DE1456247B1

DE1456247B1 - Vorrichtung für die Verholleinen von schwimmenden Baufgeräten, insbesondere von Schwimmbaggern

Info

Publication number: DE1456247B1
Application number: DE1965D0048030
Authority: DE
Inventors: Ludwig Bock
Original assignee: Deggendorfer Werft und Eisenbau GmbH
Current assignee: MAN DWE GmbH
Priority date: 1965-08-21
Filing date: 1965-08-21
Publication date: 1971-08-12

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Verholleinen von schwimmenden Baugeräten, insbesondere von Schwimmbaggern, mit zwei um waagerechte Achsen drehbaren und zur Führung der Verholleine dienenden Seilrollen, von denen die eine unmittelbar an der Bordkante auf dem Deck des Schiffskörpers und die andere am unteren Ende eines Auslegers gelagert ist, der mittels den Ausleger umgreifender Lager an der Bordwand des Schiffskörpers senkrecht stehend einerseits etwa in Höhe des Schiffsdecks und andererseits etwa in Höhe des Wasserspiegels am Schiffskörper befestigt ist. Derartige Vorrichtungen haben den Zweck, die Verholleinen beim Arbeiten auf schiffbaren Gewässern derart tief unter Wasser zu den Verankerungspunkten, z. B. am Ufer eines Flusses, zu führen, daß der Schiffsverkehr nicht behindert wird.
Es ist jedoch erwünscht, die Verholleinen wahlweise auch über Wasser führen zu können, etwa wenn kein Schiffsverkehr vorhanden ist und die Verholleinen leicht zugänglich sein sollen.
Bei bekannten Vorrichtungen der eingangs genannten Art ist der Ausleger um 180° umsetzbar am Schiffskörper gehaltert, so daß sein freies Ende mit der einen, seitlich schwenkbaren Seilrolle sich im einen Falle unter Wasser und im anderen Falle etwa ebenso weit über Wasser befindet. Zwischen diesen beiden Grenzlagen kann der Ausleger dabei in mehrere weitere Lagen mit etwas weniger tief unter bzw. weniger hoch über Wasser ablaufender Verholleine eingestellt werden (deutsche Patentschriften 1118 104 und 1178 016).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Verhölleine aus einer Lage, in der sie unter Wasser vom Schiffskörper abläuft, in eine Lage gebracht werden kann, in der sie über Wasser etwa in Höhe des Decks vom Schiffskörper abläuft, ohne daß ein Umsetzen des Auslegers erforderlich ist. Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß das den Ausleger in Höhe des Schiffsdecks umgreifende Lager mit dem Lagerbock der auf dem Schiffsdeck gelagerten Seilrolle verbunden ist und auf der der Seilrolle abgewandten Seite eine Führungsrolle trägt, deren Drehachse zum Ausleger parallel verläuft, und daß der Ausleger eine Durchbrechung aufweist, die derart angeordnet ist, daß die Verholleine zu ihrer überwasserführung in Höhe des Schiffsdecks von der auf dem Schiffsdeck gelagerten Seilrolle durch den Ausleger hindurch über die Führungsrolle zum Verankerungspunkt geführt werden kann.
Hierdurch wird erreicht, daß bei einer überwasserführung der Verholleine der Angriffspunkt der Verholleine nahe am Schiffskörper liegt und der Ausleger nicht durch Biegemomente beansprucht wird.
Die den Ausleger umgreifenden Lager können so ausgebildet sein, daß der Ausleger in Richtung seiner Längsachse aus seiner Betriebsstellung, in der die Verholleine über die am unteren Ende des Auslegers angeordnete Seilrolle unter Wasser abläuft, in eine Ruhestellung verschoben werden kann, in der sich die am unteren Ende des Auslegers angeordnete Seilrolle etwa in Kielhöhe des Schiffskörpers befindet, und daß der Ausleger in seinen Endstellungen mit dem die Führungsrolle tragenden Lager verriegelt werden kann.
Zweckmäßigerweise kann das die Führungsrolle tragende Lager des Auslegers mit dem Lagerbock der auf dem Schiffsdeck gelagerten Seilrolle in an sich bekannter Weise um die Achse der Seilrolle oder eine zu dieser Achse parallel verlaufende Achse derart schwenkbar verbunden sein, daß der Ausleger nach dem Lösen seines etwa in Höhe des Wasserspiegels angeordneten Lagers in eine Stellung geschwenkt werden kann, in der sich die am unteren Ende des Auslegers angeordnete Seilrolle unmittelbar über dem Wasserspiegel befindet, und daß das die Führungsrolle tragende Lager in dieser Stellung des Auslegers mit dem Lagerbock verriegelbar ist.
In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Vorrichtung für Verholleinen in Seitenansicht in einer Betriebsstellung, F i g. 2 die Vorrichtung in Seitenansicht in einer anderen Betriebsstellung und F i g. 3 die Vorrichtung in einer Stellung zum Auswechseln von Einzelteilen oder bei Reparaturarbeiten. An den nur teilweise gezeigten Schiffskörper 1 eines Schwimmbaggers ist außenbords ein Ausleger 2 angeordnet. Zur Halterung des Auslegers 2 sind zwei Lager 4, 6 vorgesehen, von denen das eine den Ausleger 2 in Höhe des Schiffsdecks umgreifende Lager 4 mit einem Lagerbock 3 einer auf dem Schiffsdeck gelagerten Seilrolle 8 verbunden ist, während das andere Lager 6 an der Bordwand etwa in Höhe des Wasserspiegels WS angeordnet ist. Das Lager 4 trägt außerdem auf der der Seilrolle 8 abgewandten Seite eine Führungsrolle 5 mit zum Ausleger 2 paralleler Drehachse. Das an der Bordwand des Schiffskörpers 1 angeordnete Lager 6 ist zum Lösen des Auslegers mit einem aufklappbaren Deckel versehen.
