DE71502C - Verfahren und Maschine zur Herstellung vielfarbiger Florbänder - Google Patents

Verfahren und Maschine zur Herstellung vielfarbiger Florbänder

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DE71502C
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DENDAT71502D
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F. WATZLA-WIK in Berlin S.O., Skalitzerstr. 76
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    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04DTRIMMINGS; RIBBONS, TAPES OR BANDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D04D3/00Chenille trimmings

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Herstellung von Chenilleteppichen, Chenilleportieren, überhaupt von Chenillestoffen bedient man sich entweder der gewebten und geschnittenen Chenille oder auch der auf der Chenillemaschine verfertigten Chenille (Rundchenille). Die Art der Herstellung der Chenille durch Weben sowohl, als auch derjenigen durch die Chenillemaschine sind bekannt. Abweichend von diesen beiden Verfahren ist das die vorliegende Erfindung bildende Verfahren. Es besteht darin, dafs die den Flor ' bildenden Wollfäden a, Fig. 1, mit zwei starken Fäden b aus Jute oder dergleichen durch einen Nähfaden c unter Benutzung des einfachen Kettenstiches vernäht werden, und zwar jeder Faden a mittelst zweier Stiche, so dafs sämmtliche Florfäden α fest zwischen den beiden horizontal laufenden Fäden aufrechtstehend ein Band bilden, welches sowohl nach oben, als auch nach unten Flor aufweist. Dabei kann die Wahl der Farben der auf einander folgenden Florfaden ganz beliebig sein und die Anzahl der überhaupt benutzbaren Farben eine sehr hohe, wodurch die Musterung des Florbandes eine aufserordentlich reiche, sein kann. Treten die Fäden α nach oben und nach unten gleich weit heraus, so ist die Florhöhe zu beiden Seiten gleich hoch, doch kann man auf der einen Seite auch eine gröfsere Florhöhe geben als auf der anderen Seite und somit eine überaus grofse Mannigfaltigkeit in dem Florband er-'zielen. Die so hergestellten Florbänder ersetzen die gewebte Chenille und bilden beim Weben von Chenilleteppichen, Chenilleportieren u. dergl. den Schufs. Sie werden zu diesem Zwecke wie die bekannte, durch Weben und Schneiden gewonnene Chenille verwendet. Während jedoch bei Herstellung der letzteren Bindeschüsse nöthig sind, um ein Grundgewebe zu bilden, welches den Chenilleschufs trägt und abstützt, sind bei den oben geschilderten neuen Chenille- oder Florbändern die Bindeschüsse überflüssig, da die zu beiden Seiten liegenden starken Fäden b diese Binde- oder Grundschüsse ohne Weiteres bilden. Infolge dessen wird die Herstellung solcher Teppiche oder Stoffe wesentlich vereinfacht, indem in das geöffnete Fach nur die Chenilleschüsse eingetragen zu werden brauchen. Ein weiterer Vortheil ist der, dafs auf diese Weise fabricirte Stoffe auf beiden Seiten Flordecke erhalten, welche von verschiedener oder gleicher Höhe sein kann. Ferner ist bei den üblichen Chenilleschüssen infolge der Einbiegung der Florfäden im Gewebe eine absolut quadratische Vertheilung des Flors nicht erreichbar, während das bei den vorliegenden Florbändern wegen der senkrecht aufstrebenden Polfäden der Fall ist, welche hierdurch auch weniger .Material beanspruchen als die ersteren. Die Polfäden der neuen Florbänder sind endlich vollständig fest in denselben, was bei den bekannten nicht' zutrifft. Schneiden der Florbänder auf besonderen Maschinen oder Apparaten kommt hier in Wegfall, auch darf das aus ihnen verfertigte Gewebe gleich als fertig angesehen werden.
Durch Weglassung der starken Bindefäden b und einfaches Vernähen der Florfaden α unter sich mittelst des Nähfadens c, Fig. 2, und nachheriges Drehen der so gewonnenen Chenille etwa auf dem Seilerrad erhält man die zweite
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Art der Chenille, die gedrehte Chenille, welche gleichfalls zu Webzwecken, vorwiegend jedoch in der Passementerie benutzt wird. Auch für diese Chenilleart gilt das bezüglich der gröfseren Festigkeit- Gesagte.
Endlich kann man auch nur einen der starken Bindefäden b fortlassen, dagegen den anderen mit den Florfäden α vernähen, man erhält dann wieder Chenillebänder für Webzwecke.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, auf einander folgend Florfäden a, Fig. 3, von gröfserer Länge zwischen zwei Systeme von parallelen, in bestimmten Abständen von einander liegenden Fäden b b1 einzuschieben und diese Florfäden durch zwei Stiche so zu vernähen, dafs ein Band gebildet wird, dessen Breite die Länge der Polfäden ist, und über welches in der Längsrichtung ein oberes System von Bindefäden b b 1 und ein unteres System von Bindefäden b bl läuft, von denen je ein unten und ein oben befindlicher Faden b bezw. b1 mittelst Nähfaden c, und zwar unter Zuhülfenahme des Kettenstiches mit dem rechtwinklig dazu liegenden Polfaden a verbunden ist. Wird das Band nach der Linie X-X zwischen je zwei Bindefädenpaaren b bezw. bl zerschnitten, so entstehen ebenso viele schmale Florbänder, als Bindefädenpaare in Anwendung gebracht wurden.
Benutzt man nach Fig. 4 die starken Bindefäden b bl nur zur Führung und verfährt im übrigen genau so wie vorher, nur dafs man jetzt die Verbindungsnähte zwischen die Führungsfäden b b' verlegt, so erhält man die zur gedrehten Chenille dienenden Bänder. In ähnlicher Weise wird die mit einseitigen Bindefäden ausgestattete Chenille gewonnen.
