DE118782C - - Google Patents

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DE118782C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
    • D03D39/02Axminster looms, i.e. wherein pile tufts are inserted during weaving

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
auf mechanischem Wege.
Die unter dem Namen Smyrnateppiche bekannten geknüpften Teppiche sind grobe, langflorige Teppiche mit geringer. Knotenzahl (20 000 bis 40 000 Knoten auf 1 m2) und dementsprechend roher Abgrenzung des Musters, während sich die Perserteppiche durch Feinheit, kurzen Flor, hohe Knotenzahl (bis über 500 000 Knoten auf 1 m2) und bis in die feinsten Einzelheiten durchgebildete
Ausschmückungen auszeichnen.
Die geknüpften Perserteppiche werden ebenso wie die-«geknüpften Smyrnateppiche durch Handarbeit in der Weise hergestellt, dafs die' Figur- oder Florfaden in der Richtung des Schusses des Grundgewebes von Hand um die Kettenfäden geschlungen und an diese geknüpft werden. Hierbei werden die Florfaden entweder um eine Nadel geschlungen und Noppen gebildet, die dann beim Heraus-, ziehen der Nadel aufgeschnitten werden, oder es werden zum Knüpfen Fadenstückchen von etwa 40 mm Länge verwendet, wodurch das Arbeiten mit der Nadel und Aufschneiden der Noppen entfällt. Nachdem eine Reihe auf die geschilderte Weise geknüpft wurde, wird der,, sogen. GrCrn4.schuis eingetragen, der die einzelnen Florfäcten.; festhält und dem Teppich die eigentlicheFestigkeit verleiht.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den groben, langflorigen Smyrnateppichen und den feinen kurzflorigen Perserteppichen besteht irr; der Schlingung des Knotens. Bei dem Smyrnakiioten werden die Wollstückchen in der' Weise um die Kette geschlungen, dafs beide 'Enden des Knüpf Stückchens zwischen dem Knüpffadenpaar hindurch an die Oberfläche des Teppichs treten (s. Fig. A der beiliegenden Zeichnungen), wodurch eine ungleiche Vertheilung des Flors entsteht, indem zwischen zwei Kettenfäden der Flor beider Enden, zwischen den Kettenfäden zweier Knüpffädenpaare aber kein Flor an die Oberfläche tritt. Würde nun ein Teppich mit solchen Knoten sehr kurz geschoren werden, so würden Rippen entstehen, weil der Flor die Abstände zwischen den einzelnen Knoten nicht bedecken kann.
Anders verhält es sich bei dem Knoten der feinen Perserteppiche. Bei diesen tritt, wie aus Fig. B ersichtlich, zwischen jedem Kettenfaden ein Florende nach oben, so dafs eine vollkommen gleiche Vertheilung des Flors an der Oberfläche des Teppichs stattfindet. Die' derart erzeugten Knüpfteppiche sind naturgemäfs wegen der langwierigen und mühsamen Handarbeit kostspielig und erfordern einen bedeutenden Verbrauch an Wolle.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren und Vorrichtungen, um feine Perserteppiche auf mechanischem Wege bei vollständig genauer Nachahmung der Handarbeit und Anwendung der für feine Perserteppiche eigentümlichen Knoten herzustellen und dadurch eine bedeutend schnellere und billigere Erzeugung dieser feinen Teppiche zu ermöglichen. Nach diesem Verfahren kann jedes beliebige Muster ohne Beschränkung in der
Anzahl der Farben und mit geringerem Verbrauch an Wolle, als bei von Hand geknüpften Teppichen, hergestellt werden.
Das Verfahren besteht im Wesentlichen darin, dais aus Bändern, auf welchen die zur Knüpfung verwendeten Fadenstückchen in der dem herzustellenden Muster entsprechenden Farbenreihenfolge aufgereiht sind, die Fadenstückchen auf mechanischem Wege durch einen aus Zangen bestehenden Zuführapparat der Reihe nach herausgezogen und einer Anzahl Knüpfzangen zugeführt werden, welch letztere das zu knüpfende Fadenstückchen im Bogen um den einen Kettenfaden des Knüpffadenpaares herumlegen, und dieses Fadenstückchen sodann um diesen. Kettenfaden in Form einer Schlinge verdrehen, worauf durch die Knüpfzangen der hinter den gekreuzten Schlingenenden befindliche zweite Knüpffaden nachgelassen und so der Perserknoten vervollständigt wird.
Die Knüpfzangen sind auf einem heb- und senkbaren Träger angeordnet,, durch dessen Senkung die fertigen Knoten an die fertige Waare angeschoben werden.
