DE221638C - - Google Patents

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DE221638C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05CEMBROIDERING; TUFTING
    • D05C9/00Appliances for holding or feeding the base fabric in embroidering machines
    • D05C9/02Appliances for holding or feeding the base fabric in embroidering machines in machines with vertical needles
    • D05C9/04Work holders, e.g. frames
    • D05C9/06Feeding arrangements therefor, e.g. influenced by patterns, operated by pantographs

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 221638 -KLASSE 52 b. GRUPPE
Stickrahmenführung für selbsttätige Stickmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Dezember 1907 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Selbstgetriebe zum mustergemäßen Bewegen des Stickrahmens einer Stickmaschine unter dem Einfluß einer Jacquardkarte, d. h. nach Maßgabe der in einer Papierfläche mustergemäß eingeschlagenen Löcher, in welche hinein gewisse Fühlorgane oder Taster, die Jacquardnadeln, eingreifen, um Antriebsmechanismen auszulösen, die mit entsprechender
ίο Kraft das Hin- und Herschieben des Stickrahmens, also die Lageveränderung der Stickerei, vor den Sticknadeln bewirken. Bekannte Einrichtungen dieser Art, die sog. Stickautomaten, beruhen ausnahmslos auf dem Grundgedanken, welcher dem ersten Urheber solcher Selbstgetriebe, dem Franzosen Jacquard, vorge-. schwebt hat, dessen Aufgabe in dem engen Rahmen der Webstuhltechnik lag. Bei einem Jacquardwebstuhl kommt es lediglich darauf an, die nebeneinander gespannten Kettfäden einzeln, mustergemäß zu heben und zu senken, um das Fach zu bilden. Eine feinere Teilung als diejenige, welche der Entfernung zweier benachbarter Kettfäden im Riet entspricht, kommen für die Jacquardweberei nicht in Betracht. Diesen Grundgedanken aufnehmend, hat die Jacquardstickereitechnik ebenfalls Selbstgetriebe hervorgebracht, durch welche der Stickereirahmen nur Verschiebungen von einem Rastpunkt zum anderen nach, vorausbestimmten, ein für allemal feststehenden Stufen erhalten konnte. Hierin liegt ein Widerspruch gegen die Natur der unter dem Namen vogtländische oder Schweizerstickerei bekannten Technik, und ein Rückschritt von dieser Technik zu der ganz und gar der Handstickerei zuzuweisenden Kanevasstickerei, bei welcher, nach Maßgabe der quadratisch angeordneten Öffnungen des weitmaschig gewebten Grundstoffes, ein Muster entsteht, dessen Linienzüge eben wegen der quadratischen Anordnungen der Musterpunkte oft zerrissen oder gestückelt erscheinen und jedenfalls von dem dem Muster zugrunde liegenden ursprünglichen zeichnerischen Entwurf mehr oder weniger abweichen.
Im Gegensatz zu dieser unterscheidungslosen Übertragung des Jacquardgedankens vom Webstuhl auf die Stickmaschine beruht die vorliegende Erfindung wesentlich darauf, daß ein an sich bekannter längenveränderlicher Hebel, nach Maßgabe der ohne vorausbestimmte Rastpunktteilung in die Jacquardkarte eingeschlagenen Löcher, ■ von Stichpunkt zu Stichpunkt eingestellt wird und durch seine Ausschwingung die jedesmalige Verschiebung des Stickrahmens, der eingestellten Hebellänge entsprechend, bewirkt. Auf diese Weise entstellt ein Muster, welches vollkommen unabhängig von einer quadratischen Feldereinteilung der Stickereifläche genau ebenso frei ausführbar ist wie die bewährte Handstickerei.
In den Zeichnungen bedeutet
Fig. ι eine Seitenansicht der Maschine von links gesehen,
Fig. 2 einen Grundriß dazu.
Die Fig. 3 bis 9 sind in einem größeren Maß-
stabe, die Fig. io in einem erheblich kleineren Maßstabe dargestellt als die Fig. ι und 2, und zwar bedeutet
Fig. 3 einen Querschnitt ungefähr nach der Linie A der Fig. 2.
Fig. 4 ist eine Seitenansicht, welche man erhält, wenn man mit dem Auge in der Richtung des Pfeiles B blickt, und
Fig'. 5 zeigt dieselben Teile, wenn man sie in der Richtung des Pfeiles C anschaut.
Fig. 6 ist ein Grundriß zu Fig. 5 und
Fig. 7 ein Schnitt nach der Ebene D der Fig. 6.
Fig. 8 entsteht dadurch, daß man in Fig. 2 einen Schnitt nach der Ebene E legt und diese . Schnittfigur in der Richtung des Pfeiles F anschaut.
Fig. 9 ist eine Schnittfigur nach der Ebene G der Fig. 8.
Fig. 10 endlich zeigt in schematischer Darstellung die allgemeine Anordnung, wie die in Fig. ι bis 9 dargestellte Maschine mit einer Stickmaschine so verbunden werden kann, daß die beabsichtigten Bewegungen auf den Stickrahmen dieser Maschine übertragen werden.
Die Fig. 11 bis 17 zeigen Einzelheiten, z. T. in schematischer Darstellung.
Die gelochte Musterkarte 1 (s. Fig. 2, 3 und 4) wird von den Walzen 2, 3, 4, 5 in der Richtung des Pfeiles H langsam und schrittweise bewegt, wobei die am Rand eingeschlagenen, runden Löcher 6 dazu dienen, das genaue, schrittweise Fortschreiten der Karte zu regeln, indem die auf den Walzen 3 und 4 angebrachten Stifte 7 sich in die Löcher 6 hineinschieben. Die Walzen 2, 3, 4, 5 werden durch . ein Räderwerk, welches in der Zeichnung' nicht angegeben ist, taktmäßig weitergedreht.
