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Webmaschine Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit mindestens
zwei Schußfadenspulen, deren Schußfäden unter Zwischenschaltung von den Schußfäden
einzeln zugeordneten, mechanisch betätigten Vorrichtungen zum Bremsen und/oder zum
Spannen od. dgl. mittels einer Übergabevorrichtung in beliebig gewählter Folge Organen
zugeführt werden, die zum Eintrag der Schußfäden ins Webfach dienen, wobei die Spulen
von diesen.Organen getrennt angeordnet sind.
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Um möglichst vielerlei Gewebe mit ein und derselben Webmaschine herstellen
zu können, ist es vorteilhaft, mehrere Schußfäden, z. B. aus verschiedenem Material,
von verschiedener Farbe oder verschiedener Herstellungsart verwenden und sie in
beliebiger Folge mittels einer Übergabevorrichtung den Eintragsorganen zuführen
zu können. Bei Webmaschinen, bei denen die Schußfadenspulen getrennt von den Eintragsorganen
angeordnet sind, ist die Zuführung der Schußfäden abhängig von der Art und der Betätigung
dieser Eintragsorgane.
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Als Eintragsorgane dienen unter anderem Greiferwebschützen oder Eintragsnadeln,
die mittels Stangen öder biegsamer Stahlbänder ganz oder
halb durch
das Webfach hindurchgestoßen werden. Bei den letzteren wird von der anderen Seite
des Webfaches eine zweite Nadel in das Webfach eingeführt, welche den Faden der
ersteren übernimmt. Die Schützen sind entweder nur mit einer Fadenklammer versehen
und werden im Kreislauf geführt, oder sie -werden hin und her durch das Webfach
geschossen und haben an beiden Enden je eine Fadenklammer.
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Für die Zuführung sind z. B. Fadenzubringer für jeden Schußfaden vorgesehen.
Diese werden gegebenenfalls nach der Fadenübergabe noch in der Schußbahn zum Geweberand
hin verschoben, um den abzuschneidenden Faden am freien Ende zu fassen und zur Übergabestelle
zurückzuführen. Eine andere Art der Zuführung besteht darin, daß die Schußfäden
einzeln nach Bedarf quer zur Schußrichtung in die Bahn der Eintragsörgane gebracht
und von diesen vor oder beim Abschuß mittels ihrer Klammer od. dgl. gefaßt werden.
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Eine der Übergabevorrichtung zugeordnete Wechselvorrichtung bewirkt,
. daß der gewünschte Schußfaden bzw. der ihm zugeordnete Fadenzubringer vor dem
Abschuß an die Übergabestelle gelangt.
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Zwischen zwei Anschlagbewegungen der Weblade wird ein Schußfaden -
eventuell auch mehrere - ins Webfach eingetragen, die übrigen Schußfäden verharren
in der Ruhe. Zwischen den Schußfadenspulen und der Übergabevorrichtung sind, insbesondere'
bei schnell laufenden Webmaschinen, meist Vorrichtungen erforderlich, die zum Bremsen
des Schußfadens und/oder zum Spannen desselben dienen, wenn der Schußfaden in der
Ruhe ist.
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Die in Frage kommenden Vorrichtungen sind dann für jeden Schußfaden
vorgesehen. Die Betätigung der zu bewegenden Teile einer Art von solchen zwischengeschalteten
Vorrichtungen wird im allgemeinen gleich sein.