Zur Unterwasserführung der Verholleine 7 (vgl. F i g. 1) dienen die auf dem Schiffsdeck unmittelbar an der Bordkante gelagerte Seilrolle 8 und eine zweite am unteren Ende des Auslegers 2 in einem um dessen Längsachse seitlich verschwenkbaren Führungsstück 10 gelagerte Seilrolle 9, die beide um waagerechte Achsen drehbar sind.
Zwischen den beiden Seilrollen 8 und 9 verläuft die Verholleine 7 durch das Innere des rohrförmig ausgebildeten Auslegers 2.
Zur überwasserführung der Verholleine 7 (F i g. 2) etwa in Deckshöhe des Schiffskörpers 1 dient außer der Seilrolle 8 die Führungsrolle 5, die eine beliebige Umlenkung der Verholleine 7 nach der einen oder anderen Seite ermöglicht. Dabei verläuft die Verholleine 7 zwischen der Seilrolle 8 und der Führungsrolle 5 durch eine Durchbrechung des Auslegers 2. Bei dieser für Gewässer ohne Schiffsverkehr in Betracht kommenden Stellung kann der Ausleger 2, insbesondere im Falle geringer Wassertiefe, vertikal nach oben verschoben sein, so daß sein unteres Ende sich etwa in Kielhöhe des Schiffskörpers 1 befindet.
Der Ausleger 2 ist zur Verriegelung in seiner unteren bzw. oberen Endstellung mit zwei Querbohrungen 11 versehen, von denen jeweils eine Querbohrung 11 beim Fluchten mit einer entsprechenden Bohrung des Lagers 4 zum Durchstecken eines Bolzens dient.
Die in F i g. 3 gezeigte Schrägstellung des Auslegers 2, die nach dem Öffnen des in Höhe des Wasserspiegels WS angeordneten Lagers 6 mittels eines an einem Vorsprung 12 angreifenden Zugelementes 13 durch Schwenken des Auslegers 2 um eine in der Drehachse der Seilrolle 8 liegende beidseitige Gelenkverbindung des Lagers 4 mit dem Lagerbock 3 erfolgt, dient lediglich für überwachungs- oder Reparaturarbeiten, z. B. zum Auswechseln der am unteren Ende des Auslegers 2 gelagerten Seilrolle 9, die am stärksten beansprucht wird und deshalb früher als die anderen Bauteile verschleißt. Die Seilrolle 9 befindet sich mit ihrem Führungsstück 10 bei der in F i g. 3 dargestellten Schrägstellung des Auslegers 2 unmittelbar oberhalb des Wasserspiegels WS.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung für die Verholleinen von schwimmenden Baugeräten, insbesondere von Schwimmbaggern, mit zwei um waagerechte Achsen drehbaren und zur Führung der Verholleine dienenden Seilrollen, von denen die eine unmittelbar an der Bordkante auf dem Deck des Schiffskörpers und die andere am unteren Ende eines Auslegers gelagert ist, der mittels den Ausleger umgreifender Lager an der Bordwand des Schiffskörpers senkrecht stehend einerseits etwa in Höhe des Schiffsdecks und andererseits etwa in Höhe des Wasserspiegels am Schiffskörper befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das den Ausleger (2) in Höhe des Schiffsdecks umgreifende Lager (4) mit dem Lagerbock (3) der auf dem Schiffsdeck gelagerten Seilrolle (8) verbunden ist und auf der der Seilrolle (8) abgewandten Seite eine Führungsrolle (5) trägt, deren Drehachse zum Ausleger (2) parallel verläuft, und daß der Ausleger (2) eine Durchbrechung aufweist, die derart angeordnet ist, daß die Verholleine (7) zu ihrer überwasserführung in Höhe des Schiffsdecks von der auf dem Schiffsdeck gelagerten Seilrolle (8) durch den Ausleger (2) hindurch über die Führungsrolle (5) zum Verankerungspunkt geführt werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Ausleger (2) umgreifenden Lager (4, 6) so ausgebildet sind, daß der Ausleger (2) in Richtung seiner Längsachse aus seiner Betriebsstellung, in der die Verholleine (7) über die am unteren Ende des Auslegers (2) angeordnete Seilrolle (9) unter Wasser abläuft, in eine Ruhestellung verschoben werden kann, in der sich die am unteren Ende des Auslegers (2) angeordnete Seilrolle (9) etwa in Kielhöhe des Schiffskörpers (1) befindet, und daß der Ausleger (2) in seinen Endstellungen mit dem die Führungsrolle (5) tragenden Lager (4) verriegelt werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die Führungsrolle (5) tragende Lager (4) des Auslegers (2) mit dem Lagerbock (3) der auf dem Schiffsdeck gelagerten Seilrolle (8) in an sich bekannter Weise um die Achse der Seilrolle (8) oder eine zu dieser Achse parallel verlaufende Achse derart schwenkbar verbunden ist, daß der Ausleger (2) nach dem Lösen seines etwa in Höhe des Wasserspiegels angeordneten Lagers (6) in eine Stellung geschwenkt werden kann, in der sich die am unteren Ende des Auslegers (2) angeordnete Seilrolle (9) unmittelbar über dem Wasserspiegel (WS) befindet, und daß das die Führungsrolle (5) tragende Lager (4) in dieser Stellung des Auslegers (2) mit dem Lagerbock (3) verriegelbar ist.