DE400298C - Verfahren zur Herstellung von Doppelsamtgeweben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DoppelsamtgewebenInfo
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- DE400298C DE400298C DES53596D DES0053596D DE400298C DE 400298 C DE400298 C DE 400298C DE S53596 D DES53596 D DE S53596D DE S0053596 D DES0053596 D DE S0053596D DE 400298 C DE400298 C DE 400298C
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- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
- D03D39/02—Axminster looms, i.e. wherein pile tufts are inserted during weaving
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Description
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und ein Webstuhl zum Weben von
Doppelsamt und ähnlichen Stoffen mit Hilfe zweier Ketten, in die die Florfäden gleichzeitig
eingebunden werden, worauf das Doppelgewebe durch Zerschneiden der Noppen in zwei Einzelgewebe
zerlegt wird. Gemäß der Erfindung, die auf Ersparnis an Florwolle abzielt, indem
die Florfäden zwischen Vorderen und hinteren Schußfäden eingeschlossen werden, so daß sie
sicher festliegen, wird eine Vereinfachung der Arbeit dadurch erzielt, daß die auf bestimmte
Länge abgeschnittenen Florwollestücke durch beide Ketten hindurchgezogen und alsdann
mit ihren darüber herausragenden Enden um vorher eingetragene Schußfäden nach innen
gegeneinander hin umgebogen und, wie bei der Herstellung einfacher Gewebe üblich, eingebunden
werden. Mit den Einrichtungen zur Erzielung der für diesen Zweck erforderlichen Bewegungen sind am Webstuhl andere, zum
Teil bekannte Einrichtungen vereinigt, durch die die für die Herstellung von Doppelware
erforderlichen Tätigkeiten und Arbeitsstufen hervorgebracht werden. Insbesondere sind die
Bewegungen beim Eintragen der Schußfäden durch Nadeln in doppelter Lage und zum Abbinden
des Randes eigenartig, ebenso wie die Einrichtungen zum Hindurchziehen und Umbiegen
der Florfadenstücke und die Anordnung von Mehrfachfadenführern nebst einer Jacquardeinrichtung
besondere Wirkungen für sich und im Zusammenhang mit dem Gesamtwebstuhl ergeben.
In der Zeichnung ist ein zur Herstellung von Florteppichen geeigneter Webstuhl gemäß der
Erfindung dargestellt. Abb. 1 zeigt die Vorderansicht des Webstuhles und teilweise einen
Schnitt, wobei manche dahinterliegende Teile ausgelassen sind. Abb. 2 zeigt eine Seitenansieht
des oberen Teiles des Webstuhles von der Unken Seite der Abb. 1 und Einzelheiten ·
im Schnitt. Abb. 2a zeigt als untere Fortsetzung der Abb. 2 eine Seitenansicht des
unteren Teiles des Webstuhles nach der Linie 2a-2a der Abb. 1. Abb. 3 zeigt im Schnitt einen
festen und zwei bewegliche Kettenschäfte in der Spreizstellung, wobei die Fächer zur Aufnahme
des Schusses gebildet werden. Abb. 4 zeigt im Grundriß die Teile nach Abb. 3. Abb. 5
zeigt eine Teilansicht der Sperradauslösevorrichtung zum Regeln des Abwickeins und
Spannens der hinteren und vorderen Ketten. Abb. 6 zeigt eine Oberansicht derselben Vorrichtung
in größerem Maßstabe. Abb. 7 zeigt eine Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung
zum Bewegen der Florfadeneinschläger. Abb. 8 zeigt eine Seitenansicht der Schaltvorrichtung
zum Drehen der Abzugswalzen nach dem Durchschneiden der Ware und die Vorrichtung
zum Bewegen der Noppeneinschlaghebel. Abb. 9 ist eine Seitenansicht und teilweise ein Schnitt
der Vorrichtung zum Antreiben der Schaftrahmen und der Schneidvorrichtung. Abb. 10
ist eine Endansicht eines Teiles des Getriebes zum Regeln der Bewegung der Schäfte. Abb. 11
zeigt eine Stirnansicht des Hebelwerks zum Antreiben der Noppengreifer. Abb. 12 zeigt
im Schnitt nach der Linie 12-12 der Abb. 1 das
Riemenwendevorgelege und das mit dem Messer zum Durchschneiden der Ware Verbundene
Hebelwerk. Abb. 13 zeigt in größerem Maßstabe die Schußnadelschlitten und ihre Laufschienen,
von der linken Seite der Abb. 1 gesehen. Abb. 14 zeigt einen Schnitt des Webstuhls
und den Grundriß der Nockenscheiben nach der Linie 14-14 der Abb. 1. Abb. 15 ist
in größerem Maßstabe die Oberansicht der Regelorgane der Antriebsvorrichtung zum selbsttätigen
Anhalten des Webstuhls beim Reißen eines Schußfadens. Abb. 16 zeigt einen entsprechenden
Schnitt nach der Linie 16-16 der Abb. 15. Abb. 17 zeigt einen vergrößerten
Bruchteil einer Oberansicht der Lade, des Zeugbaums, des Rietblatts, der Schußnadeln, des
Noppenmessers und der anschließenden Organe sowie den Eintragrahmen, welcher die Noppeneintragorgane
trägt, nach der Linie 17-17 der Abb. i. Abb. 18 ist der Grundriß von Teilen, die
in Abb. 17 weggelassen sind, und zeigt die Stellung der Florfadenführer, der Noppeneinschlagorgane
und der zugehörigen Antriebsglieder und Hebel sowie Noppentrageleisten. Abb. 19 zeigt
eine Seitenansicht der Lade, des Rietes, der Schiffchenführung, des Anschlagrahmens, der
Florwolleschneidvorrichtung und der Wollezangen. Abb. 20 zeigt die Vorderansicht des
Schiffchenkastens, von dem die Schiffchenhalteplatten entfernt sind. Abb. 21 zeigt die Oberansicht
und teilweise einen Schnitt des Kopfes einer Schußeintragnadel. Abb. 22 bis 27 zeigen
eine Folge Von Arbeitsstufen und dienen zur Veranschaulichung der Zuführung der Florfäden
durch einen mehrfachen Fadenführer, der Arbeitsweise der Zangen, des Schneidens der
Noppenlänge, des Auflegens des Schußfadens nach dem Kreuzen der Einbindeketten, des Umschlagens
der Noppenenden und der Glättbewegung, wobei die Umschlagbacken über den Noppentrageleisten geschlossen und frei von
ihnen zurückgezogen werden. Abb. 28 zeigt eine Seitenansicht der Jacquardeinrichtung und des
Harnisches in größerem Maßstabe. Abb. 29 zeigt eine Ansicht des Hebebrettes der Jacquardeinrichtung.
Abb. 30 zeigt eine Seitenansicht des Jacquardzylinders. Abb. 31 zeigt in größerem
Maßstabe einen Schnitt durch die hinteren und vorderen Schußfäden eines fertiggestellten
Gewebes, das auf der Maschine mit drei Schäften erzeugt ist, nach dem Durchschneiden; dieser
Schnitt läßt die Verschlingung der Ketten- und Schußfäden und das Binden der den Samt
bildenden Florfäden erkennen. Abb. 31 a stellt das Gewebe zur Verdeutlichung mit auseinander-
! gezogenen Fäden dar. Abb. 32 ist eine schematische Seitenansicht und zeigt vier bewegliche
Schäfte, einen feststehenden Schaft und drei Kettenbäume. Abb. 33 ist eine Ansicht der
Schäfte nach Abb. 32 in entgegengesetzter Endlage. Abb. 34 zeigt einen vergrößerten Schnitt
durch einen Teppich, der auf der Maschine mit fünf Schäften hergestellt ist, nach dem Durchschneiden
des Doppelgewebes und veranschaulicht das Ineinandergreifen der Ketten- und Schußfäden und das Einbinden der Noppen, die
den Flor bilden.
Die folgende Beschreibung in Verbindung mit den späteren, die Abb. 32 und 33 betreffenden
Erklärungen bezieht sich auf den Webstuhl beim Arbeiten mit zwei Kettenbäumen und drei
Schäften.
50 ist der feststehende Schaftrahmen, 51 und
52 sind die hin und her gehenden Schaftrahmen,
53 und 54 sind die senkrechten stillstehenden Kettenfäden, welche von dem Kettenbaum 55
abgewickelt werden (Abb. 2 bis 4). Die Spannung wird an diesem Baum durch ein Gewicht 56
erzeugt, das an einem Bremshebel 57 hängt, der ein über eine Rolle gelegtes Bremsrad 58 anzieht.
Die stets in derselben Lage bleibenden Ketten 53 und 54 werden von feststehenden Augen 59 und
60 des feststehenden Schaftes 50 gehalten. Die vier zur Bildung der Fächer hin und her bewegten
Ketten werden von dem Kettenbaum 61 abgewickelt und über schwingbar gelagerte
Rollen 63 und 64 und über eine Leitrolle 62 geführt. Von diesen vier Kettenfäden laufen je
zwei über die Rollen 63 und 64. Von hier laufen die Ketten zu den Augen der hin und her gehenden
Schäfte 51 und 52, die paarweise zueinander versetzt so angeordnet sind, daß, wenn die
Schäfte hin und her bewegt werden, die vier Ketten gekreuzt werden, zwei zur Rechten und
zwei zur Linken, wodurch zwei parallele Fächer gebildet werden, in welche je ein Doppelschußfaden
eingebracht wird, um das Gewebe eines doppelten Samtteppiches zu bilden. Die Drehung des Kettenbaumes 61 wird durch
40Ö2Ö8
ein Schneckenrad 65 (Abb. 1 und 2) geregelt, das
durch eine Schnecke 66 gedreht wird, die am Ende einer senkrechten Welle 67 sitzt, an deren
unterem Ende ein Schaltrad 68 befestigt ist (Abb. 5 und 6). Ein auf der Welle 67 drehbar
gelagerter Schwinghebel 69 trägt einen Stoßsektor 70, der eine Schaltklinke 71 untergreifen
kann, welche auf einen um die Welle 67 drehbaren Schwinghebel 72 gelagert ist. Der Hebel
10' 72 wird durch den Antriebsarm 73 und einen
Winkelhebel 74 hin und her geschwungen. Der Winkelhebel 74 trägt einen abstehenden Stift 75,
welcher frei in einem langen Schlitz 76 der Stange 77 sich verschieben kann, deren unteres Ende
bei 78 mit der Lade 79 gelenkig Verbunden ist. Bei jeder Auf- und Niederbewegung der Lade
verursacht das Hebelsystem ein Vor- und Zurückschwingen der Klinke 71, so daß diese
Klinke in den Zahnkranz des Schaltrades 68 eingreift, der Welle 6j eine Schrittbewegung erteilt
und den Kettenbaum 61 in eine regelmäßige Umlaufbewegung Versetzt. Der Schwinghebel 69
steht unter dem Einfluß des Hebelarms 80, der mit ihm aus einem Stück bestehen kann und
durch einen Stift 81 an einer hin und her gehenden Stange 82 angreift, die zwei Arme 83 (Abb. 2)
verbindet und sich mit diesen bewegt. Solange, wie das Gelenk 82 in der rechten Endlage sich
befindet (Abb. 6), berührt der Sektor 70 die Klinke 71 nicht, so daß die Klinke so arbeitet,
daß sie bei jeder Bewegung der Welle 67 eine Schrittbewegung erteilt. Wenn indessen die
Stange 82 nach links bewegt wird, schwingt sie den Hebel 69 und bringt den Schild 70 unter
den Winkelzahn der Klinke 71, so daß die Klinke ausgehoben und außer Eingriff mit dem Schalt-
" rad 68 gehalten wird. Diese Regelbewegung ist selbsttätig und abhängig von der Spannung der
Kettenfäden. Diese Fäden laufen über Laufrollen 63 und 64 und tragen die Ausgleichgewichte
84 und 85. Das System Von Gewichten ist mit Gelenken und Hebeln versehen, wie Abb. 2 zeigt,
so daß beim Nachlassen der Spannung bei einer der Ketten, wobei der einwärts gerichtete Zug
auf die Laufrollen 63 oder 64 sich vermindert, das entsprechende Gewicht 84 oder 85 sinkt, eine
Querbewegung der Gelenke 82 und 83 auftritt, die den Eingriff des Sektors 70 mit der Klinke
veranlaßt, und die dem Kettenbaum 61 erteilte Bewegung aussetzt. Jede Schlaffheit der Ketten
wird so ausgeglichen. Ein vollständiger Ausgleich zwischen den beiden Paaren der sich
kreuzenden Ketten wird so durch die beschriebene Ausgleichvorrichtung erhalten, von der die
Wirkung der Zuführvorrichtung auf den Kettenbaum 61 ausgeschaltet oder freigegeben wird,
wobei eine gleichmäßige Spannung an den vom Baum 55 ablaufenden Ketten durch ein belastetes
Bremsband 58 erzeugt wird. In der Praxis werden die doppelarmigen Ausgleichhebel
86 und 87 kreuzweise und paarweise verbunden, und es sind vier Ausgleichgewichte und nicht
nur zwei, wie nach der Zeichnung, Abb. 2, scheint, Vorhanden.
