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Warenabzugsvorrichtung für Flachstrickmaschinen zum Abziehen einer
fortlaufenden Gestrickbahn mit wahlweise veränderbarer Arbeitsbreite Die Erfindung
betrifft eine Warenabzugsvorrichtung für Flachstrickmaschinen zum Abziehen einer
fortlaufenden Gestrickbahn mit wahlweise veränderbarer Arbeitsbreite, insbesondere
mit sprungweiser Verbreiterung, bei welcher zusätzlich eine mit Abzugshaken besetzte,
selbsttätig heb- und senkbare Barre vorgesehen ist, die in angehobener Stellung
den Anfang der Verbreiterungen bildende Netzreihen zu erfassen vermag.
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Derartige Vorrichtungen sind bereits durch die deutschen Patentschriften
261699 und 278 250 bekannt. Beide Druckschriften beschreiben die Anordnung von Hilfsnadeln,
die kammartig in einem Halter (Barre) zusammengefaßt sind und durch Hubelemente
so weit angehoben werden, daß sie über die Stricknadeln hinausragen und mit diesen
zusammen die Herstellung eines neuen Anfangs bzw. einer Gestrickverbreiterung ermöglichen.
Das Abziehen der neuen Gestrickbahn soll dabei durch das eigene Gewicht der Barre
bzw. durch an diese angehängte Gewichte erfolgen. Diese Vorrichtungen arbeiten nicht
zufriedenstellend, da das Abziehen der neu hinzugekommenen Randmaschen nicht mit
der gebotenen Sorgfalt erfolgt. Auch halten die Vorrichtungen die schon gearbeitete
Gestrickbahn während des übergangs auf eine Gestrickverbreiterung nicht selbsttätig
fest.
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Durch die deutsche Patentschrift 473 429 ist ferner eine getriebegesteuerte
Abzugsvorrichtung, die eine sprungweise Verbreiterung ermöglicht, bekannt. Diese
arbeitet mit Hilfe von Abzugskämmen und sieht die Verwendung eines Abzugskammes
für die schmale Gestrickstelle und je eines weiteren Abzugskammes für deren sprungweise
Verbreiterungen an jeder Warenkante vor. Diese Abzugskämme müssen jedoch von Hand
eingehängt und nach Fertigstellung eines Gestrickstückes von bestimmter Länge wiederum
von Hand ausgehängt werden, so daß der Vorschlag für selbsttätig arbeitende Flachstrickmaschinen
nicht verwertbar ist.
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Durch die deutsche Auslegeschrift 1090 81.0 ist außerdem eine
Abzugsvorrichtung bekannt, bei der vor dem Arbeiten einer sprungweisen Verbreiterung
über die ganze Gestrickbahn ein Faden eingelegt, an den Strickrändern gefaßt, in
Längsrichtung gespannt und dann nach unten abgezogen wird. Es ist jedoch nicht möglich,
diesen Einlegefaden so stark zu spannen, daß er sich beim Abziehen nicht krümmt
und damit auch kein entsprechend gekrümmte Maschenreihen aufweisendes Gestrick entsteht.
Außerdem werden Maschen verschiedener Länge gebildet.
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Durch die Erfindung werden die Nachteile der genannten bekannten Vorrichtungen
dadurch vermieden, daß die Abzugshaken die Verbreiterungen oder den Anfang eines
neu begonnenen Gestricks einer Abzugswalze und einem mit dieser zusammenwirkenden
schalenförmigen Führungsorgan, das das Gestrick gegen einen Teil des Umfanges der
Abzugswalze drückt, zuführen und daß zur selbsttätigen Übergabe des Gestricks von
den Abzugshaken an die Abzugswalze und das schalenförmige Führungsorgan das letztere
im Bereich der Gestrickeintrittsstelle nach Art eines Kammes ausgebildet ist, in
dessen Lücken die Abzugshaken eintreten, um das Gestrick zwischen die Abzugswalze
und das Führungsorgan zu bringen. Durch die selbsttätige übergabe der Verbreiterungen
oder des Anfangs des Gestricks an eine Abzugswalze, die durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen ermöglicht wird, können beliebig lange Gestrickbahnen mit sprungweisen
Verbreiterungen kontinuierlich gestrickt werden. Der Warenausfall erleidet dabei
auch keine Beeinträchtigungen.