Auf den beiden senkrechten Wellen 8, 9 (Fig. 2) ist je ein aus dünnem Metall hergestellter Fühlhebel 10 drehbar befestigt. Wie aus Fig. ι ersichtlich, besitzt die Welle 8 (auch die Welle 9) einen Bund 11. Gegen diesen Bund 11 wird ein zweiter Bund 12 durch eine Feder 13 senkrecht niedergedrückt. Der Bund 12 ist so eingerichtet, daß er sich auf der Welle 8 nur senkrecht auf und nieder schieben, aber nicht gegen die Welle verdrehen läßt. Eine Mutter 14 dient dazu, den Bund 12 gegen den Bund 11 mit einer regelbaren Kraft zu drücken, indem man durch das Niederschrauben der Mutter 14 die Feder 13 nach Bedarf mehr oder weniger spannt. Der Fühlhebel 10 ist lose drehbar auf der Welle 8. Dadurch aber, daß die Feder 13 eine Pressung auf den Fühlhebel 10 ausübt, wird dieser gezwungen, im Kreisbogen hin und her zu schwingen, wenn die Welle 8 hin und her gedreht wird. Stößt aber das Ende des Hebels 10 an irgendeinen Gegenstand an, so kann sich die Welle 8 weiterdrehen, ohne den Hebel 10 zu zwingen, das Hindernis zu überwinden. Die Bewegung des Fühlhebels 10 geschieht also durch Reibungsmitnahme zwischen 11 und 12. Bei jedem Arbeitsspiel der Maschine wird die Welle 8 (auch die Welle 9) um einen bestimmten Winkel hin und zurück gedreht.
Dicht über der Musterkarte 1 ist eine bogenförmige Führungsbahn 15 (Fig. 1, 5 und 6) angeordnet, in welcher ein kleiner, leichter Schlitten 16 hin und her geschoben werden kann. Dieser Schlitten trägt einen wagerechten Stift 17 und einen senkrechten Riegel 18. Wie aus Fig. 5 zu ersehen ist, ist das untere Ende des Riegels 18 ein klein wenig abgeschrägt. Eine sehr schwache, zarte Feder 19 (Fig. 5) sorgt dafür, daß dieser Riegel 18 mit einer sehr kleinen Kraft nach unten gehalten wird; so daß sein unteres Ende die Oberfläche der Karte ι berührt. Das freie Ende des Hebels 10 hat die Gestalt einer nach unten greifenden Gabel 20 (Fig. 5). Diese Gabel 20 umgreift den Stift 17. Wenn also der Fühlhebel 10 eine hin und her schwingende Bewegung mit seiner Welle 8 (oder 9) macht, so muß der kleine Schlitten 16 und ebenso auch der kleine Riegel 18 an dieser hin und her schwingenden Bewegung teilnehmen.
Auf der Karte 1 sind nun an bestimmten Stellen kleine Schlitzlöcher 21 (Musterlöcher) go eingeschlagen, welche gerade in der Bewegungsbahn des kleinen Riegels 18 liegen. •Wird nun der Hebel 10 in der Richtung des Pfeiles / (Fig. 2) bewegt, und kommt der Riegel 18 bei dieser Bewegung über eines der Löcher 21, so schnappt er in dieses Loch hinein, und der Fühlhebel 10 kann sich nicht weiter drehen. Da die Löcher 21 aber so klein sind, daß der abgeschrägte Riegel 18 nicht ganz darin versinken kann, so kann sich der Hebel 10 bei der nächsten Bewegung der Welle 8 in der entgegengesetzten Drehrichtung wieder ungehindert zurückdrehen.
Folgende Einrichtung dient nun dazu, die so gefundene Einstellung des Fühlhebels 10 an der nur geringen Widerstand bietenden Lochkante des Loches 21 der Karte geeignet zu machen, der viel größeren Kraft Widerstand leisten zu können, welche zur Bewegung des etwa 400 bis 500 kg schweren Stickrahmens notwendig ist. Zu diesem Zweck wird der kleine Schlitten 16 in der Stellung, in welche ihn der Fühlhebel 10 gebracht hat, durch eine Exzentervorrichtung festgeklemmt, die besonders in den Fig. 5 bis 9 dargestellt ist.
An dem Schlitten 16 ist nämlich ein aufwärts und rückwärts gebogener Lappen 22 so angebracht, daß er dicht oberhalb der widerstandsfähigen Platte 23 und dicht unterhalb eines Klobens 24 sich befindet. Der Kloben 24 ist senkrecht auf und nieder be\vegbar gegen die Platte 23, so daß der Lappen 22 gewisser-
maßen wie in einem Schraubstock festgespannt werden kann (Fig. 7). Dieses Auf- und Niederbewegen des Klobens 24 geschieht in der Weise, daß er seiner Länge nach zylindrisch durchbohrt ist, und in dieser Bohrung eine Walze 25 sich befindet, deren beiderseitige Zapfen 26 und 27 exzentrisch zu ihr sitzen. Wird die Walze 25 also um ihre Zapfen 26, 27 gedreht, so wird der Kloben 24 nach unten bewegt und preßt den Lappen 22 fest. Die Unterfläche des Klobens 24 ist feilenartig aufgerauht und gehärtet, wodurch dieses Festhalten des Lappens 22 noch mehr gesichert wird. Ihre Drehbewegung erhält die exzentrische ι -Walze 25 durch einen auf ihrem Zapfen 27 befestigten Hebel 28 (Fig. 4), dessen Aufwärtsbewegung dadurch begrenzt wird, daß er gegen den Hebel 29 anstößt und der zu dieser Aufwärtsbewegung veranlaßt wird durch eine Feder 30, die beide Hebel 28 und 29 stets aneinanderzieht. Der Hebel 29 ist durch seine Welle 31 mit einem zweiten Hebel 32 starr verbunden, an welchen eine Zugstange 33 gelenkig angeschlossen ist. Die Zugstange 33 wird, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, durch einen Hebel 34 beherrscht, der von dem Hauptantrieb aus mittels einer Welle 35 im geeigneten Augenblick eine kleine auf und nieder gehende Bewegung empfängt. Daß übrigens die Zugstange 33 nicht unmittelbar an den Hebel 28 angreift, sondern erst mittelbar durch·den Hebel 29 ihre Bewegungen übertragen werden, hat einen Grund, der später erklärt werden soll.
