DE151747C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10F—AUTOMATIC MUSICAL INSTRUMENTS
- G10F1/00—Automatic musical instruments
- G10F1/16—Stringed musical instruments other than pianofortes
- G10F1/20—Stringed musical instruments other than pianofortes to be plucked
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Acoustics & Sound (AREA)
- Multimedia (AREA)
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Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der Erfindung ist ein mechanisches Saiteninstrument mit durchlochtem
Notenblatt und Luftdruckbetrieb für die Greifer und Anreißer.
Die Anordnung für den Betrieb dieser selbsttätig spielenden Instrumente beruht auf
denselben Grundsätzen, wie sie für selbsttätig spielende Pianinos oder Orgeln und
auch für Banjos und Gitarren zur Ausführung gekommen sind. Die neue Einrichtung unterscheidet sich von den letzteren namentlich
dadurch, daß sie nicht nur eine feine Einstellung der Anreißer gestattet, sondern
infolge der doppelten oder zusammengesetzten Bewegung derselben den für ein vollkommenes
Spiel von doppelsaitigen Instrumenten zu stellenden Anforderungen in hohem Grade entspricht. Es wird durch diese Einrichtung
die Wiedergabe von einfachen und doppelten Tönen, Trillern, Akkorden, Läufen usw. in einer Weise und mit einer musikalischen
Wirkung ermöglicht, welche selbst die Leistungen von sehr gewandten Spielern bedeutend übertrifft.
In den beiliegenden Zeichnungen ist die Vorrichtung beispielsweise in Verbindung mit
einer Mandoline dargestellt.
Fig. ι ist eine Rückansicht und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung, Fig. 3 ein Vertikalschnitt und
Fig. 4 ein Grundriß derselben.
Fig. 5, 6 und 7 geben Einzelheiten.
Fig. 8 und 9 sind Einzelheiten besonderer Ausführungsformen, und zwar ist Fig. 9 ein
Schnitt nach Linie 9-9 der Fig. 8.
Die Hauptteile des Instrumentes sind auf einer Platte 1 (Fig. 1 und 2) angeordnet.
Auf dieser Platte ist ein Rahmen 2 befestigt, an dem die Bälge 3 (Fig. 2) zur Beeinflussung
der Greifer 7 des Griffbrettes angebracht sind. Ein oben an diesem Rahmen befestigtes Joch 4
trägt den Hals 5 der Mandoline und eine Reihe von Winkelhebeln 6, an deren Armen
die Stangen der Bälge 3 und der Greifer 7 angelenkt sind. Der Kasten der Mandoline
sitzt fest auf einem an der Platte 1 befestigten Träger 46.
Unter der Platte 1 ist ein Kasten 8 befestigt, der die Windlade 9 bildet. Diese
ist mit öffnungen 11 versehen, welche durch Schläuche 13 mit entsprechenden Kanälen 12
(Fig. 3 und 7) in dem Gleitblock 10 verbunden sind. Über der Windlade befinden
sich, senkrecht über den öffnungen 11, Ventilkammern 14 (Fig. 1 und 3), die durch
Öffnungen 16 mit der Windlade verbunden und oben mit Auspufföffnungen 15 versehen
sind. Die öffnungen 15, 16 und Ii werden
geöffnet oder geschlossen durch auf einem Stift 20 sitzende Ventilscheiben 17 und 18
und Membranen 19 (Fig. 1 und 3). Eine der Anzahl der Greifer 7 entsprechende Anzahl
der Ventilkammern 14 ist mit den zugehörigen Bälgen durch Schläuche 21 verbunden. Zur
Herstellung der. Luftverdünnung in der Windlade 9 kann irgend eine Saugvorrichtung
dienen. Die Zeichnung (Fig. 3) zeigt einen wie gewöhnlich durch ein Trittbrett in Tätigkeit
gesetzten Balg 22.
Die vorstehend beschriebene Einrichtung ist im Prinzip bekannt. Neu dagegen ist die
nachfolgend beschriebene, damit verbundene Vorrichtung, welche ermöglicht, Saiteninstrumente
von der Art der Mandoline selbsttätig zu spielen.