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Es ist bereits bekanntgeworden, die zwischen Schußfadenspulen und
Fadenübergabevorrichtungen zwischengeschalteten Fadenbremsen mittels Elektromagnete
periodisch zu betätigen. Die elektrische Betätigung durch Zugmagnete hat gegenüber
der mechanischen nicht nur den Nachteil, daß entweder die Verstellkräfte oder die
Verstellwege sehr klein sind, sondern auch daß nur zwei Endstellungen eingestellt
werden können. Vor allem aber lassen sich bei: der elektrischen Betätigung Unterschiede
in der Beeinflussung der verschiedenen Schußfäden nicht vermeiden, ein Hauptnachteil,
der durch die vorliegende Erfindung mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
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Gemäß der Erfindung sind für die periodisch zu betätigenden Teile
mindestens einer Art der zwischengeschalteten Vorrichtungen ein in Achsrichtung
- verschiebbares gemeinsames Antriebsorgan und eine Schaltvorrichtung, z. B. eine
Steuerkette, vorgesehen, welche das Antriebsorgan von dem Teil einer zwischengeschalteten
Vorrichtung auf den entsprechenden Teil einer anderen Vorrichtung derselben Art
schaltet. Durch die Erfindung wird der Vorteil erreicht, daß die Einwirkung während
des Eintrages der Schußfäden in das Webfach für jeden Schußfaden zeitlich und der
Größe nach genau gleich ist. Es ergibt sich ferner der Vorteil, daß eine Änderung
der Einwirkung auf die Schußfäden in Übereinstimmung mit dem Schußfadenmaterial
usw. in sehr einfacher Weise durch Auswechseln des gemeinsamen Antriebsorgans vorgenommen
werden kann und daß bei solchen Änderungen Fehler in der Einstellung hinsichtlich
der zeitlichen Bewegungsfolge der Vorrichtungen untereinander und in betreif auf
den Verlauf der Bewegungsfolge in der Zuordnung zur Winkelstellung der Hauptwelle
ausgeschlossen sind.
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In der Zeichnung sind einige Beispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt Fig. i die Webmaschine von der Warenseite her, Fig. 2 eine Einrichtung
mit Fadenbremsen, Fadenspannern und einer Übergabevorrichtung, die ein Wechselorgan
und Fadenzubringer aufweist, einschließlich ihres Antriebs, Fig. 3 die Bewegungskurven
verschiedener Teile während eines Schußspieles, Fig. q. einen Längsschnitt durch
die die Antriebsorgane tragende Schiebehülse, Fig. 5 einen Querschnitt durch die
Antriebsvorrichtung, Fig., 6 bis 9 eine weitere Einrichtung mit Bremshebel und Fadenspannern,
deren Bewegungsebene je in der Richtung des zugeordneten Schußfadens gelegen ist.
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Der Antrieb der Webmaschine befindet sich auf der rechten Seite des
Gestells i (Fig. i), von wo aus sämtliche Organe angetrieben werden, wie der Kettenbaum
2 mit der Kette 3, die mittels der Schäfte 13 das Webfach bildet, und der Warenbaum
5 mit dem Gewebe q.. Durch die Hauptwelle 6, die vom Motor 16 über die Kupplung
15 angetrieben wird, werden weiter- die Schützen-Abschußvorrichtung 7 und die Auffangvorrichtung
8 betätigt.
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Auf der linken Seite sind die von den Schützen 1q. getrennt angeordneten
Schußfadenspulen i i vorhanden, deren Schußfäden io je durch eine Fadenbremse und
einen Fadenspanner in der Brems- und Spannvorrichtung 21 hindurchgeleitet sind und
mittels der Übergabevorrichtung i9 in beliebiger Folge den Schützen 14. zugeführt
werden.
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Die zwischen Schußfadenspule i i und Fadenübergabevorrichtung i9 eingeschalteten
Vorrichtungen, nämlich die Fadenbremsen 40 und 5o und die Fadenspanner 57 und 62,
werden mittels der nachstehend angegebenen Antriebsorgane mechanisch betätigt, indem
für die periodisch zu betätigenden Teile mindestens einer Art der zwischengeschalteten
Vorrichtungen ein in der Achsrichtung verschiebbares, gemeinsames, von einer Schaltvorrichtung
gesteuertes Antriebsorgan vorgesehen ist. Weitere periodisch betätigte, zwischengeschaltete
Vorrichtungen sind z. B. Fadenführungen, die periodisch bei jedem Eintrag quer zur
Schußlinie i verschoben werden,, um während des Eintragens
den Schußfaden
aus dem Bereich der Fadenklammer des Fadenzubringers bzw: -rückholers zu ziehen.
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Nachdem der Schußfaden io dem bereitgestellten Greiferwebschützen
14 übergeben worden ist, wird er durch das Wehfach zur Auffangvorrichtung 8 geschossen.