Die Schäfte 51 und 52 werden durch Gelenkstangen 88 und 89 (Abb. 3) bewegt, die an ihrem
einen Ende mit den Schäften und am anderen Ende mit den oberen Enden der Schafthebel 90
und 91 gelenkig verbunden sind. Diese Schafthebel sind paarweise angeordnet (Abb. 2 a), wobei
ein Paar auf einer Schwingwelle 92 und das andere Paar auf einer Hohlwelle 93 befestigt
ist, die über die Schwingwelle 92 geschoben ist. Wenn die unteren Enden 94 und 95 der Hebel 90
und 91 sich bewegen, werden die Schäfte 51 und
52 abwechselnd durch das Webefeld des Webstuhles bewegt, um die Ketten zu kreuzen. Eine
hin und her gehende Bewegung wird den Hebelarmen 94, 95 durch Stangen 96, 97 erteilt. Diese
Stangen sind mit Hebelarmen 98 und 99 gelenkig verbunden, die auf einer Welle 100 und einer
Hohlwelle ior fest angebracht sind. Diese Wellen werden durch Hebelarme 102, 103 angetrieben
(Abb. 9), welche durch Stangen 104, 105 mit Steuerhebeln 106, 107 Verbunden sind,
die durch PlankurVenscheiben 108, 109 auf und
nieder bewegt werden. Die Scheibe 109 ist hinter der Scheibe 108 angebracht und Von derselben
Gestalt wie diese, jedoch um r8o ° versetzt, so daß die Hebel 106, 107 entgegengesetzt bewegt werden.
Die Hebel 106, 107 sind auf einer festen
Welle 112 gelagert.
Die untere Welle 113 trägt das ganze Daumensystem
für die Maschine, und die Daumenscheiben 108,109 sind auf einer Hülse 114 angebracht, die
auf derWelle 113 drehbar ist. Die Hülse 114 wird
durch die in Abb. 10 gezeigten Kammräder rückwärts getrieben, um ihre Geschwindigkeit
auf die halbe Drehgeschwindigkeit der Welle 113 zu mäßigen, da es notwendig ist, daß der linke
Teil der Welle 113, welcher die Gruppe der anders
wirkenden Daumen trägt, sich mit einer Geschwindigkeit dreht, die doppelt so groß ist
wie diejenige, mit der sich die die Schäfte bewegenden Daumenscheiben io8, 109 drehen. Bei
jeder Umdrehung der Scheiben 108,109 wird den Schaftrahmen 51 und 52 eine vollständige
Hin- und Herbewegung erteilt, so daß die Kettenfäden gekreuzt werden, um die Fächer
zu bilden. n0
Wenn die Fünfschäfteanordnung gebraucht wird, wird das Differentialgetriebe ausgeschaltet,
und die Daumen drehen sich mit der Welle 113. Die Daumenwelle 113 wird durch ein Rädervorgelege
115, 116 (Abb. i, 12, 14) Von der
Hauptantriebswelle 117 angetrieben, die eine Festscheibe ri8 und eine Losscheibe 119 trägt.
120 ist eine Riemengabel, die mit dem Einstellhebel verbunden ist, der der Spannung der
Schußfäden entsprechend sich selbsttätig einstellt. Die Daumenwelle 113, welche die Schaftdaumen
antreibt, trägt außerdem eine Gruppe
Von acht Daumen, die verschiedene Wirkungen ausüben. Von diesen Daumen bewegt der
Daumen 121 die Vorderschußnadeln, d. h. die Nadeln, welche die Vorderschußfäden 125, 126
(Abb. 13, 15, 16 und 31) führen, während der
Daumen 124 die Nadeln beeinflußt, die die hinteren Schußfäden 122, 123 führen. Der Daumen
121, der die Eintragung der vorderen Schüsse regelt, ist so ausgebildet, daß den zugehörigen
Nadeln zwei Bewegungen bei jeder Einzelbewegung erteilt werden, welche den durch die hinteren
Schußdaumen 124 gesteuerten Nadeln erteilt wird. Die beiden Daumen 121, 124 sind
Stirnnutendaumen und wirken auf die Hebel 127, 128. Diese Hebel und andere, später erwähnte
Hebel, welche durch ähnliche auf der Welle 113 sitzende Daumenscheiben angetrieben werden,
sind sämtlich auf der Welle 112 gelagert. 130 ist
ein Gegengewicht am Hebel 127, und 131 ist ein
ähnliches Gewicht am Hebel 128.
Die äußeren Enden der Hebel 127, 128 sind
durch Stangen 132, 133 mit Zwischenhebeln 134. 135 verbunden. In Abb. 12 liegen die
Stange 133 und der Zwischenhebel 135 unmittelbar hinter der Stange 132 bzw. dem Hebel 134.
Die Angriffspunkte der Stangen 132,133 an den Zwischenhebeln 134, 135 liegen so zwischen den
Enden und den Lagern dieser Hebel auf der Wolle 117, daß das Maß der Bewegung an den
äußeren Enden der Hebel 134,135 entsprechend vergrößert wird, wodurch ein Hub erhalten wird,
der größer ist als der den Hebeln 127, I28 durch die Daumenscheiben 121, 124 erteilte Hub. Der
vergrößerte Hub ist zur Erzielung des erforderliehen Maßes der Bewegung der Winkelhebel
137,138 (Abb. 1) nötig, auf welche er durch die
Stangen 181, 182 übertragen wird, deren längere
Arme durch kurze Gelenkstangen 139, 140 mit Nadelschlitten 143,144 verbunden sind (Abb. 1
und 13). Diese Schlitten laufen auf Schienen 147,148. Die Schienen und Gleitklötze 149,150
sind durch schwalbenschwanzf örmige Führungen aufeinandergepaßt und werden durch Grundplatten
zusammengehalten, die den Körper je eines Schlittens bilden. Die Schlitten sind an
einer seitlichen Bewegung auf den Schienen 147,148 gehindert, sie gleiten aber frei längs
derselben. Der Schlitten 143 für die vorderen Schüsse macht zwei vollständige Bewegungen
bei jeder vollständigen, vom Schlitten 144 für die
hinteren Schüsse ausgeführten Bewegung. Diese Bewegung wird durch die Daumenscheibe 121
hervorgerufen, deren Nut so gestaltet ist, daß bei jeder Umdrehung dem Hebel 127 die doppelte
Bewegung erteilt wird, während die Nut in der Daumenscheibe 124 so ausgebildet ist, daß dem
Hebel 128 eine einzige Bewegung bei jeder Umdrehung erteilt wird. Diese doppelte Bewegung
ist erforderlich, da es doppelt so viele vordere Schüsse als hintere Schüsse im Gewebe gibt. Der
vordere Schußschlitten 143 ist mit einer Anschlagrolle 151 an seinem oberen Teil versehen,
und der hintere Schußschlitten 144 ist in ähnlicher Weise mit einer Anschlagrolle 152 versehen,
die auf einem Halter 153 angebracht ist. Die beiden Rollen liegen nahe beieinander, jedoch
so, daß sie sich während der Bewegung der Schlitten nicht berühren. Ihre Aufgabe besteht
darin, auf Hebel, welche die Schiffchenbewegungen und die Saumladenbewegung regeln, einzuwirken,
weil jede Nadelbewegung eine Schiffchenbewegung zur Saumbindung hervorruft.
Am Außenende des Zwischenhebels 134 greift eine Stange 154 an, die an dem Antriebsarm 155
eines Winkelhebels angelenkt ist (Abb. 1 und 12), dessen Arm 156 durch eine Gelenkstange 157
mit einer Zug- und Schubstange 158 verbunden ist, die an einem Schlitten 159 befestigt ist, auf
dem das Messer 160 zum Durchschneiden des Doppelgewebes befestigt ist. Das Messer ist eine
lange Klinge oder eine Reihe von Klingen, die mit einer eingekerbten Schneide 161 versehen
sind, und ist unmittelbar unter dem Schlitz 162 (Abb. 19) zwischen den winkelförmigen Führungsleisten
163 angebracht, die unmittelbar unter den Abstandsleisten 164, 165 liegen. Die
Aufgabe dieses Messers besteht darin, das Doppelgewebe zu zerschneiden, wenn es durch
den Schlitz 162 abwärts läuft, und erlaubt den beiden so hergestellten Einzelfiorteppichen über
die Abzugnadelrollen 166,167 (Abb. 2 a) zu laufen. Abb. 2a zeigt, wie die auseinandergeschnittenen
Teppiche 168 und 169 über die Nadelwalzen 166, 167 und Führungsrollen 170,
171 und von dort zu den Zeugbäumen 172, 173
laufen. Die Nadelwalzen sind miteinander durch Kammräder 174, 175 verbunden, und der Antrieb
wird der Walze 167 durch die nachstehend beschriebene Einrichtung erteilt. Die Zeugbäume
172, 173 sind mit einer schrittweise angetriebenen Aufwindevorrichtung ausgestattet,
die durch eine andere, auch im folgenden beschriebene Vorrichtung angetrieben wird. Die
Hebelarme 155, 156 sind an den Enden einer Welle 176 befestigt (Abb. 12), die in einem Lager
177 angeordnet ist, das in einem Hängebock 178 an der unteren Seite des Webstuhlgestells vorgesehen
ist. Die Stange 158, die den Schlitten 159 bewegt, wird in einem Lager 179 geführt
(Abb. 1), um ihre geradlinige Bewegung zu sichern, ungeachtet der Schwingung des Gelenkhebels
157. Der Schlitten 159 gleitet auf einer schwalbenschwanzförmigen Schiene 180, wie in
Abb. 2 a im Schnitt ersichtlich ist.
