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Farbenwechselapparat für schützenlose Webmaschinen Bei einem bekannten
Farbenwechselapparat für schützenlose Webmaschinen werden die Schußfäden durch Fadenzubringer
geleitet, die an biegsamen, voneinander unabhängigen Stahlbändern in einer Bogenreihe
angeordnet sind (deutsche Patentschrift 220 754). Die Stahlbänder verlaufen quer
zur Fachöffnung und sind dieser gegenüber eng zusammengedrängt. Durch Ziehen an
den freien Enden der Stahlbänder kann jeder einzelne Fadenführer vor die Fachöffnung
gebracht werden. Sobald die Zugkrafteinwirkung auf ein angezogenes Stahlband endet,
kehrt dieses infolge seiner Eigenfederung in die Ausgangslage zurück. Jedes Stahlband
ist über einen Winkelhebel an eine Platine angeschlossen, die als schwenkbeweglicher
Hebel ausgebildet ist und deren freies Ende beispielsweise auf einer Fühlnadel einer
Lochkartensteuerung aufliegt. An den Platinen befindet sich je ein Mitnehmerglied,
das beim Absenken der zugehörigen Fühlernadel mit einem Mitnehmergegenglied eines
durch den Webmaschinenantrieb hin- und herbewegten Doppelhebels in Eingriff kommt.
Infolgedessen wird die abgesenkte Platine mitgenommen, und das zugehörige Stahlband
wird angezogen, wodurch der an ihm angebrachte Fadenzubringer vor die Fachöffnung
gestellt wird.
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Bei diesem bekannten Farbenwechselapparat bereitet die Schußfadeneintragung
durch das enge Zusammendrängen der Fadenzubringer an der gemeinsamen Fadenübernahmestelle
Schwierigkeiten. Hinzu kommt, daß die Zurückstellung der Fadenzubringer in die Ausgangslage
verhältnismäßig langsam erfolgen muß, weil die Rückstellbewegung der Platinen in
Abhängigkeit von der Bewegung des hin- und hergehenden Doppelhebels erfolgt. Auch
kann die Steuerung zum Verstellen des zeitlich folgenden Fadenzubringers erst beginnen,
wenn die Rückstellbewegung des Fadenzubringers beendet worden ist, der zuvor verstellt
wurde.
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Bei einem anderen bekannten Farbenwechselapparat (deutsche Patentschrift
553 886) sind die Fadenzubringer entlang einem Kreisring konzentrisch zum Eintragungselement
schwenkbeweglich angeordnet und einzeln mit den freien Enden zum Eintragungselement
hin verstellbar ausgebildet. Die Auswahl des zum Eintragungselement hin zu verstellenden
Fadenzubringers erfolgt über Gelenkstangen, von welchen jeweils eine mit einem Fadenzubringer
verbunden ist. Jede Gelenkstange ist in einem eigenen kreisringförmigen Kulissenstück
geführt, das drehbar im Webmaschinengestell gelagert ist und mittels einer verschieblichen
Stange in der einen Drehrichtung verschwenkt werden kann. Die verschiebliche Stange
wird von einem einseitig gelagerten Hebel gebildet, der mit dem freien Ende beispielsweise
über eine Fühlnadel auf einer Lochkarte abgestützt ist. Sie besitzt eine Nase, die
beim Eintauchen der Fühlnadel in die Lochkarte mit einem Mitnehmer an einer hin-und
herbewegten Leiste in Eingriff kommt. Wenn dies der Fall ist und das Kulissenstück
etwas verschwenkt wird, wobei die zugehörige Gelenkstange leicht radial nach innen
gestellt wird, dann kommt diese Gelenkstange mit einer dauernd hin- und herbewegten
Stange in Eingriff und wird so verschoben, daß der zugehörige Fadenzubringer nach
dem Eintragungselement hin verschwenkt wird. Der Fadenzubringer verbleibt in dieser
Stellung so lange, bis die Schußeintragung beendet ist. Alsdann kehrt die von der
Webmaschine hin- und herbewegte Stange zurück, wobei der Fadenzubringer in die Außerarbeitslage
geschwenkt wird.