Fig. 5 giebt .zunächst eine schematische Darstellung der Maschine, welche zur Ausübung des beschriebenen Verfahrens, also zur Herstellung der Florbänder, dient. Die Bindefäden b, welche in ein oberes und in ein unteres System geschieden sind, werden mit der erforderlichen Spannung durch Augen und über Leitwalzen geführt und mittelst der Walzen»» und η>λ in eine horizontale Ebene gebracht, so dafs sie einen Zwischenraum' zwischen sich belassen, welcher der Dicke der Florfaden a entspricht. In diesen Zwischenraum werden die auf .gleiche Länge abgeschnittenen Florfäden hineingeschoben. Zum Abschneiden und Einschieben dient ein Mechanismus, welcher den Anfang y des dargebotenen, von seiner Spule kommenden Florfadens a1 mittelst einer um Achse d rotirenden Zange Z erfafst. Diese zieht ihn bei der Rotation mit sich. Eine zweite gleichfalls um d rotirende Zange erfafst den Faden α al beim Vorübergang an der Stelle y, wenn er die gewünschte Länge beim Hervorziehen durch die erste Zange erhalten hat, und es schneidet eine unmittelbar hinter der zweiten Zange folgende Scheere den Faden ab. Die je nach der Länge des Florfadens gegen einander verstellbaren Zangen drehen sich continuirlich mit d und öffnen sich dann, wenn der in ihnen eingeklemmte Florfaden in eine dem zum Einschieben zwischen die Bindefäden b entsprechende Lage gekommen ist. In dem Moment, in welchem sich die beiden Zangen langsam öffnen, geht eine Klappe K schnell nieder und bringt den Polfaden α auf die Rostunterlage e. Da derselbe aber nicht genau zu liegen kommt, wie es die Herstellung des breiten Randes verlangt, so wird er noch durch eine Tastervorrichtung bei T so mit e seitlich verschoben, dafs seine Enden mit denen der bereits richtig zwischen die Bindefäden b eingeschobenen Polfäden α abschneiden. Erst dann wird er mittelst eines Vorschiebemechanismus V, nachdem sich Klappe K wieder gehoben hat? zwischen "die Walzen w wx und somit zwischen die Bindefäden b gebracht. Auf der festen Platte ρ wird alsdann das Ganze, d. h. das System der oberen und dasjenige der unteren Bindefäden b mit dem dazwischen befindlichen Polfaden weiter durch eine Zugvorrichtung, einen Waarenregulator R, der Herstellung der Waare entsprechend hervorgezogen. Das Vernähen der Polfäden a mit den Bindefäden b durch den Nähfaden c erfolgt mittelst der auf- und abwärts geführten Nähnadeln n, deren ebenso viele neben einander angeordnet sind, als Bindefäden b eines Systems vorhanden sind. Die oscillirenden Greifer g ergreifen die durch die Nadeln unterhalb ρ gebildeten Schleifen zum Zwecke der Bildung des Kettenstiches. Durch den bereits erwähnten Regulator R wird das fertige Band 5 über Walze w'2 dem Schneidapparat A zugeführt, welcher durch rotirende, mit scharfen Rändern versehene Scheiben die Florfäden zwischen den Bindefäden nach der Linie x-x, Fig. 3, aufschneidet, wodurch ebenso viele Florbänder entstehen, als Bindefäden oben oder unten verwendet wurden. Der Fäden a1, welche der rotirenden Zange Z mit ihren Anfängen y einzeln dargeboten werden, sind 40 vorhanden, so dafs ebenso viele verschiedene Farben zur Benutzung gelangen können.
Die Wahl der Farbe bestimmt eine Art Jacquard-Apparat 7, dessen Nadeln durch eine Musterkarte P beeinflufst werden, welche sich bei jeder Umdrehung von Achse d der Rotationszange und Scheere, also bei einer Polfadenabnahme und Einschiebung zwischen die Bindefäden b und bei zweimaliger Stichabgabe der Nähnadeln η durch einen Polfaden α um einen Patronenpunkt weiterbewegt, wenn nicht ein mit dem Jacquard-Apparat verbundener Repetirapparat zum Zwecke des Verweilens der dargebotenen Farbe eine Weiterbewegung der Musterkarte verhindert. Die
letztere wickelt sich von Walze w% ab und auf Walze #>4 auf, nach dort über Leitwalzen geführt.
Nachdem so die Wirkungsweise der ganzen Maschine in Rücksicht auf das auszuübende Verfahren erklärt worden ist, sollen nachfolgend unter Zuhülfenahme von Detailfiguren die vorerwähnten Hauptorgane beschrieben werden; das sind:
a)< die Rotationszangen Z und Scheere,
b) die Klappe K,
c) der Taster T,
d) der Vorschieber V,
e) der Nähapparat ng, ,
f) der Waarenregulator,
g) der Schneidapparat A und
h) der Jacquard- und Repetirapparat IN.
Die Rotationszangen und Scheere, die Klappe, der Taster und der Vorschieber gehören zusammen und gelten für sie die Fig. 16 bis 23.
a) Die Rotationszangen und Scheere. Fig. 6, 7 und 8 zeigen Querschnitte nach der Linie C-C, in Richtung des Pfeiles B in Fig. 5 gesehen.
Sie geben Stirnansichten auf die Rotationszange nebst Zubehör. Von der Antriebswelle f wird mittelst eines Zwischenrades die Welle d gedreht, welche die Rotationszangen trägt. Letztere sind in den Fig. 9 bis 14 in gröfserem Mafsstabe in verschiedenen Ansichten und einerseits im geöffneten, andererseits im geschlossenen Zustande dargestellt und bestehen aus einer Scheibe q, an welche zwei in einem Schlitz gegen einander verstellbare Schienen Q und Q1 angeschraubt sind. Diese tragen die beiden Zangen Z Zx, von denen die letztere die Scheere besitzt. An Schiene Q. sitzt fest der Bügel \, in ihm ist die mit einem unteren und oberen Finger ^2 und ^8 versehene Stange ^1 drehbar. Eine Feder ^4 hält die Stange ^1 so, dafs der untere Finger jr2 senkrecht zur Rotationsebene der Scheibe q steht. Weiter ist fest mit der Schiene Q verbunden das Eisen ^5 zur Aufnahme des Drehpunktes der Zange ^6 (Fig. 10, Seitenansicht in Richtung des Pfeiles B1 der Fig. 9). Die Schenkel derselben haben je einen schrägen Schlitz und fast in jedem einen Stift ^7, eine in dem Eisen ^5 geführte Stange ^8. Beide Stangen ^8 sind durch das Querstück ^9 mit einander fest verbunden und wird dieses durch eine Feder ^10, Fig. 6, welche an dem anderen Ende der Schiene Q befestigt ist, immer nach dem Mittelpunkt der Scheibe q gezogen. Es wird das aber in der Stellung in Fig. 9 begrenzt durch die Klinke ^11, deren Drehpunkt ^12 an dem Fufs des Bügels \ sitzt. Eine Feder ^13 sichert dabei einen Eingriff von ^9 in Klinke ^11. Die Zange ^6 bleibt offen. Sie wird aber geschlossen, wenn der untere Finger ^2 der Zange ^1 an das radial gestellte Röhrchen r, Fig. 6, stöfst, durch welches der Polfaden a1 geleitet ist. Solcher Röhrchen r sind auf der festen Gestellscheibe g 40 vorhanden, im Halbkreis gruppirt, so dafs 40 solcher verschiedenfarbigen Fäden von ihren Spulen zugeführt werden können. Es ist daher immer nur ein solches Röhrchen radial gestellt und bestimmt dieses der später zu erklärende Jacquard- und Repetirapparat. Das Röhrchen, bietet somit den Fadenanfang gleichfalls der rotirenden und offenen Zange Z radial dar. Beim Anstofsen des Fingers ^2 an Röhrchen r wird Stange ^1 etwas nach rechts (Fig. 9) gedreht und mit ihr auch der obere sich gegen Klinke ^11 lehnende Finger ^3. Dieser bewirkt Auslösen der Klinke ^11 durch Drehung derselben nach rechts. Feder ^10 kommt zur Geltung, zieht Querstück ^9 und die Stange ^8 nach dem Mittelpunkt der Scheibe q, und die an den Stangen befindlichen Stifte ξ7 schliefsen die Zange und klemmen den Fadenanfang a1 ein, so wie es Fig. 12 in Stirnansicht und Fig. 13 in Seitenansicht in Richtung des Pfeiles B1 zeigen.