Die Bewegungen des Samtschneidmessers werden von der Daumenscheibe 12 r für die
inneren Schußnadeln abgeleitet, deren Kurvennut eine doppelte Bewegung bei jeder Umdrehung
der Welle hervorbringt. Dieses Messer führt demzufolge jedesmal zwei vollständige
Hin- und Herbewegungen aus, so daß mittels der Doppelschnitte die Noppen des Samtes
sicher durchschnitten werden und die Gefahr des Ausreißens der Samtnoppen beseitigt
wird, was nicht zu erreichen wäre, wenn das Messer nur einen Hin- und Rückgang bei jeder
Bewegung auszuführen hätte.
Die Nadeln bestehen aus längen Röhren 146,
145 als äußeren Schußnadeln und Röhren 141,
142 als zwischen diesen Schußnadeln gelegenen inneren Schußnadeln. Jede dieser Röhrennadeln
ist mit einem Ösenkopf versehen, dessen besondere Ausführung aus Abb. 21 ersichtlich ist.
Ihre rohrförmigenTeile dienen lediglich alsTragestangen.
Die Nadeln werden in Rillenbahnen 183 geführt (Abb. 12 und 17), welche das Gewicht
der frei vorragenden Teile abstützen und den Parallelismus ihrer Bewegungen sichern. Beim
Arbeiten dringen die Nadeln zwischen den Kettenfächern quer durch das Webfeld und
wirken auf der gegenüberliegenden Seite des Webfeldes mit den Schiffchen zusammen; sie
bewegen dabei die Schußfäden durch die Fächer, schlagen in sie die Schiffchenfäden ein und tragen
sie bei der Rückwärtsbewegung nochmals ein. Diesseits des Gewebes werden dann die Schußfäden
durch die Ketten eingebunden. Die Schußfäden werden durch die röhrenförmigen Träger der Nadeln von einer gelochten, Platte 184
aus geführt, die auf dem linken Rahmenteil des Webstuhles unmittelbar hinter den Schlitten
3Q befestigt ist (Abb. 1), wobei die Fäden von
Spulen ablaufen, die in geeigneter Lage seitlich des Stuhls angebracht sind. Der Faden läuft
durch die Kehle 185 (Abb. 21) des Nadelkopfes 186 in die Rückennut 187 im Nadelhals 188 und
von dort durch das Nadelöhr 189. Wenn eine Nadel durch das Fach geschoben wird, wobei der
Schußfaden von der linken Seite des Gewebes quer durch das Fach gezogen wird (Abb. 1),
bildet das vordere Fadentrum einen Winkel, wie bei 190 in Abb. 21 gezeigt ist, wodurch zwischen
dem Faden und dem Nadelhals 188 Raum für ein Randschiffchen 191 gelassen ist, das durch
die Schleife 192 schlüpfen und die Schleife des Schußfadens während der Zurückbewegung der
Nadel festhalten kann, wobei der zurückgeführte Teil des Schußfadens durch die Nadel unter
Spannung eingetragen wird.
Bei der Vorwärtsbewegung des Schlittens 143 der inneren Schußfadennadeln stößt der Anschlag
151 an einen Hebedaumen 193 (Abb. 12)
und dreht durch diesen den Winkelhebel 194 (Abb. 1), verschiebt die Gelenkstange 195, dreht
den Winkelhebel 196, verschiebt die Stange 197 und schwingt den federbelasteten Winkelhebel
198 nebst der Hängestange 199. Dann kommt der Hebelträger 200 (Abb. 20) zur Wirkung und
löst die vier Federklauen 201, die die Randschiffchen 191 in ihren oberen Abteilungen im Schiffchenkasten
202 halten, aus. Die Lage der Nadeln in bezug auf die Ruhelage der Schiffchen ist in
Abb. 20 dargestellt. Bei der Fortsetzung seiner Vorwärtsbewegung schwingt der Nadelschlitten
die Federklinke 203 (Abb. 1) nach oben, ohne eine mechanische Wirkung hervorzubringen, und
läuft weiter, bis er an einen Winkelhebel 204 stößt, der durch die Stange 205, den federbelasteten
Winkelhebel 206, die Stange 207 und den Winkelhebel 208 mit der Hängestange 209 Verbunden ist und daher die Stange 209 hebt
sowie gleichzeitig eine Fingerschiene 210 aufwärts bewegt (Abb. 20), welche Finger 211 trägt,
die unter die verschiedenen Schiffchen 191 greifen, um sie zu heben. Die Schiffchen sind im
oberen Teil der Abb. 20 in gestrichelten Linien in ihrer oberen Endstellung angedeutet. Die
Schiffchenführung ist in einem Klotz ausgebildet, der auf der rechten Seite des Rahmens angeschraubt
ist (Abb. 1). Nachdem die Nadelöhre in die Schiffchenführung eingetreten sind, beginnt
die Aufwärtsbewegung der Schiffchen und setzt sich während der weiteren Bewegung des Nadelkopfes
durch die Schiffchenführung fort, wobei der lange Hals der Nadel einen freien Durchlaß
gewährt, so daß das Schiffchen in seiner ganzen Länge sich aufwärts bewegen und an der Nadel
vorbeigelangen kann, um den Saumfaden durchzuziehen, ehe das Nadelöhr aus der Schiffchenführung
zurückgezogen wird. Um die Schiffchen zu befähigen, in den oberen Teil des Schiffchenkastens
202 einzutreten, müssen die federnden Halteklauen 201 nachgiebig angeordnet sein, um
Platz zu schaffen. Dies wird mit Hilfe einer Verbindungsstange 212 bewirkt (Abb. 1 links),
die am Webstuhlrahmen durch eine Feder 213 mit ihrem hinteren Ende aufgehängt ist, so daß
dieses hintere Ende veranlaßt wird, sich gegen einen Finger 214 des Winkelhebels 194 zu legen
und diesen Winkelhebel durch Stoß unabhängig Von dem Anschlag 193 zu bewegen und durch
Vermittelung des vorstehend beschriebenen Hebelsystems den Klinkenträger zu bewegen
und dadurch die Federklauen zurückzuschwingen. Sobald der Schlitten an dem Arm 204 vorbeigeht
und ihn freigibt, bewirkt die auf den Winkelhebel 198 wirkende Feder 215 das Strekken
des Hebelsystems 200 und schließt die Federklauen um die Schiffchen, wodurch sie in der
Aussparung des Schützenkastens gehalten werden, in die sie gehoben worden sind, wie vorstehend
beschrieben. Die Von den Schiffchen ausgehenden Fäden werden auf diese Weise durch die Schleifen der Schußfäden nahe den
Nadelöhren gezogen. Wenn die Nadeln rückwärts bewegt worden sind, bis die Anschläge 151,
152 an die Klinke 203 stoßen, bewegen sie mittels der Klinke den Hebel 216 abwärts und
dann mittels der Stange 217, des Winkelhebels 218, der Stange 219, des Winkelhebels 220 und
der Stange 221 (deren oberer Teil derDeutlichkeit halber abgebrochen dargestellt ist) die Saumlade
222 (Abb. 19) abwärts, wodurch die Schleife des Schusses in das Fach um die Schiffchen-
fäden dicht angeschlagen wird, welche die Saumketten bilden. Diese Lade ist ein schmaler Preßfuß,
der seitlich, aber nahe über den Kettenfäden angeordnet ist und das Kreuzen der Kettenfäden nicht stört, in welcher Lage er sich
auch befinden mag. Der Winkelhebel 204 wird nur ein kurzes Stück bewegt, wenn der Anschlag
des Nadelschlittens an ihn anstößt, und wenn unmittelbar darauf der Nadelschlitten seine
Rückwärtsbewegung beginnt, nehmen der Winkelhebel 204 und die mit ihm verbundenen Teile
ihre gewöhnliche Ruhestellung unter der Spannung der Feder 215 wieder ein. Die Folge davon
ist, daß die Federklauen nur augenblicklich bewegt werden, aber zu rechter Zeit, um den Eintritt
der Schiffchen in die oberen Schiffchenkastenfächer zuzulassen und die Schiffchen zu
untergreifen und zu halten, nachdem sie in diese Fächer eingetreten sind. Beim weiteren Rückgang
des Nadelschlittens greifen die Anschläge an der Federklinke 203 an, wobei sie mit Hilfe
der oben beschriebenen Winkelhebel- und Gelenkstangenverbindung das Anschlagen der
Schußfäden Verursachen. Bei fortgesetzter Rückwärtsbewegung schwingen die Anschläge den
Arm 193 rückwärts, ohne eine mechanische Wirkung auszuüben. Wenn die volle Endlage des
Nadelschlittens erreicht ist, ist der Schußfaden klar durch das Fach gezogen worden, so daß ein
doppelter Schußfaden in das Fach eingetragen ist. Zu diesem Zeitpunkte findet das Kreuzen
der Ketten statt. Bei der nächsten Bewegung, an der alle vier Nadeln teilnehmen, tragen diese
ein anderes Paar innerer Schußfäden und ein Paar äußerer Fäden in die Fächer ein. Die
Schußbewegungen wechseln in dieser Weise ab, und zwar werden bei einer von ihnen nur innere
Schußfäden eingetragen.während bei der anderen innere und äußere Schußfäden eingetragen
werden.
Die Klinkenarme 193, 203, 204 werden durch jeden der Anschläge 151, 152 bewegt. Da der
obere Schlitten 143, der die inneren Schußfadennadeln trägt, zwei Bewegungen und der untere
Schlitten 144 nur eine Bewegung ausführt und während der zweiten Bewegung des oberen
Schlittens in Ruhe bleibt, könnten die Klinkenarme durch die Anschläge 151 allein angetrieben
werden, aber wenn die Nadeln zu einem anderen Zeitpunkt, als hier beschrieben, in Tätigkeit gesetzt
werden, werden die Klinkenarme von dem einen oder dem anderen Schlitten bewegt, so daß
wenn irgendeine der Nadeln gegen den Schiffchenkasten hin bewegt wird, die Wirkung des
Schiffchens und die der Saumlade, wie bereits beschrieben, eintreten müssen.