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Bevorzugte weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnungen beschrieben. In dieser zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Gesamtanordnung
der Warenabzugsvorrichtung, wobei die Abzugswalze und die Schaltwellen geschnitten
dargestellt sind, F i g. 2 eine Teilvorderansicht zu F i g. 1 in Richtung des Pfeiles
in F i g. 1, F i g. 3 einen Querschnitt durch einen Teil der Abzugswalze und den
Abzugskanal in vergrößertem Maßstab, F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie B-B in
F i g. 1, F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie C-C in F i g. 4, F i g. 6 eine schematische
Darstellung einer getrieblichen Verbindung zwischen den verstellbaren Fadenführerbegrenzern
und den Stellmitteln des Abzugsgewichts und F i g. 7 ein Schaltschema für eine elektrische
Steuerung der Stellrnittel des Abzugsgewichts.
An der Barre 1 ist
eine Reihe von Abzugshaken 2 derart angeordnet, daß die Höhenlage der letzteren
verstellt werden kann. Diese Barre 1 ist auf zwei Führungsbolzen 3, die am Maschinenkörper
4 befestigt sind, verschiebbar gelagert und mit zwei Zahnstangen 5 verbunden, mit
denen die Höhenverstellung der Barre 1 bewirkt werden kann. Von den Führungsbolzen
3 und den Zahnstangen 5 sind in den Zeichnungen jeweils nur die linken dargestellt
(F i g. 2).
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Die Abzugswalze 6, die entweder als durchgehende Walze ausgeführt
oder aus mehreren Teilwalzen zusammengesetzt sein kann, ist auf einer Welle 7 befestigt.
Sie ist mit- einem hochelastischen Überzug 8 versehen, der beispielsweise auch aus
bürstenartig angeordneten Borsten bestehen kann. Dieser hochelastische Überzug dient
insbesondere auch dazu, Spannungen innerhalb des herzustellenden Gestricks bzw.
der herzustellenden Gestrickbahn auszugleichen. Ein schalenförmiges Führungsorgan
9, das an einem Halter 10 befestigt ist, umgreift einen Teil des Umfanges der Abzugswalze
6 derart, daß zwischen der Walzenoberfläche und dem Boden der Schale 9 ein Abzugskanal
11 entsteht, durch welchen das Gestrick G hindurchgeführt wird. Das Führungsorgan
9 kann dabei zu der Abzugswalze 6 erforderlichenfalls auch so eingestellt sein,
daß der Abzugskanal 11 an der Einführungsstelle 11' enger ist als im weiteren Verlauf.
Ferner ist das Führungsorgan 9 an der Einführungsstelle 11' kammartig mit in senkrechter
Richtung durchgehenden Kammlücken 12 versehen, deren Abstand dem Abstand der Stricknadeln
oder einem mehrfachen dieses Abstandes entspricht. Durch diese Lücken 12 können
die Abzugshaken 2 hindurchgeführt werden.
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Es ist natürlich auch möglich, die Abzugswalze 6 mit unnachgiebiger
Oberfläche auszuführen und dafür den Boden des Führungsorgans 9 mit einer elastischen
Oberfläche etwa aus nachgiebigen schmalen Bändern, die einem Teil des Walzenumfanges
gegenüberliegen, zu versehen. Ebenso können auch beide Wände des Abzugskanals 11,
nämlich sowohl die Walze als auch der Führungsorganboden nachgiebig gestaltet sein.
Wesentlich ist, daß an der kammartigen Einführungsstelle 11' das Gestrick aus den
Abzugshaken 2 herausgenommen und mit einem ententsprechenden Umschlingungsbogen
um die Abzugswalze 6 herumgeleitet wird.