Durch wiederholtes Arbeiten der jedesmal auf das folgende Kettenfadenpaar eingestellten Vorrichtung werden in gleicher Weise sämmt-Jiche Kettenfadenpaare mit Knoten versehen, gleichzeitig aber auch die Eckleisten hergestellt, zu welchem Zwecke eine kleine zur Fachbildung dienende Schaftmaschine und auf jeder Stuhlseite ein Broschirschützen vorhanden ist. Auf beiliegenden Zeichnungen ist ein zur Ausführung des geschilderten Verfahrens eingerichteter Knüpfstuhl dargestellt, und zwar ist: Fig", ι eine theilweise im Schnitt dargestellte rechtsseitige Endansicht des Knüpfstuhles. Fig. 2 ist ein hinter dem rechtsseitigen Ständer des Knüpfstuhles geführter senkrechter Querschnitt, wobei einzelne Theile weggebrochen sind, um die dahinter liegenden Theile sichtbar zu machen, und ferner einige vor der Schnittebene liegende Theile gestrichelt eingezeichnet worden sind. . Fig. 3 zeigt einzelne Theile der in Fig. 2 dargestellten Hebeleinrichtungen in einer zweiten Stellung im gröfseren Maisstabe. Fig. 4 ist ein nach der Linie A-B in Fig. 1 geführter senkrechter Längsschnitt durch den rechtsseitigen Theil des Knüpfstuhles. Fig. 5 ist ein nach der Linie C-D in Fig. 1 geführter senkrechter Längsschnitt durch den rechtsseitigen Theil des Knüpfstuhles, wobei im oberen Theile die Kammlade der Deutlichkeit halber fortgelassen ist. Fig. 6 ist eine Vorderansicht des rechtsseitigen Knüpfstuhltheiles, wobei einzelne in den früheren Figuren dargestellte Theile der Deutlichkeit halber fortgelassen sind und der untere Theil des Knüpfstuhles im senkrechten Längsschnitt nach der Linie E-F- in Fig. 2 gezeichnet ist. Fig. 7 zeigt in schaubildlicher Darstellung einen Theil der in Fig. 6 ersichtlichen Fadenführereinrichtung. Fig. 8 ist ein nach der Linie I-K in Fig. 1 geführter Horizontalschnitt. Fig. 9 ist ein nach der Linie L-M (Fig. 1) geführter Horizontalschnitt durch den Knüpfstuhl, wobei alle in Fig. 8 gezeich- , neten wirksamen Theile fortgelassen sind. Fig'. 10 zeigt einen Theil der Fig. 1 in gröfserem Maisstabe.
. Die Fig. 11 und 12 zeigen im Querschnitt und in der Vorderansicht den gesammte'n Zuführapparat für die zum Knüpfen dienenden Fadenstückchen. Fig. 13 zeigt den Obertheil des Trägers mit einer Knüpfzange in der Seitenansicht und theilweise im Schnitt. Die Fig. 14 und 15 zeigen den äufseren Knüpfzangentheil (Cylinder) in zwei verschiedenen Seitenansichten und zum Theil im Längsschnitt. Fig. 16 zeigt den innern Knüpfzangentheil (Kolben) in der Längsansicht. Die Fig. 17 bis 22 zeigen die Zuführzangen, die Knüpfzangen und ein Knüpffadenpäar in sechs verschiedenen Stellungen, aus welchen die Arbeitsweise des Knüpfstuhles zu ersehen ist. Die Fig. 23 bis 27 zeigen die den Fig. 17 bis 21 entsprechenden Vorderansichten. Die Fig. 28, 29, 30 und 31 zeigen die in den bezüglichen Stellungen (Fig. 19, 20, 21 und 22) befindlichen Knüpfzangen in gröfserem Mafsstabe. Fig. 32 zeigt einen fertigen Knoten und Fig. 33 einen Querschnitt durch einen fertig geknüpften Perserteppich.
Der Knüpfstuhl besitzt eine Anzahl von cylinderförmigen Knüpfzangen, welche aus zwei in einander geschobenen Theilen 1 und 2 bestehen (Fig. 14 bis 16), von denen der äufsere Zangentheil 1 durch eine vorn offene Hülse oder einen Cylinder gebildet wird, während der innere Zangentheil 2 aus einem Kolben besteht. Beide Zangentheile sind . geschlitzt, und zwar derart, dafs der Schlitz anfangs (bei 3 bezw. 4) axial, in weiterem Verlauf (bei 5 bezw. 6) um i8o° schraubenförmig gewunden und zum Schlufs (bei 7 bezw. 8) wieder wie anfangs, und zwar im Kolben nur ein kurzes Stück, im Cylinder dagegen noch ein weiteres Stück axial fortgeführt ist. Der Kolben ist in dem Cylinder derart eingeschlossen, dafs ersterer wohl axial hin- und hergeschoben, jedoch mit Bezug auf den Cylinder nicht gedreht werden kann. Der Cylinder besitzt aufser dem beschriebenen Schlitz (3, 5, 7) noch zwei seitliche diametral gegenüberstehende Durchbrechungen 9 und 10 (Fig. 14). Die so eingerichteten Knüpfzangen sind in einem Ständer 11 drehbar gelagert (Fig. 13) und jeder Cylinder 1 ist mit einem Zahnrädchen 12 versehen. Sämmtliche Zahnrädchen greifen in eine gemeinsame, der Breite des Stuhles nach angeordnete Zahnstange 13 eiii
(Fig. S), durch deren Verschiebung sämmtliche Rädchen und mithin auch die Zangen i, 2 (um i8o°) gedreht werden können. Die rückwärtigen A^erlängerungen 14 der Kolben sind in einem nach vorn und rückwärts beweglichen Schlitten 15 gelagert, durch dessen Verschiebung sämmtliche Kolben in den Cylindern axial verschoben werden können, ohne die Drehung der ganzen Zange 1 und 2 (Cylinder sammt Kolben) zu hindern. Der Träger 11 sitzt, wie aus den Fig. 1, 2 und 18 ersichtlich, in einer gebräuchlichen Schwalbenschwanzführung des auf- und abgehenden Wagens 16, und kann innerhalb der genannten Führung seitlich oder in der Breitenrichtung des Stuhles hin- und hergeschoben werden.