Sofort hat Feder ^ Stange ^1 und Finger ^2 wieder in die ursprüngliche Lage, nämlich senkrecht zur Rotationsebene, zurückgestellt, nachdem Röhrchen r passirt worden ist. Die zweite an Schiene Q λ befestigte Rotationszange Z1 .ist mit einer Scheere ^14 .und ^15, Fig. 11, verbunden. Die Construction der die letztere schliefsenden Theile ist genau diejenige der Rotationszange Z, nur die Stellung dieser Theile gegenüber der Schiene Q1 ist eine andere. Bevor der Faden durch die Scheere ^14^.15 abgeschnitten wird, mufs er durch die Zange ^6 festgeklemmt werden. Deshalb sind die einen Schenkel dieser Zange und der Scheere ^15 fest mit. einander verbunden, wogegen die anderen Schenkel sich frei um den Drehpunkt der Scheere drehen können und der Schenkel der Zange ^6 durch eine Feder £16 sowie mittelst Stift und Schlitzführung zwischen den beiden Schenkeln gezwungen wird, immer um etwas nach innen gegen den Schenkel der Zange vorzustehen. Wird nun die . Scheere durch den Federzug von ^10, so wie dies für Zange Z beschrieben wurde, geschlossen, so klemmt zunächst die Zange ^6 den Faden ein und beim weiteren Zuziehen der Scheere durch ^10 kommt diese zur Wirkung und schneidet den Faden durch, während der bewegliche Schenkel der Zange ^6 dann nachgiebt, die Feder ^16 zurückdrängend (Fig. 12 und 14).
In Fig. 6 sind beide Zangen offen, sie rotiren gleichmäfsig mit Welle d. In Fig. 7 hat Zange Z den Fadenanfang y eingeklemmt und zieht den Faden a1 von der Spule durch das Röhrchen r ab, bis auch die zweite Zange \l den Faden nahe dem Röhrchen eingeklemmt und die Scheere denselben abgeschnitten hat, wie Fig. 8 zeigt, in welcher die Rotation der
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Zangen mit dem dazwischen eingespannten Fadenstück weiter vorgeschritten ist. Durch Verstellen der Schienen Q und Q1 in dem Schlitz der Scheibe q läfst sich die Fadenlänge nach Bedürfnifs verändern.
Die geschlossenen Zangen, müssen nun den Faden freigeben; sie müssen geöffnet werden, und zwar in der Stellung Fig. 8. Das besorgen die an dem Gestell verstellbar angeschraubten beiden Daumen D und D1. An Schiene Q, Fig. 9, ist ein Drehpunkt ^17 für einen mit einer Rolle ^18 versehenen Winkelhebel ^19 geschaffen, dessen Schenkel %w durch ein Stengelchen ^20 mit dem Querstück ^9 gelenkig verbunden ist. Wenn die im geschlossenen Zustande der Zange ^8 hochgestellte Rolle ^18, Fig. 12, den Daumen D passirt, wird sie heruntergedrückt (Fig. 9), wodurch Querstück ^9 mit den Stangen ^8 und Stiften \Ί gleichfalls abwärts geht, bis die Klinke ^11 infolge der Spannung der Feder ^13 wieder so einspringt, wie in Fig. 9. Die Zange Z hat sich geöffnet und bleibt geöffnet, bis der untere Finger ^2 wieder das alte Röhrchen r trifft, wenn die Farbe des Fadens beibehalten, oder ein anderes Röhrchen, wenn die Farbe gewechselt werden soll. Für Zange Z wiederholt sich also das Spiel. In gleicher Weise wird Zange Z] geöffnet, nur hebt hier Daumen d1 die im geschlossenen Zustande (Fig. 12) tiefgestellte Rolle ^18; auch für Z1 wiederholt sich das Spiel.
b) Wenn der Faden durch die Zangen (Fig. 8) freigegeben wird, so mufs er auf den Rost e schnell heruntergeschlagen werden, damit er nicht zur Seite fliegt. Hierzu dient die Klappe K, welche in diesem - Moment in Thätigkeit tritt, während sie sonst in der Stellung Fig. 1 5 verharrt und den Rotationsapparat ungehindert passiren läfst. Von der Antriebsachse / aus wird vermittelst konischer Räder die Welle fl getrieben, und zwar mit derselben Umdrehungsgeschwindigkeit. /' trägt das Excenter /2, welches auf den Trittrollenhebel /3 einwirkt, dessen Rollen durch Feder /4 zum Anliegen an Excenter /2~ gezwungen wird.
Mittelst einer Schnur /5 ist der Hebel /3 mit dem Winkelarm /6 der Klappe K verbunden. Das Excenter /2 hält (Fig. 15, Längsverticalschnitt) die Klappe K gehoben, bis dieselbe niederfallen mufs, wobei eine Feder /7 stark gespannt wird. Kommt aber (Fig. 16, Längsverticalschnitt) die Einsenkung des Excenters/2 zur Wirkung auf Hebel/3, so zieht sich plötzlich die Feder /7 zusammen und die Klappe K schlägt den freigelassenen Florfaden α1 auf den Rost e nieder. Fig. 17 zeigt im Grundrifs diese Lage der Klappe K auf dem Rost e mit dazwischenliegendem Polfaden a1.
c) Der Taster. Der durch Klappe K niedergeschlagene Polfaden a1 liegt nun nicht so auf dem Rost e, dafs er direct in die Fuge der Walze n> und n>1 eingeschoben werden kann, ist vielmehr infolge der stetigen Rotation der Zangen Z und Z1 etwas, zu weit nach links gekommen, so wie es Fig. 18, Verticalquerschnitt, in der punktirten Linie a1 und auch Fig. 17 im Grundrifs zeigen. Auch ist der Ueberschufs nach links nicht immer der gleiche. Der Faden mufs jedoch stets so zwischen die Walzen w und wl geschoben werden, dafs seine Mitte auch diejenige des darzustellenden Bandes ist, also sämmtliche darin befindlichen Polfäden α an den beiden Rändern gleichmäfsig abschneiden. Es mufs demnach dem niedergestreckten Polfaden αl zunächst die richtige Mittelstellung ertheilt werden. Das führt der Taster aus. Derselbe ist (Fig. 8) eine Stange t mit einem senkrechten Finger i1, welcher an den Hebel i2 gehängt ist, dessen Drehpunkt i3 ist. Vermittelst einer Stange t* ist auch der bei i6 drehbare Trittrollenhebel I5 mit diesem Hebel t'2 verbunden. Auf i5 wirkt ein auf der Antriebsachse/sitzendes Excenter f ein und bewegt dieses den Taster t vor- und rückwärts. Aufserdem'wirkt aber auf letzteres ein auf der Welle f1 sitzendes Excenter ί8 ein (Fig. 15), welches den bei i9 drehbaren Trittrollenhebel f10 hebt und senkt und auf den Finger tn der senkrecht geführten Stelze t1'2, sowie auf letztere selbst gleichfalls hebend und senkend wirkt. Der in den oberen gegabelten Theil der Stelze f12 eingelegte Taster erfährt somit noch eine senkrechte Auf- und Niederbewegung. In Fig. 8 also, bevor die Klappe i? den Florfaden niederschlägt, schreitet der Taster ί in gehobenem Zustande auf die Klappe K zu. Ist diese niedergefallen (Fig. 20, Theil eines Verticalquerschnittes), so geht der Taster i um ein wenig vorwärts und hat sich infolge der Drehung des Excenters ί8, Fig. 15, Stelze i12 gesenkt, so dafs sich (Fig. 20) der Finger des Tasters frei auf den Rand der Klappe K legt. Sofort wird aber der Taster ί durch das Excenter t1 auf der Antriebsachse /e rückwärts bewegt, fällt auf den Florfaden a} nieder und greift über denselben, ihn gleichzeitig dort gerade streckend, bis er auch diesen verläfst und unmittelbar hinter dessen rechtes Ende in einen Spalt des Rostes e einfällt. Jetzt zieht er den ganzen Rost mit sich nach rechts. Zu diesem Zweck ist der Rost e in Führungen e1, Fig. 16, auf der Platte e2 verschiebbar. Durch eine Feder e3 links (Fig. 20 und 8) wurde er bisher nach dort hingezogen und in seiner Stellung durch eine Stellschraube e4 begrenzt. Die Klappe K ist mit dem Rost e verbunden (Fig. 16), macht also in niedergestrecktem Zustande die Bewegung nach rechts mit, was infolge der Anschnürung derselben an ihrem Tritthebel /3 zulässig ist, bis das auf Antriebsachse / befindliche Excenter ί7 den Taster'ί bis zu Ende seines Hubes rechts gebracht hat.
