DE1668768A1 - Verfahren zur Dehydrierung eines alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffs - Google Patents
Verfahren zur Dehydrierung eines alkylierten aromatischen KohlenwasserstoffsInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
dr. W. Schalk · dipl.-ing. P. Wirth · dipl.-ing. G. Dannenberg
6 FRANKFURTAM MAIN
C-5481-C 1
Union Carbide Corporation
270 Park Avenue
New York, N»Y. 1001?. USA
Verfahren zur Dehydrierung eines alkylierten aromatischen
Kohlenwasserstoffs
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol,
und betrifft insbesondere die Verwendung von nickelhaltigern
rostfreiem Stahl als Baumaterial für die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendete
Vorrichtung·
Die Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol 1st ein bekanntes
und wichtiges Verfahren» Es gibt zur Zeit zahlreiche herkömmliche Anlagen, in denen Styrol entweder durch ein
Verfahren mit niedriger Umwandlung oder durch das später entwickelte Verfahren mit hoher Umwandlung hergestellt
wird. Bei dem ersten Verfahren wird vorzugsweise verdampftes
Ethylbenzol mit geeigneten Menge an Vaeserdampf
Unterlauft"·-.'.·· ■ · · —*'·;-
10 9 8 3 9/1634 bad of»q{Nal
vermischt, und die Mischung mit einem üblichen Dehydrierungskatalysator
auf Eisenbasis während einer kurzen Zeit bei 500 bis 700° in Berührung gebracht. Danach wird
die Reaktionsmischung sofort abgekühlt und das Styrol, gewöhnlich durch Abdestillieren aus der Reaktionsmischung
gewonnen» Diese Verfahrensweise ist in der USA-Patentschrift 2 831 907 beschrieben.
Es war bekannt, daß diese Dehydrierungsreaktion stark endotherm verläuft und die Reaktion von einem beträchtlichen
Temperaturabfall im Reaktionsgefäß begleitet ist» Demzufolge wurde die Umwandlung von Äthylbenzol zu Styrol
in Verfahren mit niedriger Umwandlung bei gleichzeitig hohen Wirksamkeiten gewöhnlich auf etwa 38 ^o beschränkt·
Es wurden verschiedene Versuche unternommen, um die Styrolumwandlung bei der Dehydrierung von Äthylbenzol zu
erhöhen. Einige dieser Versuche richteten sich auf eine Änderung der Katalysatorzusammensetzung, während andere
die Verfahrensstufen und -bedingungen betrafen·
Die Fachleute auf diesem Gebiete haben erkannt, daß die Beschränkung in der Umwandlung zu Styrol eine Folge des
endothermen Charakters der Dehydrierungsreaktion ist· Zur Erhöhung der Umwandlung muß der Reaktionsmischung
mittels einiger äußeren Wärmequellen Wärme zugeführt werden oder aber der Ausfluß aus einer Reaktionszone
muß wieder erwärmt und in einer anschließenden Reaktionazone weiter dehydriert werden» Dies ist im Verfahren
mit hoher Umwandlung der Fall, wie es z.B» In den
USA-Patentschriften 2 851 502 und 3 118 006 beschrieben
ist.
BAD 1098 3 9/1634
Ί " Γ Π Π P
I DOO /DO - 3 -
In der USA-Patentschrift 2 &5Ι 502 wird Äthylbenzol in
einer ersten Reaktionszone dehydriert, Tand der Ausfluß aus dem Reaktionsgefäß in einem Ofen vor der weiteren
Dehydrierung in einer anschließenden Reaktionszone erneut erwärmt. In der USA-Patentschrift 3 118 006 wird die Dehydrierungsreaktion
in einer Vielzahl von Reaktionszonen
durchgeführt, wobei dem Ausfluß aus jeder Reaktionszone vor einer weiteren Dehydrierung in einer der folgenden
Reaktionszonen direkt Wasserdampf zugeführt wird.
Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens mit
hoher Umwandlung wird Äthylbenzol in einem einzigen Reaktionsgefäß unter Zufuhr von aufgeteiltem Wasserdampf
in das Reaktionsgefäß dehydriert. Bei diesem Verfahren wird an verschiedenen Stellen längs des Reaktionsgefäßes
Wasserdampf eingeführt, damit der im Reaktionsgefäß auftretende Temperaturabfall ausgeglichen wird.
