-
Automat für Stickmaschinen. Die Erfindung bezieht. sich auf einen
Automaten für Stichmaschinen, durch welchen die Verstellgrößen des Gatters mittels
eines Hebelgetriebes von unveränderlichen Stellbewegungen mehrerer Antriebsteile
abgeleitet werden. Für diesen Zweck ist bereits vorgeschlagen worden, an den Stellhebeln
Kurbeln von verschiedenem Hub angreifen zu lassen und die dadurch bedingten verschieden
großen Atisschwenkwege mehrerer Stellhebel durch Verbindungshebel mit entsprechend
bemessenen Hebelarmen zu der gewünschten Stellbewegung für das Gatter zu vereinigen.
Diese Stelleinrichtung hat den Nachteil, daß einerseits die Schaltbewegungen für
die Kurbeln von den Platinen aus in umständlicher Weise durchführbar ist und anderseits
infolge der ungleichmäßigen Unterteilung der einzelnen Hebel und ihrer gegenseitigen
Verbindung miteinander das Ablesen der Stichgröße von der geschlagenen Karte erschwert
ist. Man hat hierbei zu berücksichtigen, daß es beim Betrieb von Automatenstickmaschinen
von wesentlicher Bedeutung ist, ob man jeden Stickstich leicht auf der Karte herausfinden
kann, um etwa notwendig werdende Änderungen der letzteren leicht durchführen zu
können. Dies ist beispielsweise dann erforderlich, wenn sich der Stickereistoff
beim Sticken verzieht oder Kartenschlagfelller beseitigt werden müssen.
-
Lm die genannten Nachteile zu beheben, wird erfindungsgemäß ein Hebelgetriebe
verwendet, bei dem sämtliche Stellhebel als gleicharmige Doppelhebel ausgebildet
und derart hintereinandergeschaltet sind, daß in der Mitte eines jeden Hebels der
nächstfolgende finit seinem einen Ende angelenkt ist, während auf das andere, freie
Ende dessell,en die für alle Hebel gleich große Antriebsbewegung nach hl aßgabe
der Jacquardvor richturig übertragbar ist und der letzte Hebel dann in an sich bekannter
Weise die summierten Bewegungen auf den zu verstellenden Maschinenteil überträgt.
Je nachdem null, ob das Hebelgetriebe nach jedem Stickvorgang in eine bestimmte
Anfangsstellung zurückgeführt (Rückstellgetriebe), oder ob es einfach von der jeweiligen
Endstellung aus gemäß der Größe des nächsten Stickstiches umgestellt wird (Umstellgetriebe),
ergeben sich verschiedene Ausführungsformen der Erfindung, die nachstehend näher
erläutert sind. Für die Höhen- und Seitenverstellung sind in bekannter Weise zwei
gesonderte Stellwerke erforderlich, die im wesentlichen einander gleich sind, so
daß sich die Beschreibung auf eines der beiden beschränken kann, wobei es offengelassen
bleibt, ob von diesem die Höhen- oder Seitenstellbewegung des Gatters abgeleitet
wird.
-
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt ein Umstellgetriebe.
-
Die Abb. 2 bis 4. erläutern das Zusammenarbeiten der Platinen mit
den Stellschienen. Abb. 5 veranschaulicht ein Rückstellgetriebe.
-
Abb. 6 läßt die Verkupplung mehrerer Hebelgetriebe durch ein Differentialräderwerk
erkennen.
-
Gemäß Abb. r wird die Stellbewegung des Gatters durch Nadelplatinen
i abgeleitet, die in all sich bekannter Weise vor jedem Arbeitsspiel durch einen
Hebel 2 in eine bestimmte Ausgangsstellung gebracht werden, wonach sofort einzelne
von ihnen durch die Bewegung einer jacquardkarte zurückgedrängt «-erden. In bekannter
Weise verbleiben hierbei diejenigen Platinen i, deren "Ta(leln 3 in
entsprechende
Löcher der Jacquardkarte eindringen, in der Ausgangsstellung, während diejenigen
Platinen i, deren Nadeln 3 vor keinen i Kartenloch stehen, durch die harte zurückgedrängt
werden.
