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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behebung einer Fadenunterbrechung
an einer Arbeitsstelle einer Spulmaschine zum Umspulen eines Fadens von
einer Ablaufspule auf eine Auflaufspule mit einer außerhalb
des regulären Fadenlaufs angeordneten Fadenverbindungseinrichtung,
vorzugsweise einer Spleißeinrichtung, zum Verbinden des
Oberfadens der Auflaufspule und des Unterfadens der Ablaufspule,
mit einer im regulären Fadenlauf angeordneten Vorrichtung
zum Halten des Unterfadens und einer unterdruckbeaufschlagten, schwenkbaren
Saugdüse zur Erfassung des Oberfadens und zum Transportieren
des Fadenendes des Oberfadens bis unterhalb der Fadenverbindungseinrichtung.
Ferner betrifft die Erfindung eine Arbeitsstelle einer Spulmaschine
mit Mitteln zur Behebung einer Fadenunterbrechung.
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Die
DE 199 38 432 A1 offenbart
eine Arbeitsstelle einer Spulmaschine und beschreibt eine Möglichkeit
zur Behandlung einer Fadenunterbrechung. Neben einer Spleißeinrichtung,
einer Vorrichtung zum Halten des Unterfadens und einer Saugdüse weist
die Arbeitsstelle ein Unterdruck beaufschlagtes schwenkbares Greiferrohr
mit einer Greiferrohrklappe und einem Fadenverlegehaken auf.
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Die
Vorrichtung zum Halten des Unterfadens ist als Fadenspanner ausgebildet.
Dieser Fadenspanner verleiht dem Faden während des normalen Spulprozesses
die nötige Fadenspannung und ist außerdem in der
Lage den Unterfaden bei einer Fadenunterbrechung zu halten beziehungsweise
festzuklemmen.
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Bei
einem Fadenbruch oder bei einem Reinigerschnitt wird der Unterfaden
in der Regel in dem Fadenspanner gehalten, der unterhalb der Spleißeinrichtung
angeordnet ist. Währenddessen ist der Oberfaden auf die
Oberfläche der Kreuzspule aufgelaufen. Das bedeutet, zunächst
muss die Saugdüse in die Nähe der Oberfläche
der langsam gegen die Wickelrichtung umlaufenden Kreuzspule gebracht und
der Oberfaden aufgenommen werden. Anschließend schwenkt
die Saugdüse in ihre untere Arbeitsposition und legt dabei
den Oberfaden der Spleißeinrichtung vor.
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Anschließend
wird mittels des Greiferrohres der Unterfaden abgeholt. Das Greiferrohr
wird hierzu mit seiner Greiferrohrmündung in einen Bereich knapp
unterhalb des Fadenspanners geschwenkt und ergreift durch den anstehenden
Unterdruck den Unterfaden. Ein an der Greiferrohrklappe angeordneter
Steuernocken gleitet dabei über eine untere Steuerkulisse,
so dass die Greiferrohrklappe für die Fadenerfassung aufschwenkt.
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Beim
Hochschwenken des Greiferrohres schließt die Greiferrohrklappe
wieder und fixiert dadurch den Unterfaden mechanisch. Auf seinem
Weg in die obere Endlage schneidet das Greiferrohr mit seinem an
der Greiferrohrklappe angeordneten Fadenverlegungshaken den Weg
des Oberfadens und legt diesen in die Spleißeinrichtung
ein. Durch eine obere Steuerkulisse wird die Greiferrohrmündung
etwas geöffnet und der Unterfaden unter der Wirkung des
anstehenden Unterdruckes gestrafft. Der Ober- und der Unterfaden
sind nun in die Spleißeinrichtung eingelegt und die Fadenverbindung
kann hergestellt werden.
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Das
beschriebene Verfahren hat sich in der Praxis bewährt.
Die dazu erforderliche Vorrichtung ist jedoch relativ aufwendig.
