DE124930C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Regelungsvorrichtung für elektrische Bogenlampen, durch welche eine gleichmäfsige, langsame Bildung des Lichtbogens und ein ruhiges Brennen der Lampe erzielt wird. Die obere Kohle ist durch eine Klemmvorrichtung in geeigneter Weise mit dem gabelförmigen, drehbar angeordneten Arm zweier Spulen verbunden, welche sich in einem gleichförmigen magnetischen Felde um die hervorstehenden Kerne feststehender Spulen drehen können. Die gegenseitige Anordnung der feststehenden und der beweglichen Spulen, welche leitend mit einander verbunden sind, ist dabei so getroffen , dafs jede Aenderung des elektrischen Stromes und des magnetischen Feldes eine entsprechende Einstellung der beweglichen Spulen und somit der oberen Kohle bewirkt.

Auf den Zeichnungen veranschaulichen Fig. 1 und 2 die neue Bogenlampe in der Vorderansicht aufser bezw. in Arbeitsstellung, Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Lampe in der Stellung der Fig. 2, Fig. 4 zeigt die Lampe in schaubildlicher Ansicht. Fig. 5 zeigt die Schaltungsweise der Lampe in übersichtlicher Darstellung.

Auf geeignet am Kohlenhalter oder am Gestell der Lampe angebrachten Scheiben sind die Spulen α und b in gleichem Abstande in verschiedener Höhenlage seitlich vom Kohlenhalter angeordnet und mit zweckmäfsig aus einzelnen Lamellen hergestellten Eisenkernen c versehen, welche derartig curvenförmig gebogen aus den Spulen herausragen, dafs dieselben in die mit ihrem gabelförmigen Träger d um Zapfen e am Gestell der Lampe drehbar angeordneten hohlen Spulen f ungehindert eintreten können.

Mit dem drehbaren Träger d ist an der einen Seite des Kohlenhalters in geeigneter Weise eine in ihrer Länge einstellbare Stange g \erbunden, welche an ihrem unteren Ende an eine die obere Kohle umfassende Ringklemme h angreift. Das äufsere gabelförmige Ende der Klemme h ist an die Kolbenstange eines in dem Cylinder i auf und ab beweglichen cylindrischen Kolbens k angelenkt (Fig. 6).

Wird die Lampe mit Wechselstrom oder Gleichstrom gespeist, so werden, wie in Fig. 5 schematisch veranschaulicht, die feststehenden und die beweglichen Spulen hinter einander geschaltet. Der Strom fliefst bei dieser Anordnung von der feststehenden Spule α zu der entsprechenden beweglichen Spule f und von dieser über die zweite feststehende Spule b zur zweiten beweglichen Spule f.

Die Wicklung der Spulen ist, wie in Fig. 5 durch Pfeile angedeutet, eine derartige, dafs der Strom durch sie in gleicher Richtung hindurchfliefst, so dafs je eine feststehende Spule mit der entsprechenden beweglichen Spule nur eine einzige, in zwei Theile zerlegte Spule bildet.

Ist die Lampe aufser Betrieb, so ruhen die beiden Kohlen, von denen die obere frei durch die Klemme h hindurchgeht, auf einander auf, während sich die Klemme mit der an ihrem äufsersten freien Ende angebrachten Stiftschraube m gegen die obere Verschlufsplatte

der Glocke anlegt. Die beweglichen Spulen werden dabei unter dem Einflüsse des Gewichtes der Klemmvorrichtung g h in der in Fig. ι gezeigten Schrägstellung gehalten. Beim Einschalten des Stromes zieht jede feststehende Spule die entsprechende bewegliche Spule an, wodurch zwei in entgegengesetzten Richtungen wirkende Kräfte an den entgegengesetzten Enden des drehbaren Trägersdangreifen. Die erste Aufwärtsbewegung der Stange g bei eingeschaltetem Strom bewirkt jedoch infolge des gröfseren Durchmessers der Ringklemme keine entsprechende Aufwärtsbewegung der Kohle; die Klemme dreht sich vielmehr bei dieser Bewegung der Stange um die Schraube m als Drehpunkt, so dafs der Kolben k nach aufwärts geführt wird und infolge dessen schon vor der ersten Bewegung der oberen Kohle eine Zusammenpressung der Luft in dem Cylinder i eintritt. Bei Abnahme der Stromstärke infolge Abbrandes der Kohlenstäbe werden die beweglichen Spulen unter dem Einflufs. des Gewichts der Klemmvorrichtung der Verminderung der Stromstärke entsprechend wieder zurückgedreht, so dafs die Kohlen sich wieder nähern können und der Strom infolge dessen wieder zu der Normalstärke wächst.

Durch die Anordnung der curvenförmigen Kerne c an den feststehenden Spulen α und b wird erreicht, dafs sich die beweglichen Spulen beständig in einem vollkommen gleichförmigen Kraftfeld drehen, dessen Dichte sich jedoch nach dem jeweiligen Strom ändert.

Die oben beschriebene Schaltungsweise kann sowohl für Gleichstrom als Wechselstrom in gleicher Weise angewendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Regelungsvorrichtung für Bogenlampen, gekennzeichnet durch Elektromagnetkerne mit curvenförmig gebogenen freien Polen, auf denen starr mit einander verbundene bewegliche Spulen sich einstellen können, welche mit den Kohlen und den die Kerne umgebenden festen Spulen in Reihe geschaltet sind, so dafs getheilte Spulen gebildet werden, deren bewegliche Theile sich unter dem Einflufs des Lampenstromes drehen und dadurch die Bildung und Regelung des Lichtbogens bewirken.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.