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Verfahren zum mehrschüssigen Einsetzen von Schußfäden in die Kettenfädenfächer
und schützenloser Webstuhl zur Durchführung dieses Verfahrens
Vorstehende Erfindung erstreckt sich auf Web- |
stühle mit ortsfest eingebauten Schußfadengebern |
(Spulen, Knäuel, Wickel) und bezieht sich speziell |
auf schützenlose Webstühle, bei denen der Schuß- |
faden von den ortsfest angeordneten Fadengebern |
mittels besonderer Fadenzubringer oder Garn- |
beförderer in das von den Kettenfäden gebildete |
Fach eingetragen wird, wobei diese Fadenzubringer |
am Ende biegsamer Förderteile, die beispielsweise |
aus elastischen Metallbändern bestehen können, an- |
gebracht bzw. aufgesetzt sind. |
Der Zweck der Erfindung läuft, ganz allgemein |
gesehen, auf Verbesserungen an Webstühlen hinaus, |
die mit ortsfest eingebauten Schußfadengebern oder |
Garnwickeln arbeiten, wobei sich diese Ver- |
besserungen auf die.'\rbeitsweise und den Arbeits- |
mechanismus speziell solcher Webstühle beziehen, wie sie in der Webereitechnik als
sogenannte schützenlose Webstühle allgemein bekannt sind.
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Weitere mit der Erfindung beabsichtigte und erreichte Zwecke liegen,
mehr im einzelnen gesehen, in folgendem: Es soll eine Vereinfachung der zuletzt
bezeichneten Art von Webstühlen erreicht werden, und ihr Gebrauchswert wird dadurch
erhöht, daß einerseits eine größere Gattung von Webmaterial verarbeitet werden kann,
während andererseits die Herstellungskosten für das Weberzeugnis durch Beschleunigung
des Arbeitsganges der Webstühle gesenkt werden mit dem gleichzeitigen Erfolg der
Verringerung der Möglichkeit von Webfehlern im Zeug infolge von Versagern bei unexakter
Eintragung des Schußfadens.
Der gesamte Webmechanismus wird verläßlicher
arbeitend ausgebildet und vermeidet so jede Möglichkeit irgendwelcher größerer Prozentsatzverluste
an Wirkungsgrad oder an Webausschuß infolge unzuverlässigen Arbeitens des Webmechanismus
beim Einführen des Schußfadens in die Fadenzubringer (Garnbeförderer) oder beim
Übertragen des Schußfadens von einem Eintrag- bzw. Zubringerteil zum anderen, auf
welchem Wege die Fortsetzung oder Weiterführung der Fadenlegung im Fach bewirkt
wird.
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Bei vereinfachter Gesamtanordnung werden zufriedenstellende Webränder
gebildet, ohne daß für diesen letzteren Zweck eine besondere Zusatzeinrichtung erforderlich
ist. Ferner wird eine Verbesserung dadurch erreicht, daß bei einem Bruch oder beim
Reißen des Schußfadens zwischen Einschußvorrichtung und fertigem Gewebe, der Schußfaden
automatisch und sofort beim nächstfolgenden Einschuß nach dem Bruch wieder aufgegriffen
wird und (laß der Webstuhl dabei in normaler Weise weiterwebt.
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Insbesondere werden durch die Erfindung einfachere und leistungsfähigere
Steuerungsorgane für den Schußfaden, sog. Einschußvorrichtungen, bei Webstühlen
mit ortsfest eingebauten Fadengebern vorgesehen, bei denen eine neuartige Methode
in der Führung des Schußfadens entwickelt wurde, d. 1i, eilte neue und verbesserte
Art der Einführung des Schußfadens in die Fadenzubringer (Garnbeförderer) des Eintragemechanismus
für den Schußfaden sowie ein neuartiges Verfahren in der L1>ertragung des Schußfadens
von einem Fadenzubringer zum anderen, die jeweils in der Mitte zwischen den Enden
eines Faches erfolgt, in das der Schußfaden eingetragen wird.
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Weiterhin sind die Fadenzubringer oder Garnbeförderer, die zu dem
Eintragemechanismus gehören, selbst leistungsfähiger entwickelt worden, indem sie
bei einfacherem Aufbau die beabsichtigte Arbeitsfunktion sicherer durchführen.
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Ebenso ist auch die Antriebsvorrichtung für die elastischen und biegsamen
Einschuß- oder Transportländer und die Steuerung dieser Bänder selbst derart verbessert,
daß hierdurch eine Beschleunigung im Arbeitsgang des Einschußmechanismus ohne Auftreten
von Komplikationen erreicht und unsichere Steuerung durch Verbesserung in der Führung
der elastischen Bänder vermieden wird.
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Endlich wird durch die Erfindung auch eine Verbesserung des Webladenalitriebes
am Webstuhl erzielt, indem einerseits ein kräftiger Anschlag gegen die fertige Ware
bewirkt wird, während andererseits die Weblade über einen hinlänglichen Zeitabschnitt
während des Einschußverlaufes stillsteht oder in Ruhestellung verharrt, bis der
Schußfaden jeweils eingetragen und der Eintragemechanismus selbst aus dem Fach zurückgezogen
ist. `'eitere "Zwecke und Vorteile der Erfindung gehen aus den im folgenden noch
ausführlicher gegebenen Erläuterungen hervor.
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Es sind bislang bereits Webstühle entwickelt worden, hei denen der
Schußfaden von ortsfest ein-
gebauten Fadengebern aus zugeführt wird und es |
gibt hierin sowohl verschiedene Ausführungen von |
Webstühlen mit Nadelzuführung als auch eine Alt- |
zahl solcher mit Bandzuführung. Größtenteils |
wurden auf diesen Webstühlen entweder Spezial- |
gewebe, wie beispielsweise engmaschige Gewebe, |
verarbeitet, oder wenn sie zur Herstellung weiter- |
maschiger oder mehr normal gewebter Sorten ver- |
wendet wurden, wie solche auf den herkömmlichen |
Schnellschützenwebstühlen gewebt werden, dann |
arbeiteten sie zu langsam und nur mit sehr mittel- |
mäßigem Erfolg. Im allgemeinen waren die ge- |
webten Erzeugnisse von minderwertiger Qualität |
und aus diesem und anderen Gründen sind schützen- |
lose Webstühle, die geeignet sind, Gewebe Herzu- |
stellen, wie sie derzeit auf den üblichen Webstühlen |
mit Schnellschützen erzeugt werden, von ganz |
wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht in praktische |
Verwendung gekommen. |
Wie an den hierin beschriebenen speziellen Aus- |
führungsbeispielen darstellungsmäßig gezeigt ist, |
besteht der Bandantriebs- oder Bandeinschuß- |
mechanismus aus Rädern, auf denen jeweils <las |
Einschußband läuft, wobei die jeweils von einem |
Gehäuse umschlossenen Räder all den Seitenenden |
des Webstuhles fest eingebaut sind und durch einen |
vereinfachten Mechanismus, der aus Zahnrad- |
getriebe und hin und her gehender Zahnstange be- |
steht, betätigt werden. Die Bänder, von denen jeweils |
eines an jeder Webstuhlseite angeordnet ist, sind |
derart geführt, daß sie in genau überdeckende Lage |
finit der Weblade kommen, die ihrerseits periodisch |
während eines bestimmt bemessenen Teiles eines |
«'ebganges in Ruhe- oder T'ausierstellung verharrt. |
Die `'Weblade, die relativ leicht ist und bequem vor- |
und zurückgeführt werden kann, dient lediglich zur |
Führung des von den Kettenfäden gebildeten Faches |
sowie zur Führung des Einschußbandes und der |
Fadenzubringer beim Eintrag des Schußfadens und |
als Abstützung für (las Rietblatt, das den Schuß- |
faden anschlägt. Durch eine in Arbeitsstellung |
rotierende \ockensteuerung wird die \X'ebladen- |
1>ew-egun.g in im voraus festgelegte und zeitlich all- |
gestimmte Abhängigkeit zu der Bewegung anderer |
Webstuhlteile gezwungen, so daß die Weblade |
jedesmal den Faden itn Fach anschlägt, jedoch über |
jeweils ungefähr die Hälfte der für einen voll- |
ständigen Arbeitsgang verbrauchten Zeiteinheit in |
Ruhe- oder I'alisierstelltiiig verharrt, wobei sich |
dieser Arbeitsgang auf die Eintragung jeweils eitles |
einzelnen Einschusses bezieht. |
Der Schußfaden, dessen Fadengeher oder Faden- |
wickel beiderseits jeweils an den Enden des Web- |
stuhles tragend abgestützt sind, \v ird den all den |
Enden der Einschuß- oder Transportbänder be- |
findlichen Fadenzubringern (furch besondere Steuer- |
organe, die sog. Eitischulivorrichtungen, -zugeführt, |
die neuartig sind und deren Wirkungsweise im fol- |
genden noch eingehender beschrieben wird. Dies(, |
Einschußvorrichtungen wirken in der Weise, daß |
der Schußfaden den am Kopf der Einschußbänder |
befindlichen Fadenzubringern zunächst in einer be- |
stimmten Gegenüberstellung und dann in einer |
anderen, davon verschiedenen Gegenüberstellung zugeführt wird,
da es stets erwünscht ist, das sog. lose oder Schnittende des Schußfadens an der
Unterseite der Bandvorrichtung zu haben, so daß dasselbe unter Zwangsführung steht
und sicherer gehandhabt ist, als es anderweitig der Fall wäre.
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Der Einschußmechanismus ist, obgleich derselbe zum «'eben einer verhältnismäßig
großen Anzahl verschiedener Gewehearten zweckdienlich ist, insoweit es die besondere
Webbeschaffenheit oder Einschußfolge des Webeinschlages betrifft, natürlich in erster
Linie dafür geeignet, den Schußfaden oder das Schußgarn in Form von U-förmigen-
oder Doppelschußfäden einzutragen, deren einzelne Webschüsse jeweils von einer Seite
aus und in unmittelbar benachbarte Kettenfadenfächer eingetragen werden können,
oder die auch jeweils ein Fach oder mehrere Fächer überspringen können, wobei die
Fächer dann jeweils von Schußfäden besetzt werden, die von der entgegengesetzten
Seite des Gewebes aus eingetragen sind.
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Die Erfindung soll nun im folgenden mehr ins einzelne gehend beschrieben
werden unter Herausstellung einer speziellen Ausführungsart derselben und gewisser
Abwandlungen, wie sie aus den Darstellutigeti der Zeichtiutigen ersichtlich sind,
in welch letzteren gleiche Teile durch jeweils gleiche Bezugsziffern benannt sind.
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1,- ig. t ist eine perspektivische Ansicht von rechts vorn eines \\'el)sttiltles
gemäß vorstehender Erfindung; Fig.2 ist eine perspektivische Ansicht desselben Webstuhles,
schräg vom linken rückwärtigen Ende aus gesehen, worin der Bandantriebsmechanismus
und andere an diesem Ende des Webstuhles sichtbare Teile gezeigt werden; Fig. 3
ist eine Ansicht ähnlich derjenigen wie in Fig. 2, jedoch von der entgegengesetzten
Seite des Webstuhles aus gesehen, worin ebenfalls der Bandantriebsmechanismus und
andere Konstruktionsteile gezeigt werden einschließlich einer Steuervorrichtung
für den als Ausleger- oder Atrhebewalze angeordneten Streichbaum und des Förderantriebes
am Waren- oder Zeugbaum; Fig. 3 a ist ein Querschnitt längs der Linie 3°-3° in Fig.
3; Fig. 4 ist ein Querschnitt längs der Linie 4-4 in Fig.3, der die Einstellvorrichtung
an der Zahnstange für den Bandantrieb zeigt; Fig. 5 ist ein Schnitt, der quer durch
einen Teil des Webstuhles gelegt ist und die Weblade, die Pendel- oder Umsteuerwelle
derselben sowie Einzelheiten der Webladenarme, der zugehörigen Schwinghebel und
Nocken nebst Kurvenrollen zeigt, durch welche Teile die Weblade hin und her geschwungen
wird; Fig. 5 a ist eine Schnittansicht der Weblade und der von derselben abgestützten
Teile; Fig. 6 ist ein Querschnitt längs der Linie 6-6 in Fig. 5, der Eiitzellieiteti
der erwähnten Nocken und Kurvenrollen zeigt; Fig.7 ist die Kurvendarstellung der
Nocken selbst; Fig. 8 ist ein Grundriß der am linksseitigen Ende des Webstuhles
angeordneten Einschußvorrichtung, wobei die Abdeckung derselben fortgenommen ist,
um die innere Konstruktionseinrichtung zu zeigen; Fig. 9 ist ein Aufriß der in Fig.
8 gezeigten Vorrichtung; Fig. 9 a ist ein Querschnitt durch die Hauptsteuerwelle,
worin die Übertragung des Antriebes von dieser Hauptsteuerwelle auf die Einschußvorrichtungen
gezeigt ist; Fig. io ist ein Aufriß, der bestimmte Teile des inneren Fadenklemmers
und Fadenabschneiders sowie einen zu schließenden und zu öffnenden Einfang für den
Schußfaden zur Darstellung bringt; Fig. ii ist eine Ansicht von unten der in Fig.
io gezeigten Teile; Fig. 12 ist ein Querschnitt durch die Führungsanordnung für
die Einschuß- oder Transportbänder; Fig. 13 ist ein Schnitt, der Einzelheiten eines
Fadenklemmers für den Schußfaden darstellt, wobei der Fadenklemmer in der Weise
in Tätigkeit tritt, daß er den Schußfaden beim Abziehen desselben von den Fadengebern
zu bestimmten Zeiten während des Einschußzyklus periodisch für weiteren Fadenabzug
sperrt; Fig.14 ist eine Kurvendarstellung derjenigen Nocken, die den Fadenklemmer
von Fig. 13 öffnen und schließen; Fig.15 ist eine Ansicht dieser Nocken im Aufriß;
Fig. 16 ist eine Ansicht, die diä Kurvenauslegung derjenigen Nocken zeigt, die einen
den Schußfaden nach unten ziehenden Einziehhaken steuern, während gleichzeitig eine
Verstellvorrichtung an diesen Nocken mit sichtbar gemacht ist, die in analoger Weise
bei allen übrigen Nocken zur Anwendung gelangt und daher bei den anderen Nockendarstellungen
nicht näher mehr eingezeichnet ist; Fig. 17 ist ein Aufriß der Nocken von Fig. 16;
Fig. 18 ist eine Ansicht und Fig. i9 ein Aufriß einer Nocke, deren Funktion in der
Steuerung der kombinierten Anordnung von innerem Fadenklemmer, Fadenabschneider
und Fadeneinfang besteht und die auch über gewisse Verbindungsteile die den Schußfaden
lenkende Fadenführeröse steuert; Fig. 2o ist eine bruchweise und im Schnitt gezeigte
Darstellung des Einschußbandes, des Bandrades und der das Bandrad einschließenden
Schutzumkleidung sowie der das Band führenden Wälz-oder Antifriktionslager, von
denen mehrere in jeweils bestimmtem Abstand voneinander um das Band herum angeordnet
bleiben, wenn dasselbe um das Rad läuft; Fig. 21 ist ein Querschnitt der den Bandantrieb
darstellenden Anordnung unter Aufzeigung eines Endlagers derselben mit Einstellvorrichtung
hierfür; Fig. 22 ist eine Ansicht im Grundriß, die beide Fadenzubringer für den
Einschußfaden in derjenigen Stellung zeigt, in der der kleinere Fadenzubringer in
den größeren eintritt;
Fig. 23 ist eine Darstellung der Fadenzubringer
Volt Fig. 22 im Aufriß; Fig. 24 ist ein Schnitt längs der Linie 24-2:1 in Fig. 22;
Fig. 24a ist eine bruchweise perspektivische Ansicht eines der Greifer, der einen
Teil eines Fadenzubringers ausmacht; Fig. 25 ist ein Schnitt längs der Linie 25-25
in Fig. 22; F ig. 26 ist eine perspektivische Ansicht, die die Anordnung zeigt,
durch die ein Band jeweils mit dem zugehörigen Bandrad verbunden ist; Fig. 27 ist
eine perspektivische Ansicht, die Einzelheiten einer der Haltevorrichtungen (Garnhalter)
für die Schußfadengeber (Garnknäuel) zeigt; Fig. 28 ist eine perspektivische Ansicht,
bei der der Schußfaden und die denselben führenden Teile der Einschußvorrichtung
in derjenigen Stellung gezeigt werden, in der der Faden für den ersten Einschuß
oder Eintrag zur Bildung einer Haarnadelschleife aufgenommen wird; Fig. 29 ist eine
ähnliche perspektivische Ansicht, die die gleichen Teile sowie den von denselben
geführten Schußfaden darstellt, jedoch in der Stellung für den zweiten Einschuß
oder Eintrag zur Bildung einer Haarnadelschleife; Fig.
30 bis 42 sind schematische
Darstellungen, die den schrittweisen Verlauf für den Eintrag einer vollständigen
Haarnadelschleife veranschaulichen, wobei die verschiedenen auf den Schußfaden einwirkenden
Teile in ihren verschiedenen Stellungen oder Lagen, die sie bei der Ausführung dieses
Teiles eines Einschußzyklus einnehmen, gleichfalls nur schematisch und andeutungsweise
dargestellt sind; Fig.-13 bis 55 sind ähnliche schematische Darstellungen, die den
schrittweisen Verlauf für den Eintrag einer zweiten vollständigen Haarnadelschleife
zeigen, wobei die Bildung der Schleife jedoch von der linken Seite des Webstuhles
aus erfolgt, während die zuerst genannte Darstellungsserie sich auf Eintragung des
Schußfadens von der rechten Seite des Webstuhles aus bezog; Fig. 56 ist eine schematische
Darstellung eines Gewebes entsprechend der Herstellung nach dem gemäß Erfindung
bevorzugten Webverfahren, dessen Einzelschritte in Anlehnung an die Fig. 3o bis
55 beschrieben sind; Fig. 57 zeigt ein anderes Gewebe, das beim Betrieb des Webstuhles
nur von einer Seite aus gebildet wird; Fig. 58 ist eine ähnliche Ansicht, die eine
etwas veränderte Webart zeigt, die durch andere Zeitabstufung der Steuerteile erreicht
wird, so daß an Stelle des aufeinanderfolgenden Eintrages einer jeweils vollständigen
Haarnadelschleife zuerst von einer Seite aus und dann von der anderen, abwechselnd
jeweils nur Halbschleifen einander entgegengesetzter Vollschleifen eingetragen werden;
Fig. 59 zeigt eine weitere Gewebeart, die ebenfalls auf dem vorliegenden Webstuhl
erstellt werden kann, indem bei derselben jeweils Halbschleifen verschiedener Vollschleifen
aufeinanderfolgend von der gleichen Webstuhlseite aus eingetragen werden.
