DE1263977B - Vor- oder Nachgerbmittel fuer Chromleder - Google Patents

Vor- oder Nachgerbmittel fuer Chromleder

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DE1263977B
DE1263977B DEV28620A DEV0028620A DE1263977B DE 1263977 B DE1263977 B DE 1263977B DE V28620 A DEV28620 A DE V28620A DE V0028620 A DEV0028620 A DE V0028620A DE 1263977 B DE1263977 B DE 1263977B
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DE
Germany
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leather
tanning
agents
chrome
retanning
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Application number
DEV28620A
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English (en)
Inventor
Hans Baumann
Siegfried Oschatz
Theodor Waag
Dipl-Chem Dr Gerhard Wolter
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Filmfabrik Wolfen VEB
Original Assignee
Filmfabrik Wolfen VEB
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Vor- oder Nachgerbmittel für Chrornleder Es ist bekannt, daß chromgare Leder durch eine Nachbehandlung mit pflanzlichen oder synthetischen Gerb- und Füllstoffen eine Veränderung des Griffes, der Weichheit und des Narbenbildes erfahren. Bedingt durch die Adstringenz der eingesetzten Produkte kommt es häufig zu einem unerwünscht raschen und oberflächlichen Anfall der Nachgerbstoffe an das ehromgare Leder. Diese Erscheinung wirkt sich durch das entstehende gröbere Narbenbild nachteilig auf die Lederqualität aus und beeinträchtigt den erwünschten Nachgerbeffekt.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile vermieden werden, wenn man als Vorgerbmittel für Chromleder wasserlösliche Aceton-Formaldehyd-Kondensationsprodukte allein oder als Nachgerbmittel für Chromleder solche in Verbindung mit bekannten Gerbstoffen verwendet. Derartige Produkte, im folgenden als »Methylolacetone« bezeichnet, können z. B. nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1175 215 erhalten werden.
  • Trotz ihrer nur schwachen, für eine Alleingerbung nicht ausreichenden gerbenden Eigenschaften zeigen sich beim Einsatz der Methylolacetone in der Nachgerbung chromgarer Leder gemeinsam mit den praxisüblichen pflanzlichen und synthetischen Gerbstoffen folgende Vorteile: 1. Milder, voller Griff und hohe Weichheit der Leder; 2. feiner, glatter Narben, der keine Schädigungen der Narbenmembran durch zu raschen Gerbstoffanfall erkennen läßt; 3. gute Färbbarkeit der Leder und hohe Egalität der Färbung; 4. gleichmäßig helle Ledereigenfarben bei kombinierter Verwendung der Methylolacetone mit adstringenten Weißgerbstoffen.
  • Ähnliche Vorteile ergeben sich beim Einsatz von Methylolacetonen vor der eigentlichen Chromgerbung. Hierzu werden die gepickelten Blößen im Pickelbad mit den Methylolacetonen behandelt, ehe die erste Rate der gerbfertigen Chrombrühe dem Gerbfaß zugesetzt wird. Dadurch kommt es zu einer milden Angerbung der Leder und einem sehr feinen glatten Narben.
  • In der deutschen Patentschrift 832471 wird zwar ein Verfahren beschrieben, bei dem wasserlösliche Aecton-Formaldehyd-Kondensate als Alleingerbmittel eingesetzt werden. Die eigentliche Gerbung wird durch alkalische Nachbehandlung bei einem pH-Wert von mindestens 11 ausgelöst, bei der die Aceton-Formaldehyd-Kondensate in der imprägnierten Haut zu Kunstharzen weiterkondensiert werden. Diese Harze verleihen der Haut die Eigenschaften von Leder. Demgegenüber beschreibt die Erfindung je- doch die Verwendung wasserlöslicher Aceton-Formaldehyd-Kondensate zur Vor- oder Nachgerbung von Chromleder. Da keine alkalische Nachbehandlung durchgeführt wird, findet keine Kondensation zu harzartigen Körpern statt, so daß eine Gerbung, wie sie in der deutschen Patentschrift 832 471 beschrieben wird, nicht eintreten kann. Vielmehr ist die zu beobachtende schwache Gerbwirkung der Aceton-Formaldehyd-Kondensate offenbar auf eine chemische Reaktion mit dem organischen Substrat zurückzuführen. Eine vollständige Gerbung kann dadurch nicht erreicht werden.