Die Rücktransportvorrichtung 9 führt die leeren Schützen 14 unterhalb des Webfaches
von der Auffangvorrichtung 8 zur Abschußvorrichtung 7 zurück. Mittels der Schalthebel
12 wird die Welle 12' gedreht, wodurch die Kupplung 15 ein- oder ausgeschaltet bzw.
die Hauptwelle 6 mit dem Antriebsmotor 16 gekuppelt oder entkuppelt wird. Zum raschen
Stillsetzei der Hauptwelle 6 und damit der Webmaschine dient die Bremse 17. Die
entkuppelte Hauptwelle-6 kann mittels des Handrades 18 gedreht werden.
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Die Hauptwelle 6 (Fig. 2) dreht sich in Richtung des Pfeiles 22. Sie
trägt die Ladennocken 23 sowie an ihrem linken Ende die längs verschieblich aufgekeilte
Nockenhülse 24. Diese ist mit dem Antriebsorgan, dem Nocken 25, für die Fadenbremsung
und dem Antriebsorgan, dem Nocken 26, für die Fadenspanner und der Verstellnut 27
versehen.
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Die Achse 28 ist im Gestell i fest gelagert. Auf ihr dreht sich der
Rollenhebel 29 mit der Rolle 31, der mittels der Stange 38 mit dem Bremshebel 39
verbrnden ist. Der Hebel 39 ist auf der feststehenden Achse 41 gelagert und trägt
den Bremslöffel 42. Dieser wird durch die Feder 46 nach unten gegen das nachgiebige,
stählerne Bremsband 45 gezogen, das in bekannter Weise von der Feder 43 gespannt
gehalten wird.
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Der die Rolle 33 tragende Doppelhebel 32 ist über die Lasche 47 mit
dem um die Achse 55 sich drehenden Bremshebel 4.8 verbunden. Dieser ist mit dem
Bremslöffel 49 versehen, der durch die Feder 54 nach unten gegen das nachgiebige,
stählerne Bremsband 51 gezogen wird, das durch die Feder 52 gespannt gehalten wird.
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Der Doppelhebel 34 mit der Rolle 35 betätigt über die Stange 56 den
Fadenspanner 57 mit der Fadenöse 58, welcher durch die Feder 59 nach oben gezogen
wird.
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Ferner ist- der ebenfalls um die Achse 28 sich drehende Rollenhebel
36 mit der Rolle 37 über die Lasche 61 mit dem Fadenspannhebel 62 mit der Fadenöse
63 verbunden; er wird durch die Feder 64 nach oben gezogen.
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Das Steuerkettenrad 65 auf der Welle 66 wird auf nicht dargestellte
Weise von der Hauptwelle 6 in Richtung des Pfeiles 67 angetrieben. Das Steuerkettenrad
65 treibt die Schaltvorrichtung, die Steuerkette 68, an, welche in beliebiger Folge
eine untere und eine obere Stellung des auf der Welle 69 aufgekeilten Steuerhebels
71 mit der Rolle 72 bewirkt. Über die nachgiebige Ausweichkupplung 73 werden die
Bewegungen der Welle 69 auf die Welle 74 übertragen, auf welche das Zahnsegment
7,# aufgekeilt ist. Die Feder 76 preßt den Rollenhebel 71 gegen die Steuerkette
68. Das Zahnsegment 75 steht im Eingriff mit dem Segment 77 des Wechselorgans 79.
Das letztere ist auf die Welle 78 aufgekeilt und bildet mit den darin längs verschieblich
gelagerten Fadenzubringern 81 und 82 die Fadenübergabevorrichtung, wobei mittels
der Fadenklammern 83 und 84 und unter Mitwirkung des Klammeröffners 85 die Übergabe
des Fadens io" bzw. lob an den Schützen 14 erfolgt.
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In dem mit dem Gestell i fest verbundenen Arretierblech 86 mit dem
Einschnitt 87 und den beiden Fadenösen 88Q, 88b ist die Welle 78 gelagert. Auf ihrem
linken Ende ist die Sperrscheibe 89 aufgekeilt. An sie schließt sich das Verbindungsgestänge,
welches in beiden Verstellrichtungen zwangläufig ausgebildet ist, zwischen der Über-.
gabevorrichtung 79-84 und den Antriebsorganen 25, 26 an. Das Verbindungsgestänge
umfaßt die Stange 9i, den Hebel 92 und die Welle 93 mit dem Rollenhebel 94. Die
Rolle 95 des letzteren läuft in der Verstellnut 27 der Nöckenhülse 24.
