DE1909407C3 - Tricyclische Verbindungen - Google Patents
Tricyclische VerbindungenInfo
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Description
5H-Dibenzo[a,d]cycloheptene und 10,11-Dihydro-5H-dibenzo[a,d]cycloheptene
mit einer basischen Seitenkette in 5-Stellung sind bereits als antidepressiv wirkende
Psychopharmaka bekannt, z.B. 10,ll-Dihydro-5-(3-dimethylaminopropylidenJ-SH-dibenzofa.dJcyclohepten
(Amitriptylin).
Es wurde nun überraschend gefunden, daß tricyclische Verbindungen der allgemeinen Formel
Hai R
(I)
CH3
CHCH1CH1N
(H)
Hl1
CHCH1CH1N
(Hl)
CH.,
Y,
CIICH1(1H,N
Wasserstoffatom und das andere eine Hydroxylgruppe bedeutet,
oder ein Säureadditionssalz dieser Verbindung dehydratisiert,
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formeln
Hai
O CH3
in der R ein Chlor- oder Fluoratom und Hai ein
Brom- oder Chloratom bedeuten und die gestrichelte Bindung hydriert sein kann,
sowie Isomere und Säureadditionssalze dieser Verbindungen, die sich von den bekannten Vertretern der
betroffenen Substanzgruppe durch die Anwesenheit eines Chlor- oder Fluoratoms in 1-Stellung, eines am
Stickstoff gebundenen Sauerstoffatoms sowie eines Brom- oder Chloratoms in 10- oder It-Stellung
unterscheiden, durch eine beträchtlich erhöhte antidepressive Wirkung auszeichnen.
In der obigen Formel I bedeuten R und Hai bevorzugt Chloratome. Ein besonders interessanter Vertreter von
Verbindungen der Formel I ist das l,10(bzw.l 1)-Dichlor-S-ß-dimethyl-aminopropylidenJ-SH-dibenzofa.dlcyclohepten-N-oxyd.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit tricyclische Verbindungen der Formel I, sowie Isomere und
Säureadditionssalze dieser Verbindungen. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung
dieser Verbindungen. Das erfindungsgernäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich
bekannter Weise entweder eine Verbindung der allgemeinen Formel
(IV)
(V)
CHCH,CH2N(CII,),A
(VI)
in denen R, Hai und die gestrichelte Bindung die oben gegebene Bedeutung haben, Z Chlor, Brom
oder einen substituierten Sulfonyloxyrest und A das Anion einer Säure darstellen,
mit Dimethylhydroxylamin umsetzt, oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
(VII)
CHCH1CH,N
CH,
OH
in der R, Hai und die gestrichelte Bindung die oben
gegebene Bedeutung haben,
oxidiert,
oxidiert,
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel R
in der R, Hai und die gestrichelte Bindung die oben
gegebene Bedeutung haben,
mit einem Methylierungsmittel umsetzt, oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
mit einem Methylierungsmittel umsetzt, oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
(VIII)
cn,
CIiCiI1CII1N
Y1 O CH.,
in der R und Hai die oben gegebene Bedeutung haben und eines der Symbole Yi und Y2 ein
O CII,
in der R die oben gegebene Bedeutung hat und die gestrichelten Bindungen hydriert sein können,
oder ein Säuieadditionssalz dieser Verbindung chloriert bzw. bromiert, worauf man, in beliebiger Reihenfolge.
gegebenenfalls die Isomeren aus einem erhaltenen Isomerengemisch isoliert und gegebenenfalls eine
erhaltene Base in ein Säureadditionssalz überführt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein tertiäres Amin der allgemeinen Formel II oxidiert. Ais Oxidationsmittel
dienen verschiedene. Sauerstoff leicht abgebende Verbindungen, wie organische Peroxide, z. B. monosubstituierte
organische Peroxide, wie Ci- bis C4-AIkVl-
oder -Aikanoylhydroperoxide, wie t-Bulylhydroperoxid,
Perameisensäure, Peressigsäure; sowie phenylsubstituierte Derivate dieser Hydroperoxide, wie Cumolhydroperoxid,
Perbenzoesäure. Der Phenylsubstituent kann gegebenenfalls eine weitere niedere Gruppe, z. B.
Ci- bis Gi-Alkyl- oder -Alkoxygruppe, Halogen oder
Carboxygruppe, tragen, z. B. 4-Methylperbenzoesäure,
4-Methoxyperbenzoesäure, 3-CWorperbenzoesäure,
Monoperphthalsäure. Als Oxidationsmittel können auch verschiedene anorganische Oxydationsmittel verwendet
werden, z. B. Wasserstoffperoxid; Ozon; Hypochlorite, wie Natrium-, Kalium- oder Ammoniumhypochlorit;
Peroxymono- oder Peroxydischwefelsäure. Bevorzugt ist die Verwendung von Wasserstoffperoxid. Die
Oxidation erfolgt mit Vorteil in einem Lösungsmittel, wie Methanol, Äthanol, Äther, Benzol oder Chloroform
und bei einer Temperatur zwischen etwa —50° C und + 100°C. Nach dem Aufarbeiten in üblicher Weise unter
Entfernung des überschüssigen Oxidationsmittels erhält man das entsprechende N-Oxid der Formel I. Letzteres
wird zweckmäßig in Form eines Säureadditionssalzes gewonnen.
