DE1290832B - Campinganhaenger - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft einen Campinganhänger mit einem abnehmbaren, als Boot verwendbaren Deckel.
- Bei den bekannten Anhängern solcher Art ist es störend, daß die Dach- bzw. Deckelkonstruktion eine beträchtliche Höhe beansprucht und demzufolge ein wesentlicher Teil der Anhängerhöhe nur mit Schwierigkeiten zur Unterbringung von Möbeln, Vorratsschränken, Fenstern, Türen und sonstigen Zeltausstattungen verwendbar ist. Die Forderung, bei einem Campinganhänger das Dach bzw. den Deckel als Boot verwendbar zu konstruieren, macht es außerordentlich schwierig, einen solchen Anhänger in seiner Höhe niedrig zu halten, obgleich dies häufig erwünscht ist, da bei einer niedrigen Anhängerhöhe der Fahrer- des schleppenden Fahrzeuges über den Anhänger hinwegsehen kann und es überdies in einzelnen Ländern verboten ist, daß sich jemand während des Transportes im Campinganhänger aufhält.
- Es ist auch bekannt, den Anhängerkasten selbst als Boot zu gestalten und ihn für Wohnzwecke mit einer zeltartigen überdachung zu versehen. Ebenso gibt es zweiteilige Wohnanhänger mit festem, abnehmbarem Dachteil, wobei der Unterteil als Boot zu verwenden ist, und es sind schon lösbar an einem unteren Anhängerkasten-Bootsteil weitere, vorn und hinten anzubringende Bootselemente verwendet worden, die als Zeltboden dienen. Bei diesen drei Ausführungen müssen aber bei der Verwendung als Boot die ganze Ausrüstung, das Gepäck usf. im Bootskörper verbleiben oder vorher umgeladen werden.
- Bekannt sind ferner Anhängerfahrzeuge mit zum Teil stromlinienförmigem Umriß, die einen aufklappbaren Deckelteil besitzen, damit während der Fahrt eine kleinere Bauhöhe, beim Campingbetrieb dagegen ausreichende Stehhöhe erhalten wird.
- Schließlich ist es auch bekannt, einen Campinganhänger als flachen Kasten mit winkelförmigem Deckel zu überspannen, der sich beim Abschwenken auf den Boden legt und dadurch ein Zelt entfaltet, das sich zwischen den Enden des Anhängerkastens und des Deckels erstreckt.
- Die Erfindung geht aus von einem Campinganhänger mit einem abnehmbaren, als Boot verwendbaren Deckel und hat zur Aufgabe, diese Teile so zu gestalten, daß einmal im geschlossenen Zustand eine möglichst geringe Bauhöhe, zum andern aber auch ein möglichst vollwertig verwendbares Boot erhalten wird, das sich bequem vom Anhängerkasten abnehmen läßt und zudem noch eine Funktion bei einem am Anhänger zu verankernden Zelt erfüllt.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Boot einen felgenartigen Rand für die Befestigung einer den Bootsraum wenigstens teilweise überdachenden Segeltuchüberspannung aufweist, vorn flach ausgeführt ist, eine zum hinteren Ende hin ansteigende Höhe besitzt und derart lösbar und schwenkbar am Anhängerkasten zu befestigen ist, daß es im abgeschwenkten Zustand als am Boden aufliegender Zeltbodenteil für ein am Anhängerkasten zu verankerndes Zelt dient.
- Hier ist die Gesamtbauhöhe im wesentlichen durch die notwendige Bauhöhe des Anhängerkastens bestimmt, die nur zum Ende hin etwas kleiner werden muß, wodurch einmal ein besserer Zugang und zum i anderen ein vorteilhafter Wasserablauf an der Randfläche während der Fahrt geschaffen werden. Durch die verhältnismäßig tiefliegende Lagerstelle läßt sich das Boot in der Regel von einer Person leicht auf den Boden abschwenken und kann--n- dieser Lage als trockener Zeltboden dienen. Auch bei Wegnahme des Bootes können das Zelt und die im Anhängerkasten befindlichen Einrichtungsteile, das Gepäck u. dgl. völlig unverändert bleiben. Der hinten hochgezogene Teil des Bodens läßt sich vorteilhaft zum Anbringen eines Ruders oder auch eines Motors verwenden. Bei geringer, insbesondere weiter hinten liegender Belastung und in ruhigem Wasser kann oftmals auf eine überspannung verzichtet werden, da dann der flache schalenartige Vorderteil des Bootes leicht aus dem Wasser herausgehoben wird. Wird jedoch das Boot oder wenigstens der Vorterteil des Bootes in an sich bekannter wasserdichter Weise überspannt, so kann das Boot auch voll belastet werden und größeren Seegang aushalten.
