AT226713B - Verfahren zur Herstellung von neuen Piperazinderivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Piperazinderivaten

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AT226713B
AT226713B AT568061A AT568061A AT226713B AT 226713 B AT226713 B AT 226713B AT 568061 A AT568061 A AT 568061A AT 568061 A AT568061 A AT 568061A AT 226713 B AT226713 B AT 226713B
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AT
Austria
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piperazine
reaction
preparation
tetracycline
solution
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AT568061A
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English (en)
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Gyula Dr Kollar
Lajos Dipl Ing Sipos
Gabor Pato
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Chinoin Gyogyszer Es Vegyeszet
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von neuen Piperazinderivaten 
Es ist bekannt, dass man Tetracyclin, Oxytetracyclin bzw. Chlortetracyclin durch Umsetzung mit unter anderem heterocyclischen Aminen oder Alkylaminen in Gegenwart von Formaldehyd einer Kondensation nach Mannich unterwerfen kann (s. hiezu z. B. die österr. Patentschrift Nr. 200574), wobei Produkte erhalten werden, deren Wasserlöslichkeit die der vorbekannten Tetracyclinderivate übertrifft. Diese Produkte enthalten jeweils ein Molekül Antibiotikum neben einem Molekül der heterocyclischen Verbindung. Bei der Herstellung von Injektionslösungen kann nach dieser Patentschrift die Lösung der Produkte durch Zusatz von Additionsverbindungen auf einen neutralen PH-Wert eingestellt werden. 



   Es wurde nun gefunden, dass die mit Tetracyclin oder Chlortetracyclin disubstituierten Derivate des Piperazin auch ohne weiteren Zusatz biologisch neutrale Wasserlösungen liefern, die sich bei raschem Erreichen von hohen Blutspiegelwerten und unveränderter antibiotischer Wirkung durch besondere Stabiltät und eine niedrige Toxizität auszeichnen. Diese neuen Verbindungen besitzen die Formel   (l) :   
 EMI1.1 
 worin die Symbole X für Wasserstoff- oder Chloratome stehen, und werden gemäss der Erfindung dadurch hergestellt, dass man Piperazin mit zwei Molekülen Formaldehyd und zwei Molekülen Tetracyclin bzw. 



  Chlortetracyclin (berechnet auf ein Molekül Piperazin) umsetzt und die so erhaltene Verbindung gegebenenfalls durch Umsetzen mit organischen Carbonsäuren in die entsprechenden Salze überführt, oder die Umsetzung in Gegenwart einer Carbonsäure bei einem PH-Wert von 4 bis 6 durchführt. 



   Wie ersichtlich, werden Produkte erhalten, die zwei Moleküle des Antibiotikums neben einem Molekül Piperazin enthalten, wobei das Piperazin durch die Carboxamido-Gruppe des Antibiotikums gebunden ist, so dass das Herstellungsverfahren eine Kondensation nach Einhorn darstellt. 



   Nach   der Genfer Nomenklatur   ist die neue Verbindung bei Verwendung von Tetracyclin als Ausgangs- 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 
Das als Ausgangsstoff verwendete Piperazin kann in Form der freien Base bzw. eines Salzes oder Hydrats (Hexahydrat) verwendet werden. Auch das Tetracyclin bzw. Chlortetracyclin kann in Form der freien Base, des Hydrats oder eines Salzes verwendet werden. 



   Bei der Umsetzung ist es wichtig, dass das Reaktionsgemisch den pH-Wert, welcher der zweiten Dissoziationskonstante des Piperazins entspricht, übertrifft. Dieser pH-Wert kann durch Hinzufügen eines tertiären Amins oder einer anorganischen Base gesichert werden. Der angestrebte PH-Wert kann auch durch Hinzufügen eines Überschusses an Piperazin erreicht werden, da bei pH-Werten über 5 das disubstituierte Produkt auch bei einem Überschuss an Piperazin stabil ist. 



   Bei der Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn man   1,     2-1, 8   Mol Formaldehyd, berechnet auf 1 Mol des Antibiotikums, bei 30 - 600C verwendet. 



   Als Lösungsmittel bewähren sich Alkohole, besonders das n-Butanol. Mit diesem Lösungsmittel können gute Ausbeuten und eine gute Qualität des Endproduktes erzielt werden. 



