DE1902408B2 - Lichtempfindliches material - Google Patents
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Description
ist, in welcher Formel der Benzolring einen oder mehrere Substituenten X enthalten kann und R eine
gerade oder verzweigte Alkyl- oder Aralkylgruppe ist.
2. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R eine gegebenenfalls
verzweigte Alkylgruppe mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen ist.
3. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß X eine 4-Nitrogruppe
ist.
4. Lichtempfindliches Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß X 3,5-Dichlor-4-dimethylamino
ist.
Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches Material, das aus einem wenigstens an der Oberfläche elektrisch
nichtleitenden Schichtträger besteht, in oder auf dem sich eine lichtempfindliche Verbindung befindet, deren
Photolyseprodukt in Gegenwart von Feuchtigkeit — und gegebenenfalls in Gegenwart von Silberionen —
mit Quecksilber(I)-Ionen zu reagieren vermag unter Bildung von Quecksilber oder Silberamalgam, das in
Form eines latenten physikalisch entwickelbaren Metallkeimbildes abgeschieden wird.
Bei derartigen lichtempfindlichen Materialien entsteht durch Belichtung ein Photolyseprodukt, das mit
Metallionen in Gegenwart von Feuchtigkeit in einer sekundären Reaktion unter Bildung von Metall zu
reagieren vermag, das in Form eines latenten feindispersen Metallkeimbildes abgeschieden wird. Dieses Metallkeimbild
wird durch physikalische Entwicklung zu einem sichtbaren Bild verstärkt, das die gewünschte
optische Dichte und/oder elektrische Leitfähigkeit aufweist.
Aus der DT-PS 8 92 553 ist ein auf diesem Prinzip beruhendes lichtempfindliches Material bekannt, das als
lichtempfindliche Verbindung unter anderem eine Verbindung aus einer bestimmten Klasse von Diazoniumverbindungen,
eine Eisen(III)- oder eine Uranylverbindung enthält, aus der durch Belichtung ein Photolyseprodukt
erhalten wird, das eine lösliche Silberverbindung unter Bildung eines physikalisch entwickelbaren
Silberkeimbildes reduzieren kann. Dieses Material hat den Nachteil, daß der pH-Wert in der lichtempfindlichen
Schicht nach der Belichtung, jedoch vor der physikalischen Entwicklung, erhöht werden muß,
wonach diese Schicht nahezu immer einer zusätzlichen Bearbeitung zur Bekämpfung von Schleierbildung
unterworfen werden muß.
Ein aus der NL-OS 65 04 796 bekanntes lichtempfindliches Material, das bei seiner Verwendung der
umständlichen Behandlung zur Erhöhung des pH-Wertes nicht bedarf, enthält ein halbleitendes Metalloxyd,
ι ο wie TiO2 oder ZnO, das nach Belichtung imstande ist, bei
Behandlung mit einem Silbersalz ein Silberkeimbild zu erzeugen. In diesem Material ist im Gegensatz zum
vorerwähnten Material die lichtempfindliche Verbindung nicht in molekulardisperser Verteilung vorhanden.
i.s Die lichtempfindliche Schicht dieses Materials weist,
ebenso wie die aus Halogensilberemulsionen bestehenden Schichten, Kornstruktur auf, was die Lichtstreuung
fördert und das Auflösungsvermögen beeinträchtigt.
Ein aus der DT-PS 8 92 552 bekanntes Material
Ein aus der DT-PS 8 92 552 bekanntes Material
:o enthält eine lichtempfindliche Verbindung, aus der bei Belichtung ein Photolyseprodukt entsteht, das eines der
nachstehenden Ionen oder Moleküle enthält: CN-, SCN-, NO2-, SO3 2", S2O3 2-, NH3, Pyridin und
Thioharnstoff. Diese Ionen oder Moleküle sind imstande, dem Gleichgewicht
Hg2++^Hg+ Hg+ +
das in einer Lösung eines Quecksilber(I)-Salzes vorliegt, Quecksilber(II)-Ionen zu entziehen. Dadurch ergeben
sich Quecksilberatome in einer Menge, die der Menge der entstandenen Ionen oder Moleküle äquivalent ist.
