DE1567162A1 - Selektives Herbizid - Google Patents

Selektives Herbizid

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Publication number
DE1567162A1
DE1567162A1 DE19651567162 DE1567162A DE1567162A1 DE 1567162 A1 DE1567162 A1 DE 1567162A1 DE 19651567162 DE19651567162 DE 19651567162 DE 1567162 A DE1567162 A DE 1567162A DE 1567162 A1 DE1567162 A1 DE 1567162A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
plants
herbicides
selective herbicide
mcpa
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19651567162
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Fredo Guenther
Dr Gerhard Liedtke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer Pharma AG
Original Assignee
Schering AG
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Filing date
Publication date
Application filed by Schering AG filed Critical Schering AG
Publication of DE1567162A1 publication Critical patent/DE1567162A1/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N39/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing aryloxy- or arylthio-aliphatic or cycloaliphatic compounds, containing the group or, e.g. phenoxyethylamine, phenylthio-acetonitrile, phenoxyacetone
    • A01N39/02Aryloxy-carboxylic acids; Derivatives thereof
    • A01N39/04Aryloxy-acetic acids; Derivatives thereof

Description

SCHERING AG
Patentabteilung
Selektives Herbizid (Ausscheidung aus Patentanmeldung P 15 67 145·1)
Pie Erfindung betrifft die Verwendung von ß-Naphthoxyessigsäuremethylester sowie ß-Naphtlioxyessigsäure-butylglykolester zur Bekämpfung von Katricaria chanioiailla in Zwiebelkulturen.
Aus der deutschen Patentschrift 9^9.912 ist bekannt, daß ß-NaphthoxyessigSciüre-inethylester und ^-Chlor-S-niethyl-phenoxyessigsäure u. a. zur Bekämpfung von Unkraut, s. B. Ackersenf in Getreide oder Grünland, verwendet werden können, ohne die Nutzpflanzen zu schädigen.
Es ist weiterhin bekannt, daß die in der Praxis vorwiegend verwendeten Wuchsstoffherbizide, nämlich die oben genannte 4-Chlor-2-methyl-phenoxyessigsäure (MCPA), 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) und 2,^,5-Trichlorphenoxyessigsäure (2,4,5-T) zwar in Getreide selektiv wirksam sind, gegen Zwiebeln Jedoch stark phytotoxisch wirken·
Es wurde nun gefunden, daß der bekannte ß-Haphthoxyessipisäuremethylester sowie der ß-Naphthoxyessigsäure-butylglykolester der allgemeinen Formel
-0-CU2-COOR
0 09832/18 28
BAD ORIGINAL
in dor R Methyl oder Butoxyäthyl bedeutet, zur selektiven Bekämpfung von Matricarla charaomllla in Zwiebeln nach dem Auflaufen der Zwiebeln sehr gut geeignet sind·
Diese selektive Wirkung in Zwiebeln ist als ausgesprochen Überraschend zu bezeichnen, da ebenso wie bei den üblichen Vuchs-Btoffherbijsiden MCPA, 2,4~D und 2,4-,5-T auch für die erfindunssgemKfj 2U verwendenden Wirkstoffe eine Schädigung der Zwiebeln zu erwarten war·
r Bei Verwendung dieser Wirkstoffe liegt also eine echte Selektivität vor, da diese sogar in doppelter Aufwandcienge als zur Karaillevernichtung erforderlich, noch verträglich sind.
Die erfindungsgcniU3 zu verwendenden Ester wirken insbesondere gegen die Echte Ka;nille (Katricaria ehaniorailla), welche durch die üblichen Wuchsstoffherbizide nicht oder nur wenig geschädigt wird. Die Bekämpfung dieses Unkrautes stellt einen entscheidenden Faktor für einen erfolgreichen Zwiebelanbau dar, da die Spätverunkrautung mit der Echten Kanüle in diesen Kulturen
durch die bekannten Kittel nicht verhindert werden kann.