223 ist eine Schwingwelle (Abb. 14), durch
welche dem Eintragrahmen eine hin und her schwingende Bewegung und der Lade eine senkrechte
Bewegung erteilt wird. Diese Welle trägt die gegabelten Naben dreier Hebel. Die dritte
Daumenscheibe 224 schwingt die Schwingwelle 223 hin und her. Die vierte Daumenscheibe 225
treibt die Florfadeneinschläger und die Abzugsnadelwalzen an. Die fünfte Daumenscheibe 226
treibt die Florfadenzangen an. Die sechste Daumenscheibe 227 bewegt den Jacquardzylinder.
Die siebente Daumenscheibe 228 bewegt das Hebebrett der Jacquardmaschine. Die achte Daumenscheibe 229 bewegt das Obermesser,
durch welches die Florfädenlängen abgeschnitten werden. Die neunte und die zehnte
Daumenscheibe regeln die Bewegung der Schäfte. Die Bauart der dritten Daumenscheibe stimmt
mit derjenigen der vierten Daumenscheibe überein, die in Abb. 8 gezeigt ist. Sie erteilt durch
eine seitlich angesetzte, in der auf ihrer Seitenfläche vorgesehenen Nut geführte Rolle einem
Haupthebel 230 (Abb. 14) und durch eine Gelenkstange 231 einem mit der Welle 223 fest
verbundenen Arm 222 eine schwingende Bewegung. Das Ende der Welle 223, die in das
Webfeld vorragt (sie ist in Abb. 14 abgebrochen dargestellt), ist mit einem Gegengewichthebel
233 verbunden, der das Ausgleichsgewicht 234 am hinteren Ende trägt. Es sind zwei solcher
Hebel vorhanden, und zwar je einer auf jeder Seite des Webfeldes (Abb. 17). Die vorderen
Enden dieser Hebel sind durch Gelenkstangen 235 mit dem Ladenrahmen 236 verbunden
(Abb. ι und 2 a). Dieser Rahmen hat zwei Wangen oder Seitenplatten 237, welche beiderseits
außerhalb der äußersten Stellung der Ketten (Abb. 19) winklig angeordnet sind. Die
Lade kann innerhalb ihres Arbeitshubs auf und nieder bewegt werden, ohne mit den Kettenfäden
zusammenzutreffen. Die Wangenplatten 237 tragen das Rietblatt 238, das einen Rost bildet,
durch den die Ketten laufen. Je ein Riet läuft zwischen den Fäden jeder Kette hindurch, so
daß, wenn die Lade unmittelbar nach dem Kreuzen der Ketten herabgestoßen wird, die
Schußfäden angeschlagen werden, um das Gewebe zu bilden.
Der Hebel 233 bewirkt auch das Heben und Senken des Schwingrahmens 239 durch ein Paar
Stoßgelenkstangen 240, die an ihren Enden mit dem Hebel 233 und den Enden des Rahmens 239
verbunden sind. Dieser Rahmen wird auf der Vorderseite des Webstuhlrahmens durch zwei
Zapfen 241 gestützt (Abb. 2a), so daß seine durch die Bewegung der Gelenkstangen 2_(o hervorgerufene
Bewegung ein bogenförmiger Winkelausschlag um die Zapfen 241 ist. Dieser
Rahmen trägt das obere Messer, das die Florfäden abschneidet, nachdem sie durch das Fach
gezogen sind, sowie die Florfädenführung 311, die Abstandsleisten, die Einschlagorgane und die
Florfädenzangen (Abb. 19). Seine Aufgabe besteht darin, die Teile zu senken, was nötig ist,
um freien Raum für das Riet zu schaffen und zu verhüten, daß das Riet die Abstandsleisten oder
andere Teile berührt, welche eine Beschädigung an ihm hervorrufen könnten, und nach dem
Anschlagen die Teile über die oberen Kanten dieser Leisten wieder zu heben. Der Schwingrahmen 239 wird also mit der
Lade abwärts bewegt. Der Ladenrahmen wird in senkrechter Richtung an Führungsschienen
242 geführt (Abb. 17), die mit senkrechten Teilen 243, 244 des Webstuhlrahmens verbunden
sind oder einen Teil derselben bilden. Die Gestalt dieser Teile ist aus Abb. 12 ersichtlich, aber
ihre Wirkungsweise wird am besten an der Hand der Abb. 17 verständlich. Eine Gelenkstangenverbindung
245 führt vom hinteren Ende des Schwingrahmens 23g nach dem Hebebrett der
Jacquardmaschine, das im folgenden beschrieben ist.
Die vierte Daumenscheibe 225 ist gleich der dritten 224 eine Daumenscheibe mit Plankurve,
bei der eine Rolle 246 in der Nut der Stirnfläche dieser Scheibe sich bewegt (Abb. 8 und 14). Die
Rolle ist an einer Seite eines Hebels 247 angeordnet. An seinem äußeren Ende ist dieser Hebel
durch eine Gelenkstange 248 mit einem langen Arm 249 verbunden, der den ■ einen Gabelschenkel
des Hebels bildet und mit dem in gewisser Entfernung befindlichen Gabelschenkel 250 durch einen Steg 251 verbunden ist, der um
die auf der Welle 223 zwischen den Teilen 249 und 250 angeordnete Vorrichtung herumgeführt
ist. Diese dazwischen liegenden Einrichtungen sind mit der fünften, sechsten, siebenten und
achten Daumenscheibe verbunden. Der kurze Arm 250 des gegabelten Hebels ist durch eine
Gelenkstange 252 mit einem Hebel 253 verbunden, der eine Klinke 254 trägt. Diese Klinke
wirkt auf ein Schaltrad 255, und der Hebel 253 ist auf einer Spindel 256 gelagert, auf welcher
das Schaltrad 255 angeordnet ist. 257 ist eine Sperrklinke, die dasRückwärtsdrehen des Schaltrades
255 hindert. Die Spindel 256, die mittels des Schaltrades 255 gedreht wird, trägt eine
Abzugnadelwalze 167 (Abb. 2 a) und treibt mittels Zwischenrädergetriebe 175, 174 auch die
andere Nadelwalze 166 an. Bei jeder Hin- und Herbewegung des Hebels 253 werden die Nadelwalzen
daher um einen Winkel gedreht und so die beiden auseinandergeschnittenen Gewebe kräftig abgezogen, wobei das Gewebe schrittweise
durch die Abstandsleisten herabgezogen wird. Auf diese Weise wird dem in der Maschine erzeugten
Gewebe eine fortschreitende Bewegung in dem Maße erteilt, wie es auf der Maschine erzeugt
wird. Der Hebel 253 (Abb. 8 und 17) ist auch durch ein Gelenk 258 mit einem Arm 259
verbunden, der mit einer auf einer Welle 261 frei drehbaren Muffe 260 zusammenhängt. Ein
zweiter, von der anderen Seite dieser Muffe ausgehender Arm 262 (Abb. 7) trägt eine Klaue 263,
die durch einen Bolzen 264 mit einem Zapfen 265 eines Hebelgetriebes 266 verbunden ist, dessen
Arme als Schwinghebel wirken, welche die Spindeln 267, 268 hin und her schwingen, die die
Noppeneinschläger 278 (Abb. 22) tragen. Der Zapfen 265 greift in ein Schlitzloch in einem
Arme eines Schwinghebels 269 ein. Der äußere Arm dieses Hebels ist mittels einer Feder 270
an einem festen Punkt des Rahmens aufgehängt, und dieser Hebel ist auf einer Spindel 271 befestigt
(Abb. 19), die sich quer durch das Webfeld erstreckt. Auf dem anderen Ende dieser
Spindel sitzt ein Arm 272, der durch einen entsprechenden Stift 273 mit einem Paar dem
Hebelgetriebe 266 entsprechender Hebelarme 274, 275 verbunden ist, um die den Einschlägern
erteilte Bewegung gleichmäßig zu machen und das Federn zu verhüten, das eintreten könnte,
wenn sie durch einen Antrieb an einem Ende allein bewegt werden würden. Da die Gelenkvorrichtung
und die Einschläger auf dem Schwingrahmen gelagert sind, ist es nötig, einen
Spielraum zwischen dem Bolzen 264 und dem Zapfen 265 vorzusehen. Dieses Spiel wird durch
Ausbildung eines Schlitzes in · dem Kopfende des Bolzens 264 für den darin eingreifenden
Zapfen 265 ermöglicht. Die Feder 270 bewirkt das Beugen der Kniehebel und demgemäß das
Schließen der Einschläger. Die Schließbewegung der Einschläger tritt nur ein, wenn der Bolzen
264 soweit gehoben wird, daß er gegen den Stift go
265 stößt und die Hebelverbindung spreizt. Die Aufgabe der Einschläger besteht im Umlegen
der Enden der Florfadenstücke über den inneren Schüssen 125, 126 (Abb. 26 und 27). In Abb. 25
ist das Riet 238 auf die inneren Schüsse über dem Florfadenstück 276 herabgesenkt gezeigt, während
der Schwingrahmen gesenkt ist, um Platz für j enen Zweck zu schaffen. Wenn sich die Lade
hebt, bewegt sich der Schwingrahmen um ein Siebentel eines Zolls aufwärts, was genügt, die
Zungen 277 der Einschläger 278 über die obere Seite der inneren Schußfäden 125,126 zu bringen.
Dann schließen sich die Einschläger, wie in Abb. 26 und 27 ersichtlich ist, wobei die Enden
der Florfadenstücke 276, die bei der Aufwärtsbewegung des Schwingrahmens in eine aufwärts
gerichtete Lage gebracht wurden (Abb. 26), so nach innen umgelegt werden, daß ihre Schnittflächen
gegeneinanderliegen, wie Abb. 27 zeigt. Wenn die Einschläger eindringen und die Florfadenstücke
niederdrücken, werden die Ketten gekreuzt. Dies ist in Abb. 26 und 27 ebenfalls dargestellt. Es wird bemerkt, daß unterhalb der
Florfadenstücke ein innerer und ein äußerer Schuß angebracht worden sind, daß ein innerer
Schuß in die Schleife der Florfadenstücke eingeschlagen und beim Kreuzen der Ketten eingebunden
wird, und daß ein äußerer und ein innererSchuß in dieFächer eingeschlagen werden,
die beim Kreuzen der Ketten gebildet werden, so daß, wenn diese neuen Schußfäden angeschlagen
sind, das Gewebe ein weiteres Florfadenstück
aufnehmen kann, wie in Abb.23 gezeigt ist. Um den Einschlägern zu ermöglichen, die Enden der
Florfadenstücke nach innen zu biegen, muß das Gewebe zwischen den Abstandsleisten um ein
Maß, das der Stärke eines Florfadens gleich ist, ganz ohne Rücksicht auf die Schwingbewegung
des Rahmens abwärts gezogen werden, weil keine senkrechte Relativbewegung der Einschläger und
der Leisten vorhanden ist. Diese Vorschubbewegung des Gewebes wird, wie vorstehend beschrieben
ist, durch die Klinke 254 und das Schaltrad 255 hervorgebracht, das so bemessen ist, daß es die Nadelwalzen genügend drehen
kann, um das Gewebe um eine der Stärke eines Florfadens entsprechende Strecke bei jeder Hin-
und Herschwingung des Hebels 253 vorwärts zu bewegen.
