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Vorrichtung zur Herstellung eines Garnes aus zwei Einzelfäden
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung eines Garnes aus zwei Einzelfäden, bestehend aus einer Falschzwirnspindel mit Antriebsmechanismus, aus an je einem Ende der Falschzwirnspindel angeordneten Bremsvorrichtungen zum Bremsen der beiden Fäden, einer axialsymmetrischen, koaxial zur Falschzwirnspindel und in Fadenlaufrichtung nach derselben angeordneten Fadenführeröse, einem Halter für einen Fadenwickel zwischen der Fadenführeröse und der Falschzwirnspindel und einer Transportvorrichtung für das Garn, wobei sich die Innenfläche der Fadenführeröse in Richtung zur Falschzwirnvorrichtung hin erweitert.
Besonders günstig zeigt sich die Erfindung bei einer Vorrichtung mit einer Fadenführeröse,. die, im Axialschnitt betrachtet, an der Stelle des engsten Durchganges einen Krümmungsradius aufweist, dessen Mindestlänge dem Wert
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in mm entspricht, wobei n die Zahl der Corddrehungen pro mm und d die Corddicke in mm angibt. Eine solche Fadenführeröse ist in der österr. Patentschrift Nr. 217918 beschrieben.
Wenn die Falschzwirnspindel dieser bekannten Vorrichtung gedreht wird, dann bildet der durch den hohlen Schaft der Falschzwirnspindel hindurchgehende Faden - im folgenden als"Aussenfaden"bezeich- net, im Gegensatz zu dem sogenannten"Innenfaden"-einen Ballon rund um den Fadenwickel und die
Bremse fur den Innenfaden und wird rund um den lnnentaden gewickelt.
Bei entsprechender Einstellung der Bremsen kann so ein Garn erhalten werden, bei welchem die Fäden gleich lang sind. Bei dieser Vorrichtung können zwei verschiedene Arbeitsbedingungen vorherrschen, welche sich durch die Lage des Punktes, in welchem die zwei Fäden das Garn bilden, unterscheiden.
Bei der einen rotiert dieser Punkt während des Betriebes der Vorrichtung frei rund um die Symmetrieachse der Fadenführeröse ausserhalb der letzteren. Bei der andern Arbeitsbedingung rotiert dieser Punkt innerhalb der Fadenführeröse. Allgemein gesprochen erfordern die zwei Arbeitsbedingungen der Vorrichtung verschiedene Einstellungen der Bremsen, um ein Garn zu erhalten, dessen Fäden gleiche Längen besitzen.
Es wurde jedoch gefunden, dass unter gewissen Umständen ein Zustand eintritt, bei welchem schon geringe Unstabilitäten des Prozesses die ungewollte Umstellung von einer Arbeitsbedingung zur andern herbeiführen. Dies ist bedenklich, da nach jeder Umstellung zunächst ein Garn erzeugt wird, dessen Komponenten nicht gleiche Längen besitzen. Ein solches Garn hat unter anderem eine geringere Zugfestig-
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keit.
Es wurde gefunden, dass die oben erwähnte Längendifferenz zwischen den beiden die Komponenten des Garnes bildenden Fäden praktisch vermieden werden kann, wenn die Fadenführeröse nach der österr.
Patentschrift Nr. 217928 verwendet wird. Diese trägt zur Erzielung der Gleichmässigkeit der Struktur und der Zugfestigkeit des Garnes bei.
Bei einer bekannten Vorrichtung bestehen aber auch Nachteile, insbesondere wenn ein Garn mit ho- her Garnzwirnung hergestellt wird.
Bei den bekannten Vorrichtungen hat sich herausgestellt, dass der Doublierungspunkt der die Kompo- nenten des Garnes bildenden Fäden die Neigung besitzt, sich nach unten, d. h. in Richtung gegen die Falschzwirnspindel, zu verschieben.
In diesem Fall ist es gut möglich, dass der Aussenfaden die Bremsvorrichtung des Innenfadens berührt.
Dies führt zu einem Abreissen oder auf jeden Fall zu einer Beschädigung des Fadens. Gleichzeitig wird die Ballonspannung vorübergehend, jedoch beträchtlich gestört, so dass ein Stück ungleichförmigen Garnes hergestellt wird.
Auch für den Innenfaden bedeutet eine starke Abwärtsverschiebung des Doublierungspunktes einen
Nachteil.
Der Innenfaden beschreibt einen Kegel mit einem grossen Scheitelwinkel, so dass die Gefahr besteht, dass er von seinem richtigen Weg von der Garnbremse weggezogen wird.
Diese Nachteile werden vermieden, wenn die Vorrichtung gemäss der Erfindung verwendet wird. Die
Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass zwischen der Falschzwirnspindel und der Fadenführeröse und koaxial zu ersterer im Abstand von der Fadenführeröse ein Trennring angeordnet ist, dessen lichte Weite kleiner ist als jene am Eintritt der Fadenführeröse, wobei während des Betriebes die beiden Fäden an der Innen-Bzw. Aussenseite des Ringes gleiten.
Durch den Trennring verschiebt sich der Doublierungspunkt des äusseren mit dem inneren Faden immer in Richtung zu der Fadenführeröse. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei verschiedene Arbeitsbedin- gungen abwechselnd vorherrschen, d. h., dass sich der Doublierungspunkt des Garnes ausserhalb oder innerhalb der Fadenführeröse befindet, wird infolgedessen verringert.
