DE47631C - Verfahren und Maschine zur Herstellung plüschartiger Teppiche u. dergl - Google Patents
Verfahren und Maschine zur Herstellung plüschartiger Teppiche u. derglInfo
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-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D05C—EMBROIDERING; TUFTING
- D05C15/00—Making pile fabrics or articles having similar surface features by inserting loops into a base material
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- Textile Engineering (AREA)
- Sewing Machines And Sewing (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 52: Nähmaschinen.
5- Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. August 1888 ab.
- Die Fig. 1 und 2 zeigen eine schematische Darstellung der Noppenbildung der nach dem
neuen Verfahren hergestellten Teppiche. Würde z. B. der Florfaden Cx D x nur einfach durch
das fertige Gewebe gezogen, so würde ein Zug an dem einen Fadenende genügen, um ihn
herauszuziehen. Legt man das Gewebe doppelt und streckt dasselbe, nachdem man den Florfaden
durch die umgelegte Kante gezogen hat, so erreicht man zwar, dafs beide Fadenenden
auf einer Seite des Gewebes liegen, indessen ist der Florfaden immer noch lose und leicht
herauszuziehen. Wird dagegen der Faden, wie in Fig. 1 , zweimal durch die umgelegte
Kante einer doppelten Lage des Gewebes gezogen und dieses dabei entsprechend weitergeführt,
so wird in dem wieder gestreckten Gewebe eine Schleife gebildet, welche etwa die
Form einer liegenden 8, Fig. 5', hat, und zugezogen im Gewebe Ax By festgehalten ist.
Während bisher bei der Herstellung von Teppichen die Noppen mittelst Stäbchen gleichzeitig
während des Webens oder durch Einknüpfen gebildet wurden, erfolgt die Herstellung
derselben im vorliegenden Falle durch einen Stichprocefs in folgender Weise:
Das zuvor hergestellte Grundgewebe A1 wird auf eine Trommel A, Fig. 3, aufgerollt, das
freie Ende über das auf den Rollen CCC geführte Band ohne Ende C1 geleitet, durch das
mit Nadeln besetzte, auf den Walzen D E geführte Vorschubtuch E1 dem keilförmigen
Führungsstück K zugeführt, um die abgerundete polirte Kante desselben herumgelegt
und unter den Abzugsrollen F aus Gummi zurckgeleitet, wobei eine stets gleichmäfsige und
gerade Führung Hauptbedingung ist.
Der Antrieb der Vorschubvorrichtung erfolgt durch einen Daumen a, Fig. 9, welcher einen
die Schaltklinken c tragenden Arm e intermittirend anhebt und dadurch das auf gleicher
Welle mit der Walze D sitzende Schaltrad D1 bethätigt. Der Ausschlag des Armes e kann
mittelst einer Stellschraube d regulirt werden. Der Hebel e ist mit einem Handgriff versehen,
mittelst dessen man das Gewebe A\ während die übrigen Organe stillstehen, beliebig
vorschieben kann. An Stelle der vorbezeichneten Vorrichtung zum Vorschieben des Gewebes
kann selbstredend der Stoffschieber auch wie bei einer Nähmaschine angeordnet sein.
Die Noppenfäden P sind entweder auf eine Trommel B aufgespult oder sie werden in
verschiedenen Farben einer Reihe von Spulen entnommen.
Die Noppnadeln H, Fig. 11 und 12, haben
annähernd die Form von Nähmaschinennadeln und werden, wie in Fig. 4, 5, 6 und 7 dargestellt,
von einer die Nadelstange bildenden Querleiste N getragen. Diese Nadelstange N
wird durch eine Herzscheibe O, Fig. 3, bethätigt,
und zwar hebt sie sich zunächst bis zu ihrer höchsten Stellung, wobei die Nadeln
durch die umgelegte Kante, Fig. 4 und 6, dringen, geht dann ein wenig zurück, um das
Garn freizulassen, steht einen Augenblick still und geht dann ganz zurück, Fig. 5 und 7.
Seitlich der Nadelstange ist entweder ein einziger durchgehender oder eine Serie Fadenhebel
M angeordnet, welche den Faden straffziehen, nachdem die Nadel durch das Gewebe
hindurchgetreten ist; hinter diesen Fadenhebeln sind die Fadenspanner, mittelst welcher die
Spannung in den Fäden selbst regulirt werden
.'.■■;: ^-'-ir^iJhii-Z&fes
kann, angeordnet. Wie in Fig. 8 dargestellt, können die Spannscheiben I direct auf dem
Fadenhebel M angebracht werden. Vor den Spitzen der Nadeln ist die einer jeden Nadel
gegenüber mit einem Haken oder Zahn versehene Drückerstange L angeordnet, welche
das Gewebe gegen den Rahmen K andrückt und die Fäden erfafst, wenn die Nadel aus
dem Gewebe herausgezogen wird, und dieselben dann bei Herstellung der nächsten Stichreihe
vor der Nadelspitze freigiebt, so dafs sie beim weiteren Aufsteigen der Nadeln festgezogen werden.