Die Quecksilberatome vereinigen sich zu Quecksilbertropfen, die das physikalisch entwickeibare latente
Keimbild bilden. Als lichtempfindliche Verbindungen,
.15 aus denen eines oder mehrere der erwähnten disproportionierenden
Ionen oder Moleküle durch Belichtung freigemacht werden, kommen insbesondere anorganische
Komplexverbindungen, wie K4W(CN)8, in Frage,
bei denen die erwähnten Ionen oder Moleküle an mindestens ein zentrales Metallion gebunden sind. Die
mit diesen Komplexverbindungen versehenen lichtempfindlichen Materialien sind jedoch aufgrund einer zu
geringen photographischen Empfindlichkeit und/oder einer zu geringen Dunkelstabilität weniger zweckmßig.
Zu dieser Gruppe von lichtempfindlichen Verbindungen gehören auch die aromatischen Diazosulfonate, die
bei Lichteinwirkung wenigstens teilweise über ein labiles Zwischenprodukt in Diazoniumionen und Sulfitionen
dissoziieren (DT-PS 9 21 245). Wenn die belichtete Schicht mit einer wäßrigen Lösung eines Quecksilber(I)-Salzes,
der vorzugsweise auch ein Silbersalz zugesetzt ist, in Berührung gebracht wird, reagieren die
Sulfitionen, wobei physikalisch entwickelbare Metallkeime gemäß dem Bildmuster in der Schicht abgeschieden
werden. Die mit diesen aromatischen Diazosulfonaten versehenen lichtempfindlichen Materialien haben
den Nachteil, daß die Reaktion, bei der sich die Sulfitionen bilden, die Neigung hat, nach der Belichtung
in umgekehrter Richtung zu verlaufen. Diese Erschei-
fto nung wird als Regression des Belichtungsergebnisses
bezeichnet. Die Regression kann durch Zusatz bestimmter Metallionen, wie Cd++, z.B. in Form von
Cadmiumlactat, zur Schicht teilweise vermieden werden. Diese Metallionen ergeben zusammen mit den
f>5 gebildeten Sulfitionen schwer lösliche oder wenig
dissoziierte Sulfite. Die Regression bleibt jedoch bemerkbar, was sich insbesondere in den Fällen, in
denen mehrere Belichtungen nacheinander am gleichen
Material vorgenommen werden müssen, in einem unannehmbaren Schwärzungsunterschied zwischen
dem zuerst und dem zuletzt erhaltenen Bild äußert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein lichtempfindliches Material zu schaffen, in dem die
aktive Verbindung molekulardispers verteilt ist, bei dessen Anwendung keine zusätzliche Behandlung zur
Bekämpfung der Schleierbildung erforderlich ist, das eine für Reproduktionszwecke reichlich genügende
Empfindlichkeit hat und das eine Regression des Belichtungsergebnisses aufweist, die wesentlich kleiner
ist als bei Anwendung von Diazosulfonaten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein lichtempfindliches Material der eingangs erwähnten Art
gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die is lichtempfindliche Verbindung ein aromatisches Diazosulfid
vom Typ
-R
ist, in welcher Formel der Benzolring einen oder mehrere Substituenten X enthalten kann und R eine
gerade oder verzweigte Alkyl- oder Aralkylgruppe ist.
Aromatische Diazosulfide, die früher — und manchmal auch heute noch — als Diazothioäther oder
Diazothiolate bezeichnet werden, sind an sich bereits lange bekannt. In Arbeiten von Stadler in Ber. 17,
2075 (1884) und von Vorländer und M i ttag in Ber!