Die Warenbäume 172, 173 werden gedreht,
um die beiden durch Zerschneiden erhaltenen Gewebestücke aufzurollen. Die Drehbewegung
wird diesen Walzen durch eine Klinke und ein Schaltrad erteilt, das bei beiden Rollen gleich
ausgeführt ist. 332 ist ein feingezahntes Schaltrad (Abb. ι und 2 a), das auf der Achse der Rolle
172 befestigt ist. 333 ist eine Klinke mit Gewichtsbelastung, die in das Schaltrad 332 eingreifen
kann. 334 ist der Treibarm eines Winkelhebels, der bei 335 gelagert ist, und 336 ist der
Antriebsarm dieses Hebels. Der Arm 336 ist durch eine Schraubenfeder 337 mit einer Gelenkstange
338 verbunden, die am Hebel 233 gelenkig befestigt ist, der die Lade und den Schwingrahmen antreibt. Bei jeder Bewegung
des Hebels 233 wird der Winkelhebel 334, 336 hin und her geschwungen, wobei er die Klinke
333 in die Zähne des Schaltrades nacheinander einführt. Die Drehbewegung wird durch den
Zug der Feder 337 hervorgebracht. Die Abwärtsbewegung der Gelenkstange 338 hat den
Eingriff der Klinke zur Folge, während der Antrieb bei der Aufwärtsbewegung der Stange 338
stattfindet. 339 ist der Teil der Walze, auf den die Ware gewickelt wird (Abb. 2 a).
Die Einrichtung zum selbsttätigen Anhalten des Webstuhles, wenn ein Schußfaden reißt, ist
hauptsächlich in Abb. 12, 15 und 16 gezeigt.
Vom Hebel 233, der die Lade und den Schwingrahmen antreibt, geht eine Gelenkstange 340
aus und ist durch eine Stange, einen Winkelhebel 341, eine Gelenkstange 342 und einen
wagerechten Winkelhebel 343 mit einer Schaltzahnstange 344 verbunden, die in einer Schlittenführung
391 verschiebbar ist. Auf einem Schieber 345 sind vier Hakenklinken 346, 347, 348
und 349 gelagert, die mit ihren Hakenenden in Eingriff mit den Zähnen der Zahnstange 344
kommen können. Diese Klinken tragen je einen leichten Stützfinger 350. Die leichten Finger
liegen an den vier Schußfäden 122 und 125 an, welche zwischen ihnen und festen Stiften 351
zu den Nadeln führen. Die Führung 391 und Stifte 351 werden von Rahmenteilen getragen
(Abb. 15 und 1, links). Die Finger 350 rutschen hinter die Stifte 351, wie in Abb. 16 gezeigt ist,
wenn der dazwischenliegende Faden 122 nicht mehr vorhanden ist. Wenn einer dieser Finger
hinter seinen Stift gleitet (wie in gestrichelten Linien angedeutet ist), fällt die entsprechende
Klinke herab und greift in die Zahnstange.
Die Zahnstange wird mitgenommen und bewegt den Schieber 345 und den am oberen Ende
einer senkrechten Spindel 353 befestigten Arm 352 (Abb. i, 14 und 15) und durch diesen den
Arm 354 sowie mittels einer Stange 355 und eines Winkelhebels 356 den Abstellhebel 357,
wobei dieser in einer Führung bewegt wird, so daß er unter der Spannung der Feder 359 in die
Ausrückstellung gezogen wird. Solange als die Riemengabel 120 gegenüber der Festscheibe 119
eingestellt ist und der Webstuhl arbeitet, wird der Abstellhebel 357 im Ausschnitt der Führung 358
gehalten, wie in Abb. 1 in gestrichelten Linien dargestellt ist. Wenn das Ausschaltgetriebe zur
Wirkung kommt, wird der Abstellhebel, wie bereits beschrieben, durch den Winkelhebel 356 8g
in den Führungsschlitz gestoßen und dann durch die Feder 359 in die Ausrückstellung gezogen,
wobei der Riemen auf die Losscheibe gelegt wird. Der Abstellhebel 357 ist durch eine Stange 360
mit dem Arm 361 verbunden, der die Riemengabel 120 einstellt. Das Inbetriebsetzen und
Anhalten des Webstuhles kann durch Bewegen des Hebels 357 von Hand ausgeführt werden.
Um den Webstuhl rasch zum Stillstand zu bringen, wenn der Riemen auf die Losscheibe
geschoben wird, ist ein Bremsband vorgesehen. Dieses Band 362 ist biegsam und mit einem
Ende 363 am Webstuhlrahmen befestigt. Es läuft über eine Bremstrommel 364, die mit der
Festscheibe 118 durch die Welle 117 oder auf
andere Weise verbunden ist. Das andere Ende des Bandes ist an einem belasteten Hebel 365
befestigt. Dieser Hebel ist durch eine Stange 366 mit einem Winkelhebel 367 verbunden, der
als Klinke in Verbindung mit der Riemengabel 120 wirkt und die Bremse sofort anzieht, sobald
die Riemengabel nach der Losscheibe hin bewegt wird, dagegen die Bremse löst, wenn die Riemengabel
nach der Festscheibe bewegt wird. Ein sehr rasches Anhalten des Webstuhls wird durch
die sehr empfindliche Überwachung mittels der leichten Finger 350 ausgeführt, während sie durch
die Schußfäden 122 gestützt werden. Diese Fäden hören auf, die Finger 350 zu halten, sobald
die gewöhnliche Spannung der Fäden nachläßt.
Der fünfte Daumen 226 erteilt mittels eines gegabelten Hebels und einer der in Abb. 9 gezeigten
ähnlichen Gelenkstangenübertragung einer Stange 279 eine hin und her gehende Bewegung.
Die Stange 279 ist mit einem Arm 280 verbunden, der auf der Spindel 281 fest ange-
bracht ist, deren anderes Ende einen zweiten Arm 282 trägt, der durch eine Gelenkstange 283
mit einem auf einer Spindel 285 festsitzenden Hebel 284 verbunden ist (Abb. 11 und 19). Diese
Spindel trägt außerdem den geschlitzten Antriebshebel 286, der der Polfädengreifervorrichtung
eine hin und her gehende Bewegung erteilt. Die Polfadenzange (Abb. 17, ig und 22) besteht
aus einer unteren Platte 288, deren vorderer Teil geschlitzt ist, um den Kettenfäden derart
Raum zu geben, daß immer ein Finger zwischen je allen Ketten hindurchgehen kann (Abb. 17).
Die beweglichen Backen 287 der Zangen sind ähnlich geschlitzt und werden gewöhnlich durch
eine Feder 293 in der Schließstellung gehalten. Die untere Platte 288 ist mit zwei seitlichen
Ansätzen 289 versehen (Abb. 18 und 19), von denen jeder als rechteckige Führungskulisse 292
ausgebildet ist. In jeder dies er Führungen ist ein Gleitblock 291 verschiebbar. Jeder Gleitblock
trägt einen mit einer Rolle versehenen Stift 290, der von dem Schlitz 294 im Hebel 286 umfaßt
wird. Die oberen Enden der Hebel 286 sind mit seitlichen Stiften 295, die eine Rolle tragen, versehen.
Diese Rollen wirken mit der oberen Seite der Hebedaumen 296 zusammen, die die hinteren
Enden der beweglichen Backen 287 bilden. Der Gleitblock 291 ist kürzer als der Gleitschütz 292,
in welchem er sich bewegt, so daß ein gewisses Spiel für den weiter unten beschriebenen Zweck
bleibt. Die Aufgabe der Zangen besteht darin, durch die Ketten zu greifen, die Enden der Florfäden
zu ergreifen, die von den Fadenführern -dargeboten werden, und die Wollfäden quer
über den Abstandsleisten in der in Abb. 22 bis 24 in verschiedenen Stufen gezeigten
Weise einzutragen. Bei der Vorwärtsbewegung gegen die Fadenführer stoßen die Stifte 295 auf die Hebedaumen 296 in der in
Abb. 22 gezeigten Weise und öffnen die Zangenbaeken um ein genügendes Maß, um das Einführen
der Enden der Florfaden zwischen sie zu sichern, wie bei 276 in Abb. 22 ersichtlich ist.
Wenn die Rückwärtsbewegung des Hebels 286 beginnt, werden die Zangen nicht sofort zurückgezogen,
vielmehr verlassen die Stifte 295 die Hebedaumen 296 und gestatten den Federn 283,
die Zangen um die Florfaden 276 zu schließen, wie in gestrichelten linien in Abb. 22 gezeigt ist.
Wenn die Rückwärtsbewegung des Hebels 286 fortschreitet, erreicht der Gleitblock 291 das
Ende des Führungsschlitzes 292 und bewegt die Zangen auswärts über die Abstandsleisten um
die erforderliche Strecke zum Ausziehen der notwendigen Noppenlänge. Zu diesem Zeitpunkte
werden die Zangen durch die Hebedaumen 296, die gegen Rollen 330 stoßen, geöffnet. Die
Rollen 330 sind an Haltern 331 (Abb. 2 a und 19),
die am Rahmen befestigt sind, so angeordnet, daß
sie an die Hebedaumen anstoßen und diese herabdrücken. Hierauf setzen die Zangen ihre Bewegung
nach außen fort, um eine freie Bahn für die Bewegung der Lade zu schaffen, wobei sie die
Florfadenstücke zwischen den Fäden der Ketten im Fach liegen lassen.
