DE3321667A1 - Verfahren zur benutzung einer schwimmenden, halb untertauchenden bohrplattform und bohrplattform - Google Patents
Verfahren zur benutzung einer schwimmenden, halb untertauchenden bohrplattform und bohrplattformInfo
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Description
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Verfahren zur Benutzung einer schwimmenden, halb untertauchenden
Bohrplattform und Bohrplattform
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Benutzung einer schwimmenden, halb untertauchenden
Off-shore Bohrplattform oder dergleichen unter Eisbedingungen, welche Plattform eine obere Arbeitsplattform
und einen unteren Schwimmkörper umfaßt und, wenn sie von einem Ort zu einem anderen Ort transportiert wird,
auf diesem Schwimmkörper schwimmt, aber wenn sie als eine ortsfeste Einheit in offenem Wasser arbeitet,
tiefer ins Wasser eintaucht, so daß der Schwimmkörper sich in beträchtlichem Abstand unter der Wasseroberfläche
und die Arbeitsplattform sich in beträchtlichem
Abstand über der Wasseroberfläche befindet. Die Erfindung betrifft auch eine Bohrplattform zur Anwendung
dieses Verfahrens.
Der Transport einer halb untertauchenden
Bohrplattform erfolgt gewöhnlich mit an der Wasseroberfläche
schwimmendem Schwimmkörper, wobei der Schwimmkörper als ein die Plattform antreibender Bootskörper
^ arbeitet. Es ist schon vorgeschlagen worden, den Schwimmkörper eisbrechend auszubilden, so daß sich die Bohrplattform
durch Eisfelder bewegen kann. Dieser Vorschlag löst jedoch nicht alle durch das Eis verursachten Probleme,
da die Bohrplattform während der längsten Zeit in einer abgesenkten ortsfesten Stellung arbeitet und
dabei dem Druck eines sich bewegenden Eisfeldes ausgesetzt ist. Das Bewegen einer Bohrplattform durch ein
Eisfeld verursacht keine besonderen Probleme, da in einem solchen Fall immer Eisbrecherhilfe zum öffnen
einer Durchfahrt benutzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzuzeigen, wie eine halb untertauchende
Bohrplattform, wenn sie z,B. durch Verankerung oder durch ein dynamisches Positioniersystem ortsfest gehalten
wird, bei sehr schweren Eisbedingungen benutzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Verfahren gelöst, wie es durch den Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Eine Bohrplattform zur Anwendung des
Verfahrens ist im Anspruch 2 beschrieben. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das Verfahren nach der Erfindung erfordert keine großen konstruktiven Änderungen an der Bohrplattform
selbst. Durch Abwandlung der Konstruktion einer konventionellen halb untertauchenden Bohrplattform
wird deren Tauglichkeit für Eisbedingungen entscheidend verbessert.
Die Erfindung geht davon aus, daß die umgebenden Bedingungen in einer Offenwassersituation sich
vollständig von denen bei Eissituationen unterscheiden, und dieser Tatsache wird dadurch Rechnung getragen,
indem die Höhenlage der Bohrplattform entsprechend den jeweiligen Bedingungen geändert wird, so daß bei
Eisbedingungen der beste eisbrechende Teil sich an der Wasseroberfläche befindet, um die auf die Plattform
einwirkende Eisbelastung so gering wie möglich zu halten.
Bei einer Bohrplattform zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens muß die Bohrwelle mit
einem Eisschild versehen werden. Dieser Schild kann ein von dem Schwimmkörper oder von anderen Konstruktionsteilen
getragenes besonderes Teil sein. Eine solche Ausbildung kann vorgesehen werden, wenn die Eisbedingungen
nicht allzu schwer sind. Bei wirklich schweren Eisverhältnissen ist es empfehlenswert, eine einer
größeren Belastung widerstehende andere Anordnung zu
β ft
ο · * β
treffen. Gemäß dieser Alternative wird der gesamte
Bohrturm in an sich bekannter Weise horizontal verschoben, so daß das Bohren durch eine öffnung in dem
Schwimmkörper erfolgt. Die Bohrwelle ist dann vollständig von dem Schwimmkörper umgeben und damit vor Eiseinwirkung
gut geschützt»
Der Schwimmkörper, der sich vorteilhaft aus zwei im wesentlichen parallelen, langgestreckten Rümpfen
zusammensetzt, ist mit Propellern versehen, um die Bohrplattform zu transportieren, um sie ortsfest zu
halten und/oder um sie in die günstigste Richtung in Bezug auf die Eiseinwirkungskräfte zu drehen. Bei einer
erfindungsgemäßen Plattform ist es von Vorteil, an
beiden Enden des Schwimmkörpers zumindest einen Propeller zu haben, der schwerer Eisbelastung widerstehen
kann und mit einer Antriebsmaschine verbunden ist, die stark genug für die jeweiligen Eisbedingungen ist.