Zur Bekämpfung der Kamille wurden schon Kantaktherbizide, wie Dinitroorthocresol und Dinitro-sec-butyl-phenyl oder Mischuncen aus liethylchlorphenoxyessigsäure (MCPA) und Trichlorbenzoesliure (TBA) vorgeschlagen. Jedoch ist ia Fall der Kontaktherbizidö durch deren Giftigkeit und Farbkruft eine beträchtliche gesundheitliche Gefährdung und eine kaum zu vermeidende Belästigung, besonders des Spritzpersonals, gegeben, während die Mischungen
0 0 9 8 3 2/1828 BAD
aua MCPA + ΤΒΛ aufgrund de3 für Getreide sehr schädlichen TDA-Antoiles nur während eines zeitlich kurzen Entwicklungsabschnittes des Getreides ausgebracht werden können und auch dann noch häufig zu Entwicicluncsstörurnsen und Ertragsausfallen beim Getreide rühren. Reine Wuchsstoffherbizide, die gegenüber den Konl&ktherbiziden in vieler Hinsicht vorteilhafter sind, wurden zur BelcUinpfurig. von Kamille bisher noch nicht vorgeschlagen.
Aus den folgenden Beispielen geht die überlegene Wirksamkeit sowie die sehr gute Vertraulichkeit der crfindungsgeniäßen Mittel·, hervor,
Beispiel 1 GewHchshausversuch
Vergleich der Phytotoxizität an Matricaria chamoniilla von ß-NaphthoxyessigsUureinethylester, ß-iJaphthoxycssiüsKuro, ß-j"aphthoxyessigsliureaiflid, Ü-Naphthoxyesoigsäure-nltril, 2,4-Dichlorphenoxyeßsigsäure-hexylester und 2,il-DichlorphenoxyessiEsHure-Ha. Die Spritzung der Aufwandmengen erfolgte in 1000 Liter/ha. Nach 3 Wochen wurde,der Prozentsatz abgetüteter Pflanzen sowie das durchschnittliche Frischgewicht (F) in g/Pflanze bestimmt.
Substanz kg/ha J>- -Satz toter j
Pflanzen
? in g /P flanze
ß-HaphthoxyessigsUure-
raethylester
3 67 2, Vi
ß-Naphthoxye ss i gs äure 30 13 32
ß-Naphthoxyessigsäure-
amid
30 20 3,
BAD DWOlNAL 0 09832/182 8
■Η
Substanz kg/ha #-Satz toter P in g/Pflanze
Pflanzen
ß-Naphthoxyessigsäure-
nitril 30 13 3*90
2,4-Dichlorphenoxy-
esoißsäure-Na tr ium I 0 "5*67
2, J)-Pi chlorphenoxy-
unbehandelt - 0 7*34
Beispiel 1 zeigt deutlich, daß der ß-Haphthoxyessigsäuremethylester im Vergleich zur freien SUure oder ihren falzen, dem Amid und IJitril gegenüber Kamille mehr als lOnial besser wirksam ist, während der bekannte l.'uehsstoffester nur etwa zwei- bis viermal εο aktiv ist wie die Säuren und deren Salze.
B el3plel 2
Vergib ichevereuche von ß-llaphtho/yessigsäuie-methylester mit bekannten '..'uchsßtoffherblzidon In Zwiebeln (Alliuni cepa)
Die Aussaat erfolgte in Tonschalen mit 200 Samen je Schale. FUr jedes Mittel wurden 2 Schalen mit im Huwusgehalt unterschiedlichen Dudenarten angesetzt (Boden a) « 5 bis 6" Ji, Boden b) «= 1#5 £)· Die Spritzungen erfolgten zu zwei Terminen, A im empfindlichen BUgelstadium, B bei Blattlänge von ca. 10 cm. Die Aussaatschalen wurden jeweils 8 Tage vor der Spritzung ins Prellend zum Abhärten der Zwiebelpflanzen gestellt· Nach der Spritzung standen die Schalen wieder im Gewächshaus.
009832/1828 "5~
BAD ORIGINAL
Geprüft warden u.a. o-Naphthoxyessigsiiure-methylester als errinduncs-gemäßes Mittel in Aufwandmengen von jj und 6 kg/ha (d.h. in doppelter Aufwandmenge als zur Kamillevernichtung erforderlieh) und die bekannten Wuchsstoffherbizide (in Form ihrer wasserlöslichen Salze) 2,4-Dichlorphenoxyessigsaure (2,4-D), S-Methyl-^-chlorphenoxyessißsäure (MCPA), a~(2-Methyl-4-chlorphenoxyj-propioncäure (CMPP) sowie die Mischungen von MCPA + 2, li,$~T und 2,4-D + 2Λ>5~Τ in den für Getreide üblichen Aufwandmengen.
Nach 5 Tagen wurde festgestellt, daß die Zv/iebelpflanzen im Boden a) nach Spritzung mit ß-Naphthoxyessißsäure-nethylester in beiden Aufwandniengen ungeachädigt aussahen. Zu bemerken war lediglich eine leichte Wachsturnsdepression gegenüber den Kontrollen.