-
Das rückwärtige Ende der Platinen i besitzt eine Aussparung .I, so
daß zwei Nasen 5 und 6 gebildet «-erden. Diese bestimmen je nach der Einstellung
der Platinen i die Bewegung der Stellschienen 7, die an je einem der Stellhebel
8 bis 14 angelenkt sind. Von letzteren ist Hebel ä finit seinem unteren Ende vierschwenkbar
bei 15 im Maschinengestell gelagert. In seiner Mitte greift bei dein Bolzen ä' der
nächste Hebel 9 an, in dessen 1L%iitte wiederum durch den Zapfen g' der nächste
Hebel io gelagert ist usf. Auf diese Weise entsteht ein Getriebe, das folgende Eigenschaften
hat: Wird das obere Ende 8" des Hebels 8 um eine Längeneinheit verstellt, während
die oberen Enden aller übrigen Hebel 9 bis 14 durch ihre Stellschierien 7 festgehalten
bleiben, so wird der mittlere Lagerbolzen ,,' und infolgedessen auch das untere
Ende des Hebels g um eine halbe Längeneinheit verstellt. Diese Bewegring wird sogleich
in halber Größe auf den Bolzen g' und damit auf <las untere Ende des Hebels io
übertragen, so daß diese Teile nur um '/4 der Längeneinheit verstellt werden. Auf
diese Weise vermindert sich die Größe der Stellbewegung von Hebel zu Hebel. Das
untere Ende des Hebels i i erhält nur noch der ursprünglichen Stellbewegung, der
Hebel 12 nur '1", der Hebel 13 mir 1l32 und der Hebel 14 nur Die in der Mitte des
Hebels 1.1. angelenkte Zahnstange 16 wird somit nur um '/l2, der Stellbewegung des
olleren Hebelbolzens K" verstellt.
-
Wird in einem anderen Falle das obere Bilde des Hebels 8 festgehalten
und dafür nur das obere Ende des Hebels 12, also der Bolzen 12", durch die entsprechende
Stellschiene7' verstellt, so bleiben die Hebel 8 bis i i in Ruhe, dagegen wird das
untere Ende des Hebels 13 um eine halbe Längeneinheit und derng emäß i (las untere
Ende des Hebels 14 1,1111 'j' Längeneinheit und die Zahnstange 16 um 'j, 1_ängeneinheit
verstellt.
-
Es ist leicht einzusehen, daß auf (fiese Weise die verschiedensten
Bewegungsgrößen auf die Zahnstange 16 übertragen werden können, zumal ohne weiteres
verschiedene Hebel gleichzeitig verstellbar sind, und sich dann ihr Einfluß auf
die Zahnstange 16 summiert. Kennzeichnend für die Erfindung ist, (laß die f)beren
Enden aller Stellhebel 8 bis 1d., soweit sie überhaupt verstellt werden, um gleiche
Wegstrecken atisscliwingen, während die einzelnen Hebel S bis 14. verschieden lang
sein k(-iniien. Der letztere Umstand macht es inöglieh, die oberen Enden aller Stellhel)el
in ungefähr gleicher Höhe anzuordnen, so dali sich die Stellbewegungen leicht ableiten
lassen.
-
Die resultierende Bewegung der Zahnstange 16 wird in an sich bekannter
Weise auf ein Ritzel 17 übertragen, das im Maschinengestell vierdrehbar, jedoch
nicht achsial verschiebbar, gelagert ist und als Mutter für die Stellspindel 1 8
dient, die ihrerseits am Gatter angreift. je nachdem, ob diese Spindel 18 wagerecht
oder senkrecht gestellt ist, kann die abgeleitete Bewegung für die Seiten- oder
Höhenverstellung des Gatters dienen.
