DE1948525C3 - Induktiv beheizte Galette für Textilmaschinen oder dergl - Google Patents
Induktiv beheizte Galette für Textilmaschinen oder derglInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine induktiv beheizte Galette für Textilmaschinen od. dgl. mit einem drehbar gelagerten
Mantel unterschiedlicher Wanddicke, in welchem ein feststehender Kern aus ferromagnetischem Werkstoff
angeordnet ist, der von einer mit einer Wechselstromquelle verbindbaren Spule umgeben ist.
Galetten dieser Art sind bereits bekannt. So ist beispielsweise in der USA.-Patentschrift 3 412 228 eine
Galette beschrieben, die aus einer fliegend gelagerten Hohlwalze besteht, die über eine Welle in Umdrehung
versetzt werden kann. Im Innern der Hohlwalze ist ein aus lameliierten Eisenblechen bestehender Kern angeordnet,
der die Antriebswelle konzentrisch umgibt, und der so angeordnet ist, daß er am Umlauf der Galette
nicht teilnimmt. Der Kern trägt eine aus zahlreichen Windungen bestehende Spule, deren Anschlußenden
nach außen geführt und dort mit einer Wechselstromquele
verbunden sind Die Spule bildet die Primärseite eines Transformators, dessen Sekundärstelle die Hohlwalze
selbst ist. Wird die Spule von einem Wechselstrom durchflossen, so wird im Kern ein magnetisches
Kraftfeld erzeugt, welches über einen Luftspalt in die beiden Stirnplatten der Hohlwalze eintritt und von dort
in den Mantel der Galette geleitet wird.
Der sich ändernde magnetische Fluß induziert im Galettenmantel eine Spannung, die ihrerseits einen
Strom im Galettenmantel zur Folge hat. Infolge des ohmschen Widerstandes des Galettenmantels wird der
Mantel durch den hindurchfließenden Strom erwärmt.
Die beschriebene Anordnung wäre geeignet, ein weitgehend gleichmäßiges Temperaturprofil über die
gesamte Länge der Galette zu erzeugen, wenn der Wärmebedarf der Galette an allen Stellen gleich groß
wäre. Dies ist jedoch nicht der Fall, da an den Enden der Galette mehr Wärme abgeführt wird, als in der Galettenmitte.
Die Folge hiervon ist ein starker Temperaturabfall an den beiden Galettenenden, der je nach den
vorliegenden Betriebsbedingungen bis zu 30 betragen kann.*
Um den Temperaturverlauf zu vergleichmäßigen, ist ίο es aus der genannten USA.-Patentschrift 3 412 228 bekannt,
im Innern der Galette Ringe aus elektrisch gut leitendem, nicht magnetisierbarem Werkstoff, beispielsweise
Kupfer, anzuordnen, deren Stärke dem Wärmebedarf der jeweiligen Stelle der Galette angepaßt ist.
Die Vergleichmäßigung des Temperaturverlaufs durch derartige Ringe kommt dadurch zustande, daß die Ringe
einen wesentlich geringeren elektrischen Widerstand aufweisen, als der meist aus Stahl bestehende Galettenmantel,
so daß bei gleicher induzierter Spannung in ihnen ein wesentlich höherer Strom fließt. Dieser
Strom hat eine stärkere Wärmeentwicklung zur Folge, wodurch die unterschiedliche Wärmeabfuhr über die
Galettenlänge ausgeglichen wird.
Messungen an Galetten dieser Art haben gezeigt, daß der Temperaturverlauf allerdings immer noch
merkliche Abweichungen von der angestrebten Linearität aufweist, was vermutlich darauf zurückzuführen
ist, daß mit Rücksicht auf die engen Raumverhältnisse nicht beliebig viel hochkonduktiver Werkstoff im Innern
der Galette an den erforderlichen Stellen angehäuft werden kann. Außerdem hat sich gezeigt, daß bei
den bekannten Anordnungen die Wirkung der hochkonduktiven Schicht auch dadurch begrenzt bleibt, daß
der Wärmeübergang zwischen der Schicht und dem Galettenmantel nicht an allen Stellen des Umfanges
gleich gut ist. Es bereitet Schwierigkeiten, solche meist durch Drehen hergestellte Ringe derart in die Galette
einzusetzen, daß sie an allen Stellen des Umfanges gleich gut am Galettenmantel anliegen.