Neben den beschriebenen Handhabungseinrichtungen benötigen
vor allem die Saugdüse und das Greiferrohr Antriebs- und
Steuerungseinrichtungen zur Ausführung der Schwenkbewegungen
sowie eine schaltbare Unterdruckversorgung.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Behandlung
einer Fadenunterbrechung an einer Arbeitsstelle einer Spulmaschine
zu vereinfachen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Verfahrensanspruchs 1 sowie der Arbeitsstelle gemäß den
Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zur
Lösung der Aufgabe hält die Vorrichtung zum Halten
des Unterfadens denselben bei einer Fadenunterbrechung oberhalb
der Fadenverbindungseinrichtung fest und die Saugdüse und
ein Einlegehebel legen den Ober- und den Unterfaden beim Herabschwenken
der Saugdüse in die Fadenverbindungseinrichtung ein.
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Durch
Festhalten des Unterfadens über der Fadenverbindungseinrichtung
ist ein Hochtransportieren des Unterfadens nicht mehr erforderlich.
Das Fadenende des Unterfadens befindet sich bereits über
der Fadenverbindungseinrichtung. Lediglich in horizontaler Richtung
ist eine Ausrichtung des Unterfadens erforderlich, da sich die Vorrichtung
zum Halten im regulären Fadenlauf befindet und die Fadenverbindungseinrichtung
außerhalb des Fadenlaufs liegt. Um den Unterfaden in die
Fadenverbindungseinrichtung einzulegen, ist erfindungsgemäß ein
Einlegehebel vorgesehen. Dieser kann gleichzeitig den Oberfaden
einlegen, der in bekannter Weise von der Saugdüse herabgezogen
wird.
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Ein
besaugtes Greiferrohr, das gemäß dem Stand der
Technik das Hochtransportieren des Unterfadens und das Einlegen
des Ober- und Unterfadens übernimmt, kann also entfallen.
Stattdessen ist lediglich ein einfacher Hebel erforderlich. Der
Einlegehebel benötigt keinen Unterdruckanschluss, für
den bei dem bekannten Greiferrohr ein hoher Energieaufwand erforderlich
ist. Somit stellt das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber dem Stand der Technik eine sehr viel einfachere
Lösung dar.
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Der
Einlegehebel kann über einen eigenen Antrieb verfügen.
Es ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn die Saugdüse
beim Herabschwenken den Einlegehebel betätigt. Bei dieser
Ausführungsform ist kein eigener Antrieb für den
Einlegehebel erforderlich, so dass die Arbeitsstelle weiter vereinfacht
wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens legt die Saugdüse beim Herabschwenken mittels
einer Kontur an ihrem Rücken den Unterfaden in den unteren
Bereich der Fadenverbindungseinrichtung ein. Eine solche Kontur
stellt eine einfache Modifikation der bekannten Saugdüse
dar und ermöglicht so auch die Handhabung des Unterfadens.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung fährt die Saugdüse
beim Herabschwenken mit der Kontur an ihrem Rücken gegen
einen Anschlag unterhalb der Fadenverbindungseinrichtung und klemmt
dabei den Unterfaden fest.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird mit dem Betätigen des Einlegehebels der
Oberfaden und der Unterfaden in den oberen Bereich der Fadenverbindungseinrichtung
eingelegt. Vorteilhafterweise spannt der Einlegehebel den Ober-
und den Unterfaden. Dadurch wird die Herstellung der Fadenverbindung
erleichtert. Über die Eintauchtiefe des Einlegehebels in
den Fadenlauf ist außerdem eine Einstellung der Fadenspannung
möglich.
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Gemäß einer
bevorzugten Verfahrenweise wird nach der Fadenverbindung der restliche
Unterfaden von einer Fadenfangdüse eingesaugt. Eine Fadenfangdüse
ist an den bekannten Spulmaschinen häufig vorhanden, um
während des normalen Spulprozesses ständig Staub-
und Schmutzpartikel von dem Faden abzusaugen. Erfindungsgemäß übernimmt
die unterdruckbeaufschlagte Öffnung sowohl die Aufgabe
der Absaugung des Restfadens nach einer Fadenverbindung, als auch
die Entstaubung im normalen Spulbetrieb. Es ist also im Vergleich
zum Stand der Technik keine zusätzliche Vorrichtung erforderlich.
Diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat außerdem
den Vorteil, dass ein Ventil oder eine Luftweiche zur Abschaltung
des Unterdrucks der Fadenfangdüse während des
Fadenverbindungsvorganges entfallen kann. Diese Abschaltung ist
bei im Stand der Technik bekannten Anordnungen erforderlich, da
sonst die Gefahr besteht, dass der noch zu verbindende Faden ungewollt
eingesaugt wird. Bei der erfindungsgemäßen Lösung besteht
diese Gefahr nicht. Ganz im Gegenteil; wie oben beschrieben ist
diese Saugwirkung sogar erwünscht.
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Eine
Fadenunterbrechung tritt nicht nur bei einem Fadenbruch oder einem
Reinigerschnitt auf, sondern auch wenn die Ablaufspule leerläuft
und somit ein Wechsel der Ablaufspule erfolgt.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird nach einem Wechsel der Ablaufspule der Faden der
in Abspulposition befindlichen neuen Ablaufspule hoch geblasen und wird
von der herab geschwenkten Saugdüse erfasst. Dann schwenkt
die Saugdüse nach oben und legt den Unterfaden in die Vorrichtung
zum Halten des Unterfadens ein.
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In
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird bei einer Arbeitsstelle mit einem Ablaufspulenvorrat
in einem Rundmagazin bei einem Wechsel der Ablaufspule der Unterfaden über
den Einlegehebel gelegt, die Saugdüse schwenkt herab und
der Einlegehebel wird betätigt, der Unterfaden wird dadurch
in die Fadenverbindungseinrichtung eingelegt und von dieser geschnitten
und der herab fallende Unterfaden wird von der Saugdüse
erfasst und diese schwenkt dann nach oben und legt den Unterfaden
in die Vorrichtung zum Halten des Unterfadens ein. Die weitere Fadenverbindung
erfolgt dann wie nach einen Fadenbruch oder Reinigerschnitt oberhalb
der Vorrichtung zum Halten des Unterfadens.
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Gemäß einer
alternativen Variante wird bei einer Arbeitsstelle mit einem Ablaufspulenvorrat
in einem Rundmagazin beim Wechsel der Ablaufspule der Unterfaden über
den Einlegehebel gelegt, das Fadenende des Unterfadens wird mittels
einer Haltevorrichtung am Rundmagazin gehalten und die Saugdüse
wird mit dem Oberfaden herabgeschwenkt und der Einlegehebel wird
betätigt. Dadurch werden der Oberfaden und der Unterfaden
in die Fadenverbindungseinrichtung eingelegt werden. Bei dieser
Variante des Kopswechsels bei Spulmaschinen mit Rundmagazin wird
der Unterfaden also nicht zuerst in die im regulären Fadenlauf
angeordnete Vorrichtung zum Halten des Unterfadens eingelegt, sondern direkt
zur Fadenverbindung in die Fadenverbindungseinrichtung. Die für
den Fadenverbindungsvorgang erforderliche Fadenspannung wird dabei
durch eine Haltervorrichtung am Rundmagazin aufrechterhalten. Im
Vergleich zu der zuvor beschriebenen Variante werden ein Herabschwenken
der Saugdüse und das Schneiden des Fadens eingespart.
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Zur
Lösung der Aufgabe wird ferner eine Arbeitsstelle einer
Spulmaschine zum Umspulen eines Fadens von einer Ablaufspule auf
eine Auflaufspule mit Mitteln zur Behebung einer Fadenunterbrechung, umfassend
eine außerhalb des regulären Fadenlaufs angeordnete
Fadenverbindungseinrichtung, vorzugsweise eine Spleißeinrichtung,
zum Verbinden des Oberfadens der Auflaufspule und des Unterfadens
der Ablaufspule, eine im regulären Fadenlauf angeordnete
Vorrichtung zum Halten des Unterfadens und eine unterdruckbeaufschlagte,
schwenkbare Saugdüse zur Erfassung des Oberfadens und zum Transportieren
des Fadenendes des Oberfadens bis unterhalb der Fadenverbindungseinrichtung
vorgeschlagen. Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung
zum Halten des Unterfadens oberhalb der Fadenverbindungseinrichtung
angeordnet, es ist ein Einlegehebel vorhanden und die Saugdüse
und der Einlegehebel sind so ausbildet und positionierbar, dass
sie den Ober- und den Unterfaden beim Herabschwenken der Saugdüse
in die Fadenverbindungseinrichtung einlegen.