Um das häufige Auftreten von Längendifferenzen zu vermeiden, ist es notwendig, eine Fadenführungsöse der vorher erwähnten Bauart zu verwenden.
Es wurde überraschenderweise auch gefunden, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung zu einem stetigeren Prozess führt, welcher insbesondere ein geringeres Ausmass der Beweglichkeit des Doublierungspunktes der Einzelfäden in Richtung der Garnachse einschliesst.
Dies führt ebenfalls zur Herstellung eines gleichmässigeren Garnes.
Der Trennring gemäss der Erfindung kann scheibenförmig sein und scharfe oder abgerundete Kanten aufweisen. Die Erfindung kann auch darin bestehen, dass der Trennring im Gleitbereich der Fäden im Radialschnitt einen Krümmungsradius'besitzt, welcher mindestens das zehnfache der Garndicke und vorzugsweise 12 mm beträgt. In diesem Fall zeigte es sich, dass die Fäden sauber an der Oberfläche des Ringes entlanggleiten, von welchem sie auch glatt ablaùfen.
Dies im Gegensatz zu scheibenförmigen Ringen oder solchen, welche kleine Krümmungsradien besitzen und die Eigenschaft haben, dass die Fäden an ihnen ungleichmässig entlanggleiten und dazu neigen, sich um die abgerundeten oder scharfen Kanten herum zu bewegen. Dadurch, dass der Trennring so nahe bei der Fadenführeröse angeordnet ist, kommt der ballonierende Faden sowohl mit dem Ring als auch mit der Öse in Berührung. Auf diese Weise wird der Doublierungspunkt der Einzelfäden in einer vollständig unveränderlichen Lage fixiert.
Es wurde ferner gefunden, dass der vom Aussenfaden gebildete Ballon sehr gross wird und der Energieverbrauch der Vorrichtung während des Betriebes hoch liegt, wenn der Durchgang des Trennringes weit ist.
Darüber hinaus können unerwünscht grosse BÅallonspannungen auftreten.
Wenn anderseits der Trennring einen zu engen Durchgang aufweist, treten Schwierigkeiten auf, einen hinreichenden Abstand zwischen dem Aussenfaden und der Fadenbremse des Innenfadens aufrecht zu erhalten.
Gemäss der Erfindung wird eine günstige Form des Trennringes erhalten. wenn dessen lichte Weite im wesentlichen gleich ist dem Krümmungsradius.
Eine günstige Stellung des Ringes in bezug auf die Fadenführeröse liegt vor, wenn der Ring so nahe bei dieser angeordnet wird, dass eine die Aussenseite des Ringes und die Innenseite der Fadenführeröse berührende Tangente mit der Systemachse einen Winkel einschliesst, der grösser ist als derjenige Winkel, welchen der Ballon mit dieser Achse während des Betriebes einschliesst.
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inridianschnittes 20 mm.
Ungefähr 10 mm unterhalb der Fadenführeröse und koaxial zu dieser ist ein Ring 25 angeordnet. Die- ser hat halbkreisförmigen Querschnitt (Torus) dessen Krümmungsradius im Meridianschnitt etwa 12 mm beträgt.
Der Ring hat einen Innendurchmesser von ungefähr 11 mm.
Der Ring mit halbkreisförmigem Querschnitt ist an einer kreisrunden Scheibe 26 mittels eines Halte- ringes 27 befestigt.
Die Scheibe 26 ist an einen Halter 28 angelötet, der einen Teil des Deckels 21 bildet.
Der Deckel 21 und der an diesem befestigte Ring 25 können ausgeschwenkt werden, nachdem der
Halter 22 und die daran befestigte Öse 7 auch aus der Bahn geschwenkt worden sind.
Es ist klar, dass der von dem Faden 3 gebildete Ballon immer die gleiche Höhe hat. Der Punkt 5 kann sich nun nur zwischen dem Ring 25 und der Fadenführeröse 7 verschieben.
Der Verschiebungsbereich kann erforderlichenfalls noch weiter begrenzt werden, indem der Ring 25 so nahe bei der Fadenführeröse 7 angeordnet wird, dass der Faden 3 auch mit der Fadenführeröse in Berüh- rung kommt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Garnes aus zwei Einzelfäden, bestehend aus einer Falschzwirnspindel mit Antriebsmechanismus, aus an je einem Ende der Falschzwirnspindel angeordneten Bremsvorrichtungen zum Bremsen der beiden Fäden, einer axialsymmetrischen, koaxial zur Falschzwirnspindel und in Fadenlaufrichtung nach derselben angeordneten Fadenführeröse, einem Halter für einen Fadenwickel zwischen der Fadenführeröse und der Falschzwirnspindel und einer Transportvorrichtung für das Garn, wobei sich die Innenfläche dei Fadenführeröse in Richtung zur Falschzwirnvorrichtung hin erweitert, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Falschzwirnspindel (13) und der Fadenführeröse (7) und koaxial zu ersterer im Abstand, von der Fadenführeröse ein Trennring (25) angeordnet ist,
dessen lichte Weite kleiner ist als jene am Eintritt der Fadenführeröse, wobei während des Betriebes die beiden Fäden an der Innen- bzw. Aussenseite des Ringes gleiten.