DE71268C - Maschine zum Aufnähen von Perlen-, Chenille- oder Seidenfaden u. dgl. auf Besatzschnüre - Google Patents
Maschine zum Aufnähen von Perlen-, Chenille- oder Seidenfaden u. dgl. auf BesatzschnüreInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
- D04D—TRIMMINGS; RIBBONS, TAPES OR BANDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- D04D1/04—Ropes or like decorative or ornamental elongated trimmings made from filamentary material by threading or stringing pearls or beads on filamentary material
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Maschine, welche Schnüre mit Perl- u. s. w.
Fäden benähen soll, damit dieselben als Zierbesatzschnüre oder Bänder dienen können. Es
wird das dadurch erreicht, dafs ein mit Perlen voll bezogener Faden über die Grundschnur
gelegt und mit letzterer durch eine Steppnaht verbunden wird.
Fig. ι zeigt die Steppnaht in Horizontalschnitt
und Seitenansicht, es ist a die Schnur, b der Nadelfaden und c der Schiffchenfaden. ·
Fig. 2 zeigt'in Horizontalschnitt und Seitenansicht die Steppnaht mit Hinzunahme des
Perlenfadens, es ist α die Schnur, b der Nadelfaden,
c der Schiffchenfaden, welcher hier der Einfachheit wegen in gestreckter Lage eingezeichnet
ist, und d der Perlenfaden, die Perlen fortgelassen.
Fig. 3 ist ein Grundrifs der Zierschnur.
Wie aus dem letzteren ersichtlich ist, wird hier der Perlenfaden nicht, wie bei den bisherigen
ähnlichen Maschinen, abwechselnd als Leerfaden und als Vollfaden (d. h. einmal ohne,
das andere Mal mit Perlen) über die Schnur gelegt, sondern stets mit Perlen besetzt.
Das ermöglichen 1. ein Greifer, welcher den Perlenfaden so, wie es die Vernähung desselben
mittelst der Steppnaht verlangt, abwechselnd quer über die Schnur führt, 2. ein Perlenhalter,
welcher die zu einer Fadenlage gehörenden Perlen bei dieser Hin- und Herführung geordnet
hält, 3. ein Perlenabtheiler, welcher im richtigen Augenblick die von ihm in bestimmter
Anzahl abgetheilten Perlen dem Greifer zuführt, und 4. ein Perlenstreicher, welcher hierbei
hängenbleibende Perlen zum Vorwärtsgehen zwingt. Aus diesen genannten vier Theilen,
angebracht an einer Steppnaht-Nähmaschine, gleichgültig, ob dieselbe mit Langschiffchen
oder mit Ringschiffchen arbeitet, besteht die vorliegende Erfindung:
In den Fig. 4 bis 11 ist die Herstellung des
Perlenbandes oder der Perlenschnur in den verschiedenen Phasen dargestellt. Die Grundschnur
α liegt beim Vernähen auf der Scheibe A, der Perlenfaden d hat etwa rechts eine Schleife
gebildet (Fig. 4), durch welche die Nähnadel in die Grundschnur α eindringt. Der Greifer e
hat den Perlenfaden d rechts erfafst und führt ihn nach links über die Schnur a\ unterhalb
desselben befinden sich vier Perlen. Der Perlenabtheiler ff1 hat drei andere Perlen eingeschlossen,
g ist der Perlenhalter. Während nun die Nadel die Grundschnur α weiter durchsticht
(Fig. 5), senkt sich der inzwischen nach links gekommene Greifer e, der untere Theiiy1
des Perlenabtheilers öffnet sich und es fallen die zwischen f und f1 gehaltenen drei Perlen auf
den oberen Ansatz des Greifers e. Durch den Perlenhalter g werden die drei rechts befindlichen,
für die zunächst zu bildende Perlenfadenlage nöthigen Perlen zurückgehalten.
Es geht nun (Fig. 6) der Greifer e noch tiefer, auch vorwärts, so dafs er links eine
Schleife bildet, durch welche die Nähnadel dringen kann. Der Perlenhalter g ist in seiner
Lage verblieben; der untere Theiiy1 des Perlenabtheilers
hat sich geschlossen, der obere f geöffnet, so dafs frische Zufuhr von Perlen in
den Abtheiler stattfindet. Die Nadel (Fig. 7) bildet durch gänzliches Vorgehen die Nadelschleife,
durch welche das Schiffchen s mit
dem Schiffchenfaden c getrieben wird. Inzwischen
hat der Greifer e den Perlenfaden verlassen, wodurch die links befindlichen drei
Perlen bis zur Kante der Grundschnur a heruntergeglitten sind. Durch Spannung des
Perlenfadens wird nämlich seine Schleife, durch welche die Nadel gestochen hat, stets angezogen.