Ein auf und nieder schwingendes Obermesser
300 ist vorgesehen, um die Florfadenstücke abzuschneiden, wenn sie aus den Fadenführern von
den Zangen gezogen und oberhalb der Abstandsleisten über die Zungen der Einschläger gelegt
sind, die als Kämme zum Einführen zwischen die Ketten ausgebildet sind. Die Messerklinge 300
ist an einem hin und her schwingenden Rahmen
301 angeordnet, der bei 302 auf Armen 303 eines Paares Winkelhebel schwingbar gelagert ist,
deren Antriebsarme 304 durch Gelenkstangen
305 mit auf einer Querwelle 261 sitzenden Armen
306 verbunden sind. Die Winkellage des Messertragerahmens 301 mit Bezug auf die Tragearme
303 wird von abgefederten Zugstangen 308 bestimmt, die durch Löcher in Ansätzen 309 der
Arme 304 (Abb. 2 a und 19) dieser Hebel ragen. Der Zweck des Federpuffers ist, das Messer zu
befähigen, wie ein Scherenblatt mit einem Gegenmesserblatt 310 zusammenzuwirken, das hinter
dem hinteren Einschläger 278 unbeweglich angeordnet ist, wobei genügend Raum für die Einschlägerbewegung
zwischen diesem festen Blatt 310 und der Rückseite der hinteren Abstandsleiste
164 gelassen ist. Wenn das Florfadenstück über den Spalt zwischen den Abstandsleisten
(Abb. 24) gezogen worden ist und dort durch die Zangenbacken gehalten wird, wird das
Messer 300 abwärts bewegt und schneidet die Florfadenstücke durch Scherenwirkung ab
(Abb. 24). Es ist wichtig, zu beachten, daß dieses Messer in seiner Ruhestellung hinter die Bahn
der Lade 236 zurückgezogen ist, so daß die Lade ohne Störung durch das Messer sich bewegen
kann, und daß anderseits, wenn das Messer in die in Abb. 24 gezeigte Schneidlage gebracht
wird, die Lade 236 sich in der gehobenen Lage, wie in Abb. 19 gezeigt, befindet, so daß die Lade
und das Rietblatt das Arbeiten des Messers nicht hindern. Die Florfadenstücke werden in
einiger Entfernung Von der Vorderfläche der Fadenführer 3x1 abgeschnitten, so daß die
Enden der Florfaden etwas aus den Fadenführern herausragen und bei der nächsten Bewegung
der Zangen leicht erfaßt und wie vor- n0 her zwischen die Ketten gezogen werden können.
Der Arm 306 wird durch die Welle 261 gedreht (Abb, 9, 14 und 17), und diese Welle,
welche die oben erwähnte, die Einschläger bewegende Muffe 260 trägt, ist an ihrem äußeren
Ende mit einem Hebel 307 verbunden. Das Ende des Armes 307 ist durch eine Gelenkstange
312 mit einem Hebel 313 Verbunden, der den einen Arm eines gegabelten Hebels bildet, der
auf der Welle 223 schwingbar ist und am anderen Arm 314 durch eine Gelenkstange 315 und einen
Hebel 316 angetrieben wird. Der Hebel 316
to
400208
trägt auf einer Seite einen Stift mit Rolle, die in die Kurvennut auf dem achten Daumen 229
greift. Diese Daumenscheibe ist auch so eingestellt, daß die durch sie erteilten Bewegungen
bestimmt bemessen sind, damit das,Messer herabgeschwungen wird und die Florfadenstücke abschneidet,
sobald sie über die Abstandsleisten in die in Abb. 24 gezeigte Lage gezogen worden
sind.
Die Aufgabe der Mehrfarbenfadenführer, die in Verbindung mit der Jacquardeinrichtung
beschrieben werden sollen, besteht darin, die Florfaden von verlangter Farbe in Stellung
gegenüber den Zangen zu bringen, so daß die Florfäden von der verlangten Farbe den entsprechenden
Zangen zugeleitet und durch diese durch die Ketten gezogen werden, wie vorstehend
beschrieben wurde, um dadurch das farbige Muster im Gewebe zu erzeugen. Es ist für jeden
ao Zwischenraum zwischen den Fäden einer Kette ein Fadenführer vorgesehen. Diese Fadenführer
sind schmale, sektorförmige Kästen, von denen jeder in der Nähe der gekrümmten Kante unterteilt
ist, um Mundstücke für den Durchgang eines Florfadens 276 zu bilden. Sie sind Seite
an Seite auf einer Spindel 315' aufgehängt und von genügendem Gewicht oder genügend belastet,
um zu erreichen, daß sie infolge ihrer Schwere herabfallen, so daß sie, wenn sie sich
selbst überlassen sind, immer selbsttätig ihre tiefste Lage einnehmen, in der sie den Florfaden
276 von der Grundfarbe darbieten, der aus der obersten Mündung gegen die Zangen vorragt, wie
in Abb. 19 und 22 gezeigt ist. Die Spindel 315' ist auf dem schwingenden Rahmen gelagert, und
die Fadenführer 311 werden durch 'Verbindungsorgane von der Jacquardeinrichtung gehoben,
um das eine oder andere Verteilermundstück 316' in gleiche Höhe mit den Zangen zu bringen
und dadurch einen Florfaden von der durch den Jacquardarbeitsgang bestimmten Farbe zuzuführen.
In jedem Mundstück 316' ist eine Druckfeder 317 aus dünnem Draht befestigt,
welche sich gegen den darin geführten Florfaden 276 legt und in ihm eine leichte Spannung erzeugt
und einen zufälligen Rückzug des Fadens verhindert. Das Florgarn wird in die Fadenführer
über eine gerundete Schiene 318 von den Einzelführungen
319 auf der Rückseite des Webstuhles geführt (Abb. 2 a). Jeder Florfaden läuft von
einer Spule ab, die in passender Anordnung in der Nähe hinter dem Webstuhl angebracht ist.
Die Florfadenzuführung hängt auf diese Weise vollständig von den Zangen ab, während die
Fadenführer die Enden der ausgewählten Fäden den Zangen zum Erfassen hinhalten. Wie aus
Abb. i, 2, 28, 29 und 30 ersichtlich ist, wird die den verschiedenen Fadenführern durch die
Jacquardmaschine erteilte Bewegung für je
einen von ihnen durch eine besondere Schnur 320 übertragen. Die Jacquardeinrichtung bewegt
die verschiedenen Fadenführer durch die nachstehend beschriebenen Vorkehrungen derart, daß
die betreffenden Florfaden etwa einen halben Zoll über die obere Fläche der unteren Backe
der Zange bewegt werden (Abb. 22), und senkt alsdann sofort den Fadenführer, so daß das vorragende
Ende des ausgewählten Florfadens auf die Zangenbacke gelegt wird und durch die bewegliche
Zangenbacke sofort festgehalten werden kann. Diese Hebebewegung über das erforderliche
Maß und Senkbewegung sind nötig, um das Erfassen der Florfäden zu sichern. Es
würde nicht mit Sicherheit erfolgen, wenn nicht die Fadenenden zwischen die Zangenbacken eingeschoben
würden, da sie durch die Berührung mit dem Schirm 321 gekräuselt oder eingerollt
werden können. Der Schirm 321. bezweckt, die Florfadenenden außer Berührung mit den den
Fadenführern gegenüberliegenden Teilen zu halten (Abb. 19). Dünne Ansätze 322 am Schirm
321 dienen als Trennwände zwischen den Fadenführern, um sie in der richtigen Gegenüberstellung
zu den Zangenbacken und den Zwischenräumen in den Ketten zu halten (Abb. 18). In
Abb. 19 ist die gewöhnliche Stellung eines Fadenführers veranschaulicht. In Abb. 22 ist
der Fadenführer in der Stellung gezeigt, wenn er über das zusätzliche Maß um einen halben
Zoll gehoben ist. Jeder Fadenführer wird durch eine Hebeschnur 320 bewegt, die um eine Rolle
323 auf einer Stange 324 geführt ist (Abb. 28). Diese Stange verbindet die beiden Gelenke 245,
die drehbar bei 325 mit dem hinteren Ende des Schwingrahmens 239 verbunden sind. Die
Schnüre 320 sind je an einem Ring 326 befestigt, der einen Anschlag über einem Loch in dem
Hebebrett 327 der Jacquardmaschine (s. Abb. 28) bildet. Eine Stange 324 wird an ihren Enden
in einem Schlitzloch 328 in Auslegern 329 geführt, die das Hebebrett 327 tragen und etwas
toten Gang gestatten. Diese Leerlaufvorrichtung 328 ist vorgesehen, damit der Hub des
Jacquardmaschinenrahmens 368 am Ende der Hebebrettbewegung nicht auf die Stange 324
übertragen wird, die das Hebebrett durch die Stange 245 mit dem Schwingrahmen 239 des
Webstuhles verbindet.
Die Jacquardvorrichtung ist so angeordnet, daß sie Gruppen von Paaren von Kordenschnüren
369 enthält, die oberhalb von Löchern im Kopfbrett 370 verknotet sind und weiter
unten durch Löcher in einem Führungsbrett 371 gezogen sind. Eine Schnur eines jeden Paares
in einer Gruppe ist an einem Ringe 326 befestigt, der durch eine Schnur 320 mit einem Fadenführer
verbunden ist. Die andere Schnur 369 jedes Paares der Gruppe ist mit einem anderen
Ring verbunden, der dem Ring 326 entspricht und gleich diesem über einem Loch im Hebebrett
327 angeordnet und durch eine Schnur 320 mit einem anderen Fadenführer verbunden ist.
Jeder Fadenführer ist auf diese Weise mit einem Hebering 326 verbunden, von dem eine Gruppe
von Schnüren 36g ausgeht. In Abb. 28 sind fünf -Paare von Schnüren gezeigt, wobei fünf
der Schnüre an einem gemeinsamen Ring 326 angebracht sind, während die übrigen fünf
Schnüre nur teilweise dargestellt sind. In Wirklichkeit sind die zuletzt erwähnten Schnüre am
nächsten Ring der Reihe befestigt.
In Abb. r sind die Ringe nebeneinander und in einer quer durch die Maschine sich erstreckenden
Reihe angeordnet dargestellt. Durch Gruppenbildung der Korden in Paaren und durch
Verbindung einer Korde jedes Paares mit einem Hebering wird die halbe Baulänge der Jacquardeinrichtung
in der Querrichtung erspart. Die Zahl der Paare der Jacquardschnüre in jedem Schnurensatz ist um eins geringer als die Anzahl
der Mundstücke in den Fadenführern. In Abb.28 sind fünf Paare von Kordenschriüren in einem
Jacquard dargestellt, der mit Sechsfarbenfadenführern zusammenarbeitet. In diesen Fadenführern
311 (Abb. 19) ist der Grundfarbenfaden
durch das oberste Mundstück geführt, wie in Abb. 22 gezeigt ist. Die Fadenführer werden
durch den Jacquard aus ihrer gewöhnlichen, für die Grundfarbe maßgebenden Stellung (Abb. 22)
in irgendeine andere gewünschte Lage gebracht, in der der Florfaden von der dem Muster entsprechenden
Farbe der Zange dargeboten wird. Wenn die Jacquardmaschine nicht durch eines der fünf Paare von Schnüren auf einen betreffenden
Fadenführer so wirkt, daß er ihn in die Lage hebt, die einer anderen Farbe des Musters entspricht,
bleibt der Fadenführer in seiner Grundfarbenstellung, so daß ein Florfaden der Grundfarbe
der Zange dargeboten wird, ohne daß die Jacquardeinrichtung den Fadenführer bewegen
muß. Da die Hauptmenge der Noppen gewöhn-Hch die Grundfarbe hat, wird die von der Jacquardvorrichtung
zu leistende Arbeit wesentlich vermindert, und ein Vorteil Von besonderer Bedeutung
wird ferner in der Hinsicht erreicht, daß die Notwendigkeit wegfällt, die Jacquardkarten
für die Grundfarbe zu durchlochen. Die Anzahl der Lochungen der Karte ist daher auf
ein Mindestmaß eingeschränkt, und demgemäß ist die Abnutzung der Karten sowie die mechanische
Arbeit der Fadenführer verringert.
