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Verfahren und Maschine zur Herstellung eines Kettengewirkes Die Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung eines festen Kettengewirkes mit Vorder- und Hinterschüssen
und Zwischenkettenfäden sowie Maschenketten oder. Maschenstäbchen zwischen benachbarten
Zwischenkettenfäden, die die Vorder- und Hinterschüsse verbinden.
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Es ist an sich bekannt, bei der Herstellung von Wirkware durch Hakennadeln
Kettenfäden aus zwei Fadenketten zu einem Fadengebilde miteinander zu verbinden,
und es ist auch bekannt, die Fadenketten fest anzuziehen. Hierbei werden aber immer
beide Fäden gleichzeitig angezogen, derart, daß beim Anziehen wenigstens ein Faden
um die Nadel herumgeschlungen ist.
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Gemäß der Erfindung werden unabhängige Maschenketten oder Maschenstäbchen
aus je zwei Fäden gebildet, die abwechselnd um Paare von Vorder- und Hinterschußfäden
durch die gleiche Wirknadel herumgeschlungen und abwechselnd angezogen werden, wenn
sie von der Nadel frei sind. Infolgedessen ist es möglich, die Fäden der Maschenketten
sehr straff anzuziehen, ohne ein Verspannen der Ware herbeizuführen und ohne die
Wirkwerkzeuge stärker zu belasten. Auch wird der Wirkvorgang dadurch nicht unterbrochen.
Infolgedessen kann eine viel dichtere und besser verfestigte Ware hergestellt werden,
als es mit den bekannten Herstellungsverfahren möglich ist. Die Zwischenkettenfäden
können ganz oder teilweise zwischen den verbindenden Maschenketten angeordnet und
durch Haken zu Flor- oder Plüschösen ausgezogen werden, die entweder geschnitten
werden oder nicht und die zwischen den Vorderschüssen hervorragen und in die Ware
ausschließlich durch diese eingebunden sind.
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Auf den beiliegenden Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht der Maschine, teilweise im Schnitt,
zur Herstellung von Florgewirken mit aufgeschnittenen Flornoppen, wobei einige Teile
der Maschine der Klarheit halber weggelassen sind.
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Fig. -- ist eine Ansicht in der Richtung des Pfeiles II in Fig. i,
die mittleren Teile der Maschine sind weggebrochen.
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Fig. 3 ist eine Teilansicht in der Richtung des Pfeiles III in Abh.
z.
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Fig. q. ist ein Schnitt in vergrößertem Maßstabe und zeigt einige
in Fig. i dargestellte Teile mit größerer Klarheit. Diese Figur ist in der Hauptsache
auf die Teile beschränkt, die unmittelbar auf die verschiedenen
das
Gewirke bildenden Fäden und Garne einwirken..
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Fig.5 ist eine Teilansicht und zeigt die Vorrichtung zum Lieferndes
Schusses. Diese Figur ist in größerem Maßstabe gezeichnet als Fig. 1 und ist eine
Ansicht in der Richtung des Pfeiles II in Fig. i.
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Fig.6 ist eine Ansicht der Florschneidevorrichtung.
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Fig.7 zeigt einige in Fig.6 dargestellte Teile mit größerer Klarheit
und ist auf einem vergrößerten Maßstabe gezeichnet. -Fig. 8 ist eine zu Fig.- gehörige
Schnittansicht.
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Fig. 9 ist ein Grundriß einiger .der in Pig. q.. dargestellten Teile.
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Fig. io ist eine schematische Darstellung des Florgewirkes mit aufgeschnittenen
Flor-' noppen, wie es mit der Maschine nach Fig. i bis 9 hergestellt wird.
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Fig. i i ist eine Ansicht teilweise im Schnitt der Maschine zur Herstellung
von Florgewirken mit umgeschnittenen Flornoppen.
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Fig. 12 und 13 zeigen einige in Fig. i i dargestellte Teile mit größerer
Klarheit und veranschaulichen die Maschenbildung.
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Fig. 14 ist eine Ansicht eines Teiles des die schwebenden maschenbildenden
Haken einstellenden Kammes. In Fig. ii bis 14 ist ein solcher Haken gezeigt.
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Fig. 15 ist eine Teilansicht des Schlitzgerüstes zum Tragen der schwebenden
Haken beim Anfang des Herstellungsverfahrens.
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Fig. 16 ist ein Schnitt nach der Linie XVI-XVI der Fig. 15. ' Fig.
17 ist ein ähnlicher Schnitt mit einem eingelegten schwebenden Haken.
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Die arbeitenden Teile der in Fig. i bis g dargestellten Maschine sind
in ein feststehendes Gerüst eingebaut, dessen Hauptteile die zwei -Seitenrahmen
18 und i9 sind. Die arbeitenden Teile erhalten ihre Bewegung von der Hauptantriebwelle
2o, welche in den Rahmen 18 und ig gelagert ist und durch beliebige geeignete
Mittel von außen her gedreht werden kann. Die verschiedenen Bewegungen sind durch
Daumen vermittelt. Einige dieser Daumen sind an der Hauptwelle 2o und einige andere
Daumen an durch die Hauptwelle 2o mittelbar oder unmittelbar angetriebenen weiteren
Wellen befestigt. Diese Wellen, die hauptsächlich in Fig. i bis 3 gezeigt sind,
sind die folgenden: . .:Eine sich mit halber Geschwindigkeit drehende Daumenwelle
21; die am Rahmen 18 und -an daran befestigten Gestellteilen angebracht ist und
durch das Getriebe 22 mit der Hälfte der Geschwindigkeit der Welle 2o aiigetrieben-
ist.
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Erna senkrechte, sich mit halber Geschwindigkeit drehende Welle 23,
die am Rahmen ig und an daran befestigten Gestellteilen angebracht ist und durch
Kegelzahnräder 24 mit der Hälfte der Geschwindigkeit der Hauptwelle 2o gedreht wird.