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Der Halter 10 ist in zwei Bügeln 13 (F i g. 1 und 4)
angeordnet, von denen in den Zeichnungen nur der linke dargestellt ist. Durch je
eine in den Bügeln 13 eingelassene und mittels Schrauben 14 nachstellbare Druckfeder
15 kann der Halter 10 und mit diesem das schalenförmige Führungsorgan 9 auch so
angeordnet werden, daß es sich erforderlichenfalls von der Abzugswalze 6 etwas abheben
kann. Die radiale Einstellung des Organs 9 zu der Abzugswalze 6 wird durch je einen
in dem Halter 10 angeordneten Bolzen 16 bewirkt. Die Bolzen greifen in je ein Prisma
17 ein, das sich gegen die Welle 7 der Abzugswalze 6 ab= stützt. Die Bügel 13 sind
ferner in Bolzen 18 und Hebeln 19 gelagert, die um "die Lagerbolzen 20, 21 schwenkbar
angeordnet sind. Einer. der Hebel 19 ist als Schwenkhebel 22 ausgebildet und kann
in an sich bekannter Weise in der Arbeitsstellung festgestellt werden. Die beschriebene
Anordnung ermöglicht ein Abheben des Führungsorgans 9 von der Abzugswalze 6. Der
Antrieb der Abzugswalze 6, d. h. deren schrittweises Fortschalten erfolgt in der
üblichen Weise durch ein Schaltrad 23, das von einem Schalthebel 24 über eine Schaltklinke
25 angetrieben wird. Die Schaltbewegung selbst wird durch einen auf der von dem
Maschinenantrieb aus angetriebenen Welle 26 befestigten Exzenter 27 bewirkt. Eine
Sperrklinke 28 verhindert ein ungewolltes Zurückdrehen des Schaltrades 23. Die Abzugskraft
wird durch ein Abzugsgewicht 29 erzeugt. Das letztere ist verschiebbar angeordnet.
Erreicht wird dies dadurch, daß der Gewichtsträger 30 mit einer Gelenkkette 31 verbunden
ist, die über drei in einem Gehäuse 32 gelagerte Kettenräder 33, 34, 35 gelegt ist.
Während die Kettenräder 33, 34 lose auf ihren Lagerbolzen 33', 34' gelagert sind,
ist das größte Kettenrad 35 auf eine Welle 36 befestigt, die ein Drehen des Kettenrades
35 in beiden Drehrichtungen ermöglicht. Da außerdem das Gehäuse 32 um die Welle
36 schwenkbar ist, bewirkt ein Verschieben des Gewichtes 29 in der eingezeichneten
Pfeilrichtung eine Veränderung der Abzugskraft.
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Die schrittweise Bewegung der Zahnstange 5 nach unten erfolgt ebenfalls
durch das Schaltrad 23, während die sprungweise Bewegung nach oben bzw. kurz nach
unten über eine Kurvenscheibe 38 (F i g. 4) erfolgt.
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Auf der Welle 7, auf der die Abzugswalze 6 befestigt ist, ist noch
ein Zahnrad 39 befestigt, das über ein Zahnrad 40, das lose drehbar auf einer Welle
41 gelagert ist, und ein zweites, auf einer Welle 42 angeordnetes Zwischenrad 43
mit einem Zahnrad 44 im Eingriff steht, das wiederum lose drehbar auf der Welle
45 angeordnet ist. Diese Welle 45 ist die Hauptwelle des Getriebes,
auf der auch die Ritzel 46 für das Verschieben der Zahnstangen 5 befestigt sind.
Das lose auf der Welle 45 sitzende Zahnrad 44 ist weiter noch durch einen Stift
47 mit dem Schaltrad 23 verbunden und durch einen Stift 48 mit einer Kupplungsscheibe
49. Eine dem Schaltrad 23 erteilte Drehbewegung macht also sowohl das Zahnrad 44
als auch die Kupplungsscheibe 49 mit und wird ferner über die Zwischenräder
43, 40 auf das Zahnrad 39 übertragen, wodurch sich auch die Welle 7 der Abzugswalze
6 dreht. Die Kupplungsgegenscheibe 50 ist verschiebbar, aber nicht drehbar auf der
Welle 45 angeordnet und mit einer Nut 51 versehen, in die ein Gabelhebel 52 eingreift,
der über ein Gestänge 53, 54 von der Mustervorrichtung aus betätigt wird. Wird daher
die Kupplungsgegenscheibe 50 mit der Kupplungsscheibe 49 in Eingriff gebracht, so
werden von dem Schaltrad 23 aus über die Welle 45 auch noch die Ritzel46 angetrieben.
