DE1265754B - Verfahren zur Herstellung von Salzen von substituierten 1, 8-Dihydro-1, 3, 6, 8-tetraazapyrenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Salzen von substituierten 1, 8-Dihydro-1, 3, 6, 8-tetraazapyrenenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Deutsche KL:
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Anmeldetag:
Auslegetag:
C07d
A 61k
12 ρ-10/10
30 h·-2/36
1265 754
F41884IVd/12p
31. Januar 1964
11. April 1968
F41884IVd/12p
31. Januar 1964
11. April 1968
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Salzen von substituierten 1,8-Dihydro-l,3,6,8-tetraazapyrenen
der allgemeinen Formel
R·2 HX I
in der R eine Alkylgruppe und HX ein Äquivalent einer Säure bedeutet.
Die Herstellung der substituierten 1,8-Dihydro-1,3,6,8-tetraazapyrensalze
erfolgt, indem man in an sich bekannter Weise entweder
a) ein Salz eines 1,4,5,8-Tetraazanaphthalins der allgemeinen Formel
NH,
NH,
2HX
II
mit mindestens 2 MoI einer Verbindung der allgemeinen Formel
R — Q=Y)Z III
worin Y ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder die Iminogruppe und Z eine Hydroxy-, Alkoxy-
oder Aminogruppe oder ein Halogenatom bedeutet, oder mit einem Carbonsäureanhydrid
der allgemeinen Formel
(R — CO)2O ' IV
oder mit einem Nitril der allgemeinen Formel R-CN V
kondensiert und das Reaktionsprodukt in Form eines Salzes isoliert oder
b) ein l,5-Bis-acylamino-4,8-dinitronaphthalin der allgemeinen Formel
O2N
R — C — NH
R — C — NH
NH-C —R NO,
VI
mit Zinn(II)-chlorid in salzsaurer Lösung unter Erwärmen reduziert, wobei gleichzeitig unter
Abspaltung von 2 Mol Wasser Ringschluß erfolgt, die erhaltenen Salze der allgemeinen Formel I isoliert
und diese gegebenenfalls anschließend nach üblichen Methoden in andere Salze überführt.
Verfahren zur Herstellung von Salzen
von substituierten
l,8-Dihydro-l,3,6,8-tetraazapyrenen
von substituierten
l,8-Dihydro-l,3,6,8-tetraazapyrenen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
5090 Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr.«Hans Plumpe,
Dr. Marianne Bock, 5600 Wuppertal-Elberfeld
Bei der Verfahrensweise a) läßt sich die Kondensation mit einem Säurehalogenid oder einem Iminoäther
auch in Pyridin durchführen. Die Isolierung des Endproduktes erfolgt jedoch als Salz.
Bei der Verfahrensweise b) scheidet sich nach beendeter Reaktion das substituierte 1,8-Dihydro-1,3,6,
8-tetraazapyren als Hexachlorostannat in recht reiner Form ab. Aus diesem lassen sich nach an sich bekannten
Verfahren andere Salze herstellen, z. B. erhält man durch Einleiten von Schwefelwasserstoff
in seine wäßrige Lösung, Abfiltrieren des Zinnsulfids und Eindampfen des Filtrats das entsprechende
Dihydrochlorid.
Die benötigten Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel VI lassen sich durch Nitrieren eines 1,5-Bisacylaminonaphthalins
mit 95- bis 100%iger Salpetersäure oder einer Salpetersäure-Schwefelsäure-Mischung,
vorzugsweise bei Temperaturen zwischen —10° C und +10° C, Eingießen der Reaktionsmischung
in Eiswasser, Absaugen und gründliches Waschen mit Wasser und Methanol erhalten. .
Die so hergestellten substituierten 1,8-Dihydro-1,3,6,8-tetraazapyrensalze
zeichnen sich durch gute Wirksamkeit gegen pathogene Protozoen, besonders gegen Amöben und Lamblien aus. Im Gegensatz
dazu besitzen das von O. D i m r ο t h und H. R ο ο s
(Liebigs Annalen der Chemie, 456 (1927), S. 184 und 185) beschriebene, durch Umsetzung von 1,4,5,8-Tetraaminonaphthalin-hexachlorostannatmitAmeisensäure
erhaltene, in 2,7-Stellung unsubstituierte 1,8-Dihydro-1,3,6,8-tetraazapyren-dihydrochlorid
sowie dessen dort ebenfalls erwähntes Monochlorderivat nur geringe Wirksamkeit gegen pathogene Protozoen. Ferner
lassen sich die substituierten 1,8-Dihydro-l,3,6,8-tetraazapyrensalze
als Zwischenprodukte zur Herstellung anderer Chemotherapeutika verwenden.