Um den senkrechten Bolzen 36 schwingt ein Hebel 37 (Fig. 1 und 2), dessen nach rechts liegendes Ende einen senkrechten Zapfen 38 und einen einwärts gebogenen Arm 39 trägt. Der Hebel 37 soll im folgenden stets Stellhebel und der Arm 39 Stellarm genannt werden. Denn diese beiden Teile dienen dazu, den Bolzen 38, dessen Funktion noch erklärt werden soll, in einen bestimmten Punkt des kreisbogenförmigen Kulissenhebels 40 einzustellen, in dem das Ende des Stellarmes 39 an den vorhin genannten Lappen 22 anstößt, sobald 22 durch den Exzenterkloben 24 an seinem Ort festgeklemmt ist.
Das Anschlagen des Stellarmes 39 an den festgespannten Lappen 22 geschieht durch Vermittlung eines in ersterem senkrecht verschiebbaren Riegelchens 41 (s. Fig. 2, 5 undo). Dieser Riegel 41 \vird von unten her durch ein schwaches Federchen 42 aufwärts gehalten und wird im übrigen noch dadurch beherrscht, daß er an seiner hinteren Seite einen Einschnitt bei 43 besitzt, in welchen hinein die vordere, kreisbogenförmig gestaltete Kante eines Bleches 44 eingreift. Die Kante ist deswegen kreisbogenförmig gestaltet, weil der Riegel 41, dessen Einschnitt an ihr entlang streichen soll, um den Bolzen 36 als Mittelpunkt schwingt. Die genannte Vorderkante des Bleches 44 bildet also einen Kreisbogen, dessen Mittelpunkt 36 ist. Beiläufig sei erwähnt, daß der kleine Schlitten 16 ebenfalls in einem Kreisbogen auf seiner Bahn 15 geführt wird, welche wiederum den Bolzen 36 zum Mittelpunkt hat. Das scheint im ersten Augenblick ein Widerspruch zu sein, weil doch der Hebel 10, welcher den Schlitten 16 hin und her führt, um einen anderen Mittelpunkt, nämlich um 8, schwingt. Aber die Abweichung dieser beiden Kreisbahnen voneinander wird dadurch ausgeglichen, daß der Zapfen 17 entsprechend lang ist und von der Gabel 20 lose umschlossen wird, so daß sich also bei einer Schwingung des Hebels 10 die Gabel 20 auf dem Stift 17 in dessen Achsrichtung ein wenig verschiebt.
Die Auf- und Niederbewegung des Riegels 41 geschieht nun durch Vermittlung des schon einmal erwähnten Antriebes 33, 32, 31, mit welchem auch die eigentümliche Hebelanordnung 29,28 in Verbindung steht. Auf derselben Welle 31 nämlich, auf welcher die beiden Hebei 29 und 32 starr befestigt sind, ist das genannte Blech 44 festgemacht. Auf welchem Punkte seiner Bahn also auch der Riegel 41 sich befinden mag, immer wird er wegen .seines Eingriffes 43 mit dem Blech 44 in demselben Augenblick auf und nieder gehoben werden, in dem auch das Lösen und Wiederfesthalten des Lappens 22 erfolgt. Aber dabei ist zu bemerken, daß der Riegel 41 stets noch um einen ganz kleinen Zeitraum früher nach oben gehoben, also aus seiner Berührung mit dem Lappen 22 befreit wird, als der Lappen 22 selbst aus seiner Presse gelöst wird. Denn diese Lösung geschieht erst in dem Augenblick, in dem der Hebel 28 ganz nach unten gedrückt ist, um die Wirkung der exzentrischen Walze 25 eintreten zu lassen.
Der Bolzen 38 ist, wie schon, kurz angedeutet, in einem kreisbogenförmigen Kulissenhebel 40 hin und her beweglich. Dieser Hebel 40 aber hat nur in dem Augenblick die in Fig. 2 angegebene Stellung, wo das Hin- und Herschieben oder das Einstellen des Bolzens 38 auf ihm geschehen soll. Im übrigen bildet er den oberen Teil einer senkrechten Welle 45 (Fig. i, 8 und 9), welche durch sehr erhebliche Kraft des Maschinenantriebes in eine hin und her drehende Bewegung um etwa 900 versetzt werden kann. Dieser Antrieb besteht in einem auf der Welle 45 starr befestigten Hebel 46, einer Zugstange 47 und einem entsprechend kräftig gebauten Schieber 48 (Fig. 1). 49 ist die Hauptwelle der Maschine, auf welcher eine größere Anzahl Exzenter befestigt sind, zu denen auch die beiden Exzenter 50 und 51 gehören. Der Umfang des Exzenters 50 ist stets in Berührung mit einer Druckrolle 52 und der
Umfang des Exzenters 5τ stets in Berührung mit einer Druckrolle 53. Beide Rollen, 52 und S3, sind auf dem Schieber 48 drehbar gelagert. Wenn also die Hauptwelle 49 ihre gleichmäßig umlaufenden Drehungen ausführt, so muß der Schieber 48 in Gemäßheit der Exzenterformen 50, 51 zwangläufig hin und her wandern und zeitweise stillstehen. Demgemäß finden also auch die Hin- und Herdrehungen der Welle 45 und des mit ihr aus einem starren Ganzen bestehenden Hebels 40 statt.
