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Aus zwei oder mehrmals zwei Strick-Einheiten bestehende selbsttätig
arbeitende Flachstrickmaschine Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine,
die aus zwei oder mehrmals zwei Strick-Einheiten besteht und bei der die für die
Maschenbildung und Musterung sowie die für die Formgebung der herzustellenden Strickware
erforderlichen Umstellungen selbsttätig erfolgen. Bei Strickmaschinen dieser Art
ist es erforderlich, daß der Schlittenweg selbsttätig und stufenlos auf eine bestimmte
Hublänge einstellbar und die Arbeitsgeschwindigkeit des Schloßschlittens stufenlos
regelbar ist.
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Flachstrickmaschinen, die aus mehreren Strick-Einheiten bestehen,
sind an sich schon bekannt geworden. Es wurden dabei aber lediglich zwei im wesentlichen
komplette Flachstrickmaschinen, d. h. also Maschinen, die auch für sich allein arbeitsfähig
wären, neben-oder hintereinander angeordnet und mit einem gemeinsamen Antrieb ausgestattet.
Diese Flachstrickmaschinen entsprechen aber nicht den obengenannten Forderungen
an selbsttätiges Arbeiten und selbsttätiges Verändern der Gestrickbreite.
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Durch die deutsche Patentschrift 83 754 ist auch eine Strickmaschinenanordrrung
vorgeschlagen worden, bei der auf einem gemeinsamen Unterbau mehrere Maschinen rieben-
und auoh hintereinander angeordnet sind.
Jeweils die vorn und hinten
nebeneinander liegenden Maschinen haben dabei ein gemeinsamen Antriebsorgan,
das auch eine veränderbare Hublänge zuläßt. Diese Veränderung erfolgt jedoch
nicht selbsttätig, sondern erfordert eine Einstellung von Hand bei stillstehenden
Maschineneinheiten. Auch ist, wie bereits angedeutet, kein gemeinsamer Antrieb
vorgesehen, sondern es sind zwei mehr oder weniger voneinander getrennte
Antriebe erforderlich. Außerdem tritt dabei noch der Nachteil auf, daß die
Schlittenbewegung von
dem Hedienungestaxui aus gesehen nicht
in gleichlaufendem, sondern in gegenläufigem Sinne erfolgt. Dies ist deswegen von
Bedeutung, Weil ein Gestrickstück in der Regel mit einem Schlittenzug von rechts
nach links begonnen wird und fUr die.Hersteliung gleicher Qestriekstücke auf mehreren
Maschineneinheiten auch jeder Schlittenzug bzw. jede Strickreihe in der gleichen
Bewegungsrichtung erfolgen muß, da andernfalls die Umstellungen für die Warengestaltung
der einzelnen Einheiten nicht im gleichen Zeitabschnitt erfolgen würden. Durch die
Schweizer Patentschrift 313 974 wurden auch schon Flachstrickmaschinen vorgeschlagen,
bei denen mehrere in einer Ovalbahn umlaufende Schloßschlitten angeordnet sind.
Mit diesen Maschinen ist es zwar möglich, gleichzeitig mehrere gleiche Gestrickstücke
herzustellen. Die Art der Musterung ist dabei aber nicht frei wählbar oder zum mindesten
nur unter Verzicht auf rationelles Arbeiten zu erreichen. Formgerecht gearbeitete
Ware ist damit nicht herstellbar.
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Bei flachen Kulierwirkmaschinen, wie eine solche beispielsweise in
der deutschen Auslegeschrift 1 067 962 beschrieben und dargestellt ist, ist es zwar
üblich, mehrere Arbeitsstellen, sogenannte Fonturen, nebeneinander anzuordnen und
durch einen gemeinsamen Antrieb in weitgehend selbsttätiger Weise zu betätigen.
Da diese Maschinen jedoch einer anderen Maschinengattung mit anderem Aufbau
und anderer Arbeitsweise angehören, konnte daraus keine hehre für
den Erfindungsgegenstand abgeleitet werden.