-
Es ist nun noch zu erläutern, auf «-elche @t eise die Stellschienen
7 in Abhängigkeit von der Einstelleiig der Platinen i verstellt werden, um diese
Bewegung auf die einzelnen Stellhebel 8 bis 14 des beschriebenen Getriebes zti übertragen.
-
Für diesen Zweck sind zwei Antriebshebel ig und 2o bei 21 bzw. 22
im Maschinengestell gelagert. Sie werden in an sich bekannter Weise so von der Antriebswelle
des Automaten bewegt, daß sie bei jedem Arbeitsspiel desselben in entgegengesetzter
Richtung zueinander hin und her schwingen und dabei die Stellschienen 7 je nach
ihrer Einstellung in der einen oder anderen Richtung mitnehmen. Zu diesem Zwecke
tragen die Hebel ig und 20 an ihrem freien Ende die Schlagleisten 23 bzw. 24., die
infolge ihrer Länge sämtliche Stellschienen 7 gleichzeitig beeinflussen können.
Die Schlagleisten 23 und 2.1. schwingen aber in solcher Entfernung aneinander vorbei,
daß sich die Stellschienen 7 stets nur im Bereich einer von beiden Schlagleisten
befinden. Die Stellschienen 7 besitzen ferner stufenartige Absätze 25 bzw. 26, die
unterschnitten sein können, damit die entsprechend gestalteten Schlagleisten 23
einen sicheren Angriffspunkt an ihnen finden und die Schienen 7 in zuverlässiger
Weise mitnehmen.
-
Außerdem trägt jede Stellschiene 7 einen Arm 27, der die zugehörige
Platine i übergreift und einen Vorsprung 28 aufweist. Dieser arbeitet gemäß den
Abb. 2 bis .I mit den Platinennasen 5 und (i zusammen und bestimmt dadurch die Einstellung
der Schienen 7 in bezug auf Schlagleisten 23 und 24.. Hierbei ist zu beachten, daß
der Stellweg der Schienen 7 wesentlich größer als derjenige der Platinen i ist.
je nachdem deshalb die Schienen 7 entweder in der rechten oder in der linken Endstellung
stehen, in die sie bei dem vorhergehenden Arbeitsspiel (furch die Schlagleisten
23 bzw. 24 gebracht sind, werden sich die Vorsprünge 28 entweder in der Nähe der
Nase 5 oller in derjenigen der -Nase 6 befinden und sich dementsprechend auf diese
aufsetzen oder neben ihnen in die Aussparung 4 der Platinen i gelangen. [in
ersteren
Fall ist die betreffende Stellschiene 7 so hoch geliol-en, daß ihre Stufe a6 im
Bereich der Schlagleiste 2.1. verbleibt und durch diese bei der nächsten Bewegung
des Hebels 2o nach links mitgenommen bzw. in der linken Endstellung festgehalten
wird, wenn sie bereits beim vorhergehenden Arbeitsspiel in diese Stellung gelangt
ist. Kann dagegen der Vorsprung 28 durch eine entsprechende Einstellung der Platinen
i in deren Vertiefung q. eingreifen, so gelangt die Stufe 25 der Schiene 7 in den
Bereich der Schlagleiste 23 und durch deren nächste Bewegung dementsprechend in
die rechte Grenzstellung. Entsprechend den beiden Grenzstellungen der Schiene 7
sind in dieser zwei Kerben g und 3o vorgesehen. Ferner ist im Maschinengestell eine
Keilschiene 31 senkrecht verstellbar gelagert, die von der Hauptantriebswelle des
Automaten aus abwechselnd gehoben und gesenkt wird. Über den Schienen 7 ist schließlich
noch eine Anschlagleiste 32 angeordnet, die mit der Keilleiste 31 derart zusammenwirkt,
daß sämtliche Schienen 7 zwischen den beiden Leisten 31 und 32 gewissermaßen wie
in einer Zange vorübergehend festgehalten und dabei zugleich genau ausgerichtet
werden. Die Anschlagleiste 3.2
kann federnd nachgiebig gelagert sein, damit
sie ausweichen kann, falls einmal eine der Stellschienen 7 nicht völlig in die gewünschte
Grenzstellung gelangt und somit die Keilleiste 31 nicht in die entsprechende Kerbe
29 bzw. 3o eingreifen kann. Hierbei kann man auch die Anschlagleiste 32 finit der
Ausrückvorrichtung des Automaten verbinden, damit in einem solchen Fall keine Stickfehler
entstehen.