Die Bewegung der Zahnstange 13 zwecks Drehung der Knüpfzangen 1, 2 erfolgt in der Richtung des in Fig. 9 eingezeichneten Pfeiles von der Hauptwelle 17 aus, und zwar durch das Excenter 18 (Fig. 1, 2, 6 und 8), Hebel 19, Zugstange 20, die Kette 21, die senkrechte Welle 22 und Kette 23, welch letztere unmittelbar an der Zahnstange 13 angreift (Fig. 9). Die Zurückbewegung der Zahnstange wird durch eine Feder 24 (Fig. 5) bewirkt.
Die Hin- und Herbewegung der Kolben 2 (Oeffnen und Schliefsen der Knüpfzange) geschieht in folgender Weise: Der Schlitten 15 ist auf dem Träger 11 verschiebbar aufgesetzt und trägt, wie aus Fig. 18 ersichtlich, an seiner Unterseite mehrere kurze Zahnstangen 25, in welche die auf der Welle 26 aufgekeilten Zahnbögen 27 eingreifen. Die Welle 26 ist eben- ■ falls auf dem Träger 11 gelagert (Fig. 6), und wird durch eine Feder 28, welche an einem an der Welle 26 befestigten biegsamen Band 29 angreift, in der Richtung des Pfeiles Fig. τ 8 derart gedreht, dafs die Knüpf zangen leicht geschlossen gehalten werden, indem das kegelförmige Vorderende des Kolbens 2 an das hohlkegelförmige Ende der Cylinderhöh- !ung mit mäfsigem Druck angeprefst wird.
Das Einführen der Wollstückchen in die Knüpfzangen wird durch die Zuführvorrichtung bewirkt, welche aus ebenso vielen Zuführzangen 30 besteht, als Knüpf zangen vorhanden sind. Die Zuführzangen, welche durch Federn 31 (Fig. 11) geschlossen gehalten werden, sind auf einer über die Arbeitsbreite des Stuhles reichenden Schiene 32 angeordnet (Fig. 12), welche an den Enden durch gekrümmte Arme 33 (Fig. 10) gehalten werden. Jeder der Arme 33 sitzt auf einer kurzen Welle 34, welche durch Kettenräder 35 und Ketten 36 von der über die ganze Arbeitsbreite reichenden Welle 37 angetrieben wird. Diese Welle erhält ihre' Bewegung durch die Kurbel 38, Zugstange 39, Rollenhebel 40 und Excenter 41 von der Hauptwelle 17 (Fig. 1 und 1S).
Werden die Zangen 30 um die Welle 34 nach abwärts geschwenkt, so dringen die die Fadenstückchen haltenden Zangenenden in die zugehörigen, in der oberen Grenzstellung befindlichen Knüpfzangen ein. Dadurch aber, dafs der Schlitz im Knüpfzangenkolben 2 schmäler ist, als der Schlitz im Cylinder bezw. als die Breite der Zuführzarige (s. Fig. 15 und 16), kann letztere wohl in den Cylinder 1 der Knüpf zange, jedoch nicht in den Kolbenschlitz eindringen, sondern stöfst an das Kolbenende und schiebt den Kolben nach rückwärts, wobei der Schlitten 15 ebenfalls nach rückwärts ber wegt und die Feder 28 schwach gespannt wird (Fig. 18). Sobald die Zuführzange die Knüpfzange wieder verläfst, schiebt sich der Kolben durch Federkraft wieder vor und klemmt das mit seinen Enden durch die Durchbrechungen9 und το dringende Fadenstückchen fest.
Um ein Herausreifsen der Wollstückchen bei dem später erfolgenden Abwärtsgange des Wagens 16 zu vermeiden, erhält' der Kolben noch einen weiteren Druck nach vorn durch nachstehend beschriebene Einrichtung.
