DE1725C - Rauhmaschine für wollene und baumwollene Gewebe ohne Anwendung von Kardendisteln - Google Patents

Rauhmaschine für wollene und baumwollene Gewebe ohne Anwendung von Kardendisteln

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DE1725C
DE1725C DE000000001725DA DE1725DA DE1725C DE 1725 C DE1725 C DE 1725C DE 000000001725D A DE000000001725D A DE 000000001725DA DE 1725D A DE1725D A DE 1725DA DE 1725 C DE1725 C DE 1725C
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Description

1877.
LUIGI GIACOMINI jr. in TURIN.
Rauhmaschine für wollene und baumwollene Gewebe ohne Anwendung von Kardendisteln.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. October 1877 ab.
Längste Dauer: 6. Juli 1890.
In den beiliegenden Zeichnungen zeigen die Figuren 1 und 2 eine Längenansicht und die Figuren 3 und 4 eine Endansicht der verbesserten Maschine.
Das Princip, auf welchem die verbesserte Rauhmaschine beruht, entfernt sich ganz und gar von dem anderer, zu demselben Zweck construirter Maschinen. Zuerst an Stelle eines Tambours mit drei Rahmen, bedeckt mit sechszehn oder achtzehn Abtheilungen, auf welchen die Karden befestigt sind, ist des Erfinders Maschine mit einem Tambour und nur zwei Rahmen A A (Fig. ι und 2) versehen, auf welchen sich in besonderen Lagern, die auf deren Umfang eingepafst sind, gleichzeitig, und jeder für sich, mehrere, z. B. 12 Rauhcylinder C, mit metallischen, galvanisirten Spitzen, Hundezahn oder Wallfischbarten bekleidet, drehen.
Das wesentliche Princip vorliegender Erfindung ist demnach, die Drehung besagter Cylinder zu bewirken, unabhängig von der Rotation der Rahmen, auf welchen sie ruhen. Zu diesem Ende befestigt Erfinder auf der Axe jedes Cylinders und aufserhalb des einen oder beider Rahmen ein Getriebe Ό (Fig-, ι, 2 und 4), welches in den gezahnten Kranz E greift (Fig. 4), der mit vier Armen an das Gestell der Maschine befestigt ist. Anstatt dieser Getriebe und des gezahnten Kranzes bedient Erfinder sich auch mit demselben Effect der Riemscheiben und einer corresporidirenden Scheibe mit doppeltem Konus. Das Verhältnifs der Getriebezähne zu denen des gezahnten Kranzes ist ein derartiges, dafs die Cylinder mehrere Umdrehungen machen-, während der Tambour nur einmal rotirt und dafs, wenn sie an ihrem Abgangspunkt wieder ankommen, sie immer eine abwechselnde Seite ihrer Oberfläche darzubieten haben.
Um nun ein angemessenes Rauhen mit Hülfe der genannten Cylinder zu erreichen, läfst Erfinder dieselben sehr schnell rotiren, d. h. mit einer Geschwindigkeit von fünfhundert bis sechshundert Touren per Minute, so dafs die metallischen Spitzen, verbunden mit dem Hundezahn oder den Wallfischbarten das Tuch in verticäler Richtung und in sicherer Weise angreifen. Es mufs nichts desto weniger bemerkt werden, dafs die Oekonomie des ganzen Systems in erster Instanz von den besagten Cylindern abhängt, welche auf eine besondere Art nach Erfinders Ausführung bekleidet sind und dadurch. eine grofse Solidität erhalten.
Die oben genannten Materialien, eingetheilt in kleine Bündel, von denen jedes in einer Gabel von Eisendraht gehalten wird, sind in den, im Holz des Cylinders gebohrten Löchern, das eine vom anderen unabhängig, durch Druck gut befestigt. Diese Arbeit wird mit Hülfe von Maschinen bewerkstelligt, welche Erfinder zu diesem Zweck erfunden hat, die einen Druck ausüben bis zu 1 kg per Quadratcentimeter.
Um aus diesen Cylindern den gröfstmöglichsten Nutzen zu ziehen, hat Erfinder die Einrichtung getroffen, dafs das Tuch stets gegen den Tambour geht. Die oberen Traversen F der Maschine (Fig. 2, 3 und 4) sind deshalb verlängert und an den beiden Enden sind in regelmäfsigen Entfernungen zwei Serien von Lagern G (Fig. 2 und 4) befestigt, in welchen sich drei Walzen 1—3 drehen. Die Walzen, jede Serie in directer Verbindung unter sich mittelst Zahngetrieben JT, innerhalb der Lager, sind in Bewegung gesetzt durch ein Zahnrad J (Fig. ι und 2), auf der Axe der Walze 1 aufserhalb des Lagers befestigt, welches mit anderen ähnlichen Rädern abc verbunden ist, seine Bewegung von einem Rade K erhält, das aufserhalb der Rahmen auf der Axe des Tambours sitzt. Die Axe des Tambours, welche eine gröfsere Länge hat, als die der gewöhnlichen Kardenmaschinen, ist mit drei Riemscheiben L1, L2, L3 versehen, von welchen zwei (L1 und L3) lose sind, so dafs der Tambour beliebig nach der einen oder der anderen Seite rotiren und man die Stoffe nach Belieben rauhen kann, sei es in der Richtung der Faser oder gegen dieselbe.