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Vorteilhafterweise
ist der Einlegehebel durch das Herabschwenken der Saugdüse
betätigbar.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist die Saugdüse
an ihrem Rücken eine Kontur auf, die dazu ausgebildet ist,
beim Herabschwenken der Saugdüse den Unterfaden in den
unteren Bereich der Fadenverbindungseinrichtung einzulegen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der bevorzugten Ausführungsform befindet
sich an der Arbeitsstelle unterhalb der Fadenverbindungseinrichtung
ein Anschlag. Der Unterfaden ist zwischen der Kontur am Rücken
der Saugdüse und dem Anschlag klemmbar.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist der Einlegehebel dazu ausgebildet
und angetrieben, den Oberfaden und den Unterfaden in den oberen Bereich
der Fadenverbindungseinrichtung einzulegen. Vorteilhafterweise sind
der Ober- und Unterfaden mittels des Einlegehebels spannbar.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist oberhalb der Vorrichtung
zum Halten des Unterfadens eine unterdruckbeaufschlagte Öffnung
stationär angeordnet. Eine solche Öffnung ermöglicht
es nach der Fadenverbindung den restlichen Unterfaden einzusaugen.
Vorteilhafterweise ist diese Öffnung als Fadenfangdüse
ausgebildet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Arbeitsstelle im normalen Spulbetrieb;
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2 eine
erfindungsgemäße Arbeitsstelle nach einer Fadenunterbrechung;
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3 eine
erfindungsgemäße Arbeitsstelle mit einem Rundmagazin
während eines Kopswechsels.
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In 1 ist
in Seitenansicht schematisch eine Spulmaschine, im Ausführungsbeispiel
ein sogenannter Kreuzspulautomat 1, dargestellt. Derartige Kreuzspulautomaten 1 weisen
zwischen ihren (nicht dargestellten) Endgestellen eine Vielzahl
gleichartiger Arbeitsstellen 2 auf. Auf diesen Arbeitsstellen 2 werden,
wie bekannt und daher nicht näher erläutert, die
auf einer (nicht dargestellten) Ringspinnmaschine produzierten,
nur relativ wenig Garnmaterial ausweisenden Spinnkopse 9 zu
großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult. Die Spinnkopse 9 bilden
dabei die Ablaufspulen, von denen der Faden 30 abgezogen wird,
und der Faden 30 läuft auf die Kreuzspulen 11, die
Auflaufspulen, auf. Die fertigen Kreuzspulen 11 werden
anschließend mittels eines selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates,
beispielsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung 21 übergeben
und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation
oder dergleichen transportiert.
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Üblicherweise
weisen solche Kreuzspulautomaten 1 außerdem eine
Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3 auf.
In diesem Spulen- und Hülsentransportsystem 3 laufen, auf
Transporttellern 8, Spinnkopse 9 beziehungsweise
Leerhülsen 34 um. Von diesem Hülsentransportsystem 3 sind
in den 1 und 2 lediglich die Kopszuführstrecke 4,
die reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der
zu den Spulstellen 2 führenden Quertransportstrecken 6 sowie
die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt.
Wie angedeutet, werden die angelieferten Spinnkopse 9 dabei
zunächst in einer Abspulstellung 10, die sich
im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Spulstellen 2 befindet,
positioniert und umgespult.
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Die
einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen zu diesem
Zweck, wie bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene
Fadenbehandlungs- und Fadenhandhabungseinrichtungen, die nicht nur
gewährleisten, dass die Spinnkopse 9 zu großvolumigen
Kreuzspulen 11 umgespult werden können, sondern
die auch sicherstellen, dass der Faden 30 während
des Umspulvorganges überwacht und detektierte Fadenfehler
ausgereinigt werden.