Auf der Welle 37 sitzt, wie aus Fig. 2 und 10 ersichtlich, ein gekrümmter Arm 42, welcher eine Stofsklinke 43 trägt, die durch eine Feder 44 in einer bestimmten Stellung gehalten wird. Da auch die. Zuführzange, wie beschrieben, ihre Bewegung von der Welle 37 erhält, so wird gleichzeitig mit der Zuführung der Fadenstückchen auch die Stofsklinke 43 nach rückwärts bewegt, \vobei dieselbe den an einem Vorsprung 45 (Fig. 2 und 4) des Stuhlgestelles drehbar befestigten dreiarmigen Hebel 46, 47, 48 bezw. den Arm 46 desselben mitnimmt und die an 47 angreifende Feder. 49 (Fig. 2) spannt. Der Arm 42 besitzt an dem äufseren, gekrümmten Rand einen aufgeschraubten Vorsprung" 50, welcher eine zweite Klinke 51 so lange aufgehoben hält, bis die Feder 49 nahezu vollständig gespannt ist. Bevor jedoch die vollständige Spannung erfolgt, wird die Klinke 51 von dem Vorsprung 50 freigegeben, fällt nach abwärts und hält nach vollständiger Spannung der Feder 49 den Hebelarm 46 fest, wie dies durch gestrichelte Linien in Fig. 10 angedeutet ist. Während sich der Arm 42 mit der Stofsklinke wieder zurückbewegt, werden gleichzeitig auch die Knüpfzangen geschlossen, da die Zufuhrr zangen die Knüpfzangen verlassen haben und die Kolben, dem Zuge der Feder 28 folgend, sich nach vorn bewegen können. In diesem Augenblick ist aber auch der Vorsprung 50 bei der Rückdrehung des Armes 42 in den Bereich der Klinke' 51 gekommen, hat diese ausgelöst . und der dreiarmige Hebel 46, 47, 48 wird von der Feder 49 in der Richtung des in Fig. 2 eingezeichneten Pfeiles verschwenkt. Bei dieser Bewegung stöfst1 der am' Ende des
Armes 48 befindliche excentrische Kopf auf die mit der Welle 26 (Fig. 2, 3 und 18) fest verbundene Kiirbel 52, wodurch die Welle 26 gedreht, der Schlitten 15 nach vorn bewegt und demgemäis ein festes Schliefsen der Knüpfzangen bewirkt wird, wobei die Federn 53 (Fig. 13 und 18) auf den rückwärtigen Kolbenverlängerungen 14 zusammengedrückt werden.
Um jedoch das feste Schliefsen der Knüpfzangen auch beim Anschieben der fertigen Knoten an die Waare aufrecht zu erhalten, wird die Kurbel 52, welche sich sonst beim Abwärtsgange des Wagens von dem Arme 48 abheben und daher zurückbewegen würde, durch eine Nase 54 des am Support schwenkbar befestigten Klinkenhebels 55 am Zurückschwenken gehindert, wie dies die Fig. 3 zeigt. Klinkenhebel 55 greift mit einem Bolzen in die am dreiarmigen Hebel 46, 47, 48 hängende Schlitzschiene 56, welcher Bolzen sich beim Abwärtsgange des Wagens 16 in dem Schlitz der Schiene 56 nach abwärts schiebt. Kurz, ehe der fertige Knoten an die Waare angeschoben ist, wird der Bolzen des Klinkenhebels 55 durch das Unterende des Schlitzes in der Schiene 56 zurückgehalten, wodurch der Klinkenhebel 55 nach aufwärts verschwenkt wird und dessen Nase 54 den Kurbelarm 5.2 freigiebt, in welchem Augenblick der Knoten ganz an die Waare' angeschoben ist.
Die Auf- und Abbewegung des Wagens 16 erfolgt von der Hauptwelle 17 aus, und zwar durch das Excenter 57 (Fig. 1,4 und 8), Rollenhebel 58, Zugstange 59 mit Kette 60, die auf der Welle 61 sitzenden Kettenrollen 62 und Kette 63.
Das Oeffnen der Zuführzangen erfolgt durch die Daumenwelle 64 (Fig. 2 und 10), auf welche eine Feder 65 einwirkt, die das Bestreben hat, die Welle in der Richtung des in Fig. 10 eingezeichneten Pfeiles zu drehen. Die. nach rückwärts reichenden Arme der beweglichen Zangenbacken stofsen beim Rückwärtsgang an den Daumen der Welle 64, drehen diese Welle entgegen der Federwirkung so weit, bis diese Arme über die Nase hinweggleiten, und letztere unter dem Einflufs der Feder 65 wieder nach vorn schnellt. Beim Vorwärtsgange gehen die genannten Arme über die Daumenwelle hinweg, die Zuführzangen werden hierdurch geöffnet und so lange offen gehalten, bis die Arme über die Nase ganz hinweggegangen sind, worauf die Zangen durch die Federn 31 wieder geschlossen werden.
Die' Bänder 66 (Fig. 1 und 11), welche die zu verknüpfenden Fadenstückchen enthalten, sind auf Rollen 67 aufgewickelt, welche auf eine ■ von den Hebeln 68 getragene Welle 69 aufgeschoben sind. Auf der über die Stuhlbreite reichenden Drehwelle' der Hebel 68 sind zwei nach abwärts reichende Arme 70 aufgekeilt, welche nahe1 ihren Unterenden Schlitze besitzen, in welchen eine Schiene 71 in der Breitenrichtung des Stuhles verschiebbar gelagert ist. Auf dieser Schiene, welche, wie aus Fig. 6 ersichtlich, aus zwei mit einander verbundenen Stücken besteht, sind eine Anzahl Lagerarme 72 (Fig. 11 und 12) angeschraubt, von denen jeder je zwei kleine Schnurrollen 73 und zwei Winkelfühlhebel 74 trägt. Der kurze Arm dieser Hebel ist gegabelt, um den Durchtritt der die Fadenstückchen haltenden Längsfäden der Bänder zu ermöglichen, während der längere nach aufwärts reichende Arm an seinem Oberende einen verbreiterten Kopf besitzt, der sich, wie' die Fig. 1 und 11 zeigen, an die Schiene 71 anlehnt. Ueber den zweiarmigen Hebeln 74 sind zwei über die Stuhlbreite reichende, mit Zahnrädern versehene Walzen75 angeordnet (Fig. 1), welche in zwei auf der Welle 76 lose sitzenden Doppelhebeln 'jj gelagert sind. Die Welle 76 ist auf dem Hebelarm 70 gelagert, welcher beim Vorwärtsschwenken mittels einer an dem Ständer des Stuhles befestigten Schnur 78 ein Schaltwerk 79 antreibt, mittels dessen die beiden Walzen 75, deren Zahnräder mit einander im Eingriff stehen, derart ruckweise gedreht werden, dafs die über die' Rollen 73 und Walzen 75 geführten Musterbänder 66 um die Entfernung zweier Fadenstückchen weiter bewegt werden (Fig. 1).
