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Die Erfindung betrifft einen Schußgarnausziehgreifer mit einer Gamklemmvorrichtung
und einem Schußgamaufnahmehaken für Webmaschinen mit Entnahme des Schußfadens von
feststehenden Spulen, mit einem einen angenähert L-förmigen Querschnitt aufweisenden
Ausziehgreifer mit einer angenähert senkrecht stehenden, in Bewegungsrichtung des
Greifers verlaufenden Seitenwand und zwei der letzteren gegenüberstehenden winklig
zur Bewegungsrichtung des Greifers angeordneten, angenähert senkrechten, in der
gleichen Fluchtlinie liegenden Flächen, wobei die eine Fläche zur Aufnahme eines
kombinierten Schußfaden-Fang- und Spannteiles dient und auf der zweiten Fläche die
#Spitze des unter Federwirkung stehenden vorderen Elldes des Schußfaden-Fang- und
Spannteiles anfliegt.' Bei Webmaschinen dieser Art ist es bekannt (USA.-Patentschrift
3 119 416), den Schußfaden bzw. das Schußgarn durch zwei gegenläufig Greifer,
nämlich einen Schußgarneintraggreifer, der das Schußgarn einträgt, und einen Schußgarnausziehgreifer,
der das vom Eintraggreifer übernommene Schußgarn durch das restliche Fach zieht,
in das Fach einzutragen.
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Der Schußgarnausziehgreifer ist mit einem Garnaufnahmehaken und einem
kombinierten Schußfaden-Fang- und Spannteil ausgerüstet, welcher den Schußfaden
von dem Eintraggreifer an einem Punkt annähernd in der Mitte des Webfaches übernimmt.
Das eingeführte Schußgarn bildet die Form einer Schlaufe, und das Zurückziehen des
Ausziehgreifers bewirkt, daß das Schußgam sich in Richtung des Fadenendes durch
den, Garnaufnahmehaken und durch2 den Fang-v -und Spannteil bewegt, wobei das Fadenende
ausgestreckt- , Wird, welches in genügender Länge vom Eintraggreifer dargeboten
worden ist, um einen Schuß vervollständigen zu können.
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Im Fall eines unsauberen Faches während des Schußeintrages, das durch
Kettenfäden, die nicht vollständig geteilt worden sind (verhängte Kettenfäden oder
verstrickte Kettenfäden), verursacht sein kann, wird die Bahn für den-Durchgang
der Greifer verstopft. Wenn die Greifer in ein derart verstopftes Fach eintreten,
können sie so weit von ihrer vorgeschriebenen Laufbahn abgeleitet werden, daß ein
Zusammenstoß der beiden Greifer erfolgt. Dies kann zu Schäden an den Greifem führen;
oder es kann eine Vielzahl von Kettenfäden zerrissen werden. Der Schußfaden-Fang-
und: Spannteil des bekannten Ausziehgreifers ist derart angeordnet, daß der führende
Teil der Spitze des Ausziehgreifers leicht hinter dem führenden Vorderteil des Fang-
und Spannteiles zurücksteht, so daß der Greifervorderteil zusammen mit dem Fang-
und Spannteil eine Kerbe bildet, weI-che hilft, die Schlinge des Schußgarnes vom
Eintraggreifer in seine richtige Lage im Ausziehgreifer zu leiten.
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Im Fall eines Zusammenstoßes der beiden Greifer können diese »Kerben«
einer Seitenwand des Eintraggreifers zwischen den Fang- und Spannteil und den Aufnahmehaken
des Ausziehgreifers gezwängt werden. Solche Zusammenstöße sind nicht ungewöhnlich,
wenn mit hohem Hinterfach (Baumwolle) gearbeitet wird, undsie enden mit beschädigten
Greifern, z. B. mit Abbrechen oder Abbiegen des Fang-und Spannteiles. Das Abbiegen
des Fang- und Spannteiles ist oftmals nachteiliger als ein kompletter Bruch, denn
sobald der Greifer seine Bewegungsrichtung ändert, wird er sehr wahrscheinlich eine
große Anzahl Kettenfäden zerstören.