Das Übersetzungsverhältnis der Zahnräder 39,.44- und der Ritzel 46 ist dabei so
gewählt, daß -die Umfangsgeschwindigkeit der Abzugswalze 6 gleich der Umfangsgeschwindigkeit
im Teilkreis des Ritzels 46 ist.
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'@Die Welle 45 ist in einem Gehäuse 55 angeordnet, in welchem auch
die mit dem Maschinenantrieb in Verbindung stehende Welle 26 gelagert ist. Auf dieser
Welle 26 ist neben dem Exzenter 27 noch ein Zahnrad 56 befestigt, das in ein Zahnrad
57 eingreift. Dieses Zahnrad 57 ist lose drehbar auf der Welle 45 gelagert und durch
einen Stift 58 mit einem Mitnehmerring 59, der mit zwei Mitnehmernuten 60 versehen
ist, verbunden. Die Kurvenscheibe 38 ist ebenfalls lose drehbar auf der Welle 45
gelagert. Die Zahnstange 61, die mit einer lose drehbaren Rolle 62
versehen
ist, ist in dem Gehäuse 55 senkrecht zu den Wellen 26, 45 verschiebbar angeordnet.
Ein Zahnrad 63, das zusammen mit einem weiteren Zahnrad 64 auf einer Welle 65 befestigt
ist, greift in die Zahnstange 61 ein, und das Zahnrad 64 steht im Eingriff mit einem
auf der Welle 45 befestigten Zahnrad 66. Die Rolle 62 der Zahnstange 61 greift ihrerseits
in die Führungsnut 38' der Kurvenscheibe 38 ein, so daß die Zahnstange
61 durch die Kurvenscheibe verschoben wird und sie so ihre Bewegung über
die Zahnräder 63, 64, 66, also über eine entsprechende Übersetzung hinweg, auf die
Welle 45 und damit auf die Ritzel 46 bzw. die Zahnstangen 5 überträgt.
Zu diesem Zweck ist an der Kurvenscheibe 38 noch ein Gehäuse 67 befestigt, in welchem
ein Mitnehmerbolzen 68 verschiebbar gelagert ist, der durch eine Zugfeder 69 gegen
den Mitnehmerring 59 gezogen wird. Ein Auflauf 70, der an dem einen Schenkel
eines Winkelhebels 71, 72 befestigt ist, kann durch eine von der Mustervorrichtung
betätigte Zugstange oder Zugband 73 so eingestellt werden, daß er den Mitnehmerbolzen
68 entweder freigibt oder in die unwirksame Stellung zurückzieht.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Angenommen,
die Abzugshaken 2 befänden sich in der in F i g. 1 dargestellten Stellung,
d. h. also in einer Stellung, in der sie über die Nadelbetten hinausragen. Ein oder
mehrere Randhaken jeder Gestrickseite seien etwas tiefer gestellt, aber immer noch
so hoch, daß sie oberhalb der Nadelbetten liegen. In dieser Stellung ist der Mitnehmerbolzen
68 in eine Nut 60 des Mitnehmerringes 59 eingerückt, so daß die Kurvenscheibe 38
von der Welle 26 über die Zahnräder 56, 57 gedreht wird. Die Rolle
62 der Zahnstange 61 befindet sich jedoch bereits auf der höchsten
Stelle (Punkt x) der Führungsnut 38'. Der Schloßschlitten steht außerhalb des Nadelfeldes,
also in der Umkehrstellung. Bevor die Strickschlösser wieder in das Nadelfeld einfahren,
ist die Rolle 62 auf den Punkt y der Führungsnut 38' zurückgegangen und hat mittels
der Zahnstange 61, der Zahnräder 63, 64, 66, der Welle 45, der Ritzel 46 und der
Zahnstange 5 die Barre 1 so weit zurückgeholt, daß die tiefer gestellten
Randhaken 2 den zuletzt verarbeiteten Faden (Trennfaden) erfassen und bis unter
das Nadelkreuz gezogen haben. Bei dem nun anschließenden Schlittenzug, bei welchem
die Kurvenscheibe 38 sich so weit dreht, daß die Rolle 62 von dem Punkt y bis zu
dem Punkt y' weiterwandert, verbleibt die Zahnstange 61 in Ruhestellung, da die
Führungsnut 38' an dieser Stelle weder eine Steigung noch ein Gefälle aufweist.
