Vorrichtung zur Herstellung von Cord aus zwei Einzelfäden Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Cord aus zwei Einzelfäden, um fassend eine mit einem Antriebsmechanismus versehe- hene Falschdrallspindel, Bremsorgane für die Ab bremsung der zwei Fäden, die in axialer Richtung beiderseits dieser Falschdrallspindel angeordnet sind, eine in der Verlängerung der Falschdrallspindel und damit koaxial angeordnete liniensymmetrische Fa denöse,
einen zwischen der Fadenöse und der Falsch drallspindel liegenden Halter für eine Ablaufspule sowie einen Cordtransportmechanismus, wobei die Fadenöse an der Stelle des engsten Durchganges im Meridianschnitt einen Krümmungsradius von min destens 10 mm Länge hat und wobei ferner die Ein lauffläche der Fadenöse in Richtung der Falschdrall spindel die Form eines kontinuierlich und progressiv sich erweiternden Trichters aufweist.
Eine solche Vorrichtung ist im Hauptpatent Num mer 372 957 beschrieben.
Diese Vorrichtung hat aber noch gewisse Nach teile, insbesondere wenn ein Garn mit hoher Garn- zwirnung hergestellt wird.
Es wurde gefunden, dass der Doublierungspunkt der die Komponenten des Garnes bildenden Fäden die Neigung besitzt, sich nach unten, das heisst in Richtung gegen die Falschzwirnspindel zu verschie ben.
In diesem Fall ist es sehr gut möglich, dass der Aussenfaden die Bremsvorrichtung des Innenfadens berührt. Dies führt zu einem Abreissen oder auf jeden Fall zu einer Beschädigung des Fadens. Gleichzeitig wird die Ballonspannung vorübergehend, jedoch be trächtlich gestört, so dass eine bestimmte Länge un gleichförmigen Garnes hergestellt wird. Auch für den Innenfaden bedeutet eine bedeutendere Abwärtsver- schiebung des Doublierungspunktes einen Nachteil: Der Innenfaden beschreibt einen Kegel mit einem grossen Scheitelwinkel, so dass die Gefahr besteht, dass er von seinem richtigen Weg von der Garnbremse weggezogen wird. Diese Nachteile treten nicht auf, wenn eine Vor richtung gemäss der Erfindung verwendet wird.
Diese besteht darin, dass zwischen der Falschdrall spindel und der Fadenöse koaxial zu ersterer ein Ring in einem Abstand von weniger als 12 mm von der Fadenöse angeordnet ist, derart, dass während des Betriebes die zwei Fäden längs der Innenseite bzw. der Aussenseite des Ringes gleiten, ohne dass die Bewegung des den Ballon bildenden Fadens gestört wird. Hiermit wird erreicht, dass die Höhe des Aussen fadenballons zwischen der Falschzwirnspindel und dem Ring immer konstant bleibt und dass die Form des Kegels, den der Innenfaden beschreibt, immer die gleiche und sein Scheitelwinkel begrenzt ist.
Dank des Ringes verschiebt sich der Doublie- rungspunkt des äusseren und des inneren Fadens im mer in der Richtung der Fadenführeröse.
Es wurde überraschenderweise auch gefunden, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung zu einem ste tigeren Prozess führt, welcher insbesondere ein ge ringeres Ausmass der Beweglichkeit des Doublie- rungspunktes der Einzelfäden in Richtung der Garn achse einschliesst.
Dies führt ebenfalls zur Herstellung eines gleich- mässigeren Garnes.
Der Ring kann scheibenförmig sein und scharfe oder abgerundete Kanten aufweisen.
Es wurde jedoch gefunden, dass die besten Ergeb nisse erzielt werden, wenn der Ring in dem Bereich, wo die Fäden längs der Ringoberfläche gleiten, so geformt ist, dass er im Meridianschnitt die Gestalt eines Kreisbogens von einem Krümmungsradius von mindestens 10<I>d (d</I> =Dicke des Cordes), vorzugs weise 12 mm, besitzt.
In diesem Fall zeigte es sich, dass die Fäden sau ber an der Oberfläche des Ringes entlang gleiten, von welchem sie auch glatt ablaufen.
Dies im Gegensatz zu scheibenförmigen Ringen oder Ringen, welche kleine Krümmungsradien be sitzen und die Eigenschaft haben, dass die Fäden an ihnen ungleichmässig entlang gleiten und dazu neigen, sich um die abgerundeten oder scharfen Kanten herum zu bewegen.