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Die Aufgabe der Erfindung ist, einen Schußgarnausziehgreifer zu schaffen,
der die erwähnten Nachteile nicht aufweist und dessen Schußfaden-Fang-und Spannteil
derart angeordnet ist, daß beim unerwünschten Zusammentreffen mit dem Eintraggreifer
keine Beschädigungen der Greifer auftreten. Dies wird bei einem Schußgarnausziehgreifer
der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Spitze des unter Federwirkung
stehenden Endes des Schußfaden-Fang- und Spannteiles, vom Weberstand aus gesehen,
hinter der Bahn des vordersten Punktes des Greifers liegt, welcher Punkt den Schnittpunkt
der von der Greiferspitze aus nach dem Weberstand zu führenden übergangsflächen
mit der zweiten Fläche zur Aufnahme des Fang- und Spannteiles darstellt.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung des Ausziehgreifers bietet gegenüber
bekannten Greifern den Vorteil, daß auch bei einer durch eine Abweichung von der
vorgeschriebenen Grciferbahn auftretenden Berührung zwischen den zusammenarbeitenden
Greifern eine einwandfreie übergabe des Schußgarnes gewährleistet ist. Der Fang-
und Spannteil ist in bezug auf den vordersten Punkt des Greifers derart angeordnet,
daß Beschädigungen an dem Greifer verhütet werden. Die von der -Spiiie des Greifers
zum vordersten Punkt verlaufende Schneide erstreckt sich über die Spitze des Endes
des kombinierten Fang-und Spannteiles. Findet eine Berührung der-zusammenarbeitenden
Greifer- statt, so wird die Schneide des Ausziehgr-eifer&-" Eintraggreifer seitlich
ableiten oder ablenken, und es wird für den Eintraggreifer .unmöglich, den Fang-
und -Spannteil des Ausziehgreifers abzubrechen oder zu beschädigen.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigt -Fig. 1 eine Seitenansicht des Garnausziehgreifers,
F i g« 2 einen Grundriß des Greifers nach F i g. 1,
F i g. 3 einen
Querschnitt nach der Schnittlinie III-111 in F i g. 2, F i g. 4 einen
Querschnitt nach der Schnittlinie IV-IV in F i g. 2, F i g. 5 eine
Ansicht -der Greiferspitze von vorn, -entsprechend der Darstellung in F i
g. 1 und 2, in vergrößertem Maßstab, und F i g. 6 eine Einzelheit
aus F i g. 2, in vergrößertem Maßstab dargestellt.
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Ein an einem biegsamen Band 10 befestigter Auszichgreifer
11 weist eine senkrechte Seitenwand 12 auf, welche, vom Weberstand aus betrachtet,
die rückwärtige Wand des - ereifers 11 - bildet und sich annähernd
über die ganze Länge ##s Greifers 11 erstreckt. Die untere Begrenzungslinie
der Seitenwand 12 (F i g. 1) führt in einer winklig angeordneten Fläche13
nach oben und endet in Form einer Spitze 14. In der Ansicht von vorn (F i
g. 5) ist eine schmale Fläche 13' sichtbar, die durch die Begrenzung
der vorderen Kante der Wandstärke der Seitenwand 12 entsteht.