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Eine in Lagern am Rahmen ig gelagerte Welle 25, die Musterwelle genannt
werden kann und durch an den Wellen 23 und 25 angebrachte ineinandergreifende Schraubenzahnräder
26 mit der Hälfte der Geschwindigg keit der Hauptwelle 2o gedreht ist.
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Eine an den beiden Rahmen i8 und i9 gelagerte Welle 27, die durch
an den Wellen 23 bzw. 27 angebrachte Kegelzahnräder 28 mit der Hälfte der Geschwindigkeit
der Hauptwelle 2o angetrieben ist.
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Die Maschine ist ferner mit einer an beiden Rahmen 18 und ig gelagerten
Abzugswelle 29 versehen, die von der sich mit halber Geschwindigkeit drehenden Vertikalwelle
23 eine langsame periodische Drehbewegung erhält unter Vermittlung des an der Welle
23 befestigten Einzahnrades 30 (Fig. 2 und 3), des am Rahmen i9 gelagerten und durch
das Einzahnrad periodisch gedrehten Zahnrades 31, des an derselben Welle 33 wie
das Zahnrad 31 angebrachten Zahnrades 32 und eines Zwischenzahnradgetriebes 34,
35, 36, welches das an der Abzugswelle 29 befestigte Zahnrad 37 antreibt. Die Zahnräder
34, 35 sind miteinander verbunden und an einem Arm 38, welcher um die Welle 33 einstellbar
ist, befestigt, wobei das Zahnrad 36 am Arm 39, welcher um die Abzugswelle 29 einstellbar
ist, einstellbar angebracht ist. Die Glieder 32 bis 37 bilden ein in sich bekanntes
Wechselgetriebe, mit dessen Hilfe durch die Ersetzung der Zahnräder 34, 35 und 36
mit Zahnräder von verschiedener Größe jedes gewünschte Übersetzungsverhältnis erreicht
werden kann. Demgemäß kann die Abzugswelle 29 mit jeder gewünschten langsamen periodischen
Drehgeschwindigkeit angetrieben werden, I3-ie durch die Maschine behandelten Fäden
und Garne, die das angestrebte Florgewirke mit aufgeschnittenen Flornoppen bilden,
sind in Fig. i und 4 gezeigt und bestehen aus den Unterlagketten A, Florketten
B, C, Schußfäden D, E und Maschenfäden F, G, wobei das Gewirke selbst
sehematisch gezeigt und mit H bezeichnet ist.
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Die Unterlagkettenfäden A sind in Form eines Einzelgefüges oder einer
Einzelkette vom oberen, mit seinen Enden in den Rahmen 18 und 19 gelagerten
Kettenbaum 40 abgeleitet. Die Kettenfäden A sind über eine Führungswalze 41 ummittelbar
zum Glied 42 geleitet, welches den Brustbaum der Maschine bildet; ohne der Wirkung
irgendeines der arbeitenden Teile der Maschine unterworfen
zu sein,
d. h. die Unterlagkettenfäden übergehen wirkungslos in den Körper des Gewirkes H.
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Die Florkettenfäden B, C sind als abgesonderte Gefüge oder Ketten
von den oben angeordneten Bäumen 43 und 44, die mit ihren Enden in den Rahmen 18
und i9 gelagert sind, abgeleitet. Diese KettenfädenB, C sind zu zwei Führungswalzen
45, 46 geleitet, wovon sie zu zwei Reihen von Führungsröhren 47 und 48 gelangen,
deren Zweck ist, die Florkettenfäden bei deren Einverleibung in das Gewirke zur
Maschenbildung zu führen.
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Die Vorder- und Hinterschußfäden D und E bestehen aus zwei fortlaufenden
Einzelgarnen, die von den Spulen 49 und 5o, die an den sich zwischen den Rahmen
18 und i9 erstreckenden Schienen 51 und 52 gelagert sind, gespeist werden. Die Schußfäden
D, E sind zu zwei hin und her gehenden Trichtern 53, 54 geleitet, deren Zweck ist,
die Schußfäden während der Herstellung des Gewirkes auf das Gewebeband zu legen.
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Die Maschenfäden F, G sind in besonderen Bändern von zwei Kettenbäumen
55, 56, deren Enden in den Rahmen 18 und ig gelagert sind, abgeführt. Die Fäden
gehen von ihren Bäumen zu Maschenspannungsvorrichtimgen, die nachher beschrieben
sind, und von diesen sind die Fäden zu zwei Reihen von Führungsfingern oder Lochnadeln
57, 58 geleitet, deren Zweck ist, die Fäden in vorbestimmter Zeitfolge mit einer
Reihe von waagrechten Hakennadeln 59 in Arbeitsverbindung zu bringen; die Federpaare
F, G werden dadurch in unabhängige Maschenketten verknüpft, die die Schußfäden der
einen Seite mit den Schußfäden der anderen Seite verbinden und in dieser Weise die
gewünschte Gewirkstruktur bilden.
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Wenn die obengenannten Führungsröhren 47, 48 die Florkettenfäden B,
C in Schleifenform bringen, führen sie dieselben um die in einer Reihe angeordneten
feststehenden Vertikalhaken 6o, und die neu gebildeten Schleifen werden durch die
in Vertikalrichtung hin und her gehenden Messer 61 in später zu beschreibender Weise
aufgeschnitten.
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Das Gewirke H geht vom Brustbaum 42 zum Abzugszylinder 62, der an
der sich langsam periodisch drehenden Welle 29 befestigt ist. Dieser Zylinder wird
vom Gewirke teilweise umgeben, und seine Oberfläche ist derart ausgebildet, daß
er in das Gewirke greift oder mit demselben in irgendeiner Weise in Reibungseingriff
steht, so daß das Gewirke mitgenommen wird. Vom Abzugszylinder 62 geht das Gewirke
über Führungswalzen 63 zur Warenwalze 64, die an beiden Enden gelagert und durch
geeignete (nicht gezeigte) Mittel gedreht wird, um das Gewirke in dem Maße, wie
es erzeugt wird, aufzunehmen.