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Der bauliche Aufwand an diesem bekannten Farbenwechselapparat ist
verhältnismäßig groß. Auch müssen verhältnismäßig viel Bauteile für die Steuerung
und die Betätigung der Fadenzubringer bewegt werden. Vor allem aber liegt der Zeitbedarf
zur Steuerung und Betätigung der Fadenzubringer verhältnismäßig hoch, weil zum einen
deren Rückstellung aus der Arbeitslage in die Außerarbeitslage in Abhängigkeit von
der Bewegung der hin- und herbewegten Stange erfolgt und weil zum anderen die Steuerbewegung
für den zeitlich folgenden Fadenzubringer erst einsetzen kann, nachdem der Fadenzubringer,
der sich zuvor in der Arbeitsstellung befunden hat, zurückgestellt worden ist.
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Außer den zuvor erläuterten Geräten ist ein Farbenwechselapparat bekanntgeworden,
bei welchem eine Anzahl Fadenführungsrohre konzentrisch um eine gemeinsame Achse
angeordnet und nach der Achsmitte verschwenkbar sind. Durch solches Verschwenken
gelangt der jeweils einzutragende
Schußfaden in den Bereich des
Greifers (deutsche Patentschrift 840 673). Zum. Verschwenken der Fadenführungsrohre
dienen Elektromagnete, die konzentrisch zur gemeinsamen Achse angebracht sind, wobei
zu jedem Fadenführungsrohr ein eigener Betätigungsmagnet gehört. Durch Erregen eines
Betätigungsmagnets wird das zugehörige Fadenführungsrohr zur Achsmitte verschwenkt;
beim Entregen des Betätigungsmagnets übernimmt eine Feder die Rückstellung des Fadenführungsrohres
in die Außerarbeitslage. Die Steuerung der Elektromagnete erfolgt von einer Handklaviatur
oder einem Jacquardwerk aus.
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Dadurch, daß die Schußfäden durch Rohre geführt werden, wird sich
bereits bei kleinen Hindernissen in Form einer Fadenverdickung oder eines Knotens
das Rohr verstopfen, so daß Fadenbruch eintritt. Außerdem kann die Steuerung zum
Verstellen eines zeitlich folgenden Fadenführers erst einsetzen, wenn die Rückstellbewegung
des zuvor verstellten Fadenführers beendet ist. Auch müssen bei dem bekannten Farbenwechselapparat
außer mechanischen Bauteilen noch elektrische Bauelemente herangezogen werden.
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Schließlich ist ein weiterer Farbenwechselapparat bekanntgeworden
(deutsche Patentschrift 519 709), bei welchem gleichfalls Fadenführungsrohre verwendet
werden, die konzentrisch um eine gemeinsame Achse -angeordnet und nach--der Achsmitte
schwenkbar sind, bei welchem aber das Verschwenken der Fadenführungsröhre durch
mechanische Mittel bewerkstelligt wird. Die Fadenführungsrohre sind an einem auf
der Achse verschiebbaren Teller gelagert und besitzen Doppelhebel, über welche sie
mit jeweils einem Arm mit einer gleichfalls auf der Achse verschieblich angeordneten
Druckscheibe zusammenwirken. Außerdem sind auf der Achse in Umfangsrichtung verdrehbare,
in Achsrichtung jedoch unverstellbare Zahnscheiben vorgesehen. Die Zahl dieser Zahnscheiben
stimmt mit der Zahl der Fadenführungsrohre überein. Wenn eine Zahnlücke einer Zahnscheibe
deckungsgleich mit einer Zahnlücke der übrigen Zahnscheiben ist, wird das zugehörige
Fadenführungsrohr über den anderen Arm ihres zugehörigen Doppelhebels durch eine
Zugfeder in diese Zahnlücke geschwenkt, so daß der durch das Fadenführungsrohr geleitete
Schüßfaden dem Greifer vorgelegt wird. Zum Zurückschwenken des Fadenführungsrohres
in die Außerarbeitslage wird die Druckscheibe in Richtung zur Zahnscheibe hin verschoben.
Hierbei drückt sie zunächst gegen den mit ihr zusammenwirkenden Arm des Doppelhebels
des zur AElismitte. ,vrerschwenkten fadenführtingsrohres und dann gegen die Arme
sämtlicher Fadenfühtungsrohre. Diese werden hierdurch über den Zahnscheibenrand
hinaus verschwenkt. Infolgedessen können die Zahnscheiben jetzt von einer Handklaviatur
oder einem Jacqüardwerk aus so verdreht werden, daß dem Fadenführungsrohr, das nun
zur Achsmitte verschwenkt werden soll, eine freie Zahnlücke in allen Zahnscheiben
gegenübersteht. Hierauf wird die Druckscheibe in ihre Ausgangsstellung zurückgestellt.