Mit dem Erfindungsgegenstand
soll das angestrebte Ziel dadurch erreicht' werden, daß die Strick-Einheiten mit
Maschinenrückseite gegen Maschinenrückseite hintereinander bzw. hinter- und nebeneinander
angeordnet sind und die Schlitten aller Strick-Einheiten durch ein gemeinsames,
über zwei Leitrollen gelegtes endloses Zugorgan derart angetrieben werden, daß sämtliche
Schlittenzüge im jeweils gleichen Bewegungssinn erfolgen und wobei das Zugorgan
über ein geeignetes Getriebe, das sowohl eine Änderung der Hub= länge als auch eine
stufenlose Änderung der Bewegungsgeschwindigkeit ermöglicht, angetrieben wird und
schließlich noch für sämtliche Strick-Einheiten eine gemeinsame Mustervorrichtung
vorgesehen ist, die in Betrieblicher Verbindung mit dem Antriebsmittel steht und
Schaltelemente bekannter Art für die Maschinenumstellung verschiebt bzw. in wirksame
und unwirksame Lage bringt.
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Durch die deutsche Patentschrift 593 803 sind die Verwendung von Schaltstangen,
die in Längsrichtung der Maschine angeordnet sind und die Einstellung der verschiedenen
Umstellorgane bewirken, bei Flachstrickmaschinen mit veränderlichem Schlit;,enhub
zwar schon bekannt geworden. Die bekannte'Ausführung sieht jedoch keine selbsttätige
Verstellung der Schaltelemente, also kein selbsttätiges Anpassen des Schlittenweges
an die jeweils herzustellende Gestrickbreite vor.
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Auf der Zeichnung ist in den Figuren 1 und 2 eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine schematische Anordnung von zwei mal zwei Strick-Einheiten
und Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Antriebs- und Steuerorgane.
Der Maschinenunterbau besteht aus zwei Seitenteilen 1, 2 bzw.
1', 2', |
die durch einen quer liegenden Kastenral>riien 3, 3' miteinander
ver- |
bunden sind. In die Seitenteile 1, 2 und die Kastenralurien
3, 3' |
sind die Antriebsorgane eingebaut. Die Seitenteile 1, 2 dienen |
weiter noch als Träger für die in der Zeichnung nicht dargestellten |
Maschinenaufbaukörper. Zwischen den Maschinenaufbaukörpern
und über |
den Seitenteilen 1, 2 bzw. 1', 2' ist ein endloses Zugorgan
beispiels- |
weise eine Antriebskette 4 über entsprechende Leitrollen also,
im |
Falle der Verwendung einer Kette als Zugorgan, über Kettenräder
5, ü |
gelegt. Mit der Antriebskette 4 sind die Schloßschlitten Scll
1, |
Sch 2, Sch 3, Sch 4 kuppelbar. Das Kettenrad V ist auf einer
Welle 7 |
befestigt, die in dem Seitenteil 1 gelagert und auf der ein
zweites |
Kettenrad 8 angebracht ist. über dieses und ein in dem Seitenteil
2 |
gelagertes weiteres Kettenrad 9 ist eine endlose Kette 10 gelegt. |
Angetrieben wird die Kette 10 beispielsweise durch ein Rollring- |
getriebe bekannter Art, das aus einem hin- und liergelienden
Roll- |
ringgehäuse 11 und einer in einer Drehrichtung angetriebenen
An- |
triebsspindel 12 bestellt. Durch entsprechendes Umsteuern des
Roll- |
ringgehäuses 11 ist sowohl dessen Bewegungsrichtung als auch
seine |
Antriebsgeschwindigkeit stufenlos regelbar. Da ;las Rollringsehäuse
11 |
mit der Kette 10 gekuppelt ist, ändert sich entsprechend der
Be- |
wegungsriclitung uridder Verschubr;eschwindigkeit des Rollrin
ggehäuses 11 |
auch die Bewegungsrichtung der Kette 10 und deren Antriebsgeschwindig- |
keit. Die Umstelluil.; des Rollringgeliäuses 11 erfolgt über
einen doppel- |
armigen Urüsteuerliebel 13, der mit zwei vors t.ellbaren Umsteuerplattell |
111., 14' zusammenaroeitet. Diese Umsteuerplatten 14, 1-'i'
sind an vier |
Unterseite als Mutter ausgebildet und auf eileer Einstellspindel
15 |
angebracht, die mit lii.li'e einet W9.iikelhä(le>z,paal,es
1U, 1'i mit, einer |
Schaltwelle 18 in Verlü.iidizn"; stellt. Der Antrieb diesci,
Schaltwelle 18 |
wird von der Mustervorrichtun;-; 1" ein;el.ei i.ei., die an
dem Seitenteil 1 |
angebracht ist. |
Die Betätigung der einzelnen Steuerorgane wird durch die nachstehend |
beschriebenen Mittel bewirkt,: |
Durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Elektromotor wird
die Antriebsspindel 12 des Rollringgetriebes angetrieben.. Die Antriebsgeschwindigkeit
wird dabei von der Mustervorrichtung 19 aus durch bekannte Mittei. geregelt. Das
Rollringgehäuse 11 wird demzufolge mit wählbarer Geschwindigkeit hin- und herbewegt.