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Das Verfahren und die Vorrichtung zum Einführen der Schußfäden D,
E ist folgende: Wie schon erwähnt, sind die Schußfäden einzeln mit Hilfe von zwei
Führungstrichtern 53 und 54 zum Gewirke geführt. Wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich,
ist der Trichter 53 an einem Ende eines mit Garnführern 7 1 versehenen und zu einem
hin und her gehenden Wagen 72 befestigten Armes 70 angebracht, wobei der
Wagen an einer mit ihren Enden in Lagerstücken 74 der Rahmen 18 und i9 befestigten
Schiene 73 gleitbar angeordnet ist. Der Wagen 72 wirkt mit zwei Sätzen von in Fig.
5 dargestellten Einschlagvorrichtungen zusammen, die am Rahmen 18 bzw. i9 befestigt
sind und durch die früher erwähnte, mit halber Geschwindigkeit gedrehte Welle27
angetrieben werden. Die Einschlagvorrichtungen sind mit Hebelei 75, 76 versehen,
die an den Ansätzen 77 der Rahmen 18, i9 gelenkig gelagert und mit Auflaufrollen
78, 79 für die Betätigungsdaumen 8o, 81 versehen sind. Die Hebel 75, 76 sind durch
die an den Armen 84, 85 der Rahmen 18, i g verankerten Federn 82, 83 kräftig nach
einer Richtung gezogen. Die zugehörigen Betätigungsdaumen 8o, 81 sind an den Wellen
86, 87 befestigt, die in entgegengesetzten Richtungen mit der Hälfte der Geschwindigkeit
der Hauptwelle 2o durch zwei Paare von Zahnrädern 88, 89 gedreht sind, wobei
das eine Rad eines jeden Paares an der Welle 27 und das andere Rad an der Welle
86 bz-%v. 87 befestigt ist.
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Der andere Führungstrichter 54 ist am Ende eines mit Garnführern 9i
versehenen und an einem hin und her gehenden Wagen 92. angebrachten Armes go befestigt,
wobei der Wagen an einer mit ihren Enden in Lagerstücken 74 befestigten Schiene
93 verschiebbar gelagert ist, Der Wagen g2 wie der Wagen 72 ist durch zwei Sätze
von Ein.-schlagvorrichtungen betätigt, deren Konstruktion der schon beschriebenen
gleich ist. Diese Einschlagvorrichtungen sind mit zwei Betätigungsdaumen 94, 95
versehen, die an den Wellen 86, 87, jedoch mit Bezug auf die entsprechenden Daumen
8o, 81 um i8o° verdreht befestigt sind.
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Angenommen, daß die Teile arbeiten und daß sie momentan die in Fig.
5 dargestellte Lage einnehmen, als die Welle 86 ihre Drehung der Uhrzeigerdrehung
entgegengesetzt fortsetzt, erreicht die- Vertiefung des Daumens 8o die Stelle hinter
der Auflaufrolle-78, mit dem Erfolg, daß die Feder 82 den Hebel 75 zwingt,
sich um ihren Bolzen scharf zu drehen und den Wagen, entlang der Schiene 73 rechts
zu bewegen. Der Wagen 72
setzt seine Bewegung fort,, bis
er durch den Hebel 76 ängehalten wird, wobei der durch das Stillsetzen des
Wagens hervorgerufene Stoß durch die Feder 83 aufgefangen wird. Im Moment, wo der
Wagen nach rechts geschleudert wird, ist auch der Wagen 92 durch seine Einsch.lagvorrichtung,
den Daumen 95 inbegriffen, entlang der Schiene 93 fortgeschleudert, jedoch nach
links.
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Somit werden die beiden Wagen 72, 92 hei jeder Betätigung der
Ei inschlaghebel in entgegengesetzten Richtungen entlang der Schieö nen 73,
93 geschleudert, und demgemäß werden zwei Schußfäden D, E durch die Trichter 53,
54 gleichzeitig an die beiden Seiten der Gewirkeerzeugungsstelle gelegt, zur Einverleibung
in das dort erzeugte Gewirke bereit. Die so gelieferten Schußfäden sind dementsprechend
auf die beiden Seiten der Unterlagkettenfäden A und hinter (bzw. unter) die Hakennadeln
59 gelegt.
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Die Einrichtung und das Verfahren zum Bilden der Maschen mit den Fäden
F, G ist folgende: .
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Die obengenannten Reihen von fadenführenden Fingern 57, 58 (Fig..4
und 9) sind an Schienen oder Barren ioo, ioi befestigt, wobei in jeder Reihe so
viel Führungsfinger, wie es Hakennadeln 59 gibt, vorgesehen sind.
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Die Schienen ioo und ior sind an ihren Enden in bekannter Weise derart
gelagert, daß sie quer durch die Maschine in ihrer Längsrichtung verschiebbar sind
- (d. h. eine Schüttelbewegung ausführen können). Die Schienen sind mit Konsolen
1o2, 103 verbunden, die an Bogenstücken fest angebracht sind; eines dieser ist in
Fig. t bei 104 gezeigt. Die Bogenstücke sind an den beiden Enden einer viereckigen
Welle 105 befestigt. Letztere ist an ihren Enden in schwingbaren Armen befestigt,
die in den Rahmen 18 und 19 gelagerte Drehzapfen besitzen. Einer der Schwingarme
ist in Fig. i bei 1o6 und sein Drehzapfen bei io7 angedeutet.
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Die Schienen ioo, ioi werden einzeln durch zwei Musterketten geschüttelt,
d. h. hin und her bewegt, deren eine in Fig. z bei lob schematisch gezeigt ist.
Diese Kette lob bildet eine von vier Musterketten, die durch eine Führungsrolle
log abgestützt und um eine Antriebtrommel i io gelegt sind, die an der Welle 25
befestigt ist und fünf Zahnkränze aufweist (Fig.3), zwischen welchen die Musterketten
in bekannter Weise angeordnet sind.