46 (1913) und Ber. 52, 413 (1919) ist die Synthese ' erläutert, die von einem aromatischen Amin ausgeht,
das diazotiert wird, wonach das Diazoniumsalz mit einem Alkylthiol gekuppelt wird:
HNO2
+ HCl
+ RSH
NH1
Cl
N=N-S-R
35
40
45
Hantzsch und Freese in Ber. 28, 3237 (1895)
konnten die Trans-Cis-Isomerisation von Verbindungen
dieses Typs nicht nachweisen. In einer neueren Arbeit von Van Zwei und Kooyman in Rec. Trav. Chim.
86, 993 (1967) ist die Trans-Cis-Isomerisierung für Verbindungen dieses Typs nachgewiesen worden.
Obgleich diese Autoren feststellten, daß die Trans-Cis-lsomerisierung
dieser Verbindungen mit Hilfe vom Licht bewerkstelligt werden kann, lag nicht auf der
Hand, daß diese Verbindungen für eine Anwendung als aktive Verbindung in einem lichtempfindlichen Material,
das dem lichtempfindlichen Material entspricht, in dem ein Diazosulfonat als aktive Verbindung Verwen- (>o
dung findet, brauchbar sind, denn es ist nicht bekannt, ob die Trans-Verbindung sich gegenüber Lösungen von
Quecksilber(I)-nitrat im Vergleich zur Cis-Verbindung und/oder zum Thiol unterschiedlich verhält. Die
Tatsache, daß viele organische Verbindungen mit zweiwertigem Schwefel mit Schwermetallionen reagieren
und daß Quecksilber(II)-Verbindungen mit diesen in vielen Fällen Quecksilberig-organische Verbindungen
bilden können, ließ hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit das Schlimmste befürchten. Außerdem ist auch nichts
darüber bekannt, ob die Trans-Verbindung im Dunkeln derart stabil ist, daß mit ihr ein schleierfrei arbeitendes
photographisches Material vom vorerwähnten Typ erzielt werden kann.
Ein Faktor, der bei der Wahl einer lichtempfindlichen Verbindung wichtig ist, ist, wie zuvor bereits erwähnt,
Regression des Belichtungsresultats. Es sind keine Daten bekannt, auf Grund derer zu erwarten wäre, das
diese Regression bei der Klasse der Diazosulfide gemäß der Erfindung erheblich geringer als bei der Klasse der
Diazosulfonate ist.
Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß durch die Anwendung der erwähnten Diazosulfide in
lichtempfindichem Material gemäß der Erfindung für das vorstehend erwähnte Verfahren gute schleierfreie
Bilder erhalten werden können und daß die Regressionsrate des Belichtungsergebnisses 10- bis 105mal
kleiner ist. v
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Materials sind ein hoher Extinktionswert bei
der praktisch wichtigen Wellenlänge von 365 nm und ein Auflösungsvermögen, das mindestens ebenso groß
wie das des Diazosulfonatmaterials ist.
In der Mikrophotographie mit Hilfe von Repetierkameras finden optische Systeme mit großer Apertur
Verwendung, was eine geringe Tiefenschärfe mit sich bringt. Infolgedessen muß die Fokussierung äußerst
genau erfolgen. In Prinzip kann dies zweckmäßig mittels eines Luftstroms erfolgen, der für einen konstanten
Abstand zwischen dem optischen System und der lichtempfindlichen Schicht sorgt. Bei Diazosulfonatmaterial
führt dieses Verfahren zu Schwierigkeiten, weil dabei Störungen in der Bilderzeugung auftreten können.
Beim erfindungsgemäßen Material ist dies nicht der Fall
und dieses Material ist deshalb bei Anwendung der Luftfokussierung ausgezeichnet brauchbar.
Die Empfindlichkeit des Materials gemäß der Erfindung entspricht etwa derjenigen des erwähnten
Diazosulfonatmaterials.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen lichtempfindlichen Materials ist in der
vorstehende Formel R eine gegebenenfalls verzweigte Alkylgruppe, wie eine sekundäre oder tertiäre Butylgruppe,
in welchem Falle eine sehr geringe Regression des Belichtungsergebnisses erhalten wird.