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Abgesehen davon, daß wegen der Führung des Schußfadens durch ein Rohr
erhöhte Fadenbruchgefahr besteht, liegt der Zeitbedarf zur Steuerung und Betätigung
der Fadenführungsrohre verhältnismäßig hoch, weil einerseits deren Zurückstellung
in die Außerarbeitslage in Abhängigkeit von der Verschiebebewegung der Druckscheibe
erfolgt und weil andererseits die Steuerbewegung für das folgende Fadenführungsrohr
erst einsetzen kann, nachdem das Fadenführungsrohr, das sich zuvor in Arbeitsstellung
befand, in die Außerarbeitsstellung verschwenkt worden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Farbenwechselapparat
zu schaffen, bei dem die Fadenzubringer in kürzerer Zeit als bei den zuvor erörterten
Apparaten verstellbar sind, so daß dieser Farbenwechselapparat in erster Linie für
schnelllaufende Webmaschinen geeignet ist.
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Um das erstrebte Ziel zu erreichen, wird von einem Farbenwechselapparat
ausgegangen, der in übereinstimmung mit der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift
519 709 für schützenlose Webmaschinen bestimmt ist und radial zur Übernahmestelle
des Eintragungselementes und zurück über ein von der Webmaschinenkurbelwelle betätigtes
Hebelgetriebe verstellbare Fadenzubringer besitzt, die mittels hintereinander angeordneter,
Randausnehmungen aufweisender, verstellbarer Platinen und auf dem Platinenrand teilweise
aufliegender schwenkbeweglicher Steuerelemente steuerbar sind, wobei die Platinen
für den jeweils in Übernahmestellung zu bringenden Fadenzubringer dem zugehörigen
Steuerelement gegenüber mit je einer Ausnehmung in jeder Platine in Deckung bringbar
sind und dieses Steuerelement in diese Ausnehmung schwenkbar ist. An einem solchen
Farbenwechselapparat besteht die Erfindung darin, daß die Ausnehmungen in den Platinen
kurvenförmig ausgebildet sind und im Hebelgetriebe eine Kupplung vorgesehen ist,
mittels welcher die Fadenzubringer beim Verstellen in die Übernahmestellung starr
an das Hebelgetriebe angeschlossen sind, während sie zum Rückstellen vom Hebelgetriebe
getrennt sind, und daß das Verstellen der Fadenzubringer in die Übernahmestellung
gegen die Wirkung einer die Fadenzubringer bei aufgetrennter Kupplung zurückstellenden
Feder erfolgt.
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Bei einem solchen Farbenwechselapparat können die Platinen bereits
verschoben werden, wenn der Fadenzubringer, der in Arbeitsstellung gebracht worden
war, sich noch in dieser Arbeitsstellung befindet, weil die Ausnehmungen in den
Platinen kurvenförmig verlaufen. Hierdurch bedingt, wird beim Verschieben der Platinen
das in einer Serie deckungsgleicher Ausnehmungen liegende Steuerelement stetig angehoben,
bis dieses schließlich die das Lösen der Kupplung zwischen dem Fadenzubringer und
dem Hebelgetriebe bewirkende Lage --einnimmt, so daß der Fadenzubringer, der sich
zuvor in Arbeitsstellung befunden hat, durch die Rückstellfeder in die Außerarbeitsstellung
geschnellt wird. Dadurch,. daß. beim erfindungsgemäßen Farbenwechselapparat mit
.dem Verstellen der Platinen bereits begonnen werden kann, wenn der Fadenzubringer
sich noch in seiner Arbeitsstellung befindet, und nicht erst gewartet werden muß,
bis der Fadenzubringer seine Außerarbeitsstellung erreicht hat, kann eine beachtliche.
Steigerung der Geschwindigkeit erreicht werden. Hinzu kommt, daß die rasche Rückstellung
der Fadenzubringer durch ihre Rückstellfedern genutzt wird, indem bei der Rückstellung
für unbehindertes Bewegen der Fadenzubringer gesorgt wird.