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Die vier Musterketten log arbeiten mit vier Rollen zusammen, deren
eine in Fig. 2 bei i i i gezeigt ist. Zweier dieser Rollen sind durch verschiebbare
Anschlagglieder i 12 und 113 getragen, an welche Vorsprünge der Schienen ioo, ioi
antreffen, wobei die Schienen unter der Wirkung der Federn 114, 115 stehen, die
die Schienen mit den betreffenden Musterketten durch Vermittlung der verschiebbaren
Anschläge i12, 113 und der zugehörigen Rollen in Arbeitsberührung halten. Die Anordnung
ist so getroffen, daß bei der Verdrehung der Welle 25 die Schienen ioo, ioi einzeln
geschüttelt werden können, derart, daß ihre Fadenführungsfinger 57, 58 um ein Stück
bewegt sind, das der Entfernung zwischen zwei Wirknadeln gleich ist. Um eine in
Fig. io gezeigte Kettenmasche zu erzeugen, werden die Musterketten so ausgebildet,
daß die Schienen ioo, ioi mit der Nadelentfernung abwechselnd geschüttelt werden,
mit dem Erfolg, daß jede Nadel eine einzige unabhängige Kette von Maschen erzeugt,
wobei jede Kette aus durch Maschen des einen Fadens gezogenen Maschen des andern
Fadens besteht, so daß die Maschen der beiden Fäden durch die Länge der Kette hindurch
abwechselnd angeordnet sind, wodurch die Kette gegen Auflösen selbstsperrend ist.
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Um die Fäden F, G zur Maschenbildung um die Hakennadeln 59 führen
zu können, erhalten die Führungsfinger 57, 58 nebst der beschriebenen Schüttelbewegung
auch eine zusammengesetzte Bewegung, die aus Heben und Senken vor der Ebene der
Nadeln 59 und aus einer Bewegung zu und von den Nadeln 59 besteht.
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Das Heben und Senken der Führungsfinger 57, 58 ist durch einen Daumen
12o (Fig. i) herbeigeführt, der an der Hauptwelle 2o befestigt ist. Der Daumen wirkt
mit einer durch den Hebel 122 getragenen Rolle zzi zusammen. Das eine Ende des Hebels
ist bei 123 gelenkig gelagert, und sein anderes Ende ist mit dem unteren Ende des
Gelenkes 124 drehbar verbunden, dessen anderes Ende mit einem Ende eines Gelenkes
125 drehbar verbunden ist, wobei das andere Ende dieses Gelenkes mit einem Ende
der viereckigen Welle log fest verbunden ist. Die Anordnung ist so getroffen, daß
bei jeder Umdrehung der Hauptwelle 2o das Gelenk 125 die viereckige Welle los um
ihre Achse verschwenkt, mit dem Erfolg, daß die Führungsfinger 57, 58 vor der Ebene
der Hakennadeln 59 gehoben und gesenkt sind.
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Die Bewegung der Führungsfinger 57, 58 zu und von den Hakennadeln
59 sind vom Daumen 130 (Fig. i) abgeleitet, der an der sich mit halber Geschwindigkeit
drehenden Welle 21 befestigt ist. Der Daumen 130 wirkt mit einer durch einen Arm
132 getragenen Rolle 131 zusammen, welcher Arm am Drehzapfen eines der zwei die
Enden der viereckigen Welle los abstützenden Arme loh befestigt- ist. Die Anordnung
ist so getroffen,
daß die miteinander verbundenen Arme
132, roh während der Umdrehung der Welle 21 zweimal (d. h. einmal während
der Umdrehung der Hauptwelle) verschwenkt sind, mit dem Erfolg, daß die Schienen
Zoo, toi und die daran angeordneten Führungsfinger 57, 58 zu und von den Hakennadeln
59 bewegt sind.
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Die Konstruktion und Anordnung von Reiben von fadenführende Finger
tragenden Schienen und deren Betätigung durch Daumen und Musterketten sind bei Kettenwirkmaschinen
bekannt und brauchen daher nicht eingehend beschrieben oder dargestellt zu werden.
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Die bei der dargestellten Ausführungsform angewendeten Hakennadeln
59 sind der Art, welche einzeln mit einem verschiebbaren Schieber zusammenwirken..
Auf den Zeichnungen sind die Schieber mit 14o bezeichnet und in Nuten der Nadelschäfte
verschiebbar angeordnet. Die Wirkung jedes Schiebers mit Bezug auf die zugehörige
Nadel 59 ist die, daß der Schieber zunächst zurückgezogen wird, um den Haken bloßzulegen,
so daß der Faden F oder G zwecks Maschenbildung um den Haken gelegt werden kann,
worauf der Schieber wieder nach vorn geschoben wird, um sich auf den Haken anzulegen
lind dadurch zum Abwerfen der früher gebildeten Masche von der Nadel eine Führung
zu schaffen. Demgemäß bewegen sich die Zungen während der Betätigung der Nadeln
59 mit diesen zusammen, aber in verschiedener Weise.
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Die Reihe von Hakennadeln 59 ist an einer hin und her gehenden Schiene
1q.2 angebracht, die an beiden Enden an verschiebbaren Führungsblöcken befestigt
ist, deren einer in Fig. i bei 143 angedeutet ist. Der Block 143 ist an einer festen
Stange 144 gleitbar angeordnet, wobei die Stange an zwei am Rahmen 18 angebrachten
Konsolen 145 befestigt ist. Die Stange 142 ist an beiden Enden bei 146 mit einem
Ende eines Gelenkes 147 drehbar verbunden, dessen anderes Ende mit einem an der
festen Welle 149 gelenkig gelagerten Hebel 148 drehbar verbunden ist. Das untere
Ende des Hebels 148 trägt eine Rolle i5o, die mit einem an der Hauptwelle 2o befestigten
Daumen 151 in Eingriff steht. Die Anordnung ist so getroffen, daß der Hebel 148
bei jeder Umdrehung der Welle 2o hin und her geschwenkt wird unter der Wirkung des
Daumens 151 und durch das Gelenk 147 der Schiene 142 und den daran angebrachten
Nadeln eine hin und her gehende Bewegung erteilt.