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Eine
dieser an sich bekannten Einrichtungen ist die Spulvorrichtung,
die insgesamt mit der Bezugszahl 24 gekennzeichnet ist,
und die jeweils über einen Spulenrahmen 18, der
um eine Schwenkachse 19 beweglich gelagert ist, eine Spulenantriebseinrichtung 26 sowie
eine Fadenchangiereinrichtung 28 verfügt.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel liegt
die Kreuzspule 11 während des Spulprozesses beispielsweise
mit ihrer Oberfläche auf einer Antriebstrommel 26 und
wird von dieser über Reibschluss mitgenommen. Der Antrieb
der Antriebstrommel 26 erfolgt dabei, wie an sich bekannt, über
eine drehzahlregelbare, reversierbare (nicht dargestellte) Antriebseinrichtung.
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Die
Changierung des Fadens 30 beim Auflaufen auf die Kreuzspule 11 erfolgt
mittels einer Fadenchangiereinrichtung 28, die im vorliegenden
Ausführungsbeispiel einen Fingerfadenführer 29 aufweist.
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In
alternativer Ausführungsform kann die Fadenchangiereinrichtung 28 selbstverständlich
auch als Fadenführungstrommel ausgebildet sein. Wie bekannt,
traversieren solche Fadenführungstrommeln den Faden 30 zwischen
den Stirnseiten der Kreuzspule 11 und treiben gleichzeitig
die Kreuzspule 11 über ihre Oberfläche
reibschlüssig an.
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Solche
Arbeitsstellen 2 verfügen außerdem jeweils über
eine Fadenverbindungseinrichtung 13, vorzugsweise eine
pneumatisch arbeitende Spleißeinrichtung, ein unterdruckbeaufschlagbares
Saugrohr 12 sowie eine Fadenspanneinrichtung 14.
Die Fadenspanneinrichtung 14 verleiht dem Faden 30 während
des normalen Spulprozesses die nötige Fadenspannung. Bei
einer Fadenunterbrechung werden die Spannteller der Fadenspanneinrichtung 14 so
weit zusammengeführt, dass der Faden 30 festgeklemmt
wird. Die Fadenspanneinrichtung 14 arbeitet somit als Vorrichtung
zum Halten des Unterfadens 36. Erfindungsgemäß ist
die Fadenspanneinrichtung 14 oberhalb der Fadenverbindungseinrichtung 13 angeordnet.
Das Saugrohr 12 ist an eine maschineneigene Unterdrucktraverse 32 angeschlossen,
die ihrerseits mit einer Unterdruckquelle 33 in Verbindung steht.
Es ist um die Achse 20 schwenkbar gelagert. An ihrem Rücken
weist die Saugdüse eine Kontur 38 auf, deren Funktion
im Folgenden noch beschrieben wird.
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Die
Arbeitsstellen 2 weisen üblicherweise des Weiteren
einen Fadenreiniger 15 mit Fadenschneideinrichtung 17 und
eine Paraffiniereinrichtung 16 auf. Die Paraffiniereinrichtung 16 ist
in 1 teilweise von der Saugdüse verdeckt
ist, aber in 2 vollständig zu sehen.
Direkt oberhalb der Fadenspanneinrichtung 14 ist eine Fadenfangdüse 23 positioniert,
die wie die Saugdüse an die Unterdrucktraverse 32 angeschlossen
ist. Die Fadenfangdüse 23 saugt im normalen Spulbetrieb
Staub- und Schmutzpartikel vom Faden ab. Oberhalb des in Abspulposition 10 befindlichen
Spinnkopses 9 befindet sich ein Ballonbegrenzer 46,
an dessen unterem Ende eine Blaseinrichtung 45 angebracht
ist.
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Im
Bereich der Fadenverbindungseinrichtung 13 ist ein um die
Achse 40 schwenkbarer Einlegehebel 39 angeordnet,
der an dem einen Ende eine Fadenführung 42 aufweist.