In der Stellung der Mechanismen, welche Fig. 2 zeigt, steht der Zapfen 38 mittelpunktsgleich mit der WTelle 45. Das ist die Grundstellung, in welche hinein der Hebel 37 durch eine später zu erklärende Antriebsvorrichtung bei jedem Arbeitsspiel der Maschine einmal eingestellt wird. Wird aber der Hebel 37 so
; Aveit ausgeschwungen, bis sein Riegel 41 gegen den Lappen 22 anstößt, dann hat der Bolzen 38 eine Stellung auf dem Hebel 40 erhalten, die mehr oder weniger von der genannten Grundstellung entfernt liegt. Und wenn nun die Welle 45 mit Hebel 40 eine Schwingung im Sinne des Pfeiles / (Fig. 2) ausführt, so wirkt der Hebel 37, der bis dahin die Funktion eines Stellhebels hatte, etwa wie eine Pleuelstange und drängt den Bolzen 36 und alles, was mit diesem verbunden ist, um ein entsprechendes Stück zurück. Diese TBewegung" des Bolzens 36 in der Pfeilrichtung K (Fig. 1 und 2) ist diejenige Bewegung, welche, wie später gezeigt werden soll, zur Verschiebung des Stickrahmens von Stich zu Stich dient. Denn sie ist wegen der großen, durch die Exzenter 50, 51 hervorgerufenen Schubkraft zur Bewegung jener großen, trägen Masse befähigt, obwohl der schwache Hebel 10, welcher diese Bewegung zu begrenzen hat, nur gegen die wenig' widerstandsfähige Lochkante 21 der Jacquardkarte ι anstieß.
Ähnlich, wie nun der kleine Riegel 18 durch Festklemmen des Lappens 22 an seinem Ort zeitweilig festgehalten wird, geschieht ein Gleiches mit dem erheblich stärkeren Zapfen 38 Er bildet den oberen Teil eines Kulissensteines 54 (Fig. 8), welcher in der Kulisse des Hebels 40 kreisförmig geführt wird. Gegen die Unterkante des Kulissensteines 54 wirkt nun wiederum eine exzentrische Walze 55, Avelche entweder so wie in Fig. 8 und 9 dargestellt oder aber auch wie in Fig. 7 dargestellt mittelbar zur Wirkung gelangt, wenn man die Walze 55 in einen Exzenterkloben nach Art der Walze 25 einbettet.
Zum Hin- und Herdrehen der exzentrischen
Walze 55, die mit ihren beiderseitigen Zapfen ■ 56, 57 in dem Wellenkopf 58 der Welle 45 drehbar gelagert ist, dient der auf dem Zapfen 57 starr befestigte Hebel 59 (Fig. 1). Der in Fig. ι und 2 sichtbare Arm .60 ist kein beweglicher Hebel, sondern ein an dem Wellenkopf ς8 starr befestigter oder mit ihm aus dem Ganzen bestehender Teil, der lediglich den Zweck hat, die Feder 61 einhängen zu können, welche den Hebel 59 und daher auch die exzentrische Walze 55 rechts herumdreht, wenn der Hebel 59 von dem Schraubenanschlag 62 befreit ist. Die exzentrische Walze 55 wird· also gelöst und der Zapfen 38 behufs Verschiebung freigegeben, solange der Anschlag" 62 so wie in Fig. ι dargestellt den Hebel 59 zurückdrängt. Kann aber der Hebel 59 der Zugkraft seiner Feder 61 frei folgen, so bremst er den Zapfen 38, wo er längs des Hebels 40 auch stehen mag, an diesem seinem Orte fest.
In der schematischen Fig. 10 bedeutet 63, 64, 65 das Maschinengestell einer Schiffchenstickmaschine, indem in bekannter Weise der Stickereirahmen 66, 67, 68 innerhalb seiner eigenen senkrechten Ebene nach allen Richtungen hin beweglich aufgehängt und durch Gegengewichte ausbalanciert ist. In einer gewöhnlichen Schiffchenstickmaschine wird bekanntlich dieser Stickrahmen 66, 6j, 68 durch einen Pantographen von der . Hand des Stickers hin und her bewegt. Hier aber dienen zwei Wellen, nämlich eine senkrechte Welle 69 und eine wagerechte Welle 70, demselben Zweck und werden durch den oben beschriebenen Mechanismus in hin und her drehende Bewegungen versetzt, wobei ein auf der Welle 69 starr befestigtes Zahnrädchen 71 in eine wagerecht verschiebbar" gelagerte Zahnstange 72 eingreift, an deren linkem Ende die Schleife 73 vorgesehen ist. An dem Strickrahmen 66, 6y 68 ist ein dreieckiger Arm 74 befestigt, der einen Führungsstift 75 trägt. Der Stift 75 greift in die Schleife 73 hinein. Auf der Welle 70 ist ebenfalls ein Zahnrädchen j6 starr befestigt, welches in die senkrecht auf und nieder schiebbar gelagerte Zahnstange 1J1J eingreift. Am oberen Ende der Zahnstange yj ist die Schleife 78 angebracht, in welche ebenfalls der vorhin genannte Stift 75 eingreift. Angenommen, die Welle 70 werde augenblicklich festgehalten, d. h. sie drehe sich nicht, und die Welle 69 mache eine gewisse Winkeldrehung, so wird der Stift 75 durch Vermittlung des Zahneingriffes 71, 72 von der Schleife 73 in wagerechter Richtung verschoben, und infolgedessen muß auch der ganze Stickrahmen 66, 67, 68 an dieser wagerechten Verschiebung teilnehmen. Da die Schleife 78, wie vorausgesetzt wurde, in diesem Augenblick unbewegt lieh feststeht, so gleitet dabei der Stift 75 in dieser Schleife, d. h! der Stickrahmen selbst hat keine senkrechte Bewegung". Wird umgekehrt die Welle 69 augenblicklich festgehalten, und dreht sich nun die Welle 70, so wird der Stift 75 und somit der ganze Stickrahmen nur senkrecht auf und nieder bewegt, und der Stift
75 gleitet dabei in der senkrechten Schleife 73. Werden die beiden Wellen 69 und 70 gleichzeitig gedreht, so wird offensichtlich der Stift 75 von den beiden Schleifen 73 und 78 in einer schrägen Richtung geführt, und dieser schräggerichteten Bewegung folgt der Stickrahmen 66, 67, 68. So also geben die Drehungswinkel und die Drelumgsrichtungen der beiden Wellen 69 und 70 stets die Bewegungen des Stickrahmens nach irgendeiner Richtung, wagerecht, senkrecht oder schräg, an.
