DE19536728C2 - Vorrichtung zum Steuern des Antriebes eines ein Stanzwerkzeug tragenden Stößels - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern des Antriebes eines ein Stanzwerkzeug tragenden StößelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend des Oberbegriffes des
Anspruchs 1.
Bei den bekannten mechanischen Stanzpressen wird die Drehung eines
Schwungrads, das sich mit einer konstanten Geschwindigkeit dreht, über eine
Kupplungsbremse auf ein Kurbelsystem übertragen. Diese wird dann in eine Hub
bewegung eines Stößels umgewandelt, jedoch kann dessen Geschwindigkeit nicht
geändert werden.
Deshalb wurde bereits eine gattungsmäßige Vorrichtung vorgeschlagen (DE 195 21 049 A1)
, die den Stößel über ein Kipphebelsystem antreibt und die einen Servo
motor als Antriebsquelle hat.
Aufgrund der Verwendung eines Servomotors kann, wie auch bereits in der DE 195
36 727 A vorgeschlagen, eine Geschwindigkeitssteuerung durchgeführt werden. Um
damit die Schlagzahl zu erhöhen, muß die Warte- bzw. Stand-by-Position des
Stößels niedriger als die obere Totpunktmitte eingestellt werden. Wenn die Warte-
bzw. Stand-by-Position nahe der Oberfläche eines Werkstückes eingestellt wird, wird
der Stanzvorgang durchgeführt, während der Stößel noch beschleunigt. Daher reicht
die Energie, die zum Stanzen notwendig ist, wegen der Energie, die für die
Beschleunigung des Stößels erforderlich ist, nicht aus, und es kann kein sicherer
Stanzvorgang durchgeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung für eine Stanz
presse zu schaffen, mit der die Schlagzahl erhöht, ein sicherer Stanzvorgang durch
geführt, und ein Servomotor geringerer Leistung verwendet werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe gem. der Erfindung durch die im
Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfin
dung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Aufgrund der vorgeschlagenen Ausbildung wird der Servomotor während des Stanz
vorganges nicht belastet, das gesamte Drehmoment, das zum Stanzen notwendig
ist, kann minimiert werden, und ein sicherer Stanzvorgang kann mittels eines
Niederdrehmoment-Servomotors durchgeführt werden. Auch kann die gehobene
Stand-by-Position so niedrig wie möglich innerhalb des Bereichs für einen sicheren
Stanzvorgang eingestellt werden, und damit kann die Schlagzahl erhöht werden.
Wenn nur ein niedriges Stanzdrehmoment erforderlich ist, z. B., wenn das Werkstück
dünn ist, oder ein kleines Stanzloch erstellt werden soll, wird die gehobene Stand-
by-Position des Stößels auf eine niedrige Position eingestellt. Daher erfolgt der
Stanzvorgang bei mittlerer Beschleunigung, da jedoch das Stanzdrehmoment niedrig
ist, wird der Servomotor nicht übermäßig belastet, und ein sicherer Stanzvorgang
kann selbst während der Beschleunigungsphase durchgeführt werden. Auf diese
Weise kann zu Zeiten geringer Last die Schlagzahl durch niedrige Einstellung der
gehobenen Stand-by-Position noch weiter erhöht werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1-8 beispielsweise erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1: ein Schaltbild, aus dem der Aufbau der Steuervorrichtung hervor
geht;
Fig. 2: ein Diagramm zur Erläuterung der Beziehung zwischen der Zeit und
dem Kurbelwinkel, der Stößelgeschwindigkeit und den Drehmo
ment-werten;
Fig. 3: ein Diagramm, aus dem die Beziehung zwischen der Zeit und der
Stößelposition hervorgeht;
Fig. 4: im Vertikalschnitt einer Kipphebel-Stanzpresse.