Weiter sind bei dieser Gruppe von Diazosulfiden die Verbindungen zu bevorzugen, bei denen X in der
erwähnten Formel 4-Nitro- oder 3,5-Dichlor-4-dimethyl-amino
bedeutet. Diese Stoffe ergeben in der Praxis die günstigsten Ergebnisse. Es ist ferner vorteilhaft,
wenn in der vorstehenden Formel der Substituent R aus einer Alkylgruppe mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen
besteht. Dies fördert nicht nur die Diffusionsbeständigkeit der lichtempfindlichen Verbindung, sondern auch
die des Belichtungsergebnisses.
Einige Verbindungen, die im Rahmen der Erfindung Anwendung finden können, haben eine etwas weniger
günstige Lage des Dunkelgleichgewichts. Das Auftreten einer dadurch hervorgerufenen Schleierschwärzung
kann jedoch ohne weiteres dadurch verringert werden, daß der Lösung, mit der der Schichtträger lichtempfindlich
gemacht wird, eine kleine Menge eines löslichen Quecksilber^I)-Salzes zugesetzt wird, wodurch die
Wirkung der die Disproportionierung herbeiführenden Komponente neutralisiert wird.
Die Einbringung der lichtempfindlichen Verbindung
bei der Hersteilung des lichtempfindlichen Materials
gemäß der Erfindung in die völlig oder oberflächlich hydrophilen Schichtträger kann mittels einer wäßrigen
Lösung des Diazosulfids erfolgen. Wenn diese Verbindung oder etwaige andere Verbindungen, welche die
lichtempfindliche Verbindung begleiten, nicht ausreichend wasserlöslich sind, können sie dennoch auf
indirektem Wege dadurch in den Schichtträger eingebracht werden, daß dieses mit Wasser getränkt
wird, das Wasser zunächst durch ein Lösungsmittel, das ι ο mit Wasser mischbar ist, verdrängt wird und dann eine
Behandlung mit einer Lösung des Diazothioäthers und der etwaigen weiteren Verbindungen in diesem
Lösungsmittel vorgenommen wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Auführungsbeispiele näher erläutert.
Beispie] 1
Eine bis zu einer Tiefe von 2 μπι verseifte
Cellulosetriacetatfolie wird dadurch lichtempfindlich gemacht, daß sie, nachdem sie 5 Minuten in Wasser und
anschließend 30 Sekunden in Äthanol getaucht worden ist, 1 Minute in einer Lösung von 0,1 Mol 4-Nitrophenyldiazo-tert.-butylsulfid
je Liter Äthanol getränkt wird. Nach Beseitigung der anhaftenden Flüssigkeit durch
Abwischen zwischen zwei Gummistreifen wird diese Folie A 5 Minuten mit einem gefilterten Luftstrom von
Zimmertemperatur (etwa 100 Liter/Minute) getrocknet und dann im getrockneten Zustand über Nacht in einem
verschlossenen Kunststoffbeutel aufbewahrt.
Nach Belichtung mit Hilfe eines Sensitometers wird die Folie in der Längsrichtung in 3 Streifen geschnitten.
Ein Streifen wird sofort, ein zweiter und ein dritter nach 1- bzw. 6stündiger Aufbewahrung in einem klimatisierten
Raum (Temperatur 200C und relative Luftfeuchtigkeit 50%) zur Erzeugung eines Keimbildes 4 Sekunden
mit einem Keimbildungsbad behandelt, das je Liter Wasser 0,005 Mol Quecksilber(I)-nitrat und 0,01 Mol
Silbernitrat enthält. Die Streifen werden dann kurze Zeit in entionisiertem Wasser gewaschen und anschließend
4 Minuten in einem Entwickler entwickelt, der je Liter Wasser enthält:
0,05 Mol Eisen(Il)-ammoniumsulfat,
0,01 Mol Eisen(III)-nitrat, 0,1 Mol Citronensäure,
0,2 g eines kationogenen oberflächenaktiven Mittels
0,2 g eines nichtionogenen oberflächenaktiven Mittels.
