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Die Erfindung betrifft eine automatische Webmaschine mit einer Spulvorrichtung
und einer Vorrichtung zum Führen des Garnes während des Transportes einer bewickelten
Spule von der Spulvorrichtung zum Spulenmagazin.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art wird das Fadenende von
einer Schneid- und Klemmvorrichtung erfaßt, und zwar sobald die bewickelte Spule
in den Spulenträger fällt (österreichische Patentschrift 222592).
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Bei einer anderen Vorrichtung (deutsche Patentschrift 888 228)
sind gleichfalls Klemm- und Schneidvorrichtungen zur Handhabung des Schußgarnes
auf seinem Weg von der Spulstelle bis zum Einschlagen der Schußspule in den Webschützen
vorgeseben.
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Es hat sich gezeigt, daß Fäden aus weniger haltbarem Textilgut durch
die mechanischen Einwirkzungen der Klemmvorrichtungen Beschädigungen erfahren, die
entweder ein Zerreißen oder einen Abrieb zur Folae haben.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit deren Hilfe auch weniger haltbares Textilgut einwandfrei und ohne
Beschädigung gehalten und gefühlt werden kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch -, daß zuril Führen
des Garnes ein pneumatisch wirkender Garnhalter und zwei, auf einem gemeinsamen
Träger gleichzeitig gegeneinander und alleinander vorbei schwenkbar gelagerte Hebel
vorgesehen sind, von denen der eine Hebel derartig schwenkbar ist, daß er das von
der bewickelten Spule zur Vorratsspule verlaufende Garn erfaßt und in Form einer
Schleife in den Wirkungsbereich des Garnhalters führt, während der andere Hebel
so schwenkbar ist, daß er den zur Vorratsspule führenden Schenkel der Garnschleife
erfaßt und einer Schneidvorrichtung vorlegt.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt das überführen und das
Festhalten des Fadenendes, ohne daß das Fadenende selbst von einer Schneid-und Klemmvorrichtung
erfaßt wird, wodurch jegliche Beschädigung, auch weniger haltbarer Textilgarne,
vollkommen ausgeschlossen ist.
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Nach einem Merkmal der Erfindung ist ein schwenkbar angetriebener,
das Garnende der im Spulenmagazin in Auswechselstellung befindlichen Spule von den
Garnenden der darüberliegenden Spulen trennender und nach unten führender Hebel
vorgesehen.
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Der pneumatische Garnhalter besteht gemäß einem weiteren Merkmal aus
einem Gehäuse und einem in diesem angeordneten Saugschlitz, welcher eine um einen
im Inneren des Gehäuses senkrecht angeordneten Zapfen drehende Wirbelströmung erzeugt.
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Die Erfindung soll im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert
werden. Dabei zeigt F i g. 1 schematisch die erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Ruhelage, d. h. während und zum Abschluß des Bewickelns der Schußspule,
F i g. 2 wie die überführung des Garnendes von der Schußspulmaschine durchgeführt
wird und F i g. 3 und 4 in Vorderansicht bzw. Draufsicht die verschiedenen
Schußspulen in der Lage für den Spulenautomaten.
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Wie aus der F i g. 1 ersichtlich, weist die Vorrichtung Hebel
1, 2 auf, die bbi 3 bzw. 4 schwenkbar an einem Träger 5 angelenkt
sind, der an dem Webstuhl befestigt ist. Die Hebel 12 werden durch Stangen
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bzw. 7 angetrieben. In geeigneter Entfernung von diesen Hebeln
1, 2 und ebenfalls an dem Webstuhl befestigt ist ein Garnhalter
8, der die Garnenden von den verschiedenen Schußspulen aufnimmt, angeordnet.
Dieser Garnhalter 8 weist im Inneren einen senkrecht anaeordneten Zapfen
10 auf und hat einen SaugschIitz 9, der als Saugmund dient. Die Sauclk-raft
wird mittels eines Gebläses (in der Zeichnung nicht gezeigt) erhalten, das mit dem
Garnhalter 8 in Verbindunc steht. In einer geeigneten Lage bezüglich des
Schlitzes 9 und durch eine Stange 13 angetrieben, die ebenfalls an
dem Webstuhl befestigt ist, ist ein bei 12 drehbar angelenkter Hebel 11.