Fig. 5: einen Teilschnitt der Stanzpresse der Fig. 4;
Fig. 6: einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5;
Fig. 7: ein Diagramm zur Erläuterung der Beziehung zwischen dem Kurbel
winkel und der Stößelposition; und
Fig. 8: Diagramme zur Erläuterung der Beziehung zwischen dem Kurbel
winkel und dem jeweiligen Drehmoment.
Zunächst wird anhand der Fig. 4 der Aufbau einer Stanzpresse erläutert. Die Presse
hat einen C-förmigen Rahmen 1 und einen oberen und einen unteren Werkzeug
revolver 2, 3 die um dieselbe Achse am oberen Rahmenteil 1a und am unteren Rah
menteil 1b drehbar gelagert sind. Der obere und der untere Revolver 2, 3 haben
jeweils mehrere Stanzwerkzeuge 4 und Matrizenwerkzeuge 5, die auf einem Kreis
angeordnet sind und synchron über ein Kettensystem von einem Motor 30 angetrie
ben werden, der in einem Verbindungsteil 1c des Rahmens 1 angeordnet ist. Jedes
Stanzwerkzeug 4 wird von einem Stößel 6 angetrieben, wenn die Stanzposition P
gewählt ist. Der Stößel 6 ist am oberen Rahmenteil 1a über ein Führungselement 7
so gelagert, daß er auf- und abwärts frei beweglich ist, und wird von einem
Kniehebelsystem angetrieben. Ein Werkstück in Form eines Blechs wird von einem
Halter eines Transportsystems (nicht gezeigt) erfaßt und in die Stanzposition P auf
einem Tisch 18 transportiert.
Wie die Fig. 1 und 4 zeigen, bilden ein kurzer oberer Kipphebel 8a und ein langer
unterer Kipphebel 8b, die durch einen Zapfen 9 verbunden sind, einen Kipp
hebelmechanismus 8, der von einem Bewegungselement 10 angetrieben wird. Das
untere Ende des unteren Kipphebels 8b ist mit dem oberen Ende des Stößels 6
mittels eines Zapfens verbunden. Das obere Ende des oberen Kipphebels 8a ist um
eine drehbare Tragachse 23 drehbar und ist im oberen Rahmenteil 1a in einem
Lagerelement 21 gelagert.
Das Bewegungselement 10 wird von einem Servomotor 12, der die Antriebsquelle
bildet, über ein Kurbelsystem 13 angetrieben, das eine Drehbewegung in eine
geradlinige Vor- und Rückwärtsbewegung umwandelt. Das Bewegungselement 10
und das Kurbelsystem 13 bilden einen Exzentermechanismus 11.
Ein Hebel 10c ist mit dem einen Ende des Hauptkörpers 10b des Bewegungs
elements 10, und das eine gabelförmige Ende (Fig. 5) des Hebels 10c ist mit den
Zapfen 9 des Kipphebelmechanismus 8 verbunden. Der Hauptkörper 10b des
Bewegungselements 10 ist in zwei Führungsschienen 19 gelagert, die übereinander
an einem Tragrahmen 25 innerhalb des oberen Rahmenteils 1a gelagert sind. Wie
Fig. 6 zeigt, umfaßt der Tragrahmen 25 eine horizontale Platte 25a und eine
vertikale Platte 25b, die mit der Unterseite der horizontalen Platte 25a verbunden ist.
Beide Seiten der horizontalen Platte 25a sind auf Sprossen 32 befestigt, die auf der
inneren Oberfläche von Seitenplatten 1aa des oberen Rahmens 1a angeordnet sind.
Wie Fig. 4 zeigt, hat das Kurbelsystem 13 eine runde Kurbelplatte 13a, die oben am
Verbindungsteil 1c des Rahmens 1 angeordnet ist. Ein Ende einer Verbindungs
stange 14 ist mit einem Punkt c, der zur Mitte der Kurbelplatte 13a exzentrisch ist,
verbunden. Das andere Ende des Verbindungshebels 14 ist mit dem Hauptkörper
10b verbunden. Der Servomotor 12 ist auf einer Befestigungsplatte 33 direkt unter
der Kurbellatte 13a angeordnet. Der Servomotor 12 hat ein Untersetzungsgetriebe
12a, das über ein Ausgangszahnrad 15 das Eingangszahnrad 16 des Kurbel
systems 13a antreibt. Das Untersetzungsverhältnis des Getriebes 12a ist z. B. auf
11 : 1 eingestellt.