Ein solcher Propeller, der für den Betrieb in Eis ausgelegt ist, kann Eisstücke zerschlagen und die Außenflächen
des Schwimmkörpers mit Wasser umspülen, um die Reibung zwischen dem Schwimmkörper und dem umgebenden
Eis zu verringern.
Bei halb untertauchenden Bohrplattformen werden die beiden Rümpfe des Schwimmkörpers gewöhnlich
wie bei einem Schwimmbagger ausgebildet. Das bedeutet,
daß die Rümpfe von oben gesehen im wesentlichen rechtwinklig sind, mit parallelen Seiten über ihre gesamte
Länge. Diese Form kann auch für eine erfindungsgemäße Bohrplattform benutzt werden. Indessen ist es zweckmäßig,
beide Enden der Rümpfe zum Eisbrechen geeignet auszubilden. Dies kann dadurch geschehen, daß man die
vorderen und hinteren Stirnflächen der Rümpfe zumindest
nahe der Wasserlinie und unterhalb dieser etwa 15° bis 50° und vorzugsweise 25° bis 45° zn einer Horizontalebene
neigt.
Ein baggerförmiger Rumpf hat nicht die bestmögliche
Eisbrechform. Wie bekannt, ist die beste Eisbrechbugform ein V-förmiger, beträchtlich nach vorwärts
geneigter- Bug, dessen scharfe Kante abgerundet oder flach ausgebildet ist. Bei einer erfindungsgemäßen
Bohrplattform ist es nicht zweckmäßig, die Enden der Rümpfe V-förmig auszubilden, da dies zur Folge hätte,
daß der Raum zwischen den Rümpfen in dem V-förmigen Bugbereich und dem Heckbereich konvergieren würde.
Ein konvergierender Bereich zwischen zwei steifen Teilen ist bei Eisbedingungen äußerst nachteilig, da die Eismassen
bei Bewegung zwischen diesen Teilen in einen sich verengenden Raum gedrückt werden. Es würde ein
Keileffekt auftreten mit dem Ergebnis, daß die gesamte Eismasse eng eingekeilt werden würde, was äußerst hohe
seitliche Kräfte auf die Teile und hohen Eiswiderstand verursachen würde. Deswegen sollten die Rümpfe so gebaut
werden, daß der Raum zwischen ihnen gleichförmige Breite hat, oder es sollte der Raum sich etwas in Eisbewegungsrichtung
erweitern. Dies kann geschehen, indem die Rümpfe wie zwei getrennte Hälften eines Eisbrechers
ausgebildet und so angeordnet werden, daß ein Zwischenraum mit einer gleichförmigen Breite über deren gesamte
Länge erhalten wird.
Alle anderen Merkmale, die sich bei Eisbrechern als vorteilhaft erwiesen haben, können bei der
Auslegung des Schwimmkörpers angewandt werden. Beispielsweise kann die Außenseite der Schwimmkörperrümpfe
geneigt sein, so daß sich die Breite des Schwimmkörpers nach unten verringert. Ein geeigneter Winkel der Seitenflächenneigung
ist 0° bis 15°. Es ist auch von Vorteil, in den Schwimmkörper das in US Patent 3580204 beschriebene
Luftblassystem einzubeziehen, auf welche US Patentschrift hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Dieses System verringert den Eiswiderstand.
* ft fr β ο & β a β « «
A βο« · β * ώ O *
O · β O · 9
Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Bohrplattform unter Eisbedingungen Fig. 2 eine Stirnansicht der Bohrplattform von Fig.
Fig. 3 eine Draufsicht einer zweiten Ausfuhrungsform
einer erfindungsgemäßen Bohrplattform, und Fig. 4 eine Draufsicht des Schwimmkörpers einer
dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Bohrplattform.
In den Zeichnungen ist mit 1 die Arbeitsplattform einer Bohrplattform und mit 2 ihr Schwimmkörper
bezeichnet. Zwischen diesen Teilen befinden sich vier Säulen 3, welche die Arbeitsplattform abstützen. Die
Arbeitsplattform ist mit Betriebsräumen 5, einem Bohrturm
6 und anderen nicht gezeigten notwendigen Konstruktionen und Ausrüstungen versehen. Eine Bohrwelle 7
trägt an ihrem unteren Ende einen Bohrkopf, mittels dem ein Loch in den Meeresboden gebohrt wird. Die Bohrwelle
7 erstreckt sich vom Bohrturm 6 gerade nach unten. Wenn die Bohrplattform in offenem Wasser betrieben
wird, wird sie so weit eingetaucht, daß die Wasseroberfläche
auf der Höhe 8 verläuft. Der Abstand von der Wasseroberfläche
zu dem Schwimmkörper 2 sowie zu der Arbeitsplattform 1 ist so groß, daß selbst hohe Wellen auf keines der
Teile einen wesentlichen Einfluß ausüben können. Unter Eisbedingungen gibt es keine Wellen und deshalb sollte
die Plattform dann in ganz anderer Weise benutzt werden. Die Rümpfe des Schwimmkörpers 2 sind als Eisbrechereinheiten
ausgebildet. Fig. 1 zeigt, wie das Eis 17, das sich in Richtung des Pfeils 9 bewegt, durch den
Schwimmkörper 2 gebrochen wird.