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Die Schieber 140 sind an einer Schiene 152 angebracht, welche an beiden
Enden bei 153 mit einem Ende eines Gelenkes 154 drehbar verbunden ist, wobei das
andere Ende des Gelenkes mit einem Hebel 155 in gelenkiger Verbindung steht, welcher
an der Welle 149 drehbar gelagert ist. Der Hebel 155 trägt an seinem unteren Ende
eine Rolle 156, die mit einem an der Hauptwelle 2o befestigten Daumen 157 in Eingriff
steht. Die Anordnung ist so getroffen, daß der Daumen 157 den Hebel 155 bei jeder
Umdrehung der Hauptwelle 2o einmal v erschwenkt, wodurch der Schieberschiene 152
und den daran angeordneten Schiebern i4o unter Vermittlung des Gelenkes 15,4 die
nötige Differentialbewegung mit Bezug auf die Hakennadeln 59 erteilt wird.
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In Fig. i ist die Anordnung gezeigt, durch welche die Daumen 151 und
157 dem sich in der Nähe des Rahmens 18 befindlichen Ende der Nadelschiene 142 und
der Zungenschiene 152 eine hin und her gehende Bewegung erteilen; es ist aber selbstverständlich,
daß am anderen Ende der Schienen 142 und 152 ähnliche Daumen und Vorrichtungen vorgesehen
sind und daß diese Vorrichtungen an den Konsolen 1.45 entsprechenden Konsolen, die
jedoch am Rahmen i9 befestigt sind, angebracht sind.
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Die Fäden F oder G werden durch die Finger 57, 58 um die Haken der
Nadeln 59 gelegt, wenn diese in vollem Maße vorgeschoben sind, d. h. wenn sie nach
Fig. i gesehen nach links bewegt wenden. Vor diesem Zusammenwirken der Finger und
der Nadeln waren schon die Trichter 53, 54 quer über der Maschine hin und her bewegt
und haben die Schußfäden D, E angelegt. Beim Bilden einer Masche durch die Nadeln
59 wird daher die Masche eine Schleife enthalten, die die zwei vorher gelegten Schußfäden
D und E umgibt (vgl. Fig. io). Es ist selbstverständlich, daß, um ein festes Gewirke
zu erhalten, die zuletzt gebildete Masche festgezogen werden muß. Die Einrichtung
zur Durchführung des Festziehens der Fäden G und F ist folgende: Die Maschenfestziehvorrichtung
oder Fadenstrecker ist durch vier Daumen i6o bis 163 betätigt, welche an der sich
mit halber Geschwindigkeit drehenden Welle 21 (Fig. i und 2) befestigt sind. Um
zunächst die Wirkung des Fadenstreckers auf die Fadenkette F zu beschreiben, ist
der Baum 55, auf welchem diese Fäden aufgewickelt sind, mit einer -Bremstrommel
164 (Fig. i) versehen. Ein die Bremstrommel teilweise umgebendes Bremsband ist am
einen Ende 166 am Rahmen i8 verankert, wobei das andere Ende des Bremsbandes durch
eine Verbindung 167 mit einem Hebel 168 verbunden ist, dessen eines Ende bei 169
am Rahmen drehbar gelagert ist und dessen anderes Ende eine mit
dem
Daumen i6o zusammenwirkende Rolle i7o trägt. Die Anordnung -ist so getroffen, daß,
bei jeder Umdrehung der Welle 21 (d. h. bei je zwei Umdrehungen der Hauptwelle 2o)
der Daumen 16o den Hebel 168 anhebt, wodurch das Bremsband 165 um die Trommel 164
festgezogen wird, so daß der Baum 55 gegen Verdrehung vorübergehend gesperrt ist.
Das Festziehen der Fäden F wird durch eine an ihren Enden mit Arme versehene Stange
171 (Fig. i) bewerkstelligt. Einer dieser Arme ist bei 172 gezeigt. Die Arme
sind an einer Welle 173 befestigt, deren beide Erden in den Rahmen 18, i9 gelagert
sind, wobei die Welle auch zum Führen der Fäden F dient. An einem Ende der Welle
173 ist ein Arm 1:7q, befestigt, der eine :(nicht gezeigte, in Fig. i durch die
Rolle i7o verdeckte) Rolle trägt, die mit dem Daumen 16,2
zusammenwirkt. Die
Anordnung ist so getroffen, daß während des vorübergehenden Sperrens des Baumes
55 der Daumen 162 den Arm 174 anhebt, wodurch die Welle 173 in der der Drehrichtung
des Uhrzeigers entgegengesetzten Richtung verdreht wird, mit dem Erfolg, daß die
Stange 171 nach links verschöben wird und dadurch die Fadenkette F anzieht, wodurch
die zuletzt aus diesen Fäden gebildeten Maschen festgezogen werden.
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Im Falle der auf den Baum 56 gewundenen Fadenkette G betätigen die
obengenannten.Daumen 161 und 1b3 eine Bremsvorrichtung bzw. einen Fadenstrecker,
die genau. so ausgebildet sind wie die mit Bezug auf die Fäden F beschriebenen Vorrichtungen;
und daher sind sie in Fig. i mit denselben Bezug" ziffern bezeichnet. Der Klarheit
halber ist der Arm 172 und die die Fäden G anziehende Stange 171 in der Stellung
gezeigt, welche sie beim Beendigen des Streckens einnehmen.
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Es ist selbstverständlich, daß in der Nähe des Rahmens i9 den in Fig.
i gezeigten Armen entsprechende Arme 172 zum Abstützen der benachbarten Enden der
Stangen 171 vorgesehen sind.