Unter Bezugnahme auf die Figuren in den |
Zeichnungen soll eine besonders zweckmäßige |
und daher bevorzugte Ausführungsform der Erfin- |
dung im einzelnen beschrieben werden. |
Um die Beschreibung übersichtlicher zu ge- |
stalten, sind bestimmte hunktirnisabschnitte und |
die dazugehörigen Konstruktionsteile jeweils unter |
besonderen Überschriften zitsaniniengefaßt und be- |
schrieben. |
Allgemeiner maschineller Aufbau |
Gemäß Fig. i, 2, 3 ist die Erfindung an einem |
Webstuhl zur Anwendung gebracht, bei dein viele |
Konstruktionsteile mehr oder weniger der bisher |
üblichen Bauart entsprechen. Diese Teile des Web- |
stuhles können naturgemäß von irgendwie ge- |
wünschter Bauart seit, da sie keinen besonderen |
konstruktiven Zusammeidiang finit den 17itischuß- |
bändern, dem Antriebsinechanistnus für diese |
Bänder, oder der Weblade u11<1 den Einschußvor- |
richtungen haben, welche Teile lediglich funktionell |
mit den anderen zusammenwirken. Die seitlichen |
Gestellrahmen 70 und 71 weisen im großen und |
ganzen normale Bauart auf und sind lediglich inso- |
weit abgeändert, als dies für die Abstützung der |
verschiedenen speziell auf die Erfindung zugeschnit- |
tenen@ufllauanor@inungenerf@irdcrlich ist. 1)iese(je- |
stellralimeii sind durch die üblichen Querverbinder, |
wie beispielsweise den vordereil unteren Querver- |
binder 72 voneinander getrennt. 111 Fig. 2 ist eilt |
mit 73 bezeichneter Kettenhatim zu sehen, der eine |
aufgebäumte Garnwalze von Kettenfäden 74.trägt, |
die von dein Kettenbaum abgezogen werden und |
über eine als Streichbauen wirkende Hebe- oder |
:'luslegerw-alze 75 laufen, die in ini folgenden noch |
näher zu beschreibender \\'eise besonders gesteuert |
wird. Der Kettenbaum kann durch irgendeine ge- |
eignete Abnehmervorrichtung (nicht gezeigt) für |
direkten Rotationsantrieb oder für bloße Abroll- |
drehung eingerichtet sein. |
Nachdem die Kettenfäden die Hebe- oder Aus- |
legerwalze passiert habest, laufen sie durch die |
übliche Kettenwächteranordnung, die in der Zeich- |
nung mit 76 angedeutet ist, und werden dann durch |
die Webelitzen 77 der Schaftwerkrahmen 78 ge- |
fädelt. Von den letzteren sind in der Zeichnung nur |
zwei dargestellt, obgleich natürlich jede angemessene |
Anzahl von Schaftwerkrahnien, wie sie in einem |
einzelnen Webstuhl mit `Weberschützen angewendet |
werden kann, auch hier möglich ist. Die Schaft- |
werkrahmen sind durch die üblichen Haken und |
Harnischriemen verbunden, die Tiber am Gestell- |
bogen befestigte Unikelirrollen 79 und 8o laufen, |
und werden durch Federn, die (in der Zeichnung |
nicht zu sehen) in dem Gehäuse 81 eingeschlossen |
sind, nach oben gezogen. Die Webelitzenanordnung |
erhält ihren Arbeitsantrieb durch die üblichen Kok- |
ken, Tretvorrichtungen und zugehörigen Harnisch- |
teile, die sämtlich normale Konstruktionsausfüh- |
rungen haben und daher hier keiner weiteren Be- |
schreibung bedürfen. |
Nachdem die Kettenfäden durch die Webelitzen |
gefädelt sind, Taufeil dieselben durch dhls Riet- |
platt 82, das zwischen dem Ladenbaum 83 und der Laufstange 8.4
(Fig. 5 und 5 a) fest eingesetzt ist. Das nach Einschlag des Schußfadens und nach
Anschlag desselhen im Fach fertiggewebte Zeug wird nach der \'or<lerseite des
Wehstuhles hingezogen, wo es durch den üblichen Mechanismus, wozu der als Reibungswalze
dienende und unmittelbar hinter dem Brustbauin 85 angeordnete Sandbaum gehört, aufgeiiommen
wird, um dann auf den Waren- oder Zeugbauin aufgewunden zu werden. Ein solcher Warenbanin
86 ist in der Zeichnung am Webstuhl an der entsl>reclietideii Stelle eingesetzt
gezeigt. Derselbe wird mit dem Sandbaum durch die übliche Tuchwalzenständeranor<lnting
einschließlich der abgefederten Welle 87 Liebst zugehörigen Konstruktionsteilen
in Berührung gehalten. Das fertige Zeug kann durch den in Fig. i gezeigten Mechanismus
auch im Rückwärtsgang abgewickelt werden, was jedoch hier nicht weiter beschrieben
zu werden braucht.
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.1in rechtsseitigen Ende des Webstuhles (Fig. 2) ist am unteren Teil
des anliegenden Seitengestells eitle Lager- oder Tragstütze 88 befestigt, die abgescInvenkt
nach oben verläuft und an ihrem oberen 1?nile durch eine Verbindungsstange 89 an
dem Seitengestell abgesteift ist. Eine Motorbettung 9o ist an ihrem vorderen Ende
mit der Tragstütze 88 verbunden und ist mit ihrem hinteren Ende durch eine zweite
Tragstütze 9i gehalten, die ihrerseits, wie gezeigt, an dein Seitengestell des Webstuhles
befestigt ist. Auf die 1Iotorbettung 9o ist ein Spezialelektromotor 92 aufgesetzt,
der über zwischenverbindende Zahtlradgetriebe, die in dem Gehäuse 92 untergebracht
sind, die verschiedenen Triebwerkteile des Webstuhles in Bewegung setzt.
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Ein im großen und ganzen rechtwinkliges und als :lbstützteil dienendes
Trägergußstück 93 erstreckt sich von dem Seitengestell aus nach außen und hat einen
senkrechten nach abwärts verlaufenden Teil 94, der finit einem gekrümmten Verbindungsteil
95
zusammenhängt bzw. von diesem abgestützt wird, wobei der "feil o5 einerseits
am unteren Ende des senkrechten Teiles 94 fest aufsitzt und andererseits all der
Innenseite der Tragstütze 88 befestigt ist. Das Gußstück 93 ist an seinem inneren
Ende an einem Verscliielieteil 97 verstellbar befestigt, der an dein Seitengestell
des Webstuhles angeschraubt und all demselben derart winklig gestellt ist, daß er
senkrecht zu einer durch das noch zu beschreibende Handrad gelegten Fhene liegt.
Sämtliche Versteifungen und Trägeranordnungen für den Motor, das Bandrad und die
das Einschußband abstützenden Bauteile sind selbstverständlich über einen bestimmten
Verstellhereich einzurichten, so daß die einzelnen "feile genau eingestellt werden
können und in die Lage versetzt werden, mit anderen Teilen im Webstuhl genau aufeinander
eingespielt zusammen zu arbeiten.
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Eine horizontal angeordnete Abstützstrebe 98 ist mit ihrem inneren
Ende an dem Seitengestell des Webstuhles befestigt und hat an ihrem äußeren Ende
eitle Gabelung, deren eines Gabelende 99 mit dem innren Ende des vertikalen "feiles
94 des rechtwinkligen Trägergußstückes 93 gegenlagernde Verbindung hat, während
der untere Gabelast ioo mit dem Teil 9,4 an einer Stelle verbunden ist, die mehr
in Nähe des unteren Endes desselben und gerade oberhalb des oberen Endes des gekrümmten
Verbindungsteiles 95 liegt. Das TrägerguBstück 93 dient dazu, das Bandrad an der
rechten Seite des Webstuhles sowie auch den anliegenden Bandführtingsmechanismus
abzustützen.
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Wie aus Fig.3 zu ersehen, ist das gegenüberliegende Bandrad mit den
das Einschußband führenden Teilen durch gänzlich gleichartige Konstruktionsteile,
wie sie mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben worden sind, abgestützt. Die linke Webstuhlseite
ist insofern einfacher gestaltet, als keine Abstützvorrichtungen für Mötor, Kupplung,
Zahnradgetriebe und andere Teile nötig sind, die vornehmlich auf der rechten Seite
des Webstuhles angeordnet sind. Auf der linken Seite des Webstuhles erfolgt, wie
aus der Zeichnung zu ersehen, die Abstützung von Bandrad und Bandführungsteilen
durch ein dem Trägergußstück 93 auf der gegenüberliegenden Seite ähnliches Trägergußstück
ioi, das durch eine verstellbare zusätzliche Gleitanordnung an einem schräg gestellten
und am Seitengestell 71 verschraubten Führungsteil io2 in richtiger Lage gehalten
wird, wozu außerdem eine horizontale Abstützstrebe 103, ähnlich der Strebe
98 auf der anderen Seite des Webstuhles, und weiter eine mehr oder weniger senkrecht
angeordnete Abstützstrebe io4 dient. Die AbstÜtzstrebe 104 entspricht im großen
und ganzen der Strebe 88, nur daß sie nicht so schwer und auch nicht so kompliziert
ist, da sie lediglich dazu dient, die Abstützung der auf dem Trägergußstück ioi
gehaltenen Teile zu versteifen.
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Entsprechend Fig. i bis 3 sowie 5 bis 7 ist eine Nocken- oder Steuerwelle
io5 zu sehen, die in geeigneten Lagern an den Gestellseiten des Webstuhles abgestützt
ist. Dieselbe trägt auf jeder Webstuhlseite nächstliegend der Innenfläche jeder
Gestellseite ein Nockenpaar, das mit io6 und 107 bezeichnet ist. Diese Nocken, die
in Fig. 5 bis 7 deutlicher zu sehen sind und die im folgenden noch ausführlicher
beschrieben werden, sind auf der Nocken-oder Steuerwelle fest aufgesetzt, so daß
sie mit derselben rotieren, und dienen dazu, die für den Webgang erforderliche Bewegung
auf Weblade, Rietblatt usw. zu übertragen. Die Steuerwelle selbst erhält ihren Antrieb
über eine, ausrückbare Kupplutig und ein Zahnradgetriebe von dem Elektromotor 92.
Der Motor hat an seiner Ankerwelle ein kleines Zahnrad oder Ritzel (nicht zu sehen),
das in das Zahnrad io8 (Fig. i) eingreift und das durch eine ausrückbare Kupplung
auch zur Nockenwelle selbst durchgehende Verbindung hat. Die Kupplung (nicht gezeigt)
ist von üblicher Ausführungsart und ähnlich den Kupplungen, wie sie bei Webstühlen
allgemein verwendet werden. Ihre Steuerung erfolgt durch einen Ein- und Ausrückarm
io9.
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Die jeweilige Steuerung für Anlassen und Stillsetzen der Webmaschine
erfolgt durch Handhebel, die mit i io und i i i bezeichnet sind und von denen jeweils
einer an jeder Seite des Webstuhles angeordnet
ist. Diese Hebel
sind an deri Enden einer Welle 112 aufgesetzt, die sich in jeweils nächstliegend
den Enden dieserWelle befindlichen Lagern drehen kann. Am rechtsseitigen Ende der@Welle
112 ist ein Arm 113 fest aufgesetzt, dessen freies Ende mit einem nach unten führenden
Gelenkteil 114 verbunden ist, der seinerseits mit seinem unteren Ende an dem einen
Arm eines Winkelhebels 115 angelenkt ist. Dieser Hebel 115 ist durch Drehzapfen
in dem Seitengestell 70 gelagert und steht über ein Gelenk 116, das an dem
anderen Arm des Hebels 115 angreift, mit dem Ein- und Ausrücker 1o9 der Kupplung
in Verbindung, so daß bei Betätigung jeweils eines der Handhebel 11o oder 111 in
entsprechender Richtung die Kupplung wunschgemäß ein- oder ausgerückt werden kann.
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Ein nach unten führender Arm 117, der am linksseitigen Ende der Welle
112 mit aufgesetzt ist, schlägt gegen ein Kontaktstück an, wodurch die Kettenwächteranordnung
stromlos gemacht wird, wenn der Webstuhl außer Betrieb gesetzt ist. Beim Wiederanlassen
der Maschine wird der Stromschluß für die Kettenwächteranordnung automatisch wiederhergestellt,
so daß auf dieseWeise die Kettenwächteranordnung sich selbsttätig innerhalb ihres
Auslösestromkreises zu- und abschaltet, je nachdem die Maschine gestoppt oder angelassen
wird.
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Der Drehzapfen für die als Streichbaum wirkende Auslegerwalze ist
unter Ziffer 118 gezeigt. An diesem Drehzapfen ist ein Arm 119 befestigt, an dessen
freiem Ende ein weiterer Drehzapfen 120 aufgesetzt ist. In dem Drehzapfen 120 ist
das obere Ende eines Gelenkteiles oder einer Stange 121 befestigt, die nach unten
läuft und bei 122 an dem einen Arm 123 eines doppelarmigen Hebels angreift, der
seinerseits bei 124 an dem Seitengestell des Webstuhles drehbar gelagert ist. Der
Arm 123 erstreckt sich etwas über die Drehzapfenlagerung 122 hinaus und trägt an
seinem Ende eine frei rotierbare Kurvenrolle, die auf einer Nocke 126 abläuft. Die
Nocke 126 ist auf einer Welle 127 befestigt, an der außerdem ein Zahnrad 128 fest
aufsitzt, das seinerseits mit einem Kitzel 129 im Eingriff steht, das auf der Hauptnockenwelle
oder Hauptsteuerwelle fest angeordnet ist.
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Die von der Bewegung des Armes 123 herrührende und gegebenenfalls
durch die Nocke 126 beeinflußte Antriebswirkung wird durch den Arm 13o des doppelarmigen
Hebels zu einer Abwickelvorrichtung für die Kettenfäden von irgendwie geeigneter
Bauart «eitergeleitet, deren spezielle Konstruktionsausfiihrung hierin nicht weiter
zu beschreiben ist. Die allgemeine Tendenzdes unter Spannung stehenden Kettenfadenblattes
geht dahin, die Kurvenrolle 125 gegen die Spannung einer Feder 131 mit der Nocke
in Kontakt zu halten. Die Feder 131 ist dabei als Druckfeder zwischen Anschlagbunden
132 an der Stange 121 und einem Widerlager 133 angeordnet, welch letzteres am Seitengestell
des Webstuhles oder an irgendeiner anderen geeigneten, nicht verrückbaren Abstützung
fest angebaut ist Sobald die Spannung iih Kettenfadenblatt zunimmt, wird die Auslegerwalze
nach unten gezogen und drückt dadurch die Feder rat zusammen, so daß die Nocke 128
bei jeder Umdrehung der Steuerwelle die Kurvenrolle 125 berührt bzw. abstreicht,
wobei über die Arme 123 und 13o der Abwickelvorrichtung für die Kettenfäden,
in Abhängigkeit von der Spannung im Kettenfadenblatt, jeweils eine gröfere oder
kleine Vorschubbewegung aufgedrückt wird. Wenn die Spannung im Kettenfadenblatt
nachläßt, findet dann der umgekehrte Vorgang statt, und die Abwicklung der Kettenfäden
wird langsamer oder kommt möglicherweise vorübergehend ganz zum Stillstand, bis
wieder ein hinlänglicher Spannungszustand in den Kettenfäden hergestellt ist. Normalerweise
wird die Feder 131 so unter Spannung gehalten, daß der Abwickelvorrichtung praktisch
jeweils immer der gleiche Abwicklungsvorschub aufgedrückt wird, sobald die Kurvenrolle
125 bei jeder Umdrehung der SteuerNvelle durch einen kleinen Kurvenabschnitt am
Umfang der Nocke 126 berührt bzw. von demselben abgestrichen wird.
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Unter Bezugnahme auf die Fig. 1, 2, 3, 8, 9 und 9 a sollen nun die
Einschußvorrichtungen besprochen werden, die an den vorderen Seitenenden des Webstuhlgestells
angeordnet bzw. abgestützt sind, wobei die Einschußvorrichtung an der rechten Seite
der Maschine mit 134 und diejenige auf der linken Seite der Maschine mit 135 bezeichnet
ist. Diese Einschußvorrichtungen sind auf Tragwulsten aufmontiert, die an den Enden
des, Brustbaumes 85, und zwar dort genau oberhalb derjenigen Stellen ausgebildet
sind, wo der Brustbaum an dem vorderen obersten Teil der Seitengestelle des Webstuhles
verschraubt ist. Die Einschußvorrichtungen, die im einzelnen später noch zu beschreiben
sind, sind von geeigneten Gehäusen umgeben und stellen bis zu einem großen Ausmaß
jeweils einen in sich geschlossenen Aufbaukörper oder eine geschlossene Einheit
dar, indem dieselben als Ganzes abgenommen und ersetzt werden können und indem jede
Einschußvorrichtung unmittelbar von der Hauptsteuerwelle durch ihren eigenen Antriebsmechanismus
betätigt werden kann.
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In Fig. 8 und 9 wird von den beiden Finschußvorrichtungen nur diejenige
gezeigt, die auf der rechten Seite des Webstuhles angeordnet ist, da beide im wesentlichen
gleich sind, mit Ausnahme natürlich der Tatsache, daß sie für die jeweils zugehörige
Webstuhlseite eingerichtet, d. h. linksgängigoder rechtsgängigsind. DieI?inschußvorrichtung
umfaßt einen unteren Tragkörper, ferner das Gehäuse 136 mit daran befestigtem Deckel
137 und eine in Lagern 138 und 139, die ihrerseits an den Enden des Gehäuses angeordnet
sind, frei rotierbare Welle, auf der eine bestimmte Anzahl Nocken aufgesetzt ist,
die im folgenden noch eingehender beschrieben werden. Auf der Welle 139, die im
folgenden als Einschußvorrichtungssteuerwelle oder kurz Steuerwelle bezeichnet wird,
ist außerdem ein Kegelrad 140 fest aufgesetzt, das mit einem Kegelradritzel 141
in verzahntem Angriff steht, wobei das Kitzel auf dem oberen vorderen Ftrde einer
schräg nach unten laufenden Antriebsw elle 1.42 fest aufgebracht ist. Diese AntriebsWelle
142 ist in geeigneter
Weise innerhalb des inneren Raumes zwischen
den Webstuhlgestellseiten untergebracht und festgehalten und wird an ihrem unteren
Ende durch eine Schraubenverzahnung angetrieben, von der ein Schraubenrad 143 am
unteren Ende der Welle 142 fest aufgesetzt ist, während das andere Schraubenrad
144 mit der Hauptnockenwelle oder Hauptsteuer@N olle zusammen rotieren kann. Dieser
Verzahnungsantrieb von der Hauptsteuerwelle her ist in doppelter Weise. d. h. an
jedem Ende des Wehstuhles vorgesehen, wodurch die Einschußvorrichtungen gleichzeitig
und im Synchronismus mit anderen Funktionsteilen der "Maschine in Tätigkeit gesetzt
werden. Die entsprechenden Zahnräder sind im einzelnen in Fig. 9a gezeigt, wo das
Schraubenrad 'i43 am Ende der Welle 142 aufgesetzt ist und von einem entsprechenden
Zahnrad 144, das auf der Hauptsteuerwelle aufgekeilt oder anderweitig dort befestigt
ist, angetrieben wird. ,
Wie in Fig.3 gezeigt, wird der Waren- oder Zeugbaum
ebenfalls von der Hauptsteuerwelle aus angetrieben, und zwar durch ein Zahnrad 145,
das mit dem Ritzel 129 im Eingriff steht, sowie durch die Schraubenräder 146 und
147. Von diesen ist das letztere an dem einen Ende einer Welle 148 fest aufgebracht,
die bis zu dem Verzahnungsgetriebe für den Warenbaum nach vorn verläuft, das hierdurch
mittels einer Schnecke 149 und eines Schneckenrades i5o angetrieben wird. Das Schneckenrad
i5o ist auf einer kurzen Welle aufgesetzt, die sich durch das Seitengestell hindurch
erstreckt und von der die für den Vorschub des Warenbaumes üblicherweise verwendeten
Zahnräder ihre Antriebsbewegung erhalten.
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An jedem Ende des Webstuhles sind die den Schußfaden liefernden Fadengeber
untergebracht, die als irgendeiner der bekannten, sich selbst ablösenden bzw. selbst
unterhaltenden Fadenknäuel oder Garnwickel vorgesehen sein können, von denen einer
unter i5i angedeutet ist. Die Garnwickel werden von einer Haltevorrichtung 152 getragen,
die auf einer Pflockstange 153 aufgesetzt ist, die ihrerseits auf einem günstig
liegenden, benachbarten Maschinenteil fest aufgesteckt ist. Der Schußfaden wird
durch ein Rohr 155 gezogen, das sich vom Garnhalter zu der nächstliegenden
Einschußvorrichtung erstreckt. Vorzugsweise werden für jede Haltevorrichtung jeweils
zwei Garnknäuel vorgesehen. Die Fäden der Garnknäuel sind untereinander verbunden,
indem der Endfaden desjenigen Knäuels, von dem der Schußfaden gerade abgezogen wird,
mit dem Leit- oder Anfangsfaden des benachbarten Garnknäuels durch Andrehen verbunden
wird. Auf diese Weise kann der Webstuhl, wenn das erste Faden- oder Garnknäuel abgelaufen
ist, ohne Unterbrechung Weiterweben, da der Schußfaden sofort weiterlaufend von
dem zweiten Garnknäuel abgezogen werden kann. Da jedes der Fadengeberknäuel äußerst
groß ist im Vergleich zu den gewöhnlichen Schiff chenspulen, wie sie bei Webstühlen
mit Schnellschützen verwendet werden, vergeht eine verhältnismäßig große Zeitspanne
zwischen der Anfangseinfädelung eines Schußfadens von einem frischen Garnknäuel
und der vollen Abspulung des letzteren. Da außerdem jeweils wenigstens zwei Fadengeberknäuel
vorgesehen sind, tritt die Notwendigkeit des Ersatzes eines Garnknäuels nur in äußerst
weitläufigen Zeitintervallen auf, verglichen mit der Notwendigkeit häufigen Spulenwechsels
bei den bisher üblichen Webstuhlgruppensätzen. Der dabei erforderliche Aufwand an
Arbeit ist durch die Anwendung von außenseitig angebrachten Schußfadengebern naturgemäß
erheblich verringert, und es wird dabei nur ein Bruchteil dessen an Geschicklichkeit,
notwendiger Sorgfalt und aufzubringender physischer Kraftleistung verlangt, die
für die Inganghaltung der Schiffchenspulensätze oder Schützen für andere Webstuhlarten
erforderlich sind.
