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Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf eine Spule
in einer Glockenzwirneinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Fadens auf eine Spule in einer Glockenzwirneinrichtung,
wobei die Spule und eine sich nicht drehende Glocke verschiedene Hub- und Senkbewegungen
machen und wobei die Spannung des Fadens vor dem Passieren des Unterrandes der Glocke
reguliert wird.
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Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind durch die amerikanische
Patentschrift 2 329 449 bekannt. In dieser Patentschrift wird eine Vorrichtung beschrieben,
welche es mittels eines Fadenführers, dessen Höheneinstellung regelbar ist, und
welche oberhalb der Glocke angeordnet ist, ermöglicht, die Fadenspannung zu regulieren.
Diese Regulierung erfolgt somit in der Hauptsache durch die Regulierung der Ballonhöhe.
Ein Nachteil dieser Regulierung besteht, jedoch darin, daß sich der verstellbare
Fadenführer zwecks einer richtigen Einstellung der Ballonhöhe über eine in bezug
auf die Glockenhöhe ziemlich große Distanz verstellen können muß. Es besteht dann
aber die Gefahr des Auftretens einer sogenannten doppelten Ballonbildung, wodurch
die Regulierung ungenau wird. Außerdem bildet der Luftwiderstand des sich ändernden
Ballons einen nicht überprüfbaren Faktor bei der Regulierung. Weiterhin wird in
der Praxis die Regulierung des Fadenführers über eine große Distanz Schwierigkeiten
mit sich bringen mit Rücksicht auf den dafür bei Glockenzwirnmaschinen zur Verfügung
stehenden Raum.
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Die amerikanische Patentschrift 2 331 Zoo beschreibt
eitre
andere Regulierungsweise der Spannung im Faden beim Aufwickeln, wobei ein zusätzlicher
Glockenrand verwendet wird, den man mit Hilfe eines bestimmten Mechanismus auf den
Glockenrand heruntergleiten läßt, so daß der Glockenranddurchmesser vergrößert wird.
Dies bedingt eine ziemlich komplizierte Einrichtung, und eine kontinuierliche Regulierung
über eine lange Strecke ist mit der beschriebenen Einrichtung nicht möglich. Wenn
man mit dieser Einrichtung erreichen möchte, daß die Spannung im Faden bei vollständig
aufgewickelter Spule jener der leeren Spule gleich ist, so müßte der Durchmesser
des Glockenrandes verdoppelt werden für den Fall, daß die voll aufgewickelte Spule
den doppelten Durchmesser der leeren Hülse hat. Dies ist jedoch in der Praxis nicht
durchführbar.
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Erfindungsgemäß wird nun die Zuführspannung des Fadens an die Spule
während des Zwirnverfahrens in einfacher Weise geregelt und konstant gehalten durch
Anordnung eines die Glocke umschließenden, unabhängig von der Changierhewegung der
Glocke entweder nach oben oder nach unten hewegbaren Fadenführungsringes, an dessen
Innenseite der Faden entlang geführt wird.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn man gegen das Ende des letzten
Teiles des Zwirnverfahrens den Fadenführungsring bis gerade an den unteren Glockenrand
herankommen läßt, der einen größeren Durchmesser hat als der innere Durchmesser
der Öffnung des die Glocke umschließenden Fadenführungsringes.
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Vorzugsweise ist der untere Glockenrand derart profiliert, daß der
äußere Rand einen größeren Durchmesser als die Öffnung im konzentrischen Fadenfüh@rungsring
aufweist.
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Das Heben und Senken des die Glocke umschließenden Fadenführungsringes
kann am besten durch eine Nockenscheibe erfolgen.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäß gestalteten Vorrichtung läßt sich die
Fadenspannung von vornherein auf eine bestimmte Größe einstellen, oder es läßt sich
die Spannung während des Zwirnens ändern.
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Zwecks einer näheren Erörterung der Erfindung folgt nachstehend an
Hand der Zeichnung eine Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäß
gestalteten Vorrichtung.
