DE962658C - Pflanzenphysiologisch wirksame Mittel, insbesondere zur Bekaempfung von Unkraeutern in Kulturen - Google Patents

Pflanzenphysiologisch wirksame Mittel, insbesondere zur Bekaempfung von Unkraeutern in Kulturen

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DE962658C
DE962658C DEH20661A DEH0020661A DE962658C DE 962658 C DE962658 C DE 962658C DE H20661 A DEH20661 A DE H20661A DE H0020661 A DEH0020661 A DE H0020661A DE 962658 C DE962658 C DE 962658C
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DEH20661A
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Dr Wolfgang Guendel
Dr Eckart Meyer
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Henkel AG and Co KGaA
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Henkel AG and Co KGaA
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N41/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom
    • A01N41/02Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom containing a sulfur-to-oxygen double bond
    • A01N41/04Sulfonic acids; Derivatives thereof

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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Description

Es ist bekannt, daß Aryloxyäthanole, die im aromatischen Kern Halogen enthalten, oder deren Carbonsäureester ähnlich den Salzen halogenierter Aryloxyessigsäuren herbizide Eigenschaften mit selektiver Wirksamkeit besitzen. Während einige Vertreter der letztgenannten, wie z. B. das 2,4-dichlor-phenoxyessigsaure Natrium oder 4-chlor-2-kresoxyessigsaure Natrium, zur Bekämpfung von Unkräutern in Kulturen große praktische Bedeutung erlangt und zu
einer vielseitigen Anwendung in der Landwirtschaft geführt haben, war bei ersteren die durchweg zu geringe Löslichkeit in Wasser ein entscheidendes Hindernis für die praktische Verwendbarkeit, da sie von der Pflanze nicht in dem erforderlichen Maß resorbiert werden.
Von den bislang bekannten, wasserlöslichen Derivaten derartiger Halogenaryloxyäthanole; denen nach Einführung einer hydrophilen Gruppe eine hinreichende herbizide Wirksamkeit verbneb, haben lediglich die Schwefelsäurehalbestersalze entsprechend der deutschen Patentschrift 888 330 Eingang in die Praxis gefunden.
Schwefelsäurehalbestersalze dieser Art, wie z. B. das 2,4-Dichlorphenoxyäthyl-natriumsulfat oder 2,4, 5-Trichlprphenoxyäthyl-natriumsulfat, besitzen neben einer bei den vergleichbaren halogenphenoxyessigsauren Salzen nicht so ausgeprägten Wirkung vom Boden aus zusätzliche Effekte gegen den keimenden Samen, die der Anwendung dieser Mittel in der Praxis neue Möglichkeiten eröffnet haben.
Es wurde nun gefunden, daß sich unter den freien oder gebundenen Sulfocarbonsäureestern derartiger Halogenaryloxyäthanole, insbesondere unter den Salzen der Sulfoessigsäure-halogenaryloxyäthylester, Vertreter finden, die im Vergleich zu den entsprechenden Schwefelsäurehalbestersalzen der Patentschrift 888 330 selektive Herbizide dieser Art von erhöhter Wirksamkeit darstellen und es erlauben, die erwünschten Effekte mit kleineren Aufwandmengen zu erreichen.
Die vorgeschlagenen Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel:
(Hai),,.—R—O—CH2-CH2-0—CO—-R1-SO3Me1
in der R einen aromatischen und R1 einen aliphatischen Rest von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, die beide substituiert sein können, χ an Stelle einer ganzen Zahl steht, die vorzugsweise unter 4 Hegt, und Me vorzugsweise den Rest einer anorganischen oder organischen Base kennzeichnet.
Sulfocarbonsäureestersalze. die erfindüngsgemäß als herbizide Mittel bzw. als Bestandteile eines solchen vorgeschlagen werden, sind beispielsweise: das Natriumsalz des Sulfoessigsäure-4-chlor-phenoxyäthylesters, das Natriumsalz des Sulfoessigsäure-2,4-dichlor-phenoxyäthylesters, das Kaliumsalz des Sulfoessigsäure^-chlor-^-kresoxyäthylesters, das Ammoniumsalz des Sulfoessigsäure-2, 4, 5-trichlorphenoxyäthylesters," das Morpholinsalz des Sulfoessigsäurepentachlorphenoxyäthylesters, das Kalziumsalz des Sulfoessigsäure-2,4-di-bromphenoxyäthylesters, das Cyclohexylaminsalz des Sulfoessigsäure-2, 4, 6-trichlor-3, 5-xylenoxyäthylesters, das Natriumsalz des Sulfoessigsäure-2, 6-dichlor-anisoxyäthylesters, das Kaliumsalz des Sulfoessigsäure-4-chlor-naphth-i-oxy-äthylesters, das Natriumsalz des 2-Sulfopropionsäure-2, 4-dichlor-phenoxyäthylesters, das Natriumsalz des Sulfobernsteinsäure - bis - 2,4 - dichlor - phenoxyäthyl esters u. a. m.