809 538/561
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen wurden in Versuchen an der spontan mit Lamblia
muris infizierten Maus getestet. Die Verabreichung der Substanzen erfolgt jeweils an fünf aufeinanderfolgenden
Tagen mittels Schlundsonde. Am 7. Tag nach Behandlungsbeginn wurden die Tiere getötet
und seziert. Zur Beurteilung einer Substanzwirkung wurde der Dünndarminhalt der Mäuse mikroskopisch
auf Lamblia muris untersucht.
Die Ergebnisse der Teste sind in den nachstehenden Tabellen zusammengefaßt. Zum Vergleich wurde die
unter den entsprechenden Versuchsbedingungen mit den bekannten Verbindungen 1 - Diäthylamino-3-[6'-chlor-2'-methoxy-acridinyl-(9')-amino]]-propan-2-ol-dihydrochlorid
und l-(/?-Hydroxyäthyl)-2-methyI-5-nitroimidazol
gewonnenen Daten eingetragen, deren Wirkung auf die Lamblieninfektion des Menschen
literaturbekannt ist.
Der in der Tabelle für jedes Präparat angegebene therapeutische Index errechnet sich aus dem Verhältnis
der minimal wirksamen zur maximal verträglichen Dosis. Aus der Gegenüberstellung dieser
im Tierversuch erhaltenen Werte ergibt sich, daß das nach dem beanspruchten Verfahren erhältliche
2,7-Di-n-propyl-1,8-dihydro-1,3,6,8-tetraazapyreai
dihydrochlorid mit dem chemotherapeutischen Index von 1:10 dem des l-(/J-Hydroxyäthyl)-2-methyI-5-niL
troimidazols gleicht, seine an der Maus noch wirksarrie untere Grenzdosis aber mit 50 mg/kg absolut gesehen
5mal geringer ist als diejenige des l-(ß-Hydroxyäthyl)-2-methyl-5-nitroimidazols
mit 250 mg/kg.
Das genannte Verfahrensprodukt ist daher leichter applizierbar als die bekannte Vergleichssubstanz; da
es auch schon in ziemlich großer Dosis verabreicht werden muß, ist die Verabreichung der 5facheri
Menge an Vergleichssubstanz mit noch, größeren Nachteilen verbunden.
mg/kg 5 mal per os |
Positive Tiere/ . Gesamtzahl |
Unbehandelte | Reduktion der Infektion durch |
Bewertung*) | |
Substanz | Kontrolltiere: positive Tiere/ |
Behandlung | |||
1000 | Gesamtzahl | toxische Dosis | |||
2,7-Dimethyl-l,8-dihydro- | 500 | 0/1 | — | W-toxisch | |
1,3,6,8-tetraazapyren-di- | 250 | 0/8 | 1/4 | 100 | W |
hydrochlorid | 100 | 0/12 | 4/8 | 100 | W |
50 | 0/4 | 5/14 | 100 | W | |
25 | 0/12 | 3/6 | 100 | W | |
10 | 3/4 | 9/13 | 25 | S bis φ | |
5 | 4/4 | 4/4 | 0 | Φ | |
4/4 | |||||
Therapeutischer Index 1:20
2,7-DiäthyI-l,8-dihydro-1,3,6,8-tetraazapyren-dihydrochlorid
500
250
100
50
25
10
0/6 0/4 0/8 1/4 2/4 9/10
5/6
9/10
4/4
4/4
Therapeutischer Index 1:25
2,7-Di-n-propyl-l,8-dihydro-1,3,6,8-tetraazapyren-dihydrochlorid
l-Diäthylamino-3-[6'-chlor-2'-methoxyacridinyl-(9')- amino)-propan-2-ol-dihydrochlorid
l-(/J-Hydroxyäthyl)-2-methyl-5-nitro-imidazol
1000
500
250
100
50
0/3 0/8 2/8 1/3
3/3
14/15
5/5
5/5
Therapeutischer Index 1:10
500
250
100
50
25
0/12 0/13 7/17 8/12
12/16
12/16
13/16
7/8
7/8
Therapeutischer Index 1:5
2500 1000
500 250 100
0/3 4/8 6/8 2/4
8/9
8/9
8/9
8/9
Therapeutischer Index 1:10
*) Die Bewertung ergibt sich aus der errechneten Reduktion: 0 bis 257, = ohne Wirkung
26 bis 75% = geringe Wirkung 76 bis 100% = Wirkung
100
44*
16
44*
16
Φ
S
W
— | toxische Dosis |
100 | W |
100 | W |
100 | W |
75 | W bis S |
50 | S |
toxische Dosis | |
100 | W |
100 | W |
73 | W bis S |
33 | ' S |
toxische Dosis | |
100 | W |
100 | W |
70 | S |
0 | Φ |
verträgliche
Dosis verträgliche
Dosis W S ' Φ
33,2 g(O,l Mol) !,S-Bis-acetamino-^-dinitro-naphthalin
werden in eine Lösung von 150 g (0,66 Mol) SnCl2 · 2 H2O in 300 ml konzentrierte Salzsäure und
300 ml Wasser eingetragen und 2 Stunden bei 900C gerührt. Nach dem Erkalten wird das ausgefallene
Hexachlorostannat des 2,7-Dimethyl-l,8-dihydro-l,3, 6,8-tetraazapyrens (braune Kristalle, F.