Die nach Herausziehen der Fadenstückchen aus den Mustergewebebändern übrig bleibenden Längsfäden werden einer oberhalb der Walzen 75 angeordneten, auf den Armen 70 befestigten Spuleneinrichtung (Fig. 1 und 6) zugeführt, welche doppelt so viele Spulen 80 besitzt als Knüpf zangen vorhanden sind. Die Spulen stecken lose auf den Spindeln und werden durch Reibung mitgenommen. Der Antrieb der Spulen 80 erfolgt durch eine endlose Kette 81 von dem Kettenrad 82 aus, welches seine Drehung durch das Schaltrad 83 und durch die von einem Schalthebel getragene' Schaltklinke 84 erhält, welcher Schalthebel durch die Stange 85 mit dem Ständer des Knüpfstuhles derart verbunden ist, dafs beim Vorschwingen der Arme 70 die Schaltklinke das Kettenrad 82 dreht. Von der Kettenradwelle aus wird durch Räderübersetzung (siehe Fig. 6), Schnecke 86 und Schneckenrad 87 ein Excenter 88 gedreht, auf welchem die Rolle eines bei 89 drehbar befestigten Hebels 90 schleift, dessen längerer Arm eine Gabel 91 trägt, in welcher der aus einer Schiene bestehende Fadenführer 92 eingesetzt ist, wie Fig. 7 zeigt. Da drei solcher Fadenführer vorhanden sind, sind auch drei Gabelhebe'i 90,91 angeordnet, welche sich bei Drehung
des Excenters 88 gleichzeitig heben und senken. Der mittlere Fadenführer besorgt das Aufwickeln auf die beiden mittleren Reihen der Spulen (Fig. i), die beiden äufseren Fadenführer auf die äufseren Reihen der Spulen. Durch die Stange 92, Hebel 93 und Verbindungsstange 94 wird die Bewegung der rechtsseitigen Fadenführer auf die Fadenführer der linken Stuhlseite übertragen.
Die schwingende Bewegung der Arme 70 wird von deni auf der Welle 37 sitzenden Kettenrad 35 abgeleitet. Dieses Kettenrad trägt einen Zapfen 95 (Fig. 1, 5 und 10), der in den Schlitzhebel 96 eingreift und diesen in schwingende Bewegung versetzt. Diese Bewegung wird, wie aus Fig. 5 ersichtlich, durcll· die Welle 97, Hebel 98 und Zugstangen 99 (Fig. ι und 10) weiter auf die Arme 70"übertragen. In dem Stuhlgestell ist ferner ein doppelarmiger Hebel 100 drehbar gelagert, dessen längerer Vorderarm zwei Stufen (Fig. 10), und dessen kürzerer, rückwärtiger Arm einen Bolzen trägt, der sich an einen Vorsprung des auf der Welle 97 aufgekeilten Bogenstückes 101 anlehnt und somit in einer bestimmten Lage gehalten wird.
Ist nun der Arm 70 in der Rückschwingung begriffen, so wird er am Ende seiner Bewegung von der ersten Stufe 102 des Hebels 100 -aufgehalten, während die Zugstange 99 zufolge ihres Längsschlitzes die Rückwärtsbewegung noch fortsetzen kann, wobei auch das Bogenstück ιοί weiter verschwenkt wird, und mit seinem Vorsprung den Hebel 100 auslöst, wodurch die Arme 70 frei werden und durch ihr Eigengewicht nach rückwärts (nach rechts in Fig. 1) schwingen, bis sie durch die zweite Stufe 103 des Hebels 100 gehemmt werden (s. Stellung Fig. 1).
Um die Knüpfzangen, Zuführzangen und die Bänder immer den jeweilig zu knüpfenden, d. h. mit Knoten zu versehenden Kettenfadenpaaren gegenüber zu bringen, welche senkrecht neben einander angeordnet sind, müssen die genannten Theile in der Breitenrichtung des Stuhles hin und her verschiebbar sein. Diese seitliche Verschiebung erfolgt von der senkrechten Welle 104 aus und wird durch Kettenrad 105 und Ketten 106 (Fig. 5 und 8) auf den Träger 11, ferner durch die Kettenräder 107 und Ketten 108 (Fig. 5) auf das über die Stuhlbreite reichende, in den Ständern verschiebbar gelagerte Winkeleisen 109 und von diesem durch den Arm 110 auf die Schiene 71, an welche er sich anlehnt, übertragen, wodurch die seitliche Verschiebung der Musterbänder 66 bewirkt wird.
Die seitliche Verschiebung der Zuführzangen wird, wie aus Fig. 10 ersichtlich, durch das Winkeleisen 109 in der Weise bewirkt, dais je ein mit letzterem verbundener, die Welle 34 lose umfassender Arm 111 (Fig. 10) (auf jeder Stuhlseite) bei der Abschiebung des genannten Winkeleisens die Arme 33, die Schiene 32 und mithin die Zuführzangen seitlich verstellt.