Diese äufserste Stellung zeigen die Fig. 18 und 19 in Verticalquerschnitt und Längsschnitt. Die Klappe K ist noch gesenkt, die Stelze i12 gleichfalls und der Rost e ist mit dem Faden αΛ und der Klappe K nach rechts gegangen. Gleichgültig also, um wieviel der Fallüberschufs des Florfadens al nach links beträgt, es wird der Rost mitsammt dem Faden und der Klappe stets bis zum gleichen Punkt nach rechts gebracht werden, so dafs alle Florfäden in dieselbe Lage kommen. Dem Taster t kann auch durch ein Schraubengangexcenter eine horizontale Ausschwingung ertheilt werden, um zu vermeiden, dafs beim Niederstrecken durch Klappe K der Florfaden a1 durch ihn verhindert wird, oder man wählt ein zweidaumiges Excenter ts zur Bethätigung der Stelze i12, damit er für den Augenblick des Niederstreckens auf dem Rost niedergelegt ist.
d) Der Vorbringer. Wenn der Polfaden α1 so seine richtige Lage gewonnen hat, hebt sich infolge der Drehung des sie beeinflussenden Excenters f'2 die Klappe K wieder plötzlich, während der Taster? den Rost e in seiner rechtsseitigen Lage erhält (Fig. 18 und 19).
Hierauf erfolgt das Vorschieben des Polfadens a1 durch den Vorbringer v, Fig. 21. Aus einer quadratischen, über dem Rost e geführten Stange vl bestehend (Fig. 22 im Grundrifs), über welche eine Schiene v2 angeordnet ist, nimmt der Vorbringer ν während derjenigen Zeit, zu welcher er nicht thätig zu sein braucht, eine äufserste Rechtslage ein, wie solche Fig. 19 zeigt und auch in Fig. 1 5 und 16 markirt ist. Die Stange v1 ist durch Arme v3, Fig. 22, gelenkig auf eine Stange v* aufgesetzt und befinden sich an letzterer Finger v5, welche die Arme unterstützen. Federn v6, Fig. 19 und 21, halten die Arme v3 auf diesen Fingern nieder. Die Stange v4 wird getragen von dem Winkelhebel v1 v8, welcher bei v9 seinen Drehpunkt hat. Der Arm ν8 ist mittelst Stange v10 mit dem drehbaren Trittrollenhebel v12 verbunden und wird letzterer durch das auf Welle/1 aufgekeilte Excenter v13 bethätigt. Der Vorbringer ν wird im richtigen Augenblick, nämlich nachdem sich Klappe K wieder gehoben hatte (Fig. 21), nach links geführt und schiebt so den sich vor Stange vl legenden Polfaden a1 gegen die Walzen n> und wx vor.
Das Schutzblech v2 verhindert ein Abheben desselben von dem Rost e. Bei der Oscillation der Stange v* werden die Federn v° gespannt und halten Stab ν1 immer fest gegen den Rost. Um den Polfaden in die Walzenfuge zu bringen, mufs das den Polfaden überdachende Schutzblech v'2 nach rechts, d. h. zurückgeschoben werden, damit der Stab v] möglichst nahe der Walzenfuge zu stehen kommt. Es ist deshalb Schiene v2, Fig. 22, mit Schlitzen ausgestattet und greifen in- diese Stifte vu des Stabes v1.
Federn v15 drängen Schiene v2 immer vorwärts. Trifft aber letztere auf Walze w, so schiebt sie sich, die~ Federn v]S zusammendrückend, zurück. Fig. 23 zeigt diese äufserste Linkslage des Vorbringers v, in welcher also der Polfaden a1 in die Walzenfuge und zwischen die beiden Bindefädensysteme b eingezogen wird. Sobald solches erfolgt ist, geht der Vorbringer ν wieder vermöge der Drehung seines Excenters v13 schnell in seine äufserste Rechtslage zurück (Fig. 15, 16 und 19), der Taster if wird infolge der Hebung der Stelze f12 durch das Excenter i8 aus dem Rost e ausgehoben und der Rost e schnellt infolge der Feder e3, Fig. 8 und 18, wieder in seine äufserste Lage zurück. Das Spiel beginnt von neuem. Bei jeder Umdrehung der Antriebswelle, d. i. eine Umdrehung der Rotationszange ZZ1, und einer solchen der Excenterwelle fl wird also ein Polfaden a1 ergriffen, auf Länge abgeschnitten, durch die Klappe K auf den Rost e niedergeschlagen, der Rost e seitlich mit dem Polfaden verschoben, bis er die richtige Lage erhalten hat, und durch den Vorbringer ν der Polfaden in die Fuge der Walze u> und w1 geschoben, wobei die Klappe if wieder hochgegangen ist, und es wird der Taster t einmal hin- und hergeschoben und einmal gehoben und gesenkt, der Vorbringer ν einmal vorwärts und einmal rückwärts bewegt, der Rost e einmal seitlich durch den Taster t verschoben und nach dem Einbringen des Polfadens und Rückgang des Vorbringers durch eine Feder wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht.
e) Der Nähapparat. Die Bindefäden b des unteren Systems bewegen sich, durch den Waarenregulator R entsprechend hervorgezogen (Fig. 5), über den festen Rost ρ und werden dieselben mit den darüber liegenden Bindefäden des oberen Systems und den dazwischen eingeklemmten Polfäden α durch den Nähapparat mit zwei Stichen vernäht. Zur richtigen Führung der Bindefäden b ist der Rost ρ mit halbrunden Längsrinnen versehen, welche die Bindefäden aufnehmen. Fig. 24 zeigt principiell die Bildung des einfachen Kettenstiches. Die Nadel η sticht senkrecht durch die beiden Bindefäden b und die dazwischen geklemmten Polfäden α und bringt so den mit der beim Nähen üblichen Spannung zugeführten , Nähfaden c durch die zu nähenden Theile, unten eine Schlinge bildend. In diese tritt ein Greifer g (Schnepper, Haken),, welcher um Achse n3 schwingt, ein und erweitert sie, während die Nadel η in die Höhe geht. Nachdem der Greifer g seine äufserste Lage rechts gewonnen hat, ruht er und die Nadel η steigt aufwärts. Nun wird die Waare um einen Stich in Richtung des Pfeiles weiter transportirt (hier bildet der Waarenregulator die Transportvorrichtung)
und die Nadel hat ihren höchsten Stand erreicht. Endlich sticht dieselbe wieder durch die Nähstücke und durch die vom Greifer g gehaltene Schlinge (Fig. 24), der Greifer geht schnell nach links, giebt seine Schlinge frei und nun wiederholt sich das Spiel. Die Nähnadel η hat also verticale Auf- und Abbewegung zu erfahren und der Greifer g eine schwingende Bewegung um n3. Aufserdem wird ihm eine seitliche Verschiebung in Richtung der Achse n3 zu Theil, damit die Nadel η nicht beim Heruntergang auf ihn trifft, bezw. damit der Greifer g beim Rückwärtsschwingen nach links die durch seine Schleife getretene Nadel η umgeht, Das ist folgendermafsen erreicht:
Sämmtliche Nadeln η sind in eine Nadelschiene n4 eingesetzt, durch Schräubchen nl verstellbar. Diese Schiene gleitet durch Schlitten n5 (Fig. 17 Grundrifs, Fig. 15 Verticalschnitt, Fig. 26 Verticallängsschnitt) in Führungsstücken M6 des Gestelles vertical auf und ab. Sie erhält diese Bewegung, da zwei Nähstiche während einer Polfadenzuführung gemacht werden sollen, von einer mit der Räderübersetzung ι zu 2 von der Excenterwelle f1 getriebenen Welle n1 unter Zuhülfenahme von Kurbelscheibe na, Kurbelstange n9, Hebel n10 auf Achse n11, zwei auf letzterer sitzenden Hebeln n12 und zwei Stangen w'3; dafs der Rost j? da,, wo die Nadeln η durchstechen, feine Durchbohrungen hat, ist selbstverständlich. Die Greiferg" sitzen in einer Schienen14, welche mit zwei Armen /i15 fest auf die Achse n3 gesetzt ist. Durch den Trittrollenhebel κ, auf welchen das Excenter η17 auf der Achse η 7 einwirkt, erhält die Greiferschiene nu ihre Vor- und Rückwärtsschwingung nach links, wenn Trittrollenhebel n20 gehoben wird, indem dann eine an ihm befindliche Curvenfläche n21 auf die Rolle eines mit der Greiferachse fest verbundenen Armes n22 einwirkt. Da alle diese Bewegungen von der durch Räderübersetzung ι zu 2 getriebenen Welle n7 abgeleitet sind, so werden also zwei vollständige Nä'hstiche für jeden Florfaden erzeugt. Natürlich kann die Bildung des Kettenstiches auch auf andere bekannte Weise erfolgen.