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Der Sperrhebel 96, der auf der feststehenden Achse 97 gelagert
ist, greift mit der Rolle 98 in die Aussparungen 99 bzw. ioo der Sperrscheibe 89
ein. Die Stange ioi verbindet den Sperrhebel 96 mit dem Dreiarmhebel 103,
der äuf der feststehenden Achse io2 gelagert ist und dessen Rolle 104 mittels der
Feder io5 gegen den auf der Hauptwelle 6 atifgekeilten Nocken io6 gepreßt wird.
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In die am Gestell i befestigte Tragstange 107 sind die Anschläge io8,
io9, i io und i i i eingeschraubt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Den Verlauf der Bewegungen einzelner
Teile der Webmaschine während einer Umdrehung der' Hauptwelle 6 von o bis 3.6o°
.zeigt Fig. 3. Es ist eine Umdrehung herausgegriffen, bei der das Wechselorgan 79
auf der unteren Stellung in die obere wechselt. Dies bedeutet, daß während der vorangegangenen
Umdrehung der Hauptwelle 6 der Schußfaden io, eingetragen wurde und nun der Schußfaden
lob zum Eintrag kommt.
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Die Bewegung der Lade, durch die der eingetragene Schußfaden io" an
das Gewebe angeschlagen wird, ist durch die LinieA dargestellt. Im Zeitpunkt a,
d. h. bei o°, beginnt die Anschlagbewegung, während welcher sich die Lade gegen
das Gewebe hin bewegt. In b erfolgt der Anschlag. Daran schließt sich der Rückgang
der Lade bis c an. In dieser Stellung verbleibt sie bis ans Ende der Umdrehung bei
36o° bzw. bis zum Beginn der neuen Anschlagbewegung.
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Die Linie B zeigt die Bewegung des Fadenspannhebels 62. Dieser befindet
sich beispielsweise bei o° i in der obersten Stellung, in welcher er bis zum Zeitpunkt
d in der Ruhe verharrt. Der Schußfaden lob ist also ganz angespannt bzw. hochgezogen.
Der Punkt d deckt sich zeitlich mit dem Punkt c, d. h. mit dem Ende des Ladenrückganges.
Dies i ist auch der Zeitpunkt y°, in welchem der Schützen 14 abgeschossen wird;
die beiden Linien in Fig.3 bei y° geben den Abschußbereich an. Von
d bis e
erfolgt das rasche Senken des Hebels 62 bis- in die unterste
Stellung, in welcher der Schußfaden lob 1 vollständig gestreckt ist und vom Schützen
14 von
der Spule rib zum Eintragen ins Webfach abgezogen wird. In
dieser Lage verbleibt der Hebel 62 bis zum Punkt f, worauf bis ans Ende der Umdrehung
ein verhältnismäßig langsames, stetiges Hochziehen des Schußfadens tob erfolgt.
Kurz nach f ist der Schützen 14 in die Auffangvorrichtung 8 eingelaufen, abgebremst
und wird von einem Rückschieber in bekannter Weise gegen die Webkante zurückgeschoben,
damit das Fadenende, wenn es eingeschlagen wird, das richtige Maß aufweist. Beim
Rückschieben des Schützens 14 muß dann der Schußfaden um die Länge des Rückschiebe-Weges
vom Fadenspanner 62 zurückgezogen werden. Bei 36o° hat der Hebel 62 ungefähr den
halben Weg von der untersten in die oberste Stellung zurückgelegt, der erst bei
g' beendet ist.
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Die Linie C stellt die Bewegung des Fadenspannhebels 57 dar, der zum
Spannen des Schußfadens io" dient. Bei o° befindet sich der Hebel 57 in der :Mitte
seiner Bewegung in die oberste Stellung, wenn er sich in dem vorangegangenen Schußspiel
gemäß der Linie B bewegt hat: Da der Fadenzubringer bzw. Rückholer 81, der etwa
bis zum Punkt f der Linie B in bekannter Weise in der Schußlinie bis
zum Geweberand verschoben worden ist und den abgeschnittenen Faden io" am freien
Ende erfaßt hat, in die Übergabestellung im Wechselorgan 79 zurückkehrt, dient der
weitere Weg des Fadenspanners 57 dazu, den Faden io" während dieser Rückkehr des
Zubringers 81 angespannt zu halten und um das erforderliche Maß zurückzuziehen.