Das Kettenrad 105 für die Trägerverschiebung ist nicht fest auf der Steuerwelle 104 aufgekeilt, sondern wird durch Gleitkeile mitgenommen, weil das Kettenrad mit dem Wagen 16 auf- und niedergeht.
Die Steuerwelle muis entsprechend der seitlichen Verschiebung des Zangenapparates und der Musterbänder eine Drehbewegung ausführen. Dies wird durch eine Umsteuerungsemrichtung bekannter Art herbeigeführt.
Wie eingangs erwähnt, werden die Fadenstückchen aus den Bändern 66 herausgezogen, wobei nach jedesmaligem Knüpfen eines Knotens die Zangen und Bänder 66 um die Entfernung der Knüpffadenpaare unter einander seitlich verschoben werden. Ist nun der letzte Knoten einer Reihe geknüpft, so dürfen die Zangen und Bänder noch nicht seitlich zurückgeschoben werden, da der erste Knoten der nächsten Reihe auf demselben Kettenfadenpaa;· wie der letzte Knoten der vorhergehenden Reihe zu knüpfen ist. Hat daher jede Knüpf zange ζ. B. acht Knoten zu knüpfen, so sind nur sieben Verschiebungen der genannten Theile (Zangen und Bänder) erforderlich, weil dieselben für den ersten Knoten der folgenden Reihe schon an der richtigen Stelle stehen.
Das Ausheben der Kettenfäden 112 zwecks Fachbildung erfolgt durch die Schäfte 113 (Fig. 2 und 4) mittelst Litzen, welche im rechten Winkel über die Stäbe 114 geführt sind und je einen Ketten- oder Knüpf faden 112 mit einem Auge erfassen. Um die waagrecht gegen die Kettenfäden hin geführten.Litzen in ihrer Lage zu halten und am Herabfallen zu verhindern, ist jede Litze mit ihrem Auge auf je eine Haltschnür 115 (Fig. 1 und 10) gehängt, welche auf den allen Haltschnüren gemeinsamen Stab 116 gebunden ist, wie dies die Fig. 10 und 17 zeigen.
Der Hub der Kettenfäden 112 ist verschieden grofs, und zwar werden dieselben beim Knüpfen weniger ausgehoben, um die fertigen an die Waare angeschobenen Knoten nicht zu lösen, während die Kettenfäden beim Eintragen der Grundschüsse mehr und zu einer Zeit ausgehoben werden, in der die Knüpfeinrichtungen und die Hauptwelle 17 still stehen. Die zwei Kettenfäden eines Knüpffadens werden, wie aus der später beschriebenen Arbeitsweise hervorgeht, nicht gleichzeitig ausgehoben, weshalb zwei in bekannter Weise eingerichtete Schaftmaschinen vorhanden sind, welche unabhängig von einander von der Hauptwelle bethätigt werden.
Das Ausheben der Kettenfäden zwecks Fachbildung für die Grundschüsse wird in bisher üblicher Weise bewirkt.
Die in den Knüpfzangen hinter einander liegenden Kettenfäden liegen im fertigen Gewebe neben einander, und zwar ist der erste, in die Zange eingelegte Kettenfaden im Gewebe der rechte, der zweit eingelegte der linke Kettenfaden eines Fadenpaares, wenn man das Gewebe auf seiner, dem Arbeiter zugekehrten Rückseite' betrachtet. Um die fertigen Knoten an das Gewebe heranzuziehen, wird der Wagen 16 mit dem Träger ii gesenkt, wobei zwischen Knoten und dazu gehörendem Kettenfadenpaar infolge der Spannung der Kette eine kleine Verschiebung stattfindet, so dafs, wenn die Knoten unten angekommen sind, die beiden Kettenfäden sich in der Mitte derselben befinden (Fig. 2.2). Die bereits mit Knoten versehenen Fadenpaare erhalten während des Knüpfens der nächsten Knoten keine Bewegung durch die Litzen mehr, infolge dessen werden sie auch nicht viel gelockert. Sind die Knüpfzangen mit den fertig geschlungenen Knoten an der bereits fertigen Waare angelangt, so werden die Knoten beim weiteren Abwärtsbewegen des Wagens fest angezogen, dann aber werden die Knüpfzangen sofort geöffnet und die Knoten freigegeben, worauf der Wagen noch ein weiteres Stück nach abwärts geht. Um beim Aufwärtsgange desselben das Anstreifen der Knüpfzangen an den fertigen Knoten, wodurch diese gelockert werden könnten, zu vermeiden, erhält der Breithalter 117 von der Hauptwelle aus eine kleine Bewegung nach aufsen (in Fig. 9 nach unten), wodurch die fertige Waare von dem Wagen ein wenig entfernt wird und dieser, ohne die Waare zu berühren, aufsteigen kann.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Knüpfstuhles ist folgende:
Jeder Kettenfaden eines jeden Bandes 66 ist durch den Schlitz je eines Fühlhebels 74, von hier über die kleinen Rollen 73 nach aufwärts über die Walzen 75, und weiter zu je einer ,Spule 80 geführt. Durch die vorhergegangene Bewegung der Hebelarme 70 nach aufsen wurden die Walzen 75, sowie die Spulvorrichtung weiter geschaltet und das letzte, unterste Wollstückchen eines jeden Bandes 66 an den unteren Arm der Fühlhebel 74 gedruckt (Fig. 11), wobei der zweite Hebelarm eines jeden Hebels 74 an das Band 66 geprefst wird und dieses festhält. Inzwischen sind die Zuführzangen 30 in ihrer höchsten Stellung angelangt, haben sich bei der beginnenden Rückbewegung durch die Einwirkung der Daumenwelle 64 geöffnet und je ein Wollstückchen er-■faf'st, worauf sie sich bei ihrem Weitergange in'der Pfeilrichtung (Fig. 17) schliefsen, die Wollstückchen aus den Bändern 66 herausziehen und diese den Knüpf zangen 1, 2 zuführen.