f) Der Regulator r, Fig. 5, hat den Zweck, die fertige Waare hervorzuziehen und bildet zugleich die Transportvorrichtung für den Nähapparat. Da dieser zwei Stiche pro Umdrehung der Hauptwelle, also bei einer Florfadenzuführung macht, so mufs der Regulator gleichfalls zweimal ziehen , und ist deshalb die Welle n1, welche den Nähapparat bethätigt, für seine Bewegung benutzt.
Auf n7 sitzt (Fig. 27 Stirnansicht der ganzen Maschine und Fig. 28 Seitenansicht derselben) eine Kurbel h; sie versetzt vermittelst Stange hx Hebel h2 in Schwingung, welche sich durch Stange h3 auf den lose auf Achse /z4 sitzenden Schaltklinkenhebel h 5 überträgt. Klinke h6 schiebt das Schaltrad W vorwärts, Welle /z4 dreht das konische Räderpaar hs h9 und h 9 sitzt auf einer Welle h 10, welche . eine Schraube h11 trägt, die in das auf dem Regulatorbaum h12 befindliche Schraubenrad hn eingreift. So wirkt also der Regulatorbaum/?12 positiv und wird der Kettenstichlänge entsprechend gedreht. Das vom Rostp kommende vernähte breite Florband ist über Walze F5zum Regulatorbaum hn geleitet und wird auf dem Wege dorthin durch einen Schneidapparat in die einzelnen Florbänder zerschnitten und sind diese über Baum h12 und die Druckwalze hu geführt. Der Druck zwischen dem Baum h12 und der Druckwalze hli wird durch die Feder h]S erzielt, welche an den bei /tle drehbaren Hebelrahmen h11 angreift.
g) Der Schneidapparat, welcher das breite Florband in die einzelnen Florbänder theilt (Fig. 17, 27 und 28), besteht aus zwei mit Schneidscheiben s s1 besetzten Achsen s2 und s3, von welchen die erstere durch eine Riemscheibe Bewegung erfährt und diese durch Stirnräder s6 s7 auf die zweite Achse ss überträgt. Die eine Schneidscheibenachse s2 befindet sich hinter dem breiten Florband, die andere vor demselben (Fig. 17 und 28), damit die Schneidscheiben auf ihren Achsen beliebig verstellt werden können, wie es die beabsichtigte gröfsere oder geringere Florhöhe bedingt; sie sind mit Gewinde versehen und auf die gleichfalls mit Gewinde ausgestattete Achse aufgeschraubt (Fig. 17). Um sie in der ihnen gegebenen Stellung zu sichern, sind sie mit vielen im Kreise angeordneten Löchern versehen (Fig. 28) und ist durch sämmtliche Scheiben s1 der Achse ss eine Stange s& gesteckt (Fig. 17), welche durch Arme s9 fest mit der Achse sB gekuppelt ist. Hierdurch werden also sämmtliche Scheiben s mit ihrer Achse sa gekuppelt. Will man die eine oder andere der Scheiben s1 verstellen, so zieht man Stange s8 heraus, giebt den Scheiben die erforderliche Stellung durch Drehen auf der Spindel s3 und steckt dann die Stange wieder durch"' die Scheiben. Genau so ist die andere Schneidscheibenachse s2 eingerichtet. Es erübrigt nur noch der Hinweis auf die Fig. 27, 28 und 17, von welchen Fig. 27 eine vollständige Stirnansicht mit Weglassung der Waare und des Fadenmaterials, Fig. 28 eine Seitenansicht und Fig. 17 ein Grundrifs der Maschine ist, soweit dieselbe bisher beschrieben wurde. Der Jacquard-Repetirapparat ist für sich dargestellt und schliefst sich dem Grundrifs (Fig. 17) rechts an, so wie es in Fig. 28 in der Seitenansicht gezeichnet ist. Fortgelassen sind die Spulengestelle, welche die einzelnen Fäden zuführen, sowie die Spannungseinrichtung für dieselben, welche hinreichend bekannt sind und
keinen Theil an der Erfindung haben, auch abgesondert von der beschriebenen Maschine aufgestellt werden können.
Im Grundrifs (Fig. 17) sind entsprechend der Stirnansicht (Fig. 25) neun Bindefäden b unter den Nähapparat geführt und wurden die beiden äufsersten Fäden, welche ' zuvörderst eingenommen wurden, um dem langen Florfaden a1 zu genügen, fallen gelassen. Deshalb ist in Fig. 17 hinter dem Nähapparat das genannte Band etwas schmäler gehalten, als es der eigentlichen Zuführung entspricht. Die Polfäden a sind aus Rücksicht auf die Deutlichkeit in der Nä'he des Nähapparates ganz weggeblieben, desgleichen die oberen Bindefäden b und der Polfaden e in Fig. 2^. Auch fehlt in Fig. 17 die obere Welle zum Betriebe der Nadelschiene, sowie die Rotationszange und Scheere, und ist die Antriebswelle nur bruchweise vorhanden. Alle diese Theile erhellen aus den übrigen Figuren.