Es ist vorteilhaft, den Ring so nahe bei der Fa- denführeröse anzuordnen, dass der ballonierende Fa den sowohl mit dem Ring als auch mit der Öse in Berührung kommt.
Auf diese Weise wird der Doublierungspunkt der Einzelfäden in einer vollständig unveränderlichen Lage fixiert.
Es wurde ferner gefunden, dass der vom Aussen faden gebildete Ballon sehr gross wird und der Ener gieverbrauch der Vorrichtung während des Betriebes hoch ist, wenn der Durchgang des Ringes weit ist.
Darüber hinaus können dann unerwünscht grosse Ballonspannungen auftreten.
Wenn anderseits der Ring einen zu engen Durch gang aufweist, treten Schwierigkeiten dabei auf, einen hinreichenden Abstand zwischen dem Aussenfaden und der Fadenbremse des Innenfadens aufrechtzuer halten. Es wird eine günstige Form des Ringes erhalten, wenn dieser einen Durchgang aufweist, dessen klein ster Durchmesser ungefähr dem Krümmungsradius des Ringes im Meridianschnitt entspricht.
Schliesslich wird eine günstige Stellung des Ringes in bezug auf die Fadenführeröse erhalten, wenn der Ring so nahe bei dieser angeordnet wird, dass im Meridianschnitt dieses Systems eine die Aussenseite des Ringes und die Innenseite der Fadenführeröse berührende Tangente einen Winkel mit der System achse einschliesst, der grösser ist als derjenige Winkel, welchen der auf den Ring auflaufende Teil des Bal lons mit dieser Achse während des Betriebes ein schliesst.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch ver anschaulicht. Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer Vor richtung zur Herstellung von Garn aus zwei Einzel fäden. Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Fadenführeröse und den bei der Vorrichtung gemäss Fig. 1 verwen deten Ring.
In Fig. 1 sind mit 1 und 2 zwei ortsfeste Faden wickel bezeichnet, von welchen die Fäden 3 und 4 über Kopf abgezogen werden, die über verschiedene Führungen und Durchlässe zu der Stelle 5 gelangen, wo sie zu einem Garn 6 vereinigt werden. Das Garn 6 läuft durch eine Fadenführeröse 7 zu einem (nicht dargestellten) Garnaufwickelmechanismus, der be wirkt, dass die Fäden 3, 4 von den Wickeln 1 und 2 abgezogen werden.
Der vom Wickel 2 ablaufende Faden 4 wird, be vor er bei der Stelle 5 mit dem Faden 3 vereinigt wird, durch einen Fadenführer 8, eine Fadenbremse 9 und einen Fadenführer 10 hindurchgeführt. Die Faden bremse 9 ist auf bekannte Weise ausgebildet und ver leiht dem Faden 4 auf seinem Weg zwischen dem Fadenführer 10 und dem Doublierungspunkt 5 eine einstellbare Spannung. Die Fadenbremse kann aus zwei Zahnrädern bestehen, die mit Spiel ineinander eingreifen und von denen eines, z. B. magnetisch, ge bremst sein kann.
Auf gleiche Weise wird der von dem Wickel 1 ablaufende Faden 3 durch den Fadenführer 11, die Bremse 12 und die Falschzwirnspindel 13 hindurch geführt, von wo er auf freiem Weg zu dem Doublie- rungspunkt 5 gelangt. Auch die Fadenbremse 12 ist einstellbar.
Die Falschzwirnspindel 13 besitzt ein Rohr 14, welches um seine Achse in (nicht dargestellten) La gern drehbar ist und eine Riemenscheibe 15 trägt. Oberhalb der Riemenscheibe 15 ist eine zylindrische Vorratsscheibe 16 angeordnet, deren zylindrische Aussenfläche durch einen radialen Kanal 17 mit dem Hohlraum der Rohrspindel 14 verbunden ist und eine Ablaufscheibe 18, die mit der Scheibe 16 verbunden ist.
Der von der Bremse 12 kommende Faden 3 wird durch die Hohlspindel 14, den radialen Kanal 17 und über die Ablaufscheibe 18 geführt. Der Faden wickel 2 wird durch einen topfförmigen Halter 19 gehalten. Der Boden dieses Topfes ist mit einer Ex zentermasse 20 versehen und frei drehbar auf der Hohlspindel 14 gelagert.