Zurückkommend auf Fig. 1 und 2 möge nun darauf hingewiesen werden, daß die Löcher 21 auf der einen Hälfte der Jacquardkarte 1 die Bewegungen der senkrechten Welle 69 für die wagerechten Bewegungen des Stickrahmens, die Löcher 21 aber auf der anderen Hälfte der .Jacquardkarte die Bewegungen der wagerech-
■ ten Welle 70 für die senkrechten Bewegungen des Stickrahmens zu regeln haben. Aus diesem Grunde ist auch in Fig. 2 alles doppelt und symmetrisch vorhanden, was oben näher erläutert wurde, obwohl zur Vereinfachung der Zeichnung nicht alles doppelt gezeichnet ist.
Eine Ausnahme von der symmetrischen Anordnung macht naturgemäß die Lagerung und der Antrieb der beiden Wellen 69 und 70.
Dieser Antrieb . geschieht wie folgt und möge zunächst für die senkrechte Welle 69, für die wagerechten Stickrahmenbewegungen, erläutert werden.
Der Zapfen 36, von welchem oben erklärt wurde, daß er wagerecht hin und her geführt werde, treibt einen Schlitten 79, 80, 81, 82, der den Bewegungen des Zapfens 36 folgen muß, hin und her. Der genannte Schlitten 79, 80, .81, 82 ist auf irgendeine Weise wagerecht geradlinig geführt. Auf der Welle 69 ist eine zylindrische Scheibe 83 starr befestigt, gegen deren Umfang abwechselnd das eine Mal die Straße 84, das andere Mal die Straße 85 mittels einer exzentrischen Rolle 86 gepreßt werden kann. Die Straßen 84, 85 sind um die Zapfen 79, 80 um einen sehr geringen Winkel schwingbar gelagert und werden durch eine Kuppelstange 87 beweglich miteinander verbunden. Ist, wie in Fig. 2 angenommen, die Straße 84 gegen die Reibscheibe 83 gedrückt, also die Straße 85 frei, und macht der Bolzen 36 eine Bewegung in der Richtung des Pfeiles K, so wird die Welle 69 rechts herumgedreht, und der Stickrahmen 66,67,68 (Fig. 10) macht eine wagerechte Bewegung in der entsprechenden Richtung. Würde aber nicht die Straße 84, sondern die Straße 85 mittels der exzentrischen Rolle 86 gegen den Umfang der Scheibe 83 gepreßt werden, so würde bei derselben Bewegungsrichtung K des Bolzens 36 die Drehung der Welle 69 in der entgegengesetzten Richtung, also links herum, erfolgen. Genau dieselbe Antriebsvorrichtung wie die soeben beschriebene 83, 84, 85, 86 ist auch für den Antrieb der wagerechten Welle 70, d. h. für die Hervorrufung der senkrechten Stickrahmenbewegungen, vorhanden und in Fig. 1 mit 83', 84', 85', 86' angedeutet. Beide Antriebsmechanismen unterscheiden sich nur dadurch, daß sie um 900 gegeneinander verdreht gelagert sind. Der Antrieb der exzentrischen Rolle 86 soll später erklärt werden.
Auf der Hauptwelle 49 sind eine größere Anzahl Exzenter befestigt, von denen diejenigen 50 und 51 bereits erwähnt wurden. Die anderen Exzenter sind, um die Zeichnung nicht undeutlich zu machen, nicht dargestellt. Auf dem Umfang eines dieser nicht dargestellten Exzenter läuft die Rolle 88, welche in dem Hebel 89 drehbar steckt und um die Welle 90 schwingt. Auf dieser Welle 90 ist auch der gegabelte Hebel 91, 92 befestigt. 91 ist derjenige Hebel, an welchem der Schraubenanschlag 62 sitzt. Der Hebel 92 aber hat einen nasenartigen Vorsprung, der dazu bestimmt ist, gegen einen Haken 93 zu wirken, welcher das Ende eines Armes 94 bildet. Dieser Arm 94 bildet einen Teil des mehrfach erwähnten Schiebers, welchem der Bolzen 36 angehört. Der Eingriff zwischen 92 und 93 hat den Zweck, den Bolzen 36 in einem bestimmten Augenblick des Arbeitsspieles genau in den Endpunkt seiner wagerechten Bewegungsbahn zu zwingen, falls er nicht schon dort stehen sollte. Denn dieser Endpunkt der Bahn ist gleichzeitig der genaue Schwingungsmittelpunkt des kreisbogenförmigen Kulissenhebels 40, längs welchem der Bolzen 38 geführt werden muß. Dann aber, wenn der Bolzen 36 durch den Eingriff von 92, 93 in diesem Mittelpunkt gesichert worden ist, hat auch der Hebel 91 den Hebel 59 niedergedrückt, d. h. es hat die exzentrische Walze 55 (s. Fig. 8 und 9) den Bolzen 38 freigegeben, und dieser kann nun längs, der Bahn 40 eine Schwingung ausführen so weit, bis der Riegel 41 an den Lappen 22 anstößt.