h) Der Jacquard- und Repetirapparat. Es ist gezeigt worden, dafs immer ein Röhrchen r radial gestellt werden mufs (Fig. 6, 7, 8 und 27), um einen Fadenanfang y der Rotationszange Z darzubieten. Eine Musterkarte P, Fig. 5, bestimmt, welches der Röhrchen, also welche Farbe eingestellt wird. Diese Karte P, Fig. 33, hat zunächst in einer Reihe 40 Punkte, 40 Farben im Gestell G entsprechen den 40 Röhrchen r (in Fig. 6, 7, 8 und 27 sind 21 Röhrchen gewählt), und ist einer dieser Punkte durchlöchert. Das Loch entspricht der einzustellenden Farbe, Ueber der Musterkarte P befinden sich, geführt in einer festen Platte pl (Fig. 29 Verticallängsschnitt und Fig.3ο Hinteransicht des Jacquard- und Repetirapparates mit Fortlassung der hintersten verdeckenden Theile), 40 Nadeln N, welche sich auf die Platte p2 aufsetzen und mit dieser gehoben und gesenkt werden. Platte p2 ist durch Stelze p3 mit den Armen p4 gelenkig verbunden *(s. auch Fig. 41). Letztere sitzen auf Achse p6, auf welche der Trittrollenhebel pe fest aufgesteckt ist. Ein Trittexcenter p1 auf einer durch Stirnräder p% und p9 und durch konische Räder p10 und pu (Fig. 31 Hinteransicht der Gestellplatte g1) von der Antriebswelle f aus getriebenen Welle ρ12 führt das Heben und Senken der Nadelplatte ρ2 und der Nadeln aus. Die eine über dem Loch in der Karte stehende Nadel wird beim Niedergehen der Platte p2 in dieses eintauchen, während die übrigen 39 Nadeln auf der Musterkarte P stehen bleiben und gehoben sind. Ueber den Nadeln N befinden sich ebenso viele Platinen p13 (s. auch Fig. 40), welche in ihrer Längsrichtung hin- und herschwingen können, hierbei in einen Rost geführt und durch ihn in ihrer tiefsten Stellung begrenzt werden. Diese Platinen p'3 hängen mit ihren Haken auf den Nadeln N und bleiben beim Heben und Senken der letzteren auf diesen; nur die eine in das Loch der Musterkarte P tauchende Nadel giebt ihre Platine frei. Letztere wird nach links gezogen, während die übrigen 39 Platinen durch die Nadeln gefesselt sind und diese Verschiebung nach links nicht theilen. An jeder der Platinen p13 ist eine Platinenstange pu gehängt, welche ihren Drehpunkt ρ15 in einen bei p drehbar gelagerten Hebel p17 findet, dessen Ende durch eine über eine Rolle pls geleitete Schnur pw mit dem einen Arm des Doppelhebelchens r1 eines Fadenröhrchens r in Verbindung gesetzt ist (Fig. 30 und 31 Hinteransicht und Fig. 32 Längsquerschnitt durch den Jacquard- und Repetirapparat). Der andere Arm des Doppelhebelchens r1 wird durch eine Feder r2 so gehalten, dafs das Röhrchen r tangential steht. Wird jedoch eine der Schnüre ρ 19 nach unten gezogen, so stellt sich das Röhrchen r radial. Die sämmtlichen Fadenröhrchen sitzen (Fig. 32) an Bolzen r8, die in den Gestellwänden g und g1 zwischen Bunden gelagert sind. Zwischen diesen Wänden sind die für den Betrieb der Welle d der Rotationszangen vorgesehenen Stirnräder, nämlich ein solches auf der Antriebsachse /, eines auf der Achse d und ein Zwischenrad für beide untergebracht. Den Zug an der Schnur pw bewirkt (Fig. 29 und 40) die Platinenstange ρu, wenn sie niedergedrückt wird. Die eine freigegebene Platine p13 geht zunächst infolge des Zuges der an die Platinenstange pu gebundenen Feder p20 nach links, alle übrigen Platinen bleiben in ihrer Rechtslage. Es hatte nämlich ein auf der von der Antriebswelle^ durch konische Räderplopu, Fig. 31 und 28, und durch Stirnräder ps ps, Fig. 29 und 40, getriebenen Welle p12 sitzendes Excenter p21 einen Hebel p22 nach links gedreht und durch Stange^23 und Hebelp2i auf Achse p2i, sowie ein an zwei Armen mit letzterer verbundener Stab ρ auch die Platinenstangen pu zunächst sämmtlich nach links um p16 gedreht, wodurch alle Platinen p13 oben in Eingriff mit den Nadeln N gebracht wurden. Nun senken sich die Nadeln N mit der Nadelplatte ρ2, eine derselben taucht in ein Loch der Musterkarte P, giebt ihre Platine p13 frei, und es geht infolge der Weiterdrehung des Excenters p21 Stange p2& nach rechts zurück. Jetzt wird diese eine Platine p13 nach links gezogen, da Feder p'20 unten die Platinenstange ρli nach rechts zieht. Eine oberhalb der Platinenstange pu angeordnete Druckstange p21 geht nieder und nimmt die Platinenstange, Hebel ρli und Schnur p™ mit; der oben erwähnte Zug an Schnur pn ist vollzogen und das zugehörige Röhrchen r radial gestellt, nachdem der Florfaden ergriffen und abgeschnitten worden ist, d. i. bei einer Umdrehung der Hauptwelle hat Excenter p21 gleichfalls eine Umdrehung
gemacht und durch Bewegen der Stange p26 nach links die Platinenstange ρu wieder so gedreht, dafs ihre Platinen wieder mit ihren Haken wie die übrigen Platinen die Nadeln erfassen, wobei die Nadeln hochgehen, die Musterkarte P um eine Reihe vorgeschoben wird und ein anderes Loch derselben die gleiche Wirkung, wie beschrieben, auf das ihm zugehörige Fadenröhrchen ausübt. Druckstange p21 war inzwischen in die Höhe gegangen und hatte sich die niedergedrückte Platinenstange pu nebst Hebel p17 gleichfalls infolge der Spannung der Feder r2, Fig. 31, gehoben, wodurch sich das erste Fadenröhrchen wieder wie die übrigen tangential gestellt hatte. Die Auf- und Niederbewegung der Druckstange p21 erfolgt durch ein Excenter p2&, Fig. 29 und 40, den Tritlrollenhebel jp29 auf der Welle pao und die Druckstangenarme von p21. Die Musterkarte P wird im geeigneten Augenblick weiterbewegt durch ein auf der Antriebswelle f sitzendes Excenter p31, Fig. 30 und 39, welches mittelst des Trittrollenhebels j>32, Stange p33 und Hebel _p34 die Schaltklinke j>35 bethätigt, welche das Schaltrad j?36 intermittirend dreht, welche Drehung die auf derselben Achse befindliche Schnecke ρίΊ. theilt und auf Schneckenrad p3a und die Welle der Mustertrommel ρ39 überträgt; die Fortschreitung der Musterkarte P, Fig. 29 und 5, welche über Leitwalzen pi0 und p41 geführt ist, beträgt 4 mm.