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Die bereits im vorausgegangenen kurz erwähnte Web- oder Kammlade ist
für schwingende Hin-und Herbewegung eingerichtet, die unter dem Einfluß der ebenfalls
erwähnten und im folgenden noch näher zu beschreibenden Nocken erfolgt. Die Weblade
ist an den oberen Enden von Ladenstelzen oder Ladenarmen 156 ansitzend befestigt,
die um eine Pendel- oder Umsteuerwelle 157 (Fig.. i und 5) hin und her schwingen.
Bevorzugterweise werden jeweils zwei solche Ladenarme verwendet, und die dazugehörigen
Nocken sind dementsprechend doppelt, d. h. jeweils an jedem Ende der Nocken-oder
Steuerwelle io5 vorgesehen. Die Bewegung der Weblade und des Rietblattes werden
eingehender in einem erst später folgenden Abschnitt beschrieben, wo gleichzeitig
auch Einzelheiten hinsichtlich der Einstellung und andere wichtige Merkmale derselben
erläutert werden. Bandmechanismus und Bandradantrieb Unter Bezugnahme auf die Fig.
i, 2 und 3 und speziell Fig.3 soll nun das Bandrad nebst Führungsmechanismus sowie
Antriebsvorrichtung hierfür beschrieben werden. Da diese Teile in doppelter Anordnung,
d. h. jeweils an jedem Ende des Webstuhles vorgesehen sind, genügt zum Verständnis
die Beschreibung von nur einer dieser Anordnungen, wobei entsprechend der Darstellung
in Fig. 3 diejenige am linksseitigen Webstuhlende zur Erläuterung herangezogen ist,
während auf der gegenüberliegenden Webstuhlseite ganz analoge Verhältnisse herrschen.
Für einige Erläuterungen sind die betreffenden Konstruktionsteile in der das rechtsseitige
Webstuhlende veranschaulichenden Fig. 2 deutlicher zu sehen als in Fig. 3, weshalb
in der Beschreibung auf einige dort gezeigte Teile Bezug genommen wird und die entsprechenden
Bezifferungen hierfür dann auf dieser Webstuhlseite zu finden sind.
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Die Trägergußstücke 93 und ioi haben anliegend ihren äußeren Enden
an dem senkrechten Teil 94 (Fig. 2) ein Lager, durch das ein Stiftschraubenbolzen
158 hindurchgeht, der eine Schulter oder einen Anpaß hat und durch eine Mutter
159 an dem Trägergußstück sicher festgehalten wird. Der vorspringende Teil des Stiftschraubenbolzens
ist als Lager für ein Bandrad i6o ausgebildet, welch
letzteres frei
an dem Stiftschraubenbolzen oder, falls gewünscht, an einer daran aufgesetzten Wälzlageranordnung
rotieren kann. Das Bandrad ist vorzugsweise aus Aluminium oder sonstwie leichtem
Legierungsmetall hergestellt, da einerseits die Festigkeitsbeanspruchung desselben
nicht groß ist, andererseits aber das Rad äußerst schnell hin und her schwingen
muß, so daß eine Reduzierung an Masse sehr erwünscht ist. ,Auf der Radnabe des Bandrades
ist ein Kegelrad 161 befestigt, das in ein zweites und ähnliches Kegelrad 162 verzahnt
eingreift, welch letzteres an einer horizontalen \N'elle 163 fest aufmontiert ist.
Die Welle 163 ist in einem Lager 164 an ihrem inneren Ende und einem Lager 165 in
der Mitte zwischen den Wellenenden geführt und springt mit ihrem äußeren Ende in
eine Öffnung oder Lagerung am äußeren (vertikalen) Teil 94 des Trägergußstückes
1o1 oder 93 vor, je nachdem welche Webstuhlseite betrachtet wird.
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In Fig. 21 ist die Welle 163 und die Lagerkonstruktion am inneren
Ende der Welle in ihren Einzelheiten dargestellt. Das Trägergußstück ioi ist all
dem schräg gestellten und an dem Seitengestell 71 des Webstuhles fest verschraubten
Gleitstück 102 verschieblich angebaut. Dasselbe ist all seiner Lagerbohrung für
die Aufnahme einer Lagerhuchse 166 entsprechend aufgerieben, wobei diese eine Schulter
hat und durch Schrauben oder in anderer geeigneter Weise in der aufgeriebenen Öffnung
am Trägergußstück festgehalten wird. Für das Ende der Welle wird vorzugsweise ein
Nadellager 167 oder ein sonstwie reibungsschwaches Lager verwendet. Die Regelung
des Axialdruckes und die axiale Einstellung der Welle ist derart, daß die Kegelräder
161 und 162 genau ineinandergreifen, und wird durch eine Verstellschraube 168 gewährleistet,
gegen die die Kugel 169 gegenlagert, die ihrerseits in Ausrichtung mit der Schraube
168 in einer konischen Lagerung am Ende der Welle, festgehalten wird. Die Lageeinstellung
der in Frage kommenden Teile wird mittels eines Schraubenziehers bewirkt, der durch
eine entsprechende Öffnung an der Innenseite des Webstuhlgestellrahmens hindurchgeführt
werden kann; sobald dann genaue Einstellung erfolgt ist, werden die Teile durch
die Mutter 170 in ihrer eingestellten Lage festgezogen bzw. gesichert.
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Nadellager können auch bei dem mittleren Traglager 165 und an dem
äußeren Lager zur Anwendung kommen, wobei selbstverständlich als Alternative auch
andere reibungsschwache Lager oder unter gewissen Umständen sogar einfache Laufbuchsen,
sofern sie eine gute Schmierung haben, Verwendung finden können. Da das äußere Ende
der Welle 163 kurz vor dem Stiftschraubenbolzen 158, der das Bandrad trägt,
abschneidet, befindet sich das entsprechende Lager natürlich an der Innenseite des
Trägergußstückes, so daß das äußere Wellenende und das zugehörige Lager mit dem
Stiftschraubenbolzen nicht in Kollision kommen.
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Zwischen den Lagern 164 und 165 ist ein Zahnradritzel 171 (Feg. 4)
auf der Welle 163 aufgekeilt,
das mit den Zähnen einer Z ;tiiiistange 172 im Eiil- |
griff steht. Die Zahnstange hat kreisförmigen |
Querschnitt und kann in einem muffenförmigen |
Teil 173 eines schwenkbaren Führungskörpers |
gleiten, der seinerseits finit Nabele 174 versehen ist, |
die konzentrisch zur Welle 163 angeordnet sind. Die |
Zahnstange 172 springt durch die \li1ffe 173 vor |
und läuft weiter nach unten, wo sie all einem |
Exzenterbügel 17,5 befestigt ist, der nin eine |
Exzenterscheibe 176 angreift, die auf der Haupt- |
steuerwelle 1o5 fest angeordnet ist. Mine als Ver- |
bindungsteil wirkende Stiftschraube 177 ist sowohl |
in die Zahnstange als auch in den Exzenterbügel |
eingeschraubt. Diese Stiftschraube hat an ihren |
entgegengesetzten Enden rechtsgängiges bzw. links- |
gängiges Gewinde und kann ini \littelteil durch |
einenSchraubetischlüssel angezogen werden. Außer- |
dem kann sie, sobald genaue Einstellung erfolgt ist, |
in der verstellten Lage durch Gegenmuttern ge- |
sichert werden, von denen jeweils eilte all jedem |
Ende der Stiftschraube vorgesehen ist. 1)1e Ver- |
stellung der Stiftschraube bewirkt eilte Verlänge- |
rung oder Verkürzung des :111standes zwischen |
Zahnstangenmitte und \1 fitte des Fxzenteririigels |
175. Sie reguliert damit auch den Ausschlag des |
Bandrades 16o und verändert die Stellung des |
Fadenzubringers atli Eiide des zugeh<irigell Ein- |
schuß- oder Transportbandes. |
Die Zahnstange kann innerhalb eines exzentrisch |
ausgebohrten Lagers 179 |
in axialer Richtung |
gleiten. Das Lager 17e pnßt genau 111 die Muffe 173 |
und ist an der Stelle, wo (las lZitzel 171 eingreift, |
ausgespart, so daß die Zähne des Ritzels von den |
Zähnen der Zahnstange richtig gefaßt werden. Da- |
bei wird durch minimale Verstellung des exzelitri- |
schen Lagers 178 eine Verstellung des Zahnein- |
griffes sowohl fier genaue _\tif<uigseitistellttilg als |
auch für Nachstellung bei aiifgeti-eteiieiii Verschleiß |
erreicht. Sobald die Stellung des Lagers 178 erst |
einmal festgelegt ist, kann dieselbe zeitweise ge- |
sperrt oder verriegelt werden. I )fies geschieht durch |
eine Sperrschrailbe 179, die in die !Muffe 173 ein- |
geschraubt ist und an einer lles(in<lers ausgebildeten |
Sitzfläche des mit einer Schulter versehenen Lager- |
endes angreift, wodurch (las llag(°r in der jeweils |
richtigen Lage festgeklenmit wird. |
Im Arbeitsgang wird dann die Zahnstange durch |
die Umdrehung der Nocken- oller Steuerwelle vor |
und zurück bewegt, indem der I?xzeiiter 176 der |
Zahnstange die notwendihr :\ntriel)sl)elvegung er- |
teilt und dieselbe durch die 1-,"el-ulig 178 vor und |
zurück schiebt. Hierdurch wird auch die U'elle 163 |
über den gewünschten Wilikelatisschlag in pendellide |
bzw. schwiligellde V(w- uild IZickw;irts@lrehung ve- |
setzt. Die ineinan(lei-r;f:nrlcii i@:@@elr:ider 1(1t t111(1 |
162 übertragen diese Bewegung auf das Bandrad, |
von dem aus dann das Einschuß- oder Transport- |
hand jeweils in das Fach vorgestoßen oder aus lein- |
selben wieder zurückgezogen wird. |
Das Einschußband 18o ain linksseitigen Ende des |
Webstuhles ist an dem Radkranz 181 des zugehöri- |
gen Bandrades befestigt, wie es in 1# ig. 26 gezeigt |
ist. Der Radkranz ist dabei all einer besonderen |
Stelle gleichlaufend oder abgeflacht ausgebildet, so daß das Band
auf dem Radkranz gegen diese abgeflachte Stelle anliegen kann und die hierfür vorgesehene
Befestigungs- bzw. V erriegelungsanordnung nicht über den normalen Radumfang vorspringt.
Der abgeflachte Teil des Radkranzes wird außerdem durch eine verstärkte und an dieser
Stelle nach einwärts verlaufende Radrippe (s. unter
182)
ergänzt, und dieser
so verstärkte Teil ist an seiner Stirnfläche ausgebohrt und aufgerieben zur Aufnahme
eines Zapfenstiftes 183 mit aufgesetztern Bund oder Kragen 18.1. Das Einschußband
18o ist nächst seinem Ende in der Breite verjüngt und hat dort eine Lochöffnung,
mit der es auf dem vorspringenden Teil des Zapfenstiftes 183 fest eingespannt aufsitzt,
wodurch das Band gleichzeitig kreisförmig am Umfang des Rades eingerichtet wird.
Eine Blattfeder 185, die sich über den Bereich des abgeflachte» Radteiles erstreckt
und ein gekrümmtes Ende 186 aufweist, sorgt dafür, daß sich <las Band der Krümmwlg
des Rades anpaßt, nachdem es den abgeflachten Teil hinter sich hat. Um die einzelnen
Teile örtlich festzuhalten und zu verriegeln, ist eine Winkelklemme 187 vorgesehen,
die die Verriegelung dadurch bewirkt, daß eine in derselbeti vorhandene Lochöffnung
über das äußere' oder kürzere Ende des Zapfenstiftes 183 geführt wird und die Winkelklemme
dann in dieser Sperrstellung durch die Kopfschrauben 188 oder gleichwertige Befestigungsmittel
festgespannt wird.
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Wie in Fig. 3 und noch deutlicher in der Einzelteila»sicht der Fig.
20 gezeigt, wird das Einschußbarrd reit dem Radkranz 16o durch eine Anzahl Rollen
o. dgl. iil Berührung gehalten, die in vorstehendem etwas bestimmter als Wälz- oder
Antifriktionslager 189 charakterisiert sind. Diese für den besonderen Zweck verwendeten
Wälzlager entsprechen der als dauergeschmierte und vollständig gekapselte Kugellager
bekannten Wälzlagertype, wobei stattdessen natürlich auch andere reibungsschwache
Lager verwendet werden können. Jedes dieser Führungslager 189 ist in einer Ausbuchtung
oder Tasche 19o aufgenommen, die an dem Abschluß oder Schutzdeckel 191 als materialhaltiger
Bestandteil desselben ausgebildet ist, wobei der Deckel in solcher Lage gehalten
ist, daß er das Einschußband führt ttnd gleichzeitig Band und Bandmechanismus abdeckt.
Außerdem dient er auch dazu, benachbarte Webstuhlteile von der Berührung mit den
mit großer Geschwindigkeit hin und her gehenden Einschußteilen fernzuhalten oder
dieselben vor möglicher Beschädigung zu schützen, falls ein Einschußband reißt.
Der Abschlußdeckel 191 kann in irgendwie geeigneter Weise ortsfest gemacht werden,
ist jedoch vorzugsweise am vorderen Ende des Stiftschraubenbolzerls 158 fest angebracht
(Fig. 2), der zu diesem Zweck dann eine entsprechende Schulter oder einen entsprechenden
Ansatz hat oder mit geeigneten Distanzhaltern versehen ist, so daß, wenn der Abschlußdeckel
in seiner richtigen Lage fest eingespannt ist, für das Bandrad und das zugehörige
Kegelrad 161" hinreichend Spielraum gelassen ist, damit die benachbarten Triebwerkteile
im @ Arbeitsgang ' richtig passend ineinandergreifen.
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Jede der Rollen oder Lager 189 ist an einem exzentrisch angeordneten
Stiftbolzen 192 aufmontiert, der das eine Ende eines gewindegeschnittenen Schraubenbolzens
193 bildet, an dem ein aus dem Material herausgearbeiteter Bund sitzt, wobei der
Schraubenbolzen durch eine Gegenmutter 195 verstellbar in richtiger Lage gesichert
werden kann. Wie aus der Darstellung zu ersehen, ist der Stiftbolzen 192 an dem
Schraubenbolzen 193 exzentrisch etwas abgesetzt, und der Konus oder innere Kegelring
des Lagers ist durch einen rasch abzunehmenden Schnappring 196 oder andere Sicherungsmittel
an dem Stiftbolzen ortsfest gehalten. DieEinstellung der Teile ist derart, daß das
Band einigeTausendstel Zoll Spiel an dem Kranz des Bandrades hat, wenn die äußere
Oberfläche des Bandes gegen die Lauflager gedrückt wird. Genaue Einstellung wird
mittels eines Schraubenziehers erreicht, der nach Lockerung der Gegenmutter 195
in dem am Ende des Schraubenbolzens 193 befindlichen Schlitz aufsetzt, worauf alsdann,
wenn eingestellt ist, zur Verriegelung der jeweiligen Einstellung die Gegenmutter
195 fest angezogen wird.
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Eine passende Anzahl Lager 189 ist in bestimmten Abständen innen um
das Gehäuse 191 angeordnet, und die Anzahl der Lager kann innerhalb bestimmter Grenzen
erhöht oder verringert werden. Es ist jedoch vorzuziehen, wenn das Band an möglichst
eng beisammen liegenden Punkten geführt wird, um dadurch jegliche Wellenbildung
oder Schwirrung des Bandes in der Führungsbahn auszuschalten und dasselbe bei seiner
Biegebewegung so weit als irgend nur möglich in vollkommen kreisförmige Bahn zu
zwingen. Je nach der Breite des zu webenden Stoffes und der Größe des Bandrades
16o kann das Einschußband über veränderliche Winkelausschläge aufgewunden bzw. eingezogen
werden. Bevorzugterweise wird aber das Rad so klein gehalten, als es zulässigerweise
nur möglich ist, wobei die Tatsache zu bedenken ist, daß die oszillierende Schwingung
des Rades im höchsten Fall etwas weniger als eine volle Umdrehung betragen kann,
während die weitere Tatsache ins Gewicht fällt, daß das Band zweckmäßigerweise über
keine kleinere Krümmung gebogen werden soll, als es praktisch noch gangbar ist.
Die Gesamtbreite der Maschine ist daher unter Berücksichtigung dieser verschiedenen
einschränkenden Faktoren auch so klein gehalten, als es eben noch tragbar ist.
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Nachdem das Band an der obersten Stelle des Bandrades ausgetreten
ist, wird es dann tangential zur Lauffläche des Rades durch einen horizontal angeordneten
Führungsteil 197 weitergeleitet. Derselbe wird von einer Abstützplatte 198 getragen,
die durch Schrauben auf den an der Oberseite des Trägergußstückes 1o1 ausgebildeten
Auflagern 199 und Zoo befestigt ist. Wie in Fig. 3 und besonders in der Einzelteilansicht
der Fig. 12 gezeigt, ist der horizontale Führungsteil als verlängerter Gleitbällnkörper
ausgebildet, in dem eine Rinne ausgespart ist, die an dem obersten mittleren Teil
desselben
langläuft. In dieser Rinne ist eine Auflage-oder Lauffläche
aus Fibermateria1201 eingesetzt, längs der das Band i8o gleitet. Außerdem sind an
den Rändern der Gleitbahn und jeweils über die Kanten derselben etwas vorspringend
Materialstreifen 202 und 203 befestigt, die das Band auf der Gleitbahn festhalten.
Diese Streifen und die am Boden der Rinne aufsitzende Gleitauflage oder (Gleitfläche)
Lauffläche gor können aus irgendwelchem Kunstharzstoff oder ähnlichem Material beschaffen
sein, wovon es verschiedene brauchbare Sorten gibt, die bei minimaler Schmierung
eine ideale Lauffläche abgeben. .
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Die Gesamtanordnung von Abstützplatte und Führungsbahn ist durch senkrecht
angeordnete Schrauben 197' sowohl in vertikaler Richtung als auch unter einem Winkel
und quer zum Einschußband verstellbar eingerichtet. Diese Verstellschrauben gehen
durch die Abstützplatte nach unten durch und lagern mit ihren unteren Enden gegen
eine Zwischenplatte aus Hartstahl, die auf der oberen Auflagefläche des darunterliegenden
Teiles der Abstützplatte 198 aufsitzt. Schrauben 198' ziehen die Abstützplatte nach
unten und halten sie örtlich fest. Für seitliche Verstellung des Gleitkörpers werden
die Schrauben 204 und 205 gelockert, worauf die Gesamtanordnung einschließlich
Abstützplatte 198 und Gleitkörper oder Führungsteil 197 zu verschieben ist,
da die Schrauben durch vergrößerte Löcher oder Schlitze hindurchgehen. Der gesamte
Bandmechanismus kann durch Verschiebung des Trägergußstückes ioi an dem dasselbe
abstützenden Führungsteil io2 innerhalb des Webstuhles nach vorn und rückwärts bewegt
werden. Die Abstützstreben 103 und 104 sind, wie im vorausgegangenen bereits
erwähnt, an den Gestellseiten des Webstuhles befestigt und können ebenfalls durch
Schlitze bis zu einem gewissen Grade verstellt werden, so daß bei jeweils bestimmter
Einstellung des Bandmechanismus diese Abstützstreben ihrerseits in genaue Anpaßlage
festgeklemmt oder verschraubt werden können und als Verstärkungsteil dienen, ohne
daß hierdurch ein Verziehen des Trägergußstückes ioi bewirkt wird. Auf diese Weise
kann das gesamte Bandrad mit zugehörigen Antriebs- und Abstützteilen als geschlossene
Einheit verstellt werden, in dem die Lage des Trägergußstückes ioi an dem schräg
gestellten Verschiebeteil 102 jeweils verändert wird. Dabei kann der Gleitkörper
für das Einschußband im Winkel verstellt, angehoben oder gesenkt oder in dem Webstuhlgestell
nach vorn und rückwärts verstellt werden, um das Band mit dem Bandrad, der Weblade
und dem gegenüberliegenden Einschußhand jeweils auszurichten.