-
Auf dein Arm 27 sind schließlich noch zwei Nasen 33 und 34 vorgesehen,
die mit dem Anschlag 32 zusammenwirken und die Bewegung der Stellschienen 7 begrenzen.
-
Die Arbeitsweise des beschriebenen Automaten ist nach den vorangegangenen
Ausführungen leicht zu übersehen.
-
Während des Stickvorganges sind die Stellschienen 7 durch die Keilleiste
31 hochgehoben und verriegelt und somit die Platinen i frei beweglich. Daher lassen
sich diese inzwischen zur Vorbereitung der nächsten Gatterverstellung durch den
Hebel 2 nach links in die Ausgangsstellung drücken und sodann durch eine Bewegung
der jacquardkarte für den nächsten Stickstich einstellen. Außerdem «-erden die Hebel
ig und 2o nach links bzw. rechts in die aus Abb. i ersichtliche Lage bewegt. Durch
diese Vorbereitung der nächsten Stellbewegung des Automaten kann wesentlich an Zeit
gespart werden, so daß ein ruhiges und verhältnismäßig langsames Arbeiten aller
Automatenteile möglich wird. Sobald der Stickvorgang beendet ist, wird die Keilleiste
31 gesenkt, wobei die Stellschienen ; ihr folgen, bis sich ihre Vorsprünge 28 auf
die Platinen i aufsetzen. Ist durch das vorhergehende Arbeitsspiel beispielsweise
die Schiene 7 gemäß Abb. i in die linke Grenzstellung gebracht worden und ist nun
die Platine i durch die jacquardkarte in ihre rechte Grenzlage eingestellt, so wird
sich der Vorsprung 28 auf die Nase 5 der Platine i aufsetzen und dadurch die Schiene
7 in' Bereich der Schlagleiste 2,4 halten. Sie wird demnach nicht verstellt, sondern
in der linken Grenzstellung erneut durch die Keilleiste 3 i für den nächsten Stickvorgang
verriegelt. Würde dagegen die Platine i gemäß Abb. 2 durch die Jacquardkarte nicht
zurückgedrückt, sondern in ihrer linken Grenzlage verblieben sein, so würde der
Vorsprung 28 in die Vertiefung d. der Platine i gelangen und damit die Stufe 25
der Stellschiene 7 in den Bereich der Schlagleiste 23 kommen, durch welche die letztere
beim nächsten Arbeitsspiel mitgenommen und in- die rechte Grenzstellung geschoben
wird, eine Bewegung, die unmittelbar auf den entsprechenden Stellhebel 8 bis 14
übertragen wird und dementsprechend das Gatter verstellt. In der gewünschten Endstellung
wird dann wieder die Schiene 7 durch die Keilleiste 31 verriegelt, nachdem die Schlagleisten
23 und 2q. in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt sind. Befindet sich in einem weiteren
Fall die Stehschiene 7 in der rechten Grenzstellung und wird nun angenommen, daß
die Platine i gemäß Abb. 3 durch die Bewegung der jacquardkarte in die rechte Grenzlage
zurückgeschoben sei, so wird der Vorsprung 28 der Schiene 7 gleichfalls in die Vertiefung
4., aber neben der Nase 6, gelangen. Dadurch wird die Schiene 7 beine Niedergehen
der Keilleiste 31 so weit gesenkt, daß sie aus dein Bereich der Schlagleiste 24
kommt, also nicht nach links verschoben wird, sondern in der rechten Grenzstellung
stehenbleibt. Sollte trotzdem etwa einmal aus irgendwelchen Gründen eine Ver-Schiebung
der Schiene 7 erfolgen, so wird sie durch die Schlagseite 23 in die rechte Grenzstellung
zurückgeführt und in dieser schließlich durch die Keilleiste 31 verriegelt. Der
vierte denkbare Fall ist noch der, daß die Schieile 7 vom vorhergehenden Arbeitsspiel
in der rechten Grundstellung steht und die Platine i durch die Karte nicht beeinflußt
wird, also gemäß Abb. q. in ihrer linken Stellung verharrt. Dann setzt sich der
Vorsprung 28 beim Senken der Schiene 7 auf die Nase 6 auf, so daß die Schiene 7
durch ihre Stufe 26
im Bereich der Schlagleiste 2d. verbleibt und durch diese
in die linke Grenzstellung initgenominen wird, in welcher die Schiene 7
schließlich
durch die Keilleiste 31 verriegelt wird. Es muß Vorsorge getroffen sein, daß die
Schiene 7 während dieser Linksbewegung nicht aus dein Bereich der Schlagseite 2.1
herausfallen kann, was z. B. durch einen feder= blattartigen Greifer 35 verhütet
wird, der an der Schiene 7 vorgesehen ist.
