DE16403C - Neuerungen an elektrischen Lampen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die vorliegende Erfindung besteht in der selbsttätigen Vereinigung der beiden Kohlenspitzen in elektrischen Lampen, wenn erstere so weit abgebrannt sind, dafs es erwünscht ist, die weitere Verbrennung zu verhindern bezw. zu verlangsamen und durch Dunkelwerden der Lampe anzuzeigen, dafs neue Kohlenstifte eingesetzt werden sollen.

Es ist hier in den Zeichnungen zunächst auf die früher unter No. 13619 patentirte Differential-Ringlampe Bezug genommen, obschon diese Neuerungen auch an anderen elektrischen Lampen in Anwendung gebracht werden können. Jn Fig. i, 2 und 3 sind solche Ringlafmpen dargestellt, worin diese Vereinigung der Kohlenstäbe auf verschiedene Weise erreicht wird, und zwar:

1. Rein mechanisch (s. Fig. 1) durch Verkleinerung des Hebelarms, an welchem das Gegengewicht für die obere Kohle wirkt. Die Schnur, welche einerseits die Kohlenhalterstange k, und andererseits das entsprechende Gegengewicht α trägt, wird über eine Rolle b in einen Schraube'ngang geleitet. Wenn der Kohlenstab die tiefste Stellung erreicht hat, so kommt die Schnur an der Gegengewichtsseite an einen segmentartigen Abschnitt der Rolle b. Das Gegengewicht wirkt dann bei weiterem Fortbrennen an einem kleineren Hebelarm, wodurch die obere Kohle ein Uebergewicht erhält und sich auf die untere Kohle, aufsetzt.

2. Durch die Wirkung eines kleinen, in den Hauptstrom geschalteten Elektromagneten oder Solenoids c, Fig. 2, welches ein am oberen Kohlenträger angebrachtes Eisenstück d anzieht, wenn die Kohlenhalterstange die betreffende tiefste Stellung erreicht und somit auch die Kohlen zusammenzieht.

3. Durch automatisches Ausschalten der im Hauptstrom liegenden Windungen desjenigen Elektromagneten (oder Solenoids), welcher das Auseinanderziehen der Kohlenspitzen besorgt. Fig. 3, 4 und 5 dienen zur Erläuterung. (Fig. 3 zeigt die Seitenansicht der Lampe, Fig. 4 die Oberansicht der Elektromagnete und des Ringes, Fig. S ist das Schema der Verbindungen.)

Zu den Windungen des Hauptmagneten M ist noch ein Nebenschlufs W mit entsprechendem Widerstand angebracht. Der Strom tritt nämlich durch s in den Ring R, durch S₁ aus demselben und theilt sich danach zunächst in zwei Zweige.

Der eine führt in die Windungen des Hauptmagneten M und über Rolle e und obere Kohlenhalterstange k durch den Lichtbogen.

Der andere Zweig bildet einen Nebenschlufs zu den Windungen des Hauptmagneten und führt durch den Widerstand W und die Rolle g ebenfalls zur oberen Kohlenhalterstange.

Die Kohlenhalterstange k besteht am oberen Ende aus isolirendem Material /. . In der tiefsten Stellung kommt das letztere auf die Rolle e zu stehen, wodurch der Magnet M stromlos wird. Die obere Kohle fällt infolge dessen auf die. untere, so dafs kein Lichtbogen mehr vorhanden ist, während doch der Stromkreis durch den Widerstand W und die sich berührenden Kohlen geschlossen bleibt.

Um bei dieser Ausführung auch das Weiterglühen der Kohlen noch mehr zu verhindern, dient ein weiterer Nebenschlufs mit dem Widerstände W₁, der jedoch erst eingeschaltet

wird, wenn der Hauptmagnet stromlos wird. An dem federnden Messingstreifen / befindet sich ein Eisenanker m, der so lange vom Hauptmagneten M angezogen wird, als Strom durch diesen geht; wird der Magnet stromlos, so federt der Anker zurück, macht bei η Contact und schaltet dadurch den Widerstand W₁ ein, durch welchen nun ein Theil des Stromes geht, der dadurch den Kohlen entzogen wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die selbsttätige Vereinigung der beiden

   Kohlenspitzen zum Zwecke der Verhinderung des Weiterverbrennens der Kohlen:

   i. mechanisch in der durch Beschreibung und Zeichnung, Fig. i, nachgewiesenen Construction durch Verkleinerung des Hebels, an welchem das Gegengewicht zur oberen Kohle hängt;

   magnetisch in der durch Beschreibung und Zeichnung, Fig. 2, nachgewiesenen Einrichtung durch magnetisches Herabziehen der oberen Kohlenhalterstange;
   elektrisch in der beschriebenen und durch Zeichnungen, Fig. 3, 4 und 5, erläuterten Einrichtung durch automatisches Ausschalten der Windungen des Hauptmagneten, welcher das Auseinanderziehen der Kohlen besorgt, in Verbindung mit der Einschaltung des Widerstandes W₁ zur Verhinderung des Weiterglühens.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.