Es wird nun die Steuervorrichtung der Presse anhand der Fig. 1-3 erläutert.
Die Steuervorrichtung 40 ist eine rechnergestützte NC-Steuerung mit einem pro
grammierbaren Kontroller und einem Servokontroller. Die Steuervorrichtung 40
umfaßt eine Hauptsteuereinrichtung 41, eine Stößelsteuereinrichtung 42, eine
Berechnungseinrichtung 52 für die gehobene Stand-by-Position des Stößels, eine
Niedriglastzeit-Stand-by-Positionsberechnungseinrichtung 53, eine Blechober
flächenhöhen-Speichereinrichtung 47, eine Geschwindigkeitskurven-Speicherein
richtung 48, eine Beschleunigungsdrehmoment-Speichereinrichtung 49, eine Stanz
drehmoment-Speichereinrichtung 50 und eine Stanzdrehmoment-Berechnungs
einrichtung 51. Die Hauptsteuereinrichtung 41 veranlaßt u. a. die Stößellsteuereinrich
tung 42, einen Stanzvorgang durchzuführen.
Die Stößelsteuereinrichtung 42 steuert über einen Verstärker 45 und einen Drehmo
mentdetektor 46 den Servomotor 12 und enthält eine Positionssteuereinrichtung 43
und eine Geschwindigkeitssteuereinrichtung 44. Der Servomotor 12 ist mit einem
Geschwindigkeitsdetektor 54 und mit einem Positionsdetektor 55 verbunden. Ein
Amperemeter dient als Drehmomentdetektor 46.
Die Positionssteuereinrichtung 43 enthält einen Einstellteil für die gehobene Stand-
by-Position HH, d. h. die geringste Höhe von der aus der Stößel die Oberfläche des
Werkstücks mit konstanter Geschwindigkeit erreicht und regelt unter Berücksichti
gung der Detektionswerte des Positionsdetektors 55 den Servomotor 12 derart, daß
der Stößel 6 in diese Position gehoben wird. Die gehobene Stand-by-Position wird
als Drehwinkel des Servomotors 12 eingestellt. Die Geschwindigkeitssteuer
einrichtung 44 stellt die Geschwindigkeitskurve eines bestimmten Hubs des Stößels
6 ein, der sich von der oberen Totpunktmitte über die untere Totpunktmitte und
zurück zur oberen Totpunktmitte entsprechend dem Drehwinkel des Servomotors 12
bewegt, und hat eine Steuerfunktion, die die Bewegung längs der zuvor erwähnten
Geschwindigkeitskurve veranlaßt, wobei die Detektionswerte des Positionsdetektors
55 und des Geschwindigkeitsdetektors 54 des Servomotors 12 berücksichtigt
werden.
Die Blechoberflächenhöhen-Speichereinrichtung 47 speichert die Positionshöhe der
Oberfläche eines Werkstücks in Form eines Blechs W, das auf dem Tisch 18
angeordnet ist; dies kann derart erfolgen, daß die Plattendicke t des Blechs W auf
der Grundlage der Höhenposition DH der Matrize gespeichert wird, oder daß die
Höhe auf der Grundlage der unteren Totpunktmitte des Stößels 6 gespeichert wird.
Die Blechoberflächenhöhen-Speichereinrichtung 47 kann dadurch eingestellt
werden, daß die Blechdicke, die im Prozeßprogramm gespeichert ist, aus der
Hauptsteuereinrichtung 41 zugeführt wird oder durch eine andere Eingabeein
stellung.