Bei diesem Stande der Technik besteht die technische Aufgabe der Erfindung darin, eine induktiv beheizte
Galette für Textilmaschinen od. dgl. zu finden, deren über die Galettenlänge betrachteter Temperaturverlauf
derart linearisiert ist, daß die Tetnperaturdifferenz, die sich unter ungünstigsten Bedingungen zwischen Galettenmitte
und Galettenenden einstellt, möglichst klein ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Galette der beschriebenen Art dadurch gelöst, daß der
Mantel in seiner Innenfläche wenigstens eine ringförmige, sich konzentrisch zur Galettenachse erstreckende
Ausnehmung aufweist, die über ihren ganzen Umfang im Bereich wenigstens eines Galettenendes die Innenfläche
des Galettenmantels in axialer Richtung hinterschneidet Diese Maßnahme ermöglicht es, die Ringe
aus hochkonduktivem Werkstoff der Galettenform optimal anzupassen und so jeweils genau die infolge vermehrter
Wärmeabfuhr an der jeweiligen Stelle benötigte Zusatzwärmemenge zu entwickeln. Außerdem er-
<* gibt das Einbetten des Ringes in den Galettenmantel
einen besonders guten Wärmeübergang, da hierdurch die Berührungsfläche zwischen Ring und Mantel wesentlich
vergrößert wird.
Um diesen Vorteil voll ausnutzen zu können, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Hinterschneidungen dreieckigen Querschnitt aufweisen. In jede Ausnehmung kann ein entsprechend der Ausnehmung geformter, in an sich bekannter Wei-
Um diesen Vorteil voll ausnutzen zu können, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die Hinterschneidungen dreieckigen Querschnitt aufweisen. In jede Ausnehmung kann ein entsprechend der Ausnehmung geformter, in an sich bekannter Wei-
se aus elektrisch leitendem, nicht magnetisiei barem
Werkstoff bestehender Ring so eingebracht sein, daß eine innige Verbindung zwischen dem Ring und dem
Galettenmantel besteht Vorteilhafterweise werden die Ringe nach dem Pulverspritzverfah.-en erzeugt, oder
sie werden eingesintert und so lest mit dem Galettenmantel verbunden. Diese an sich bekannten pulvermetallurgischen
Methoden, bei denen es nicht erforderlich ist, die Ringe zunächst außerhalb des Galettenmante's
zu erzeugen und sie danach in entsprechende Aussparangen
einzulegen, geben die Möglichkeit, daß die Ringe unmittelbar in den Aussparungen des Galettenmantels
aufgebracht und dabei sogleich aufs Innigste mit diesem verbunden werden. Der Wärmeübergang vom
Ring auf den Galettenmantel wird dadurch optimal. '
Bei Versuchen zur Herstellung derartiger Galetten hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Einlagen in doppelter Hinsicht wirksam sind. Einmal wird in ihnen infolge der besseren elektrischen
Leitfähigkeit zusätzliche Wärme erzeugt, die durch Wärmeleitung an den Galettenmantel abgegeben wird
Zum anderen entsteht aber noch der weitere Effekt, daß der magnetische Fluß von den nicht magnetisierbaren
Einlagen verdrängt wird und bei geeigneter Formgestaltung in diejenigen Teile des Galettenmantels
fließt, in denen die zusätzliche Wärme benötigt wird. Auf diese Weise werden diese Teile ebenfalls vom Fluß
durchströmt, so daß in ihnen selbst durch Induktion zusätzliche Wärme erzeugt wird. Dieser doppelte Effekt
der erfindungsgemäßen Einlagen kann besonders ausgenützt werden, wenn der Kern in an sich bekannter
Weise einen U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei die Außenabmessung der beiden gleich langen Schenkel
des Kernes wenigstens annähernd der Länge des Galettenmantels entspricht. Dabei können die Hinterschneidungen
im Bereich der Schenkelenden des Spulenkerns liegen.
Durch Versuche wurde festgestellt, daß in manchen Fällen auf die Einlagen völlig verzichtet werden kann;
eine hinreichende Linearisierung des Temperaturprofils wird dann dadurch erreicht, daß an Stelle der in den
Galettenmantel eingelegten Ringe lediglich formentsprechende Ausnehmungen vorhanden sind. In diesem
Fall wird die Linearisierung des Temperaturverlaufs lediglich durch entsprechende Verdrängung des magnetisehen
Flusses erzielt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert Es stellt dar
F i g. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Galette,
F i g. 2 eine schematische Darstellung verschiedener Temperaturprofile.
Aus F i g. 1 ist zu erkennen, daß die Galette 1 im wesentlichen aus dem Galettenmantel 2 besteht, der
mittels der Welle 3 im Maschinengestell 4 fliegend gelagert ist. Die Welle 3 ist dabei in einem Vorsprung 5
befestigt, der sich an der Stirnplatte 6 der Galette befindet. Der Vorsprung 5 und die Welle 3 sind von einem
Kern 7 aus magnetisierbarem Werkstoff, beispielsweise lameliierten Eisenblechen umgeben. Der Kern 7 hat
einen U-förmigen Querschnitt, der im dargestellten Beispiel derart ausgebildet ist, daß die beiden Schenkel
8 und 9 gleich lang sind. Der Kern 7 ist mit Hilfe einer Halterung 10 fest mit dem Maschinengestell verbunden,
so daß er am Umlauf des Galettenmantels 2 und 6S
der Welle 3 nicht teilnimmt.