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Der erfindungsgemäße Farbenwechselapparat bringt den weiteren Vorteil,
daß die Fadenzubringer zwangläufig in. die Arbeitsstellung gebracht werden, da die
Getriebekette von der Kurbelwelle der Webmaschine
ab bis zu den
Fadenzubringern starr ist. Sobald ein Fadenzubringer über die Kupplung an das Hebelgetriebe
angeschlossen ist, wird dieser Fadenzubringer synchron mit der Maschinengeschwindigkeit
zwangläufig in die Arbeitsstellung geschoben. Die Fadenzubringerbewegung ist somit
an die Geschwindigkeit der Webmaschine gebunden. Der einzelne Fadenzubringer muß
also auch bei hoher Geschwindigkeit unbedingt der Maschinengeschwindigkeit folgen.
Bewegungshindernisse werden automatisch überwunden. Dabei bewirkt die Kupplung einerseits
das starre Anschließen der Fadenzubringer an das Getriebe, andererseits aber die
Trennung von diesem, so daß die Rückstellbewegung unabhängig von der Maschinenbewegung
erfolgen kann.
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Eine konstruktiv besonders vorteilhafte Ausbildung ergibt sich dann,
wenn die Kupplung aus einem Klinkenrastgesperre besteht, das eine als Doppelhebel
ausgebildete Schaltklinke, die zugleich das schwenkbewegliche, teilweise auf dem
Rand der Platinen aufliegende Steuerelement bildet, mit einer Klinke und einen Winkelhebel,
dessen freier Arm auf den zugehörigen Fadenzubringer einwirkt, mit einem von der
Klinke ergreifbaren Stift am anderen freien Arm des Winkelhebels umfaßt, und daß
eine Feder vorgesehen ist, welche die Klinke in die Kupplungsstellung zwingt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ausbildung so getroffen,
daß jede Schaltklinke an einem Gleitstein einer gleichschenkligen Geradschubkurbel
aasgelenkt ist und mit dem der Klinke abgewandten freien Ende auf dem Rand der Platinen
aufliegt und daß an der Gelenkstelle von Kurbel und Koppel der Geradschubkurbel
eine Kurbelstange angreift, die an einem schwenkbeweglichen Hebel aasgelenkt ist,
der auf einer von der Kurbelwelle der Webmaschine angetriebenen Kurvenscheibe aufliegt.
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Der Ablauf der Fadenzubringerverstellbwegung läßt sich noch dadurch
verbessern, daß für rechtzeitiges Öffnen der Fadenbremse gesorgt wird, indem im
Getriebezug eines jeden Fadenzubringers ein Element vorgesehen ist, das beim Verstellen
eines Fadenzubringers in die Übernahmestellung das Öffnen der diesem Fadenzubringer
zugeordneten Fadenbremse verursacht. Dabei empfiehlt es sich, sofern die Fadenbremse
aus zwei federnd aneinanderdrückbaren Platten besteht, daß das zum Öffnen der Fadenbremse
dienende Element als ein am Winkelhebel angebrachter Keil ausgebildet ist, der sich
beim Verstellen eines Fadenzuhringers in die Übernahmestellung zwischen die die
Fadenbremse bildenden Platten schiebt. Außerdem ist es ratsam, wenn allen Fadenbremsen
eine gemeinsame Scheibe zugeordnet ist, die jeder Fadenbremse gegenüber einen Stift
besitzt und bei jedem Webladenanschlag winklig um ein solches Maß verstellbar ist,
daß sich durch Entfernen der einen Platte von der anderen Platte jeder Fadenbremse
die Bremsen lüften.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß der Schußfaden vom Eintragungselement
jeweils unbehindert abgezogen werden kann, sobald er ergriffen worden ist, und außerdem
werden bei jedem Schußfadenanschlag sämtliche Bremsen gelöst, so daß die in der
Stoffkante eingewebten Fadenenden beim Stofftransport weiterrücken können.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 die wesentlichen Teile eines Farbenwechselapparates
für 16 Fadenzubringer und F i g. 2 die Antriebsmechanik eines Fadenzubringers.
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Die 16 als Fadenstangen ausgebildeten Fadenzubringer 1 sind auf einem
Kreisbogensektor so angeordnet, daß sie nach einem gemeinsamen Kreismittelpunkt
M hin gerichtet sind. Durch Ösen 2 sind Fäden F, die von Vorratsspulen 3 kommen,
geführt. Zur Übernahme des jeweils einzutragenden Schußfadens wird der in Frage
kommende Fadenzubringer 1 radial verschoben, so daß seine Öse 2 konzentrisch zum
Mittelpunkt M zu liegen kommt. Sie nimmt dann die in F i g. 2 mit 2' angegebene
Übernahmestellung ein, wobei der Schußfaden etwa nach der gestrichelt gezeichneten
Linie verläuft.