Das Verfahren mit hohen Umwandlungen ergibt im allgemeinen eine 60 bis 65 "Jfaige Umwandlung von Äthylbenzol zu Styrol.
Das bedeutet natürlich eine beträchtliche Steigerung in der Herstellungskapazität,
Bei allen bekannten Verfahren, ob nun niedrige oder hohe Umwandlungen erwünscht waren, vermieden die Fachleute
übereinstimmend die Verwendung von rostfreiem Stahl mit hohem Nickelgehalt als Baumaterial für die dabei verwendete
Vorrichtung. Bisher wurde angenommen, daß rostfreier Stahl mit hohem Nickelgehalt bei Berührung mit Kohlenwasserstoffen
bei den in solchen Verfahren angewendeten Temperaturen aufgrund übermäßigen Krackens und Kohlenstoffbildung
nachteilig und schädigend wirkt. Charakteristisch hierfür ist ein Aufsatz der "American Chemical Society"
mit dem Titel "Styrene, Its Polymers, Copolymers and Derivatives" von R.H. Boundry und R.F« Boyer (erschienen
109839/1634
bei Reinhold Publishing Corporation» Auflage 1952), in
dem auf Seite 37 die schädliche Wirkung von Nickel auf die Dehydrierung von Äthylbenzol zu Styrol bei erhöhten
Temperaturen aufgrund der Kohlenstoffbildung speziell beschrieben
ist.
Die später erschienene USA-Patentschrift 3 262 983 bestärkt
den aus dem obigen Artikel gezogenen Schluß» Es wird speziell beschrieben, daß einen Nickelgehalt von
mehr als lt5 $> die Neigung der katalytischen Kohlenetoffbildung
in Reaktionen bei hoher Temperatur, wie die Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol, verstärkt· Somit
wurden nickelhaltige rostfreie Stähle trotz ihrer überragenden metallurgischen Eigenschaften grundsätzlich als
Baumaterialien für solche Reaktionen abgelehnt«
Xm Gegensatz zu der allgemein verbreiteten Ansicht ,der
Fachleute auf diesem Gebiet wurde gefunden, daß die rostfreien Stähle vom sog. 18/8 Typ als Baustoffe für die
zur Dehydrierung von Ethylbenzol zu Styrol verwendeten. Vorrichtungen besonders geeignet sind. Sie sind anderen
Legierungen ohne Nickel darin überlegen, daß sie ohne metallurgische Verformungen zu erleiden, die in den
Reaktionsgefäßen und im Zwischenstufenerhitzer auftretenden Temperaturänderungen aushalten. Legierungen ohne
Nickel und sogar solche mit nur geringem Nickelgehalt neigen zu metallurgischen Veränderungen und Deformationen
aufgrund der Temperaturänderungen im Reaktionsgefäß oder im Wärmeaustauscher. Werden solche Legierungen beispielsweise
als Baumaterialien in Zwischenstufenerhitzern verwendet, so kann der Temperaturgradient im Zwischenerhitzer
ein schwerwiegendes Sprödewerden der Legierung verursachen} wodurch sie für diesen Zweck ungeeignet sind. Bei Verwendung
nickelhaltiger rostfreier Stähle (vom 18/8 Typ) al«
Baumaterial, z.B. für solche Zwischenerhitzer, treten
BAD 109839/1634 B
- 5 solche Schwierigkeiten nicht auf.
Die Verwendung von nickelhaltigern rostfreiem Stahl ist
ebenfalls für die Konstruktion und Herstellung von Reaktionsgefäßen vorteilhaft, die bei den früheren Verfahren verwendet
werden. Auch hier zeigen Legierungen ohne Nickel und sogar solche wit nur geringem Nickelgehalt ein starkes
Sprödewerden aufgrund der Temperaturänderungen im Reaktionsgefäß bei Inbetriebnahme und Abschalten des Verfahrens·
Wie bei den Zwischenerhitzern verhindert die Verwendung
von rostfreiem Stahl des 18/8 Types als Baumaterial für das Reaktionsgefäß diese Schwierigkeiten. Darüber
hinaus erlaubt die Verwendung von rostfreiem Stahl des 18/8 Types die Konstruktion größerer Reaktionsgefäße mit
entsprechend erhöhten Kapazitäten. Das beruht auf den überragenden Schweißeigenschaften und der verbesserten Schmiedbarkeit
dieses Materials im Vergleich zu Legierungen ohne Nickel.