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Das Verfahren und die Vorrichtung zum Einführen der Florkettenfäden
B, C ist folgende: Die zwei Reihen der Florführungsröhren 47, 48 sind an den Röhrenstangen
oder Röhrenbarren 18o bzw. 181 befestigt, die bei 182, 183 an zwei Armen 184 verschiehbar
(jedoch gegen Verdrehung gesichert) angeordnet sind. Die Arme sind an beiden Enden
einer Welle 185 - befestigt, deren Enden in Armen 186 gelagert sind. Die Arme r86
sind an einer Schwingwelle 187 befestigt, deren Enden in den Rahmen 18, i9 gelagert
sind. Die Röhrenstangen 18o, igi sind derart montiert, daß sie .eine Schüttelbewegung,
eine auf und ab gehende Bewegung und eine kurze Schwenkbewegung erhalten, wobei
die Resultante dieser drei kombinierten Bewegungen eine solche ist, daß die Florführungsröhren
die Florkettenfäden um die festen Florbildungshaken 6o legen.
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Die Röhrenstangen i8o, 181 erhalten ihre Schüttelbewegung unabhängig
von zwei der. vier Musterketten, deren eine in Fig.2 bei io8 gezeigt ist. Zu diesem
Zwecke sind die Röhrenstangen an ihren Enden neben dem Rahmen i9 mit Anschlagplatten
versehen, die mit Ansätzen an zwei mit zwei der vier Rollen i i i (Fig. 2), versehenen
Schlitten zusammenwirken. In Fig.2 ist eine Anschlagplatte igo, ein Anschlag igi
und ein Schlitten i92 gezeigt. Diese Teile stellen eine Arbeitsverbindung zwischen
der betreffenden Rolle i i i und der Röhrenstange i8o her, wobei diese Verbindung
durch eine bei 194 an der Welle 185 befestigte Feder 193 aufrechterhalten wird.
Die Röhrenstange 181 ist in ähnlicher Weise betätigt.
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Wie ersichtlich, erhalten die Röhrenstangen iSo, 181 ihre Schüttelbewegung
in derselben Weise wie die Schienen ioo, ioi.
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Die Größe der Schüttelbewegung der Röhrenschienen i8o, 181 kann durch
die Musterketten geändert -werden, um im Flor Mustereffekte zu erzielen.
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Die Aufundabbewegung der Röhrenstangen i8o, 181 ist von dem an der
Hauptwelle 2o befestigten Daumen toi (Fig.3) abgeleitet. Dieser Daumen wirkt mit
einer vom Hebel 203 getragenen Rolle 2o2 zusammen. Das eine Ende dieses Hebels
ist bei 204 drehbar gelagert, und sein anderes Ende ist durch ein Gelenk 2o5 mit
einer Verlängerung .an einem der beiden Arme 186 verbunden. Die Anordnung ist so
getroffen, daß -während einer jeden Umdrehung der Welle 2o der Daumen gor dem Hebel
203 eine Schwenkbewegung erteilt, mit dem Erfolg, daß die Röhren 47, 48 gemeinsam
bis unter die Höhenlage der Haken 6o gesenkt und sodann wieder über dieselbe gehoben
werden.
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Die Schwenkbewegung der Röhrenstangen i8o, 181 ist vom an der Welle
2o angeordneten Daumen 2io abgeleitet. Dieser Daumen wirkt mit einer am unteren
Ende des Hebels 212 angebrachten Rolle 211 zusammen. Dieser Hebel ist bei 213 gelenkig
gelagert, und sein oberes Ende ist durch ein Gelenk 2a4 mit einer Verlängerung 215
an einem der beiden Arme 184 verbunden. Die Anordnung ist so getroffen, daß während
einer jeden Umdrehung der Welle 2o der Hebel 212 durch den Daumen 21a verschwenkt
wird, mit dem Erfolg, daß die Röhren 47, 48 gemeinsam hin und her an den Haken vorbeigeschwenkt
werden.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind mir zwei Reihen
von Führungsröhren vorgesehen, die Maschine kann jedoch, falls erwünscht, mit mehr
als zwei Reihen von solchen Röhren versehen sein, insbesondere falls mit der Maschine
Gewirke mit verschiedenen Mustern hergestellt werden sollen.
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Mit Rücksicht auf die Tatsache, daß die Führungsröhren 47, 48 während
des Anlegens der Florkettenfäden um die Haken 6o gegen die Fadenführungsfinger 57,
58 anschlagen könnten, müssen die Musterketten unter diesen Umständen derart konstruiert
werden, daß sie den Fingern eine schüttelnde Zusatzbewegung erteilen, wenn die Finger
sich mit den Röhren bei der Schüttelbewegung der letzteren nicht verwickeln sollen.
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Die Vorrichtung und das Verfahren zum Aufschneiden der Flornoppen
ist im folgenden mit Bezug auf Fig. 6 bis 8 beschrieben, auf welchen diese Vorrichtung
klar dargestellt ist.
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Die Messer 61 bestehen aus dünnen Klingen, die in die Nuten 22o, die
in den Maschenbildungshaken 6o (vgl. auch Fig. 9) vorgesehen sind, gleiten können,
so daß diese Haken scheidenähnlich sind und den Messern teilweise als Führung dienen.