Nunmehr soll erklärt werden, wie die Schwingung des Bolzens 38 um den Mittelpunkt 36 so möglich ist, daß sie aufhört, wenn 41 an 22 anschlägt. Das geschieht wiederum ähnlich, wie schon in bezug auf den Fühlhebel 10 erklärt wurde, der ja auch in einem veränderlichen Punkt seiner Bahn plötzlich festgehalten werden mußte, durch Reibungsmitnahme. Der um den Bolzen 36 schwingende Hebel 37, an dessen äußerem Ende der Bolzen 38 und der Stellarm 39 mit dem Riegel 41 sitzt, bildet ein starres Stück mit dem Hebel 95 (Fig. 2). Dieser Hebel 95 aber trägt an seinem Ende ein mit Leder gepolstertes Zangenpaar 96,97 (Fig. 1), welches durch Federdruck zusammengehalten wird und eine gerade Stange 98 packt. Die Stange 98 ist durch ein
Kreuzgelenk mit dem Hebel99 verbunden, welcher auf der Welle 100 starr befestigt ist (Fig. 1). Die Welle 100 wird wiederum von einem auf der Hauptwelle 49 sitzenden Exzenter in einem bestimmten Augenblick des Arbeitsganges hin- und in einem anderen Augenblick zurückgedreht. Der Winkelhebel 95, 37, welcher um den Zapfen 36 schwingt, wird also im allgemeinen dem Antrieb des Hebels 99 folgen müssen. Von dem Augenblick ab aber, wo der Riegel 41 an den Lappen 22 anstößt, hört diese Mitnahme auf, und das mit Leder gepolsterte Zangenpaar 96, 97 rutscht während der übrigen Bewegung des Hebels 99 auf der Stange 98 entlang.
Nachstehend soll erklärt werden, wie die Schon erwähnten exzentrischen Rollen 86 und 86' in der einen oder in der anderen Richtung gedreht werden, damit das eine Mal die Straße 84, das andere Mal die Straße 85 gegen die Reibscheibe 83 angepreßt wird.
Dieser Antrieb muß selbstverständlich auch von der Jacquardkarte 1 aus geregelt werden. Zu diesem Zwecke sind in der Jacquardkarte . 25 an bestimmten Stellen Löcher 101 eingeschlagen, die dazu dienen, einer kleinen Nase 102 (s. Fig. 3) den Durchtritt zu gewähren. Bei ■ jedem Arbeitsspiel wird diese Nase 102 durch den nachstehend beschriebenen Mechanismus mit einer sehr geringen Kraft nach oben gedrückt. Findet sie bei dieser Aufwärtsbewegung kein Loch 101 in der Karte, so bleibt sie unten und gelangt alsdann nicht zu der Wirkung, welche eine Drehung der exzentrischen Rolle 86 bedeutet. Zwischen den Walzen 3 und 4 ist eine feststehende Tischplatte 103 angeordnet. Dicht über dieser Tischplatte 103 wird die Jacquardkarte 1 geführt. Unterhalb der Tischplatte 103 ist nahe den beiden Rändem der Jacquardkarte ein um den Stift 104 schwingendes Blech 105 angeordnet, welches oben mit der Nase 102 versehen ist und unten auf einem kleinen Hebel 106 aufruht, welcher um den Stift 107 schwingbar gelagert ist.
Durch einen Mechanismus, welcher wiederum von einem auf der Hauptwelle 49 sitzenden Exzenter bewegt wird, wird ein Zapfen 108 bei jedem Arbeitsspiel in wagerechter Richtung hin und her bewegt. Der Zapfen 108 be-
g0 rührt einerseits den Hebel 106, andererseits ein schwaches Federchen 109, welches an dem Hebel 106 befestigt ist. Bewegt sich nun der Zapfen 108 in Fig. 3 nach rechts, so nimmt er dabei den Hebel 106 mit, dessen oberes Ende gegen die Nase 110 des Blechhebelchens 105 anstößt, wodurch die Nase 102 gezwungen wird, niederzusinken, d. h. aus dem Loch 101 der Jacquardkarte sich zurückzuziehen. Wird aber der Zapfen 108 in Fig. 3 nach links bewegt, so können zwei Fälle eintreten. Findet nämlich die Nase 102 ein Loch in der Jacquardkarte, dann folgt der Hebel 106. gezwungen durch das Federchen 109, dieser Linksbewegung des Zapfens 108 und drängt den Blechhebel 105 nach oben, so daß die Nase 102 durch das Kartenloch hindurchgeht; oder aber die Nase 102 rindet kein Loch in der Karte. Dann vermag der Hebel 106 den Hebel 105 nicht aufzurichten, d. h. der Hebel 106 bleibt zurück, die Feder 109 gibt nach, weil das obere Ende des Hebels 106 an dem Blechhebelchen 105 Widerstand findet, wie in Fig. 12 zu sehen ist. Wenn der Zapfen 108 aus der in den Fig. 3 und 11 angegebenen Stellung wieder in seine Grundlage nach rechts zurückbewegt wird, so bewegt er den Hebel 106 mit, und das obere Ende des Hebels 106 stößt dabei an die Nase 110 des Blechhebels 105 an, drängt sie zurück, und zwingt dadurch auch die Nase 102, wieder aus dem Loch der Jacquardkarte 1 sich abwärts zurückzuziehen.
Genau in der Richtung, in welcher die Nase 102 ab und zu aus der Oberfläche der Jacquardkarte ι herausschaut, wird eine Stange in bei jedem Arbeitsspiel einmal wagerecht in ihrer eigenen Längsrichtung hin . und her geführt. Findet hierbei das vordere Ende dieser Stange 111 die hervorschauende Nase 102, so stößt sie an diese an und kann sich nicht weiterbewegen. Anderenfalls, d. h. ist die Nase 102 nicht über der Jacquardkarte erschienen, so setzt die Stange 111 ihren vollen Hub ungehindert fort.