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In Nähe der Enden des Gleitkörpers oder der Führungsbahn 197 ist das
Band eingezwängt, so daß es in eine ganz bestimmte Bahn gezwungen wird, ohne daß
hierdurch eine nennenswerte zusätzliche Reibung auftritt. Zu diesem Zweck ist an
jeder Randseite des Einschußbandes eine um eine horizontale Achse sich drehende
Kontaktrolle 2o6 vorgesehen, die gegen die Oberseite des Bandes drückend an derselben
abläuft, während eine zweite ähnliche Kontaktrolle 207 so eingerichtet ist,
daß sie gegen die Seitenkante des Bandes gegenlagert bzw. an derselben abläuft.
Da diese Rollen und die dazugehörigen Montageteile doppelt, d. h. jeweils an jeder
Seite des Bandes vorhanden sind, ist in Fig. 12 nur eine dieser Anordnungen an einer
Seite des Bandes aufgezeigt. Die um einen horizontalen Drehzapfen bewegliche Rolle
2o6 ist auf einem als Lagerung dienenden Stiftschraubenbolzen drehbar angeordnet,
der in einem Ansatzteil 2o8 befestigt ist, der an dem inneren Ende des Gleitkörpers
197 als materialhaltiger Bestandteil desselben herausgearbeitet ist. Eine besondere
Verstellvorrichtung für diese Rolle, die selbstverständlich eingebaut werden kann,
ist nicht vorgesehen, da sie nicht unbedingt für notwendig erachtet wird.
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Die zweite Rolle 207, die gegen die Seitenkante des Einschußbandes
anliegt, ist zweckmäßigerweise mehr verstellbar, da es hierdurch möglich ist, die
Bänder mit den darin befestigten Fadenzubringern genauer einzurichten, wodurch das
Ineinandergreifen der Fadenzubringer bei der Fadenübertragung erleichtert wird,
die in der Mitte der Weblade erfolgt, wenn die Einschußbänder bis zu ihrem 'maximalen
Vorschub nach einwärts ausgefahren sind. Die Kontaktrolle 207 ist am Kopfende
eines Stiftschraube 2o9 geführt, die ihrerseits in einer exzentrisch angeordneten
Öffnung, die in einer Muffe 210 vorgesehen ist, gehalten wird. Diese Muffe ist wieder
an ihrem untersten Teil als schalenförmig erweiterter Konstruktionsteil 211 ausgebildet,
innerhalb dessen eine Sperr- oder Gegenmutter 212 an dem unteren Ende der Stiftschraube
209 angeschraubt ist. Durch Lockerung der Gegenmutter 212 und Drehung der Muffe
2io mittels eines geeigneten Werkzeuges, das an dem schalenförmigen Teil der bluffe
angreift, kann die Kontaktrolle 207 gegen die Mitte des Gleit- bzw. Führungskörpers
197 hin verschoben oder davon weiter abgerückt werden, wodurch das Einschußband
18o entweder nach der einen oder anderen Seite des normalen Laufpfades hin längs
der Weblade gelenkt wird. Selbstverständlich haben die Kontaktrollen 202 und
203, die, wie zu sehen, das Band nach unten halten, sowohl in vertikaler
Richtung als auch in Längsrichtung der Seitenkanten des Bandes etwas Spiel, so daß
die durch das Einrichten bedingte anfängliche Zwängung des Bandes von den Rollen
ausgeglichen bzw. abgeleitet wird. Sobald genaue Einstellung erfolgt ist, wird der
exzentrische Teil festgehalten, während die Gegenmutter 212 fest angezogen wird.
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Die Rollen 2o6 und 207 werden zweckmäßigerweise als kleine
Wälzlager, beispielsweise als -Nadellager, vorgesehen, können aber natürlich auch
als einfache Rollen, die auf Schmierlagerbuchsen aufsitzen, ausgebildet sein. Um
einerseits eine sorgfältige Schmierung zu unterhalten und Lagerabnutzung zu vermeiden,
andererseits aber das Band so trocken bleiben muß, als es praktisch irgendwie erreichbar
ist, damit kein Verschmieren der Wei)-fäden auftritt, werden die einen geschlossenen
Aufbau
zeigenden und für Dauerschmierung eingerichteten Lager,
wie beschrieben, bevorzugt.
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Wie in Fig. 22 und 23 dargestellt, ist am Ende des Einschußbandes
i8o, das auf der linken Seite des Webstuhles angeordnet ist, ein Fadenzubringer
oder Garnbeförderer 213 fest aufgebracht, wobei das Band i8o den größeren Fadenzubringer
trägt, obgleich es durchaus möglich ist, die Anordnung auch umzukehren. An der gegenüberliegenden
Seite des Webstuhles wird, wie in Fig.2 gezeigt, ein ähnliches Bandrad in im wesentlichen
der gleichen Weise angetrieben, und das Einschußband an dieser Seite ist in ganz
entsprechenden Gleit- oder Führungsteilen geleitet, hat allerdings an seinem Ende
einen kleineren Fadenzubringer, der mit 214 bezeichnet ist. Zur besseren Unterscheidung
ist das rechtsseitige lalischlIßband mit 215 bezeichnet, und dasselbe entspricht
genau dem linksseitigen Band, nur mit dem einzigen Unterschied, der in den Fadenzubringern
selbst sowie in der Art vier Befestigung derselben an den Bandenden liegt.
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Der Fadenzubringer 213 ist durch eine Schraube 216 oder anderweitig
an einem Klotz befestigt, wobei die Schraube auch noch andere, später zu beschreibende
Teile des Fadenzubringers festhält, und Fadenzubringer und Klotz sind direkt auf
das Bandende weich oder hart aufgelötet. Auf diese Weise ist eine glatte Verbindung
geschaffen, so daß keine unregelmäßigen oder vorstoßenden Flächen vorhanden sind,
die die Kettenfäden nachteilig beeinflussen würden, wenn der Fadenzubringer durch
dieselben hindurchläuft. Der Fadenzubringer ist etwas schmaler als die eigentliche
Bandbreite, da er zwischen den Führungsteilen für das Einschußband hindurch muß,
wenn er zu seiner äußersten, d. h. der dem Bandrad zunächst liegenden Endstellung
zurückläuft.
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Der gegenüberliegende oder kleinere Fadenzubringer ist in ähnlicher
Weise am Band befestigt, nur mit dem Unterschied, daß hier zwei Befestigungsschrauben,
beide mit 217 bezeichnet, vorhanden sind, die in senkrechter Richtung durch den
Fadenzubringer hindurch in einen Tragklotz vordringen, wobei Fadenzubringer und
Klotz wieder mit dem Bandende verlötet sind. Diese Fadenzubringer werden eingehender
erst in einem späteren Abschnitt der Beschreibung erläutert, wo ihr Aufbau sowie
ihre Funktionsweise ausführlicher erklärt werden.
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Die Bandräder arbeiten selbstverständlich synchron, so daß die Bänder
mit dem zugehörigen Fadenzubringer gleichzeitig in das Fach eingefahren und aus
demselben wieder zurückgenommen werden. Die Fadenzubringer begegnen sich dabei ungefähr
in der Mitte, wo die Fadenübertragung erfolgt, wobei natürlich kleine Abweichungen
hinsichtlich der Lage des Begegnungspunktes zulässig sind. Um jedoch die bestmögliche
Zeitausnutzung für die Eintragung des Schußfadens herauszuholen, während die Weblade
in Ruhestellung verharrt, ist der ideale Zustand der, wenn die Übertragung möglichst
in Nähe des tatsächlichen Mittelpunktes erfolgt. Die Schaftwerk- oder Harnischbewegung,
die das Fach öffnet und schließt, findet dabei in der üblichen Weise statt, braucht
jedoch nicht so weit getrieben zu werden, als es bei den mit Schnellschützen arbeitenden
Webstühlen notwendig ist. Hierdurch kann das Fach in schnellem Wechsel geöffnet
und wieder geschlossen werden, ohne daß die Kettenfäden dabei übermäßigen Spannungen
unterworfen sind.
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Wie in Fig.3 gezeigt, kann jede der Exzenterscheiben, von denen in
der Zeichnung nur die Exzenterscheibe 176 zu sehen ist, bis zu einem bestimmten
Winkelausschlag um die Steuerwelle io5 verstellt werden. Diese Verstellung ist durch
Schlitze mit dem sektorförmigen Teil 218 ermöglicht, der von der Radnabe 21g nach
außen läuft, wobei diese Radnabe zwecks Rotierung mit der Steuerwelle durch eine
Stellschraube oder andersartige Befestigungsmittel mit letzterer zwangsläufig verbunden
ist. Wenn mittels der Verstellschrauben 221, von denen jeweils eine an jeder Sektorseite
vorgesehen ist und die nach innen durchlaufen, bis sie die jeweils anliegende Schraube
220 berühren, genaue Einstellung erfolgt ist, werden die Schrauben 220 fest angezogen,
wodurch die Teile in ihrer genau eingestellten Lage festgeklemmt werden.
-
Am äußersten linksseitigen Ende der Steuerwelle ist ein Handrad 222
angeordnet, durch das die erwähnten Exzenterteile langsam und durch Handbetätigung
verdreht werden können, was häufig notwendig ist, wenn Verstellungen vorzunehmen
sind, um den Webstuhl mit einer oder mehreren sich periodisch wiederholenden Einschußfolgen
zu fahren, wobei die jeweils richtige Funktionslage der arbeitenden Teile zu beachten
ist. Weblade und Webladenantrieb Für die Beschreibung des Webladenantriebes im einzelnen
wird auf die Fig. 5, 5 a, 6 und 7 Bezug genommen. Wie bereits im vorausgegangenen
erwähnt, sind die Webladenteile und das Rietblatt auf den Ladenstelzen oder Ladenarmen
156 aufmontiert und schwingen um die Pendel- oder Umsteuerwelle 157. Die vorliegende
Konstruktion der Ladenarme ist derart, daß in Verbindung mit den dieselben abstützenden
Konstruktionsteilen, wozu die Schwinghebel 223 gehören, die Weblade selbst in vertikaler
Richtung verstellbar ist, wobei jedes Ende derselben zwecks Verstellung für sich
beweglich ist.
-
Die Ladenarme sind als flache Schienen gearbeitet, die im großen und
ganzen vertikal angeordnet sind. Jeder der Ladenarme hat eine an demselben ausgebildete
Schubbacke 224, die auf einer entsprechenden Schubbacke an dem jeweils zugehörigen
Hebel 223 verschieblich aufmontiert ist. Mittels Keil und Keilnut, unter 226 angedeutet,
'vverden diese Teile in genau senkrechter Ausrichtung gehalten, während ein für
die jeweilige Verstellung vorgesehenes Schraubenbolzenpaar mit aufgesetzten Muttern
227 und 228, das durch die verlängerten Schlitze in der Schubbacke 224 hindurchgeht
und auf die gegenüberliegende Schubbacke 225 übergreift, die betreffenden Teile
in jeder gewünschten Verstellage festhält.
Die vertikale Verstellung
der Ladenarme und der von denselben getragenen Teile wird durch Hubschrauben 229
bewirkt, die jeweils nach unten in die Kopfseite der Schubbacken 225 eingeschraubt
sind und deren freies oder Kopfende jeweils gegen eine Schulter oder Leiste
230 widerlagert, die an den Ladenarmen als materialhaltiger Bestandteil derselben
angegossen ist. Durch eine Gegenmutter 231 werden die erwähnten Teile, zusätzlich
zu den Klemmschrauben mit den zugehörigen Muttern 227 und 228, jeweils in genauer
Höheneinstellung festgehalten.
-
Die Hebel 223, die in doppelter Anordnung, d. h. für jeden Ladenarm
an jedem Webstuhlende einer, vorgesehen sind, sind gegabelt und haben jeweils einen
Gabelast 232, der eine Kleinigkeit gegen das äußere Webstuhlende hin versetzt ist,
so daß er mit dem am äußeren Ende der Steuerwelle sitzenden Nocken io6 ausgerichtet
ist, im Gegensatz zu dem Nocken 107, der etwas weiter einwärts liegt. Dieses
gegabelte und versetzte Ende 232 trägt einen Nockenabstreicher oder Kurvenabnehmer
in Gestalt einer Rolle 233, die auf dem Nocken io6 abläuft.
-
Das andere Ende der Gabel, mit 234 bezeichnet, hat einen Drehzapfen
235, an dem ein zweiarmiger Hebel 236 frei schwingen kann, an dessen äußerem Ende
eine Kurvenrolle 237, ähnlich der Rolle 233, drehbar gelagert ist. Dieser Hebel
236 ist auf den Hauptteil des Armes 223 ausgerichtet, so daß die Kurvenrolle 237
mit dem Nocken 107 ebenfalls in Ausrichtung liegt und dementsprechend denselben
abstreicht, was aus der Gesamtanordnung der Querschnittsansicht in Fig.6 zu ersehen
ist, die einen Schnitt längs der Linie 6-6 in Fig. 5 darstellt. Der Arm 236 ist
bei 235 drehbar gelagert, wird jedoch ständig durch eine Feder 238 oder eine andere
federnde Anordnung so verhalten, daß die Kurvenrolle 237 gegen den zugehörigen Nocken
gedrückt wird oder, um es anders auszudrücken, daß die Kurvenrollen 233 und 237
stets finit einer bestimmten Federspannung gegeneinander hin gedrängt werden, so
daß sie stets mit ihren Nocken in Berührung bleiben. .Dabei wirkt einer dieser Nocken
als Arbeitsnocken, der die Bewegung von Weblade und Rietblatt steuert und diese
Teile im Fach anschlägt, während der andere Nocken lediglich als Rückstellnocken
arbeitet, der durch die gespannte Feder 238 betätigt wird.
-
Die Feder 238 ist zwischen dem Ende des Hebels 236 und einer Erhöhung
an der Rippe 239, die ihrerseits an dem Arm 223 ausgebildet ist, zusammengepreßt,
wobei die axiale Anordnung der Teile durch eine T-Schraube 24o bewerkstelligt ist,
die durch das Ende des Armes 236 und durch einen Ansatzstutzen an fier Rippe 239
hindurchgeht und durch Muttern 241 gesichert ist. Die Kurvenrollen 233 und 237 sind
vorzugsweise aus Fibermaterial hergestellt, oder aus einem der bekannten Kunstharzstoffe
oder ähnlichen Verbindungen, die unter hohem Druck formgepreßt werden können, und
jede Rolle ist mit ihrem Drehzapfen oder ihrer Welle auf einem Nadellager oder sonst
einer Antifriktionslagertype aufmontiert. Die Einstellung von Schraube 240 und Feder
238 ist so, daß zu keiner Zeit ein nennenswertes Spiel zwischen den Kurvenrollen
und ihren zugehörigen Nocken auftritt, und die Konstruktion gestattet sowohl leichteres
Einstellen bei Anfangsinbetriebsetzung als auch Nachstellen nach längerer Betriebsdauer,
wenn ein gewisser Verschleiß der Rollen aufgetreten ist.
-
Eine Buchse 24o', die den Schraubenbolzen umgibt und ihrerseits von
der Feder umschlossen wird, dient dazu, die Relativbewegung des Hebels 236 gegenüber
dem Arm 22,3 zu begrenzen, falls ein Versagen der Feder eintritt. In diesem Fall
können sich die Rollen 233 und 237 entsprechend der vorhandenen Toleranz am Ende
der Buchse 240 nur etwa 111 der Größenanordnung von 1/is bis 1/a" von ihren Nocken
abheben, was jedoch keine besonderen Schwierigkeiten bedingt, mit Ausnahme eines
lärmenden Arbeitsganges, bis der Webstuhl abgestellt und die Feder ersetzt ist.
Andernfalls, d. h. wenn diese Sicherung nicht vorhanden wäre, könnte in der Webladenbewegung
relativ zur Einschußbewegung des Bandes eine so ungünstige Zeitverschiebung auftreten,
daß ein ernstlicher Maschinendefekt sicher die Folge wäre.
-
In Fig. 7 sind die Nocken io6 und 107 mit ihren Einzelheiten
dargestellt. Dieselben sind zweckmäßigerweise aus einem einzigen Gußstück geformt,
können jedoch auch in irgendwie anderer Weise hergestellt sein, und es ist nicht
unbedingt nötig, daß sie als einheitlicher Körper ausgebildet sind, da jeder Nocken
auch getrennt für sich unverrückbar befestigt auf jeweils einer besonderen Nabe
oder an der 'Steuerwelle selbst aufgesetzt sein kann. Die bevorzugte Konstruktionsanordnung
ist jedoch die in der Darstellung gezeigte. Eine Nabe 242 ist mit Ansätzen versehen,
in die Stellschrauben gewindeartig eingesetzt sind, um die Nocken an der Nocken-oder
Steuerwelle festzuspannen, nachdem sie an der Steuerwelle eingestellt sind. Da die
übrigen von der Nockenwelle gesteuerten Teile sämtlich getrennt einzustellen sind,
ist es nicht notwendig, die Stellungen derselben nochmals zu ändern, wenn sie in
ihrer richtigen Lage bestimmt sind. Die Nocken sind zweiteilig, wobei der eine heil
als Arbeitsnocken dient, der die Anschlagbewegung der Weblade steuert, während der
andere Nockenteil, der konzentrisch um die Steuerwelle mit angeordnet ist, für die
zeitlich richtige Ruhestellung der Weblade während des Eintrags des Schußfadens
sorgt. Die Praxis hat gezeigt, daß eine Ruhestellung in dem Intervall von i8o bis
21o° vollkommen ausreicht, wobei natürlich Abweichungen von diesen. Zahlen möglich
sind. Für bestimmte Zwecke oder unter bestimmten Betriebsverhältnissen kann die
jeweilige Ruhestellung leicht oberhalb oder unterhalb der angegebenen Zahtenwerte
liegen.
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Da die Kurvenrollen 233 und 237 in einer bestimmten Winkellage zueinander
angeordnet sind, die sich aus dem Winkelabstand der durch den jeweiligen Kurvenrollenmittelpunkt
und den Mittelpunkt des Drehzapfens 157 gelegten Radiuslinien ergibt, muß an den
zugehörigen Nocken eine entsprechende Versetzung der Kurvenscheitelpunkte
berücksichtigt
werden. Wie aus der Zeichnung zu ersehen, beträgt diese Versetzung hier bis zu 151/2o,
wobei natürlich bei einer anderen Winkelsperrung der Kurvenrollen auch entsprechende
Änderungen bei den Nocken vorzunehmen sind. Der Scheitelpunkt des :\rlteits- oder
:\nschlagnocken roh ist im vorliegenden Fall gegenüber dem nächstfolgenden .Arl>eitskurvenabschtiitt
des Rückstellnocken um i igt/=° voreilend. Dieser Zahlenwert entspricht einer Ruhestellung
der Weblade bei 200° und unterliegt je nach den Betriebsumständen gewissen Veränderungen.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 5 a werden nun Einzelheiten der Weblade
besprochen. Die `'Weblade 83 ist mit einer Auskehlung oder Kerbe für die Aufnahme
der unteren Rietblattstange versehen sowie mit einer weiteren Auskehlung für eine
aus Glas bestehende oder sonstwie mit harter Oberfläche versehenen Stange 243, über
die die untere Lage der Kettenfäden geführt wird. Durch diese Glasstange wird ein
Höherziehen der unteren Kettenfäden bewirkt, so daß dieselben normalerweise einen
Leistenaufsatz 244 aus Holz oder anderem Material, der an dein oberen vorderen linde
des Ladenbaumes fest aufgebracht ist, berühren. Dieser Leistenaufsatz 244 dient
in erster Linie dazu, das Kettenfadenblatt über eine Filzauflage 245 zu fuhren,
die am äußersten rückwärtigen Ende des Leistenaufsatzes vorgesehen ist, und stützt
außerdem das Einschußband und die Fadenzubringer ab. -In der Zeichnung ist eines
der Bänder 18o mit zugehörigem Fadenzubringer 213 in der relativen Winkelstellung
gezeigt, in der -das Band und der Fadenzubringer gegen die obere Auflagefläche des
l.eistetiaufsatzes 244 ansitzen. Es ist dabei zweckmäßig, wenn das Band nach vorn
aufwärts schräger gestellt ist, als der Leistenaufsatz, wodurch nur die rückwärtige
Kante des Leistenaufsatzes gegen die Kettenfäden und die Filzauflage anliegt. Auf
diese Weise ist die Vorderkante des Einschußbandes und Fadenzubringers relativ frei
von Kettenfäden und ist, wie zu sehen, von dem Leistenaufsatz 244 genügend nach
oben abgesetzt, so daß hierdurch irgendwelche :Möglichkeit einer Kollision mit dem
freien bzw. altgeschnittenen Ende des Schußfadens, der an dieser haute unter dem
Band nachschleift, oder ein .Atiflialten desselben ausgeschlossen wird.