Die Geschwindigkeitskurven-Steuereinrichtung 48 speichert die Stößelgeschwin
digkeitskurve, wenn der Stößel 6 eine konstante Geschwindigkeit ausgehend vom
Beginn der Drehung des Servomotors 12 erreicht, und insbesondere wird die einge
stellte Geschwindigkeitskurve durch die Geschwindigkeitssteuereinrichtung 44 an
der Stößelsteuereinrichtung 42 eingestellt. Bei der Ausführungsform der Fig. 2
erfolgt die Einstellung, entsprechend einer trapezförmigen Geschwindigkeitskurve
bis zu einer konstanten Geschwindigkeit Vc, die dann abnimmt. Diese Geschwindig
keitskurve wird üblicherweise auf Beschleunigungs- und Verzögerungszeiten festge
legt, jedoch differiert die Länge des Segments der konstanten Geschwindigkeit Vc
entsprechend der gehobenen Stand-by-Position HH.
Die Berechnungseinrichtung 52 für die gehobene Stand-by-Position berechnet die
unterste Höhenposition LH des Stößels 6 bei konstanter Geschwindigkeit, wenn das
Stanzwerkzeug 4 die Blechoberfläche erreicht hat, ausgehend von der Oberflächen
höhenposition SH, die von der Speichereinrichtung 47 für die Blechoberflächenhöhe
gespeichert ist, und der eingestellten Geschwindigkeitskurve der Speicher
einrichtung 48 für die Geschwindigkeitskurve, und gibt die Höhenposition, wobei eine
Reservehöhe ∝ der zuvor erwähnten untersten Höhenposition LH zugefügt wird, als
gehobene Stand-by-Position HH des Stößels 6 in die Positionssteuereinrichtung 43
der Stößelsteuereinrichtung 42 ein. Dies bedeutet, daß unabhängig vom Be
rechnungsprozeß die gehobene Stand-by-Positions-Berechnungseinrichtung 52 die
gehobene Stand-by-Position HH auf die Höhe einstellt, die die Summe der Matri
zenhöhenposition DH, der Blechdicke t der Beschleunigungshöhe ah, die sich vom
Beginn der Drehung bis zur konstanten Geschwindigkeit ergibt, und der Reserve
höhe ∝ aufwärts von der unteren Totpunktmitte BDC aus ist.
Die Stanzdrehmoment-Speichereinrichtung 50 stellt das Stanzdrehmoment τ3 aus
dem Gesamtdrehmoment, das beim Stanzen erforderlich ist, ein, das dasjenige
Drehmoment ist, das das Stanzwerkzeug 4 zum Abscheren des Blechs W benötigt.
Wie Fig. 8 zeigt, ist das Gesamtdrehmoment τall beim Stanzen die Summe des
Reibungsdrehmoments τ1, das durch die Reibung jedes beweglichen Teils des
Stößels 6 verursacht wird, des Beschleunigungsdrehmoments τ2, das durch die
notwendige Beschleunigung und Verzögerung hervorgerufen wird, und des Stanz
drehmoments τ3. Das Reibungsdrehmoment τ1 wird von der Stanzdreh
momentspeichereinrichtung 50 gespeichert. Die Speichereinrichtung 50 kann nur die
Daten für ein Stanzdrehmoment speichern, und auch die Daten für verschiedene
Stanzdrehmomente für unterschiedliche Blech- und Stanzwerkzeugarten und wählt
dann eine Kombination eines Werkzeugtyps und einer Blechdicke aus.
Die Stanzdrehmoment-Berechnungseinrichtung 51 berechnet das Stanzdrehmoment
τ3 aus den Detektionswerten, die aus elektrischen Stromwerten des Drehmoment
detektors 46 bestehen, wenn ein Stanzprozeß tatsächlich durchgeführt wird, und gibt
dieses in den bezeichneten Speicherbereich der Stanzdrehmoment-Speicherein
richtung 50 ein.