Das in der obigen Umsetzung eingesetzte tertiäre Amin der Formel II kann nach verschiedenen Methoden
hergestellt werden. Ein exocyclisch ungesättigtes Amin der Formel Il wird zweckmäßig wie folgt hergestellt:
1-Chlor(bzw. Fluor)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on wird mit Chlor bzw. Brom unter gleichzeitiger
Belichtung behandelt. Das resultierende 1-Chlor(oder Fluor)-10,ll-dichlor(oder dibrom)-10,ll-dihydro-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
spaltet nach Zugabe von Alkali ein Molekül Chlorwasserstoff (bzw. Bromwasserstoff)
ab, wobei ein 1-Chlor(oder Fluor)-10(bzw. 11 )-chlor(oder brom)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
entsteht. Das erhaltene Keton wird mit einem Dimethylaminopropylmagnesiumhalogenid umgesetzt.
Nach Hydrolyse des entstandenen Additionsproduktes, z. B. mit gesättigter Ammoniumchloridlösung, wird das
erhaltene 5-Carbinol zur Dehydratisierung mit Mineralsäure, z. B. mit äthanloischer Salzsäure, erhitzt. Man
erhält dabei eine Verbindung der Formel II mit einer exocyclischen Doppelbindung in 5-Stellung.
Die Herstellung von exocyclisch gesättigten Aminen der Formel II erfolgt z. B. wie folgt:
1-Chlor(oder Fluor)-10(bzw. 11)-chlor(oder brom)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
wird zur entsprechenden 5-Hydroxy-Verbindung durch Behandeln mit Natriumborhydrid in Dioxan-Wasser reduziert; letztere
Verbindung geht nach dem Behandeln mit einem Halogenwasserstoff in die entsprechende 5-Halogen-Verbindung
über. Diese kann, z. B. in Äther, Benzol oder Tetrahydrofuran, und bei Siedehitze, durch Umsetzen
mit einem Dimethylaminopropylmagnesiumhalogenid in eine exocyclisch gesättigte Verbindung der Formel Π
übergeführt werden.
Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Carbinol der
allgemeinen Formel III dehydratisiert. Bevorzugte Ausgangsstoffe sind Verbindungen der Formel IH, in
denen Yi eine Hydroxylgruppe und Y2 Wasserstoff
darstellen.
Die Dehydratisierung der Verbindungen der Formel III führt zu Verbindungen der Formel I mit einer
exocyclischen Doppelbindung in 5-Stellung. Diese Dehydratisierung wird zweckmäßig unter Verwendung
von Mineralsäuren, wie Chlor- oder Bromwasserstoffsäure, durchgeführt, wobei in wasserfreiem oder
wäßrigem Medium gearbeitet werden kann. Vorzugs-
Hi weise wird die Dehydratisierung in äthanolischer
Salzsäure bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches
ausgeführt. Sie gelingt jedoch auch durch Erwärmen, z. B. bei 50° C bis Rückflußtemperatur, vorzugsweise bei
Γι Röckflußtemperatur, mit einem hochsiedenden, wasserfreien
Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxid. Andere übliche Wasserabspaltungsmittel können ebenfalls eingesetzt
werden, z. B. Schwefelsäure, Phosphoroxychlorid, Zinkchlorid oder Kaliumbisulfat, z. B. in einem
inerten organischen Lösungsmittel, beispielsweise in Chloroform oder Methylenchlorid, und bei einer
Temperatur zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches.
Ausgangscarbinole der Formel III, in denen Yi
Hydroxyl und Y2 Wasserstoff darstellen, sind durch Oxidieren von l-Chlor-(oder Fluor)-10(bzw.
I1 )-chlor(oder brom)-5-(3-dimethylaminopropyI)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]-cyclohepten
erhältlich. Die Oxidation erfolgt durch Behandeln mit einem der oben
jo erwähnten Oxidationsmitteln, bevorzugt durch Behandeln
mit Wasserstoffperoxid in einem Lösungsmittel, z. B. Methanol, Äthanol, Äther, Benzol oder Chloroform
bei etwa Zimmertemperatur. Nach Zerstören des überschüssigen Wasserstoffperoxids mit z. B. Platin-
r, schwarz kann die gewünschte Verbindung der Formel
III nach Abdampfen des Lösungsmittels gewonnen werden. Manchmal kann man das Produkt durch
kräftiges Rühren, z. B. bis zu einer Temperatur zwischen ca. —20° und 0°C, zum Kristallisieren bringen, und
4(i anschließend durch einfaches Filtrieren und Nachwaschen
gewinnen.
Ausgangscarbinole der Formel III, in denen umgekehrt
Yi Wasserstoff und Y2 Hydroxyl bedeuten, erhält
man beispielsweise dadurch, daß man ein entspreehcn-
des tricyclisches 5-Keton mit Äthylmagnesiumbromid umsetzt und das Reaktionsprodukt hydrolysiert. Die
entstandene 5-Hydroxy-5-äthyl-Verbindung wird mit Acetylchlorid dehydratisiert und anschließend mit
Ameisensäure und Wasserstoffperoxid behandelt. Es entsteht eine 5-Hydroxy-5-(l-hydroxyäthyl)-Verbindung,
welche mit wäßriger Schwefelsäure zu der entsprechenden 5-Acetyl-Verbindung dehydratisiert
wird. Durch Behandeln mit Formaldehyd und Dimethylamin-hydrochlorid
erhält man eine 5-Dimethylaminopropionyl-Verbindung, die nach Reduktion mit Natriumborhydrid
in das entsprechende Carbinol übergeht. Dieses wird anschließend, wie oben für die Herstellung
der Carbinole der Formel III, in denen Yt Hydroxyl und
Y2 Wasserstoff darstellen, beschrieben, oxidiert.
bo Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formeln IV, V oder VI mit Dimethylhydroxylamin
behandelt.
In der obigen Formel IV stellen substituierte
bs Sulfonyloxyreste Z vor allem niedere Alkylsulfonyloxyreste,
wie Mesyloxy; Phenylsulfonyloxy; niedere Alkylphenylsulfonyloxyreste
wie Tosyloxy; oder phenylniedere Alkylsiilfonyloxyresie wie Phenylmesyloxy, dar.