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Fig. i ist eine Ansicht der Vorrichtung mit einem Teil im Längsschnitt;
Fig. 2 stellt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt des unteren Endes der Vorrichtung
gemäß Abb. i dar; Fig. 3 veranschaulicht im Querschnitt eine geänderte Ausführungsform
eines Teiles der Vorrichtung; Fig.4 zeigt eine Ausführungsform des, Ringes. In Fig.
i ist eine von unten angetriebene und zu gleicher Zeit auf und nieder changierende
Aufwickelspule i im Minenstand hinsichtlich einer rings um die Aufwickelspule j
befindlichen Glocke 2 dargestellt. Um die Glocke 2 herum ist koaxial ein Fadenführungsring
3 angeordnet, der mit einer vertikalen, auf und ab bewegbaren Stange 4 verbunden
ist. Die Stange 4 wird mit Hilfe einer Nockenscheibe 5 zwischen Führungen 6 und
6' auf und nieder bewegt. Die Bewegung der Nockenscheibe 5 erfolgt, wie z. B. in
Fig. i angegeben ist, in Richtung des Pfeiles A während des Aufw ickelns, also in
der der Drehrichtung der Uhrzeiger entgegengesetzten Richtung. Bei der Beendigung
des Rufwickelns befindet sich die Rolle der Führungsstange 4 nahe am niedrigsten
Teil der Nockenscheibe 5.
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Beim Anfang der Bewicklung einer neuen Spule kann die Scheibe mit
der Hand durch Drehen in der mit dem Pfeil B angegebenen Richtung in den gezeichneten
Stand zurückgesetzt werden. Die Zufuhr des Fadens 7 erfolgt von oben heran über
einen Fadenführer B. Der Faden kommt, nachdem ein Fadenballon gebildet ist, der
den Faden von der Glocke ab bewegen läßt, über die Innenseite des beweglichen Ringes
3 an den Glockenrand 9 und von dort nach der Rufwickel- oder Zwirnspule i.
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Der Bewegungsmechanismus für den Fadenführungsring 3 ist derart eingerichtet,
daß derselbe beim Anfang des Zwirnens hoch eingestellt werden kann, wodurch keine
oder ein,- verhältnismäßig nur sehr schwache Bremswirkung auf den Faden ausgeübt
wird. Bei zunehmender Spulenbewicklung wird nun der Fadenführungsring durch den
Bewegungsmechanismus allmählich nach unten gebracht, um gegen das Ende des Zwirnverfahrens,
wenn die Spule fast voll ist, im Zusammenwirken mit dem unteren Glockenrande die
größtmögliche Bremswirkung auf den Faden auszuüben.
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In Fig. 2 ist angegeben, wie der Unterrand 9 der Glocke :2 in der
Form eines L zwecks Vergrößerung der vom Faden empfundenen Reibung erweitert
ist.
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Es empfiehlt sich, die Erweiterung in der Weise zu gestalten, daß
der Außenumfang des unteren Randes 9 größer ist als der Innenumfang des Fadenführungsringes
3.
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In Fig. 3 ist der Fadenführungsring 3 mit einer besonderen Bremsnase
io versehen, während ebenfalls am vorstehenden Rande 9 der Glocke 2 ein zusätzlicher
Bremsrand i i angeordnet ist. Diese Ausbildung ist besonders vorteilhaft, wenn es
aus irgendeinem Grunde nötig sein sollte, gegen das Ende des Zwirnverfahrens eine
besonders starke Bremskraft auf den Faden und somit eine hohe Vorspannung in diesem
auftreten zu lassen. Dies geschieht, wenn sich die Nase io im mit punktierten Linien
bezeichneten Stand befindet.
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In Fig. i sind außerdem die auf der Glockenoberfläche befindlichen
Führungsringe 12 und 13 angegeben. Der Außendurchmesser dieser Ringe ist vorzugsweise
kleiner als der Innendurchmesser des Fadenführungsringes 3. Dies ermöglicht das
Aufbringen des Fadenführungsringes 3 auf die Glocke 2, ohne daß der Fadenführungsring
3 aus zwei oder mehr Teilen besteht.
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Zwecks einer leichten Einführung des Fadens in den Fadenführungsring
3 kann dieser einen Einschnitt in der Richtung einer Sehne aufweisen, wie es Fig.
4 angibt.
Durch Benutzung der erfindungsgemäß gestalteten Vorrichtung
ist es jetzt möglich geworden, die Aufwickelspule viel mehr als bis jetzt möglich
war zu bewickeln und zu gleicher Zeit die Härte des Garnkörpers auf der Spule ganz
beliebig zu regeln.
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In den beschriebenen Ausführungsformen ist ein die Glocke konzentrisch
umschließender Ring dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, hierfür eine durchlöcherte
Platte zu verwenden.