Die Haken 6o sind an einer Schiene 221 befestigt, ;lie auch für die Messer als Führung
dient und durch ihre Enden auf an den Rahmen 18 und i9 befestigten Konsolen 222
aufliegt (vgl. auch Fig. i). Das obere Ende eines jeden Messers ist als eine -scharfe
schräge Schneide ausgebildet, die unmittelbar unter den maschenbildenden Haken arbeitet,
wobei das untere Ende eines jeden Messers mit einer Öse 223 versehen ist. In den
Ösen ist je ein herausnehmbarer Stift 224 angeordnet, dessen Enden zwischen die
Zähne 225 eines festen doppelten Kammes hineinreichen und in die Bahn eines doppelten
Gleitdaumens 226, der mit nach oben und unten abgeschrägten Daumennuten 227 versehen
ist, hineinragen. Die Vertikalzähne 225 dienen zur Führung der Stifte 224 in der
Vertikalrichtung, wobei die Dä.umennuten zum Anheben der Messer aus ihrer untersten
Stellung dienen. Es sind mehrere Doppeldaumen 226 vorgesehen, die alle gemeinsam
an festen Horizontalschienen 228 gleiten, die mittels ihrer Enden durch Konsole
229 der Rahmen 18 und i9 (vgl. auch Fig. i) abgestützt sind. Zwecks gemeinsamen
Gleitens sind die Daumen durch Gelenke 23o verbunden und erhalten eine fortdauernde
hin und her gehende Bewegung von einem an der Welle 25 befestigten Exzenter 234
welcher die nötige Bewegung durch ein Gelenksystem, bestehend aus einer Exzenterstange
232, einem bei 234. am Rahmen i9 gelagerten Kniehebel 233 und aus einem Gelenk 23.5
und einem Hebel 236. erteilt, welch letzterer bei 237 auf einer Konsole 238 gelagert
ist. Bei 239 hat der Hebel 236 eine Gleitverbindung mit dem äußersten
Doppeldaumen 226.
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Die Anordnung ist so getroffen, daß während des Betriebes der Maschine
die Daumen entlang der Schiene 228 gemeinsam eine hin-und her gehende Bewegung ausführen
und den Messern nacheinander eine vertikale Schneidbewegung erteilen, wodurch die
Messer die-die Hakenschäfte umgebenden Flornoppen aufschneiden. Durch die nacheinanderfolgende
Betätigung sind Stöße-vermieden, und da die Schneidtätigkeit auf die ganze Arbeitsphase
gleichmäßig verteilt ist, nimmt das Aufschneiden der Flornoppen sehr wenig Kraft
in Anspruch.
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Dieses Merkmal ermöglicht die Anwendung von großen Geschwindigkeiten,
besonders dadurch, daß die feststehenden Haken durch anfänglich unaufgeschnittene
:Maschen nicht hin und her bewegt werden müssen, wodurch der Widerstand der Vorrichtung
zum Bilden und Aufschneiden der Flornoppen sehr niedrig gehalten werden kann.
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Jede Messerklinge kann durch das Herausziehen ihres unteren Stiftes
22d. leicht entfernt werden, weil dann die Klinge aus ihrem Hakenschaft herausfällt.
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Was die Maschine als Ganzes anbelangt, sind die arbeitenden. Teile
aufeinander zeitlich so abgestimmt, daß während jeder Umdrehung der Hauptwelle 2o
sich die folgenden Vorgänge abspielen, vorausgesetzt, daß ein Teil des Gewirkes
bereits hergestellt ist.
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Durch die Trichter 53, 5-a. werden gleichzeitig zwei Schußfäden D,
E quer über die Oberfläche des Gewirkes gelegt. Der Faden D ist an der Florseite
der Kette von Unterlagkettenaden A gelegt und ruht auf den Unterlagkettenfäden,
auf den aus den Fingern 57, 58 herausragenden Fäden F, G und auf den zuletzt gebildeten
Maschen der Florkettenfäden B oder C auf. Der Faden E wird auf der unteren Seite
der Kette von Unterlagkettenfäden A eingeführt und ruht auf diesen und auch auf
den sich zu den Hakennadeln 59 erstreckenden Maschen auf.
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Die Hakennadeln 59 bewegen sich über den Schußfäden D, E nach vorwärts
bis jenseits der Ketten von Fäden A, C und B und werden durch eine
oder die andere Reihe von Fingern 57, 58 mit Fäden F oder G belegt, wobei die Schieber
140 einstweilen von den Hakenspitzen zurückgezogen sind.
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Die Nadeln 59 werden sodann durch die Fadenketten zurückgezogen und
nehmen die angelegten Fäden F oder G mit sich. Inzwischen führen die Schieber i4.o
eine relative Vorwärtsbewegung aus, so daß sie die Hakenspitzen
decken,
wodurch die früher gebildeten Maschen der Fäden G oder F abgeschlagen werden, wodurch
Maschen erzeugt werden, die die Schußfäden umgeben und diese mit den Kettenfäden-A,
B und C zusammenhalten. Die abgeschlagenen Maschen werden sodann durch den Fadenstrecker
festgezogen, aber *die auf den Nadeln hängenden Maschenfäden werden nicht angezogen;
somit wird durch den Anzugsvorgang der Wirkmechanismus nicht stärker belastet. Man
erzielt eine sehr .dichte und feste Ware, und doch tritt keine Verzögerung des Wirkvorganges
ein: Die Reihen von Röhren 47, 48 bewegen sich unter die Spitzen der Haken 60 und
diejenige Reihe, die durch ihre Musterkette betätigt ist, legt die Fäden um die
Halten, wodurch die Florkettenfäden der Kette B oder C um die Haken 6o gelegt sind
zum Einbinden während der nächstfolgenden Arbeitsperiode., Wie schon erwähnt, geht
das Aufschneiden der Floxnoppen während der ganzen A17beitsperiode vor sich.
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Das hergestellte Gewirke kann die in Fig. io dargestellte einfache
Form besitzen. Wie daraus ersichtlich, sind aus den Fäden F, G einzelne unabhängige
Maschenketten hergestellt, die sich zwischen benachbarten Gruppen von Unterlag-
und Florkettenfäden A, B und C in der Längsrichtung erstrecken und dazu dienen,
die Schußfäden D, E und Unterlagkettenfäden A zu einer starken Gewirkstruktur zu
verbinden, die als Unterlage für das gesamte Florgewirke mit aufgeschnittenen Flornoppen
nach dem Ausführungsbeispiel dient. Wie ersichtlich, sind die Flornoppen nicht eingeknüpft,
d. h. sie sind durch die Hakennadeln 59 nicht bearbeitet, sondern sie sind lediglich
durch die vorderen Schußfäden D, unter welchen sie verlaufen, am Platze gehalten.