Im Punkt g ist der Schußfaden io" nun ganz hochgezogen. Da der Schußfaden io" die
restliche Zeit bis zum Ende der Umdrehung in Ruhe verharrt, bleibt der Hebel 57
vom Punkt g bis 36o° in seiner obersten Stellung: Die Linie D zeigt die Bewegungen
des Bremshebels 48. Dieser befindet sich bei o° in der untersten Stellung für die
stärkste Bremsung, weil der Schußfaden iob noch in der Ruhe verharrt, und verbleibt
in derselben bis zum Zeitpunkt h. Hierauf bewegt der Bremshebel 48 sich rasch in
seine oberste Stellung, in welcher der Schußfaden iob von jeglicher Bremsung befreit
ist. Diese Stellung wird im Punkt i, d. h. ungefähr im Zeitpunkt des Abschusses
des Schützens 14, erreicht, Von i bis h
bleibt der Bremshebel 48 in
seiner obersten Lage. Dann folgt von h bis L der Übergang in die mittlere
Bremsstellung, bei der der Schußfaden iob schwach gebremst wird. Die schwache Bremsung
wird aufrechterhalten bis zum Punkt m, damit der Faden ,Ob während des Eintrages
gestreckt bleibt und eine bestimmte Spannung hat, bis der Schützen 14 in der Auffangvorrichtung
8 abgebremst ist. Hierauf senkt sich der Bremshebel 48 in die unterste Lage, die
er bei m erreicht. Diese stärkste Bremsstellung dauert nur kurze Zeit von n bis
o an, in welcher der Schützen 14 zurückgeschoben wird, damit der ins Webfach eingezogene
Faden iob beim Zurückziehen durch den Spanner 62 gestreckt bleibt und kein Fadenmaterial
durch die Bremse 5o nachgezogen wird (Fig. 2). Es folgt von o bis p bzw. bis zum
Ende der Umdrehung eine Aufwärtsbewegung des Bremshebels 48 in die mittlere Stellung
für schwache Bremsung.
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Die Linie E stellt die Bewegungen des Bremshebels 39 dar. Aus der
schwachen Bremsstellung bei o° bzw. im Punkt q erfolgt der Übergang in eine Stellung
für mittelstarke Bremsung in r. In dieser Stellung bleibt der Bremshebel 39 stehen,
bevor er von s bis t in die starke Bremsstellung gebracht wird, welche er während
des ganzen Restes der Umdrehung beibehält. Der Faden ioQ, der in der vorangegangenen
Umdrehung der Hauptwelle 6 ins Fach eingezogen wurde, verharrt infolge des Wechsels
vorn Punkt t an in .der Ruhe. Die schwache und die mittelstarke Bremsung erfolgt
während des Hochgehens des Spanners 57 und der Bewegung der Lade bis zum Anschlag
des Fadens i0.. Dabei wird bei der schwachen Bremsung vom Spanner 57 der Schußfaden
durch die Bremse 49, 51 durchgezogen; auf diese Weise hat der angeschlagene Faden
stets die gewollte Spannung. Bei der mittelstarken Bremsung wird der Faden festgehalten,
damit beim Rückgang des Fadenzubringers 81 der Faden io" gestreckt bleibt.
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Die Linie F stellt die Bewegung des Wechselorgans 79 dar. Bei o° befindet
es sich in der unteren Stellung, in welcher der Fadenzubringer 81 in der Ahschußlinie
liegt. Diese Stellung wird beibehalten bis zum Zeitpunkt u, in welchem die
bis v dauernde Wechselbewegung einsetzt. Zum Vergleich mit den Bewegungen
gemäß den anderen Linien sind durch u und v gestrichelte Linien gezogen,
die den Wechselbereich einschließen. Das Wechselorgan 79 verharrt von v bis ans
Ende der Umdrehung in der oberen Stellung, in welcher der Fadenzubringer 82 in der
Abschußlinie liegt.