   Das Verfahren gemäss der Erfindung kann auch so ausgeführt werden, dass die Umsetzung in Gegenwart von organischen   Carbonsäuren   erfolgt, zweckmässig bei einem pH-Wert von 4 bis 7. In diesem Falle werden Salze der neuen Verbindungen erhalten, die zur Herstellung von intravenös verabreichbaren Injektionslösungen besonders wegen ihrer Stabilität hervorragend geeignet sind. Die neuen Piperazinderivate können aber auch nach Isolierung aus dem Reaktionsgemisch in ein geeignetes Salz umgewandelt werden. Auch ohne Überführung in ein Salz kann das erhaltene Endprodukt zur Herstellung von Injektionslösungen erfolgreich verwendet werden, da die Lösung desselben in Wasser einen pH-Wert aufweist, welcher auch ohne Zugabe von fremden Substanzen dem biologischen PH-Wert entspricht. 



   Bei der Durchführung des Verfahrens in Gegenwart von organischen Säuren können Mono-, Di- oder Tricarbonsäuren, zweckmässig Äpfelsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Glutaminsäure, Zitronensäure, Malonsäure, Glutarsäure oder Adipinsäure verwendet werden. 



   Die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen können in an sich bekannter Weise zu Tabletten, Dragées, Pulvermischungen, Suppositorien usw. verarbeitet werden. Besonders vorteilhaft können die neuen Verbindungen zur Herstellung von Injektionslösungen für intravenöse Verabreichung verwendet werden. Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen sind auch für intramusculäre und subcutane Verabreichung ohne Auftreten von Schmerzaffektionen geeignet. 



   Weitere Einzelheiten des Verfahrens sind in den Beispielen zu finden. 
 EMI2.2 
 iel l :drat in einer Lösung von 200 ml Butanol zugesetzt. Das in Butanol unlösliche Produkt fällt aus dem Reaktionsgemisch sofort aus. Die Reaktion ist nach 25 min Rühren bei   45 - 500C   beendet, worauf das Reaktionsgemisch auf 10 - 150C abgekühlt und abgenutscht wird. Der ausgefallene hellgelbe Niederschlag wird mit Butanol und dann wiederholt mit Äther gewaschen, worauf   bei'500C   unter vermindertem Druck getrocknet wird. Es   werden- 95   g der "Verbindung A" mit einem Wassergehalt von 6,   5%(Ausbeute 96'1o)   erhalten.   Smp : 176 - 1800C   (Zersetzung). Leicht löslich in Wasser ; unlöslich in Alkohol und Äther.

   Der 
 EMI2.3 
 C % =   55, 37 ; 55, 65 (berechnet : 56, 0).   Die biologische Aktivität entspricht 954 mcg/ml   Tetracyclin. HCl.   



  Die Toxizität an Mäusen beträgt LD   =     113   mg/kg Körpergewicht. 



   Das nach Beispiel 1 erhaltene Produkt ist besonders vorteilhaft zur Herstellung von Injektionslösungen für intravenöse Verabreichung geeignet. Bei intramusculären und subcutan verabreichten Injektionen wird eine schmerzfreie Behandlung gesichert. 



   Die Struktur der "Verbindung A" wurde wie folgt bewiesen :
10 g des nach Beispiel 1 erhaltenen Produktes werden in 100 ml destilliertem Wasser gelöst und mit 3 g Natriummetabisulfit versetzt, worauf der PH-Wert der Lösung mit   5n-H2S0"   auf 4,4 eingestellt wird. Die Lösung wird 1 h lang bei Raumtemperatur gerührt, worauf das ausgeschiedene hellgelbe kristalline Produkt abgenutscht, mit Aceton und Äther gewaschen und unter vermindertem Druck über Nacht getrocknet wird. Es werden 9 g eines hellgelben kristallinen Stoffes erhalten, welcher mit Hilfe bekannter Methoden als Tetracyclintrihydrat identifiziert werden kann. Die Mutterlauge des Reaktionsgemisches wird mit NaOH alkalisch gemacht und mehrmals mit Äther   extrahiert.

   Der Ätherextrakt   wird über Na SO 

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 getrocknet, worauf die Lösung nach Einleiten von Chlorwasserstoff eingeengt wird. Es wird ein öliger Rückstand erhalten, welcher aus einem Gemisch von Methanol und Isopropylacetat kristallisiert werden 
 EMI3.1 
 erhaltenen Verbindungen beweist die Richtigkeit der hypothetischen Struktur für die verfahrensgemäss erhaltenen Produkte. Die reduktive Zersetzung der "Verbindung A" kann auch in wässeriger Lösung mit Ascorbinsäure durchgeführt werden. 



