DE1274476B - Einrichtung zum Entstauben von Krempeln oder Karden und zum Abfuehren von Abfaellen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

DOIg

Deutsche Kl.: 76 b-35/01

Nummer: 1274 476

Aktenzeichen: P 12 74 476.2-26 (R 30766)

Anmeldetag: 14. Juli 1961

Auslegetag: 1. August 1968

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entstauben von Krempeln oder Karden und zum Abführen von Abfällen, bei welcher durch einen einzigen Ventilator ein geschlossener Saug- und Blasstrom mit im Inneren der Maschine selbst liegenden Austrittsmündungen erzeugt wird.

Es ist bekannt, zur Säuberung der eine Maschine umgebenden Atmosphäre ein Entstaubungssystem vorzusehen. Eine Entstaubung unter der Karde sowie am Austrittsende des Faserflors erfolgt dabei nicht.

Ferner ist es bekannt, zum Abführen der Abfälle unter der Karde ein Transportband kombiniert mit einer pneumatischen Transportanlage vorzusehen. Die Verwendung eines Transportbandes ist umständlich und teuer. Überdies kann eine Entstaubungsvorrichtung mit Transportband nicht an vorhandenen Karden ohne umständliche Änderungen und Arbeiten angebracht werden.

Auch ist eine Einrichtung zur inneren Entstaubung der Karden bekannt, bei welcher unter dem Vorreißer ein Führungsblech angeordnet und nach rückwärts geneigt ist. Wenn sich der Vorreißer wie üblich dreht, wird dabei unvermeidlich ein Luftstrom erzeugt, welcher gegen den Tambour gerichtet ist. Es können sich dabei Abfälle nicht nach rückwärts, d. h. in entgegengesetzter Richtung des Luftstromes, der durch die erhöhte Umdrehung des Vorreißers erzeugt wird, lösen. Auch eine Entfernung der sich auf dem Blech ablagernden Abfälle ist nicht möglich, zumal wenn die sich durch den Tambour lösenden Fasern an den den Rost des Tambours bildenden Stäben hängenbleiben. Eine Entstaubung am Austrittsende des Faserflors ist nicht vorgesehen, und die Ablösung der Abfälle durch Saugwirkung erfolgt sekundär derart, daß der Blasluftstrom, der durch einen Ventilator geliefert wird, keine direkte Wirkung auf die sich auf den Oberflächen der verschiedenen Führungsbleche sammelnden Abfälle ausübt.

Schließlich war eine Einrichtung zum Entstauben von Krempeln oder Karden und zum Abführen von Abfällen bekannt, bei welcher durch einen einzigen Ventilator ein geschlossener Saug- und Blasstrom mit im Inneren der Maschine selbst liegenden Austrittsmündungen erzeugt wird. Diese bekannte Einrichtung bietet jedoch nicht die Möglichkeit, am Austrittsende der Maschine die am Faserflor gesammelten Staubpartikeln und Abfälle aufzufangen und die Zwischenräume zwischen den Roststäben des Tembours frei von Ablagerungen zu halten.

Demgegenüber besteht die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe darin, nicht nur die von dem Tambour und dem Vorreißer kommenden Staub

Einrichtung zum Entstauben von Krempeln oder Karden und zum Abführen von Abfällen

Anmelder:

Ferdinand Reiterer,

Louis Windisch, Rueil-Malmaison, Seine-et-Oise;

Jean Nifenecker, Paris (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. F. Weickmann,

Dipl.-Ing. H. Weickmann

und Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke, Patentanwälte,

8000 München 27, Möhlstr. 22

Als Erfinder benannt:

Ferdinand Reiterer,

Louis Windisch, Rueil-Malmaison, Seine-et-Oise;

Jean Nifenecker, Paris (Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 27. Juli 1960 (834 084)

partikeln und Abfälle auf pneumatischem Weg in einem in sich geschlossenen Strömungskreis zu sammeln, sondern auch die am Austrittsende des Faserflors entstehenden Staub- und Faserformationen, wobei gleichzeitig für die Verhinderung einer Verstopfung der Zwischenräume der Roststäbe des Tambours zu sorgen ist.

Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß ein Hauptfiltergehäuse unter dem vom Abnehmer abgenommenen Faserflor angeordnet ist, das den Ventilator enthält, durch ein Filter unterteilt, blasseitig über eine unter dem Tambour liegende Auffangfläche mit einem anschließenden, unter dem Vorreißer liegenden Grobfilter, dem ein die Abfälle aufnehmendes Entleerungsgehäuse nachgeschaltet ist, und saugseitig über eine von außen absperrbare Saugleitung mit einem unter dem Grobfilter liegenden Feinfilter in Verbindung steht.

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Die erfindungsgemäße Einrichtung bildet ein Ganzes; sie erfordert keinerlei außerhalb der eigentlichen Karde liegende, im Boden oder Fundament unterzubringende Teile; sie kann daher an Karden beliebigen Typs angebaut werden, ohne daß ein Aushub oder eine Änderung an den Maschinen erforderlich ist.

Um an der Faserflorabnahme eingefangene Staubpartikeln und Abfälle festzuhalten, kann das Hauptfiltergehäuse saugseitig mit Saugmundstücken versehen sein.

Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, nach Bedarf die Reinigung des Grob- und/oder des Feinfilters und die gleichzeitige Überführung der aufgefangenen Verunreinigungen in ein Entleerungsgehäuse ohne weitere Manipulation zu erreichen. Zu diesem Zweck ist das Hauptfiltergehäuse mit einem Balancierventil ausgerüstet, welches sich bei Schließung eines in der Saugleitung nahe am Hauptfiltergehäuse angeordneten, von außen bedienbaren ao Absperrventils selbsttätig öffnet.

Der Blasstrom wird zweckmäßig in mindestens zwei Sekundärkreise unterteilt, von denen einer gegen die Zahngarnitur des Tambours der Karde gerichtet ist, während der andere mit einem Blasmundstück an den Enden der Deckelketten der Karde in Verbindung steht. Zu diesem Zweck sind zum Teilen des Blasstromes in der Blaszone Verteilerklappen vorgesehen.

Um Stellen der Maschine, die einer Entstaubung bedürfen, entstauben zu können, sind in an sich bekannter Weise in Verbindung mit dem Hauptfiltergehäuse zusätzliche Saugmundstücke vorgesehen.

Die F i g. 1 bis 3 der Zeichnung zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung an eine Maschine zum Kardieren von Baumwolle, bestehend aus einem Speisezylinder 1, einem Vorreißer 2, einem Tambour 3 mit zugeordneter Deckelkette 4 und einem Abnehmer 5.

Die F i g. 1 und 2 sind ein Längsschnitt bzw. der zugehörige Grundriß, und Fig. 3 zeigt im Längsschnitt einerseits die Aufteilung des Blasstromes für Hilfsaufgaben und andererseits die Verwendung von äußeren Mundstücken.

Erfindungsgemäß ist ein Hauptfiltergehäuse 6 vorgesehen (als Quelle für den Blas- und Saugkreis); dieses Hauptfiltergehäuse ist durch ein Filter 7 in zwei Teile unterteilt, deren einer einen Motor 8 für den Antrieb eines Ventilators 9 enthält. Dieser Teil kommuniziert durch einen Druckschlauch 10 mit einem Blasmundstück 11, welches durch eine verstellbare Ablenkplatte 12 begrenzt ist. Die austretende, von dem Ventilator erzeugte Blasluft wird über die verschiedenen Maschinenteile gegen die Auffangfläche 13 für die Abfälle, ein glattes Blech, getrieben, welches über Saugkanäle 20 und 21 oder Schläuche einer Saugleitung 20, 21 angeordnet ist.