Die Niederlastzeit-Stand-by-Positions-Berechnungseinrichtung 53 bestimmt, ob die
Summe des Stanzdrehmoments τ3 und des Beschleunigungsdrehmoments τ2 den
vorbestimmten Drehmomentwert τL erreicht oder nicht, und für den Fall, daß sie ihn
nicht erreicht, stellt sie die gehobene Stand-by-Position HH niedriger als die unterste
Positionshöhe LH des Stößels 6 ein, die sich bei der zuvor erwähnten konstanten
Geschwindigkeit Vc ergibt. Dabei wird die gehobene Stand-by-Position HH auf eine
Positionshöhe eingestellt, bei der die Reservehöhe α zu der Oberflächenhöhen
position SH des Blechs W addiert wird. Der zuvor erwähnte Drehmomentwert αL
wird auf einen Wert eingestellt, bei dem ein stabiles Stanzen entsprechend der
Kapazität des Servomotors 12 und des Pressenantriebs durchgeführt werden kann.
Es wird nun der Bewegungsablauf der zuvor beschriebenen Konstruktion erläutert.
Infolge der Drehung des Servomotors 12 wird die Kurbelplatte 13a über das Unter
setzungsgetriebe 12a angetrieben. Die Drehung der Kurbelplatte 13a wird in eine
geradlinige Bewegung des Bewegungselements 10 umgewandelt, und der Kurbel
mechanismus 8 wird durch diese Bewegung angetrieben. Infolge dieser Bewegung
wird der Kolben 6 angehoben und gesenkt, und ein Stanzvorgang wird durch das
Stanzwerkzeug 4 durchgeführt.
Fig. 7 zeigt die Beziehung zwischen dem Kurbelwinkel und der Stößelposition. Wenn
die Kurbelplatte 13a einmal gedreht wird, und wenn der Verbindungspunkt c (Fig. 1
unten) des Bewegungselements 10 auf der Kurbelplatte 13a in der Position ist, die
vom Kipphebelsystem 8 am weitesten entfernt ist (dies ist die Nullgradstellung) oder
in der Position ist, die dem Kipphebelmechanismus 8 am nächsten ist (180°), ist der
Stößel 6 an der oberen Totpunktmitte TDC positioniert, und wenn er an den Punkten
90° und 270° positioniert ist, ist der Stößel 6 an der unteren Totpunktmitte BDC
positioniert.
Beim normalen Stanzen wird die Kurbelplatte 13a nicht ein Mal gedreht, sondern
dreht sich in abwechselnden Richtungen in die gehobene Stand-by-Position HH auf
beiden Seiten der unteren Totpunktmitte BDC des Stößels 6 infolge der Steuerung
des Servomotors 12 durch die Positionssteuereinrichtung 43.
Die gehobene Stand-by-Position HH kann in der oberen Totpunktmitte TDC sein,
durch niedrigere Einstellung aber kann der Drehbereich der Kurbelplatte 13a
schmäler sein, und die Schlagzahl kann erhöht werden. Die gehobene Stand-by-
Position HH wird aus der Oberflächenhöhenposition SH des Bleches W und der
notwendigen Beschleunigungshöhe ah, wie zuvor erwähnt wurde, berechnet und in
der Positionssteuereinrichtung 43 durch die Berechnungseinrichtung 52 für die
gehobene Stand-by-Position eingestellt.
Durch Einstellen der gehobenen Stand-by-Position HH auf diese Weise befindet sich
der Stößel in der eingestellten gehobenen Stand-by-Position HH und führt einen
Stanzvorgang am Blech W beginnend aus dieser Position durch. Dabei wird die
gehobene Stand-by-Position HH so eingestellt, daß das Stanzwerkzeug 4 die
Blechoberfläche mit konstanter Geschwindigkeit Vc erreicht, und der Stanzvorgang
wird bei sich mit konstanter Geschwindigkeit Vc bewegendem Stößel 6 durchgeführt.
Daher wird der Servomotor 12 durch die gleichzeitige Anwendung des Stanzdreh
moments τ3 und des Beschleunigungsdrehmoments τ2 des Stößels 6 nicht belastet,
und das Gesamtdrehmoment τall, das zum Stanzen notwendig ist, wird minimiert,
und ein sicherer Stanzvorgang kann von einem Servomotor mit kleinem Drehmo
ment durchgeführt werden.