Das Anion A der Forme! V leitet sich bevorzugt von einer anorganischen Säure, wie Chlorwasserstoffsäure,
Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure, oder Schwefelsäure, ab.
Die Umsetzung von Verbindungen der Formeln IV, V ■>
und VI mit Dimethylhydroxylamin wird vorzugsweise in Gegenwart eines Überschusses an Dimethylhydroxylamin
durchgeführt. Zweckmäßig arbeitet man in Anwesenheit eines basischen Katalysators, z. D. Kaliumcarbonat,
Natriumamid oder Kaliumamid. Die Umsetzung kann in einem organischen Lösungsmittel, wie
Methanol, Äthanol, Aceton, Benzol oder Toluol, erfolgen. Die Reaktionstemperatur ist nicht kritisch, sie
liegt jedoch zweckmäßig zwischen 00C und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches.
Die Ausgangsverbindung der Formel IV läßt sich beispielsweise durch Umsetzen des entsprechenden
tricyclischen 5-Ketons mit einem Methoxypropylmagnesiumhalogenid, anschließende Hydrolyse, Reduktion
oder Dehydratisierung des entstandenen Carbinols und :o
Behandeln des entstandenen Produktes mit einem Überschuß an einer Halogenwasserstoffsäure, z. B.
Bromwasserstoffsäure, herstellen, wobei die entsprechende Halopropyl(iden)-Verbindung der Formel IV
entsteht. Wird die Methoxypropyl(iden)-verbindung mit verdünnter Halogenwasserstoffsäure behandelt, kann
man die entsprechende Hydroxypropyl(iden)-verbindung gewinnen. Diese kann mit einem substituierten
Sulfonylhalogenid, z. B. dem Chlorid, umgesetzt werden, wobei eine entsprechend substituierte Sulfonyloxypro- jo
pyl(iden)-verbindung der Formel IV entsteht. Das ebenfalls als Ausgangsmaterial einsetzbare quatemäre
Salz der Formel V kann durch Quaternisieren der entsprechenden Dimethylamino-Verbindung mit einem
Methylierungsmittel, wie Methylchlorid, Methylbromid, Methyljodid oder Dimethylsulfat, erhalten werden. Die
Ausgangsverbindung der Formel VI ist z.B. durch Umsetzen einer Allyl-Grignardverbindung mit dem
entsprechenden tricyclischen 5-Keton und anschließende Hydrolyse und Dehydratisierung erhältlich.
Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird so vorgegangen, daß
man ein tricyclisches Hydroxylamin der Formel VII mit einem Methylierungsmittel umsetzt. Geeignete Methylierungsmittel
sind z. B. Verbindungen der Formel CH3Z, in der Z ein Halogenatom, bevorzugt Chlor,
Brom oder Jod, oder auch einen substituierten Sulfonyloxyrest, z. B. einen niederen (Cyclo-)alkylsulfonyloxyrest,
wie Mesyloxy. Cyclopropylsulfonyloxy; den Phenylsulfonyloxyrest; einen niederen Alkylphenylsulfonyloxyrest,
wie Tosyloxy; oder einen phenylniederen Alkylsulfonyloxyrest, wie Phenylmesyloxy darstellt. Es
kann als Methylierungsmittel auch Dimethylsulfat verwendet werden. Die Umsetzung erfolgt zweckmäßig
in Anwesenheit eines polaren Lösungsmittels, z. B. Aceton, Methanol, Dimethylformamid und bei einer
Temperatur zwischen ca. 00C und dem Siedepunkt des
Reaktionsgemisches.
Das als Ausgangsmaterial dienende, tricyclische Hydroxylamin der Formel VII kann z. B. durch folgende
Reaktionskette gewonnen werden:
Das entsprechende tricyclische 5-Keton wird mit einem Methylbenzylaminopropyl-magnesiumhalogenid
umgesetzt Nach Hydrolyse des entstandenen Additionsproduktes, z. B. mit gesättigter Ammoniumchlorid-
lösung, wird das erhaltene 5-Carbinol mit Chlorameisensäureäthylester umgesetzt Die so erhaltene 5-Hydroxy-5-[3-(methyl-carbäthoxy-amino)-propyr|-Verbin
dung wird nun alkalisch hydrolysiert, 7.. B. durch Kochen mit wässeriger Kaliumhydroxidlösung. Eine Decarboxylierung
tritt dadurch ein, und es bildet sich die entsprechende 5-Hydroxy-5-(3-methylaminopropyl)-Verbindung.
Diese kann durch Behandeln mit naszierendem Wasserstoff, z. B. Zink in Eisessig, oder mit
Jodwasserstoffsäure in Gegenwart von rotem Phosphor zu der entsprechenden 5-(3-Methylaminopropyl)-Verbindung
reduziert werden. Wird hingegen mit Mineralsäure erhitzt, z. B. mit äthanolischer Salzsäure, so
entsteht die entsprechende 5-(3-Methylaminopropyliden)-Verbindung. Das Reaktionsprodukt wird nun in
der oben beschriebenen Weise oxidiert, zweckmäßig durch Behandeln bei ca. 00C mit Benzoylperoxid in
einem organischen Lösungsmittel, wie Äther oder Chloroform. Die so erhaltene Methylbenzoyloxy-amino-propyl(iden)-Verbindung
kann durch einfaches Verseifen mit Alkali, z. B. äthanolischer Kalilauge, in das
erwünschte, tricyclische Hydroxylamin der Formel VII übergeführt werden.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in Chlorieren bzw. Bromieren
von Ausgangsverbindungen der Formel VIII, wobei ein Chlor- bzw. Bromatom in 10- oder 11-Stellung
eingeführt wird. Eine vorhandene unsubstituierte Vinylengruppe in 10,11-Stellung lagert durch Behandeln
mit z. B. gasförmigem Chlor oder flüssigem Brom, bevorzugt in einem inerten Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff,
und unter Zufuhr von Licht zwei Chlor- bzw. Bromatome an. Die Temperatur ist nicht
kritisch, sie liegt jedoch bevorzugt zwischen der Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches.