Diese Bewegung wird durch die Antriebskette 10 auf' die Kette 4 übertragen und damit
die Hin- und Herbewegung der Schlitten Sch 1, Sch 2, Sch 3, Sch 4 bewirkt. Mit dem
Antrieb der Kette 4 iiber das Kettenrad 6,durch die Welle 7 wird gleichzeitig auch
über die Zahnräder 20, 21 (Fig. 2) die Exzenterwelle 22 und damit das Schaltexzenter
23 angetrieben. Das letztere ist so eingestellt, daB die Rolle 241 des Schaltgestänges
24 auf dem tiefsten Punkt des Schaltexzenters 23 aufsitzt, wenn sich die Schioßschlitten
Sch 1, Sets 2, Sch 3, selF 4 jeweils in der Mitte des Schlittenweges befinden. Da
das Schaltexzenter 23 von diesem Punkt aus nach beiden Seiten symmetrisch ansteigt,
hat dies zur Folge, daß unabhängig von der Drehrichtung der Welle '( der Schaltweg
und die Schaltzeit des ' Schaltgestänges 24 die gleiche ist. Die Schaltung selbst
ist beendet, sonald die Rolle 24! des Sertaltgestänges 24 den konzentrischen Teil
des Schaltexzenters 23 erreicht hat. Da dieser Teil den weitaus größten Drehwinkel
des Schaltexzenters 23 umfaßt, bleibt das Schaltgestänge 24 sehr lange in Ruhestellung,
so daß in Verbindung mit der Ünersetzung der Zahnräder 20, 21 auch der größte Schlittenweg
bis zum Beginn einer neuen Schaltung, d. h. bis zur Änderung der Bewegungsrichtung
der Antriebskette 4 bzw. der Drehrichtung des Schaltexzenters 23 zurückgelegt werden
kann. Die von dem Schaltexzenter 23 bewirkte Steuerbewegung wird in an sich bekannter
Weise für die Betätigung der Mustervorrichtung 19 benützt, von der aus sänitlithe
Umstellungen der Maschine eingeleitet werden.
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In dem in Figur 2 beispielsweise dargestellten Antriebsschema
ist dies in der Weise versinnbildliekit, daß das Schaltgestänge 24 mit zwei Schaltklinken
25, 251 versehen ist, von denen jeweils eine, gesteuert durch die Mustervorriekitung
19 mit dem auf der Schaltwelle 18 befestigten
Schaltrad 26
in Eingriff steht. Demzufolge führt die Schaltwelle 18 bei jeder Schaltbewegung
eine Teildrehung im Uhrzeiger- oder im Gegenzeigersinn aus. Die Schaltwelle 18 bildet
daher einen Bestandteil der Mustervorrichtung 19.
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Durch ein Winkelradpaar 27, 28, von denen das eine auf der Schaltwelle
18 befestigt ist, wird eine Gewindespindel 29 entsprechend dem jeweiligen Drehsinn
der Schaltwelle 18 angetrieben. Die Gewindespindel 29 bewegt eine Einstellmutter
30, die durch eine Stange 31 mit einem Schieber 32 verbunden ist, in welchem die
Schaltelemente 34 für die Schloßbetätigung, die in an sich bekannter Weise aus mustergemäß
in Arbeitsstellung gebrachten Anschlagstiften bestehen, verschiebbar gelagert sind.