Demgegenüber hatten die bekannten Wuchsstoffherbizide Aufhellungen, Krtinimungen und Drehungen der Blätter verursacht·
Im Boden b) zeigten sich bei Verwendung des erfindungsgeraäßen Mittels ebenfalls nur leichte Wachstumsdepressionen bei der Jf kg/ha-Aufwandrnenge, die bei der höheren Aufwandmenge zu deutlichen Krümmungen führten. Demgegenüber traten bei Verwendung der bekannten Wuchsstoffherbizide starke Schaden auf.
-6-OPiOlNAL
009832/1828
Ί567162
Die Spritzung erfolgte bei einer Dlattlänge von etwa 8 bis 10 era auf Pflanzen des Bodens a) und. bei einer Blattlänge von etwa 5 bis 6 cm auf Pflanzen dos ücdenc b).
Bei Aufwandmerj&en von '} und 6 kg/ha ß-Naphthoxyessigsäure-rnethylester zeigten sich nach 17 Tagen bei den Pflanzen des 3odens a) kaum Schaden. Erst bei der hohen Aufwandraenge von 6 kg/ha waren bei dem humusärmeren Boden b) bemerkenswerte Schäden feststellbar.
Demgegenüber wirkten bei den bekannten Herbiziden schon die als relativ „wild" bekannten Wuchsstoffherbizide 2,^i-D und MCPA sowohl auf dem humusreicheren als insbesondere auch auf den hucius-Srraeren Boden wesentlich toxischer: 2,4-D verursachte z. B. auf Boden a) leichte Krümmungen und zum Teil abgestorbene Spitzen und KCPA verbildete in beiden Schalen fast alle Pflanzen. Auf Boden"b) waren nach Behandlung mit 2,4-D die Pflanzen und bei Behandlung «it KCPA die ersten Blätter bereits abgestorben und die zweiten Blätter zeigten beginnende Absterbeerscheinungen.
Die übrigen Mittel schädigten nooh wesentlich stärker als 2,^-D und MCPA. . ,
-7-
009832/1828 BADOWGiNAL
D e la ρ 1 e 1 5 GewUchshausversuch
Gesäte Zwiebeln wurden im Peitschen- bis 2-Dlattstadium (a) und im 2-biß 4-Dlattstadium (b) mit den nachfolgend genannten Verbindunnen behandelt. Der 5pritzbrUhenaufwand entsprach 500 Liter/ ha. 5 bzw. 6 Wochen nach der Applikation wurde das durchschnittliche FrischGewicht der Pflanzen bestimmt.
kg/ha Durchschnittliches Frischge-
wicht Je Pflanze in nc absolut relativ
me thyIester
ß-HaphthoxyessicsUure-butyl ßlykolester
?, 4-Di chlorpheno:cyessi£ieHuro-Hatrium
unbehandelt
387 73,0
414 84,5
146 29,7
491 100
ß-Naphthoxyessicsüure-
raethylester 3 422 66,2
ß-Naphthoxyessigsiiure-butyl
ßlykoloster
3 623. 97,9
2,4-Dichlorphenoxyessig-
sUure-Natriu:n
274 43,0
unbeh&ndelt 637 100
BAD ORIGINAL
009832/1828

Claims (2)

  1. Patentanspruch
    Selektives Herbizid zur Bekämpfung von Matricaria chamomilla in Zwiebelkulturen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an ß-Naphthoxyessigsäure-methylester oder ß-Naphthoxyessigsäurebutylglykolester.
    BAD ORIGINAL 009832/1828
    Neue Unter.ayen -«π. ι έ '. Ad=,.
  2. 2 Nr. l Satz 3 de· Anderunjjeoe·. ν. 4.
DE19651567162 1965-03-05 1965-03-05 Selektives Herbizid Pending DE1567162A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

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DESC038498 1965-03-05

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DE19651567162 Pending DE1567162A1 (de) 1965-03-05 1965-03-05 Selektives Herbizid

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2006007982A2 (en) * 2004-07-20 2006-01-26 Bayer Cropscience Gmbh Safening method

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2006007982A2 (en) * 2004-07-20 2006-01-26 Bayer Cropscience Gmbh Safening method
WO2006007982A3 (en) * 2004-07-20 2007-01-04 Bayer Cropscience Gmbh Safening method

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