Der Wagen 16 ist inzwischen oben angelangt und bleibt stehen. Der eine Kettenfaden 112 eines jeden zu knüpfenden Fadenpaares ist von einem Schafte der ersten (linken) Schaftgruppe bis in den schraubenförmig gewundenen Theil S des Schlitzes der Knüpf.zaugen gezogen worden (Fig. 18), worauf diese um i8o° gedreht und der Kettenfaden durch den Gewindetheil 6 des Kolbenschlitzes ein weiteres Stück nach rückwärts gezogen wird (Fig. 19). Nun erfolgt das Einlegen des zweiten Kettenfadens der zu knüpfenden Paare von einem Schafte der zweiten (rechten) Schaftabtheilung aus in die Nuth der um i8o° verdrehten Knüpf zangen 1, 2.
Die Zuführzangen 30 mit den Wollstückchen sind inzwischen in die Knüpfzangen eingedrungen, drücken die Kolben 2 in den Knüpfzangeii nach rückwärts, wobei die Wollstückchen in die Knüpfzangen eingelegt werden-. Beim Eintreten in den Cylinder 1 der Knüpfzange wurden die Enden der Wollstückchen nach rückwärts gebogen, stellen sich jedoch sofort beim Weitergange der Zuführzange infolge der Durchbrechungen 9 und 10 im Cylinder wieder gerade, worauf die Zuführzangen ihren Rückweg beginnen und die Wollstückchen unter abermaligem Umbiegen, aber in der entgegengesetzten Richtung soweit zurückführen, bis diese von den nachfolgenden Kolben der Knüpfzange an die vorstehenden Wände des Cylinders gedrückt und festgehalten werden, wobei sie sich bei der weiteren Rückbewegung der Zuführzange, von der sie nur lose gehalten wurde, herausziehen (Fig. 20).
Zu gleicher Zeit erfolgte auch das feste Schliefsen der Kolben durch Nachschieben des Schlittens 15, wodurch die Wollstückchen noch fester gehalten werden, als dies beim einfachen Schliefsen des Kolbens der Fall ist.
Die Wollstückchen werden beim Herausziehen aus den Bändern nicht von den Spitzen der Zuführzangen, sondern weiter rückwärts von denselben erfafst, infolge dessen sie von den den Zuführzangen folgenden Kolben 2 der Knüpfzange nur an den Enden festgehalten werden, so dafs das mittlere Stück des Wollstückchens aus der Knüpfzange heraussteht und einen kleinen Bogen bildet (Fig. 29). Dieser Bogen ist nothwendig, um beim nachfolgenden Verdrehen der Wollstückchen um den einen Kettenfaden eine Schlinge bilden zu können. Sind die Wollstückchen von den Knüpfzangen festgehalten, so kehren die zweiten, später in die Knüpfzange gezogenen Kettenfäden eines jeden Knüpf paares, die Zange verlassend, wieder in ihre ursprüngliche Stellung zurück, werden aber in ihrer
weiteren Bewegung" von dem von der Knüpfzange festgehaltenen Wollstückchen behindert. Sobald die einen Kettenfäden die Knüpfzangen verlassen haben, werden letztere wieder um i8o° zurückgedreht, wodurch die von ihnen festgehaltenen Wollstückchen um die Kettenfäden, die die Knüpfzangen bereits verlassen haben, eine gekreuzte Schlinge bilden. Jetzt kehren auch die ersten Kettenfäden in ihre ursprüngliche Lage zurück und der Knoten ist so weit fertig, um an die fertige Waare herangezogen zu werden (Fig. 21).
Zu diesem Zwecke wird der ganze Wagen 16 mit dem Support 11 nach abwärts bewegt, nimmt dabei die fertigen Knoten mit und schiebt sie fest an die fertige Waare' an. Der Klinkenhebel 55 (Fig. 2 und 3), welcher die Kurbel 52 festhält, wodurch das Festhalten der Knoten durch die Knüpfzange bedingt ist, gleitet bei dieser Bewegung mit seinem Bolzen in der Schlitzstange 56 so lange frei nach abwärts, bis die Knoten an die Waare festgezogen sind; in diesem Augenblick ist der Bolzen des Klinkenhebels 55 am Ende' des Schlitzes angekommen, wodurch diese ausgelöst und die Kurbel 52 und die Knoten von der Knüpfzahge freigegeben werden.
