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Vorrichtung zum mustergemäßen Zuführen der. Schußfäden für Greiferwebstühle
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung und Weiterausbildung der den
Gegenstand des Patentes 519 709 bildenden Vorrichtung zum mustergemäßen Zuführen
der Schußfäden für Greiferwebstühle, bei welcher eine Anzahl von Schußfadenführern
so um eine gemeinsame Achse, gelagert ist, daß die Schußfadenführer einzeln nach
dieser gemeinsamen Mitte eingeschwenkt und so den jeweils einzutragenden Schußfaden
in den Bereich des Greifermaules bringen können.
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Nach dem Hauptpatent sollen die Schwenkpunkte der an Schwenkträgern
befestigten Schußfadenführer auf einem Kreise angeordnet sein, dessen Durchmesser
höchstens halb so groß wie der konzentrische, von den Schußfadenführern gebildete
Kreis ist.
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Werden hierbei die Schußfadenführer so angeordnet, daß sie in der
Ruhelage den Mantel eines Zylinders bilden, so ergibt sich als Nachteil, daß das
Ende des nach der Mitte ausgeschwungenen Schußfadenführers hinter die Ebene der
Enden der ruhenden Schußfadenführer zurücktritt, wodurch das Abschneiden des ausgezogenen
Schußfadens erschwert wird und unnötiger Abfall an Schußmaterial entsteht. Um diesem
Nachteil zu begegnen, hat man jeden Schußfadenführer mit einer Leitkurve versehen,
durch die ihm beim Ausschwingen eine Längsbewegung, dem Greifer entgegen, erteilt
wurde. Diese Lösung ist umständlich und teuer und erschwert außerdem durch Reibung
das Arbeiten der Vorrichtung. Weiterhin wurde vorgeschlagen, die Schußfadenführer
auf einem Kreis anzuordnen, der den halben oder weniger als den halben Durchmesser
des von den Schußfadenführerenden in Ruhestellung gebildeten Kreises besaß. Hierbei
zeigte sich als Nachteil, daß der erstgenannte Kreis ziemlich groß gewählt werden
mußte, um die Schußfadenführergelenke unterzubringen, wodurch die ganze Vorrichtung
unnötig groß und infolge der vielen Gelenke zu teuer wurde.
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Zweck der Erfindung ist, den geschilderten Übelständen abzuhelfen.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Schwenkpunkte der in Schwenkträgern
befestigten Schußfadenführer auf einem Kreise angeordnet sind, dessen Durchmesser
höchstens halb so groß ist wie der konzentrische, von den Schußfadenführern gebildete
Kreis.
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Durch diese Anordnung wird auf eine bedeutend weniger kostspielige
Weise als bisher erzielt, daß die ganze Vorrichtung dicht an den Geweberand herangerückt
und so jeder Abfall an Schußmaterial vermieden werden kann, ohne daß die Anbringung
der Schußfadenschere auf irgendwelche Schwierigkeiten stößt.
Die
Zeichnungen geben in Abb. i und 2 zwei verschiedene Ausführungsbeispiele für die
Erfindung wieder, und -zwar in geschnittener Vorderansicht. -Gemäß Abb. i ist in
den Scheiben i und 2 die Welle 3 mit dem Zentrierkonus ¢ in bekannter Weise unverrückbar
gelagert. Die Seheibe i besitzt. Bohrungen 5 zur Lagerung und die Scheibe :z Radialschlitze
6 zur Führung der Schußfadenführer 7, auf welche je zwei Schwenkträger 8 und 9 aufgeklemmt
oder sonstwie befestigt sind. Diese Schwenkträger 8 und' g sind durch Stifte io
radial geführt und mit Schneiden i i versehen, die an der Scheibe i innen bzw. außen
anliegen. Dabei ist zu beachten, daß sich die Schneiden der zusammengehörigen Schwenkträger
8 und 9 genau gegenüberliegen. Die Schußfadenführer 7--stehen in bekannter Weise
unter dem Einfuß von Zugfedern 12, die sie- nach dem Mittelpunkte des Systems zu
ziehen trachten. Sie werden beispielsweise von einer längsbeweglichen Druckscheibe
13 in die Ruhestellung gebracht und bis auf den jeweils arbeitenden Schußfadenführer
durch hand- oder jacquardgesteuerte Schlitzscheiben 14 in dieser Stellung abgestützt.
Sie lassen sich aber auch durch eine andere bekannte Vorrichtung mit Schnur- oder
Drahtzügen mustergemäß bewegen.
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Da die Schwenkträger 8 und 9 sehr schmal gehalten sind, so können
ihre schneidenbewehrten Enden i i auf einem sehr kleinen Kreis untergebracht werden,
der nur den halben oder weniger als den halben Durchmesser des Schußfadenführerkreises
besitzt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß der jeweils arbeitende Schußfadenführer
7, um die Schneiden ii seiner Schwenkträger 8 und 9 schwingend, nicht nur nicht
hinter die von den Enden der ruhenden Schußfadenführer gebildete Ebene - zurücktritt,
sondern sogar über diese hervorsteht, so daß. das Abschneiden des ausgezogenen Schußfadens
keinerlei Schwierigkeiten mehr bereitet. Die Vorrichtung kann jetzt so dicht an
den Geweberand herangebracht werden, daß kein Schußgarnabfall entsteht.
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In dem zweiten Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes gemäß
Abb.2 sind die Schwenkträger 8 und 9 der Abb. i durch einen einzigen Träger 8 -
für jeden Schußfadenführer 7 ersetzt. Diese Schwenkträger 8 erhalten kreisscheiben-
oder kugelförmige Köpfe i i, die gemeinsam in einer von der Scheibe i und dem Teller
9 gebildeten Ringnut gelagert und so weit umfaßt werden, daß sie nicht herausfallen
können. In allen übrigen Einzelheiten gleicht diese Vorrichtung jener nach Abb.
i. Sie übertrifft diese in bezug auf Einfachheit.