Das kationogene oberflächenaktive Mittel ist ein handelsübliches Gemisch aus etwa 90% Dodecylaminacetat,
etwa 9% Tetradecylaminacetat, Rest höhere Alkylaminacetate. Das nichtionogene oberflächenaktive
Mittel ist ein handelsübliches Kondensationsprodukt von Äthylenoxyd mit Alkylphenolen.
Nach Waschen mit entionisiertem Wasser und Trocknen wird die Schwärzung der erhaltenen schleierfreien
Sensitometerstreifen mit Hilfe eines Densitometers bestimmt. Diese Messung zeigt, daß zwischen den
drei Streifen keine Schwärzungsdifferenz besteht.
Zum Vergleich werden Folien vom gleichen bis zu einer Tiefe von 2 μΐη verseiften Cellulosetriacetat
dadurch lichtempfindlich gemacht, daß sie 1 Minute in einer Lösung von
a. 0,4 Mol 4-methoxybenzoldiazosulfonsaurem Natrium
(Folie B) bzw.
b. 0,4 Mol 4-methoxybenzoldiazosulfonsaurem Natri-
u'mundO.i Mol Cadmiumlactat (Folie C)
je Liter Wasser getränkt wurden. Nach Trocknen, Aufbewahren, Belichten usw, wie dies für die Folie A angegeben ist, stellt sich heraus, daß die Schwellenwertempfindlichkeit (D = 0,1) der Folie B um einen Faktor 1,4 kleiner und die der Foiie C um einen Faktor 1,6 größer als die der Folie A ist.
je Liter Wasser getränkt wurden. Nach Trocknen, Aufbewahren, Belichten usw, wie dies für die Folie A angegeben ist, stellt sich heraus, daß die Schwellenwertempfindlichkeit (D = 0,1) der Folie B um einen Faktor 1,4 kleiner und die der Foiie C um einen Faktor 1,6 größer als die der Folie A ist.
Wird auf gleiche Weise, wie sie für die Folie A beschrieben worden ist, die Folie B in 3 Streifen
geschnitten, von denen einer nach der Belichtung sofort, der zweite nach '/2Stündiger und der dritte nach
1 stündiger klimatisierter Aufbewahrung im Keimbildungsbad behandelt und anschließend entwickelt
werden, so stellt sich heraus, daß die Schwärzung infolge der Aufbewahrung von D = 2,5 auf D = 0,9 bzw.
D = 0,5 abgesunken ist.
Auf entsprechende Weise wird bei der Folie C eine Verringerung von D = 2,5 auf D = 2,0 bei '/2Stündiger
bzw. auf D= 1,7 bei 1 stündiger Aufbewahrung beobachtet.
Gemäß einem optischen Bestimmungsverfahren beträgt das Auflösungsvermögen unter günstigen
Belichtungsenergiebedingungen und unter Verwendung eines Keimintroduktionsbades, das je Liter Wasser
0,005 Mol Quecksilber(l)-nitrat und 0,03 Mol Silbernitrat enthält, und bei einer Entwicklungsdauer von 90
Sekunden für die Folie C 1000 Linienpaare je mm und für die Folie A 1400 Linienpaare je mm.
Folien des verseiften Schichtträgermaterials nach Beispiel 1 werden auf die dort beschriebene Weise
lichtempfindlich gemacht mit
a. einer Lösung von 0,05 Mol S.S-DichioM-dimethylaminophenyldiazo-tert.-butylsulfid
je Liter Äthanol oder
b. einer Lösung von 0,05 Mol S-ChloM-morpholinophenyldiazo-tert.-butylsulfid
je Liter Äthanol.
Nach Belichtung und nach einer Behandlung gemäß Beispiel 1 wird hinsichtlich der Schwellenwertempfindlichkeit
und der Regression des Belichtungsergebnisses das gleiche Resultat wie in diesem Beispiel erhalten.