Der Perlenhalter g ist vertical zur Bildebene zurückgetreten, er hat die bisher rechts gesicherten
Perlen freigegeben und durch die eben erwähnte Spannung werden diese sofort auf die Oberfläche der Grundschnur α gebracht.
Weiter ist der Perlenabtheiler/y geschlossen.
Nun geht die Nähnadel wieder zurück, zieht in bekannter Weise den Schiffchenfaden mit in
die Grundschnur a, und die Schleife des Perlenfadens
d ist links befestigt (Fig. 8). Der Greifer e hat denselben oberhalb der drei linken Perlen
gefafst, geht mit ihm nach rechts, und der Perlhalter ist wieder vorgestofsen worden, so dafs
er jetzt diese in ihrer Lage sichert. Die Nadel ist endlich ganz nach hinten gegangen (Fig. 9),
der Greifer e hat sich rechts gesenkt und beginnt die Schleifenbildung des Perlenfadens d,
nachdem der untere Theil/1 des Perlenabtheilers
die oberhalb abgetheilten drei Perlen auf den Greifer e entlassen hat. Nachdem der Greifer e,
Fig. 10, durch Tief- und Vorwärtsgehen die Schleife rechts fertiggestellt (die Scheibe A hat
sich um einen Stich vorwärts gedreht), sticht die Nadel durch sie wieder in die Schnur,
während der Perlenhalterg· die drei linken Perlen
noch immer sichert. Der untere Theil/1 des
Perlenabtheilers hat sich geschlossen, der obere/ geöffnet; es treten drei neue Perlen zwischen
f und f1. Endlich (Fig. 11) läfst Greifer e die
rechte Schleife, welche durch die Nähnadel und den Nähfaden gesichert ist, frei, die drei
oberhalb des Greifers e befindlichen Perlen gleiten bis zur rechten Kante der Grundschnur a
hinunter, der Perlenhalter ist zurückgetreten und die Spannung des Perlenfadens d zieht nicht
allein die rechte Fadenschleife an, sondern legt auch die drei bisher links von g gehaltenen
Perlen auf den Mantel der Grundschnur a. Nun wiederholt sich das Spiel (Fig. 4).
Aus der Beschreibung geht hervor, dafs der Greifer e eine Hin- und Herbewegung quer
über den Grundfaden a, eine Auf- und Abwärtsbewegung und endlich eine Vor- und
Rückwärtsbewegung vertical zur Bildebene erhalten mufs. Dem Perlenhalter g mufs ebenfalls
eine Vor- und Rückwärtsbewegung senkrecht zur Bildfläche gegeben werden. Der Perlenabtheiler
ff1 mufs sich abwechselnd oben und
unten öffnen und wieder schliefsen. Hinzu tritt ein Perlenstreifer zum Hinunterstreichen
durch Rauheiten oder Unebenheiten unter dem Perlenabtheiler ff1 sitzenbleibender Perlen.
Dieser Perlenstreifer hat also Auf- und Ab-· bewegung.
Die gekennzeichneten Bewegungen und die für die Ausführung derselben gewählten Mechanismen,
letztere in Verbindung mit einer Steppnaht-Nähmaschine, erhellen aus den
Fig. 12 bis 18. Fig. 12 giebt eine schematische
Stirnansicht der Nähmaschine, welche die Lage der hier in Betracht kommenden Theile, die
Zuführung des Perlenfadens und die Ableitung des fertigen Zierbandes veranschaulicht. In
dem Gestell B befinden sich die auf der Antriebswelle h sitzenden Excenter zur Bewegung
des Greifers e, des Abtheilers ff1, des Perlenhalters
g und des Perlenstreichers i. Die Grundschnur α kommt von einer unter Bremsung
stehenden Walze C und wird durch die Druckrolle C auf die Scheibe A gebracht, in deren
Nuth sie sich etwa zur Hälfte ihrer Dicke einprefst; je nach der Breite des Bandes oder der
Schnur wird auch die Breite der Nuth gewählt. Eine Walze D, gleichfalls gebremst, enthält
den Perlenfaden d, welcher zum Zwecke des Zuziehens der Schleife des letzteren über die nach
oben federnde Rolle D1 geführt ist und nun den Perlenabtheiler/1, den Perlenabstreicher i,
den Greifer e, wenn er von diesem gefafst wurde, und den Perlenhalter g, wenn dasselbe
durch letzteren geschah, passirt, um bei χ mit der Grundschnur α in der beschriebenen Weise
vernäht zu werden. Das fertige Erzeugnifs geht über die Scheibe A zur Aufwickelwalze E,
dorthin geführt durch die Leitrollen Ελ E2 E'6,
wobei das Band durch die Spannrolle E* straffgezogen wird. Je nach der gröfseren
oder geringeren Dichte der Perlenfadenlagen wird die Scheibe A mehr oder weniger vorwärts
gedreht.