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Was die Herstellung von Florgewirken mit nichtaufgeschnittenen Flornoppen
betrifft, so ist ein Teil der Maschine zur Herstellung eines solchen Gewirkes auf
Fig. i i gezeigt. Mit der Ausnahme von einigen dort angedeuteten Bestandteilen,
die nachstehend beschrieben sind, kann diese Maschine mit der mit Bezug auf Fig.
i bis 9 beschriebenen Maschine identisch sein, jedoch werden in diesem Falle die
festen maschenbildenden Haken und die Noppenaufschneidevorrichtung entfernt.
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Bei dem auf Fig. i i gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Kettenfadenführungsröhren
47, 48, die Fadenführungsfinger 57, 58, die Hakennadeln 59 und die Abzugswalze 62
den schon früher beschriebenen gleich. Der feste Brustbaum 300 ist ausgehöhlt,
um eineWalze 301 aufzunehmen, um die das Gewirke zu der Abzugswalze 62 geführt ist.
Die Walze 301 ist an ihren Enden frei drehbar gelagert. Es ist eine Reihe von schwebenden
maschenbildenden Haken 3o2 mit gekrümmten Schäften 303, die das Gewirke auf
seinem Wege zur Walze 301 führen, in Verbindung mit einer gezahnten Brücke vorgesehen,
die auch in Fig. 12, 13 und 14 gezeigt ist. Die Brücke 304 ist quer durch die Maschine
angeordnet und ist an ihren Enden durch Konsole abgestützt, deren eines bei
305 gezeigt ist.. Jedes dieser Konsole' ist durch eine. Schraube 3o6 an einer
Daumenstange 307 verstellbar angeordnet, die in Führungen 308 eines festen
Konsoles 309 in der Vertikalrichtung verschiebbar ist. Die Daumenstange
307 ist an ihrem unteren Ende mit einer Rolle 310 versehen, die auf dem auf
der Daumenwelle 312 befestigten Daumen Sri läuft. Die Daumenwelle ist durch ein
geignetes (nicht gezeigtes) Zahnradgetriebe durch die Hauptwelle der Maschine (d.
h. die mit Bezug auf Fig. i bis 9 beschriebene Welle 2o) mit der derselben Geschwindigkeit
wie diese angetrieben.
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Die Anordnung ist so getroffen, daß während des normalen Laufes der
Maschine die Haken 302, wie aus Fig. i2 und 13 ersichtlich, durch die aus
den Florkettenfäden gebildeten Maschen gehalten sind, wobei die Brücke 304 dazu
dient, die Halten einmal während jeder Arbeitsperiode (Fig.11, 12 und 14) anzuheben
und zu erfassen und dieselben zwischen ihren Zähnen genau einzustellen. Während
der Durchführung der Maschenbildung ist die Brücke, wie in Fig.13 gezeigt, durch
Hinuntersenken aus dem Wege geschaffen, wobei die Fadenführungsfinger gleichzeitig
zurückgezogen sind, um den Kettenröhren Raum zu machen.
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Das in Fig. 12 und 13 gezeigte Gewirke K ist der Klarheit halber schematisch
dargestellt. Dieses Gewirke kann dem in Fig. io gekeigten gleich sein, nur sind
die Florkettenfäden B, C nicht aufgeschnitten.
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Beim Anfang der Gewirkherstellung, da keine Kettenmaschen zum Halten
der schwebenden Haken 302, 303 vorhanden sind, werden dieselben außerhalb
der Maschine auf einem Gerüst 313 angelegt. Ein Teil desselben ist in Fig.
15 bis 17 gezeigt. Dieses Gerüst ist an seiner konkaven Seite mit Nutete 314 versehen,
in welche die Hakenschäfte 303, , wie aus Fig. 17 ersichtlich, genau einpassen.
Nachdem die Haken .so aufgelegt sind, ist in der Längsrichtung des Gerüstes ein
Draht 315 ausgestreckt, wodurch die Haken in ihrer Lage gesperrt sind.
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Auf der Maschine wird zunächst eine kleine Strecke von florlosem Gewebe
hergestellt, wobei die Brücke 304 vorübergehend
entfernt wird.
Hierauf wird das mit Haken beladene Gerüst 313 vorübergehend in die Maschine eingesetzt,
und letztere wirrt langsam von Hand betätigt, bis auf den Haken eine genügende Anzahl
von Maschen gebildet ist, um die Haken zu halten. Sodann wird das Gerüst entfernt
und die Brücke wieder angebracht.
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Selbstverständlich kann ein einziges Gerüst nacheinander für eine
Mehrzahl von Maschinen benutzt werden.
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Falls erwünscht, können die mit Bezug auf Fig. i i bis 17 beschriebenen
Teile mit den entsprechenden, mit Bezug auf Fig. i bis 9 beschriebenen Teilen austauschbar
sein, so daß eine und dieselbe Maschine schnell und bequem zur Herstellung von verschiedenen
Arten von Gewirken umgestellt werden kann. Die Maschine kann demgemäß zur Herstellung
von vielen verschiedenen Gewirken, nämlich Florgeweben mit aufgeschnittenen oder
nichtaufgeschnittenen Flornoppen oder einfache florlose Gewirke, benutzt werden,
die aus miteinander durch Maschen verknüpften, also nicht verwobenen Ketten- und
Schußfäden, bestehen, wobei das Gewirke gemustert, gestreift oder glatt sein kann.
Falls erwünscht, könnte eine gemusterte Florfläche dadurch hergestellt werden, d.aß
alle flormaschenbildende Vorrichtungen weggelassen und statt der Schußfäden D oder
neben diesen Chenille zugeführt wird.
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Die beschriebenen und dargestellten Wirknadeln sind für schnelle Arbeit
vorzuziehen, falls erwünscht, können aber auch gewöhnliche Zungennadeln oder andere
geeignete Nadeln verwendet werden.