- Das Boot kann auch verhältnismäßig leicht und mit bequem abnehmbaren Teilen versehen werden, um Segeln oder Schnellfahren zu ermöglichen. Für die Segeltuchüberspannung läßt sich auch eine andere bekannte widerstandsfähige und dichte Haut verwenden. Sie kann durch geeignete bekannte Vorrichtungen so gespannt werden, daß sie sich konvex über dem Bootsvorderteil wölbt. Hierzu lassen sich gesonderte, beispielsweise im mittleren Bootsbereich vorgesehene Spannvorrichtungen verwenden, und der Rand der Segeltuchüberspannung kann mittels Spannseilen od. dgl. so festgezogen werden, daß der Bootskörper und die diesen überspannende Haut wasserdicht miteinander verbunden werden.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt F i g.1 eine Seitenansicht eines Anhängers im geschlossenen Zustand, F i g. 2 im Querschnitt und- in größerer Darstellung einen Randteil des geschlossenen Anhängers, F i g. 3 (3 a und 3 b) den Anhängerkasten mit abgeklapptem Boot und aufgerichtetem Zelt, F i g. 4 eine Seitenansicht des Bootes mit daran angebrachter überspannung, F i g. 5 das Boot gemäß F i g. 4 in der Draufsicht und F i g. 6 den Randteil des Bootes mit daran befestigter überspannung im Schnitt, in größerer Darstellung.
- Der Anhängerkasten 1 ruht gemäß dem Ausführungsbeispiel auf einem Räderpaar 2 und ist mit einer Zugdeichsel 3 versehen, um z. B. von einem Motorfahrzeug gezogen werden zu können. Ein nach unten schwenkbarer Stützdorn 4 hält den Anhängerkasten 1 in Standstellung. Das als Deckel für den Anhängerkasten 1 ausgebildete Boot 5 ist an seinem vorderen Ende 5 a sehr niedrig gestaltet. Seine Höhe nimmt zu seinem hinteren Ende 5 b hin zu und ist um abnehmbare Zapfen 6 schwenkbar am Anhängerkasten 1 befestigt.
- Gemäß F i g. 2, die im Schnitt die Randauflage des Bootes 5 auf .-dem Anhängerkasten 1 zeigt, ist bei diesem ein aufwärts gerichteter Kastenrand vorhanden, der mit einer Abdeckung 8, z. B. aus biegsamen Material, versehen ist und auf dem eine Rippe 7 des Bootes 5 ruhen kann. Das als Deckel wirkende Boot 5 hat nahe seinem Rand an seiner Außenseite umlaufend eine im Querschnitt zylindrische Vertiefung bzw. Rolle 10, einen Stoßrand 9 und daran nach der oberen Seite eine Regenrinne. Die dargestellte Randeingriffsverbindung zwischen Boot 5 und Anhängerkasten 1 bildet eine sehr gute Regenwasserabteilung.
- Bei der Zeltstellung nach F i g. 3 (F i g. 3 a und 3 b) ist das Boot 5 um die Zapfen 6 ausgeschwenkt. Die Streben 11 und 13 werden montiert und aufgerichtet, und dann werden die Streben 12 und 14 mittels einer gleitbaren Verbindung entlang der Strebe 13 geschoben, um auf der rechten Seite das Zelt 16 zu spannen und die Strebe 15 entsprechend aufwärts drücken zu können. Darauf wird die Strebe 11 nach links in eine tiefere Stellung bewegt, bis das ganze Zelt 16 gut gespannt ist, und in dieser Stellung befestigt.
- Der Anhängerkasten 1 mit seinem niedrigen Fußboden ist ein bequemer Zeltteil, der leicht begangen werden kann. Ein weiter Vorteil besteht darin, daß auch das Boot 5 im Zelt 16 einen Bodenteil bildet, der störungslos begangen werden kann.
- Das Boot 5 kann durch Lösen der Zapfen 6 von der Verbindung mit dem Anhängerkasten 1 befreit und aus dem an seinem Platz bleibenden Zelt 16 entfernt werden. Das Boot 5 ist so ausgebildet, daß es in ruhigen Gewässern mehrere Personen aufzunehmen vermag. Wenn indessen Sicherheit gegen Wellen gewünscht wird oder eine Verwendung als Segel- oder Motorboot, so wird das Saumseil 20, das in den Rand einer entsprechenden wasserdichten Segeltuchüberdeckung 19 eingenäht ist, in die Rille 10 des Bootes 5 eingesetzt.