Fig. 2 zeigt den Kurbelwinkel, die Stößelgeschwindigkeit und die Drehmomentwerte
für den Fall, daß die gehobene Stand-by-Position HH an der oberen Totpunktmitte
TDC eingestellt wird. Dabei ist der Bereich, bei dem das Beschleunigungs
drehmoment τ2 nicht veranlaßt wird, AL, und da das Stanzen in diesem Bereich
durchgeführt wird, gibt es kein zusätzliches Beschleunigungsdrehmoment τ2 und
kein Stanzdrehmoment τ3. Wenn die gehobene Stand-by-Position HH niedriger als
die obere Totpunktmitte TDC eingestellt wird, ist die Stößelgeschwindigkeits
kurvenlinie so, wie unterbrochen in Fig. 2 gezeigt ist, und der zuvor erwähnte
Bereich AL wird schmäler. tp zeigt die Stanzzeit.
Wenn das Blech W dünn ist, und wenn das Stanzdrehmoment τ3 nur klein sein muß,
da z. B. ein kleines Stanzloch erstellt wird, wird die gehobene Stand-by-Position HA
des Stößels 6 auf eine niedrige Position eingestellt, die nicht die Höhe erreicht, die
für die Beschleunigung ah über der Blechoberfläche notwendig ist. Daher erfolgt der
Stanzvorgang bei mittlerer Beschleunigung, und das Beschleunigungsdrehmoment
τ2 und das Stanzdrehmoment τ3 werden angewandt und haben ein Wirkung auf
den Servomotor 12. Da jedoch das Stanzdrehmoment τ3 klein ist, wird der
Servomotor 12 nicht überlastet, und ein stabiles Stanzen kann selbst während der
Beschleunigung durchgeführt werden. Auf diese Weise kann bei geringer Last durch
Einstellen der gehobenen Stand-by-Position auf eine niedrige Position die Schlag
zahl erhöht werden.
Wenn die Stanzdrehmoment-Berechnungseinrichtung 51 in Funktion ist, wird das
Stanzdrehmoment τ3 aus dem detektierten Drehmoment des Drehmomentdetektors
46 während der Stanzdatenverarbeitung berechnet und in der Stanzdrehmoment-
Speichereinrichtung 50 eingestellt. Daher ist es nicht mehr notwendig, das Stanz
drehmoment τ3 zu berechnen und diese Operation manuell durchzuführen. Außer
dem kann ein exaktes Stanzdrehmoment τ3 eingestellt werden. Auch wird, z. B.,
beim kontinuierlichen Stanzen des gleichen Stanzlochs im gleichen Blech W am
Beginn, nachdem die konstante Geschwindigkeit erreicht ist, die gehobene Stand-
by-Position HH eingestellt, um das Stanzen durchzuführen, und für den zweiten
Stanzvorgang danach kann, wenn die Last gering ist, eine automatische Erhöhung
der Schlagzahl bei niedriger Stand-by-Position durchgeführt werden, um das
Stanzen bei mittlerer Beschleunigung durchzuführen.
Aufgrund der Speichereinrichtung 48, die die Stößelgeschwindigkeitskurve vom
Beginn der Drehung des Servomotors 12 bis zur Erreichung der konstanten
Geschwindigkeit Vc des Stößels 6 speichert, der Speichereinrichtung 47, die die
Oberflächenhöhenposition SH des Blechs W speichert, und der Berechnungs
einrichtung 52, die die niedrigste Höhenposition LH des Stößels bei der zuvor
genannten konstanten Geschwindigkeit Vc, wenn das Stanzwerkzeug 4 die Ober
fläche des Blechs W erreicht, aus der zuvor erwähnten Höhenposition SH und der
zuvor erwähnten Geschwindigkeitskurve berechnet, und dann die gehobene Stand-
by-Position HH des Stößels 6 einstellt, wird die Schlagzahl erhöht, der Stanzvorgang
ist, und es kann ein Motor geringer Leistung verwendet werden.