Unterhalb des Tambours, sowohl vor als hinter demselben, hat Erfinder zwei Spanncylinder M (Fig. ι und 4) so eingerichtet, dafs sie nur dahin wirken, die Tücher auf der Seite zu strecken, nach welcher sie aufwärts gehen. Diese Spanncylinder, welche dieselbe Rotation, wie. die oben beschriebenen Cylinder haben müssen, werden durch einen Riemen getrieben, welcher zwei Riemscheiben von demselben Durchmesser um-
fafst. Je eine derselben ist auf der Axe der Cylinder N befestigt, die andere auf der der Walzen G (Fig. 4).
Auf den unteren Traversen P der Maschine hat der Erfinder zwei Schraubensupports Q befestigt, in welchen die zwei Enden einer eisernen Klinge R (Fig. 1 und 4) eingepafst sind; mit Hülfe eines Handrades S können diese Supports an die Rauhcylmde,r heran- oder abgerückt werden, um sie bezw. von der Wolle zu reinigen, mit der sie bedeckt sein könnten infolge ihrer Einwirkung auf den Stoff. Die Wolle wird auf einem Metalltuch T gesammelt, welches unterhalb der eisernen' Klinge angebracht ist.
Oberhalb des Tambours und genau über dem Mittelpunkt befindet sich eine Walze U, getragen von zwei Lagern, welche auf den Traversen F der Maschine befestigt sind. Diese Walze ist auf ihrer Axe rechts und links mit zwei Getrieben V V versehen, von welchen jedes in einen ' Zahnbogen W eingreift; an den Enden dieser Zahnbogen befindet sich je eine bewegliche Spannwalze XX. Folgend der Bewegung des Getriebes V, senken oder heben sich die beiden Walzen X auf dem Tambour derart, dafs der Stoff einen oder mehrere Rauhcylinder — bis zu vier — für jede Walze umgiebt. Die Walze U wird mittelst eines Handrades Y (Fig. 3), welches sich hervortretend auf der linken Seite der Maschine befindet, in Bewegung gesetzt.
Die Vortheile, welche das vorliegende System rotirender Rauhcylinder über die gewöhnlichen Karden bietet, sind sehr erheblich. Die metallischen Spitzen, welche in Verbindung mit dem Bürstenkraut und den Wällfischbarten die Rauhcylinder umhüllen, üben, indem sie in verticaler Richtung auf den Stoff fallen, auf denselben den Effect aus, welchen auf andere Art die Haken der vegetabilischen Karden ausüben, und selbst die nützliche Wirkung zum Rauhen der Stoffe bis auf die gewünschte Tiefe wird hier vollkommen erreicht, aus Ursache des leichten Stofses, den der Stoff durch den Wechsel der Cylinder erhält.
Dieser Stofs, indem er auf passende Art das Haar, welches der erste Cylinder am Stoff ausgedehnt hatte, redressirt, erleichtert dem zweiten Cylinder die wirkungsvollere Ausübung seiner Function, um tiefer in den Körper des Gewebes einzudringen. Indem die genannten Spitzen gerade sind und die Cylinder einen vollkommen regelmäfsigen Umfang bilden, so geht daraus hervor, dafs der Stoff auf seiner ganzen Oberfläche gleichmäfsig gerauht, wird; man vermeidet auf diese Weise die Gefahr, ihn anzugreifen und wird man nicht mehr die wellenförmigen Tinten und Farben bemerken, welche die Karden immer hervorbringen, sich schwer wegbringen lassen und den Werth des Stoffes bedeutend verringern.
Diese regelmäfsige Oberfläche der Rauhcylinder hat auch gestattet, die Rotation des Tambours nach den beiden Richtungen anzuordnen; es ist folglich auch möglich, ohne den gering-
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sten Zeitverlust die Stoffe in der Richtung der Faser, wie in der entgegengesetzten, zu rauhen, auch besser und viel schneller zu rauhen. Da die Cylinder ebensoviel nach der einen, wie nach der anderen Richtung wirken, so verbessern die Spitzen, mit denen sie armirt sind, indem sie sich bei jeder Umdrehung des Tambours wieder ausgleichen und abschleifen, ihre Wirkung.
Vorliegendes System besitzt auch die Eigenthümlichkeit, die Rauhcylinder ohne Kosten und Zeitverlust und durch die einfache Annäherung einer eisernen Klinge, wie es auf den Zeichnungen zu ersehen und beschrieben wurde, selbst während der Rauhoperation von der Wolle, mit der sie bedeckt sind, zu reinigen.