Fig. 13 giebt eine Seitenansicht der vollständigen Maschine, Fig. 14 einen Grundrifs
derselben mit abgehobenem Deckel und mit Weglassung der für die Bildung der Steppnaht,
den Transport des Rades A und andere Zwecke dienenden bekannten Theile. Fig. 1 5 bis 18 sind
Details.
ι. Die Bewegung des Greifers e erfolgt durch
das auf Achse h sitzende dreifache Excenter ΚΚΛ K2, Fig. 14 und ι 5, welches (K als Vollexcenter)
einerseits auf den um m drehbaren Arm / des Greifers e hebend und senkend einwirkt,
andererseits (K1 als Schraubengangscheibe)
letzteren um Zapfen η in einer vertical zur Bildfläche (Fig. 15) stehenden Richtung ausschwingen
macht. Zapfen η ist aber gelagert in dem um 0 drehbaren Hebelarm p, welcher
durch den Theil K2 (als Nuthenexcenter) bethätigt
wird und so dem Greifer e die Hin- und Herbewegung quer über die Grundschnur
ertheilt. Feder q besorgt das Anliegen des Armes I an K und K1.
2. Der Perlenhalter g wird vor- und rückwärts
gestofsen (Fig. 14) in Richtung der Mittel-
ebene der Scheibe A durch die Schraubengangscheibe
^3.
3. Der Perlenabtheiler (Fig. 13, 14, 16, 17
und 18) besteht aus zwei über einander liegenden Scheeren/" und f, deren um r drehbare
Schenkel durch den Druck von Federn t geschlossen gehalten werden, wenn ihre hinteren
Ausläufer u bezw. u1 nicht durch die Stöfser ν
bezw. v1 aus einander gedrückt werden, in welchem Falle sich auch die Scheeren/bezw./1
öffnen. Die untere Scheere f1 ist auf dem
festen Arm wl gelagert, während die obere/
auf dem etwas nachgiebigen, auf wx sitzenden
Eisen w aufgebracht ist. Mittelst einer Mikrometerschraube
y kann n> gegen wx etwas gehoben
oder gesenkt werden, wodurch der Zwischenraum zwischen f und f1 der Anzahl
der pro Fadenlage aufzunähenden Perlen entsprechend regulirt werden kann. Die Vor-
und Rückwärtsbewegung der Stöfser ν und vl,
also das Oeffnen und Freigeben der Scheeren/ und f1, führen zwei Excenter \ und ^1 aus,
Fig. 14 und 16.
4. Der Perlenstreicher i, Fig. 13 und 14, erhält seine Auf- und Abwärtsbewegung durch
das Excenter ^.
Es sei noch bemerkt, dafs die Nähnadel durch ein Nuthenexcenter F, Fig. 14, ihre Hin-
und Herbewegung erfährt, während das Schiffchen 5 ebenfalls durch ein solches Excenter G
getrieben wird, wenn, wie in der Zeichnung, verticale Bewegung des Schiffchens vorausgesetzt
wird. Doch sind die Wahl des Schiffchens und die Art seiner Bewegung hier nebensächlich.
Die Maschine kann auch zum Benähen einer Schnur oder eines Bandes mit anderen Zierfäden,
wie Seide, Chenille u. s. w., benutzt werden, wenn man den Greifer e für die Führung
des Zierfadens bestehen läfst, dagegen den Abtheiler ff1, den Halter g und den
Streicher i beseitigt.
Claims (2)
1. Eine Maschine zum Aufnähen von Perlenfäden auf Besatzschnüre oder Besatzbänder,
bei welcher der Perlenfaden durch einen Greifer von der einen nach der anderen Seite der Grundschnur oder des Grundbandes
derart abwechselnd gelegt und durch eine Steppnaht befestigt wird, dafs der mit aufgereihten Perlen, versehene Faden nicht
leer vernäht wird, sondern während seines Hin- und Herganges bei jedem Stich zwei
Reihen Perlen auf der Schnur aufbringt und wobei ein scheerenartiger Ab th eiler ff
stets eine gleichmäfsige Anzahl von Perlen durchläfst, ein Perlenhalter g die Perlen
für das Vernähen ordnet und sichert, und endlich ein Perlenstreicher i die nicht willig
heruntergleitenden Perlen nachschiebt.
2. Eine Maschine der unter 1. bezeichneten Art dahin abgeändert, dafs unter Fortlassung
des Perlenabtheilers ff1 des Halters g und des Streichers i die Maschine
auch zum Benähen einer Schnur oder eines Bandes mit Zierfaden ohne Perlen, wie
Seide, Chenille u. dergl., benutzt werden kann, wobei der Greifer e die Führung
des Zierfadens bewirkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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