Bei diesem Schlittenzug wird die erste Reihe des bekannten offenen Anschlages des
Gestricks gearbeitet. Erst wenn der Schloßschlitten das Nadelfeld wieder verlassen
hat, also wiederum während der Schlittenumkehr, wandert die Rolle 62 bis zu dem
Punkt z der Führungsnut 38'. Dabei wird durch die schon erwähnte getriebliche Verbindung
der Kurvenscheibe 38 mit der Barre 1 diese so weit zurückgeführt, daß nunmehr auch
die höher liegenden Abzugshaken 2 unter das Nadelkreuz treten. In dem gleichen
Zeitabschnitt ist aber auch der Mitnehmerbolzen 68 durch den Auflauf 70 aus der
Nut 60 des Mitnehmerringes 59 herausgezogen worden. Damit ist die getriebliche Verbindung
der Kurvenscheibe 38 mit den Ritzeln 46 unterbrochen. Gleichzeitig wird aber auch
von der Mustervorrichtung aus über das Gestänge 54, 53, 52 die Kupplung
50, 49 eingerückt. Es wird also eine neue getriebliche Verbindung der Nadelbarre
1 über die Zahnstangen 5, die Ritzel 46, die Kupplung 50, 49, das Zahnrad 44 auf
das Schaltrad 23 hergestellt. Dabei besteht gleichzeitig noch eine weitere getriebliche
Verbindung über die Zahnräder 44, 43, 40, 39 mit der Abzugswalze 6. Die Barre
1 mit dem Abzugshaken 2 wird demzufolge von der Welle 26 über
den Exzenter 27 und den Schalthebel 24 bzw. die Schaltklinke 25 schrittweise nach
unten geführt. Gleichzeitig wird auch die Abzugswalze mit der gleichen Schrittgeschwindigkeit
gedreht. Ferner wird durch die Welle 45, die diese schrittweise Schaltbewegung mitmacht,
und die Zahnräder 66, 64 und 63 die Zahnstange 61 bis in die Grundstellung zurückgebracht,
in der die Rolle 62 an dem Punkt w der Steuerkurve anliegt.
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Bei der beschriebenen Abwärtsbewegung der Barre 1 und der Fortschaltung
der Abzugswalze 6 wird das Gestrick von dem Belag 8 der Abzugswalze 6 und
die neu hinzugekommene verbreiterte Stelle von den an den Rändern des Gestricks
angeordneten Abzugshaken 2 nach unten gezogen. Kommen die letzteren bis unter den
Boden des Führungsorgans 9, so werden die Gestrickränder, die ja nun auch
in den Abzugskanal 11 eingeführt worden sind und damit aus der Senkrechten
in einen Kreisbogen übergeführt werden, zwangläufig von den Abzugshaken 2 abgezogen
(F i g. 3). Die Kupplung 49, 50 wird darauf durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten
Schaltriegel gelöst und damit die Welle 45
stillgesetzt. Es besteht also lediglich
noch eine getriebliche Verbindung von dem Schaltrad 23 über die Zahnräder
44, 43, 40 auf das Zahnrad 39 und damit auf die Welle 7 der
Abzugswalze 6.