Durch die Schaltwelle 18 werden demzufolge auch die Schaltelemente 34 entsprechend
der Hublänge des Schlittens eingestellt. In Maschinenlängsrichtung angeordnete Einstellstangen
35, die durch den Schieber 32 hindurchgeführt sind, dienen zum Einstellen der Schaltelemente
34. Zu diesem Zweck ist jede der Einstellstangen 35 an einem Ende mit je einem Hebel
36 ausgestattet, der durch je ein Zugglied 37 mit der Mustervorrichtung 19 in Verbindung
steht. Wird dieses Zugglied 37 betätigt, so filart die zugehörige Einstellstange
35 eine Teildrehung aus, die durch je einen in der Zeichnung nicht dargestellten
Hubnocken ein Anheben des mit der jeweils betätigten Einstellstange 35 zusammenarbeitenden
Schaltelementes 34 bewirkt. Ein Winkelradpaar 38, 39 treibt ferner eine Gewindespindel
40 an, deren zugehörige Einstellmuttern, von denen in der Zeichnung die Mutter 41
dargestellt ist, mit je einem Fadenführerbegrenzer 42 verbunden sind.
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Die Gewindespindel 40 kann weiter noch mit Schaltgliedern 43, 44 ausgestattet
sein, die zum Einleiten der Hubbewegung der Abzugshakenbarre, die für den Anfang
eines neuen bzw. verbreiterten Gestrickstückes erforderlich ist, dient. Diese Teile
bilden keinen Teil der Erfindung und sind demzufolge auch nicht näher beschrieben.
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Der Fadenführerweg und der Zeitpunkt des Wirksamwerdens der
Abzugshakenbarre ist also ebenfalls der Länge des Schlittenweges anpassbar.
Schließlich
ist noch ein Winkelräderpaar 45, 46 als getriebliche Verbindung zwischen der Schaltwelle
18 und einer Gewindespindel 47 angeordnet. Ein wahlweise im Uhr- oder Gegenzeigersinn
umlaufender kleiner Elektromotor 48 ist mit der Gewindespindel 47 gekuppelt. Auf
dieser ist eine mit einer Kontaktnase 49 versehene Mutter 50 verschiebbar, derart,
daß die Kontaktnase 49 jeweils mit einer der Kontaktschienen 51, 52 in Berührung
kommt. Die Kontaktschienen 51, 52 sind so mit dem Elektromotor-48 geschaltet, daß
sie beim Wirksamwerden des Kontakts mit der Mutter 50 ein Umlaufen der Gewindespindel
47 in jeweils entgegengesetzter Drehrichtung bewirken. Diese Einrichtung dient dazu,
die beschriebenen Schaltelemente sprungweise wieder in ihre Ausgangsstellung zurückzuführen,
nachdem das Gestrickstück bis auf die gewünschte Mindest- oder Höchstbreite verändert
worden ist. Die Mustervorrichtung 19 vermittelt dabei die Kontaktgabe der Kontaktnase
mit einer der Kontaktschienen 51, 52 und damit einen zwangsläufigen Antrieb der
Schaltwelle 18. Dieser Antrieb wird unterbrochen, sobald die Mutter 50 so weit verschoben
worden ist, daß die Schaltnase 49 zwischen den Kontaktschienen 51, 52 steht. Zu
diesem Zeitpunkt sind dann aber auch die übrigen Schaltelemente, nämlich die Umsteuerplatten
14, 14' für die Hublänge, die Schaltclerrrente 34 für die Schloßumstellungen und
die Fadenführerbegrenzer 42 für die Bestimruung der Fadenführerwege, wieder in ihre
Ausgangsstellung zurückgegangen. Ist während dem Ablauf des Strickvorganges, also
während der Herstellung eines Gestric;kstückes, keine der Schaltklinken 25, 25'
in Arbeitsstellung, so bleibt die Schaltwelle 18 stehen, und es erfolgen daru) auch
keine Umstellungen. Weiter ist es natürlich auch möglich, die Gewindespindeln 15,
29, 40, 11"j mit von der Mustervorrichtung 19 aus betätigten Kupplungen zu versehen,
die eine wahlweise Mitnahme der zugehörigen Gewin cieshindel von der Schaltwelle
18 ermöglichen. Dadurch können dani) jeweils nur bestimmte tlrnstel.lunßeii vorgenommen
werden.
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Schließlich ist er; auch ui(51;lich, anstelle des beschriebenen
Rollrßnggetriebes für deri hrii,i'iel) der Kette 10 ein ai)(ieres Unti'jebe, das
eine hiri- uri,l hc:r@;elit:n«e hewegung, bei stufenlos Arri,rjt:l)ra@c:-zli vt:i'rriittc:lri
vermag" zu ver'cr@:nclc:n.