-
Aus dein Vorangehenden ergibt sich, daß je nach der Einstellung der
Platine i die Schiene 7 entweder in die linke oder in die rechte Grenzstellung gebracht
wird.
-
Mit dein beschriebenen Automaten lassen sich kleinere Stickmuster
ohne weiteres ausführen, zumal man es in der Hand hat, durch die "Zahl der hintereinandergeschalteten
Hebel den Wirkungsbereich des Schaltgetriebes beliebig zu vergrößern. Sollen aber
einmal niit dein Automaten größere Muster gestickt werden, für die der Stellber
eich des Hebelgetriebes nicht ausreicht, so ist das Muster in einzelne Felder zu
-zerlegen, die sich an ihren Rändern gegenseitig etwas überdecken. Jedes Teilfeld
wird dann in der beschriebenen Weise bestickt, wobei die Zahnstange 16 finit dein
Ritzel 17 dauernd in Eingriff bleibt; denn das Gatter wird hierbei gewissermaßen
in bezug auf eine bestimmte Nullstellung bewegt, die derjenigen Einstellung des
Gatters entspricht, bei welcher sämtliche Stellschienen in die linke Grenzlage gebracht
sind. Trotzdem führt das Gatter zwischen je zwei Stickstichen nur die kleinsten
möglichen Stehwege aus.
-
Ist in der geschilderten Weise ein Teilfeld des Stickmusters fertiggestickt,
so ist die Zahnstange 16 aus dem Ritzel 17 auszuheben, also der Automat von dem
Gatter abzukoppeln, was mittels der Stange 36 durch eine besondere Platine leicht
selbsttätig ausführbar ist. Das Hebelgetriebe wird sodann z. 33. dadurch, daß sämtliche
Platinen i durch die Jacquardkarte zurückgedrückt und hierauf alle Stellschienen
7 in die linke Grenzstellung gebracht «-erden, in eine bestimmte Anfangslage eingestellt,
ohne daß dabei das Gatter mitgenommen wird, dann erst wird durch die Stange 36 die
Zalilistalige 16 wieder in (las Ritzel 17 eingelegt und das Gatter durch den Automaten
so weit `erstellt, daß sich die Nadelspitzen der Stickwerkzeuge vor demjenigen Punkt
der Stickfläche befinden, welcher für den nächsten Stickniusterteil als Nullpunkt
gelten soll. Befindet sich dieser nächste Musterteil so weit voll dem vorher fertiggestellten
entfernt, daß die neue Grilndstellung nicht mit einem einzigen Sprengstich erreicht
werden kann, so müssen deren mehrere ausgeführt werden, wobei abwechselnd die Zahnstange
16 in oder außer Eingriff mit dem Ritzel 17 gebracht wird.