40· Die Herstellung der im Schrifttum noch nicht beschriebenen Stoffe erfolgt analog bekannter und dem Fachmann geläufiger Arbeitsweisen und bietet im allgemeinen keine Schwierigkeiten. Patentschutz wird für die Herstellung der Verbindungen im Rahmen des vorliegenden Schutzrechts nicht begehrt. Man kann sie gewinnen, ausgehend von den Halogenaryloxyäthanolen durch Veresterung mit solchen Halogencarbonsäuren, die ein leicht austauschbares Halogenatom besitzen, wie z. B. Chloressigsäure, a-Chlorpropionsäure u. a., bzw. mit ungesättigten Carbonsäuren, deren Doppelbindung reaktionsfähig ist, wie z. B. Acrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure u. a., indem man die chlorhaltigen bzw. ungesättigten Ester in der üblichen Weise mit Natriumsulfit bzw. mit Natriumbisulfit zur Reaktion bringt. So erhält man das hinsichtlich seiner Wirkung genauer erläuterte Natriumsalz des 2, 4-Dichlorphenoxyäthylsulfoacetats, indem man äquimolekulare Mengen 2,4-Dichlorphenoxyäthanol und Monochloressigsäure bis zur Beendigung der Wasserabspaltung erhitzt und das gebildete 2, 4-Dichlorphenoxyäthylchloracetat (F. = 51°; Kp. = 169 bis 17271,5 mm Hg) in Alkohol mit etwas mehr als der berechneten Menge Natriumsulfit durch mehrstündiges Erhitzen auf Temperaturen von 120 bis 1300 im Autoklav zur Umsetzung bringt und gegebenenfalls aus Alkohol umkristallisiert.
Wie gefunden wurde, steht das wie vorstehend erhaltene Natriumsalz des 2, 4-Dichlorphenoxyäthylsulfoessigsäureesters (I) dem bekannten 2, 4-Dichlorphenoxyäthyl-natriumsulfat (II) hinsichtlich seiner Wirkung auf die wachsende Pflanze in keiner Weise nach und zeigt ebenso wie dieses die gleichen Wirksamkeitsunterschiede gegenüber Gramineen und Dicotylen. Es übertrifft jedoch letzteres nicht unerheblich in bezug auf die Wirkung gegenüber keimenden Samen und ist somit gerade in derjenigen Beziehung wirkungsvoller, die für die Einsatzmöglichkeiten dieser Klasse von Herbiziden von entscheidender Bedeutung geworden ist. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse eines mit keimendem Senf durchgeführten Gefäßversuches zur Ermittlung der unterschiedlichen Wirkung von I und II, bei dem die Aufwandmengen an Wirkstoff in dem 25 % des Bodens ausmachenden Bodenwasser gelöst und prozentual auf dieses bezogen wurden; die Behandlung erfolgte gleichzeitig mit der Aussaat.
Tabelle
Das Natriumsalz des 2,4-Dichlorphenoxyäthylsulfoessigsäureesters ist als ein spezifisches Keimgift zu betrachten, das in ausgeprägter Weise gegen auflaufende Samen wirkt. Sein praktischer Einsatz kommt demzufolge in erster Linie dort in Betracht, wo das Aufkommen von einjährigen Unkräutern in mehrjährigen Kulturen verhindert werden soll, z. B. in Spargel- und Erdbeerfeldern oder in Baumschulen. Ferner kann es mit Erfolg in einjährigen über das erste Jugendstadium hinausgewachsenen Hackfruchtkulturen zur Verhütung nachträglicher Verunkrautungen verwendet werden, so z. B. bei Kartoffeln und Kohl.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Mittel können nicht nur allein, sondern auch in Verbindung mit anderen bekannten Herbiziden, wie z. B. 2, 4-dichlorphenoxyessigsaurem Natrium, Isopropyl-N-phenylcarbamat, isopropylxanthogensaurem Kalium, 3-p-Chlorphenyl-i, i-dimethyl-harnstoff, Pentachlorphenol, Trichloressigsäure, Maleinsäurehydracid u. a. m., angewandt werden, wenn man eine zusätzliche, vom Boden aus erfolgende Wirkung gegenüber Samenunkräutern erreichen will.
Aufwand °/o aufgelaufene , bezogen IOO
menge Pflanzen auf unbehandelt Kontrolle
in °/o des = nach.
Herbizides-Mittel Boden Kontrolle 2 Wochen
wassers nach. O
ϊ Woche 25
0,003 O 100
2, 4-Dichlor- 0,001 O 5
phenoxyäthyl- 0,0003 100 65
natrium-sulfacetat (I) 0,003 O 100
2, 4-Dichlor- 0,001 50
phenoxyäthyl- 0,0003 100
natrium-sulfat (II)
Beispiel
Ein Teil einer zweijährigen Erdbeeranlage wurde nach der Frühjahrsbodenbearbeitung mit 400 l/ha einer 0,5 %i§en Lösung von 2, 4-Dichlorphenoxy-natriumsulfoacetat besprüht. Die behandelte Fläche blieb bis zur Beerenernte nahezu unkrautfrei, während sich auf dem unbehandelten Teil ein starker Wuchs von Samenunkräutern entwickelte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verwendung von freien oder gebundenen Sulfocarbonsäureestern halogenierter Aryloxyäthanole der allgemeinen Formel
    (HaI)^-R-O-CH2-CH2-O-CO-R1-SO3Me,
    worin Hai Halogenatome, R einen aromatischer* Rest mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, R-, eines? aliphatischen Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Me ein Wasserstoff atom oder den Rest einer anorganischen oder organischen Base und χ eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten, als pflanzenphysiologisch wirksame Mittel, insbesondere zur Bekämpfung von Unkräutern in Kulturen.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    USA.-Patentschrift Nr. 2 543 397.
    © 609 660/443 10.55 (609865 4.K)
DEH20661A 1954-06-24 1954-06-24 Pflanzenphysiologisch wirksame Mittel, insbesondere zur Bekaempfung von Unkraeutern in Kulturen Expired DE962658C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2543397A (en) * 1949-08-15 1951-02-27 American Chem Paint Co Herbicidal compositions containing esters of chlorinated phenoxyacetic acids

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2543397A (en) * 1949-08-15 1951-02-27 American Chem Paint Co Herbicidal compositions containing esters of chlorinated phenoxyacetic acids

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