Während der Wagen 16 noch ein weiteres Stück nach abwärts geht, bewegt sich der Breithalter 117 mit der fertigen Waare' nach aufsen und bleibt in dieser Stellung so lange stehen, bis der Wagen bei der nächsten Tour wieder nach aufwärts steigt und die Knüpfzaiigen an der fertigen Waare, ohne diese zu berühren, vorbeigegangen sind. Ist der letzte Knoten einer Reihe geknüpft, so wird der Stuhl selbstthätig abgestellt und der Wagen 16 bleibt in der tiefsten Stellung stehen (Fig. 17).
Während des Knüpfens einer Reihe Knoten durch die Knüpfzange werden gleichzeitig auch die Eckleistert des Teppichs gearbeitet. Die' Kettenfäden derselben werden von einer in üblicher Weise eingerichteten Schaftmaschine aus gehoben. Diese Arbeit wird von dem Webstuhl in dem Augenblick ausgeführt, in welchem die Zuführzange die Wollstückchen in die Knüpfzange einlegt.
Nachdem das Knüpfen einer Reihe vollendet ist, werden in üblicher Weise zwei Grund-Schüsse' eingetragen. Sind die beiden Grundschüsse eingetragen, so kann das Knüpfen der nächsten Reihe begonnen werden.
Auf die geschilderte Art und Weise wird abwechselnd geknüpft, und zwar jede Reihe von Knoten in entgegengesetzter Richtung und die Grundschüsse werden so lange eingetragen, bis der Teppich fertiggestellt ist.
Nach diesem, mit Hülfe der beschriebenen Stuhleinrichtungen ausgeführten Verfahren ist die zwanzigfache Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Leistung, welche bisher durch die Handarbeit erzielt wird, ermöglicht.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von geknüpften Perserteppichen auf mechanischem Wege, dadurch gekennzeichnet, dafs die zu verknüpfenden, in Form von Bändern in der dem herzustellenden Muster entsprechenden Farbenfolge an einander gereihten Fadenstückchen durch eine Zuführvorrichtung der Reihe nach in der Mitte erfafst, aus dem Bande herausgezogen und der Knüpfvorrichtung übergeben werden, welche die Fadenstückchen an zwei nahe den beiden Enden desselben liegenden Stellen erfafst und derart festhält, dais einer der beiden durch die Knüpfvorrichtung gehenden Kettenfäden, welche mit dem Knoten zu versehen sind, sich an das Fadenstückchen -anlegend dieses zwischen seinen Befestigungsstellen ausbiegt, worauf durch Verkreuzung der Fadenstückenden eine einfache Schlinge um diesen ersten Kettenfaden gebildet, sodann durch Nachlassen des zweiten, hinter den gekreuzten Enden befindlichen Kettenfadens letzterer in den durch die gekreuzten Enden gebildeten Winkel eingelegt wird, so dafs sich der eine Schenkel dieses Winkels Um den zweiten Kettenfaden ausbiegt, ■ während der erste Kettenfaden in der Schlinge festgezogen und demgemäfs der Knoten vollendet wird, der nunmehr an die fertige Waare angeschoben wird, wobei das Knüpfen jeder Knotenreihe in Gruppen derart erfolgt, dafs stets die gleichzahligen Knoten jeder Gruppe gleichzeitig geknüpft werden und nach Eintragen zweier Grundschüss.edie Knoten der nächstfolgenden Reihe in entgegengesetzter Richtung geknüpft werden.
2. Ein zur Ausführung des unter 1. genannten Verfahrens dienender Web- und Knüpfstuhl, gekennzeichnet durch eine Reihe von drehbaren, gemeinschaftlich heb- und senkbaren, sowie in der Breitenrichtung des Stuhles verschiebbaren Knüpfzangen (1 und 2), in Verbindung mit einer gleich grofsen Anzahl von Zuführzangen (30) für das zu knüpfende Material, von welchen die Knüpfzangen aus einer äufseren, vorn offenen, an zwei einander gegenüberliegenden Stellen durchbrochenen, cylindrischen Hülse' (1) und einem innerhalb derselben axial verschiebbaren, jedoch mit ihr gemeinschaftlich drehbaren Kolben (2) bestehen, welche beiden Theile in axialer Richtung derart geschlitzt sind, dafs der offene und daher das Einführen der
Knüpffäden in die Zange ermöglichende Schlitz (3,5,7 bezw. 4,6,8) anfangs (bei 3 bezw. 4) gerade, hierauf (bei 5 bezw. 6) schraubenförmig um i8o° gewunden, sodann (bei 7 bezw. 8) gerade, und zwar im Kolben nur ein kurzes Stück, im Cylinder dagegen noch ein weiteres Stück weitergeführt ist, während die Zuführzangen aus zwei scheerenartigen, in ihrer Schliefsstellung bei den Enden klaffenden Backen bestehen, welche die in den Musterbändern aufgereihten Wollstückchen in ihrer Mitte etwas entfernt von der Spitze der Zangenbacken erfassen, aus den Bändern herausziehen, schliefslich diese Wollstückchen, deren Enden senkrecht aus den Backen herausstehen, in die Höhlung der Knüpfzangen, dieselben hierbei durch Verstellen des Kolbens (2) öffnend, einführen, so dafs die beim Zurückweichen der Zufuhrzange sich wieder schlieisende Knüpfzange das Fadenstückchen, wie erforderlich, nahe den Enden festhält, während die Zuführzange leer zurückgeht.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
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