>360°C) in Wasser gelöst und in die warme Lösung Schwefelwasserstoff
eingeleitet, bis kein Zinnsulfid mehr ausfällt. Es wird heiß vom Zinnsulfid abfiltriert, der
Rückstand nochmals mit Wasser ausgekocht, und die vereinigten Filtrate werden bis fast zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wird in möglichst wenig Wasser gelöst und zur Lösung das gleiche Volumen
konzentrierte Salzsäure zugefügt. Dabei fällt 2,7-Dimethy 1 -1,8 - dihydro -1,3,6,8 - tetraazapyren - dihydrochlorid
in gelbbraunen Kristallen aus, die abgesaugt und mit 2 η-Salzsäure und Aceton gewaschen werden;
F. > 3600C; Ausbeute 18,6 g (60% der Theorie).
Der benötigte Ausgangsstoff wird folgendermaßen hergestellt: 121 g (0,5 Mol) 1,5-Bis-acetamino-naphthalin
werden bei 0 bis 5°C unter Rühren portionsweise in 1 1 Salpetersäure (d — 1,51) eingetragen.
Die Reaktionsmischung wird noch 10 Minuten bei 50C nachgerührt und dann auf Eis gegossen. Das
dabei ausgefallene Produkt wird abgesaugt, zunächst gründlich mit Wasser und schließlich mit Methanol
gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man 1,5-Bisacetamino-^S-dinitro-napthalm
als hellbraunes feinkristallines Pulver, das bei 3600C noch nicht geschmolzen
ist.
Analog erhält man aus 1,5-Bis-propionylamino-4,8-dinitronaphthalin
(hellbraunes Pulver, F. 3600C) das 2,7 - Diäthyl -1,8 - dihydro -1,3,6,8 - tetraazapyrendihydrochlorid
in braungelben Blättchen; F. > 36O0C.
Analog erhält man aus 1,5-Bis-n-butyrylamino-
4,8-dinitro-naphthalin (hellbraunes Pulver; F. 360°C)
das 2,7 - Di - η - propy 1 -1,8 - dihydro -1,3,6,8 - tetraazapyren
- dihydrochlorid in braungelben Blättchen; F. > 360° C.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Salzen von b) ein l,5-Bis-acylamino-4,8-dinitronaphthalinsubstituierten l,8-Dihydro-l,3,6,8-tetraazapyrenen, 25 der allgemeinen Formeldadurch gekennzeichnet, daß man
in an sich bekannter Weise entweder Oa) ein Salz eines 1,4,5,8-Tetraaminonaphthalins der allgemeinen FormelNH,NH,2HXII35in der HX ein Äquivalent einer Säure bedeutet, mit mindestens 2 Mol einer Verbindung der allgemeinen FormelR — Q=Y)ZIII40worin R für eine Alkylgruppe steht und Y ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder die Iminogruppe und Z eine Hydroxy-, Alkoxy- oder Aminogruppe oder ein Halogenatom bedeutet, oder mit einem Carbonsäureanhydrid der allgemeinen Formel(R-CO)2O IVoder mit einem Nitril der allgemeinen Formel R-CN Vkondensiert und das Reaktionsprodukt in Form eines Salzes isoliert oderO2N
R —C —NHIl οNH — C — RNO2 VImit Zinn(II)-chlorid in salzsaurer Lösung unter Erwärmen reduziert, wobei gleichzeitig unter Abspaltung von 2 Mol Wasser Ringschluß erfolgt,
die erhaltenen Salze der allgemeinen FormelR-2HX Iworin R und HX die oben angegebene Bedeutung besitzen, isoliert und diese gegebenenfalls anschließend nach üblichen Methoden in andere Salze überführt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 005 520;
Liebigs Annalen der Chemie, 456 (1927), S. 177 ff.
Priority Applications (7)
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DEF41884A DE1265754B (de) | 1964-01-31 | 1964-01-31 | Verfahren zur Herstellung von Salzen von substituierten 1, 8-Dihydro-1, 3, 6, 8-tetraazapyrenen |
DEF41883A DE1263775B (de) | 1964-01-31 | 1964-01-31 | Verfahren zur Herstellung von neuen substituierten 1, 3, 6, 8-Tetraazapyrenen |
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DEF41884A Pending DE1265754B (de) | 1964-01-31 | 1964-01-31 | Verfahren zur Herstellung von Salzen von substituierten 1, 8-Dihydro-1, 3, 6, 8-tetraazapyrenen |
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-
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- 1965-04-28 FR FR15042A patent/FR4367M/fr not_active Expired
Patent Citations (1)
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---|---|---|---|---|
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