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Sobald nun wieder ein Anfang mit sprungweiser Verbreiterung des Gestricks
gearbeitet werden soll, wird durch die Einwirkung der Mustervorrichtung der Mitnehmerbolzen
68 der Kurvenscheibe 38 wieder eingerückt. Die Kurvenscheibe 38 wird also von der
Welle 26 aus über die Zahnräder 56, 58 und die Mitnehmerscheibe
59 wieder mitgenommen. Die Rolle 62 der Zahnstange 61 durchläuft dabei die
Strecke w, x der Steuerkurve der Kurvenscheibe 38, wobei die Zahnstange 61 in nunmehr
entgegengesetzter Richtung verschoben wird. Die Barre 1 wird daher wieder in ihre
Ausgangslage zurückgebracht, worauf sich der beschriebene Vorgang wiederholt.
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Bei der beschriebenen Einrichtung ist es natürlich auch möglich, die
Abzugshaken 2 über die ganze Maschinenbreite anzuordnen, so daß dann auch ein über
die ganze Maschinenbreite reichender Anfang eines Gestricks gearbeitet werden kann.
Mit der Veränderung der Gestrickbreite ist es aber auch erforderlich, die Abzugskraft
des Gestrickabzuges zu verändern. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß
die Fadenführerbegrenzer 80, 81 (F i g. 6), die ja beim Verändern der Gestrickbreite
ebenfalls verstellt werden müssen, in getrieblicher Verbindung mit der Verschiebeeinrichtung
des Abzugsgewichts 29 stehen. Die Fadenführerbegrenzer 80, 81 sind
zu diesem Zweck mit je einer endlosen Kette 82, 83 so verbunden, daß ein Fadenführerbegrenzer
80 vom oberen, der andere, 81, vom unteren Trum seiner Kette gezogen wird, die über
je zwei Kettenräder 84
gelegt sind, während zwei weitere endlose Ketten
85,
86 je eine Welle 87, 88 eines Differentialgetriebes
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antreiben. Die Abtriebswelle 90 des Differentialgetriebes
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ist dann mit der Welle 36 (F i g. 1) der beschriebenen Einrichtung des Abzugsgewichts
29 gekuppelt. Eine Verstellung der Fadenführerbegrenzer 80, 81 wirkt sich demnach
über das Differentialgetriebe 89 auf die Einstellung des Abzugsgewichts 29 aus.
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Es ist aber auch möglich, die Verstellmöglichkeit des Abzugsgewichts
29 nach dem Prinzip der »Wheatstoneschen Brücken< (F i g. 7) zu gestalten. Dabei
ist in die Führungsschiene der Fadenführerbegrenzer 80, 81 ein Widerstand
R eingebaut, der sich über den ganzen Verschiebeweg erstreckt und von den Fadenführerbegrenzern
80, 81 abgegriffen wird. Der Widerstand R, der Brücke ist ein Regelwiderstand,
der einmal bei der Einstellung der Strickmaschine eingestellt wird und dessen eingestellte
Größe dem Abstand der Fadenführerbegrenzer 80, 81 in der Ausgangsstellung, d. h.
bei der Anfangsbreite des Gestricks, entspricht. In den Arm des Hebels, auf dem
das Abzugsgewicht 29 verschoben wird, d. h. also in dem Verschiebegehäuse 32, ist
ebenfalls ein Widerstand von der Länge a+b eingebaut, der vom Abzugsgewicht 29 bzw.
Gewichtsträger 30 abgegriffen wird. Das Abzugsgewicht 29 wird von einem Elektromotor
M, der die Welle 36 antreibt, verschoben. In der Ausgangsstellung ist Rx = RD und
demzufolge a = b, und das Abzugsgewicht 29 steht in einer Stellung entsprechend
a +b .
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Das ganze System liegt im Schwachstromkreis der Maschine. Bei Vergrößerung
der Abstandes der Fadenführerbegrenzer 80, 81 wächst R". Durch die Brücke
A -B fließt ein Strom, der den Steuermotor M
antreibt. Dieser verschiebt
das Abzugsgewicht 29 im Sinne der wachsenden Strecke a, bis R, und a gleich groß
sind. Wird der Abstand der Fadenführerbegrenzer 80, 81 wieder kleiner, dann fließt
der Strom in umgekehrter Richtung durch die Brücke, so lange, bis durch Verschiebung
des Abzugsgewichts 29 die neue Länge a dem neuen Widerstand R,, entspricht.