Infolgedessen und ausserdem infolge der etwas geneigten Stellung der Achse der Falschzwirnspindel wird der Topf 19 mit dem Fadenwickel 2 durch die Falschzwirnspindel 13 nicht in Umdrehung versetzt.
Am oberen Ende ist der Topf 19 durch einen aufklappbaren Deckel 21 abgeschlossen, der den Fa denführer 8, die Garnbremse 9 und den Fadenführer 10 trägt.
Nach Einfädeln der Fäden 3 und 4 wird die Vor richtung in der Weise in Bewegung gesetzt, dass zu erst die Garnaufwickelvorrichtung und dann die Falschzwirnspindel 13 mittels eines auf die Riemen scheibe 15 laufenden Riemens von einem (nicht dar gestellten) Antriebsmechanismus in Umdrehung ver setzt werden. Als Folge davon umkreist der aus dem radialen Kanal 17 austretende Faden 3 die Scheibe 16 und sein Weg zwischen der Ablaufscheibe 18 und dem Punkt 5 entwickelt sich zu einem Ballon, wel cher den Faden 4 an der Stelle 5 mit der gleichen An zahl von Umdrehungen umwickelt, wie die Drehzahl der Falschzwirnspindel 13 beträgt.
Der Wickelhalter 19 besitzt die Form eines Top fes, um zu verhüten, dass der von dem Wickel 2 ab laufende Faden 4 durch eine stärkere Luftbewegung, die von dem ballonierenden Faden 3 verursacht wird, gestört werden könnte. Die Form der Öse 7 ist in bezug auf ihre Achse symmetrisch. An der engsten Stelle des Durchganges dieser Öse beträgt der Krümmungsradius R des Meri- dianschnittes 20 mm.
In Richtung zur Falschzwirnspindel verläuft die Innenfläche der Fadenführeröse entsprechend der Fliesslinie, wobei der Krümmungsradius des Meridian schnittes fortlaufend und stetig kleiner wird.
Es hat sich gezeigt, dass zur Herstellung aller üblichen Garne für Autoreifenleinwand die Gestalt der oben erwähnten Fadenführeröse derjenigen ent sprechen soll, welche in der schweizerischen Patent schrift Nr. 372 957 erwähnt ist.
Insoweit entspricht die beschriebene Vorrichtung derjenigen nach dieser Patentschrift.
Ein neues Glied dieser Vorrichtung ist jedoch der Ring 25, welcher mittels des Halters 28 am Deckel 21 befestigt ist.
Fig. 2 zeigt einen vergrösserten Längsschnitt der Fadenführeröse 7 und des Ringes 25.
Sie lässt erkennen, dass die Fadenführeröse 7 mit tels eines Halteringes 23 am Halter 22 befestigt ist. Der Halter 22 ist so am Maschinenrahmen befestigt, dass er aus der Bahn geschwenkt werden kann (nicht dargestellt).
An der engsten Stelle 24 des Durchganges be trägt, wie oben erwähnt, der Krümmungsradius des Meridianschnittes 20 mm.
Ungefähr 10 mm, auf jeden Fall jedoch weniger als 12 mm, unterhalb der Fadenführeröse und ko axial zu dieser ist ein Ring 25 angeordnet. Dieser ist ein Organ in der Form eines Ringes mit halbkreisför migem Querschnitt (Torus), dessen Krümmungsradius im Meridianschnitt zwischen 8 und 15 mm, vorzugs weise etwa 12 mm, beträgt.
Der Ring hat einen Innendurchmesser von un gefähr 11 mm.
Der Ring mit halbkreisförmigem Querschnitt ist an einer kreisrunden Scheibe 26 mittels eines Halte ringes 27 befestigt.
Die Scheibe 26 ist an einem Halter 28 angelötet, der einen Teil des Deckels 21 bildet.
Der Deckel 21 und der an diesem befestigte Ring 25 können ausgeschwenkt werden, nachdem der Hal ter 22 und die daran befestigte Öse 7 auch aus der Bahn geschwenkt worden sind.
Es ist klar, dass der von dem Faden 3 gebildete Ballon immer die gleiche Höhe hat. Der Doublie- rungspunkt 5 kann sich nun nur zwischen dem Ring 25 und der Fadenführeröse 7 verschieben. Der Verschiebungsbereich kann erforderlichen falls noch weiter begrenzt werden, indem der Ring 25 so nahe bei der Fadenführeröse 7 angeordnet wird, dass der Faden 3 auch mit der Fadenführeröse in Be rührung kommt.