Unter der Platte I ist ein Rahmen 24 befestigt, an welchem vier Bälge 25 (Fig. 2, 3
und 4) und im rechten Winkel zu diesen vier Bälge 26 angebracht sind. Erstere sind
durch Schläuche 27 mit vier Ventilkammern und letztere durch Schläuche 28 mit anderen
vier Ventilkammern 14 verbunden. Diese sämtlichen acht Bälge schließen sich, wenn
Luft aus der Windlade 9 ausgesaugt wird, und werden durch Federn geöffnet. Die Klappseiten'der Bälge 25 sind durch Stangen 30
(Fig. 3 und 4) mit den herabhängenden Armen von Winkelhebeln 31 verbunden, die
sich um Stangen 32, 33 drehen und mit deren wagerechten Armen die Schäfte 29 (Fig. 3
und 6) der Anreißer 56 (Fig. 5) einstellbar verbunden sind. Diese Schäfte gehen durch
öffnungen in der Platte 1 und einer Querstange 34. Die Öffnungen 35 (Fig. 5) in
letzterer sind länglich und gestatten eine Einwärtsbewegung der Schäfte in der Art,
daß die Anreißer bei ihrer zuerst abwärtsgehenden und dann drehenden Bewegung die
Saiten des Instrumentes anschlagen können. Ein nach Belieben stärkerer oder schwächerer
Angriff der Saiten wird erreicht durch Mikrometerschrauben 38 (Fig. 5), die auf in der
Querstange verschiebbaren, in schräge Nuten 36 der Schäfte 29 eingreifenden Schiebern
37 aufsitzen.
Wie leicht ersichtlich, werden beim Schließen der Bälge 25 die Schäfte 29 niedergezogen
und, indem sie über die schräge Fläche der Schieber 37 gleiten, nach einwärts gedrückt,
so daß die Saiten bei der nun folgenden drehenden Bewegung der Schäfte durch die
Anreißer 56 angeschlagen werden können. Die an der Querstange 34 angebrachten Federn
39 dienen dazu, die wieder hochgehobenen Schäfte 29 in der Ruhestellung zu halten.
Die drehende Bewegung der Schäfte 29 wird bewirkt durch die Bälge 26, an deren
beweglichen Seiten Stangen 40 (Fig. 4 und 6) befestigt sind, die mit seitlichen Armen 41
der Schäfte 29 verbunden sind. Zwischen den inneren und längeren Armen des Rahmens
24 (Fig. 4) ist der Gleitblock 10 an Winkeln 42 (Fig. 4) befestigt. Unter und
über dem Gleitblock sind die Rollen 43 und 45 (Fig. 3 und 4) angebracht, von denen das
den Noten eines Musikstückes entsprechend durchlochte Papier 44 über die Kante des
Lufteinlaßbrettes weg' ab- und aufgewunden wird, und zwar geschieht dieses mittels
irgend einer der bekannten Vorrichtungen.
Das Papier 44 ist in drei verschiedenen Sätzen gelocht, von denen der eine für die
Bewegung der Greifer durch die Bälge 3 dient; die beiden anderen beeinflussen durch
die Bälge 25 und 26 die Anreißer, während der Balg 22 selbstverständlich fortdauernd in
Bewegung gehalten. werden muß.
Wenn eines der Löcher des Papieres über einem der Kanäle 12 des Gleitblockes steht,
so dringt die äußere Luft in diesen Kanal ein, geht durch das Rohr 13 unter die Membran
19 (Fig. 3), hebt diese und damit das Ventil, dessen Scheibe 17 die Verbindung mit
der äußeren Luft in einem der Schläuche 21, 27 oder 28 abschließt. Da sich gleichzeitig
die Scheibe 18 hebt, so kommt der betreffende Balg in Verbindung mit der Windlade 9 und
der Balg schließt sich während einer Dauer, die von der Länge des Loches in dem Notenband
44 abhängt. Sobald ein nicht durchlochter Teil des Papieres den Kanal 12
schließt, wird die Luft aus dem Rohr 13 in die Windlade 9 gesaugt, der Druck auf die
Membran 19 hört auf, das Ventil schließt sich (Fig. 3) und unterbricht die Verbindung
der Windlade mit dem Balg, die Luft wird durch 13 ausgepufft und der Balg öffnet
sich unter der Wirkung seiner Feder.
Der Vorgang ist derselbe bei sämtlichen Bälgen; dabei werden die Saiten zuerst von
den Griffen auf das Griffbrett gedrückt und dann durch den Anreißer (das Piektrum) in
seiner doppelten Bewegung angeschlagen. Beim Anschlag eines einfachen Tones hebt
der Balg 25 den Schaft des Anreißers, und dieser geht in seine Ruhestellung zurück,
ehe der Rückhub des Anreißers durch das Öffnen des Balges 26 bewirkt wird, und dieses
schwingt lose über die Saiten. Bei einer Doppelnote bleibt der Balg 25 geschlossen,
während 26 sich öffnet und schließt, und der Anreißer streift die Saiten in beiden Richtungen.
Ebenso bleibt der Balg 25 bei 'einem Triller geschlossen, während 26 in rascher
Folge sich mehrere Male öffnet und schließt, no
Bei der Ausführung von Läufen werden die Anreißer in einfacher Bewegung und in rascher Folge bewegt, und um einen vollen
Akkord zu erhalten, werden sämtliche Anreißer gleichzeitig, einfach oder doppelt oder
in der Weise wie bei einem Triller in Bewegung gesetzt.