Man könnte nun für jede Florfarbenarbeit die Musterkarte P gleich auf Schufs für Schufs fortbewegen und so jedesmal durch ein Loch derselben das beabsichtigte Röhrchen einstellen, gleichgültig, ob die Farbe wechselt oder nicht. Für den Fall jedoch, dafs die Farbe beibehalten werden soll, unterbricht ein Repetirapparat, verbunden mit dem eben geschilderten Jacquard-Apparat, die Arbeit des Mustercylinders p3S, also das Vorschieben der Musterkarte P. Auch die anderen für den Jacquard-Apparat vorhandenen bewegten Organe müssen alsdann in Stillstand kommen, also die Nadelplatte ρ2, die Druckstange p27 über der Platinenstange pH und die Druckstange p26, welche die Platinenstange pli ausschwingen macht, um die Platinen ρ 13 in Eingriff mit den Nadeln N zu bringen. Dieser Repetirapparat wird bethätigt durch Löcher derselben Musterkarte P, Fig.33, wie solche dem Jacquard-Apparat angehören, und sind zu diesemZwecke aufser den 40Punkten einer Reihe für die 40 Röhrchen noch zehn weitere Punkte angebracht, so dafs also die Musterkarte 50 punktig ist. Während aber von den 40 Punkten immer nur einer durchlocht wird, ist die Anzahl der Löcher der übrigen zehn Punkte unterschiedlich und hängt von der Zahl der Wiederholungen einer und derselben Farbe ab. Für die hinzukommenden zehn Punkte sind weitere zehn Platinen vorhanden, die in ganz derselben Weise durch weitere zehn Nadeln (deren also auch insgesammt 50 sind) regiert werden, wie die Platinen des Jacquard-Apparates. Die Druckstangep31 wird auch deren Platinenstange ρ 14 nach unten drücken und die Hebel p17 niederbewegen. Letztere sind aber durch über Rollen geführte Schnüre p42, Fig. 31 und 32, an Hebel pi3 geschnürt, die sich um pu drehen können, und wenn ein Loch in der Musterkarte vorhanden war und Hebel ρ" gesenkt wurde, so ist Hebel p43 links in die Höhe gegangen und hat sich rechts gesenkt (Fig.. 32 die zehn Hebel pi3, von denen in den Figuren nur vier gezeichnet sind), welche Achse x2 als Drehachse haben. Sie tragen jeder ein Rad χ3. Sämmtliche Räder haben gleich grofse Theilung. Jedes Rad ist jedoch aus zwei Rädern zusammengesetzt (Fig. 30), von denen die linker Hand liegenden alle gleich sind, während die rechter Hand liegenden so von einander abweichen, dafs das Rad I, Fig. 34, volle Zähne, das Rad II immer nur einen zweiten Zahn (Fig. 35), das Rad III immer nur einen vierten (Fig. 36), das Rad IV immer nur einen achten (Fig. 37), das Rad V einen 16., Rad VI einen 32., Rad VII einen 64., Rad VIII einen 128., Rad IX einen 256. und Rad X immer nur einen 512. Zahn hat und die dazwischenliegenden Zähne fehlen.. Auf der von der Antriebswelle f durch konische Räder getriebenen Querwelle 0, welche vor diesen zehn Hebeln liegt (Fig. 30 und 32), sitzt eine auf Feder und Nuth verschiebbare Muffe χ*, die ein Einzahnrad darstellt. Sie kann durch die Stange x5 auf der Welle ο an den zehn Hebeln χ nach links und rechts vorbeigeschoben werden, und bewirken ein Doppelhebel x6, eine Stange x7, ein Trittrollenhebel x8 und ein Trittexcenter x9 diese Hin- und Herverschiebung. Die Hebel x1 tragen an geschweiften Armen je eine Klinke χ10, Fig. 32, und an jede dieser ist eine Hakenstange x11 gehängt, w.elche lose auf die Achse des Zahnrades x3 gesteckt ist. Sämmtliche Hebel x1 werden vermittelst der Druckstange x12 an den Armen x13 der Welle x14 auf die Welle x8 zugedrückt, wobei die Bewegung der Druckstange bezw. die Schwingung der Welle x14 ein Excenter xJ5 und Trittrollenhebel x16 ausführen. Es werden nun diejenigen Hakenstangen χ11, deren gegenüberstehende Hebelenden pia durch Löcher in der Karte gesenkt wurden, gleichfalls gesenkt sein und diejenigen Hakenstangen χ11, deren gegenüberstehende Hebelenden pi3 durch volle Stellen in der Musterkarte gehoben bleiben, auch oben geblieben sein, denn die Enden der Hakenstangen x11 ruhen auf den Enden der Hebel pis. Bei der Vorwärtsbewegung der Hebel x1 auf die Achse 0 zu werden die gesenkten Hakenstangen oder Platinen x11 in ein festes Eisen x17 einfallen, die hochstehenden jedoch frei bleiben
und beim Rückgang der Druckstange x12 nebst den Hebeln x1 werden die den gefesselten Platinen x11 angehörenden Hebel x1 ihre Lage nicht ändern. Die Hebel x1 drücken bei ihrem Vorgang einen um x18 horizontal schwingenden Hebel x19 gleichfalls nach vorn, wodurch eine über eine Rolle x20 geführte, an Stange x7 gebundene und durch Hebel und Gewicht gespannte Schnur x21 schlaff wird und Stange x7 infolge Tiefganges mit ihrer Nase aus dem Stift x22 von Trittrollenhebel x8 ausgelöst wird. Die Bewegung des Trittrollenhebels x8 dauert zwar fort, aber sie wird nicht mehr auf x7 x6 und x4 übertragen. Beim Rechtsgang der Muffe x4 hatte sich Feder x23 stark gespannt. Jetzt, wo Stange, x7 ausgelöst wurde, zieht sie sich zusammen und Muffe x4 geht schnell nach links, diejenigen Platinen x11 passirend, welche gehoben sind, aber endlich aufgehalten durch die erste der niedergelegten Platinen x11. Da nun der zugehörige Hebel x1 seinen Vorwärtsgang beendet, so kommt die sich drehende Muffe x4 mit ihrem Zahn mit dem vollständig ausgebildeten Zahnrad x3 dieses Hebels in Eingriff und dreht dieses um einen Zahn. Das wird so lange vor sich gehen, d. h. das Rad x3 wird bei jeder Umdrehung der Hauptwelle um einen Zahn weiter gedreht werden, bis die Lücken des zugehörigen Nebenrades überwunden sind und der Zahn der Klinke x10 durch einen einzeln stehenden Zahn dieses Nebenrades gehoben wird; denn diese Klinke liegt in den Zähnen bezw. Lücken des Nebenrades. Dann hebt sich auch Platine x11 und löst sich aus Eisen x17 aus. Sein Hebel x1 geht durch den Zug einer an ihm gehängten Feder x24 zurück und die Muffe x4 schnellt infolge der Federspannung x23 weiter nach links, bis ihr Zahn an einer anderen Platine x11 einen Widerstand findet, wo sich das gleiche Spiel wiederholt. Sind endlich alle tiefgestellten Platinen x11 passirt und ist Muffe x4 ganz nach links gekommen, sind also die sämmtlichen Hebel x1 zurückgegangen, so ist auch der horizontal schwingende Hebel x19 wieder infolge der Spannung der Feder x23 (Fig. 38 Detail) nach hinten gelangt, hat Schnur x21 angezogen und die Stange x7 so weit gehoben, dafs sie mit Trittrollenhebel x8 wieder gekuppelt ist. Wäre ein Loch in der Karte P für den Hebel I vorhanden, so wäre die Muffe x4 einfach nach links gegangen, ohne dafs sie vorher ein Hindernifs fand, der Zahn x4 dreht das Rad I direct um einen Zahn, Platine x11 hebt sich sofort und Stange x7 wird wieder sofort mit x8 gekuppelt. Bei einem Loch für Hebel II und I findet die Muffe x4 an der dem Hebel II zugehörigen Platine x11 Widerstand. Nach zwei Umdrehungen (Fig. 35) ist die Platine x11 ausgehoben und schnellt Muffe x4 nach links, bei I nach einer Umdrehungden Anfangszustand herbeiführend.. Es sind demnach drei Umdrehungen gemacht worden, ehe sich Stange x7 in x8 wieder einhakte. Wären für alle zehn Hebel Löcher in der Karte vorhanden, so würde nach 512 Um1 drehungen des Rades X Muffe x4 bis Rad IX rücken, nach 256 Umdrehungen des Rades IX Muffe x4 bis Rad VIII rücken, nach 128 Umdrehungen des Rades VIII Muffe x4 bis Rad VII rücken, nach 64 Umdrehungen des Rades VII Muffe x4 bis Rad VI rücken, nach 32 Umdrehungen des Rades VI Muffe x4 bis Rad V rücken, nach 16 Umdrehungen des Rades V Muffe x4 bis Rad IV rücken, nach acht Umdrehungen des Rades IV Muffe x4 bis Rad III rücken, nach vier Umdrehungen des Rades III Muffe x4 bis Rad II rücken, nach zwei Umdrehungen des Rades II Muffe xi bis Rad I rücken und nach einer Umdrehung des Rades I eine Periode zu Ende, also insgesammt 1023 Umdrehungen für eine Periode nöthig sein. So lange wird der Farbenwechsel des Fadens im Röhrchen r aufgehalten. Es ist einleuchtend, dafs man durch die richtige Wahl der Löcher in der Musterkarte P die vielseitigen Zahlen für die Wiederholung derselben Farbe der Polfäden gewinnen, sie tabellarisch ordnen und so leicht bestimmen kann, wie in dem jeweiligen Falle die Musterkarte P beschaffen sein mufs. Der soeben beschriebene Repetirapparat dient dazu, die arbeitenden Organe des Jacquard-Apparates aufsei: Thätigkeit zu setzen, bis Farbenwechsel eintreten soll. Das bewirkt der horizontal schwingende Hebel x19, der ja so lange am Rückgang gehindert wird, als der Repetirapparat durch seine Musterkarte es bestimmt. Es wirkt dieser Hebel x19 so auf die zur Bewegung der genannten Organe dienenden Trittrollenhebel ein , dafs ihre Rollen am äuisersten Umfang der zugehörigen Excenter verharren, also keine Wirkung auszuüben vermögen.