Sitzt in 10,11-Stellung eine Äthylengruppe,
dann kann diese mit einem Überschuß an Halogenierungsmittel, wie N-Bromsuccinimid, N-Chlorsuccinimid,
Brom, Chlor oder Sulfurylchlorid behandelt werden, wodurch zwei entsprechende Halogenatome gegen
zwei Wasserstoffatome in 10,11-Stellung ausgetauscht
werden. Diese Reaktion erfolgt vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, Benzol,
Heptan, Chloroform oder Tetrahydrofuran und bei erhöhter Temperatur, z. B. bei 50° C bis zum Siedepunkt
des Reaktionsgemisches. Es ist sehr vorteilhaft, eine kleine Menge eines Reaktionsbildners, wie Azo-bis-butyronitril
oder Dibenzoylperoxid, zuzusetzen, sowie einen Halogen wasserstoffakzeptor, z. B. Pyridin, Triäthylamin,
Collidin, Allylchlorid oder ein Epoxid. Durch Behandeln einer in der angegebenen Weise erhaltenen
10,11-Dichlor(bzw. Dibrom)-10,l 1 -dihydro-Verbindung
mit einer anorganischen oder organischen Base, z. B. Natronlauge, Kaliumcarbonat oder Triethylamin, wird
ein Molekül Chlor(bzw. Brom)-Wasserstoff abgespalten,
und es entsteht eine Verbindung der Formel 1 mit einer Chlor(bzw. Brom)-substituierten Vinylengruppe in
10,11-Stellung. Die Temperatur hierfür ist nicht kritisch,
sie liegt jedoch bevorzugt zwischen der Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches.
Die Herstellung des als Ausgangsmaterial dienenden, tricyclischen N-Oxids der Formel VIII kann analog zu
den oben beschriebenen Methoden zur Herstellung der Endprodukte der Formel I erfolgen. Zum Beispiel wird
1 -Chlor(bzw. Fluor)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
(oder die entsprechende 10,11-Dihydroverbindung) mit
einem Dimethylaminopropyl-magnesiumhalogenid umgesetzt Nach Hydrolyse des entstandenen Additionsproduktes, z.B. mit gesättigter Ammoniumchloridlösung, wird das erhaltene 5-Carbinol zur Dehydratisierung mit Mineralsäure, z. B. mit äthanolischer Salzsäure,
erhitzt. Nach dem Oxidieren der erhaltenen Dimethylpminopropyiideriverbindung,
z. B. mit wäßriger Wasserstoffperoxidlösung, erhält man eine Ausgangsverbindung der Formel VIII mil einer exocyclischen
Doppclbindung in 5-Stellung.
Die Herstellung von exocyclisch gesättigten Ausgangsverbindungen der Formel VIII erfolgt z. B. wie
folgt:
Das oben erhaltene 5-Carbinol wird mit naszierendem
Wasserstoff, z. B. Zink in Eisessig, oder mit Jodwasserstoffsäure in Anwesenheit von rotem Phosphor
reduziert. Eine andere Methode, die besonders geeignet ist, um exocyclisch gesättigte, 10,11-ungesättigte
Verbindungen der Formel VIII zu erhallen, ergibt sich aus dem folgenden: 1-Chlor(bzw. Fluor)-5H-dibenzofa.djcyciohepien-S-on
(oder die entsprechende Iü.i I-Dihydroverbindung)
wird zur entsprechenden 5-Hydroxy-Verbindung durch Behandeln mit Natriumborhydrid
in Dioxan-Wasser reduziert; letztere Verbindung geht nach dem Behandeln mit einem Halogenwasserstoff in
die entsprechende 5-Halogenverbindung über. Diese kann, z. B. in Äther, Benzol oder Tetrahydrofuran, und
bei Siedehitze, durch Umsetzen mit einem Dimethylaminopropylmagnesiumhalogenid
und anschließendes Oxidieren, z. B. mit Wasserstoffperoxid, in eine exocyclisch gesättigte Verbindung der Formel VIII übergeführt
werden.
Erhaltene Verbindungen der Formel I, und deren Salze, können in ihre geometrischen Isomeren, d. h. λ-
bzw. /3-Isomeren, getrennt werden. Die Trennungsmethoden
sind an sich bekannt. Bevorzugt trennt man die geometrischen Isomeren durch fraktionierte Kristallisation
der Säureadditionssalze aus einem Lösungsmittel, i. B. Aceton oder aus einem Lösungsmiltelgemisch, z. B.
Methanol/Diäthyläther.
Erhaltene Verbindungen der Formel I und deren Salze liegen als Racemate vor. Ein Racemat kann in
seine optischen Isomeren in an sich bekannter Weise, z. B. durch Umsetzung mit optisch aktiven Säuren, wie
Weinsäure oder Camphersulfonsäure, und anschließende Kristallisation aufgetrennt werden.
Die Trennung der geometrischen und bzw. oder optischen Isomeren kann auch auf einer Zwischenproduktstufe
vorgenommen werden, so daß in dieser Weise das erfindungsgemäße Verfahren mit geometrisch bzw.
optisch einheitlichen Ausgangsmaterialien der Formeln II —VIII ausgeführt wird.