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Die Weblade ist relativ leicht im Vergleich mit den entsprechenden
Teilen an einem der bisher üblichen Webstühle. Deshalb ist auch der Antrieb für
Hinundhergang derselben, obgleich die Beschleunigungskräfte an sich ziemlich groß
sind, nicht mit größeren Trägheitskräften verbunden, so daß sämtliche Wehladenteile
nur geringen Spannungsbeanspruchungen ausgesetzt sind. Dadurch wieder können die
Ladenarme und andere schwingende Teile gewichtsmäßig leichter gehalten werden. Selbstverständlich
braucht der Ladenbaum mit zugehörigen Teilen nur so lang bemessen zu werden, daß
einerseits das Rietblatt für die jeweils weiteste Zeugbreite, die auf einem Webstuhl
zu weben ist, paßt, und daß andererseits die Bänder für Eintragung des Schußfadens
in das Fach weit genug geführt werden können.
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Einschußvorrichtung Für die Beschreibung er Einschußvorrichtung im
einzelnen wird auf die Fig. 8, 9, io, i i und 13 Bezug genommen. Selbstverständlich
ist dieselbe Teichfalls in doppelter Anordnung, d. h. an jeder Seite des Webstuhles
jeweils eine, vorgesehen, wobei die eine der Vorrichtungen insofern die Umkehrung
der anderen ist, als die Anordnung 'der Teile so getroffen ist, daß die nach innen
sich bewegenden Einschuß- oder Transportbänder von den entsprechenden Webstuhlseiten
aus gegenläufig in das Fach eingefahren werden. Jede Einschußvorrichtung wird durch
den bereits im vorausgegangenen beschriebenen Mechanismus rotierend angetrieben
und es ist dabei eine 4 : i-Untersetzung für den Antrieb von der Hauptsteuerwelle
zu den Nocken-oder Steuerwellen der Einschußvorrichtungen vorgesehen, wobei diese
selbst jeweils eine Umdrehung für viermaligen Fadeneinschuß machen. Als vollständiger
"Zyklus oder in sich abgeschlossene Einschußper iode einer Einschußvorrichtung wird
dabei die Eintragung einer sog. Haarnadelschleife von rechts und die analoge Bewegung
der Vorrichtungsteile für die Eintragung einer ebensolchen Haarnadelschleife von
links oder umgekehrt angesehen. Ein solcher Zyklus umfaßt vier Eintragungen des
Schußfadens in vier verschiedene bzw. getrennte Fächer, worauf die Periode wiederholt
werden kann. Es können jedoch auch verschiedene andere Schemata durchgeführt werden,
wobei aber die Basisfunktion die obenerwähnten vier Schritte umfaßt. Lediglich die
zeitliche Einstellung der Schußfolgen kann dabei variiert werden, so daß beispielsweise
die Eintragungen des Schußfadens von jeweils einer Webstuhlseite aus, anstatt in
unmittelbarer Aufeinanderfolge, in überspringendem Turnus gemacht werden, wie es
.im folgenden noch näher erklärt wird.
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Die Nocken- oder Steuerwelle 139, die sich in Lagern am Ende des Gehäuses
136 drehen kann, ist mit einer -Mehrzahl von Nocken versehen, die verstellbar auf
der Welle befestigt sind. Die beiden mittleren Nocken längs der Welle sind in Fig.
16 und 17 mit ihren Einzelheiten dargestellt; dieselben arbeiten jeweils zusammen
und sind sowohl als geschlossene Einheit als auch einzeln gegeneinander verstellbar.
Die übrigen Nocken sind in gewisser Hinsicht den zuerst genannten ähnlich insofern,
als sie gleichfalls jeweils aus zwei Nockenscheiben bestehen, die zusammen auf der
Nockenwelle befestigt sind und die unter einem Winkel konzentrisch gegeneinander
verstellt werden können, so daß die Lage des arbeitenden Kurvenstückes jeweils verändert
werden kann, obgleich die jeweiligen Kurvenformen der voneinander getrennten Nocken
ganz verschieden sind.
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Wie aus Fig. 14 bis i9 zu ersehen, erstreckt sich der Arbeitsgang
der Nocken bzw. die entsprechende Arbeitskurve nur jeweils über eine halbe Umdrehung
der zugehörigen Nockenwelle, während die Nocken
über wenigstens
iSo° ihres Umfanges konzentrisch oder kreisförmig verlaufen, wobei vorausgesetzt
ist, claß die Einschußvorrichtungen arbeitsmäßig um i8o° gegeneinander versetzt
sind, was wenigstens für die Erzeugung des hierin als bevorzugtes Beispiel beschriebenen
Gewebes zutrifft.
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Der erste Nocken 246 am äußeren Ende der Nockenwelle 139, der aus
den in Fig. 14 und 15 deutlich gezeigten Nocken- oder Kurvenscheiben besteht, steuert
den Offnungs- und Schließvorgang einer Schußfadenklemmvorrichtung, kurz Fadenklemmer
genannt, der mit 247 bezeichnet und in seinen Einzelheiten in Fig. 13 gezeigt ist.
Der \ocken 246 besteht aus zwei Nockenscheiben 248 und 249 (s. Fig. 14 und 15),
die durch Stoßverbin-(hing aufeinander gesetzt sind, wobei ihre Naben nach entgegengesetzten
Richtungen laufen. Die Nockenscheibe 248 hat eine Nabe 252, mittels deren sie an
der Nockenwelle fest aufgesetzt ist oder um dieselbe verstellt werden kann. Die
Winkelverstellung der Nabe 252 um die Nockenwelle, die den Gesamtnocken als solchen
verstellt, wird bei der Beschreibung der in Fig. 16 und 17 gezeigten Nocken näher
erklärt, da diese Beschreibung dann für alle Nocken zutrifft, deren Verstellung
ganz analog ist. Die anstoßende Nockenscheibe 249 hat eine ähnliche Nabe.
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Durch Verengung des Zwischenraumes zwischen den abfallenden Kurventeilen
253 und 254 kann die Zeitdauer, während welcher der Fadenklemmer 217 zwecks Unterbindung
weiterer Fadenabnahme von dem Schußfadengeber geschlossen ist, verändert werden.
Durch Winkelverstellung der entsprechenden Nockenscheibe kann der Zeitpunkt, in
dem der Fadenklemmer öffnet. oder schließt, vorverstellt oder verzögert werden.
Der Nocken 246 läuft an einer Kurvenrolle 255 (Fig. 8) ab, die in dem gegabelten
Ende eines Nockenstößels 256 drehbar eingesetzt ist, der durch eine Lagerung oder
Führung in dem zuhinterst gelegenen Teil 257 des Gehäuses 136 hindurchgeht. Dieser
Stöße,1 ist durch einen Keil 258, de: in einem entsprechenden an der Lagerfiihrung
eingeschnittenen Keilschlitz eingreift, gegen Eigenverdrehung gesichert, so daß
die Kurvenrolle 255 stets in genauer Ausrichtung mit dem ablaufenden Nocken gehalten
ist.
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Der Fadenklemmer 247, im folgenden als äußerer Fadenklemmer bezeichnet,
ist am Ende eines Armes oder Trägers 259 gehalten, der durch geeignete Bolzen oder
Schrauben an dem Gehäuse 136, und zwar an einer Stelle nächstliegend dem am weitesten
rückwärts gelegenen Teil desselben befestigt ist. Dieser Arm 259 hat einen als Führung
dienenden Ansatz 26o, der unter einem rechten Winkel an dem Trägerarm vorspringt
und durch den eine an den Nockenstößel sich anschließende Verlängerungsstange 261
abgestützt wird. Diese Verlängerungsstange trägt eine Anzahl Überschubringe oder
Bunde, die im einzelnen noch besprochen werden. Am äußeren Ende der Verlängerungsstange
ist ein kurzer Führungsarm 262 fest aufgesetzt, der an seinem 'relativ freien Ende
eine Angußnabe 263 hat, in der das Ende einer Stange oder Spindel 26.4
gleiten kann, an der eine Fadenfülireröse 265 auf- |
gesetzt ist. |
Der Arm 259 hat eitlen zweiten Tragansatz, der |
gegenüber dem Ansatz 269 nach der entgegen- |
gesetzten Richtung hin vorspringt. Dieser Trag- |
ansatz führt einen Drehzapfen 266, an dem ein zwei- |
armiger Hebel drehbar gelagert ist, ,dessen einer |
Arm 267 von einem an der Verlängerungsstange |
261 verstellbar befestigten L1berschubring oder |
Bund 268 sowie von einer Belegscheibe 269 gefaßt |
wird, die durch eine Feder 270 gegen den Bund 268 |
gedrängt ist. Dabei wird die Federspannung durch |
Gegenlagerung der Feder "e«<@n einen zweiten Über- |
schubring oder Bund 271 erzeugt und kann durch |
Verstellung des Bundes 271 reguliert werden. Der |
andere Arm 272 dieses bei 266 drehbar gelagerten |
Hebels ist gegabelt un:i greift an dem beweglichen |
Verschlußteil des äußeren Fadenklemmers 2:I7 zu |
einem Zweck und in einer Funktionsweise an. die |
im folgenden noch ausführlicher beschrieben |
werden. |
Die Verlängerungsstange 261 und natürlich auch |
der Nockenstößel 256 sowie die Kurvenrolle 255 |
werden durch eine Feder 273 nach einwärts hin |
gegen den Nocken 21f> festgehalten, indem die Feder |
unter erheblichem Druck gegen den vorspringenden |
Ansatz 26o und einen Überschubring oder Bund 274 |
gepreßt wird. Die Feder 273 hat natürlich genügend |
Spannkraft, den Nockenstößel und die Kurvenrolle |
wieder zurückzustellen, nachdem dieselben in radial |
von der Nockenwelle ablaufender Richtung vor- |
gestoßen worden sind, und zwar dies trotz der |
gegenläufigen Tendenz des Fadenklemmers. der |
diese Teile in entgegengesetzter Richtung zu drän- |
gen sucht, oder mit anderen Worten: der Nocken |
2:I6 ist in der Meise wirksam. daß er der Feder |
am Fadenklemmer gestattet, (teil Fadellklemmer247 |
zu öffnen, wobei die Federn 273 und 270 stark |
genug sein müssen, um den Fadenklemmer zu |
schließen, wenn dies durch den Kurvenabfall an |
dem Nocken, d. h. durch denjenigen Kurventeil, der |
zwischen den schrägverlaufenden Kurvenabschnitten |
253 und 254 (Fig. 14) liegt, zugelassen wird. Die |
Feder 273 ist dabei . stärker als die Feder 270 |
und die letztere drückt sich leicht zusammen, so- |
bald der Fadenklemmer seine Festklemmstellung |
erreicht. |
Unter Bezugnahme auf Fig.13 soll nun der |
äußere Fadenklemmer beschrieben werden. Der |
Tragarm 259 ist als Gußstück so hergestellt. daß |
er an seinem Ende eine schulterartig aufsitzende |
kreisförmigeMuffe275 ausbildet sowie einen gaben- |
förmigen Ansatz 276, in dein das im Durchmesser |
verkleinerte Ende 277 eines kegelförmigen Klemm- |
stückes oder Stopfens 278 aufgenommen ist. Dieser |
Stopfen ist konzentrisch zur _Nluffe 275 angeordnet |
und wird durch eine Mutter 278 oder in anderswie |
geeigneter Weise in seiner richtigen Lage fest- |
gehalten. In einem Halter, der mit 279 bezeichnet |
ist, ist ein aus Porzellan oder anderem geeigneten |
Material bestehendes Fadenleitauge 28o eingesetzt, |
durch das der Einschußfaden geführt wird, sobald |
er von dem Fadengeber abgezogen wird. Das Faden- |
leitattge
280 ist unter einem Winkel angesetzt, so rlaß
der Einscl:ußiaden parallel zur Oberfläche des konischem Stopfeies 278 hirndurchgezogen
wird. Mit diesem Stopfen 278 arbeitet eine konzentrisch angeordnete Ringmanschette
281 zusammen, die an ihrem äußeren Ende einen Flansch 282 hat. Diese Manschette
paßt in den inneren ausgebohrten Teil der Muffe 275 und hat eine Öffnung, die zentrisch
so aufgeweitet ist, claß sie eine konische Sitzfläche bildet, die auf den Konus
des Stopfens 278 konzentrisch und im gleichen Konuswinkel zugeschnitten, genau paßt.
Eine Feder 283, die zwischen der Schulter an dem Hauptklemmteil und dem Flansch
282 sowie über der Muffe 275 angeordnet ist, hat normalerweise das Bestreben, die
Ringmanschette von (lern Stopfen entfernt bzw. getrennt zu halten, so (laß der Faden
frei passieren kann, wenn er zwecks Eintragung in (las Fach von dem Schußfadertkttättel
oder sonstwie verwendeten Fadengeber abgezogen wird. t)as gegabelte Ende 272 des
zweiarmigen und bei 266 drehbar gelagerten Hebels schließt den Fadenklemmer gegen
die Spannung der Feder 283, Nvenn der Nocken hei seiner entsprechenden Kurvenstellung
angelangt ist, bei der er der Feder
273 gestattet, den Nockenstößel gegen
den Nocken hin zurückzustoßen. Die jeweils beim Schließen des Fadenklemmers aufgewendete
Kraft entspricht roh gerechnet der Spannungsdifferenz zwischen den Federte
270 und 283. Die Spannung in der Feder
270 ist größer als diejenige
der Feder 283 und diese Spannungsdifferenz ist wesentlich geringer als die durch
die zusammengepreßte Feder 273 aufgewendete Kraft. Die Fadenklemmerteile bleiben
so lange geschlossen, bis die Nocken zu einem Punkt weiter rotiert sind, wo der
Nockenstößelwieder nach außen gestoßen wird, zu welchem Zeitpunkt der t;lberschubring
268 das gegabelte Ende 272 des F adenklemmerhebels für Fadenfreigabe bis zu einer
Stellung zurückzieht, wo die Feder 283 die den Faden festhaltenden Klemmteile trennt.
-
Nunmehr wieder auf die Einschußvorrichtung zurückkommend, sind zunächst
die beiden, im Mittelteil der Nocken- oder Steuerwelle 139 angeordneten Nocken zu
erwähnen, die dahingehend wirken, daß sie einem den Schußfaden nach unten führenden
Einziehhaken 284 die entsprechende Antriebsbewegung erteilen. Dieser Haken dient
dazu, den Schußfaden jeweils zu greifen und in die richtige Bereitstellungslage
zu bringen, bevor dieser von dem Fadenzubringer für Eintragung ins Fach rufgenommen
wird. Der Haken zieht jeweils beim ersten Einsclittidvorgang den Faden zwischen
der Fadenführeröse 265 und einem zweiten Fadenklemmer, der gleichzeitig den Faden
abschneidet, im folgenden als innerer Fadenklemmer und Fadenabschneider bezeichnet,
nach unten, während beim -zweiten Einschuß die Fadeneinziehung durch den Haken zwischen
der Fadenführeröse und einer Fadeneinfangvorrichtung erfolgt, die im folgenden noch
ausführlicher zu beschreiben ist. Der Haken hat die Ausführungsform, wie in Fig.
9 gezeigt, und es muß demselben eine zusammengesetzte oder kinematische Bewegung
erteilt werden, wobei er dann stets die gleiche Führungsbähn beibehält. Für diese
Funktionswirkung hat der Haken an seinem dem Fadeneinzieherteil gegenüberliegenden
(oder kinematischen) Ende zwei Drehpunkte 285 und 286. An dem oberen dieser Drehpunkte
ist das gegabelte Ende eines Hebelarmes 287 mittels Drehzapfen befestigt, während
dieser Hebelarm 287 seinerseits ltei 288 an einer Lagerstütze 289 drehbar gelagert
ist. Das andere, den Hebelarm 287 ergänzende Ende des Hebels, besteht aus einem
sich nach oben erstreckenden Arm 290; der mit dem einen Ende eines zweiten NOCkenSitößels
291 im Eingriff steht. Dieser Nockenstößel tritt durch eine ähnliche Führungsbahn
hindurch, wie sie bei dem Nockenstößel 256 beschrieben wurde und .die an einer benachbarten
Stelle in dem Gehäuserahmen 136 ausgespart ist, und trägt an seinem inneren gegabelten
Ende eine Kurvenrolle 292, die auf dem ersten Nocken 293 des auf der Welle 139 sitzenden
mittleren Nockenpaares abläuft.
-
Der Arm 290 erstreckt sich bis zu seinem hakenförmigen Ende 294 nach
oben, an dem eine unter Spannung stehende Feder 295 angreift, die mit ihrem entgegengesetzten
Ende an einem Verbindungsstück 296 einhängt, das seinerseits auf der obersten Abstützfläche
des rückwärtigen Gehäuseteiles 257 fest aufgebracht ist.
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Ein ähnlicher Hebel, der bei 288 drehbar gelagert ist und einen nach
unten hängenden Arm 297 hat, erstreckt sich ebenfalls nach oben und hat dort mit
einer ähnlichen Feder, wie soeben beschrieben, Verbindung, durch .die die zugehörige
Kurvenrolle 299 mit dem zweiten Nocken 3oo des mittleren Nockenpaares in Kontakt
gehalten wird. An dem unteren gegabelten Ende des Hebelarmes 297 ist bei dem Drehpunkt
301 ein Gelenkglied 302 mittels Drehzapfen befestigt, dessen zweites
Ende gegabelt ist und an dem Drehzapfen 285 aufsitzt, welch letzterer bereits bei
der Erläuterung der Funktionswirkung des Einziehhakens 284 erwähnt wurde.
-
In Fortsetzung der Beschreibung der Einschußvorrichtung sollen nun
die übrigen Konstruktionsteile, soweit sie den inneren Fadenklemmer mit Fadenabschneider
und die Fadeneinfangvorrichtung betreffen, erklärt werden, wozu auf Fig. 8 und 9
und eingehender unter Aufzeigung der Einzelheiten auf Fig. to und 11 Bezug genommen
wird. Die zuletzt genannten Teile sind an einem zweiten Tragarm 303 angebaut,
der an der Innenseite des Gehäuserahmens 136 in ähnlicher Weise wie der im vorausgegangenen
beschriebene Tragarm 259 verschraubt oder anderweitig befestigt ist. An diesem Tragarm
303 sind als materialhaltiger Teil die vorspringenden Ansätze 304 und
305 angegossen oder anderweitig ausgebildet, an denen Lageröffnungen vorgesehen
sind, durch,die hindurch die Stange 3o6 sich gleitend bewegest kann. Der Tragarm
303 hat außerdem einen dritten vorspringenden Ansatz 307,
der als Abstützung
für andere Teile dient und der sich nach unten gegen das äußere Ende der Einschußvorrichtung
hin, d. h. in der Fig. 8 nach oben, erstreckt.
Die Stange 3o6 wird
durch einen Nockenstößel 3o8 betätigt, der in ähnlicher Weise wie die anderen Nockenstößel
geführt wird. Derselbe hat an seinem der Nockenwelle zu liegenden Ende eine Kurvenrolle
309, die mit dem Nocken 310 im Eingriff steht und durch verschiedene
Kurvenstücke derselben gesteuert wird. Dieser Nocken 31o besteht im vorliegenden
Fall aus einem Nockenscheibenpaar, bei dem jede Nockenscheibe gegenüber der anderen
verstellbar ist und deren Einzelheiten in Fig. 18 und i9 deutlicher veranschaulicht
werden, worauf im folgenden noch Bezug genommen wird.
-
Eine Feder 311, die zwischen dem Ansatz 304 und einem verstellbaren.
Überschubring 312 zusammengepreßt ist, versucht normalerweise die Stange 3o6, den
Nockenstößel und die Kurvenrolle 309
nach vorn gedrückt zu halten, d. 1i.
so, daß die Kurvenrolle stets gegen die A hrollfläche des Nockens 310 widerlagert.
Der Nocken 310 hat eine derartige Kurvenform, daß er den inneren Fadenbinder
und Fadenabschneider öffnet, um den kurz vorher abgeschnittenen Schußfaden während
des ersten Einschusses im Verlauf eines Einschußzyklus freizugeben. Hierauf schließt
der Nocken 310 zu einem späteren Zeitpunkt die Einfangvorrichtung für den
Schußfaden, worauf beim zweiten Einschuß der Nocken diesen Fadeneinfang wieder öffnet
und den inneren Fadenklemmer und Fadenabschneider schließt, wodurch der Schußfaden
abgeschnitten und so lange festgehalten wird, bis derselbe für einen neuen E,inschußvorgang
wieder gebraucht wird. In dieser Weise arbeiten die Nocken 31o auf beiden Webstuhlseiten,
und zwar erfolgt der Arbeitsgang jeweils einmal für jeden vollständigen Einschußzyklus
oder, was dasselbe ist, für jeweils vier Einschußvorgänge der Maschine.