In Abb. 2 und 28 ist 372 der Jacquardzylinder, 373 die Zylindertreibkette zum Drehen
des Zylinders durch Handregler, 374 und 375 sind Schaltklinken, durch die der Jacquardzylinder
schrittweise bei jeder Querbewegung des Jacquardschlittens 380 gedreht wird. Einer
dieser Haken dient zur Erzielung der Vorwärtsdrehung des Zylinders, der andere für die Rückwärtsdrehung.
376 ist ein gewichtsbelasteter Einstellhebel, der sich auf Nocken 377 an der
,60 Seite des Jacquardzylinders legt, um die richtige
Winkellage des Zylinders bei jeder Teildrehung zu sichern, so daß die Karte in der Wirkungsstellung den Nadelenden genau gegenübersteht,,
378 sind die Jacquardkarten, die in üblicher Weise durch Schnüre als zusammenhängender
Strang 379 über den Jacquardzylinder geführt werden. Diese Anordnung enthält nichts Neues.
Der Jacquardzylinder ist auf einem quer verschiebbaren Gleitrahmen 380 gelagert, der in
Gleitlagern am Jacquardgehäuse 381 angeordnet
ist. Dieser Gleitrahmen (Abb. 2) erhält eine hin und her gehende Bewegung durch ein Paar
Hebel 382 einer Querspindel 384, auf der ferner ein Arm 385 befestigt ist, der durch eine Gelenkstange
383 mit einem Hebel 386 verbunden ist (Abb. 12 und 14), der durch eine in die KurVennut
in der Seitenfläche der sechsten Daumenscheibe 227 eingreifende Daumenrolle angetrieben
wird. Wie in den anderen Fällen wird die Daumenstellung auf der unteren Welle benutzt,
die Jacquardeinrichtung zum gegebenen Zeitabschnitt zu bewegen. Die Kordenschnüre
369 sind geknotet oder mit an ihnen angebrachten Mitnehmern 387 versehen. Die Lage dieser
Knoten oder Mitnehmer ist mit Bezug auf das Hebebrett 388 so gewählt, daß das Hebebrett
mit manchen dieser Korden gemäß der Arbeitsweise der Jacquardnadeln 389 bei deren Auftreffen
auf die Jacquardkarte auf dem Zylinder 372 zu solchem Zeitpunkte in Berührung kommt,
daß die Heberinge 326 mehr oder weniger gehoben und dementsprechend die mit ihnen verbundenen
Fadenführer eingestellt werden. So werden z. B. die auf der äußersten rechten Seite
befindlichen Jacquardkorden (Abb. 28) Von dem Hebebrett 388 mitgenommen, sobald das Hebebrett
seine Aufwärtsbewegung begonnen hat. Der Hebering 326 wird daher um den längsten
Hub des Jacquards gehoben und bringt dadurch den damit verbundenen Fadenführer in die Lage,
in welcher er den Florfaden, der von dem untersten Mundstück hervorragt, der Zange darbietet.
In ähnlicher Anordnung nehmen die Paare von Korden ihre Mitnehmer in verschiedenen Abständen,
so daß auf der linken Seite der Abb. 28 10g diese Mitnehmer von dem Hebebrett erst erfaßt
werden, wenn das Hebebrett nahe dem oberen Ende seines Hubes angelangt ist, weshalb dem
zugehörigen Fadenführer der geringste Hub erteilt und er so veranlaßt wird, die erste Farbe
des Musters an die Zange abzugeben.
Die Nadeln 389 sind in üblicher Weise in einem Gang angeordnet, wobei ihre hinteren Enden in
einem Kasten 392 enthalten sind, der mit Vorrichtungen versehen ist, durch welche die Nadeln
gehindert werden, sich zu drehen. -Die vorderen Enden der Nadeln werden in Löchern einer
Führungsplatte 393 geführt, die unmittelbar gegenüber der Fläche der jeweils in der Arbeitslage befindlichen Karte 394 angeordnet ist, d. h.
gegenüber der aμf der inneren Seite des Jacquardzylinders 372 hängenden Karte. Der Nadel-
trägerkasten 392 und die Nadelführung 393 sind am Jacquardgehäuse 381 befestigt, und die
Nadeln gleiten durch den Rückenteil des Kastens 392 und durch die Führung 393. Der
Jacquardzylinder 372 ist auf dem Gleitrahmen 380 gelagert, der in der Querrichtung durch einen
Hebel 385 hin und her bewegt wird. Der Schlitten 380 trägt auch eine Stoßplatte 395. Beim
Verschieben des Schlittens nach links stellt die Stoßplatte 395 die Nadeln in eine neutrale
Stellung ein. Beim Verschieben nach rechts wird die Karte 394 auf dem Jacquardzylinder
372 auf die Nadelspitzen gebracht und treibt diejenigen Nadeln einwärts, welche die ungelochten
Teile der Karte berühren, wobei die zu den betreffenden Nadeln gehörigen Korden 369 durch
die öhre dieser Nadeln etwas aus der senkrechten Richtung bewegt werden. Die Löcher im Hebebrett
sind, wie aus Abb. 29 ersichtlich ist, schlüssellochartig gestaltet. Wenn die Jacquardkorden
369 in der gewöhnlichen senkrechten Lage und durch den erweiterten Teil der Löcher laufend
eingestellt sind, bewegt sich das Hebebrett an den Mitnehmern 387 vorbei, ohne die Korden
zu heben. Wenn dagegen irgendeine Korde in den Schlitzteil ihres Hebebrettloches eingreift,
wird der Mitnehmer 387 oberhalb des Schlitzes erfaßt, und das Hebebrett hebt die Kordenschnur.
Das Hebebrett 388 wird auf dem Jacquardrahmen 368 mittels eines an der
Schwingwelle 397 angeordneten Armes 396 senkrecht auf und nieder bewegt. Die Welle 397,
die sich durch den Rahmen erstreckt, trägt an ihrem äußeren Ende einen Antriebsarm 398, der
durch eine Gelenkstange 399 mit einem Hebelarm 400 verbunden ist (Abb. 12), der eine von
ihm seitlich vorragende, in eine Nut der siebenten Daumenscheibe 228 eingreifende und in dieser
sich bewegende Rolle trägt. Der Hebel 396 und das Hebebrett 388 sind durch eine Schlitz-
und Stiftverbindung 401 miteinander vereinigt, die an vom Hebebrett abwärts ragenden Vorsprüngen
462 vergesehen ist (Abb. 28). 403 sind Führungsorgane, welche das Hebebrett 388 in
senkrechter Richtung führen. Sie laufen auf einem Rahmen 368 und stoßen gegen am oberen
Ende des Hubes des Hebebrettes einstellbare Anschläge 404, die am Rahmen 368 befestigt
sind, wobei sie den Jacquardrahmen um etwa einen halben Zoll aufwärts verschieben. Diese
durch die Heberinge 326 und Fadenführerschnüre 320 übertragene Bewegung hat die Wirkung, die in ihrer gewöhnlichen Stellung
verbleibenden Fadenführer etwa um einen halben Zoll über die Greiflage zu bringen, während die
übrigen Fadenführer durch das Hebebrett-388 in eine solche Lage mittels der Antriebsdaumenscheibe
228 gehoben werden. Die Enden der Florfaden werden auf diese Weise zwischen die Zangenbacken sicher eingeführt. Diese Aufwärtsbewegung
braucht nicht durch die Stange 324 und die Gelenkstange 245 auf den Schwingrahmen
239 übertragen zu werden. In den Lappen 329 sind daher Schlitze 328 zur Gestattung
eines gewissen Spiels vorgesehen (Abb. 28). Die beschriebene Einstellung der Fadenführer
erfolgt also unter allen Umständen unabhängig davon, ob das Hebebrett einen Anschlag 387
der Korden erfaßt oder nicht. Jede Korde 369 arbeitet mit einer besonderen Jacquardnadel 389
in der bei Jacquardarbeiten üblichen Weise zusammen. Die Jacquardvorrichtung weist jedoch
neue Einzelheiten der Rahmenbewegung auf, mit Hilfe deren der halbe Zoll zusätzlicher Hubbewegung
den Fadenführern zu dem Zweck erteilt wird, die Enden der zugereichten Florfaden
mit Sicherheit zwischen die Zangenbacken einzutragen. Die Besonderheit, daß die Fadenführer
eine Ruhestellung einnehmen, in welcher die Grundfarbenfäden ohne Mitwirkung des
Jacquards den Zangen zugeführt werden, wodurch, wie oben auseinandergesetzt ist, an Nadelarbeit,
Kosten der Zurichtung der Karten und Abnutzung der Karten gespart wird, ist auch
ein Merkmal des Erfindungsgegenstandes.
Je nach der Anzahl der verwendeten Schäfte ist die Anordnung der Ketten verschieden. Eine
Anordnung ist in Abb. 2 und 3 und eine zweite in Abb. 32 und 33 gezeigt. Ein Schnitt des mit
der Einrichtung nach Abb. 2 und 3 erzeugten Gewebes ist in Abb. 31 und 31 a gezeigt, während
in Abb. 34 ein Schnitt des Gewebes dargestellt ist, das mittels der Fünfschäfteanordnung nach
Abb. 32 und 33 hergestellt ist. Bei der Dreischäfteanordnung
wird eine Füllkette zwischen den paarweise vorhandenen hinteren Schußfäden 122 und vorderen Schußfäden 125 angewendet,
wobei die hinteren und vorderen Kettenfäden eine Bindekette bilden, bei der eine Schleife
immer zwei doppelte Vorderschüsse und einen doppelten hinteren Schuß einschließt, während
der Einschlag der Polnoppen auf der Rückseite des Gewebes zwischen den Paaren der hinteren
Schußfäden sichtbar ist. Es sei bemerkt, daß die hinteren Schüsse in der Mitte zwischen den
Doppelfaden der beiden vorderen Schüsse liegen, wobei der Einschlag der Noppen zwischen den
Paaren der hinteren Schüsse eingeschaltet ist und auf der Rückseite der Ware freiliegt. Bei
dem Fünfschäftegewebe liegen die hinteren Schüsse paarweise unmittelbar hinter den Paaren
der vorderen Schüsse, während zusätzliche Paare von vorderen Schüssen zwischen jenen
vorderen Schüssen angeordnet sind, gegen deren Rückseite die hinteren Schüsse anliegen. Eine
Füllkette 406 liegt zwischen den Reihen von vorderen und hinteren Schüssen, während die
Ketten abwechseln und gekreuzte Ketten bilden. Eine Kette läuft dabei über und unter aufeinanderfolgende
Paare von vorderen Schüssen und die andere Kette über ein Paar vorderer Schußfäden,
alsdann unter ein Paar hinterer Schuß-
fäden, hierauf über ein Paar vorderer Schußfäden, wieder unter ein Paar hinterer Schußfäden
usf., so daß jedes Paar vorderer Schußfäden in eine Kette eingebunden ist, während die
hinteren Schußfäden mit den vorderen durch eine Kette vereinigt sind, die die Einschläge der
Noppen zwischen den Paaren der hinteren Schußfäden und den Paaren der vorderen Schußfäden
einbindet, so daß hierdurch die Einschläge der
ίο Noppen auf der Rückseite des Gewebes verdeckt
liegen und auf der Rückseite des Gewebes zwischen je einem Paar eingebundener hinterer
Schußfäden Zwischenräume gelassen sind. Dadurch entsteht ein geripptes Aussehen der Rückseite
des Gewebes in dem Fall der Webart nach Abb. 34, die mit den fünf Schäften ausgeführt
wird, während in dem Falle der mit drei Schäften ausgeführten Webart nach Abb. 31 die zwischen
den vorderen und den hinteren Schüssen in Abb. 34 erscheinenden Zwischenräume 405 von
den Knien der Noppen ausgefüllt werden, was der Rückseite des Stoffes ein volleres Aussehen
gibt. Um die Arbeit der Fünfschäftevorrichtung zu ermöglichen und der verschiedenen Länge der
auf der Oberseite des Gewebes liegenden Ketten 408 und der auf die obere und untere Seite verlaufenden
Ketten 410 Rechnung zu tragen, müssen diese Ketten von besonderen Bäumen
abgezogen werden, und dies schon deshalb, weil
30. die Länge der die äußeren und inneren Schüsse einbindenden Kette 410 beträchtlich größer ist
als die Länge der Vorderschußbindekette 408. 407 ist der Baum, der die die inneren Schüsse
einbindenden Kettenfäden 408 trägt, und auf den Baum 40g sind die um die äußeren und
inneren Schüsse laufenden Kettenfäden 410 gewickelt.