Die Verbindungen der Formel I haben basischen Charakter und können in ihre Säureadditionssalze
übergeführt werden. Solche Salze sind beispielsweise diejenigen mit organischen Säuren, wie Oxalsäure,
Zitronensäure, Essigsäure, Milchsäure, Maleinsäure und Weinsäure, oder mit anorganischen Säuren, wie
Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure oder Schwefelsäure. Die Säureadditionssalze sind kristalline,
feste Substanzen, die in Wasser löslich, in polaren Lösungsmitteln, wie Methanol, Äthanol usw., etwas
weniger löslich und in nichtpolaren Lösungsmitteln, wie Benzol, Äther und Petroläther, relativ unlöslich sind.
Wie vorstehend erwähnt, besitzen die Verbindungen der Formel I eine überragende antidepressive Wirkung.
Zum Beispiel wurden Gruppen von je 10 Mäusen das Präparat l,10(bzw. ll)-Dichlor-5-(3-dimethy]aminopro-
pylidenJ-SH-dibenzbj^udJcyclohepten-N-oxid-hydrochlorid
subeutan injiziert 16Std später erhielten die
Tiere 5 mg/kg 2-Hydroxy-2-äthyl-3-isobuty!-9,10-di-
methoxy-1,2,3,4,6,7 -hexahydro-11 bH-benzo[a]chino-Iizin-hydrochlorid
(Substanz A) subeutan injiziert Die gleiche Dosis wurde einer Gruppe von IO nicht
vorbehandelten Mäusen verabreicht. Nach weiteren 30 Minuten wurde allen Tieren, sowie einer zusätzlichen
Gruppe von 10 Mäusen, Äthanol in der Dosis von 3,75 g/kg i. p. appliziert. In jeder Gruppe der so
behandelten Tiere wurde die durchschnittliche Schlafdauer ermittelt. Die prozentuale Abschwächung der
Schlafdauer im Vergleich zu dem durch die Substanz A verstärkten Äthanol-Schlaf dient als Maß für die Stärke
κι der antidepressiven Wirkung.
Bei Verabreichung von 5 bis 20 mg/kg s. c. des Präparates l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5-(3-dimethylamino-
propyliden)-5l I-dibenzo[a,d]cyclohepten-N-oxid-hydrochlorid
gemäß den obigen Angaben wurde eine
π entsprechende Abschwächung der Schlafdauer von 75
bis 96% ermittelt. 20 mg/kg s. c. von Amitriptylin zeigten eine Abschwächung der Schlafdauer von 30%.
Die übrigen unter die allgemeine Formel fallenden Verbindungen zeigen eine vergleichbare Wirkung.
2(i Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als Heilmittel z. B. in Form pharmazeutischer Präparate
Verwendung finden, welche sie oder ihre Salze in Mischung mit einem für die enterale, z. B. orale oder
parenterale Applikation geeigneten pharmazeutischen, organischen oder anorganischen inerten Trägermaterial,
wie Wasser, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche öle, Gummi arabicum,
Polyalkylenglykole und Vaseline, enthalten. Die pharmazeutischen Präparate können in fester Form,
«ι z. B. als Tabletten, Dragees, Suppositorien, Kapseln,
oder in flüssiger Form, z. B. als Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen, vorliegen. Gegebenenfalls sind sie
sterilisiert und bzw. oder enthalten Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Siabilisierungs-, Netz- oder Emuigier-
i") mittel, Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes
oder Puffer.
Zweckmäßige pharmazeutische Dosierungsformen enthalten ca. 1 bis 200 mg einer Verbindung der Formel
I. Zweckmäßige orale Dosierungsbereiche liegen bei
4(i etwa 0,1 mg/kg pro Tag bis etwa 5 mg/kg pro Tag.
Zweckmäßige parenterale Dosierungsbereiche liegen bei etwa 0,01 mg/kg pro Tag bis etwa 1 mg/kg pro Tag.
Es können indessen die erwähnten Bereiche nach oben oder nach unten ausgedehnt werden, je nach individuel-
4") lern Bedarf und Vorschrift des Fachmannes.
2,5 g l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
(vorwiegend das
">() /Msomere) werden in 30 ml Methanol gelöst in einer
Argonatmosphäre mit 2,7 g 30%iger wäßriger Wasserstoffperoxidlösung versetzt und 20 Std. unter Rühren
bei 5O0C gehalten. Anschließend wird unter Kühlung durch Zugabe von Platinschwarz noch vorhandener
■»■> Überschuß an Wasserstoffperoxid zerstört. Die Lösung
wird filtriert, mit methanolischer Salzsäure angesäuert und unter vermindertem Druck eingeengt Der Rückstand
wird aus Methanol/Äther kristallisiert Man erhält l,10(bzw. 11)-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropyli-
W) denJ-SH-dibenzofcdJcyclohepten-N-oxid-hydrochlorid,
das bei 138 bis 160° C schmilzt Die Verbindung, die
vorwiegend aus /Msomeren besteht enthält gemäß
Microanalyse noch etwa 2% Wasser.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte l,10(bzw.
f,5 11 )-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
kann wie folgt hergestellt werden:
51,6 g l-Chlor-SH-dibenzofa.dJcyclohepten-S-on werden
in 300 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst Unter
Erwärmen auf etwa 6O0C und Belichten mit einer
500-W-Lampe wird innerhalb 10 Minuten eine 18%ige
(Gewicht pro Volumen) Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff eingetropft. Das Reaktionsgemisch
wird weitere 10 Minuten belichtet und anschließend abgekühlt. Das auskristallisierende 1,10,11-Trichlor-10,11
-dihydro-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on wird abfiltriert, getrocknet, dann sofort in 760 ml Äthanol
gelöst und mit 33 g Kaliumcarbonat und 30 ml Wasser versetzt. Das Ganze wird 8 Stunden unter Rückflußbedingungen
erhitzt. Die sich beim Abkühlen abscheidenden Kristalle werden abfiltriert und in Chloroform
aufgenommen. Die Chloroformlösung wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingedampft. Nach
Umkristallisieren aus Äthanol erhält man l,10(bzw. llj-Dichlor-SH-dibenzofa.djcyclohepten-S-on als lange
Nadeln, die bei 143 bis 145°C schmelzen.