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Gleichzeitig mit der Bewegung des Wechselorgans 79 verläuft die durch
die Linie G dargestellte Verschiebung der Nockenhülse 24. Diese befindet sich von
o° bis zum Zeitpunkt w in der äußeren, strichpunktierten Stellung (Fig. 4). In dieser
Lage arbeitet der Nocken 25 mit dem Rollenhebel 29 bzw. dem Bremshebel 39 und der
Nocken 26 mit dem Doppelhebel 34 bzw. dem Fadenspannhebel 57 zusammen. Der Doppelhebel
32 und der Rollenhebel 36 stützen sich auf die Anschlagschrauben iog bzw. io8. Von
w bis x erfolgt die axiale Verschiebung der Nockenhülse 24 in die
innere, rechte Endlage (Fig.4). In dieser Position arbeitet der Nocken 25 mit dem
Doppelhebel 32 bzw. dem Bremshebel 48 und der Nocken 26 mit dem Rollenhebel 36 bzw.
dem Fadenspannhebel 62, wie in Fig. 2, zusammen. Der Rollenhebel 29 und der Doppelhebel
34 stützen sich auf die Anschlagschrauben in bzw. iio. Die Nockenhülse24 verbleibt
in der inneren Stellung bis ans Ende der Umdrehung.
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Die Linie H stellt die Bewegung des Hebels 103 bzw. des Sperrhebels
96 dar. Bei o° befindet sich die Rolle 98 in der Aussparung ioo der Sperrscheibe
89 und verhindert jede Bewegung der Sperrscheibe 89 und damit des Wechselorgans
79. Diese Sperrung bleibt bis zum Punkt y erhalten. Anschließend bewegt sich die
Rolle 98 bis zum
Punkt z nach außen und gibt die Sperrscheibe 89
frei. Die Rückwärtsbewegung in die Sperrstellung schließt sich gleich an; inzwischen
ist das Wechselorgan 79 aus der unteren in die obere Stellung bewegt worden, und
die Rolle 98 greift nun in die Aussparung 99 der Sperrscheibe 89 ein. Im Punkt i
ist die vollständige Sperrung wieder erreicht. Sie bleibt bis 36o° erhalten.
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Würde nun für den nächsten Schußfadeneintrag kein Wechsel des- Organs
79 stattfinden, so wird der Spanner 62 weiter betätigt. Von oP his g' verläuft die
Linie B wie der Anfang der Linie C bis zum Punkt g. Der Spannhebel 57 bewegt sich
überhaupt nicht, und die Linie C ist eine Gerade von o bis 36o°.
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Auch die Linien D und E ändern sich, indem der Beginn der Linie D
die Form der Linie E von q bis t annimmt. Die Linie E wird ebenfalls eine Gerade
von o biss 36o°, dasselbe gilt auch für die Linien F und G.
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Bei Verwendung von - Eintragsnadeln oder anderen Schützen sind eventuell
keine Fadenspanner oder keine Bremsen vorhanden, so daß dann entweder die Kurven
B und C oder D und E fehlen, wobei die verbleibenden Kurven ganz anders
gestaltet sein werden.
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Fig. 5 zeigt die Stellung des Bremsnockens 25 und des Fadenspannockens
26 beim Winkel a (Fig. 3) in der Mitte des Wechselbereiches von u bis
v der Linie F (Fig. 3), wobei die Rolle 31 des Hebels 29 und die Rolle 35
des Hebels 34 je dem Teil der Nockenbahn der Scheiben 25 und 26 mit dem kleinsten
Radius gegenüberstehen. Die Nockenhülse 24 befindet sich mitten in ihrer Verschiebung.
Die Rolle 33 des Hebels 32 und die Rolle 37 des Hebels 36 stehen im gleichen Abstand
von der Hauptwelle wie die Rollen 31 und 35, so daß sich diese in Fig. 5 überdecken.
In dieser Stellung liegen die Hebel 29, 32, 34, 36 schon, wie. aus Fig. 3 für die
Stellung am Ende der Wechselbewegung bei v zu ersehen ist, an den Anschlägen 1o8
bis 1" an. Dabei sind sie so eingestellt, daß zwischen den Rollen 31, 33, 35, 37
und den genannten innersten Teilen der Nockenbahnen 25, 26 ein kleiner Zwischenraum
ß vorhanden ist, so daß während der Verschiebung die Nockenscheiben 25, 26 bzw.
die Nockenhülse 24 größtenteils unbelastet sind.