Die Fadenführung 42 kann dabei als senkrecht zur
Bildebene angeordneter Stab ausgebildet sein. Die andere Seite des
Einlegehebel 39 ist die Betätigungsseite 41,
die von der herabschwenkenden Saugdüse 12 erfasst
wird. Wenn die Saugdüse 12 nach Betätigen
des Einlegehebels weiter herabschwenkt fährt sie gegen
den Anschlag 37.
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Die 1 zeigt
die Arbeitsstelle 2 im normalen Spulbetrieb. Die Saugdüse 12 ist
dabei vor dem Faden im Bereich der Kreuzspule positioniert. Wenn an
der Arbeitsstellen 2 eine Spulunterbrechung auftritt, beispielsweise
in Folge eines Fadenbruches oder eines kontrollierten Reinigerschnittes,
läuft der mit der Kreuzspule 11 verbundene sogenannte
Oberfaden 35 zunächst auf die Kreuzspule 11 auf,
die durch eine entsprechende Spulenbremse in den Stillstand gebremst
wird. Der mit dem Spinnkops 9 verbundene sogenannte Unterfaden 36 bleibt
in der Regel im Fadenspanner 14 und/oder der Fadenfangdüse 23 fixiert.
Durch die Anordnung des Fadenspanners 14 und der Fadenfangdüse 23 oberhalb
der Fadenverbindungseinrichtung 13 befindet sich auch das
Ende des Unterfadens bereits über der Fadenverbindungseinrichtung 13.
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Zur
Durchführung der Fadenverbindung schwenkt das Saugrohr 12 weiter
nach oben und erfasst den auf die Kreuzspule 11 aufgelaufenen
Oberfaden 35. Die Saugdüse 12 schwenkt
dann wieder herab und legt mittels der Kontur 38 am Rücken
des Saugrohres 12 den Unterfaden 36 in den unteren
Bereich der Fadenverbindungseinrichtung 13 ein. Der Oberfaden 35 wird
wie an sich bekannt mit der Saugdüse 12 in den
unteren Bereich der Fadenverbindungseinrichtung 13 eingelegt.
Die Kontur 38 am Rücken der Saugdüse 12 fährt
gegen den Anschlag 37, klemmt so den Unterfaden 36,
damit dieser die nötige Fadenspannung für den
Fadenverbindungsvorgang nicht verliert. Im Ausführungsbeispiel
wird zur Verbindung des Oberfadens 35 und des Unterfadens 36 ein Spleiß durchgeführt.
In ihrer Abwärtsbewegung erfasst die Saugdüse 12 die
Betätigungsseite 41 des Einlegehebels 39.
Der Einlegehebel 39 schwenkt dann um die Achse 40 in
Richtung des Pfeils 39. Der Einlegehebel 39 nimmt
dann schließlich die in 2 gezeigte
Position ein. Durch das Schwenken des Einlegehebels 39 wird
der Oberfaden 35 und der Unterfaden 36 mittels
der Fadenführung 42 in den oberen Teil der Fadenverbindungsvorrichtung 13 eingelegt. Über
die Eintauchtiefe des Einlegehebels 39 beziehungsweise
seiner Fadenführung 42 in den Fadenlauf kann die
Fadenspannung für den Spleiß eingestellt werden.
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Nach
erfolgter Fadenverbindung wird der Fadenspanner 14 kurz
geöffnet. So kann der Rest des Unterfadens 36 von
der Fadenfangdüse 23 abgesaugt werden. Gleichzeitig
wird der Oberfaden 35, der bisher vor dem Fadenspanner 14 lag,
in denselben eingelegt. Der Rest des Oberfadens 35 wird durch
die Saugdüse 12 abgesaugt. Der Unterfaden 36 liegt
immer noch hinter der Saugdüse 12. Deshalb wird
vor der Fortsetzung des Spulvorganges die Saugdüse 12 wieder
nach oben in ihre Position vor dem Fadenlauf geschwenkt. Der Einlegehebel 39 ist so
mit einer Federkraft beaufschlagt, dass er dabei ebenfalls wieder
seine Ausgangsposition außerhalb des Fadenlaufs, wie in 1,
einnimmt.