Diese Bewegung der Stange in und die Verhinderung ihrer Bewegung mittels der Nase 102 geschieht, wie schon oben angedeutet, zu dem Zwecke, die in den Fig. 1 und 2 ersichtlichen, exzentrischen Rollen 86 so zu steuern, daß die Rechts- und Linksdrehungen der senkrechten Welle 69 für die wagerechten Bewegungen des Stickrahmens und die Rechtsund Linksdrehungen der wagerechten Welle 70 für die senkrechten Bewegungen des Stickrahmens mustermäßig gelenkt werden. Nunmehr soll der Antriebsmechanismus für die Hin- und Herschiebung der Stange in und die Übertragung der Bewegungen auf die exzentrischen Rollen 86 und 86' erklärt werden.
Vorn im Maschinengestell sind zwei Wellen 112 und 113 gelagert (s. die Fig. 1 und 2 sowie die Fig. 11 und 12), und auf der Welle 112 ist ein Hebel 114 befestigt, an dessen freiem Ende die Laufrolle 115 drehbar gelagert ist, welche man sich auf dem Umfang eines Exzenters ruhend denken muß, welches auf der xlg Hauptwelle 49 (Fig. 1) befestigt ist. Ferner ist auf der Welle 112 ein Hebel 116 mit einer Rolle 117 befestigt.
Lose drehbar auf der Welle 112 sitzen mehrere Hebel, in denen die Gelenkbolzen 118, 119 und 120 angeordnet sind. Auch auf der Welle 113 sind mehrere Hebel drehbar ange-
ordnet, welche die Gelenkbolzen 121 und 122 besitzen.
Die beiden Gelenkbolzen 119 und 122 sind durch ein dreiarraiges Verbindungsstück 119, 123, 122 beweglich miteinander verbunden. Die beiden Gelenkbolzen 118 und 123 sind niemals beide gleichzeitig vorhanden. Es existiert für diese beiden Löcher 118 und 123 nur ein einziger Gelenkbolzen. Er wird also entweder in das Loch 118 oder in das Loch 123 hineingesteckt. Die beiden schematischen Nebenfiguren 14 und 15 lassen erkennen, daß beispielsweise der Bolzen 123 zur Verbindung der betreffenden Teile dient. Infolge der Hebel-
!5 bewegung hat sich das leere Bolzenloch 118 von dem ebenfalls leeren Bolzenloch n8' entfernt.
Eine Zugstange 124 besitzt ebenfalls zwei Bolzenlöcher 118 und 123, und diese Zugstange
ao 124 ist es, welche die Verbindung mit der exzentrischen Rolle 86 bzw. 86' (Fig. 1 und 2) herstellt. Je nachdem nämlich der Scharnierbolzen in das Loch 118 oder in das Loch 123 gesteckt wird, wird bei einer bestimmten Bewegung der in den Fig. 11 und 12 dargestellten Mechanismen die Zugstange 124 bzw. 124' in der einen oder in der anderen Richtung hin und her bewegt, und demzufolge wird auch entweder die Straße 84 oder die Straße 85 gegen den Umfang der Rolle 83 gepreßt und die Rechts- oder Linksdrehungen der Welle 69 bzw. der Welle 70 eingeleitet.
In dem vorderen, oberen Teil des Maschinengestelles ist eine Welle 125 gelagert, welche in den Fig. 1 und 2 sowie in den Fig. 11, 12, 14 und 15 angegeben ist. Diese Welle wird durch Vermittlung eines in der Zeichnung nicht ersichtlichen Hebels und Exzenters von der Hauptwelle 49 aus bei jedem Arbeitsspiel
4.0 einmal in einem bestimmten Augenblick um einen kleinen Winkel hin und her gedreht, so daß die beiden Hebel 126, welche rechts und links in der Maschine auf der Welle 125 sitzen, bei jedem Arbeitsspiel einmal auf und nieder bewegt werden. Die freien Enden der beiden Hebel 126 sind durch eine Stange 127 miteinander verbunden. Zwei senkrechte Zugstangen 128 und 129 haben an ihrem oberen Ende je eine halbkreisförmige Ausbuchtung, mit
g0 welcher sie abwechselnd auf die Stange 127 aufgehängt, d. h. mit ihr verkuppelt werden können. In den Fig. 1, 11 und 14 ist beispielsweise die Stange 128 auf die Stange 127 aufgehängt. In den Fig. 12 und 15 ist dieses in
55' bezug auf die Stange 129 der Fall. Diejenige Stange nun, 128 oder 129, welche auf die Stange 127 aufgehängt ist, muß der Bewegung des Hebels 126 folgen. Die Regelung darüber, welche der beiden Stangen, 128 oder
6d 129, mit 127 verkuppelt werden soll, besorgt nuja die Stange in in Verbindung mit der Nase 102, welche ab und zu aus der Oberfläche der Jacquardkarte 1 herausschaut.
Die Stange 111 ist nämlich durch den Scharnierbolzen 130 mit der Stange 128 beweglich verbunden, und die Stange 129 wird durch eine Feder 131 regelmäßig an die Stange 128 herangezogen, wobei eine an der Stange 129 angeordnete Nase 132 einen bestimmten Abstand zwischen 128 und 129 sichert. Eine Feder 133 zieht die Stange 128 regelmäßig nach links so weit, bis die an der Stange 128 angeordnete Straße 134 an die Rolle 117 des Hebels 116 anstößt.
Der Vorgang vollzieht sich also etwa folgendermaßen :
Der Hebel 116 macht bei jedem Arbeitsspiel einmal eine kurze Links- und Rechtsbewegung. Die beiden Hebel 128 und 129, veranlaßt durch die beiden Federn 133 und 131, folgen dieser Links- und Rechtsbewegung des Hebels 116 für den Fall, daß die Nase 102 nicht aus der Jacquardkarte 1 aufwärts hervorragt. Ist dieses aber der Fall, so stößt die Stange in an die Nase 102 an und verhindert, trotz der Feder 133, daß der Hebel 128 der Linksbewegung des Hebels 116 folgen kann, dabei wird natürlich die Rolle 117 sich von der Straße 134 abheben. In demselben Augenblick nun, wo die Nase 102 die Stange in festhält, macht der Hebel 126 eine kurze Aufwärtsbewegung, go und weil nun die Stange 128 auf der Stange 127 aufgehängt ist, so wird die Stange 128 mit nach oben gezogen. Diesen Fall stellt Fig. 14 dar. War aber die Nase 102 nicht oberhalb der Karte 1 erschienen, so wurde nicht die Stange 128, sondern die Stange 129 auf die Stange 127 gekuppelt, und es blieb nun die Stange 128 unten, und die Stange 129 wurde nach oben gezogen. Diesen Fall stellt Fig. 15 dar.