     Beispiel 2 :   10 g Tetracyclinhydrat   (180 ; 0)   werden unter den Bedingungen von Beispiel 1 mit einer Formalinlösung zusammengemischt, worauf der PH-Wert des Reaktionsgemisches mit Hilfe einer   4%tgen   Kaliumhydroxyd-Lösung vorsichtig auf 6, 5-7, 0 eingestellt wird. Hierauf wird mit einer Lösung von 2 g Piperazinhexahydrat in 12 ml Butanol versetzt und bei   45 - 500C   25 min lang gerührt. Nach Abkühlen wird abgenutscht, mit Alkohol und Äther gewaschen und getrocknet. Es werden 9, 2 g der "Verbindung A" erhalten. Smp : 176-180 C (Zersetzung). Der PH-Wert einer   10O/dgen wässerigen   Lösung liegt bei   7, 45.   



  N % = 8, 3. Die biologische Aktivität entspricht 944 mcg/mg Tetracyclin.   HCl.   



   Beisp iel 3 : 60g Tetracyclinhydrat werden bei   50 - 520C   in 900 ml n-Butanol gelöst. Die Lösung wird bei   500C   mit 15 ml   37%obigem   Formalin versetzt, worauf eine Lösung von 24 g Piperazinhexahydrat in 150 ml n-Butanol und eine Lösung von 9 g Äpfelsäure in 140 ml Butanol unter Rühren zugesetzt werden. Sämtliche Lösungen werden vor Gebrauch, zur Reinigung, durch G-4 Glasnutschen filtriert. Das Reaktionsgemisch wird hierauf 25 min lang bei 50 - 520C gerührt und dann auf 15 - 200C abgekühlt. Der im Laufe der Reaktion ausfallende hellgelbe Niederschlag wird abgenutscht und nach Waschen mit n-Bu- 
 EMI3.2 
 wahrung in Pulverampullen wurde auch nach 3 Monate langer Lagerung keine Änderung in der Substanz beobachtet. 



   Beispiel4 :5gChlortetracyclin-hydrochlorid(Schmelzpunkt205 CunterZerstetzung)werdenin 100 ml Methanol suspendiert, worauf die Lösung von 1 g Piperazin in 10 ml Methanol hinzugefügt wird. 



  Das Reaktionsgemisch wird auf   450C   erwärmt, mit Tierkohle entfärbt und bei   500C   mit 1, 2 ml einer 40%igen   Formaldehydlösung   zersetzt. Hierauf wird das Reaktionsgemisch 25 min lang bei 50 C gerührt und über Nacht bei 45 C stehen gelassen. Der ausgeschiedene Niederschlag wird abgenutscht, mit Methanol und Äther gewaschen und schliesslich unter vermindertem Druck getrocknet. Es werden   4 g   des   N-Carboxamid-Derivates   von   N, N'-bis-Methyl-piperazin   und Chlortetracyclin erhalten. Smp : 197 bis 2000C (Zersetzung). Das Produkt ist wasserlöslich, der PH-Wert der 5% igen wässerigen Lösung beträgt   6, 9. N% =7, 85 (berechnet : 8, 14).   Die biologische Aktivität entspricht   880 mcg/mg   Chlortetracyclin.

   HCl. 

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Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von neuen Piperazinderivaten der Formel (I) : EMI3.3 <Desc/Clms Page number 4> worin die Symbole X für Wasserstoff- oder Chloratome stehen, sowie deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, dass man Piperazin mit zwei Molekülen Formaldehyd und zwei Molekülen Tetracyclin bzw. Chlortetracyclin (berechnet auf ein Molekül Piperazin) umsetzt und die so erhaltene Verbindung gegebenenfalls durch Umsetzen mit organischen Carbonsäuren in die entsprechenden Salze überführt, oder die Umsetzung in Gegenwart einer Carbonsäure bei einem PH-Wert von 4 bis 6 durchführt.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reaktion in einem alkoholischen Lösungsmittel, zweckmässig in n-Butanol, durchführt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reaktion bei einem PH-Wert von 4 bis 12 durchführt. EMI4.1
AT568061A 1961-01-04 1961-07-24 Verfahren zur Herstellung von neuen Piperazinderivaten AT226713B (de)

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