Im Vergleich mit anderen Systemen metallischer Karden ist es gewifs, dafs die vorliegende Erfindung den speciellenVortheil bietet, die metallischen Spitzen vor jeder Art von Oxydation zu schützen, durch die Wirkung der unabhängigen Rotation aller Rauhcylinder, welche unter sich Ventilatoren bilden, und weil die Cylinder, welche zusammen der Arbeit eine nutzbare Fläche von 504 qm bieten, nicht alle auf einmal in Berührung mit dem Stoff kommen, vielmehr jeder Punkt der Peripherie, welcher in Function war, erst nach einer Rotation von dreifsig Touren, gleichbedeutend damit, als ob er in gerader Distanz eine Länge von 1260 m unter dem Einflufs einer sehr starken und constanten Ventilation durchlaufen hätte, wieder in Thätigkeit kommt.
Kein anderes System, und das der vegetabilischen Karden noch weniger als alle anderen, kann mit dem vorliegenden concurriren in Bezug auf Oekonomie und Dauer. An Stelle der nutzbaren Oberflächen von 1,60 bis 1,80, welche die alten Tamboure bieten, offerirt Erfinders System durch das Zusammenwirken der zwölf Rauhcylinder eine nutzbare Oberfläche von 5,04; dadurch allein wird die Dauer viermal so grofs. Wenn man im übrigen bedenkt, wie grofs der natürliche Widerstand metallischer Spitzen, unterstützt durch Bürstenkraut und Wallfischbart, mit denen sie vermischt sind, ist, wenn man ferner bedenkt, wie grofs der specielle Widerstand ist, der durch die Verbindung der Spitzen zu kleinen unabhängigen Bündeln, welche fest einge-' trieben in den Cylindern sitzen, erreicht wird, so wird man leicht überzeugt sein, dafs diese Dauer aufserordentlich grofs sein kann.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    1. Das Princip der Rauhcylinder, rotirend auf und mit dem Tambour der Rauhmaschinen, zu dem Zweck, Stoffe von Wolle oder Baumwolle zu rauhen.
    2. Die Construction der Rauhtambours mit nur zwei Rahmen, jeder mit mehreren Lagern, z. B. zwölf, wie in der Zeichnung; die Placirung derselben auf diesen Rahmen in Lagern, die Cylinder garnirt mit metallischen Spitzen (von Stahl, galvanisirt oder nicht), verbunden mit anderen Materialien,
    namentlich mit Bürstenkraut und Wallfischbart.
    Die Bekleidung dieser Rauhcylinder mit den oben bezeichneten Materialien, die in kleinen Bündeln verbunden und fest zusammengedrückt in ihren bezw. Löchern unabhängig von einander eingepafst sind.
    Die Placirung von so viel Getrieben auf den Axen der Rauhcylmder (sowohl innerlich, als äufserlich der zwei Rahmen), als es in der Zeichnung angegeben oder sonst erforderlich ist; welche Getriebe in ein oder mehrere gezahnte Räder eingreifen (oder vermittelst konischer Scheiben, welche auf einem Rad von gleichem Konus laufen), welche fest am Gestell der Maschine sitzen, mit dem Zweck, die Cylinder, wie sie in ihrer Gesammtheit den Tambour bilden (einer unabhängig von dem anderen), entweder alle in einer oder in abwechselnder Richtung gleichzeitig zu drehen.
    Das Princip der Drehung des Rauhcylinders nach Belieben in einer oder der anderen Richtung, indem auf seiner Axe drei Riemenscheiben montirt sind, von denen die äufseren lose sind, während die mittlere fest ist.
    Die Anbringung von derartig construirten Spanncylindern an den Seiten des Rauhtambours, sowohl oben wie unten, dafs sie den Stoff anspannen und zwar an der Seite, an welcher er nach oben geht.
    7. Das gleichzeitige Rauhen auf zwei oder mehreren Seiten des Tambours, sei es, wie in der Zeichnung angeführt, oder in anderer Weise.
    8. Die Anwendung einer Klinge von Eisen oder anderer Instrumente zur Reinigung des Rauhcylinders, welche man an die Cylinder während ihrer Rotation hineinrückt; durch Befestigung direct an die Maschine auf beweglichen Schraubensupports zum Anrücken an die Cylinder oder Abrücken von denselben, je nach Bedürfhifs.
    9. Die Anwendung einer oder mehrerer Serien von Stoffleitungswalzen, wie solches in der Zeichnung angeführt ist, oder in anderer Weise, zum Zweck, den Stoff immer in der Richtung gegen den Tambour wandern zu lassen, welches auch die Rotationsrichtung des Tambours sein mag.
    10. Das Wandern des Stoffes in entgegengesetzter Richtung des Rauhtambours, selbst in Maschinen von nur einem Tambour, welches auch die Richtung seiner rotirenden Bewegung sein mag.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DE000000001725DA 1877-10-16 1877-10-16 Rauhmaschine für wollene und baumwollene Gewebe ohne Anwendung von Kardendisteln Expired - Lifetime DE1725C (de)

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  • 1877

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