Die mit Staub und Abfällen beladene Luft wird durch ein Sekundärfiltergehäuse 14 gefiltert. Letzteres besteht aus einem Grobfilter 15 in Form eines unbeweglichen perforierten Bleches und einem Feinfilter 16. Das Grobfilter hält die großen Abfälle, vornehmlich vegetabilischen Ursprungs, zurück, das Feinfilter überwiegend die Staubpartikeln mineralischen Ursprungs.

Die periodische Entleerung der Abfälle und des Staubes wird in einem Entleerungsgehäuse 17 vorgenommen, das mit einer Feinfiltertür 18 versehen ist.

Diese Tür ist in einem Scharnier 19 angelenkt. Während der pneumatischen Entleerung der Abfälle wird der Saugkreis durch ein Absperrventil 22 abgeschlossen, wobei der Luftanschluß des Filtergehäuses durch ein Balancierventil 23 gewährleistet ist.

Das Hauptfiltergehäuse 6 ist mit einer Tür 24 zur Entleerung der Abfälle und der Staubpartikeln versehen, die am Austritt des Faserflors durch äußere Saugmundstücke 25 zu beiden Seiten des Faserfloraustritts eingefangen werden.

Die F i g. 3 zeigt ein Blasmundstück 29, das auf die Transportrolle und die Enden der Deckelkette wirkt, ferner zwei Luftverteilerklappen 26 und 27, die es gestatten, mit einem Teil der Luft die Enden der Deckelkette bzw. über den Sekundärkreis 28 die Zähne des Tambours 3 zum Zweck der Reinigung zu beblasen. 25 und 30 deuten zwei Varianten des Saugmundstückes an, das sich über dem Kalanderzylinder befindet, um Staub und Abfälle am Austritt des Flors zu entfernen.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum Entstauben von Krempeln oder Karden und zum Abführen von Abfällen, bei welcher durch einen einzigen Ventilator ein geschlossener Saug- und Blasstrom mit im Inneren der Maschine selbst liegenden Austrittsmündungen erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hauptfiltergehäuse (6) unter dem vom Abnehmer (5) abgenommenen Faserflor angeordnet ist, das den Ventilator (9) enthält, durch ein Filter (7) unterteilt, blasseitig über eine unter dem Tambour (3) liegende Auffangfläche (13) mit einem anschließenden, unter dem Vorreißer (2) liegenden Grobfilter (15), dem ein die Abfälle aufnehmendes Entleerungsgehäuse (17) nachgeschaltet ist, und saugseitig über eine von außen absperrbare Saugleitung (20, 21) mit einem unter dem Grobfilter (15) liegenden Feinfilter (16) in Verbindung steht.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptfiltergehäuse (6) saugseitig auch mit Saugmundstücken (25) zum Festhalten von an der Faserflorabnahme eingegangenen Staubpartikeln und Abfällen in Verbindung steht.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptfiltergehäuse (6) mit einem Balancierventil (23) ausgerüstet ist, welches sich bei Schließung eines in der Saugleitung (20, 21) nahe am Hauptfiltergehäuse (6) angeordneten, von außen bedienbaren Absperrventils (22) selbsttätig öffnet.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Teilen des Blasstromes in mindestens zwei Sekundärkreise in der Blaszone Verteilerklappen (26 und 27) vorgesehen sind.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sekundärkreis (28) gegen die Zahngarnitur des Tambours (3) der Karde gerichtet ist.

6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sekundärkreis mit einem Blasmundstück (29) an den Enden der Deckelketten (4) der Karde in Verbindung steht.

7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise in Verbindung mit dem Hauptfiltergehäuse (6) zusätzliche Saugmundstücke an Stellen der Maschine, die einer Entstaubung bedürfen, vorgesehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 974 891; deutsche Auslegeschrift Nr. 1101 241; französische Patentschriften Nr. 1 176 493, 198 217,1 239 552;
britische Patentschrift Nr. 562 740.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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