Fig. 39 zeigt den Ausrückmechanismus für die Musterkartentrommel p39. Der horizontal schwingende Hebel x19 drängt beim Vorwärtsgehen den um d1 drehbaren Doppelhebel d2 d3 oben vorwärts. Das untere Ende ds bewegt sich (Fig. 39 a im Grundrifs) entgegengesetzt und dreht den Finger di so, dafs er sich vor den Schaltklinkenhebel j>34 stellt, wodurch Trittrollenhebel ρ 32 in seiner äufsersten Linkslage so lange verharrt und Trittexcenter ρ31 keine Bewegung des gesammten Schaltmechanismus ausüben kann, bis Hebel x19 wieder durch die Einwirkung des Repetirapparates zurückgeht.
Die Musterkarte bleibt demzufolge gleichfalls so lange stehen. Fig. 40 stellt den Ausrückmechanismus für die Druckstange p27 der Platinenstange ρ 14, sowie diejenigen für die Druckstange p26 zum Wiedereinstellen der Platinen p13
behufs Erneuerung des Platinenspiels dar. Ist die Druckstange ρ 27 niedergegangen und ist die Fadenfarbe (Fadenröhrchen r) und Repetirhebel x1 durch die Musterkarte eingestellt, so wird p27 in ihrer Lage erhalten durch einen mit dem horizontal schwingenden und vorwärtsgehenden Hebel x19 mittelst Stange ,i6 verbundenen Hebel d6, der vermittelst einer Nase den Stift d1 des Trittrollenhebels pM unterfängt und letzteren so lange in seiner äufsersten Rechtslage hält, bis Hebel x19 nach Abarbeitung der Repetirräder I bis X wieder mit d6 zurückgeht.
Druckstange p26 bleibt in ihrer Lage dadurch, dafs der Trittrollenhebel p22 gleichfalls in seiner äufsersten Rechtslage gefesselt bleibt. Hierfür dient der Hebel da, welcher unten die feste Klinke besitzt. Wird der Hebel d9 durch den horizontal schwingenden Hebel χ19 vorwärts gedrängt, so legt sich die Klinke d9 in einen Stift dm des Trittrollenhebels p2'2 und hält ihn so lange gefangen, bis Hebel x19 wieder durch Abarbeitung des Repetirapparates nach hinten zurückgeht.
Fig. 41 endlich zeigt den Ausrückmechanismus für die Nadelplatte _p2; dieselbe soll in ihrer tiefsten Lage bleiben, so lange kein Rückgang der Musterkarte eintritt. Es erfolgt diese Stillsetzung dadurch, dafs sich der aus Fig. 39 bekannte Doppelhebel d2 d3 mit seinem Fufs d3 auf den Arm ρ* der Nadelplatte ρ2 aufsetzt und diesen tief hält, also den Trittrollenhebelp6 gleichfalls unwirksam macht.
Es ist einleuchtend, dafs die eingangs angegebenen drei Verfahren, also Florbänder mit zwei, einem oder gar keinem Bindefaden durch die beschriebene Maschine ausgeführt werden können. Im ersteren Falle läfst man den Nähapparat auf jeden der starken über einander liegenden Bindefäden einwirken, im zweiten Falle läfst man die oberen Verbindungsfäden da, wo genäht werden soll, fehlen und ordnet sie zwischen den Nähnadeln als Führungsfäden an und im letzten Falle vernäht man die Florfäden zwischen den als Führungsfäden dienenden Verbindungsfäden.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche: j
    ι . Ein Verfahren zur mechanischen Herstellung vielfarbiger Florbänder, darin bestehend, dafs Florfäden als Schufs zwischen zwei über einander liegende Systeme gestreckter Verbihdungsfäden in beliebiger Farbenanordnung und Länge eingeführt und mit je zwei über einander liegenden Fäden vernäht werden, so dafs ein breites Florband entsteht, aus welchem durch Schneiden parallel der Richtung der Verbindungsfäden schmale Florbänder von beliebiger Polhöhe nach der einen oder anderen Seite der Verbindungsfäden gewonnen werden.
  2. 2. Ein Verfahren der unter 1. bezeichneten Art, sofern bei demselben die Florfäden unter Weglassung des einen Systems der Verbindungsfäden nur mit denjenigen des anderen Systems vernäht werden.
  3. 3. Ein Verfahren der unter 1. bezeichneten Art, sofern bei demselben die Florfäden unter Weglassung beider Systeme der Verbindungsfäden nur unter sich vernäht werden.
  4. 4. Eine Maschine zur Ausführung des unter 1. bis 3. gekennzeichneten Verfahrens,- bei welcher die Enden der von Spulen ablaufenden Florfäden, deren Farbenwechsel ein Jacquard- und Repetirapparat bewerkstelligt, von einer rotirenden Zangen- und Abschneidvorrichtung (Z) erfafst, auf bestimmte Länge abgeschnitten und von einem Schläger (K) auf einen Rost gedrückt werden, der von einer Tastvorrichtung (T) dem fertigen Florband gegenüber in die richtige Lage gebracht wird, worauf ein Vorbringer (V) die so gewonnenen Florfadenstücke zwischen die Bindefäden schiebt, ein" Nähapparat (n g) die Verbindung der Florfäden unter sich oder mit den Bindefäden herbeiführt und schliefslich ein Schneidapparat (A) die so gewonnenen Florbänder in Theilstreifen zerlegt.
    Hierzu 8 Blatt Zeichnungen.
DENDAT71502D Verfahren und Maschine zur Herstellung vielfarbiger Florbänder Expired - Lifetime DE71502C (de)

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