Der Kern 7 trägt ferner eine aus mehreren Windungen bestehende Spule 11, deren Enden 12 und 13 mittels
einer Anschlußleitung 14 mit einer nicht dargestelltes! Wechselstromquelle verbunden sind
Zur Vergleichmäßigung des Temperaturverlaufs über die G Jettenlänge sind erfindungsgemäß in den
Galetienmantel Ringe 15 und 16 eingelegt Die Ringe weisen im Bereich wenistens eines Galettenendes 17
und/oder 18 kragenartige Vorsprünge 19 auf, die um den gesamten Ringumfang verlaufen. Diese kragenartigen
Vorsprünge haben vorzugsweise einen dreieckigen Querschnitt und sie sind so weit an den Enden 17, 18
des Galettenmantels 2 vorverlegt, daß der erstrebte gleichmäßige Temperaturverlauf über die gesamte da
lettenlänge entsteht. Die Ringe mitsamt ihren kragenartigen Vorsprüngen können beispeilsweise mit Hilfe
des bekannten Pulverspritzverfahrens in entsprechend gestaltete Ausdrehungen des Galeitenmantels 2 eingefügt
werden. Wie bereits betont, genügt es für manche Fälle auch, wenn lediglich formentsprechende Ausdrehungen
im Galetienmantel vorhanden sind, wobei dann auf die eingelegten bzw. eingespritzten oder gesinterten
Ringe verzichtet werden kann.
Die in F i g 1 dargestellte I orm des Kernes 7 hat sich als besonders günstig erwiesen. Dieser Kern weist
zwei gleich lange Schenkel 8 und 9 auf, deren Außenabmessungen 20 wenigstens annähernd der Länge des
Galet'enmantels 2 entspricht. Die Anordnung ist ferner
so getroffen, daß die kragenartigen Vorsprünge 19 der Ringe 15 und 16 ebenfalls bis in den Bereich der maximalen
Außenabmessungen der Kernschenkel hineinragen Auf diese Weise wird der magnetische Kraftfluß
gezwungen, den Galettenmantel bis an die Enden der wirksamen Länge /u durchsetzen und dort durch Induktion
Ströme, die der Aufheizung des Galettenmantels dienen, zu erzeugen.
Die Wirkung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ausgestaltung des Galettenmantels bzw. der dort eingesetzten
Ringe kann aus F i g. 2 abgelesen werden. In der Figur ist ein Diagramm dargestellt, auf dessen horizontaler
Achse die Länge des Galettenmantels in cm aufgetragen ist. Auf der vertikalen Achse ist die Oberflächentemperatur
einer aufgeheizten Galette in "C aufgetragen. Kurve I läßt den üblicherweise erzielten
Temperaturverlauf über die Länge erkennen, wenn keinerlei Ausdrehungen im Galettenmantel vorhanden
sind. Es ist zu erkennen, daß in diesem Fall Temperaturunterschiede von 20 und mehr "C zwischen
den Galettenenden und der Galettenmitte auftreten. Werden erfindungsgemäß im Innern des Galettenmantels
entsprechend gestaltete Ausdrehungen angebracht, so gelingt es bereits, diese Temperaturunterschiede auf
die Hälfte zu reduzieren, wie dies durch die Kurve Il dargestellt wird.
Die Kurve 111 zeigt schließlich das Temperaturprofil
der in F i g. 1 dargestellten Galette mit Einlagen aus Kupfer oder Messing, die nach dem Pulverspritzverfahren
erzeugt wurden.
Weitere Versuche haben gezeigt, daß an Stelle von Kupfer auch Kupferlegierungen, beispielsweise Bronze
oder Messing verwendet werden können. Auch andere nicht magnetisierbare aber gut elektrisch leitende
Werkstoffe wie Aluminium od. dgl. sind zu verwenden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Induktiv beheizte Galette für Textilmaschben od. dgl. mit einem drehbar gelagerten Mantel unterschiedlicher
Wanddicke, in welchem ein feststehender Kern aus ferromagnetischem Werkstoff angeordnet
ist, der von einer mit einer Wechselstromquelle verbindbaren Spule umgeben ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Mantel (2) in seiner Innenfläche wenigstens eine ringförmige, sich konzentrisch
zur Galettenachse erstreckende Ausnehmung aufweist die über ihren ganzen Umfang im
Bereich wenigstens eines Galettenendes (17,18) die Innenfläche des Galettenmantels in axialer Richtung
himerschneidet
2. Galette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hinterschneidung einen dreieckigen
Querschnitt aufweist.
3. Galette nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet,
daß in jede Ausnehmung ein entsprechend der Ausnehmung geformter, in an sich bekannter
Weise aus elektrisch gut leitendem, nicht magnetisierbarem Werkstoff bestehender Ring so
eingebracht ist daß eine innige Verbindung zwischen dem Ring und dem Galettenmantel besteht.
4. Galette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines
Spulenkernes (7) mit U-förmigem Querschnitt und gleich langen Schenkeln (8,9), dessen Gesamtlänge
(20) wenigstens annähernd der Länge des Galettenmantels (2) entspricht, die Hinterschneidungen im
Bereich der Schenkelenden des Spulenkerns liegen.
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