Unter rostfreiem Stahl des 18/8 Types sind rostfreie Stahllegierungen der folgenden Zusammensetzungen zu verstehen.
Die Prozentangaben bedeuten, soweit nicht anders
angegeben, Gewichtsprozente.
Chrom 18.00 Jt - 20.00 °f°
Nickel 8.00 £ - 12.00 $
Silicium nicht mehr als etwa 1 <f>
Bisen Rest
Obgleich allgemein alle rostfreien Stahllegierungen der obigen Beschreibung erfindungsgemäß geeignet sind, werden
für diese Verfahren spezielle rostfreie Stahllegierungen
besonder· bevorzugt. Ein solches Material 1st der rostfreie Stahl von sog. 3O4-Typ mit der folgenden Zusammensetzung
t
109839/1634
Mangan
Phosphor
Silicium
Schwefel
Chrom
Nickel
Eisen
O,O8 £ | ,1 maximal |
2,00 £ | • maximal |
Ο,Ο45 | °ja maximal |
ι,οο «£ | > maximal |
0,030 ' | ^a maximal |
18,00 - | 2O,OO i* |
8,OO - | 12,OO $> |
Rest |
Ein anderes derartiges Material ist der rostfreie Stahl von sog. 3^7-Typ mit der folgenden Zusammensetzung:
Mangan
Phosphor
Schwefel
Silicium
Chrom
Nickel
O,O8 tjo
maximal
2,00 "ja
maximal
O,O^5 °ja
maximal
O,O3O °jo
maximal
1,OO °ja
maximal
i7too - 19,00 #
9,OO - 13,00 $>
χ C min.
Die Verwendung von rostfreiem Stahl des 18/8-Types als
Baumaterial für die obigen Verfahren ist besonders geeignet bei Temperaturen über 500 C. Xm allgemeinen wird
die Dehydrierung von Äthylbenaol zu Styrol bei einer Temperatur von etwa 500 bis 7OO0 C durchgeführt. Diese
Temperatur bezieht sich auf die Temperatur der Mischung aus Äthylbenzol und Wasserdampf in der Reaktionszone.
Die Maße und Formgebung des Reaktionsgefäßes sind erfindungsgemäß nicht sehr entscheidend. Es können eine oder
mehrere Reaktionszonen mit direkter oder indirekter Er-
109839/1634
wärmung zum Ausgleich des In jeder Reaktionszone auftretenden Temperatürabfalles verwendet werden«
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann jeder bekannte Dehydrierungskatalysator, wie Ferrioxyd-Kaliumcarbonat-Chromoxyd, Kagnesiumoxyd-Ferrooxyd-Kaliumcarhonat, Tonerde-Kieselsäure-Nickel oder jeder andere, bisher für diesen
Zweck verwendete Dehydrierungskatalysator zur Anwendung
kommen.
Die vorliegende Erfindung läßt sich auf Verfahren anwenden, die die Dehydrierung alkylierter, aromatischer Kohlenwasserstoffe und derer chlorierten Derivate, wie z.B.
Xsopropylenbenzol, Diäthylbenzol, Äthylchlorbenzol etc.,
zur Bildung vinyl-substituierter aromatischer Kohlenwasserstoffe, umfassen.
109839/1634
Claims (1)
16G8768
Patentansprüche
Verfahren zur Dehydrierung eines alkylierten aromatischen
Kohlenwasserstoffes in Gegenwart von Wasserdampf bei einer Temperatur von etwa 500 bis etwa
700 C, dadurch gekennzeichnet, daß es in einer Vorrichtung
durchgeführt wird, die aus rostfreiem Stahl des 18/8 Typs gebaut ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als alkylierter aromatischer Kohlenwasserstoff
Äthylbenzol verwendet wird.
3ο Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es in einer einzigen Reaktionszone durchgeführt wird.
k. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion in Gegenwart von Wasserdampf durchgeführt wird, wobei eine Mischung aus dem Kohlenwasserstoff
und Wasserdampf durch eine Vielzahl katalytischer in Reihe geschalteter Dehydrierungszonen
bei einer Temperatur von etwa 58O bis etwa 6500 C
geleitet und der Ausfluß aus jeder Reaktionszone erneut erwärmt wird.
109839/ 163Λ
5. Verfahren nach. Anspruch 1 bis h, dadurch gekennzeichnet,
daß als rostfreier Stahl Stahl vom Typ.3O4 oder
verwendet wird.
Der Patentanwalt}
109839/ 1 634
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