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Die
beschriebene Vorrichtung eignet sich auch zur Durchführung
einer Fadenverbindung nach einem Kopswechsel oder einem Fadenbruch
unterhalb der Fadenspanneinrichtung 14. Dazu muss jedoch
erst der Unterfaden 36 in den Fadenspanner 14 überführt
werden. Dazu wird die Saugdüse 12 in die untere
Position gefahren. Der Unterfaden 36 wird mittels der Blaseinrichtung 45 im
Ballonbegrenzer 46 nach oben geblasen und von der Saugdüse 12 aufgefangen.
Beim Wiederhochschwenken der Saugdüse 12 wird
der Unterfaden 36 über den Rücken der Saugdüse 12 in
den Fadenspanner 13 und den Reiniger 15 eingelegt.
Der Fadenspanner 14 klemmt den Unterfaden 36.
Somit liegt das Ende des Unterfadens 36 über dem
Spleißer 13. Durch einen Schnitt der Fadenscheideinrichtung 17 des
Reinigers 15 kann die Saugdüse das Fadenende absaugen
und ist damit bereit den Oberfaden 35 von der Kreuzspule
zu holen. Der Ablauf der Fadenverbindung erfolgt dann weiter wie
oben beschrieben.
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Bei
der in 3 dargestellten Spulstelle 2 werden die
Spinnkopse 9 nicht über eine Kopszuführstrecke
auf Transporttellern zu den einzelnen Arbeitsstellen transportiert,
sondern es befindet sich an jeder Arbeitstelle 2 ein von
Hand befüllbares Rundmagazin 48. Die Fadenenden
der in dem Rundmagazin befindlichen Spinnkopse 9 werden
in einer Saug- und Klemmvorrichtung 51 gehalten. Zur Durchführung
eines Kopswechsels wird ein Kops aus dem Rundmagazin über
eine Kopsführungseinrichtung 50 auf einen Aufsteckdorn 49 und
dann in die Abspulposition transportiert. Zum Abtransport der Leerhülse kann
eine nicht dargestellte Abtransportstrecke vorhanden sein. Spulmaschinen
mit Rundmagazinen sind im Stand der Technik bekannt und werden deshalb
an dieser Stelle nicht genauer beschrieben.
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Abgesehen
von der Kopszuführung ist die Arbeitsstelle gemäß 3 mit
den zuvor gezeigten Arbeitsstellen identisch. Zur Durchführung
einer Fadenverbindung nach dem Kopswechsel wird das Fadenende des
einzuwechselnden Spinnkopses über die Fadenführung 42 des
Einlegehebels 39 gelegt. Dann wird die Saugdüse 12 in
die untere Position gefahren. Der Einlegehebel 39 legt
den Unterfaden 36 in die Fadenverbindungseinrichtung 13 ein.
Die Fadenverbindungseinrichtung schneidet den Unterfaden 36 und
der Restfaden wird von der Saug- und Klemmvorrichtung 51 des
Rundmagazins 48 eingesaugt. Mit dem Schnitt fällt
der Unterfaden 36 aus der Fadenverbindungseinrichtung 13 und
wird von der in der unteren Position befindlichen Saugdüse 12 eingefangen.
Die folgenden Schritte sind dann mit dem zuvor beschrieben Kopswechsel-
und Fadenverbindungsvorgang identisch.
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Alternativ
wäre es auch denkbar, dass die Saugdüse 12 den
Oberfaden 35 beim Herabschwenken direkt mitbringt und der
Oberfaden 35 und der Unterfaden 36 in die Fadenverbindungseinrichtung einlegt
werden. So kann die Fadenverbindung direkt durchgeführt
werden. Die Saug- und Klemmvorrichtung 51 des Rundmagazins 48 fungiert
dabei als Haltevorrichtung für den Unterfaden 36.
Nach Durchführung der Fadenverbindung saugt diese den Restfaden
ab.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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