Es folgt hieraus, daß das Instrument imstande ist, eine musikalische Wirkung hervorzubringen
, die \veit über die größte Handfertigkeit hinausgeht.
If ie Fig. 7, 8 und 9 zeigen eine Anordnung,
die den zur Hervorbringung stärkerer Töne bei Pianinos und Orgeln gebräuchlichen Pedalen
entspricht. Sie besteht aus einer Windlade 53 (Fig. 7), die mit Bälgen 52 und mit
dem Gleitblock 10 verbunden und ebenso wie die Windlade 9 mit Ventilen versehen ist.
Die Klappenteile der Bälge 52 sind durch Stangen mit dem einen Arm von durch Federn
55 gehaltenen Hebeln 51 verbunden, auf deren anderen Armen Stangen 47 sitzen, die
parallel mit den Schäften 29 laufen und an ihrem oberen Ende einen Winkeldaumen 48
tragen, der im Angriff mit einem in den schrägen Ausschnitt des Schaftes 29 eingreifenden
Stift 49 steht und mittels einer Mikrometerschraube 50 eingestellt werden kann. Ein Hebel 54 dient dazu, mittels
eines geeigneten Ventiles die Verbindung zwischen der Windlade 9 und der Windlade 53
oder den Bälgen 52 herzustellen, und zwar kann dieses durch geeignete Verstellung des
Hebels in stärkerem oder schwächerem Grade geschehen, um dadurch die Töne mehr oder
weniger zu verstärken, indem die Stange 47 mehr oder weniger gehoben wird, hiermit
der Stift 49 mehr oder weniger verschoben und dadurch eine entsprechend stärkere Einwirkung
des Anreißers auf die Saiten veranlaßt.
Es versteht sich, daß in dem Gleitblock 10 für diese Vorrichtung vier besondere Kanäle
angebracht werden müssen.
Eine abgeänderte Ausführungform der Anreißer ist ebenfalls in Fig. 8 und 9 dargestellt.
Dieselbe besteht darin, daß der zum Angriff der Saiten bestimmte Teil des Anreißers
56 zwischen zwei am Kopf des Schaftes 29 befestigten Federn 57 gehalten und dadurch ein elastischer Angriff desselben
auf die Saiten erzielt wird. Der Anreißer erzeugt dabei den gewünschten Ton, indem
er leicht und rasch über die Saiten gleitet, wodurch eine bessere musikalische Wirkung
als mittels starrer Anreißer erzielt wird.
Claims (7)
- Patent-Ansprüche:I. Mechanisches Saiteninstrument mit durchlochtem Notenblatt und mit Luftdruckantrieb für die Greifer und Anreißer, dadurch gekennzeichnet, daß die in ihrer Ruhestellung über den Saiten gehaltenen Anreißer (56) durch einen Satz von Bälgen (25) zwischen die Saiten niedergezogen und dann durch einen zweiten Satz von Bälgen (26) seitwärts gedreht werden, um die Saiten anzuschlagen.
- 2. Ausführungsform des Saiteninstrumentes nach Anspruch 1, bei welcher die die Anreißer tragenden Schäfte (29) mit einem schrägen Ausschnitt versehen sind, lose in Schlitzen (35) einer festen Querstange (34) geführt werden und je durch eine Feder (39) gegen einen einstellbaren Schieber (37), der gegen die schräge Fläche des Ausschnitts (36) des Schaftes stößt, gedrückt werden, so daß der Schaft bei seinem \rerschieben den Saiten genähert und damit der Anreißer zwischen die Saiten geführt wird.
- 3. Ausführungsform des Saiteninstrumentes nach den Ansprüchen 1 und 2, bei welcher der Schieber (37) in der Querstange (34) durch eine Schraube (38) eingestellt werden kann, um die Entfernung des Anreißers von den Saiten und hierdurch die Stärke des Anreißens der Saiten zu regeln.
- 4. Ausführungsform des Saiteninstrumentes nach Anspruch 1, bei welcher der Anreißer (56) mit dem Schaft (29) elastisch verbunden ist.
- 5. Ausführungsform des Saiteninstrumentes nach den Ansprüchen 1 und 4, bei welcher der Anreißer (56) mittels Drehzapfens mit dem Schaft (29) verbunden ist und durch Federn (57) beeinflußt wird.v
- 6. Ausführungsform des Saiteninstrumentes nach Anspruch 3, bei welcher die Verschiebung der Schieber (49, Fig. 8) durch Daumen (48) geregelt wird, die mittels Bälge (52) beeinflußt werden, welche mit einer besonderen Windlade (53) durch besondere Kanäle (12) in dem Gleitblock (10) und besondere Löcher in dem Notenband (44) in Tätigkeit gesetzt werden.
- 7. Ausführungsform des Saiteninstrumentes nach Anspruch 6, bei welcher die Rückenfläche des Daumens (48) an einer Einstellschraube (50) anliegt und an dieser gleitet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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