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Zu Beginn der Verschiebung der Nockenhülse 24, . Punkt w der Linie
G, ist zwar der Bremshebel 39 noch nicht in der untersten Lage angelangt. Da aber
der Nocken 25 von der Rolle 31 zur Rolle 33 hin verschoben wird, wird die Verschiebung
der Hülse 24 dadurch nicht gehindert, weil die Rolle 31 von der Nockenbahn des Nockens
25 abläuft. Dasselbe gilt dann auch für den Hebel 32 und die Rolle 33, wenn die
Hülse in Fig. 4 von rechts nach links verschoben wird. Die Federn 46, 54 für die
Hebel !, 39, 48 sind bedeutend schwächer als die Federn 59, 64 der Spannhebel 57,
62.
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In Fig. 6 sind für die Schußfäden io" bis iod je eine Bremse 112Q
bis I I2d mit dem die Bremslöffel tragenden Bremshebel 113" bis 113d sowie je ein
Fadenspannhebel 114" bis 114d vorgesehen. Die Bewegungsebene jedes Bremshebels 113
und jedes Fadenspannhebel 114 ist in der Richtung des zugehörigen Schußfadens gelegen.
Dies hat den Vorteil,- daß die Hebel annähernd parallel zueinander angeordnet werden
können und daß auch eine größere Anzahl Hebel bequem untergebracht werden kann.
Die Naben 115" bis 115,1 der Bremshebel 113" bis 113d drehen sich um die Achse 116
(Fig. 8) und die Naben 117, bis 117d der Fadenspannhebel 114" bis 114,1 um
die Achse 118.
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Sowohl die Naben 115 als auch die Naben 117
sind je mit einem
Zahnsegment i i 9Q bis 119d bzw. 121Q bis 12'd versehen, welche alle die gleiche
Verzahnung aufweisen. Die Segmente' 19Q bis 119d arbeiten mit einem Antriebsorgan,
dem Zahnsegment 122, auf der Welle 123 und die Segmente 121, bis 12id mit einem
Antriebsorgan, dem-Zahnsegment 124, auf der Welle 125 zusammen. Die Antriebsorgane
122, 124 lassen sich längs der Wellen 123, 125 verschieben, welche mit Längskeilen
126 und 127 versehen sind.
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Wenn die Wellen 123, 125 mittels der Rollenhebel I28, 129, deren Rollen
131, 132 in den Kurvennuten 133, 134 der Kurventrommel 135 laufen, verschwenkt werden,
so führen die Antriebsorgane 122, 124 die gleiche Bewegung aus und übertragen diese
auf das Zahnsegment 119 bzw. 121, mit dem sie im Eingriff stehen. Auf diese Weise
wird der in Frage kommende Bremshebel 113 bzw. Fadenspannhebel 114 betätigt.
Die Breite der Zahnsegmente 122, 124 entspricht der Breite der Zahnsegmente I19,
121, so daß die Antriebsorgane bei -ihrer Verschiebung längs der Wellen 123, 125
jeweils nur mit einem Segment zusammenarbeiten.
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Für diese Verschiebung ist das Zahnsegment 122 mit der Hülse 136 verbunden,
die auf der Außenseite Querrillen 137 hat, in die das Zahnsegment 138 eingreift.
Das Segment 138 ist auf der Welle 139 befestigt, auf die ebenfalls das Wechselorgan
141 aufgekeilt ist, welches in gleicher Weise wie das Wechselorgan 79 mit Fadenzubringern
142, bis 142d versehen ist. Die, Verstellung des Wechselorgans 141 erfolgt mittels
der Stange 143, die am Wechselorgan 141 mittels des Bolzens 14.4 angelenkt ist.
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Das Einstellen des Wechselorgans 141 bzw. der Fadenzubringer 142 in
die Abschuglinie erfolgt in ähnlicher Weise mittels einer Steuerkette und einem
damit zusammenarbeitenden Rollenhebel wie in Fig. 2.
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In Fig. 7 befindet sich der Fadenzubringer 142d in der Schußlinie,
und die Segmente 122, 124 betätigen- den Bremshebel 113d und den Fadenspannhebel
114d über die Zahnsegmente 119d und I2Id. Um die durch das Segment 138 auf die Hülse
136 j übertragene Verschiebung auf das Zahnsegment 124 zu übertragen, ist das Segment
122 mit einer Gabel 145 versehen, welche die Nase 1.46 des Segmentes 124 umfaßt.