Unter Eisbedingungen könnte die Bohrwelle 7 beschädigt werden. Deswegen ist um sie eine Schutzeinrichtung
10 auszubilden, wie in Fig. 2 gezeigt ist.
ι νν ι
Die Schutzeinrichtung ist mittels eines Trägers 11 auf den Rümpfen 12a und 12b des Schwimmkörpers 2 gehalten.
Bei besonders schweren Eisbedingungen ist diese Konstruktion nicht zuverlässig genug. In einem solchen
Fall ist die in Fig. 2 und 3 gezeigte Lösung empfehlenswert. Der gesamte Bohrturm 6 wird längs Schienen 13
in eine zweite Bohrstellung 6a verschoben, in der die Bohrwelle 7 durch einen der Rümpfe 12a hindurchtritt.
Die Bohrwelle ist dann sehr gut geschützt und nur ein kurzer Schildkragen 18 mag an dem Rumpfboden benötigt
werden, um die Bohrwelle vor Eisstücken 17' zu schützen, die sich längs des Rumpfes bewegen.
Die Durchtrittsöffnungen für die Bohrwelle 7 im Rumpf 12a und im Träger 11 sind mit 19 bzw. 20 bezeichnet.
An beiden Enden der Rümpfe 12a, 12b ist zumindest ein Propeller 14 gelagert, der ausgelegt ist,
selbst starkem Eisgang zu widerstehen. Die Propeller werden von einem nicht gezeigten starken Antriebsmotor
angetrieben. Um zu vermeiden, daß Eisstücke zwischen den Rümpfen eingekeilt werden, wenn die Enden der Rümpfe
12a und 12b ausgebildet sind, um in der wirksamsten Weise Eis zu brechen, sollten die Rümpfe so geformt
werden, daß der Raum 15 zwischen ihnen eine gleichförmige Breite über die gesamte Länge der Rümpfe beibehält,
d.h. er sollte in Eisbewegungsrichtung sich an keinem Punkt verengen. Eine solche Ausbildung ist in Fig. 4
gezeigt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt und Abwandlungen sind
innerhalb des Rahmens beigefügter Ansprüche möglich.
Claims (5)
1. Verfahren zur Benutzung einer schwimmenden halb untertauchenden Bohrplattform oder dergleichen
unter Eisbedingungen, welche Plattform eine obere Arbeitsplattform (1) und einen unteren Schwimmkörper (2)
umfaßt und, wenn sie von einem Ort zu einem anderen Ort transportiert wird, auf diesem Schwimmkörper
schwimmt, aber wenn sie als eine ortsfeste Einheit im offenen Wasser arbeitet, tiefer ins Wasser eintaucht,
so daß der Schwimmkörper sich in beträchtlichem Abstand unter der Wasseroberfläche und die Arbeitsplattform
sich in beträchtlichem Abstand über der Wasseroberfläche befindet, dadurch gekennzeichnet , daß
der Schwimmkörper (2,12a,12b) der Bohrplattform eine
Eisbedingungen angepaßte Form aufweist und daß die Plattform, wenn sie als eine ortsfeste Einheit unter
Eisbedingungen benutzt wird, auf eine solche Höhe angehoben wird, daß ihr Schwimmkörper an der Wasseroberfläche
schwimmt.
2. Bohrplattform zur Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß ein Eisschild (10, 18) das von der Plattform auf den Meeresboden reichende Bohrgestänge (7) umgibt,
welcher Eisschild entweder am Schwimmkörper (2, 12a, 12b) ausgebildet ist oder eine separate Einheit ist.
* ■ * «it »*· a 4
3. Bohrplattform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß sie Einrichtungen
zum Horizontalverschieben des das Bohrgestänge (7) lagernden Bohrturms (6) aufweist, wodurch der Bohrturm
bei Arbeiten unter strengen Eisbedingungen in eine Stellung (6a) bewegt werden kann, wo das Bohrgestänge
den Schwimmkörper (2, 12a, 12b) durchtritt.
4. Bohrplattform nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet ,. daß an beiden
Enden des Schwimmkörpers (2, 12a, 12b) zumindest ein Antriebspropeller (14) gelagert ist, der schwerem Eisgang
widerstehen kann.
5. Bohrplattform nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der
Schwimmkörper (2) sich aus zwei im wesentlichen parallelen, langgestreckten Rümpfen (12a, 12b) zusammensetzt,
die so ausgebildet sind, daß die Breite des Raumes (15) zwischen den Rümpfen an der Wasseroberfläche in keinem
Bereich wesentlich schmäler ist als am vorderen Ende der Rümpfe.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |