mehr abgesaugt werden.
4. Bei einem ungewollten Überdruck des Schutzgases im Lagerbehälter 1 kann niemals feuergefährliche Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter 1 auch nicht durch die Pumpe 4 austreten, weil sich der Überdruck in der Saugleitung 9, Hilfsbehälter 3, Pumpe 4, Saugleitung 2, Gassaugstrahlapparat 7 und Leitung 8 aufhebt. g. Im Ruhezustände der Anlage befindet sich in der Saugleitung 2 im Hilfsbehälter 3 und Saugleitung 9 keine feuergefährliche Flüssigkeit, sondern lediglich Schutzgas.
6. Vollkommene Unabhängigkeit in ihrer Saugwirkung der beiden Saugapparate,
Pumpe 4 als auch Gassaugstrahlapparat 7 bei gemeinschaftlicher Funktion.
Zweckmässig kann der Hilfsbehälter 3 als auch die Saugstrahldüse 7 im Innern des Lagerbehälters 1 untergebracht und auch mit einer Schutzgasatmosphäre umgeben werden.
Ebenso kann die Saugstrahldüse 7 im Hilfsbehälter 3 untergebracht sein.
An Stelle des Gassaugstrahlapparates 7 kann auch irgendeine andere geeignete Saug- vorrichtung (Kolbenpumpe o. dgl. ) Verwendung finden, die jedoch vom gespannten Schutzgas betätigt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI2.2
explosionsgefährlichen Flüssigkeiten, gekennzeichnet durch einen durch Schutzgas betätigten Gassaugstrahlapparat, der die feuergefährliche Flüssigkeit aus dem Lagerbehälter in einen
EMI2.3