Hinter dem einer jeden Nadel gegenüber mit einem Ausschnitt versehenen Stickrahmen K
ist ebenfalls einer jeden Nadel gegenüber ein höher oder tiefer einstellbares Hakenmesser G,
Fig. io, auf einer durchgehenden Querleiste angebracht. Diese Messerleiste m wird durch
eine Herzscheibe R, Fig. 3, so bewegt, dafs die Messer in die beim Abwärtsgehen der
Nadeln sich bildenden Fadenschlingen eintreten (ähnlich wie bei der Nähmaschine das Schiffchen).
Die sich auf den horizontalen Theil g der Messer G auflegenden Schlingen werden
durch eine Nase g1 verhindert, vorn abzugleiten,
und schieben sich, der Bewegung des Stoffes folgend, auf der Kante g nach einander
weiter, bis sie an der zu g in einem Winkel ansteigenden Schneidkante g 2 anlangen und
von dieser beim weiteren Vorgehen aufgeschnitten werden. Die Art und Weise der Bildung und des Aufschneidens der Noppen
ist in den Fig. 4, 5, 6 und 7 dargestellt.
Die in den Fig. 1 1 und 12 dargestellte Form
der Nadel weicht von derjenigen der gewöhnlichen Nähmaschinennadeln insofern ab, als
erstens die Spitze derselben grabstichelförmig zuläuft, und speciell insofern, als das Auge in
der Spitze nicht quer hindurch, sondern, wie in Fig. 12 dargestellt, in einem kurzen Bogen,
von einer Seite ausgehend, durch die anstofsende Seite geführt ist und dann einseitig
in eine lange, tiefe Rinne ausläuft. Die der einseitigen Spitze gegenüberstehende gerade
Kante der Nadel ist dem Rahmen K abgewendet, Fig. 4, 5 und 7, und das aus der
Seite des Oehres ohne Rinne austretende Fadenende zur Seite angeordnet, Fig. 5 und 7, während
das entgegengesetzte Fadenende in der von dem Rahmen abgewendeten Rinne liegt, Fig. 7.
Durch diese Anordnung wird den einzelnen Messern jeweilig nur eine einzige Fadenschlinge
in der Stellung Fig. 4 und 6 gegenübergebracht, was zur Herstellung einer sauberen Arbeit unbedingt
nöthig ist, da bei einer gewöhnlichen Nadel das Messer theils die Schlinge an der
einen, theils an der anderen Seite der Nadel erfassen könnte, wodurch bei der Abwärtsbewegung
der Nadel in dem einen Falle der Faden reifsen müfste und die ganze Arbeit
unterbrochen wäre. Durch die Anordnung der tiefen Rinne wird aufserdem beim Aufsteigen
der Nadel die verhältnifsmäfsig bedeutende Reibung zur Hälfte beseitigt.
Der Florfaden P wird, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt, von den Spulen kommend, zunächst
durch ein Auge / gezogen, dann um den Fadenhebel M mit Fadenspannern I gelegt,
durch ein zweites Auge / des Stoffdrückers L und von der vorderen Seite durch das Nadelöhr
geführt und vor dem Ingangsetzen der Maschine mit einem Knoten versehen. Bei dem ersten' Eindringen der Nadel in den Stoff
hängen sich die Knoten von unten fest, die erste Schlinge ist gebildet, durch welche das
Hakenmesser dringt und dieselbe, sowie alle folgenden, wie beschrieben, aufschneidet.
Claims (3)
1. Ein Verfahren zur Herstellung von plüschartigen
Teppichen u. dergl., welches darin besteht, . dafs die Polfäden mittelst Nadeln
in einen Grundstoff derart eingetragen werden, dafs die Nadeln bei jedem Hüb den
um eine Kante geführten Stoff zweimal durchdringen und die Nadelfadenschleifen von Hakenmessern gefangen werden, die sie
beim Verschieben des Stoffes selbsttätig aufschneiden.
2. Zur Ausführung des im Anspruch 1. bezeichneten Verfahrens eine Maschine, bei
welcher das fertige Grundgewebe A1 um die Kante einer keilförmigen Leiste K mit
entsprechenden Einschnitten für die Nadeln H geführt wird, welche letzteren zunächst
durch beide Stofflagen der umgelegten Kante dringen und sodann etwas zurückschwingen, um die Polfadenschiingen
etwas freizugeben, in welche während eines kurzen Stillstandes der Nadeln die Hakenmesser
G eindringen und während der nun folgenden Abwärtsbewegung der Nadeln mit dem Vorschub des Gewebes wieder zurück-'
schwingen und die Fadenschleifen mitnehmen.
3. Bei der in Anspruch 2. bezeichneten Maschine die Anwendung von Nadeln, Fig. 11
und 12, mit grabsfichelförmiger Spitze und bogenförmigem Auge, durch welches der
Noppenfaden an der von dem Gewebe abgewendeten Seite eingeführt wird und seitlich
austritt, zum Zweck, den Hakenmessern G jeweilig nur eine Schlinge darzubieten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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