Dadurch können die Segmente 122 und 124 unabhängig voneinander verschwenkt werden,
wobei aber ihre Einstellung
längs der Wellen 123, 125 der
Stellung des Wechselorgans 141 entsprechend eingehalten bleibt.
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Die Bremshebel 113 werden mittels Zugfedern 147 und die Fadenspannhebel114
mittels Zugfedern 148 nach unten gezogen (Fig. 8). Dabei werden die Bremsbänder
der Bremsen 112 bzw. die Schußfäden io von dem darüber befindlichen Bremslöffel
149 der Hebel 113 belastet- Die Fadenspannhebel 114 ziehen die Schußfäden io nach
unten. Die unterste Stellung der Hebel 113 und 114 wird durch feste Anschläge 151,
i52 bestimmt. Diese Anschläge können einstellbar gemacht werden. Sie dienen dazu,
daß die Verzahnungen der Segmente iiga bis iigd und 121" bis 121d eine ungehinderte
Verschiebung der Segmente 122 und 12:t ermöglichen.
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In Fig. 9 sind die Bremslöffel. 153 unterhalb der Fäden io angeordnet
und die Bänder der Bremsen oberhalb. Die Hebel 154, die wie die Hebel 113 sich um
eine gemeinsame Achse drehen und deren Naben z. B. auch mit Zahnsegmenten versehen
sind, werden durch die Druckfedern 155 in der Ruhestellung der Bremsen gegen Anschläge
156 gezogen, damit auch in diesem Falle die Verzahnungen der mit den Hebeln 154
verbundenen Segmente in einer Linie liegen und einen störungsfreien Durchlauf des
Zahnsegmentes 122 ermöglichen.
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Die Bremshebel 113 und die Spannhebel 114 können auch durch als Nockenscheiben
ausgebildete Antriebsorgane betätigt werden, wozu in Fig. 4 je vier Rollen nebeneinander
vorzusehen sind.
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Wenn die Fadenzubringer 81, 82, 142 in der Schußlinie zum Geweberand
verschoben werden, ist im Arretierblech 86, i4o ein Einschnitt 87, 149a vorgesehen,
durch den der in der Schußlinie befindliche Fadenzubringer für diese Verschiebung
freigegeben wird, während die anderen Fadenzubringer durch das Arretierblech an
einer Längsverschiebung gehindert sind.
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Anstatt daß die Schaltvorrichtung die Übergabevorrichtung betätigt
und die Bewegung der Antriebsorgane mittels eines Verbindungsgestänges von der Bewegung
der Übergabevorrichtung abgeleitet wird, kann auch die Schaltvorrichtung die Antriebsorgane
unmittelbar verstellen. In Fig. 7 ist auf der Welle 74 des Hebels 71 (Fig. 2) eine
Gabel 162 befestigt, die -in die Verstellnut 161 der Hülse 16o eingreift, welch
letztere mit dem Antriebsorgan, dem Zahnsegment 122, verbunden ist. Die Hülse 136
und das Zahnsegment 138 bilden dann das Verbindungsgestänge zur Übergabevorrichtung
bzw. zum Wechselorgan 141.
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Für die Bremshebel und für die Fadenspannhebel wie auch für das Wechselorgan
kann je eine getrennte Steuerkette oder andere Schaltvorrichtung vorgesehen werden,
die aber alle von der Hauptwelle 6 unmittelbar oder über Getriebe angetrieben sind,
so daß die dem einzutragenden Schußfaden zugeordneten Vorrichtungen in gleicher
Weise geschaltet werden und die übrigen in der Ruhe verharren. Getrennte Schaltvorrichtungen
können den Vorteil haben, daß lange Gestänge vermieden werden, d:e durch zu großes
Spiel infolge Nachgiebigkeit oder durch ihre Masse Ungenauigkeit, Verzögerung oder
Schwingungen beim Schalten verursachen könnten. Hingegen hat die Verwendung einer
einzigen Schaltvorrichtung den Vorteil, daß Fehler in der Bewegungsfolge der Vorrichtungen
untereinander ausgeschlossen sind.