vorgesehen. Nach Abschluß des Aufwickelns fällt die Schußspule s auf Grund des öffnens
eines Halters c auf ein sich bewegendes Gestell r und nimmt die Lage s' ein. Das
von einer Spannvorrichtung t kommende Garn, das in eine Garnführung g eingeführt
wird, ist immer noch mit der gerade zuvor aufgewickelten Schußspule verbunden. Zu
diesem Zeitpunkt beginnen die Hebel 1 und 2 ihre gegenläufige Bewegung in
Richtung der Pfeile. Nach Abschluß der Sch.wenkbewegung der Hebel 1
und 2
befindet sich die Vorrichtung in der Lage nach der F i g. 2, bei der der
Hebel 2, der bei dem überkreuzen des Garnes über den Hebel 1 hinwegtritt,
das Garn in Berührupa mit einer Schere b brinn Gleichzeitig bringt der Hebel
1 das Garn in den Wirkungsbere ich des Saugschlitzes 9 des Garnhalters
8. Nachdem eine leere Schußspule zwischen die Halter c. e
der Aufwickelspindel
gebracht worden ist, um so das Garnende zu halten, schneidet die Schere
b das Garn durch, so daß die Garnmeiige zwischen der Schere b
und dem
Schlitz 9 durch den Schlitz angesaugt wird. Gleichzeitig öffnet sich das
sich bewegende Gestell r, auf dem die aufgewickelte Spule s' ruht, und die
Spule fällt in die Lage s", die für das Durchführen des automatischen Spulenauswechselns
' geeignet ist.
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Das Ansaugen führt zu einer Längenverkleinerung des Fadenstückes,
wenn die Garnrolle sich in der Lages" befindet, bezüglich der ursprünglichen Lage
s'. Die in den Schlitz 9 eintretende Luft erzeu-t im Inneren des Garnhalters
8 einen Wirbel, so daß das angesauo, e Garn sich auf den in der Mitte des
Garnhalters 8 angeordneten Zapfen 10 aufwickelt, und zwar dergestalt,
daß das Garnende festgehalten wird, wenn die Schußspule durch den Spulenautomaten
in den Schützen eingeführt wird. Da das Bewickeln der Schußspule durch die Schußspulmaschine
unabhängig und im allgemeinen in einem überschuß bezüglich des Schußspulenverbrauchs
durch den Webstuhl erfolgt, können sich im Magazin 2 viele Schußspulen in der Lage
Y' ansammeln, wobei jeweils deren Garnende in den Schlitz 9 eintritt. Da
die durch das Garnende jeder Schußspule während des Herunterführens in das Magazin
2 eingenommene Lage von den Reibungsbedingungen zwischen dem Garn und der Wandung
des Schlitzes 9 abhängt und da umgekehrt das richtige Arbeiten des Spulenautomatens
eine sehr genaue Lagenanordnung des mit der Schußspule in der Auswechsellage verbundenen
Garnes erfordert, dient ein Hebel 11 dazu, beim Auswechseln der Schußspule
zwischen die Garnenden der für den Auswechselvorgang vorbereiteten Schußspule und
der darauffolgenden Schußspulen einzutreten, so daß während dessen Arbeitshubes
in die Lage 11' das Garn nach unten geführt wird, was für ein einwandfreies
Arbeiten des Spulenautomatens notwendig ist.
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Unter Verschieben des Hebels von der Lage 11 in
die
Lage 11' werden weiterhin die von der Schußspule kommenden Garne von denjenigen
der darauffolgenden Garne getrennt, da auf Grund der nach unten -eführten Beweauno,
längs der Wände des Schlitzes 9 sich dieselben verwickeln könnten. Das Gamtrennen
ermöglicht ein Ansaugen der von dem Schlitz 9 aus verbleibenden Garnlänge
zu dem Textil-,gut nach dem Auswechseln der Schußspule, wobei anschließend ein Abschneiden
durch eine Schere (in der Zeichnung nicht gezeigt) nach dem Auswechseln der Schußspule
erfolgt.
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Gegenüber ähnlichen vorbekannten Vorrichtungen er-eben sich durch
den Erfindungsgegenstand die fol-enden Vorteile: a) Die Überführung wird vermittels
der 'Kombinierten Bewegung zwischen zwei Hebeln bewirkt, und zwar ohne daß das Garn
durch ir-endwelche Garnklemme oder ähnliche Vorrichtungen ein-e
Pfan-en wird,
die zu einer Beschädigung emp-C findlicher Garne führen könnten.
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b) Es wird die Garnläng festgehalten und unter .e
C
Soannuno, -ehalten, die mit jeder der Schuß-C C
spulen in Verbindung
steht, die für das Auswechseln der Schußspulen vorbereitet sind. Dies wird erreicht,
indem gleichzeitig das Garn um den Zapfen 10 gewickelt wird und die Einwirkung
der durch den Schlitz 9 angesaugten Luft -rfol g t, während bisher umlaufende
Bürsten oder Zahnradpaare angewandt wurden, durch die die Garnspannuno, vermittels
einer kontinuierlichen Reibwirkung auf das Garn erzielt wird, wodurch dasselbe aber
zerstört werden kann.
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c) Bei jedem Schußspulenauswechselvorggang wird die richti-e Laae
des mit der Schußspule verbundenen Garnes erreicht, das in den Schützen eingeführt
wird, und weiterhin wird ein Trennen der Garne von aufeinanderfol-enden Schußspulen
erzielt.