DE148168A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Im Gegensatz zu den bekannten Harzölraffmierverfahren,
bei welchen zwecks Entharzung des Öles stets nur so viel konzentrierte Natronlauge (nämlich 4 bis 6 Prozent)
angewendet wird und werden darf, als der jeweilige Harzgehalt der einzelnen öle bedingt,
und bei denen Luft erst nach völliger Entfernung der Lauge und wiederholten gründlichen Nachwaschungen der Öle mit
Wasser, außerdem auch nur als Bleich- und Oxydationsmittel, in Anwendung kommt, wird bei dem vorliegenden Verfahren Natronlauge
im Überschuß verwendet und den alkalischen Harzölmischungen Luft (oder Ozon) zwecks Vermehrung ihres Sauerstoffgehaltes
sowie ihrer Klärung zugeführt. Es gelingt auf diese Weise, die Harzöle (die Produkte
der trockenen Destillation des Harzes) in wasserlösliche bezw. leicht und haltbar emulgierende
Produkte überzuführen und aus diesen weiterhin klare, haltbare Harzölwasseiiösungen
herzustellen. Man verfährt wie folgt:
Das rohe, blonde Harzöl wird, nachdem es von dem Sauerwasser durch Erwärmen oder
zwei- bis dreitägiges Stehenlassen getrennt ist, in ein Waschbassin gebracht und daselbst,
ähnlich wie dies schon in dem Patent 122451
für die Verarbeitung von Mineral-, Teerund Harzölgemische beschrieben wurde, mit
direktem Dampf von etwa 5 Atmosphären, der in gleichmäßiger, feiner Verteilung durch
eine gelochte Schlange einzuführen ist, und Ätznatronlauge behandelt. Das Öl wird hierbei
zunächst mittels des Dampfes ins Kochen gebracht, so daß es ordentlich aufwallt, dann
läßt man 8 bis 10 Prozent Ätznatronlauge von 36 bis 400 Be. ebenfalls ganz fein verteilt
— .am besten tropfenweise— und nicht allzu rasch in dasselbe einlaufen und kocht
noch so lange langsam fort, bis die längere Zeit hindurch getrübte Mischung anfängt,
klar zu werden, und die sich absetzende Harzseifenlauge sich sichtbar leicht ausscheidet.
Die hierbei in Betracht kommenden Temperaturen variieren zwischen 85 bis 1050
und 95 bis iio° C, je nachdem spezifisch leichtere oder schwerere Destillate zu verarbeiten
sind; desgleichen sind in einem Falle nur 8 bis 81Z2, im anderen 9 bis 10 Prozent
Lauge als erforderlich anzuwenden und muß im ersteren Falle meist nur 25 bis 35 Minuten,
im letzteren Falle jedoch mindestens 35 bis 40 Minuten lang fortgekocht werden. Nach ι bis 1 '/2 stündigem Stehenlassen der
Masse läßt man das Öl, das 3 bis 3 V2 Prozent überschüssige Lauge in sich aufgenommen
hat, von der unten abgesetzten Harzseifenlauge ab. Dasselbe ist jetzt schon leicht und
haltbar emulgierbar.
Um die so behandelten öle geeignet zu machen, mit 50 bis 70 Prozent Wasser klare,
haltbare Harzölwasserlösungen zu geben, müssen erstere — mit oder ohne Gelatinezusatz
— darm noch in einem sogenannten
Oxydationsapparat ι bis 1 1/.2 Stunden mittels
fein verteilter Druckluft (oder Ozon) bei einer Temperatur von 90 bis 105 ° bezw. 100
bis 115 ° C. behandelt, d. h. völlig klar gekocht werden.
Die auf diese Weise gewonnenen, wasserlöslichen Harzöle und klaren Harzölwasserlösungen
werden mit Vorteil für folgende Zwecke verwendet:
i. als Rohmaterial bei der Herstellung wasserlöslicher Mineral- und Teeröle,
2. zum Färben und Glasieren von Ziegel- und Bausteinen,
3. zur Erzeugung von Holzkonservierungs-(Imprägnier-) mitteln,
4. zur Darstellung von löslichen Desinfektionsmitteln und ~
5. zur Herstellung von löslichen Medikamenten, wobei selbstverständlich noch weitere
chemische bezw. pharmazeutische Zusätze erforderlich sind.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung leicht emulgierender bezw. wasserlöslicher Harzöle, dadurch gekennzeichnet, daß das rohe Harzöl mit überschüssiger Natronlauge unter Anwendung von direktem Dampf gekocht und darauf die alkalische Harzölmischung einer Nachbehandlung, mit Druckluft oder Ozon bei Temperaturen von 95 bis 1100C. so lange unterworfen wird, bis eine klare Lösung entsteht.4Η
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