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Der feststehende Teil ,des. Fadenabschneiders ist durch eine Schraube
313 unterhalb des Tragarmes 303 befestigt und besteht aus zwei Scheiben oder Platten,
die mit 31,4 und 315 bezeichnet sind. Die Platte 314 ist abgebogen, wie es in dem
von unten gesehenen Grundriß der Eig. 11 dargestellt ist, und zwischen den
Platten 314 und 315 tritt eine bewegliche Messerschneide 316 in Tätigkeit, die den
Schußfaden trennt, sobald derselbe in den in der Fig. 10 mit 317 bezeichneten Raum
nach oben geführt ist und wenn die Stange 3o6 von dem zugehörigen Nocken für Bewegung
nach links (Fig. io und i i), die unter dem Einfluß der Feder 311 erfolgt, freigegeben
wird.
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Der innere Fadenklemmer besteht aus zwei relativ zueinander beweglichen
Teilen, von denen der eine, mit 318 bezeichnet, von der Stange 3o6 getragen ist.
Dieser Fadenktemmteil ist als Teil eines Gußstückes oder eines anderweitig hergestellten
Einzelteiles ausgebildet und hängt von einem naben-oder faßförmigen Teil
319 nach unten, der seinerseits an dem im Durchmesser verjüngten Ende
320
der Stange 3o6 aufgesetzt ist und durch die Mutter 321 ortsfest gehalten
wird. Der andere Teil des Fadenklemmers besteht aus einer flachen Scheibe oder Platte
322, die am Ende eines Stößels 323 ausgebildet ist, der jin eine Lochöffnung in
dem
nach unten vorspringernd@:ti Verlängerungsteil 307 |
hineinreicht. Der Stößel 323 wird dabei durch eine |
Feder 324, die gegen einen :@upaß am Stößel und |
gegen die innere NN"andung der Lochöffnung ansitzt, |
in Richtung des relativ beweglichen Fadenklemmers |
318 gedrängt. Das im Durchmesser verjüngte Ende |
325 des Stößels ist außerdem gewindegeschnitten |
und hat verstellbare Muttern 3 26, die den Zweck |
haben, diesen Teil des Fadenklemmers in genau |
eingestellter Lage gegenüber dem anderen Faden- |
klemmerteil 318 zu halten. |
_1n ,der Stirnseite der Platte 322 ist eine Auflage |
aus verhältnismäßig hartem federndem Material |
aufgebracht und dieser Auflageteil, mit 327 be- |
zeichnet, kcinnit mit der parallel dazu liegenden |
Stirnfläche,des beweglichen Faclenkleinmerteiles 3113 |
in Kontakt, wenn ein zwischen diesen Berührungs- |
flächen vorgeschobener Faden iin Verlauf des Ein- |
schußvorganges festzuhalten ist. I)a die Feder 31 1 |
(Fig. 8) erheblich stärker als die Feder 324 ist, |
wird die letztere zusammengedrückt, so daß die |
gesamte an dem Stößel 323 aufmontierte Klemm- |
anordnung schwach bewegt wird, wodurch es er- |
möglicht ist, daß die Stange 306 niit sämtlichen an |
ihr befestigten Teilen ihrs Antriebs- oder Steuer- |
bewegung vollständig durchführen kann. |
Während im vorausgegangenen von relativ be- |
weglichen und feststehenden Fadenkleminerteilen die |
Rede war, sind, was besonders hervorgehoben werden |
soll, die von dem Stößel 323 gehaltenen Klemmteile |
lediglich in sich und in Abhängigkeit von der Feder |
324 schwach beweglich. Diese Bewegung gehört |
jedoch mit zu dem Fadeneinspann- oder 1'erklemm- |
vorgang und durch die 'Muttern 326 kann der Zeit- |
punkt, in dem der Verkleinnivorgang gegenüber dem |
Fadenschnitt stattfindet, verändert werden. Der |
eigentlich bewegliche Teil der Verklemmvorrichtung |
ist natürlich derjenige Teil, der sich zusammen mit |
der Messerschneide 316 und der Stange 3o6 |
bewegt. |
Der bewegliche "feil des Faclenkleininers hat eine |
seitliche und vertikal verlaufende Sitzfläche, die mit |
den Platten 314 und 315 in genauer Ausrichtung |
liegt, so daß die 1iew-egliche 'fesserschneide 316 |
durch Schrauben (s. Zeichnung) oder in anderer |
geeigneter Weise seitlich an dem Fadenklemmer- |
gußstück befestigt werden kann. Die bewegliche |
1`lesserschneide 316 hat einen vorspringenden Teil |
328, der stets zwischen den Schneidplatten 314 und |
315 eingesetzt bleibt. Dies ist nötig, da die Plätten |
federnd gegeneinander gepreßt werden und ein voll- |
ständiges Herausziehen der Messerschneide mit |
nachfolgendem Wiedereinsetzen derselben nicht zu- |
lassen würden. |
Die Stange 3o6, die durch Gien Nocken 31o ge- |
steuert wird, bewirkt gleichzeitig auch die jeweils |
richtige Inlagebringun- der Fadenfülireröse 265. |
Dies geschieht durch einen Zwischenhebel 329, der |
bei 33o an dem vorspringenden Tragteil 307 dreh- |
bar gelagert ist. Der Zapfen 330 ist exzentrisch |
ausgebildet, so daß eine Verstellung desselben den |
tatsächlichen oder wirksamen Mittelpunkt ver- |
ändert und dadurch die relative Länge des Armes |
am Hebel
329, wodurch der seitliche Hub oder Verschiebeweg
der Fadenführeröse verändert wird. Der Hebel 329 hat ein gegabeltes Ende
331, das an einem nach oben gerichteten Zapfenstift 332 angreift, der in
einem der zusammen mit der Stange 3o6 beweglichen Konstruktionsteile oder in die
Stange selbst eingeschraubt ist. Das andere Ende (les Hebels 329 ist bei 333 an
dem verstellbaren Verbindungsstück 334 befestigt, das seinerseits an dem gewindegeschnittenen
Ende der Stange oder Spindel 264 angeordnet ist, an der die Fadenführeriise 265
verstellbar fest aufgesetzt ist. Durch diese Anordnung wird .die Fadenführeröse
während des Arbeitsturnus von Fadenklemmer. Fadenabschneider und der sogleich noch
zu beschreibenden Vorrichtung für den Fadeneinfang im Verlaufe von zwei Schußfade
neintragungen zuerst in eine und hierauf in eine zweite Endstellung geführt. Der
Zweck dieses Stellungs- oder Lagenwechsels der Fadenführeröse wird erst später bei
der Beschreibung der vollständigen Funktionsweise der Erfindung beschrieben.
-
An (lern Fadenklemmerteil 318 ist materialhaltig mit demselben
ein zu der Vorrichtung für den Fa-deneinfang gehörender Teil 335 ausgebildet, der
zugespitzt ist und längs der Kante 336 konisch -zuläuft, so daß der an diesem Teil
geführte Schußfaden bei Freigabe desselben durch öffnen des F adeneinfanges von
der Spitze abgleitet. Dies geschieht zu e;tiem bestimmt bemessenen Zeitpunkt, nachdem
der Fadenzubringer beim Durchlauf durch (las Fach einen die Fadenfreigabe zulassenden
funkt erreicht hat. Der Teil 335 bildet eine V-förmige öffnung 337 aus, in die der
Schußfaden zu bestimmten Zeitintervallen während des Einschußzyklus aufgenommen
wird, sobald, die Stange 3o6 sich nach rückwärts oder. was dasselbe ist, von der
Steuerwelle radial ablaufend bewegt.
-
Ein konisches und an seinem Ende abgestumpftes Kontaktstück 338, das
am Ende eines Stößels 339 sitzt, dient ,dazu, die Vorrichtung für den Fadeneinfang
verschließbar zu machen, so daß der Schußfaden aus dem Fadeneinfang nicht mehr entweichen
kann, sobald die Stange 3o6 ihre äußerste Stellung während der Verschlußhewegung
im wesentlichen erreicht hat. Die Feder 34o hält das Kontaktstück 338 in genauer
Lage, damit es mit dem Teil 335
des F adeneinfanges in richtigen Eingriff
kommt. Gleichzeitig gestattet die Feder 340, daß der Teil 338 leicht nach
rückwärts gedrückt wird, falls dies nötig ist, wenn die Nockenbewegung den Verschlußpunkt
weiter nach vorn verschiebt, als dies für die Kontaktherstellung mit dem Teil
338 tatsächlich nötig ist. Das Ende ,des Kontaktstückes 338 ist mit einer
Materialauflage versehen, wie sie unter 341 angedeutet ist, die eine solche Beschaffenheit
aufweist, (laß sie unter dem durch die Spitze des Teiles 335 ausgeübten Druck etwas
nachgibt, jedoch nicht dabei so weit elastisch deformiert, daß die rechtzeitige
Freigabe des Schußfadens hierdurch verzögert wird. Gleichzeitig wird hierdurch auch
jedes zufällige Verlieren oder Herausrutschen des zwischen den Verschlußteilen gehaltenen
Fadens verhindert. Die Einstellung bzw. Verstellung des Stößels 339 bestimmt ebenfalls
den Punkt mit, an welchem der eingefangene Faden freigegeben wird.
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Der Stöße1339 ist gleitbar innerhalb eines Stutzens 342 gehalten,
der sich am Ende eitles gekrümmten Armes 343 befindet, der seinerseits am Ende des
Tragarmes 303 befestigt ist. Gegenmuttern 344 ermöglichen eine Verstellung, so daß
bei Auswärtsbewegung des zum Fadeneinlfang gehörenden Teiles 335 zusammen mit dem
Fadenklemmerteil318 die Spitze des ersteren mit dem Teil 341 in Kontakt kommt und
die Feder 340 zusammendrückt.
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Unter Bezugnahme auf Fig. 14 bis t9 wird nunmehr die Einstellung der
hierin dargestellten Nocken beschrieben. Da das allgemeine Schema der Nockeneinstellung
stets das gleiche ist, wird eine detaillierte Beschreibung hierzu nur mit Bezug
auf die Nocken der Fig, 16 und 17 gegeben, die in analoger Weise dann auch
auf die übrigen Nocken zutrifft. Der Nocken 3oo, der mit einer Nabe 345 versehen
ist, kann durch die Schrauben 346 und 347 über einen ziemlich großen Winkelbereich
verstellt werden. Die Verstellschrauben sind beiderseits der Mittellinie durch die
Nabe des Nockens, wie es in Fig. 16 dargestellt ist, gewindeartig hindurchgeführt,
so daß ihre Spitzen auf einer Stoßfläche oder Schulter angreifen, die aus der Nockenwelle
herausgefräst ist. Die Stoßflächen verlaufen in horizontaler Richtung längs der
Mittellinie, jedoch kann der Grad des Ausschnitts mehr oder weniger darum schwanken.
Durch Lockern jeweils einer der Schrauben und Anziehen der anderen wird der Nocken
in Winkel um die Nockenwelle verstellt.
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Die Nocken 248 und 249 (Fig. 14) sind leide jeweils mit einer Nabe
versehen und durch eine ähnliche Verstelleinrichtung wie sie soeben beschrieben
wurde, kann jede der Nockenscheiben über einen begrenzten Winkelbereich verdreht
werden, der jedoch für jede notwendige und zu erwartende Verstellung ausreicht.
Sofern jedoch ein gänzlich verschiedener Einschußzyklus zur Herstellung verschiedener
anderer Webarten durchgeführt werden muß, ist natürlich eine Auswechslung verschiedener
Nocken erforderlich. Diese Ersatznocken, die dann dem andersartigen Einschußzvklus
angepaßt sind, sind jedoch in der gleichen Weise verstellbar, wie soeben beschrieben,
um damit wieder ein genaues Arbeiten der Einschußvorrichtun.g zu erzielen.
-
Im Falle des in Fig. 18 dargestellten Nockens, der dem Nocken
3 i o in Fig. 8 entspricht, sind die N ockenscheiben 348 u:ld 349 jeweils mit Naben
versehen, die der Nabe 345 ähnlich sind und eine ähnliche \'erstellanordnung aufweisen.
-
Da die Nocken 293 und 300 eine gewisse Funktionsbez,iehupg
zueinander haben und es nicht nur erwünscht ist, beide gleichzeitig vor- oder zurückzuverstellen,
vielmehr daß beide unter sich im Vl"inkel verstellt werden können, ist der Nocken
293 auf der Nabe 345 des Nockens 3oo aufgesetzt und auf derselben verstellbar. Zu
letzterem Zwecke sind
Schrauben 350 und 351, die durch Schlitze
in dem Nocken 293 hindurchgehen, in die Nabe 345 gewindeartig eingesetzt. Die Schlitze
lassen entsprechend der vorgesehenen Aussparung genügend Spielraum, um die nötige
Winkelverdrehung des einen Nockens gegenüber dem anderen ztt gestatten.
-
Der bereits erwähnte Nocken 246 (Fig. 14 und 13) schließt den ersten
oder äußeren Fadenklemmer 247, sobald die zugehörige Kurvenrolle das Kurvenstück
25.I abstreicht, hält den Fadenklemmer über einen bemessenen `'Winkelbereich, der
durch den etwas tiefer liegenden kreisförmigen Teil 352 der Kurve gegeben ist, geschlossen
und öffnet den Fadenklemmer 247 wieder, sobald die Kurvenrolle auf dem geeigneten
Kurvenstück 253 des Nockens abläuft, welcher öffnungszustand des Fadenklemmers dann
über den Rest der kreisförmigen Nockenbahn oder des Einschußzyklus beibehalten wird.
In jedem der dargestellten Nocken ist die Nullgradstellung an der rechten Seite
der horizontalen Mittellinie angenommen und gezeigt. DieGesamtwinkelanordnung der
Nockenkurvenstiicke ist dabei so, daß die Einschußvorrichtung in genau derselben
Weise arbeitet, wie es für den vollständigen Einschußzyklus entsprechend den Fig.
30 bis 55 veranschaulicht ist. Für das auf der gegenüberliegenden Seite des
Webstuhles liegende entsprechende Nockenpaar ist der Nullpunkt dann um 18o° nacheilend
verschoben.
-
Bei den Nocken entsprechend Fig. 16 steuern die Kurvenstucke 354 und
355 jeweils die Hebel 297 und 287, wodurch dem Einziehhaken 284 bei dein ersten
Einschuß des von einer bestimmten Seite des Webstuhles aus betrachteten Einschußizyklus
eine geilatt beniesselie Atitriehsbewegung erteilt wird. Der erste Einschuß auf
der gegenüberliegenden @Welistuhlseite wird durch entsprechende Nockenkurvenstücke
an der dort angeordneten Einschußvorrichtting gesteuert, jedoch bei einer Winkelversetzung
um 18o° .cler betreffenden Nocken. Hierauf wird dem Einziehhaken durch die Kurvenstücke
356 und 357 des benachbarten Nockens eine ähnliche Antriebsbewegung erteilt, die
während, des zweiten oder folgenden Einschusses stattfindet, der die Doppeleintragung
komplett macht, aus welcher sich die Ilaarschleife zusammensetzt, die in dem betrachteten
Halbzyklus eingesetzt wird.
-
In Fig. i8 sind die beiden verstellbaren Nockenscheiben gezeigt, die
zusammen den Nocken 31o darstellen. Dieselben zeigen ein Kurvenstück 357. durch
das .die Stange 3o6 nach rückwärts oder von der Nockenwelle 139 radial ablaufend
abgestoßen: wird, wodurch für den ersten Einschußvorgang der innere Fadenklemmer
und Fadenabschneider geöffnet wird, während die Vorrichtung für den Fadeneinfang
sich dabei schließt. Die konzentrisch verlaufende Kurve 358 dagegen hält ,den Fadeneinfang
, geschlossen und den inneren Fadenklemmer mit Fadenabschneider geöffnet, und zwar
so lange, bis der Kurvenal>fallpunkt erreicht ist. worauf das steil abfallende Kurvenstück
359 die Rückführung der Stange 3o6 gestattet: hierdurch wird der innere Fadenklemmer
und Fadenabschneider für den zweiten Einschuß |
geschlossen, während die Vorrichtung für den |
Fadeneinfang sich öffnet. |
Fadenzubringer und Fadenübertragung |
Unter Bezugnahme auf Fig. 22, 23 und 24 wird |
zunächst der größere Fadenzubringer 213 he- |
schrie'ben. Der Fadenzubringer selbst ist aus Fein- |
blechtnaterial gearbeitet. obgleich derselbe auch |
andersartig Hergestellt sein kauii. und hat im |
großen und ganzen U-förmige Gestalt, wie es in dem |
Ouerschnitt der Fig. 24 gezeigt ist. 1n den Seiten- |
kanten ist der Fadenztihringer etwas vorgeschoben |
und. bildet hier ,die V-förmigrn Stellen 360
und 361 |
aus. Die :Mitte oder Spitze des V-Teiles liegt dabei |
etwa in halber Gesamthöhe, so dall diese Spitze |
auch das Fach ziemlich zentral durchliittft und die |
Kettenfäden auseinanderteilt, die etwa iuiierlialli |
der von dem Fach besetzten Begrenzungsebenen |
nicht richtig liegen. Der an (lern Fadenzubringer |
vorgesehene Mechanismus für clie eigentliche |
Fadenübertragung, die sog. Greifer. ist mehr oder |
weniger inmitten des Fadettzul>ritigers angeordnet, |
und diese Greifer liegen rückwärts und einwärts |
der zugespitzten Stellen 360 und 36r, welch letztere |
gleichzeitig als Wächter tätig sind, indem sie es |
unmöglich machen, daß einer der Kettenfäden von |
den Fadenzul)ritigerti mit eingefangen wird. was |
andernfalls vorkommen könnte. Bei einem Verfan- |
gen von Kettenfäden in eitieni der Fadenzubringer |
wäre aber ein erheblicher Maschinenschaden die |
Folge. |
An dem Dachteil des Fadenzubringers. mit 362 |
bezeichnet, ist eine Eilikerhung ausgespart, deren |
nach innen begrelizeiides Ende etwa bei 363 liegt. |
Diese Einkerbung, die iln allgemeinen zentral oder |
nach der Mitte hin zulaufeiul angeordnet ist, ver- |
mag den Schußfaden zu führen und zti ;teuern. der |
im Verlaufe des Einschußzyklus periodisch in |
solcher Stellung oder Lage gehalten wird, claß er |
innerhalb dieser Einkerbung gefallt wird. wenn der |
Fadenzubringer durch das zttgeh@irige 111.u d r8o itt |
das Fach vorgestoßen wird. |
Wie schon erwähnt, arbeitet jeder Fadenztuhringer |
als Einschußteil derart. claß er zuerst den Schuß- |
faden nach der Mitte des Faches einträgt, uni darin |
iin nächstfolgenden Gang de; I:insclitißzvkltis (len |
von dem gegenüberliegenden 1# adenzuhringer einge- |
brachten und übertragenen Faden aufzugreifen und |
denselben im lZÜckw:irtsgang aus dein Fach her- |
auszuziehen, wodurch der Scllul)faclen über die |
ganze Breite des Faches und damit des gewebten |
Stoffes eingetragen wird. In (lern Fadenzubringer |
ist in Mittenstellung zur horizontalen Weite des- |
selben ein Greifer finit eiteln hlakeil 364 tnld einen' |
Führungsteil 365 untcrgebracht. \\-()bei dieser |
Haken und Führungsteil -zusammen Bestandteil |
eines Greifgliedes sind, wovon für jeden Faden- |
zubringer eines notwendig ist. Dieser Greifer ist an |
seinem äußersten Ende durch l'in:etzen in den an |
dieser Stelle des Fadenzubringers vor-esehenen |
Klotz oder anderweitigen Abstützteil festgehalten |
und' durch eine Schraube 2i(, fest eingespannt, |
Der Haken selbst hat eine Verlängerung in Form |
eines eingekrümmten Drahtes 366, der funktions- |
M , 'iß"" 11 einen Einfani, zwischen den Teilen
364 und |
365 bildet. Der Führungstei1365 ist nächstliegend |
dein Drahteinfang 366 ausgekehlt oder gerillt, wo- |
bei zwischen der Innenfläche der Rille und dem |
Drahteinfang gerade genügend Zwischenraum ge- |
lassen ist, titn Gien Schußfaden beim Eintreten des- |
sellicn hin(lurchzulassen. Sobald der Schußfaden |
in die Einkerhung 363 eingetreten und gleichzeitig |
innerhalb des Greifers gefaßt ist, kann er nicht |
mehr daraus zurückgezogen werden, ausgenommen |
in nach seinem Ende hin ablaufender Richtung |
durch den Greifer selbst. Dies ist aber nur mög- |
lich, xvenn ein Schußfadenende frei geworden ist |
und der gegenüberliegende Greifer den Faden im |
Zuge der 1`l@ertragung aufnimmt und denselben |
nach seinem Fadenende hin ablaufend nach dem |
gegenüberliegenden Ende des Faches hin heraus- |
zieht. |
Der rechte der kleineren Faderi,zubringer 214 hat |
eine 1?in.kerbung 367 und der Schußfaden wird auf |
dieser \\'elisttclilseite (lein Fadenzubringer in einer |
vertikalen @aatce, die etwas abseits von der Mitte |
des Bandes liegt. zugeführt, so daß der Faden in |
dieser Einkerbung eintreten kann. Von hier aus |
wird er beim Einschuß des Bandes in das Fach zu |
der Mittenstellting am innersten Ende der E,in- |
kerhungweitergeleitet. Der Greifer an dieser Seite |
des \\"ehstuhlcs ist materialhaltig als Teil der Dach- |
seite des Fadenzubringers selbst ausgebildet. Aus |
der Zeichnung ist zti ersehen, daß der Faden- |
zubritiger einen rechteckigen oder kastenförmigen |
()tierschnitt hat und daß er, obgleich er auch in |
verschiedentlich anderer Form hergestellt sein kann, |
finit den zugespitzten Teilen 368 und 369 versehen |
ist, die als Fadenwächter die gleiche Funktion er- |
füllen und die gleiche Betriebssicherheit und zu- |
verlässige :lrltcitsweise gewährleisten, wie die |
Fadenwächterteile 36o und 361. |
Die DachHäche diese: Fadenzubringers ist im |
vorliegenden l,' all finit eitler Einkerbung 367 aus- |
gespart; außerdem ist ein Haken 370 und ein Füh- |
rungsteil 37 t vorhanden, die den Teilen 364 und |
365 bei (lern linksseitigen Fadenzubringer ähnlich |
sind. ],in mit \'Viderliakeii versehener Draht 372 |
hat :ihnliche Uunktionen wie der im vorausgegan- |
genen beschriebene Drahthaken, und der Greifer |
läßt auch hier den Schußfaden, sobald derselbe in |
den (reifer eingetreten ist, nicht mehr daraus |
zurückziehen, ausgenommen nach Freigabe eines |
l,'adenendes und .durch 1lerauszielien seitens der |
(reifer selbst, wie es bei dem linksseitigen Faden- |
zubringer ausführlicher beschrieben wurde. |
Der Greifer einschließlich Haken, Führungsteil |
und Fadeneinfang des linksseitigen Fadenzubrin- |
gers ist am Ende einer Zunge aus Flachmaterial, |
die mit 373 bezeichnet ist, ausgebildet und liegt |
innerhalb des Fadenzuhrinigers etwas tiefer als die |
entsl>rcchenden "heile an dem rechten oder kleineren |
l,'adcnztil>ringer. ()adurch wird es möglich, daß die |
Greifer heim Ineinandergreifen der Fadenzubringer |
in genaue Lage iilmreinanderkommen oder sich |
gegenseitig überlappen unid -daß der Schußfaden in den Einkerbungen richtig gehalten
wird, wenn der Übertragungsvorgang stattfindet. Wenn ein Schußfaden durch den linksseitigen
Fadenzubringer nach der Mitte des Faches vorgetragen ist, wird derselbe, da er hier
in verhältnismäßig gestrafftem Zustand zwischen der Einkerbung 363 und der entsprechenden
Einkerbung in dem Greifer gehalten wird, von dem rechtsseitigen Greifer jeweils
sofort gefaßt, sobald der rechtsseitige Fadenzubringer durch das zugehörige Band
in dem linksseitigen Fadenzubringer vorgestoßen ist. Der Schußfaden schlüpft dabei
zwischen dem Widerhaken 372 und dem Führungsteil 371 hindurch und wird innerhalb
des Raumes zwischen diesen Teilen und dem Haken 37o eingefangen. Dieser Vorgang
findet genau in dem Zeitpunkt statt, wenn die Einschußbänder und Fa.denzuhringer
ihren äußersten Vorschub gerade erreicht haben und die letzteren in der Mitte des
Faches in gegenseitigen Eingriff kommen oder wenn ihre Greifer sich überlappen.