-
Wünscht man hingegen den Automat so zu bauen, daß alle Stellhebel
nach jedem Stichstich stets in eine bestimmte Ausgangsstellung zurückgeführt werden
und das Gatter somit für jeden Stickstich gleichmäßig weitergeschaltet wird, so
ist die Verbindung zwischen Automat und Gatter in bekannter Weise gemäß Abb. 5 mittels
einer Zahnstangenschleife 16' auszuführen und außerdem das Zusammenarbeiten der
Schlagleisten mit den Stellschienen entsprechend abzuändern. Hiernach ergibt sich
die in Abb.5 dargestellte Ausführungsform des Automaten. Die Platinen i sind hierbei
kürzer gehalten als nach Abb. i, weil sie nur eine einzige Nase 5 benötigen. Ferner
ist die Stufe 26 an den Stellschienen ; so hoch bemessen, daß letztere sich stets
im Bereich der Schlagseite 24. befinden, also bei jeder Schlagbewegung von dieser
in die linke Ausgangslage zurückgebracht werden. Die Hebel icg und 2o führen im
übrigen nicht gegenläufige Bewegungen aus, sondern es schwingen stets beide gleichmäßig
nach rechts und hierauf beide nach links. Eine weitere Abänderung des Getriebes
ist noch insofern notwendig, als durch Vermittlung einer exzentrisch gelagerten
Welle 37 sämtliche Stehschienen 7 bei der Rückwärtsbewegung der Hebel 19 und 2o
hochgehoben bleiben müssen, nachdem sich die Keilleiste 31 bereits gesenkt hat.
Die Arbeitsweise dieses abgeänderten Getriebes ergibt sich aus dein Folgenden: Nach
der Durchführung einer Stellbewegung wird der Automat von dein Gatter abgekuppelt.
Zu diesem Zweck wird die Zahnstaligenschleife 16' mittels der Stange 36 selbsttätig
in eine solche Lage zu dem Ritzel 17 gehoben, daß weder ihre obere noch ihre untere
Zahnstange in Eingriff mit diesem steht. Dafür wird das Ritzel 17 zweckmäßigerweise
während des Stickvorganges durch ein mit ihm verbundenes Sperrad in der jeweiligen
Stellung verriegelt. Sobald (-lies geschehen ist, wird die nächste Stellbewegung
des Automaten vorbereitet. In erster Linie werden die Platinen i durch den Hebel
2 in ihre Grundstellung nach rechts geschoben und unmittelbar danach in all sich
bekannter Weise durch die Jacquardkarte für clen neuen Stickstich eingestellt. Währenddessen
schwingt die exzentrisch gelagerte Welle 34 so weit herum, daß sie die Stellschienen
7 hochgehoben hält. Die Keilleiste 3 1 wird sodann gesenkt, und die beiden Hebel
19 und 2o schwingen nach links in die aus Abb.6 ersichtliche Ausgangsstellung, wobei
die Stellschienen 7 durch die Schlagleiste 24 mitgenommen «erden. Hierauf dreht
sich die Welle 3.1. um i 8o0 herum, und die Stellschienen 7 senken sich dabei so
weit, als es die Platinen i bzw. deren Nasen 5 -zulassen.
Diejenigen
Stellschienen, deren Vorsprünge 28 durch die Nasen 5 der Platinen r hochgehalten
bleiben, kommen nicht in den Wirkungsbereich der Schlagleiste 23 und bleiben daher
bei der nächsten Stellbewegung cl-2s Automaten in Ruhe. Dagegen werden (lijenigeil
Stehschienen ;, deren Platinen r durch die Jacquardkarte nicht zurückgedrückt «-erden
und deren Vorsprünge 28 infolgedessen frei hinter den Platinennasen 5 nie(le;7-fallen
können, in den Bereich der Schlagleiste 23 gebracht.