Aufgrund der Speichervorrichtung 50 für das Stanzdrehmoment τ3 und der
Berechnungseinrichtung 53 für die Stand-by-Position während einer Niederlastzeit,
die die gehobene Stand-by-Position HH auf niedriger einstellt, wenn die Summe des
Stanzdrehmoments τ3 und des Beschleunigungsdrehmoments τ2 einen bestimmten
Drehmomentwert τL nicht erreicht, wenn dünne Bleche oder kleine Stanzlöcher
bearbeitet werden, kann eine wesentliche Erhöhung der Schlagzahl bei niedriger
gehobener Stand-by-Position erreicht werden, um den Stanzvorgang bei mittlerer
Beschleunigung durchzuführen, und außerdem kann bei normalem Stanzen ein
sicherer Stanzvorgang bei gehobener Stand-by-Position durchgeführt werden, bei
der das Stanzen mit konstanter Geschwindigkeit durchgeführt wird.
Aufgrund der Berechnungseinrichtung 51, die das Stanzdrehmoment τ3 aus der
Drehmomentdetektion berechnet, ist es nicht mehr notwendig, dieses gesondert zu
berechnen. Außerdem kann ein exaktes Stanzdrehmoment τ3 eingestellt werden.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Steuern des Antriebs eines ein Stanzwerkzeug (4) tragenden
Stößels (6) einer Presse mittels eines Servomotors (12), eines Exzentermecha
nismus (10, 13) und eines Kipphebelmechanismus (8),
gekennzeichnet durch
eine Speichereinrichtung (48), die die Stößelgeschwindigkeitskurve vom Beginn der Drehung des Servomotors (12) bis zum Erreichen der konstanten Stößelgeschwin digkeit (Vc) speichert,
eine Speichereinrichtung (47), die die Höhenposition der Oberfläche eines Werk stücks speichert, und
eine Berechnungseinrichtung (52, die die geringste Höhe (HH) des sich mit der konstanten Geschwindigkeit (Vc) bewegenden Stößels (6) berechnet, von der aus das Werkzeug die Oberfläche des Werkstücks mit der konstanten Geschwindigkeit erreicht, und die dann den Stößel auf diese Höhe (HH) als oberen Totpunkt des Stößels (6) einstellt.
eine Speichereinrichtung (48), die die Stößelgeschwindigkeitskurve vom Beginn der Drehung des Servomotors (12) bis zum Erreichen der konstanten Stößelgeschwin digkeit (Vc) speichert,
eine Speichereinrichtung (47), die die Höhenposition der Oberfläche eines Werk stücks speichert, und
eine Berechnungseinrichtung (52, die die geringste Höhe (HH) des sich mit der konstanten Geschwindigkeit (Vc) bewegenden Stößels (6) berechnet, von der aus das Werkzeug die Oberfläche des Werkstücks mit der konstanten Geschwindigkeit erreicht, und die dann den Stößel auf diese Höhe (HH) als oberen Totpunkt des Stößels (6) einstellt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Speichereinrichtung (50), die das Stanzdrehmoment (T3) speichert und eine Berech
nungseinrichtung (43), die beurteilt, ob die Summe des Stanzdrehmoments (T3) und
des für die Beschleunigung des Stößels (6) erforderlichen Drehmoments einen vor
bestimmten Wert erreicht hat und die, wenn dies nicht der Fall ist, die obere
Totpunktmitte niedriger einstellt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
eine Drehmomentdetektoreinrichtung (46) für den Servomotor (12) und eine Einrich
tung (51), die das Stanzdrehmoment (T3) aus der Drehmomentdetektion eines
Stanzvorganges berechnet und dieses Drehmoment in die Speichereinrichtung (50) für das
Stanzdrehmoment (T3) eingibt.
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