Die fünf Schäfte sind mit 411, 412, 413,
414 bzw. 415 bezeichnet. Der zweite (412) und
der fünfte (415) Schaft werden durch Lenker 88 und 89 angetrieben, die den bereits mit Bezug
auf die Schäfteanordnung nach Abb. 2 und 3 beschriebenen Lenkern entsprechen. Die zusätzlichen
Schäfte, nämlich der dritte und vierte der Reihe, mit 413 und 414 bezeichnet, werden
durch Verbindungen mit totem Gang vom zweiten Schaft 412 und vom fünften Schaft 415
bewegt. Die Antriebsvorrichtung mit totem Gang besteht aus Stiften und Schlitzplatten 416,
die in beiden Richtungen ein gewisses Maß von Bewegung der antreibenden Schäfte zulassen,
bevor von ihnen die Bewegung auf die Schäfte 413 und 414 übertragen wird. Die Führung und
Kreuzung der Kettenfäden zur Bildung der in Abb. 34 gezeigten Gewebekette läßt sich erkennen,
wenn man den Lauf der Kettenfäden an Hand der Abb. 32 und 33 verfolgt.
Die Bäume 55 und 407 sind mit Bremsbändern ausgestattet, die dem Band 58 in Abb. 2 gleichen,
und die von ihnen ausgehenden Kettenfäden werden durch die Wirkung der Bremsbänder
gespannt gehalten. Der Baum 409 wird durch ein Schneckengetriebe, das dem in Abb. 2 gezeigten
Schneckengetriebe 65, 66 gleicht, gedreht.
Anstatt eine Reihe von Mehrfachfadenführern,
die von einer Jacquardeinrichtung beeinflußt werden, anzuwenden, kann das bekannte Verfahren
der Zuführung der Wollenfäden benutzt werden, um das Muster zu bilden. Das Verfahren
besteht darin, daß eine Reihe von Spulen benutzt wird, von denen jede mit Florfaden in
dem Muster entsprechend gewählter Anordnung bewickelt ist. In diesem Falle ist der Jacquard
entbehrlich, und die Noppen werden dadurch zugeführt, daß sie nacheinander durch die
Zangen von den verschiedenen Spulen übernommen werden. Dieses System eignet sich in
solchen Fällen, in denen der Webstuhl beträchtliche Mengen von Ware desselben Musters liefern
soll, und ist für eine unbegrenzte Anzahl von Spulen brauchbar und bietet so unbeschränkt
die Möglichkeit, ein Muster unabhängig von der Entfernung zwischen den Wiederholungsstellen
des Musters oder von der Anzahl der in dem Muster vorkommenden Farben zu bilden.
Claims (13)
- Patent-Ansprüche:r. Verfahren zur Herstellung von Doppelsamtgeweben, dadurch gekennzeichnet, daß die Florfäden durch die senkrecht verlaufenden Webketten hindurchgezogen, abgeschnitten und die beiderseits des Doppelgewebes herausragenden Enden der Fadenstücke nach dem Eintragen von Grund-Schüssen in Schleifenform und deren Abbinden durch Randfäden über diese Schußfäden hinweg zwischen den Kettenfäden hindurch gegeneinander gebogen werden, worauf weitere Schußfäden eingetragen und eingebunden werden und zuletzt die Florfaden in der Mitte zwischen beiden Geweben durchschnitten werden.
- 2. Webstuhl zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Eintragen der Grundschüsse durch zwei Gruppen von Eintragnadeln (141, 142 bzw. 145, 146) erfolgt, die unabhängig voneinander verschoben werden können, und daß abwechselnd einmal die die inneren Grundschüsse eintragenden Nadeln (141, 142) allein und das andere Mal diese Nadeln gemeinsam mit den Nadeln der äußeren Grundschüsse bewegt werden.
- 3. Webstuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Eintragnadeln tragenden Schlitten mit Vorsprüngen (151, 152) versehen sind, die bei der Verschiebung der Schlitten gegen Klinken oder Winkelhebel (193, 203 und 204) anstoßen und dadurch die Einstellung und Auslösung der die zum Abbinden der Schüsse dienenden Rand-
- fäden führenden Kantenschiffchen und das Anschlagen dieser Randfäden veranlassen. 4. Webstuhl nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kantenschiffchen (191) in senkrechten Führungen beweglich sind und die freien Enden der Nadeln quer durch die Bahnen dieser Schiffchen bewegt werden, worauf die Schiffchen verschoben und durch die Schleifen der Schüsse hindurchgeführt werden, während bei der Rückkehrbewegung der Nadeln die vorher in eine Sperrlage gebrachten Schiffchen wieder ausgelöst werden und in ihre Ruhestellung zurückfallen.
- 5. Webstuhl nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelgewebe zwischen zwei Leisten (164, 165) senkrecht hindurchgeführt wird, auf denen die abgeschnittenen Florfadenstücke während des Einbindens gehalten werden, während das Gegeneinanderbiegen der Enden der Fadenstücke durch über die oberen Kanten der Leisten greifende gezahnte Einschläger (278) bewirkt wird.
- 6. Webstuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Florfadenstücke tragenden Leisten (164, 165) gleichzeitig die Ketten der beiden Gewebe in bestimmtem Abstande voneinander führen und dadurch die Länge der Polnoppen bestimmen.
- 7. Webstuhl nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem feststehenden Messer (310) scherenartig zusammenwirkendes, in einer gekrümmten Bahn schwingendes Messer (300) zum Abschneiden der Florfadenstücke vorgesehen ist, das in der Ruhelage derart nach außen geschwungen ist, daß es die Arbeitsbewegung der Lade und des Rietes in senkrechter Richtung nicht hindert.
- 8. Webstuhl nach Anspruch 2, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Florfadenstücke tragenden Leisten (164, 165), die Mehrfarbenfadenführer (311), die die Florfäden zwischen den Ketten hindurchziehenden Zangen (287, 288) nebst ihrer Bewegungseinrichtung und das die Florfadenstücke abschneidende Messer (300) auf einem im Webstuhlrahmen unterhalb der auf und nieder beweglichen Lade schwingbar angeordneten Rahmen (239) angeordnet sind und durch diesen entsprechend der Ladenbewegung derart wegbewegt werden, daß das Rietblatt die Schußfäden genügend anzuschlagen vermag.
- 9. Webstuhl nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelware nach dem Eintragen der innerhalb des Scheitels der Polnoppen liegenden Grundschüsse und Kreuzen der Ketten schrittweise zwisehen den Abstandsleisten (164, 165) weitergezogen wird, so daß die Enden der Florfaden abgebogen werden, worauf sie durch die über die Ränder der Leisten und zwischen die Kettenfäden greifenden kammförmigen Einschläger (277, 278) völlig gegeneinander umgeschlagen werden.
- 10. Webstuhl nach Anspruch 1, 5, 8 und 9, gekennzeichnet durch gegenüber den zum Ergreifen der Florfäden durch die Ketten bewegten Zangen (287, 288) schwingbar aufgehängte sektorförmige Mehrfarbenfadenführer (311), die vor der Einstellung ihrer die betreffende Farbe führenden Mundstücke gegenüber den Zangen um eine gewisse Strecke über das geöffnete Zangenmaul hinaus gehoben und hierauf gesenkt werden, um die aus den Mundstücken (316') herausragenden Fadenenden (276) auf die nicht schwingbaren unteren Zangenbacken (288) zu legen.
- 11. Webstuhl nach Anspruch 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfarbenfadenführer in senkrechter Ebene schwingbar aufgehängt und an ihrem gekrümmten Umfang in Fächer (316') unterteilt sind, in denen die verschiedenfarbigen Florfaden durch Klemmfedern (317') gegen Zurückgleiten festgehalten werden.
- 12. Webstuhl nach Anspruch 1 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfarbenfadenführer mit der Jacquardeinrichtung derart verbunden sind, daß beim Einarbeiten der in dem obersten Mundstück der Fadenführer (311) enthaltenen Grundfarbenfäden die betreffenden Fadenführer durch die Jacquardbewegung nicht beeinflußt werden, sondern in ihrer gewöhnlichen Stellung verbleiben, in der das oberste Mundstück (316') gegenüber den Zangen eingestellt ist.
- 13. Webstuhl nach Anspruch i, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einarbeiten der Grundfarbenfäden die betreffenden Fadenführer (311) durch eine Bewegung des ganzen Jacquards um ein bestimmtes Maß gehoben und wieder fallen gelassen werden, um die Fadenenden in das Zangenmaul zu bringen, während diese zusätzliche Hebebewegung bei den für eine andere Farbe eingestellten Fadenführern gleichzeitig mit der Beeinflussung der betreffenden Korden erfolgt.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US336375A US1330917A (en) | 1919-11-07 | 1919-11-07 | Power-loom for weaving double pile or tufted carpets and other fabrics |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE400298C true DE400298C (de) | 1924-08-08 |
Family
ID=23315795
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES53596D Expired DE400298C (de) | 1919-11-07 | 1920-07-04 | Verfahren zur Herstellung von Doppelsamtgeweben |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1330917A (de) |
DE (1) | DE400298C (de) |
-
1919
- 1919-11-07 US US336375A patent/US1330917A/en not_active Expired - Lifetime
-
1920
- 1920-07-04 DE DES53596D patent/DE400298C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1330917A (en) | 1920-02-17 |
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