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Die Steuerung der Verschiebebewegung der Fadenzubringer 1 erfolgt
von hintereinanderliegenden Platinen 4 bis 7. Jede Platine weist im
Bereich eines Fadenzubringers 1 eine Ausnehmung 8 auf. Über diese Ausnehmungen 3
wirken die Platinen 4 bis 7 mit Schaltklinken 9 zusammen, die bei
10 an einem Gleitstein 11 einer gleichschenkligen Geradschubkurbel 11, 12,
13, 14 aasgelenkt sind; die Kurbel 12 ist bei 13 fest aasgelenkt und stimmt in der
Größe mit der Koppel 14 überein, mittels welcher der als Schwinge wirksame
Gleitstein 11 auf einer Führungsstange 15, die den Steg der Geradschubkurbel
11, 12, 13, 14 darstellt, verschoben wird. Zum Antreiben derselben dient
eine Kurbelstange 16, die an einer Gelenkstelle 17 von Kurbel 12 und Koppel 14 angreift
und am anderen Ende bei 18 an einem um 19 verschwenkbaren Hebel 20 aasgelenkt ist.
Dieser liegt über einer Rolle 21 auf einer Kurvenscheibe 22 auf, die von der Kurbelwelle
der Webmaschine aus angetrieben wird.
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Die 16 Ausnehmungen 8 an jeder Platine 4 bzw.
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bzw. 6 bzw. 7 sind gegenüber den Ausnehmungen an den übrigen
Platinen so versetzt, daß sie beim Verschieben der Platinen in Richtung oder Gegenrichtung
des Pfeiles A jeweils nur an einer Stelle zur Deckung kommen. Bedingt durch die
Kraft einer Feder 23 wird an dieser Stelle die Schaltklinke 9 im Gegenuhrzeigerdrehsinn
verschwenkt. Infolgedessen wird beim Verschieben des Gleitsteines 11 in Richtung
des Pfeiles B eine Klinke 24, zusammen mit einem Stift 25 eine Kupplung bildet;
diesen Stift 25 mitnehmen. Der Stift 25 ist an einem Arm 26 eines Winkelhebels
27 angebracht, der bei 28 aasgelenkt ist und am freien Ende seines anderen Armes
29 an dem Fadenzubringer 1 angreift. Sobald der Gleitstein 11 in Richtung des Pfeiles
B verschoben wird, wird der Winkelhebel 27 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, so
daß der Fadenzubringer 1 radial nach innen geschoben wird und die Öse 2 die durch
2' angedeutete Übernahmestellung einnimmt. Das Zurückstellen des Fadenzubringers
1 erfolgt durch Federkraft mittels einer Feder 36.
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Die Verschiebebewegung der Platinen 4 bis 7 erfolgt von einer
Jacquard- oder Schaftmaschine. Sie kann aber auch durch eine lochkartengesteuerte
Vorrichtung bewirkt werden.
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Jedem Fadenzubringer 1 ist eine Fadenbremse 30,
31 zugeordnet.
Eine solche Fadenbremse wird durch zwei mittels Federn 32 gegeneinanderdrückbare
Platten 30, 31 gebildet (F i g. 2). Mit den federnd gegeneinandergedrückten Platten
30, 31 wirkt ein Element 33 - ein Keil - zusammen, welcher Keil an
dem
Winkelhebel 27 angebracht ist: Bei dessen Verschwenken im Gegenuhrzeigerdrehsinn
wird der Keil 33 zwischen die Platten 30, 31 geschoben, wobei er diese auseinanderzwängt
und damit die Bremse löst. Diese wird also jeweils dann gelüftet, wenn der zugehörige
Fadenzubringer 1 den Faden zur Übernahmestellung 2' reicht.
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Der Apparat weist ferner noch eine Scheibe 34 auf, die winklig gedreht
werden kann und an jeder Fadenbremse einen Stift 35 besitzt, der beim Verdrehen
der Scheibe 34 im Gegenuhrzeigerdrehsinn die Platte 31 von der Platte 30
abdrückt, so daß sämtliche Fadenbremsen gelüftet werden. Das Lösen sämtlicher Bremsen
wird bei jedem Schußanschlagherbeigeführt.