-
Sobald ntuinielir der vorhergehende Stickvorgang beendet ist und (las
Gatter verstellt werden soll, wird je nach der erforderlichen Verstellrichtung des
Gatters entweder die obere oder die untere Zahnstange der Schleife 1l> in das Ritzel17
eingelegt und hiernz:ch die beiden Hebel 19 und 20 nach rechts 1>eweg t,
wobei die ini Bereich der Schla-leiste 23 stehenden Stellschienen ; mitgenommen
werden. In der rechten Grenzstellung werden letztere schließlich durch die Keilleiste
31 verriegelt. 13,e Stelll,ewegtuigeil der einzelnen Schienen ; werden (furch das
oben erläuterte Helielgetrie'-e verkleinert und zueinander addiert auf die Zahastangenschleife
16 übertrageil und durch diese (las Ritzel 1; gedreht. Sobald (hie Steilbewegung
ausgeführt ist, wiederholt sich der beschriebene Vorgang.
-
Der Umstand. (laß bei dem erläuterten Hebelhetriebe (her Einfluß der
einzelnen Platinen auf die Einstellung des Gatters in einem Potenzverhältnis wächst,
erschwert etwas (las Ablesen der Stichlängen von der Karte, weil eine Addition von
unrunden "Zahlen gemäß der von den einzelnen Platinen bewirkten Steilbewegungen
notwendig ist. Will man dem Sticker, der die automatische Stickniaschine zu bedienen
hat und hierbei öfters Korrekturen der Karten vornehmen inuß, die Ermittlung der
einzelnen Stichlängen aus der Karte möglichst erleichtern, so muß nian die Steilgrößen
der einzelnen Platinen tunlichst in ein Dezimalverhältnis zueinander bringen. Dies
ist im vorliegenden Fall dadurch zu erreichen, daß man sowohl für die H<ihen-
wie auch für die Seitenverstellung (les Gatters gemäß Abb. 6 je zwei Hebelgetriebe
A. B der erläuterten Art mit nur je vier Stufen zur Anwendung bringt und die restiltieren(len
Steilbewegungen der beiden Hebelgetriebe durch ein an sich bekanntes Differentialwerk
38 ihn Verhältnis von I : io miteinander verkuppelt. -Man kann dann durch (las eine
Hebelretriebe die Einer- und (furch (las andere (hie Zehnergrößen (her erforderlichen
Stellbewegengen ausführen lassen. Bei einer solchen Ausführungsform des Automatengetriebes
"-erden nicht alle Einstellmöglichkeiten des Einergetriebes ausgenutzt; denn wenn
inan vier Stufen zur Anwendung bringt, so sind damit 1 5 verschiedene Einstellmöglichkeiten
gegeben, von denen jedoch nur neun zur Anwendung kommen. Die restlichen sechs Stufen
bilden dann eine wünschenswerte Reserve für den Fall, daß Stickstiche an den Randlinien
eines Teilfeldes von einem großen Stickereimuster ausgeführt werden müssen, wofür
sonst nach den obigen Ei-l;ititerungen Sprengstiche notwendig wären.
-
Bei der konstruktiven Ausführung der Erfindung wird man die Hebel
8 bis 1.i (Abb. I) rahmenartig so ausbilden, daß sie möglichst s:iintlich in einer
Ebene liegen und hierbei die grUeren Hebel alle kleineren umrahmen, damit eine klenimungsfreie
Verstellung aller Hebel möglich bleibt. Außerdem wird inan (hie Stellschieneil 7
räumlich derart gestalten, daß ihre Arme 27 möglichst eng nebeneina.i(lerliegen,
aber ihre hinteren Enden, etwa vo:i dein Absatz 25 ab, so weit auseinanderliegen,
als es die sichere Lagerung an den entsprechenden Stelllieheln erfordert. Außer-(lein
werden zweclcni<ißigerweise (hie vorderen Arine 27 dünner als die sehr kräftig
auszuführenden Hauptteile der Schienen 7 gehalten. Schließlich dürfte es sich noch
empfehlen, nicht nur die Stellschiernen 7, sondern auch i:i an sich bekannter Weise
die Platinen i in den jeweiligen Grenzstellungen vorübergehend zu verriegeln.