Bei diesen vorstehenden Erklärungen ist immer vorausgesetzt worden, daß bei dem Gelenk 123 der Gelenkbolzen vorhanden war. Wird der Gelenkbolzen aber nicht bei 123, sondern bei dem Gelenk 118 eingesteckt, dann erfolgen dieselben.Bewegungen, wie in Fig. 14 und 15 erläutert, mit demjenigen Erfolge, den die Fig. 16 und 17 zeigen. Der Unterschied besteht offenbar darin, daß die Stange 124 in Fig. 16 die entgegengesetzte Bewegung wie in no Fig. 14 und in Fig. 17 die entgegengesetzte Bewegung wie in Fig. 15 ausführt.
Es ist daher verständlich, daß, wenn man beispielsweise ein Muster, wie dasjenige bei α in Fig. 13 angedeutet, in der symmetrischen, entgegengesetzten Anordnung sticken will, nur nötig hat, den erwähnten Gelenkbolzen das eine Mal bei 118, das andere Mal bei 123 in das Gelenk einzuschieben. Unter der Voraussetzung, daß dieses Umwechseln des Bolzens auf derjenigen Seite der Maschine geschah,
auf welcher nur die wagerechten Bewegungen des Stickrahmens geleitet werden, entsteht in Fig. 13 das Musterbild b. Würde man nun auch auf der anderen Seite der Maschine, auf welcher die senkrechten Bewegungen des Stickrahmens geleitet werden, eine ebensolche Umwechslung des Gelenkbolzens vornehmen, so würde das Musterbild c entstehen, und würde man endlich unter Belassung des letztgedachten Bolzens an dem letztgedachten Orte den auf der gegenüberliegenden Seite der Maschine vorhandenen Bolzen wieder bei 123 fortnehmen und bei 118 einschieben, so würde schließlich das Musterbild d auf der Stickereifläche zustände kommen. Auf diese Weise ist es also durch einfaches Umstecken des Bolzens bei oder 123 möglich, vier verschiedene Lagen eines und desselben Musters von nur einmal geschlagener Jacquardkarte abzusticken.
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Claims (6)

Patent-Ansprüche :
1. Stickrahmenführung für selbsttätige Stickmaschinen, bei welcher ein den Stickrahmen treibender, längenveränderlicher Hebel unter dem Einfluß einer Musterkarte eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die längenveränderliche Einstellung des Hebels (40) von einem Fühler (10) beeinflußt wird, der sich den in der Musterkarte mustergemäß eingeschlagenen Löchern entsprechend einstellt, ohne an eine vorausbestimmte Rastpunktteilung gebunden zu sein.
2. Stickrahmenführung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung der durch den kleinen und schwachen Fühler (10) gewonnenen Einstellung auf ein größeres und schwereres Einstellmittel (38) an dem längenveränderliehen Hebel (40) an jedem beliebigen teilungslosen Rastort ein vom Fühler (10) unmittelbar eingestellter leichter Anschlag" (22) in einer schraubstockartigen Umklammerung (24) so lange festgehalten wird, bis das genannte schwere Einstellmittel (38) an ihn herangeschoben und alsdann ebenfalls in einer solchen Umklammerung (55) unverrückbar festgespannt ist.
3. Stickrahmenführung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung der durch den Fühler (10) und den von ihm unmittelbar eingestellten Anschlag (22) gewonnenen Einstellung des längs veränderlichen Rahmentreibhebels (40) auf den Stickrahmen an jedem beliebigen teilungslosen Rastort ein längs des längenveränderlichen Treibhebels (40) einstellbarer Gelenkbolzen (38) in der schraubstockartigen Umklammerung (55) so lange festgehalten wird, bis die Einstellung des Stickrahmens erfolgt und der Treibhebel (40) wieder in seine Grundstellung zurückgedreht ist.
4. Stickrahmenführung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die veränderlich einstellbaren Einstellmittel (22, 38) mit den sie bewegenden Antreibern (8 bzw. 99), deren Weglängen während der aufeinanderfolgenden Arbeitsspiele gleichbleiben, durch Reibungskupphingen verbunden werden.
5. Stickrahmenführung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Umsteuerungsvorrichtung, durch welche unter Mitwirkung eines Fühlhebels (102), weleher in besondere für diesen Zweck vorgesehene Löcher (111) der Musterkarte eingreift, die Richtung der dem Stickrahmen zu erteilenden Verschiebung trotz gleichsinnig bleibender Bewegungsrichtung des Rahmentreibhebels (40) umkehrbar ist, so daß für die wagerechten und für die senkrechten Bewegungen des Stickrahmens je nur eine Schar Musterlöcher (21) in der Musterkarte erforderlich ist, und jedes Loch sowohl eine Links- wie eine Rechtsverschiebung bzw. sowohl eine Aufwärtswie auch eine Abwärtsverschiebung des Stickrahmens vermitteln kann.
6. Stickrahmenführung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Umsteuerungsvorrichtung, mittels welcher die Richtung der dem Stickrahmen zu erteilenden Verschiebungen trotz gleichsinnig bleibender Bewegungsrichtung des Rahmentreibhebels (40) dadurch umkehrbar ist, daß gewisse Gelenkpunkte (118, 123) eines die BeAvegungen übertragenden Hebelwerkes durch Umstöpseln ihres Gelenkbolzens vertauscht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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