6,04 g Gilman-Legierung werden in 20 ml abs. Äther mit einer Spur Jod und einem Tropfen Methyljodid
erhitzt. Anschließend wird eine Lösung von 21,9 g Dimethylaminopropylchlorid in 100 ml abs. Tetrahydrofuran
langsam zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird anschließend während 2 Stunden auf 500C erhitzt. Nach
dem Abkühlen auf 00C wird eine Lösung von 33 g 1,10(bzw. 11)- Dichlor-SH-dibenzofa.dJcyclohepten-S-on
in 200 ml abs. Tetrahydrofuran innerhalb 15 Minuten zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden unter
Rückflußbedingungen erhitzt, dann auf 0°C abgekühlt, mit 100 ml einer kalt gesättigten Ammoniumchlorid-Lösung
versetzt und anschließend filtriert. Der Rückstand wird mit Äther nachgewaschen. Die kombinierten
Filtrate werden mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter vermindertem Druck eingedampft. Der
Rückstand liefert nach dem Umkristallisieren aus hochsiedendem Petroläther l,10(bzw. I l)-DichIor-5-(3-
dimethylaminopropyl)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten, Schmelzpunkt 92 bis 94° C.
25 g l,10(bzw. ll)-DichIor-5-(3-dimethyIaminopropyI)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
werden mit 100 ml abs. Äthanol und 150 ml äthanolischer, 30%iger
Salzsäure während 15 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird unter
vermindertem Druck eingeengt, der Rückstand in Wasser gelöst, mit 2 η-Natronlauge alkalisch gestellt
und mit Methylenchlorid ausgezogen. Der Methyienchlorid-Auszug
wird mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Man erhält
1,10(bzw. 11 )-Dich!or-5-(3-dimethy laminopropyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
als eine gelbes öl. Dieses öl wird zur Reinigung in Benzol aufgenommen und an
200 g Aluminiumoxid (Aktivierungsstufe II) filtriert- Das erhaltene Produkt stellt ein Gemisch der x- und
/Msomere im Verhältnis von ca. 1:1 dar. Durch Überführung dieses Produktes in das entsprechende
Hydrochlorid und Umkristallisieren aus Aceton fällt zuerst ein Produkt vom Schmelzpunkt 222 bis 224° C
aus, das aus 94% des α-Isomeren und 6% des /Msomeren von 1,10(bzw. ll)-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropylidenJ-SH-dibenzota.djcyclohepten-hydrochlorid
besteht Aus der Mutterlauge gewinnt man ein Produkt mit Schmelzpunkt 132 bis 1400C, bestehend aus
17% «-Isomeren und 83% /Msomeren. Durch wiederholte Kristallisationen ist eine weitere Anreicherung des
/Msomeren möglich.
Wird im Beispiel 1 das als Ausgangsmaterial eingesetzte l,10(bzw. 11)-Dichlor-5-(3-dimethylamino-
propyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten durch 1-Chlor-10(bzw.
1 l)-brom-5-(3-dimethylaminopropyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten ersetzt, so entsteht'unter sonsi
gleichen Bedingungen das 1 -Chlor- 10(bzw. 11)-brom-5-(S-dimethylaminopropylidenJ-SH-diben/.üfa.djcyclohcpten-N-oxid-hydrochlorid.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte 1-Chlor-10(bzw.
1 l)-brom-5-(3-dimethylaminopropyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten kann wie folgt hergestellt
werden:
21,3 g l-Chlor-SH-dibenzota.dJcyclohepten-S-on werden
in 200 ml Tetrachlorkohlenstoff suspendiert und mit einer Lösung von 14 g Brom in 40 ml Tetrachlorkohlenstoff
im Laufe von etwa 45 Minuten versetzt. Während dieser Zt it wird das Reaktionsgemisch mit einer
500-W-Lampe belichtet. Das Reaktionsgemisch wird nach beendeter Zugabe noch 30 Minuten weiter
belichtet, anschließend 12 Stunden weiter gerührt und
alsdann filtriert. Der feine Niederschlag wird mit Petroläther gewaschen und unter vermindertem Druck
getrocknet. Das erhaltene l-Chlor-lO.li-dibrom-lO.l 1-dihydro-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
wird sofort in 300 ml Äthanol suspendiert, mit einer Lösung von 5,5 g Kaliumhydroxid in 10 ml Wasser versetzt und
während 4 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck
zur Trockene eingedampft, in Äther aufgenommen, mit Wasser gewaschen und mit Natriumsulfat getrocknet.
Die trockene ätherische Lösung wird auf 500 ml eingeengt. Das zurückbleibende, kristalline 1-Chlor-10(bzw.
1 l)-brom-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthanol bei
125 bis 127° C.
2,76 g Gilman-Legierung werden in 10 ml abs. Äther mit einer Spur Jod und ein paar Tropfen Methyljodid
erhitzt. Anschließend wird innerhalb 1 Stunde eine Lösung von 10,5 g Dimethylaminopropylchlorid in 50 ml
abs. Tetrahydrofuran eingetropft. Darauf wird eine Stunde unter Rückflußbedingungen erhitzt. Zu der
erhaltenen, auf 0 bis 5° C abgekühlten Suspension wird innerhalb 40 Minuten eine Lösung von 17,3 g 1-Chlor-10-(bzw.
ll)-brom-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on in 100 ml absolutem Tetrahydrofuran zugetropft und das
Ganze noch 3 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird unter Kühlen mit
20 ml gesättigter Ammoniumchloridlösung hydrolysiert und anschließend filtriert. Der Rückstand wird mit
Äther nachgewaschen. Die kombinierten Filtrate werden mit Natriumsulfat getrocknet und eingedampft.