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F i g. 2 zeigt, daß die Spitze 14 gegenüber der senkrechten
Fläche der Seitenwand 12 weiter vorn angeordnet ist, wobei sie mit ihr !durch
eine winklig angeordnete ebene Fläche 14' verbunden ist. Die ebene Fläche 14' ergibt
für den Greifer 11 genügend Ab-
stand von dem in der Zeichnung nicht
dargestellten Webeblatt, wodurch es möglich ist, den Schußeintrag
rascher
durchzuführen. Mit anderen Worten erlaubt der Winkel, unter welchem die Fläche 14'
angeordnet ist, daß die Greiferbewegung so eingestellt wird, daß der Greifer früher
in das Fach eintritt und später zurückgezogen wird. Von der Innenseite der Seitenwand
12 her ist ein sich nach vorn ausdehnender Steg 15 angeordnet, der vorn eine
erste senkrechte Fläche 16 besitzt, welche winklig zur Bewegungsrichtung
30 des Greifers 11 verläuft.
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Das Ende des Greifers 11, d. h. das linke Ende in F i
g. 1, ist mit 17 bezeichnet und verläuft nach unten, um sich mit dem
Band 10 zu vereinigen, auf welchem es durch nicht dargestellte Mittel befestigt
ist. Das vordere Ende des Bandes 10 ist ebenfalls konisch auslaufend (F i
g. 2), um abmessungsmäßig übereinzustimmen mit dem Ende 17 des Greifers
11.
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Die senkrechte Seitenwand 12 weist an ihrem Führungsende einen annähernd
flachen und sich seitlich ausdehnenden hakenförmigen Teil, einen Garn-oder Fadenaufnahmehaken
21, auf, welcher eine obere Fläche 18 (F i g. 2, 4, 5) besitzt,
wobei die Seitenwand 12 und die Fläche 18 einen L-förmigen Teil bilden (F
i g. 3 und 4).
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Die obere Fläche 18 ist vorn mit einer zweiten senkrechten
Fläche 19 versehen (F i g. 2, 6), welche zu der Bewegungsrichtung
30 des Greifers 11 den gleichen Winkel bildet wie die erste senkrechte
Fläche 16 des Steges 15. Eine untere Fläche 20 (F i g.
5)
dehnt sich nach hinten aus, ausgehend von der unteren Kante der zweiten
senkrechten Fläche 19 in Richtung der senkrechten Seitenwand 12.
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Der Garnaufnahmehaken 21 (F i g. 1) ist unterhalb der oberen
Fläche 18 angeordnet als Teil der unteren Fläche 20 und der vorn angeordneten
zweiten senkrechten Fläche 19 und läuft aus in eine gerundete, geneigte übergangsfläche
22, die ihrerseits nach vom durch eine von der Spitze 14 ausgehende Schneide begrenzt
ist.
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F i g. 1 und 2 zeigen den kombinierten Schußfaden-Fang- und
Spannteil, welcher als Ganzes mit 23 bezeichnet ist. Ein Ende des Fang- und
Spannteiles 23
ist auf der vorderen senkrechten Fläche 16 des Steges
15 mittels einer Platte 24, welche zwei Gewindelöcher besitzt, und mittels
Schrauben 25 und 26 befestigt. Der Schaft- und Kopfteil der Schrauben
25
und 26 gewährleistet, daß die Montage entsprechend den GegenansenkuDgen
im Steg 15 und in Richtung der senkrechten Seitenwand 12 (F i g. 2)
erfolgt.
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Der Fang- und Spannteil 23 weist ein unter Federwirkung stehendes
Ende 27 mit einer Spitze 27" auf, welches auf der zweiten senkrechten
Fläche 19 aufliegt. Das federnde Ende 27 ist so angeordnet (F i
g. 2, 6), daß seine Spitze 27', vom Weberstand aus gesehen,
hinter der Bahn des vordersten Punktes 28
des Greifers 11 liegt, welcher
Punkt den Schnittpunkt der von der Greiferspitze 14 aus nach dem Weberstand zu führenden
übergan 'gsflächen 29, 22 mit der zweiten Fläche 19 zur Aufnahme des
Fang- und Spannteiles 23 darstellt.
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Um die einwandfreie übernahme des Schußgarnes vom Eintraggreifer durch
den Ausziehgreifer zu gewährleisten, besitzt der Ausziehgreifer eine nach vorn angeordnete
geneigte ebene Fläche 29, die sich zwischen der zweiten senkrechten Fläche
19 und der übergangsfläche 22 erstreckt.