Bei der Retour- oder Umkehrbewegung zieht dann der rechtsseitige Greifer, nachdem
ein Ende des soeben, .durch den linken Fadenzubringer eingetragenen Schußfadens
durch den inzwischen erfolgten Fadenschnitt frei und ausfädelbar geworden ist, den
Schußfaden aus dem linksseitigen Greifer aus und fädelt ihn über den Rest des Faches
ab nach außen. Die jeweils passende Länge des Schußfadens wird dabei durch den im
jeweils richtigen Zeitpunkt angesetzten Fadenschnitt erzielt, wobei eine kleine
Überschußlänge über den Webrand hinaus mit einkalkuliert wird.
-
Beim Arbeiten von der gegenüberliegenden oder rechten Seite des Webstuhles
aus wird der Schußfaden von der Einkerbung 367 in der Dachfläche des Fadenzubringers
eingefangen und hierauf bis zur -litte des Faches vorgetragen, wo wieder ein entsprechendes
Ineinandergreifen der Fadenzuhringer bzw. Überlappen ihrer zugehörigen Greifer stattfindet,
wodurch der Schußfaden, welcher durch die Einkerbung 367 nach unten und längs des
Bodens des Fadenzubringers läuft, nach Verlassen der weiten Einkerbung, in Fig.
22 punktiert angedeutet, der sich hierbei in verhältnismäßig gestrafftem Zustande
befindet, von dem linksseitigen Greifer gefaßt und eingefangen werden kann. Da der
Schußfaden kurz vor der bereits erwähnten Fadenübertragung abgeschnitten und von
dem inneren Fadenklemmer freigegeben wurde, kann bei der Umkehr- oder Rückwärtsbewegung
der Fadenzubringerteile der linksseitige Greifer den bisher nur zur Hälfte eingelegten
Schußfaden über den Rest des Faches nach außen ziehen bzw. abfädeln, wobei eine
kleine überschußlänge über den Webrand hinaus wiederum einkalkuliert ist.
-
Zuweilen wird etwas Plüsch, Pelz oder anderes Frottiermaterial am
Innenteil der Greifer eingesetzt, damit der Schußfaden nicht zu rasch ausgezogen
bzw. ausgefädelt wird oder damit derselbe beim Vorstoß ins Fach weder schlüpfen
kann, noch für richtiges Gefaßtwerden durch den gegenüberliegenden Greifer bei der
Übertragung zu lose wird.
Die Anbringung des Friktionsmaterials
ist in der Fig. 24 unter 374 angedeutet, wobei diese Figur in vergrößerter Darstellung
die Einzelheiten des Greifers hinsichtlich Haken, gerilltem Führungsteil und verlängertem
Drahthaken zeigt. Außerdem ist auch noch die Rille zu sehen, der sich der Drahthaken
so anpaßt, daß noch genügend Zwischenraum bleibt, uni den Faden hindurch- und in
den Greifer eintreten zu lassen, woraus er nicht wieder zurückgezogen werdear kann,
mit Ausnahme des oben erklärten Ablaufes. Arbeitsweise Unter Bezugnahme auf die
Fi.g. 3o bis 55 wird nunmehr die Arbeitsweise des Webstuhles, mit dem das entsprechend
der bevorzugten Ausführungsart der Erfindung hergestellte Gewebe erzeugt wird, beschrieben.
Die Figuren zeigen dabei schematisch die Stufen, die während .des Einsetzens von
vier Schüssen, d. h. von zwei vollständigen Haarnadelschleifen oder eines vollständigen
Einschußzyklus durchlaufen werden, worauf die Maschine den Vorgang dann lediglich
mechanisch wiederholt.
-
Ausgehend von der Fig. 30 und in Betrachtung des Eintrages
von zunächst nur zwei Einschüssen oder einer einzigen Haarmadelschleife von der
rechten Seite dies Webstuhles aus, soll angenommen werden. daß der Faden abgeschnitten
und von dem inneren Fadenklemmer 3i8, wie angedeutet, festgehalten ist, nachdem
der Schußfaden vorher von dem Fadengeber S abgezogen und über den äußeren Fadenklemmer
247 sowie die Fadenführeröse 265 in die Bahn des Einziehhakens 284 geführt wurde.
Im Schema sind die Fadenklemmer, der Fadenabschneidet- und die Fa.denführeröse 335
mit jeweils denselben Ziffern benannt, unter denen die entsprechenden tatsächlichen
Konstruktionsteile in den im vorausgegangenen näher beschriebenen Figuren bezeichnet
sind.
-
In der ersten Stufe (s. Fig. 30) ist der äußere Fadenklemmer geöffnet
und gestattet freien Durchgang des Schulfadens, wobei die Fadenführeröse 265 im
wesentlichen in linearer Ausrichtung mit (lern äußeren Fadengeber gehalten wird
und oberhalb der Bahn des Fadenzubringers steht. Der innere Fadenklemmer ist in
,diesem Zeitpunkt geschlossen, während der Fadeneinfang geöffnet ist.
-
In Fit-- 31 behalten die Teile praktisch .die gleiche Lage bei, nur
mit der Ausnahme, daß hier der Einziehliaken inzwischen nach unten bewegt ist, wodurch
einmal etwas Schußfaden von dem Fadengeber abgezogen wird, in der Hauptsache aber
eine im großen und ganzen vertikale, wenngleich etwas schief geneigte Schußfadenstrecke
unmittelbar in die Bahn der Einschußöffnung zur Einkerbung 367 des rechtsseitigen
Fadenzubringers 214 gespannt wird. Der Fadenzubringer hat dabei seine Einschußl>ewegun.g
gegen das Fach hin bereits angetreten und hat, wie zu sehen, gerade einen Schuß-Faden
in die Einkerbung aufgenommen, welcher Augenblickszustand auch in Fng. 28 festgehalten
ist.
-
In Fig.32 hat der Einziehliaken den Faden losgelassen, so @daß ein
etwas loses Fajdenende, das
mit 375 bezeichnet ist, von denn inneren Faden- |
klemmer zu dem Fadenzubringer 214 verläuft, wo- |
bei dieses lose Ende, wie im vorausgegangenen be- |
schrieben, unter den Fadenzttl)ringer und das Ein- |
schußband eingezogen ttitd unterhalb dieser Teile |
über die Einschußbahn mitgenommen wird. Dies |
ist auf die besondere Art zurückzuführen, in der |
der Schußfaden jeweils dem Fadenzubringer gegen- |
über gestellt wird, wie dies deutlicher noch in Fig. |
28 gezeigt ist. Der wesentliche dabei zu beachtende |
Umstand ist der, daß die Fadenführeröse 265 in |
solcher Lage oberhalb des vorlaufenden Fadenzu- |
bringers gehalten wird, daß die vertikale und von |
der Fadenführeröse zu dein Einziehliaken nach |
unten verlaufende Schußfadenstrecke in die Bahn |
der Einkerbung am Fadenzubringer gespannt ist. |
Die bis hierher aufgezeigten Schritte bilden den |
ersten Einschuß einer Haarriadelschleife und das |
frei zu gebende Fadenende ist das am inneren |
Fadenklemmer festgehaltene Ei1de, das den Nach- |
schub des Schußfaderis jeweils fortlaufend für |
weitere Fadeneintragungen sicherstellt und stets |
nach seiner Freigabe läng; und unterhalb des Ein- |
schußbandes nachgeschleift wird, wenn sich das |
letztere durch das Fach iil>er die Weblade hin be- |
wegt. Hierdurch ist eine bessere Kontrolle des |
Schußfadens gegeben tind sichergestellt, daß der |
Schußfaden jeweils von (lein Fade.it<"elier n1)- bzw. |
nachgezogen wird, da der (lein Ahzielien von dem |
Fadengeber entgegengesetzte Widerstand geringer |
ist als der für Abziehen des Fadens an der gegen- |
überliegenden oder unteren Seite von Fa-denzul>rin- |
ger und Einschußband herrschende \Viderstand. |
Wenn dem nicht so wäre, würde die Freigabe des |
Einschußfadens lediglich zur Folge haben, daß der- |
selbe uneingetragen, zumindest aber unvollständig |
oder schlecht eingetragen bliebe, wenn der Faden- |
zubringer und das Band sich quer durch (las Fach |
über die Weblade bewegen. Bei derartigen Verhält- |
nissen würde die Fadeneintragung natürlich so |
unsicher sein, (laß es nicht möglich wäre, die für |
eine vollständige Wel)stoffbreite einschließlich eines |
sehr kleinen Webrandes benötigte Schußfaldenlälrge |
genau abzumessen bzw. abzuschneiden. |
In Fig. 33 ist das lose Flide 37,3 bereits vom |
inneren F@adenklernmer freigegelwu worden und |
gleichzeitig setzt sich die Fadenfiihreröse, die zu- |
sammen mit dem Fadenklemmer gesteuert wird. in |
Bewegung, uni nach einer der Laufseiten des sich |
bewegender. Bandes hinüberzuwechseln-. In diesem |
Zeitpunkt ist bereits genügend @cli-ußfadeti abge- |
messen, damit er über die 1@'elilireite des zu fertigen- |
den Gewebes reicht, und der äufiere, dem Faden- |
geber benachbarte Fadenklemmer 2.17, wird daher |
geschlossen. Hierfür nitiGl natürlich der den äußeren |
Fadenklemmer steuernde Nocken entsprechend ein- |
gestellt sein. Der jetzt vor, der Fa:denführeröse bis |
zum Fadenzubringer ausgestreckte Schußfaden ist |
nunmehr mit dem Fadeneinfangteil 335 ausgerichtet |
oder liegt in einer Ebene, in der er nach aufwärts |
in den Fadeneinfang eingezogen werden kann. |
Hierzu befindet sich die Spitze des Fadeneinfang- |
teiles 335 in einer Hölmnlage, die, wenn die Spitze |
des Teiles 335 gegen die Verschl,ußstellung des Fadeneinfangs
hin bewegt wird, sobald der mitbewegte Teil des inneren Fadenklemmers für Öffnung
freigegeben wird. die sichere Gewähr gibt, daß der Schußfaden von dem Teil 335 aufgenommen
wird. In Fig. 33 ist die Spitze des Teiles 335 gerade unter dem Schußfaden eingefahren,
wobei eine entsprechende Sfitenhewegung der Faidenführeröse dafür sorgi, daß der
Schußfaden nicht mehr ent-\i-eicltcat kann. selbst wenn der Fadetreinfang sich zu
diesem Zeitpunkt noch nicht vollkommen geschlossen hat.
-
In Fit. 34 sind die Einschußbänder und Fadenzubringer in'der Mitte
!des Faches oder in der .tittettstellung längs der `'Weblade angekommen und hier
findet nunmehr die Fa,denül@ertragung statt. Der äußere Fadenklemmer ist noch geschlossen
und der Fadeneinfangteil 335 hat sich noch weiter nach seiner Verschlußstellung
hin bewegt, während der innere Fadenklemmer und Fadenabschneider praktisch offen
sind. Selbstverständlich ist das lose Ende 375 in das Fach mit eingezogen worden
und dieses I?nde ist es, das durch den linksseitigen Fadenzubringer bzw. dessen
Greifer gefaßt und übernommen wird, um von diesem dann nach dem gegenüberliegenden
Webrand des zu fertigenden Gewebes hin durchgezogen bzw. durchgeschleift oder abfädelnd
in -das restliche Fach eingesetzt zu werden.
-
In F ig. 35 haben die Fadenzubringer bereits begonnen, vcm der Mitte
auch zurückzulaufen. Der äußere Fadenklemmer 247 ist dabei noch geschlossen, was
so lange der Fall sein muß, bis der Schußfaden vollständig in das Gewebe eingesetzt
und von dem Greifer in den linksseitigen Fadenzubringer freigegeben ist.
-
Dieser Vorgang ist alsdann so abgeschlossen, wie es in Fig.36 gezeigt
ist und der äußere Fadenklemmer hat sich inzwischen wieder geöffnet. Die bis hierher
beschriebenen Verlaufstufen bezogen sich auf die Eintragung des ersten Einschusses
für die von der rechten Webstuhlseite aus einvutragende Haarttadelschleife, und
es sollen nunmehr die einzelnen Schritte entsprechend den anschließenden Fig.37
bis 42 beschrieben werden. die den Verlauf der Eintragung des zweiten Einschusses
zeigen.
-
In Fig. 36 ist der E@inziehhaken mit dem Schußfaden wieder im Eingriff
und hat den Faden bereits nach unten gezogen. Wie jedoch in der anschließenden Fig.
37 angedeutet, und. aus der perspektivischen Ansicht der Fig. 29 .deutlicher zu
ersehen ist, wird der Schußfaden diesmal nicht von dem inneren Fadenklemmer, sondern
von dem Fadeneinfang aus nach unten gezogen und ist durch die Fardenführeröse 265
derart seitlich versetzt, daß der einschließende Fadenzubringer den Faden diesmal
zwischen der Fadenführeröse und dem Einziehhaken nicht berühren kann, wie es in
Fig.28 der Fall ist; der Fadenzubringer muß vielmehr etwas weiter nach einwärts
gegen die Fadeneinfangvorrichtung zu verlaufen, um erst dort mit dem vom Fadeneinfang
zum Einziehhaken nach unten laufenden Schußfadenzug in Eingriff zu kommen. Auf diese
Weise wird durch den zweiten einzutragenden Einschuß ein Webfaden gelegt, der am
Webrand des Gewebes eine Schleife bildet, wobei es natürlich selbstverständlich
ist, daß das Fach vor dem Anschlag dieses zweiten Einschusses gewechselt hat und
daß auch der Nachschub an Schußfaden für diesen Einschuß vorher von dem Fadengeber
abgezogen wurde.
-
Wie in Fig. 38 zu sehen. ist der Fadenzubringer soeben wieder in das
Fach eingefahren und zieht. nachdem der Schußfäden über oder durch den I# a:leneinfang
geschleift ist, von wo aus derselbe zum Webrand und zu dem gerade eingesetzten Fadeneintrag
hinläuft, nun Material vom Fadengeber ab, wobei das abgezogene Fadenende unter dem
Fadenzubringer und Einschußband liegt. In Fig.38 ist der Fadeneinfang eben dabei
sich zu öffnen und der Einziehhaken hat selbstverständlich den Schußfaden freigegeben.
-
In Fig. 39 hat sich der Fadeneinfang genügend geöffnet, so daß der
Faden daraus entschlüpfen kann. Dadurch ist eine lose Schleife (aber kein loses
Ende!) entstanden, mit 376 bezeichnet, die rasch eingezogen wird, so @daß an dieser
Endseite des Gewebes eine Webrandschleife 377 gebildet wird (Fig.4o).
-
Kurz zuvor sind jedoch der innere Fadenklemmer und Fadenabschneider
so bewegt bzw. gesteuert worden, daß der Faden abgeschnitten wurde und daß das von
dem Fadengeber (Garndcnäuel) kommende Fadenende eingeklemmt ist. Wie in Fig. 4o
gezeigt ist, wird nun ein loses Fadenende in das Fach nachgeschleift, das genau
noch so unterhalb des Bandes liegt, wie es bei dem losen Fadenende für den ersten
Einschuß der Fall war. Das Abschneiden des Schußfadens und Festklemmen desselben
findet in einem Augenblick statt, der zeitlich so bestimmt ist, daß gerade genügend
Schußfaden für das Auslegen desselben über das Gewebe bis zum gegenüberliegenden
Webrand hin zur Verfügung steht. Im vorliegenden Fall ist die Zeiteinstellung für
den Fadenabischn.ei@der und den damit zusammen arbeitenden Fadenklemmer derart,
daß der Fadenschnitt dem Feseklean.men des Fadens nur um ein ganz kleines Zeitintervall
vorausgeht. Theoretisch müßten die beiden Vorgänge in demselben Augenblick stattfinden,
jedoch ist dies praktisch sehr schwer zu erreichen. Um dabei nun sicher zu gehen,
ist oder Fadenschnitt so gelegt, daß derselbe gerade erfolgt, bevor der Fadenklemmer
seine volle Schließstellung erreicht hat. Selbstverständlich ist der Fadeneinfang
dann offen und die Fadenführeröse 265 ist in ihrer Ausgangsstellung, d. h. in im
wesentlichen lineare Ausrichtung mit dem äußeren Fadenklemmer .zurückgegangen, wo
sie für Wiederholung des Einschußzyklus bereitgestellt bleibt, die etwas mehr als
zwei Einschüsse danach, oder etwas über einen halben vollständigen Einschußzyklus
später erfolgt.