Das rohe 1-Chlor-10(bzw. 11)-brom-5-(3-dimethylami-
nopropyl)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus 150 ml hochsiedendem Petroläther bei 117 bis 118° C.
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus 150 ml hochsiedendem Petroläther bei 117 bis 118° C.
11,9 g 1-Chlor-10(bzw. 1 l)-brom-5-(3-dimethylaminopropyl)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
werden in 100 ml äthanoiischer, 32%iger Salzsäure während 15 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt. Das
Reaktionsgemisch wird unter vermindertem Druck eingeengt, wobei ein Rohgemisch, bestehend aus den tx-
und /Msomeren von 1-Chlor-10(bzw. 11 )-brom-5-(3-dimethylaminopropylidenJ-SH-dibenzojXdjcycloheptenhydrochlorid
erhalten wird. Dieses wird in Wasser gelöst, durch Zugabe von 2 η-Natronlauge alkalisch
gestellt und mit Chloroform ausgezogen. Der Chloroformextrakt wird mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert
und eingedampft Der Rückstand wird in Benzol gelöst und an der 30fachen Menge Aluminiumoxid (Aktivitätsstufe H) filtriert Das Filtrat wird eingedampft mit
methanolischer Salzsäure angesäuert und erneut eingedampft. Aus Aceton kristallisiert reines 1-Chlor 10(bzw.
11 )-brom-5-(3-dimethylaminopropyliden)-5H-dibenzo[a,djcyc!ohepten-hydrochlorid,
das aus 96,5% «-Isomeren und 3,5% /Msomeren besteht und bei 221 bis
2240C schmilzt. Das ^-Isomere kann aus der Mutterlauge
gewonnen werden. Das i-Chlor-10(bzw. ll)-brom-5-(S-dimethylrminopropyiidenJ-SH-dibenzofa.dJcyclohepten
kann aus dem entsprechenden Hydrochlcrid durch Kristallisieren mit Natriumhydroxidlösung gewonnen
werden.
5 g 1,10(br.w. i 1) Diciilor-5-(3-dimethylaminopropyl)-5-hydroxy-5H-diben7o!"a.d]cyc!ohepten-N-oxid
werden in Δ) rni abs. Methanol gelöst und mit 2 ml 24%iger
(Gewicht/Volumen) methanolischer Salzsäure 2 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt. Nach dem
Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit Äther versetzt. Es kristallisiert das l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropylidenJ-SH-dibenzofa.dJcyclohepten-N-oxid-hydrochlorid.Smp.
138 bis 1600C.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte l,10(bzw.
ll)-Dich!or-5-(3-dimethylaminnpropyl)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-N-oxid
kann wie folgt hergestellt werden:
51,6 g 1-Chlor-5H dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on werden
in 300 ml Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Unter Erwärmen auf etwa 600C und Belichten mit einer
500-W-Lampe wird innerhalb 10 Minuten eine 18%ige (Gewicht pro Volumen) Lösung von Chlor in Tetrachlorkohlenstoff
eingetropft. Das Reaktionsgemisch wird weitere 10 Minuten belichtet und anschließend
abgekühlt. Das auskristallisierende 1,10,11-Trichlor-10,1
l-dihydro-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on wird abfiltriert, getrocknet, dann sofort in 760 ml Äthanol
gelöst und mit 33 g Kaliumcarbonat und 30 ml Wasser versetzt. Das Ganze wird 8 Stunden unter Rückflußbedingungen
erhitzt. Die sich beim Abkühlen abscheidenden Kristalle werden abfiltriert und in Chloroform
aufgenommen. Die Chloroformlösung wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingedampft. Nach
Umkristallisieren aus Äthanol erhält man l,10(bzw. Uj-Dichlor-SH-dibenzo^.djcycIohepten-S-on als lange
Nadeln, die bei 143 bis 145°C schmelzen.
6,04 g Gilman-Legierung werden in 20 ml abs. Äther mit einer Spur Jod und einem Tropfen Methyljodid
erhitzt. Anschließend wird eine Lösung von 21,9 g Dimethylaminopropylchlorid in 100 ml abs. Tetrahydrofuran
langsam zugetropft Das Reaktionsgemisch wird anschließend während 2 Stunden auf 50°C erhitzt. Nach
dem Abkühlen auf 00C wird eine Lösung von 33 g l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5H-dibenzofa,d]cyclohepten-5-on
in 200 ml abs. Tetrahydrofuran innerhalb 15 Minuten zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird 3 Stunden unter
Rückflußbedingungen erhitzt, dann auf O0C abgekühlt,
mit 100 ml einer kalt gesättigten Ammoniumchlorid-Lösung versetzt und anschließend filtriert Der Rückstand
wird mit Äther nachgewaschen. Die kombinierten Filtrate werden mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert
und unter vermindertem Druck eingedampft Der Rückstand liefert nach dem Umkristallisieren aus
hochsiedendem Petroläther l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5-(3-
dimethylaminopropylJ-S-hydroxy-SH-dibenzofcdjcyclohepten;
Schmelzpunkt 92 bis 94° Q 40 g l,10(bzw. 11)-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropyl)-5-hydroxy-5H-dibenzc)[a,d]cyclohepten
werden in einem Liter Methanol gelöst, mit 61 ml 30%iger wäßriger Wasserstoffperoxidlösung versetzt und 150
) Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Mil vorsichtiger Zugabe von Platinschwarz wird anschließend der
Überschuß an Wasserstoffperoxid zerstört. Das Reaktionsgemisch wird dann filtriert und unter vermindertem
Druck eingedampft. Der Rückstand wird mit κι methanolischer Salzsäure angesäuert. Nach dem Zusatz
von Äther fällt das Hydrochlorid von l,10(bzw.