Wird eine Folie mit einer Lösung von 0,1 Mol 4-Chlorphenyldiazo-tert.butylsulfid je Liter Äthanol
lichtempfindlich gemacht, so ist die Schwellenwertempfindlichkeit zwar um einen Faktor 4 geringer als die der
ebenerwähnten Verbindungen, aber hinsichtlich der Regression ergibt sich das gleiche günstige Resultat.
Ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der Empfindlichkeit und Regression wie in den Beispielen 1 und 2 werden
erhalten, wenn Folien des in Beispiel 1 erwähnten verseiften Triacetate mit Lösungen von 0,1 Mol je Liter
Äthanol von Verbindungen der allgemeinen Formel
V-N=N-S-R
NO2
in der R eine der nachstehenden Gruppen darstellt: see:
Butyl, Isobutyl, Isopropyl, η-Butyl, Cyclohexyl oder Lauryl, lichtempfindlich gemacht werden. Das benutzte
Verfahren entspricht völlig dem nach Beispiel 1.
Die im Beispiel 1 beschriebene Folie wird dadurch lichtempfindlich gemacht, daß sie 5 Minuten in Wasser
Jtid anschließend 15 Sekunden in Butylglykol getaucht
jnd dann 30 Sekunden in einer Lösung von 0,02 Mol S.S-DichloM-dimethylaminophenyldiazotriphenylmethylsulfid
je Liter Methylglykol getränkt wird.
Wird auf die gleiche Weise, wie sie im Beispiel 1 beschrieben ist, die Folie getrocknet, aufbewahrt,
belichtet usw., so erweist sich die Schwellenwertempfindlichkeit als nahezu gleich der der in Beispiel 1
erwähnten Verbindung. Ein Vergleich eines belichteten und anschließend '/2 bzw. 1 Stunde in einem
klimatisierten Raum aufbewahrten Sensitometerstreifens mit einem unmittelbar nach der Belichtung
behandelten und entwickelten Streifen zeigt, daß infolge der Regressionsreaktion bei der Aufbewahrung die
Schwärzung von 2,5 auf 2,3 bzw. 1,7 abgefallen ist. Dieses Ergebnis ist zwar ungünstiger als bei den in den
vorstehenden Beispielen erwähnten Verbindungen, es ist jedoch wenigstens ebenso gut wie das bei einer Folie,
die mit einer Lösung eines Diazosulfonats lichtempfindlich gemacht ist, der auch ein Antiregressionsmittel
zugesetzt ist, wie z. B. bei der Folie C des Beispiels 1.
Folien aus verseiftem Schichtträgermaterial nach Beispiel 1 werden auf die in Beispiel 4 beschriebene
Weise mit einer Lösung von 0,02 Mol Dichlordimethylaminophenyldiazotriphenylmethylsulfid
je Liter Methylglykol bzw. mit einer zusätzlich 0,0025 Mol
Quecksilber(Il)-chlorid enthaltenden Lösung sensibilisiert.
Nach dem Trocknen und Aufbewahren werden die Folien sensitometrisch gemäß Beispiel 1 geprüft, wobei
das Keimintroduktionsbad außerdem 2,5 · ΙΟ"4 Mol
Quecksilber(ll)-nitrat je Liter enthält.
Dabei stellt sich heraus, daß der erstere Streifen eine unannehmbare Schleierschwärzung aufweist, während
die Quecksilber(H) enthaltende Folie schleierfrei ist.
Claims (1)
1. Lichtempfindliches Material, das aus einem wenigstens an der Oberfläche elektrisch nichtleitenden
Schichtträger besteht, in oder auf dem sich eine lichtempfindiche Verbindung befindet, deren Photolyseprodukt
in Gegenwart von Feuchtigkeit — und gegebenenfalls in Gegenwart von Silberionen — mit
Quecksilber(l)-Ionen zu reagieren vermag unter Bildung von Quecksilber oder Silberamalgam, das in
Form eines latenten physikalisch entwickelbaren Metallkeimbildes abgeschieden wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Verbindung ein aromatisches Diazosulfid vom Typ
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