  • Es wird weiterhin in der deutschen Auslegeschrift 1175 215 die Einsatzmöglichkeit der in der vorliegenden Erfindung verwendeten Substanzen in der Lederindustrie erwähnt. Bei der Vielfalt der Technologien und Arbeitsverfahren, die unter den Begriff »Lederindustrie« fallen, kann aber dieser Hinweis in dieser deutschen Auslegeschrift nur so verstanden werden, daß die Verwendung der betreffenden Stoffe auf einem Gebiet der Lederindustrie nahegelegt wird, auf dem die Verwendung ähnlicher Produkte bereits bekannt ist. Dies ist hier bei der Lederzurichtung der Fall; es ist bekannt, für den Auftrag von Deckfarben Substanzen einzusetzen, die sich ähnlich wie die wasserlöslichen Aceton - Formaldehyd - Kondensate verhalten. Für den Fachmann war daher in Kenntnis der deutschen Auslegeschrift 1175 215 zu erwarten, daß sich die Aceton-Formaldehyd-Kondensate ebenfalls für diesen Zweck einsetzen lassen würden. (Das ist tatsächlich auch möglich, nur ergeben sich keine Vorteile gegenüber bekannten Mitteln.) Keinesfalls aber war nahegelegt, daß diese Substanzen sich als Vor- oduNachgerbmittel für Qhromleder eignen würden. Sie sind keinem de r bekannten Gerbmittel, deren Wirkung auf Reaktion mit der Haut beruht, chemisch ähnlich. Es war daher für den Fachmann kein Anhaltspunkt'gegeben, der einen Schluß auf die Verwendbarkeit der wasserlöslichen Aceton-Formaldehyd- Kondensate - - - für den beschriebenen Zweck zugelassen hätte.
  • Beispiel 1 Chromgare, gefalzte Leder werden mit Alkalien, z. B. Natriumbikarbonat, entsäuert und danach im .gleichen-Bad wäh-r(#nci-45 bis 60 - Minuten nachgpgerbt mit einer Menge von 5 bis 10 % Mimosaextrakt und 3 bis 5 % eines Gemisches von Methylolacetonen mit einem durchschnittlichen -Gehalt von 2,0 bis 2,5 Methylolgruppen pro Molkeül. Die Prozentangaben--beziehen--sich auf das Falzgewicht. Dann. werden die nachgegerbten Leder gespült und im frischen Bad bei 60' C gefärbt und gefettet. Bei Verwendung von synthetischen Vollgerbstoffen auf Phenolbasis an Stelle von Mimosaextrakt erzielt man die gleiche Wirkung-. Man- erhält in beiden Fällen ein Leder mit mildem vollem Griff und glatten Narben. Beispiel 2 Für die Nachgerbung weißer und pastellfarbiger Chromleder wird eine Gerbstoffmischung verwendet, die aus 50 Teilen eines Kondensationsproduktes aus Dioxydiphenylpropan als adstringierender Weißgerbstoff und 50 Teilen des in Beispiel 1 verwendeten Methylolacetongemisches besteht. Je nach dem gewünschten Grad des Nachgerb- und Aufhelleffektes werden hiervon 5 bis 10% (auf Falzgewicht bezogen) auf die entsäuerten Chromleder aufgebracht. Als Ergebnis erhält man ein aufgehelltes Leder von gleichmäßiger Farbe und weichem Griff.
  • Beispiel 3 Für die Vorgerbung gerbfertiger Blößen werden entweder in der Pickelflotte oder in frischem Bad 311/o des in Beispiell verwendeten Methylolacetongemisches (auf Blößengewicht berechnet) eingesetzt. Die Laufzeit beträgt etwa 45 bis 60 Minuten, ehe die erste Rate der gerbfertigen Chrombrühe zugesetzt und die Gerbung praxisüblich zu Ende geführt wird. Diese Vorbehandlung führt zu einer milden Angerbung mit feinem glattem Narben.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verwendung von wasserlöslichen Aceton-Formaldehyd-Kondensationsprodukten allein als Vorgerbmittel oder in Verbindung mit bekannten Gerbstoffen als Nachgerbmittel für Chromleder. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 832 471; deutsche Auslegeschrift Nr. 1175 215.
DEV28620A 1965-06-04 1965-06-04 Vor- oder Nachgerbmittel fuer Chromleder Pending DE1263977B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE832471C (de) * 1949-10-14 1952-02-25 Forestal Land Timber And Railw Verfahren zur Herstellung von Leder
DE1175215B (de) * 1962-02-19 1964-08-06 Wolfen Filmfab Veb Verfahren zur Herstellung von Aceton-Form-aldehyd-Kondensationsprodukten

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE832471C (de) * 1949-10-14 1952-02-25 Forestal Land Timber And Railw Verfahren zur Herstellung von Leder
DE1175215B (de) * 1962-02-19 1964-08-06 Wolfen Filmfab Veb Verfahren zur Herstellung von Aceton-Form-aldehyd-Kondensationsprodukten

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