!!J-Dichloro-S-p-dirnethylaminopropyty-S-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cycloheptcn-N
oxid aus.
2 g N.N-Dimethylhydroxylamin-hydrochlorid werden
in 10 ml Nitromeihan gelöst und mit 1,8 g Natriummethylat (95%ig) sowie einer Lösung von 1 g l,10(bzw.
:o 1 lJ-Dichlor-S-^-brompropylidenJ-SH-dibenzo^dJcyclohepten
in 6 ml Nitromethan versetzt. Man rülirt anschließend 24 Stunden bei 30 bis 35°C und engt unter
vermindertem Druck ein. Der Rückstand wird in Methylenchlorid aufgenommen, mit Wasser gewaschen,
2-> getrocknet, mit methanolischer Salzsäure angesäuert
und wieder unter vermindertem Druck eingedampft. Die Kristallisation aus Methanol-Äther gibt l,10(bzw.
llJ-Dichlor-S-p-dimethylaminopropylidenJ-SH-diberizofa.dJcyclohepten-N-oxid-hydrochlorid.
in Das als Ausgangsverbindung verwendete 1,10(bzw.
11 J-Dichlor-S-^-brompropylidenJ-SH-dibenzoJa.dJcyclohepten
kann wie folgt hergestellt werden:
10 g l,10(bzw. ll)-Dichlor-5-(3-methoxypropyl)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
werden mit 17 g
α Bromwasserstoffsäure-Lösung in Eisessig (30%ig)
12 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Darauf wird unter vermindertem Druck eingeengt, in Äther aufgenommen,
mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft. Das unreine Produkt wird an 30 g Silikagel in Benzol
4Ii chromatographiert. Die ersten Fraktionen enthalten das
reine 1.10(bzw. ll)-Dichlor-5-(3-brompropyliden)-5H-dibenzofa.djcyclohepten.
Das l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5-(3-methoxypropyl)-5-hydroxy-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten
erhält man durch
41J Grignard-Reaktion aus l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-5-on
und 3-Methoxy-propylchlorid analog wie in Beispiel 1 beschrieben.
)0 Herstellung von Tabletten nachstehender Zusammensetzung:
l,10(bzw. 1 l)-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclo-
hepten-N-oxid-hydrochlorid | 28,05 g |
Milchzucker | HOg |
Maisstärke | 57,95 g |
Talkum | 3,40 g |
Magnesiumstearat | 0,6 g |
200,00 g
Die Ingredienzien werden innig miteinander vermischt und zu Tabletten von je 200 mg gepreßt
Anschließend werden sie mit Äthylcellulose und Carbowax überzogen.
Claims (4)
1. Tricyclische Verbindungen der allgemeinen Formel
Hai
CCX)
(D
CH.,
Hai
X)
(H)
(HCH,CH,N
CH1
Hai
CHCH2CH2N
O CH,
in der R ein Chlor- oder Fluoratom und Hai ein Brom- oder Chloratom bedeuten und die
gestrichelte Bindung hydriert sein kann,
sowie Isomere und Säureadditionssalze dieser Verbindungen.
2. l,10(bzw. U)-Dichlor-5-(3-dimethylaminopropyliden)-5H-dibenzo[a,d]cyclohepten-N-oxid,
geometrische Isomere hiervon und Säureadditionssalze dieser Verbindungen.
geometrische Isomere hiervon und Säureadditionssalze dieser Verbindungen.
3. Verfahren zur Herstellung von tricyclischen Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man in an sich bekannter Weise entweder eine Verbindung der allgemeinen Formel
in der R, Hal und die gestrichelte Bindung die
oben gegebene Bedeutung haben,
oxidiert,
oxidiert,
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
Hai 'f
CH1
Y1 CHCH1CH1N
Y, O CII1
in der R und Hai die oben gegebene Bedeutung haben und eines der Symbole Yi und Y? ein
Wasserstoffatom und das andere eine Hydroxylgruppe bedeutet,
oder ein Säureadditionssalz dieser Verbindung dehydratisiert, oder daß man eine Verbindung der
allgemeinen Formeln
CHCH2CH2N(CH1I1A
(VI)
CHCH = CH,
in denen R, Hai und die gestrichelte Bindung die oben gegebene Bedeutung haben, Z Chlor,
Brom oder einen substituierten Sulfonyloxyrest und A das Anion einer Säure darstellen,
mit Dimethylhydroxyiamin umsetzt,
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
Hai
(VII)
CHCH1CH1N
OH
in der R, Hai und die gestrichelte Bindung die
oben gegebene Bedeutung haben,
mit einem Methylierungsmittel umsetzt,
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
mit einem Methylierungsmittel umsetzt,
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
(VIII)
cn.,
in der R die oben gegebene Bedeutung hat, und die gestrichelten Bindungen hydriert sein
können,
oder ein Säureadditionssalz dieser Verbindung chloriert bzw. bromiert, worauf man, in beliebiger
Reihenfolge, gegebenenfalls die Isomeren aus einem erhaltenen Isomerengemisch isoliert und gegebenenfalls
eine erhaltene Base in ein Säureadditionssalz überführt.
4. Pharmazeutisches Präparat mit Wirksamkeit auf das Nervensystem, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an einer Verbindung gemäß Anspruch I neben einem pharmazeutischen Träger.
C IK H1ClI1/.
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