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Ein anaenommener Punkt 29' (F i g. 1 und 5),
der auf gleicher horizontaler Ebene wie die Spitze 27'
und auf einer Schnittkante
liegt, die durch die beiden Flächen 29 und 22 gebildet ist, liegt in Richtung
auf den Eintraggreifer vor der Spitze 27'. Die Spitze 27'
liegt, in
seitlicher Richtung gesehen, gegenüber dem Punkt 29-weiter außen.
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Die geneigte ebene Fläche 29 ist unter einem schrägen Winkel
zur Bewegungsrichtung 30 des Ausziehgreifers 11 angeordnet und ist
nach unten und nach hinten gerichtet, wodurch sie eine »Einfädelungsfläche« bildet,
die das Schußgarn zwingt, ihr zu folgen, wenn es vom nicht dargestellten Eintraggreifer
übernommen wird, weil die Spitze 27' des Fang- und Spannteiles
23 den auf gleicher Höhe angenommenen Punkt 29»* der Begrenzung der Fläche
29 überragt.
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Im Betrieb gelangt der Ausziehgreifer 11 in das Webfach ohne
Berührung der Kettenfäden, weil dessen Spitze 14 als Gamführungsspitze ausgebildet
ist (F i g. 2), wobei Fäden, die sich dem Ausziehgreifer 11 in den
Weg stellen, zur Seite gedrängt werden. Der Ausziehgreifer 11 trifft mit
dem Eintraggreifer zusammen, und infolge der Art, nach welcher das Schußgarn dargeboten
wird, wird das Schußgarn gezwungen, die von der Spitze 14 des Ausziehgreifers
11 zum vordersten Punkt 28 verlaufende Schneide zu »überkreuzen«.
Beim weiteren Eindringen des letzteren gleitet das Schußgarn an der Schneide entlang,
wobei der betreffende Teil des Schußgarnes entlang der geneigten, ebenen Fläche
29 bewegt wird.
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Eine weitere Bewegung des Greifers 11 zwingt das Schußgarn,
zwischen den Fang- und Spannteil 23 und die zweite senkrechte Fläche
19 zu gleiten, wo es durch den Schußgarnaufnahmehaken 21 aufgenommen wird.
Zusätzlich verhindert die Anordnung des Fang- und Spannteiles 23, d. h. die
Spitze 27' des unter Federwirkung stehenden Endes 27, welche gegenüber
dem vordersten Punkt 28 zurücksteht, eine Beschädigung jenes Teiles, wenn
ein Zusammenstoßen oder eine unbeabsichtigte Berührung zwischen den zwei zusammenarbeitenden
Greifern stattfindet. Der Schußgarnausziehgreifer gemäß der Erfindung bietet gegenüber
bekannten Greifern den Vorteil, daß auch bei nicht ordnungsgemäßem Zusammentreffen
der beiden Greifer oder bei einer unbeabsichtigten Berührung derselben eine einwandfreie
übergabe des Schußgarnes gewährleistet ist.
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Der Fang- und Spannteil 23 ist in bezug auf den vordersten
Punkt 28 des Greifers 11 derart angeordnet, daß Beschädigungen an
dem Greifer 11 verhütet werden. Die von der Spitze 14 des Greifers
11 zum vordersten Punkt 28 verlaufende Schneide erstreckt sich über
die Spitze 27' des kombinierten Fang- und Spannteiles 23. Sollte ein
Zusammenstoß der zusammenarbeitenden Greifer stattfinden, so wird die Schneide des
Ausziehgreifers 11 den Eintraggreifer seitlich ableiten oder ablenken, und
es wird für den Eintra,-Crreifer unmöglich, den Fang- und Spannteil 23 des
Ausziehgreifers 11 abzubrechen oder zu beschädigen.