-
In Fig. 41 hat die Fadenübertragung gerade stattgefunden, wobei die
Einschubvorricht.ungsteile in der gleichen Lage verblieben sind, während in
Fig.42 die Einschußbänder und zugehörigen Faden- |
zubringer in solche Stellungen gelangt sind, daß |
die erste vollständige Haarnadelschleife, bestehend |
aus den beiden soeben durchlaufenen Einschuß- |
vorgängen eingesetzt ist. Hierbei ist selbstverständ- |
lich vorausgesetzt, daß die Schaftwerkrahmen. hzw. |
das gesamte Harnischgeschirr in normaler Weise |
arbeiten, um das Fach nach jedem Einschuß zti |
iiffnen und zu wechseln,, so daß der jeweils nächst- |
folgende Einschuß in ein Fach eingetragen wird, |
das gegenüber dem vorausgegangenen um eins |
weiter liegt. |
Die Weblade hat ebenfalls zwei Schwingbewe- |
gungen ausgeführt, um den Schußfaden im Fach |
anzuschlagen, was durch den im vorausgegangenen |
beschrielx°nen Antriebsmechanismus bewirkt wird |
und wobei der Anschlag jeweils zwischen zwei |
l:inscliiissen erfolgt, während die NVeblade natür- |
lich bei dem E inschußvorgang selbst stets in Ruhe- |
stellung verharrt. |
ltl Fig.43 bis 55 werden die entsprechenden |
Schritte des Einschußvorganges von der linken |
Seite des Webstuhles aus wiederholt, während- |
dessen die Einschußvorrichtung auf der rechten |
Webstuhlseit.e auf dem @kreisförm,igen, um 18o° ver- |
setzten oder größeren Kurventeil der zugehörigen |
Nocken arbeitet. Infolgedessen verbleiben auf der |
rechten Seite die Einschußvorriclitungsteile in. der- |
jenigen Stellung, wie sie in Fig. 42 gezeigt ist, so |
lange, bis der Einschußzyklus von dieser Seite aus |
wiederholt wind. |
Der Einschußvorgang auf der linken Webstuhl- |
seite entspricht im übrigen vollstänAig demjenigen, |
wie er für .die rechte Seite der Maschine beschrie- |
ben wurde. In Fig. 43 und 44 ist für den Einschuß- |
vorgang von links die gleiche Ausgangsstellung |
angenommen, wie sie in Fig.28 gezeigt ist, d.11. |
die Stellung vor dem ersten Einischuß einer Haar- |
nadelschleife. Der einzige Unterschied ist der, claß |
der linksseitige Fadenzubringer 213 etwas anders |
ausgebildet ist als der Fadenzubringer der rechten |
Seite. Außerdem erfolgt in diesem Fall die Faden- |
iiitLrtragun"g vom linken auf den rechten oder |
kleineren Faclenztiliringer, dessen I?inzellieiten be- |
reit; beschrieben worden sind. Es versteht sich, |
tlat3 die Verhältnisse der Fig. 28 und 20 im vor- |
liegeitden Fall auf die linke Seite übertragen ge- |
lacht werden müssen, .um die analogen Teile auf |
dieser Seite der Maschine richtig zti zeigen. Da hier |
der Schußfaclen der Mitte,des Fadenzubringers |
wird, während er,l>ei .dem kleineren Faden- |
zi>!1>riii;(ltr mehr am Ranide eintritt, ist die Ein- |
stellting der "feile etwas verschieden. I?s herrscht |
jfdoch auch hier das gleiche Prinzip. Mit der für |
die rechte Seite gegebenen Beschreibung sind daher |
auch die Fig. 43 bis 55 grundsätzlich erklärt und |
es brauchen nur die einzelnen Stufen nochmals ver- |
folgt zti werden, im Verlaufe derer die beiden |
fadenmäßig miteinander verbundenen Einschüsse |
eingetragen werden, die dann einen Wehrand 379 |
(Fig. 55) am linksseitigen Stoffrand ,bilden, wäh- |
rend auf der anderen Seite .des Gewebes zwei kurze |
Webrandenden etwas vorstoßen. |
Die Fadengeber oder I-Znitiel für <las Schußgarn |
laufen, wie schon im vorausgegangenen angedeutet, |
praktisch niemals leer, solange inuner ein zweites |
Garnknäuel in der Haltevorrichtung für den Faden- |
geber, im folgenden kurz Garnhalter genannt. be- |
reitstelit. Einer dieser Garnhalter ist in seinen |
Einzelheiten in Fig. 27 .dargestellt. worin ein |
Schußgarnknätiel ist in Form eines sich selbsttätig |
ergänzenden und konisch aufgespulten Garnwickels |
an Ort und Stelle eingesetzt gezeigt ist. Dieser |
Garnhalter ist im vorliegenden Fall als Spezial- |
halter für die Aufnahme von zwei Garnknäueln |
eingerichtet find rlie SchtltzMeche 380 un.d 381 |
sorgen dafür, daß der Altlauf des Schußfadens von |
den Garnknäueln jeweils getrennt erfolgt: sie ge- |
statten jedoch. daß die Garnknittel miteinander |
verbunden werden, indem das Sch\\ anz-oder Schluß- |
ende eines jeweils ablaufenden Knäuels mit dem |
anlaufenden Fadenende des benachbarten Knäuel |
zusammengefügt wird. |
Praktischerweise \%-erden die Garnknäuel dadurch |
in Arbeitslage gebracht. (lall das Kernstück an der |
Spindel 382 nach abwärts gedrückt und diese dann |
nach einwärts gekippt wird. l)ie Spindel ist hierzu |
an einem SchNvenkarin 383 aufgebracht, der an |
einer Tragstütze 384 scharniergelagert ist. Dies ist |
jedoch nur eine der möglichen :\;vsfiihrutigsarten; |
dieselbe ist jedoch zweckdienlich und erleichtert dias |
Auswechselft oder den Ersatz eines jeweils abge- |
laufenen Garnknäuels. Selbstverständlich ist es |
nicht unbedingt notwendig, daß der Schußfaden |
jeweils. wie hierin gezeigt, von einem horizontal |
liegenden Garnkn@iuel abgenommen wird: die Garn- |
knäuel können auch anderweitig angeordnet sein, |
beispielsweise vertikal und in der Weise, daß der |
Faden über,die konisch gewickelte Spitze des Garn- |
knäuels altlaufend senkrecht nach oben zu Leitaugen |
oderanderen geeigneten Führungsteilen gelenkt wird, |
wie solche üblicherweise für die Wehkontrolle eine; |
Spulenfadens unter ähnlichen Umständen verwendet |
werden. An der Vorderseite des Garnhalters ist ein |
:luge oder eine Öse 323 vorgesehen. durch das oder |
die der Schubfaden atis denn Garnhalter heraus- |
geführt und direkt zti (tun) siulieren Fadenklemmer |
2.I7 weitergeleitet wird. |
In bestimmten Fällen oder bei bestimmten Garn- |
sorten mag es vorteilhaft erscheincii, eine lZiickzieh- |
oder sonstwie unter Spannufig gesetzte Gegen- |
winderanordnung zu vertu eftden. durch die gege- |
benenfalls jede Fadenschlaffheit des Schußfadvns |
beim Durchlauf zwischen (lein Vadengeher und dein |
äußeren Fadenklemmer 247 ausgeglichen wird. Eine |
derartige unter Spannung gesetzte )Zückzieh- oder |
Gegenwinderanordnung kann auch noch durch an- |
dere Spannungseinrichttuigen ergänzt werden, durch |
die beispielsweise ein zu rascher Vorschub des |
Schußfadens beim Einlaufen in die l,,inschußvor- |
richtung verhindert oder ausbalanciert wird. |
Unter 13ezagnahnie auf die schematischen Dar- |
stellungen der Fig. 56 bis 3<) sollen nunmehr ver- |
schiedene Webarten, die auf den hierzu beschrie- |
benen Webstuhl gefertigt \\"i-deii k<innen, erläutert |
werden. Fig. 50 zeigt dasjenige Gewebe. welches bei |
dem hierin lles%hriellenen Arbeitsgang der Maschine |
erzeugt wird. oder die Webart, nach dem im allge- |
meinen als bevorzugt anzusehenden Arbeitsver- |
fahren. Dieses Gewebe hat an jeder Seite einen |
\\'eliranrl, der während des Webvorganges einge- |
zogen «-erde und der als solcher als ganz zufrieden- |
stellend. aiige;:lieii «erden kann. Die vorstoßenden |
En;len der Ilaarnadelschleifen, sind dabei in der |
Zeichnung länger dargestellt, als es bei dem tatsäch- |
lichen Gewebe der Fall ist, vorausgesetzt, daß die |
Wehmaschine in der beabsichtigten Weise zuver- |
lüssig arbeitet. In \\'irl:lichkeit sind die Vorstöße |
iiller den \\'el,ran(1 hinaus völlig gleichmäßig und |
liegen etwa in der Größenordnung von 1/4 bis i/," |
(0 l)is 12 mm). |
[in allgemeinen dürfte es erwünscht oder beab- |
sichtigt sein, das hierin beschriebene Webverfahren |
finit doppelgängigem Einschußmechanismus, d. h. |
finit zwei Einschußvorrichtungen, wovon an jeder |
\\"elistuhlseite eine vorgesehen ist, durchzuführen. |
Dementsprechend sind natürlich auch die Einschuß- |
b<inder, Bandantriebe und Fadenzubringer doppelt, |
d. h. an jeder Seite des \\'ebstuihles jeweils einmal |
vorzusehen. l?.; ist jedoch durchaus auch möglich, |
nur auf einer Seite des Wehstuhles zu arbeiten. |
Dieses \-erfahren hat aller. trotz einer gewissen |
Vereinfachung der Maschine infolge des Fordalls |
einer l?iiiscliti[lvorriclitung auf einer Seite, einen |
ganz Ilestinimten Nachteil insofern, als dann an |
einer Seite (los gefertigten Gewebes kein Webrand |
gebildet wird. [)er an der zuerst genannten Seite |
gew-elite Webrand ist in diesem Fall ein voll- |
kommener, d. h. zeigt keinerlei vorstoßende Enden |
(s. hlg. 5;), während die gegenüberliegende Seite |
überhaupt keinen Wehraad bekommt, wenn nicht |
ergänzencL° und in der Webtechnik bekannte Ein- |
richtungen bereitgestellt werden, um eine Art ge- |
zwirnten, Stück- oder Säumrand herzustellen, wie |
sie in ähnlichen Fällen vielfach vorgeschlagen |
worden sind. Dieses \"erfahren erfordert aber eine |
hetriichtliche Zusatzapparatur und zeigt keine so |
befriedigenden Ergebnisse, wie sie hinsichtlich der |
Webrandbildung bei dem nach dem grundsätzlichen |
Verfahren alllaufenden .lrbeitsgang für die Ein, |
setzung des Sclitißfa(letis erzielt werden. |
Zur 1 lerstellung des (;ewebes von Fig: 5 j muß |
die I:inscliitl3vorrichtung auf einer Seite des Web- |
stuhles so arbeiten, daß sie die oben beschriebenen |
Einzelschritte bereits nach einem Arbeitsgang der |
Nocken- oder Steuerwelle der Einschußvorrichtung |
von 180 ` wiederholt. so daß die Nocken dieser |
Steuerwelle nunmehr auch auf ihrer 18o'-Gegen- |
seite jeweils Arbeitskurven haben müssen; oder es |
müssen Doppelnocken, die systematisch zentriert |
sind, angeordnet werden an Stelle der bisherigen |
Nocken mit i8o@ oder mehr kreisförmigem Teil |
oder Leergang, wie sie für die Herstellung des |
Gewebes von Fig. 56 verwendet werden. Bei dieser |
Anordnung machen dann das Einschußband und |
der Fadenzubringer auf dieser Webstuhlseite bei |
jeder vollen Umdrehung der Hauptsteuerwelle |
jeweils einen Eintrag des Schußfadens, während |
der Fadenzubringer der gegenüberliegenden Seite |
diesen eingetragenen Faden übernimmt und denselben Fiber das Fach vollends nach
dem anderen Ende d°s Faches hin auslegt. Dies erfolgt einmal für jede Umdrehung
der Hauptsteuerwelle.
-
Das gleiche Ergebnis wird erzielt durch Herabsetzen des Zahnradun.tersetzungsverhältnisses
von. d : i auf a : 1 und entsprechende Änderung der Nocken. Diese letztere Änderung
ist derart, d,aß die Arbeitskurven der Nocken jetzt doppelte @@'inkelhereiche besetzen
gegenüber denjenigen, wie sie hierin in der Darstellung gezeigt sind. Dies gestattet
eine Nockenausführung mit sanfterer oder geschmeidigerer Kurvenausbildung und ergibt
einen ruhigeren Arbeitsgang.
-
Das in Fig. 58 gezeigte Gewebe unterscheidet sich dadurch, daß die
Fadenzubringer, von denen der eine so arbeitet, daß er auf der ihm zugehörigen Webstuhlseite
den ersten oder Anfangseinschuß einer Haarnadelschleife einträgt, während der andere
Fadenzubringer diesen Einschuß nach der gegenüberliegenden Seite hin komplettiert,
diesen Schritt nicht sofort wiederholen, um unmittelbar hinterher etwa auch gleich
den zweiten Einschuß für die Vervollständigung eben dieser Haarnadelschleife einzutragen.
Vielmehr wird stattdessen der nächste Einschuß von der gegenüberliegenden Seite
aus als Anfangseinschuß für eine zweite Haarnadelschleife eingetragen, während die
erste Haarnadelschleife erst beim dritten Schritt ver,-ollständigt wird usw. Auf
diese Weise werden die beiden Zungen oder Halbschleifen einer vollständigen Haarnadelschleife
in nicht ,benachbarte Fächer eingesetzt. Die Nocken der Einschußvorrichtungen müssen
dementsprechend geändert werden, und es ist für den Fachmann ohne weiteres einleuchtend,
daß auch für diese Webart die Nocken so ausgebildet werden können, daß sie für jeweils
eine vollständige Umdrehung der Nocken- oder Steuerwelle der Einschußvorrichtung
den entsprechenden Einschußzvklus gewährleisten. Allerdings würden hierbei Nocken
erforderlich sein, die etwas komplizierter ausfallen, als es die hierin. gezeigten
Nocken sind.
-
Bei der Webart nach Fig. 59 folgt auf den Eintrag einer Zunge oder
Halbschleife einer vollständigen Haarnadelschleife auf der einen Seite der Eintrag
von zwei Einschüssen von der gegenüberliegenden Seite her, wobei jedoch diese beiden
Einschüsse Zungen oder Halbschleifen verschiedener Haarnadelschleifen betreffen.
Oder mit anderen \\"orten: Es erfolgen abwechselnd von derselben Seite aus jeweils
unmittelbar hintereinander immer zwei Initialeinschüsse, d. h. Einschüsse zur Bildung
jeweils einer neuen Haarnadelischleife, wodurch ein Webrand gebildet wird, der demjenigen
von Fig. 56 in gewisser Hinsicht ähnlich ist; aber die zweiten Halbschleifen oder
Zungen dieser noch unvollständigen Haarnadelschleifen sind jeweils um zwei Fächer
weiter versetzt, so daß jede dieser eingeschossenen Halbschleifen erst immer im
folgenden vierten Fach vollendet wird. Dies ist ganz deutlich aus Fig. 59 zu ersehen
und diese Variation bedingt lediglich ein anderes Arbeitsschema oder
eine
andere Zeiteinstellung der in Frage kommenden Einschußvorrichtungsteile.
-
Bis hierher ist in der Hauptsache das Verfahren und die Anordnung
beschrieben worden, wie diese bei einem Webgang mit einem Einschuß.zyklus von jeweils
vier Einschüssen zur Anwendung kommen. Wie aber im vorausgehenden schon auseinandergesetzt,
kann auch ein Zyklus von jeweils zwei Einschüssen zur Anwendung kommen, wenn beispielsweise
beim Weben des Musters von Fig. 57 Nocken verwendet werden, deren Arbeitskurven
für jeweils einen Arbeitsgang der Nockenwelle der Einschußvorrichtung über einen.
Winkelbereich von 36o0 ausgelegt werden. Offenbar könnte ein derartiges Gewebe auf
diese Weise mit ruhigerem Arbeitsgang hergestellt werden, und es würde dabei nur
eine Einschußvorrichtung auf einer Seite des Webstuhles erforderlich sein.
-
Eine andere Möglichkeit ist die, daß eine Untersetzung im Verhältnis
2 : i für den Antrieb der Nockenwelle der Einschußvorrichtung benutzt wird und daß
Nocken an zwei Einschußvorrichtungen verwendet werden, die gleichartig um ihre Zentren
angeordnet sind, wobei jeder Nockensatz eine Arbeitskurvenausbreitung von 36o° hat
an Stelle von i8o° Arbeitskurve und i8o° kreisförmigem Kurventeil oder Leergang.
Beim Arbeiten mit einem Einschußzyklus von jeweils zwei Einschüssen: kann dann der
SChußfaden von beiden Seiten aus gleichzeitig eingesetzt werden. Die Fadenzubringer
funktionieren dabei so, @daß sie gleichzeitig von jeder Seite aus jeweils einen
Schußfaden eintragen, beide Fäden in der Mitte übertragen und die zur Hälfte eingetragenen
Schußfäden nach der gegenüberliegender. Seite hin austragen, so daß beide Fäden
in dasselbe Fach eingesetzt werden. Die folgenden Einschüsse werden dann ebenfalls
gleichzeitig in das nächste Fach eingetragen, womit der Einschußzyklus abgeschlossen
ist.
-
Es soll nicht versucht werden, alle die Webarten oder Gewebe darzustellen
oder zu beschreiben, die auf einem Webstuhl gemäß der hierin entwickelten Konstruktion
gefertigt werden können, oder gewisse dann erforderliche Abänderungen in der Zeiteinstellung
der Steuerorgane näher zu erörtern. Allen diesen Webarten liegt das gleiche Allgemeinprinzip
zugrunde, und die Ablauffolge der einzelnen Webschritte kann innerhalb eines verhältnismäßig
weiteren Bereiches variiert werden, ohne daß hierbei von dem Grundschema abgegangen
und die prinzipielle konstruktive Atwrdnung geändert wird. Für die verschiedenen
Abweichungen bedarf es lediglich einer größeren Anzahl der den Einschußmechanismus
steuernden Nocken sowie einer Änderung der Kurvenform derselben, wie es für einen
Sachverständigen ohne weiteres ersichtlich ist.
-
In der Beschreibung war stets von Bändern oder Einschußbändern oder
Transportbändern die Rede, und es wurden dabei Bänder angenommen und auch in der
Zeichnung dargestellt, d.ie als, elastische Metallban.dstreifen aufzufassen sind.
Es ist jedoch klar, daß der im Beschreibungstext gewählte Ausdruck natürlich alle
biegsamen elastischen Mittel
umfaßt, durch die die Fadenzubringer in das Fach |
eingefahren und daraus wieder zurückgenommen |
werden können. Diese Bänder können also beispiels- |
weise auch die Gestalt von gelenkartig zusammen- |
gesetzten Einzelgliedern haben, die sich bandartig |
um die Räder führen lassen und in das Fach ein- |
und ausgefahren werden können. Oder es können |
andere zusammengesetzte Körper darunter ver- |
standen werden, deren allgemeine Tendenz dahin |
geht, sich elastisch zu strecken. die aber doch ge- |
nügend nachgiebig sind, uni sich der Krümmung |
der Bandräder anzupassen. |
Nachdem die Erfindung und gewisse mögliche |
Spielarten derselben in Anlehnung an eine bestimmte |
und als bevorzugte; Beispiel ge,#\-älilte Ausführungs- |
form im vorstehenden erklärt wurde. soll noch |
erwähnt werden, daß der Erfindungsgedanke natür- |
lich auch noch in verschiedentlich anderer Weise |
verwirklicht werden kann. Die Anwendung der |
Erfindung ist demnach nicht auf die genauen |
Einzelangaben der Beschreibung begrenzt. vielmehr |
sind dabei alle Abänderungsmö-lichkeiten und Ver- |
fahrensarten mit erfaßt, die das Lösungsprinzip |
decken, und dieselben sind in den Ansprüchen mit |
eingeschlossen. |