- Das Saumseil 20 hat zusammen mit dem Rand der Segeltuchüberdeckung 19 einen Durchmesser, der etwas kleiner ist als der Durchmesser der zylinderartigen Rille 10, so daß es glatt und schnell in die Rille 10 eingesetzt werden kann. Danach werden die Enden des Saumseiles 20 angespannt und am Bootsrückteil befestigt. Die verbleibenden Teile der Zapfenanordnung sind dabei (F i g. 5) gut verwendbar.
- Danach wird die als Versteifungsbügel 17 ausgeführte Strebe aufgerichtet, deren Ende durch ein Spannglied 18 gestützt wird. Dieses drückt den Versteifungsbügel 17 nach oben und spannt demzufolge die Segeltuchüberdeckung 19 des Bootes 5. Die Straffung der Segeltuchüberdeckung 19 kann noch begünstigt werden durch ein Seil, welches in den den Sitzraum des Bootes 5 umgebenden Saum der Segeltuchüberdeckung 19 eingelegt ist und mit seinen Enden nach Straffung des Seiles an dem Hinterteil des Bootes 5 befestigt wird. F i g. 5 zeigt Befestigungsglieder 22 für die Seilendenbefestigung.
- Gemäß den F i g. 4 und 5 ist ein Außenbordmotor 23 am hohen Rückenteil des Bootes 5 angebracht und an der Segeltuchüberdeckung 19 oder einer überdeckung aus anderem wasserdichten Material eine Haube 21 zum Schutz gegen Spritzwasser.
- Wenn das Boot 5 als Segelboot benutzt werden soll, so können die Spannglieder 18 zu einer Masthalterung ausgestaltet sein. Um das Boot 5 leicht und widerstandsfähig zu machen, kann es aus Kunstharz hergestellt sein, insbesondere aus bewehrtem Polyesterharz. Die Rippen 7 sind dann in manchen Fällen überflüssig.
- Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht auch darin, daß bei einer Abnahme des Bootes nur ein Teil des festen Zeltbodens aufgegeben wird, aber das Campingleben sich in jeder Hinsicht störungslos vollziehen kann, weil dabei der Anhängerkasten fester Zeltbestandteil ist und auch dauernd fest angeordnete Einrichtungsteile aufweisen kann.
- Das Boot des erfindungsgemäßen Campinganhängers ist auch zum Rudern, Staken, Paddeln, Eissegeln usw. verwendbar.
Claims (5)
- Patentansprüche: 1. Campinganhänger mit einem abnehmbaren, als Boot verwendbaren Deckel, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß das Boot (5) einen felgenartigen Rand (Stoßrand 9) für die Befestigung einer den Bootsraum wenigstens teilweise überdachenden Segeltuchüberspannung (19) aufweist, vorn flach ausgeführt ist (5 a), eine zum hinteren Ende (5 b) hin ansteigende Höhe besitzt und derart lösbar und schwenkbar am Anhängerkasten (1) zu befestigen ist, daß es im abgeschwenkten Zustand als am Boden aufliegender Zeltbodenteil für ein am Anhängerkasten zu verankerndes Zelt (16) dient.
- 2. Anhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoßrand (9) außen eine im Querschnitt kreisförmige Rille (10) aufweist, deren öffnungsweite kleiner als der Durchmesser eines einzuziehenden Saumseiles oder Kabels (20). ausgeführt ist, das am Rand der wasserdichten Segeltuchüberspannung (19) vorgesehen ist.
- 3. Anhänger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Überspannung des Bootsvorderteiles eine Spanneinrichtung (17,18) vorgesehen ist, welche die Segeltuchüberspannung (19) über dem Bootsteil konvex nach oben wölbt.
- 4. Anhänger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung einen Versteifungsbügel (17) aufweist, welcher in axialer Richtung am flachen Bootsende (5 a) befestigt ist und durch ein höhenmäßig verstellbares, auf dem Boden des Bootes (5) aufsitzendes Spannglied (18) gestützt wird.
- 5. Anhänger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der das Boot (5) teilweise überdeckenden Segeltuchüberspannung (19) mittels Saumseilen (20) od. dgl. verspannbar ist.
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