DE60008378T2 - Ledergerbung - Google Patents

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DE60008378T2 DE2000608378 DE60008378T DE60008378T2 DE 60008378 T2 DE60008378 T2 DE 60008378T2 DE 2000608378 DE2000608378 DE 2000608378 DE 60008378 T DE60008378 T DE 60008378T DE 60008378 T2 DE60008378 T2 DE 60008378T2
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Gareth Rhys Dudley COLLINS
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    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
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    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Gerben von Leder.
  • Das Gerben ist ein Verfahren um Häute und Felle zu konservieren. Das Gerben betrifft hier die Behandlung der kollagenhaltigen Häute von Wirbeltieren, einschließlich Säugetieren (wie beispielsweise Rinder, Schweine, Hirsche und Rehe, Ziegen, Schafe, Robben, Antilopen, Nerze, Hermeline und Kamele), ferner von Fischen (wie beispielsweise Haie), ferner von Reptilien (wie beispielsweise Schlangen, Eidechsen und andere Echsen sowie Krokodile) und schließlich von Vögeln (wie beispielsweise vom afrikanischen Strauß). Häute und Felle enthalten eine Schicht aus Kollagen, und beim Gerben erfolgt eine Umsetzung des Kollagen mit einem Vernetzungsmittel oder Gerbstoff, um reaktive Stellen innerhalb des Kollagenmoleküls zu vernetzen. Das Produkt dieser Vernetzung ist Leder, das wesentlich weniger empfindlich gegenüber einem bakteriellen Angriff und Abbau ist, als die ursprüngliche Haut oder das ursprüngliche Fell.
  • Eine Konsequenz dieser Vernetzung ist ein Anstieg der Minimaltemperatur, bei welcher das feuchte oder nasse Leder zum Schrumpfen neigt. Diese Schrumpftemperatur wird häufig benutzt, um das Ausmaß der Gerbung anzugeben.
  • Die Kollagenschicht des Fells oder der Haut wird typischerweise befreit von Fett und Fettschichten, Bindegewebe und anderen subkutanen Proteinen und wahlweise von einer äußeren Keratinschicht; für diese Behandlung sind eine Kombination aus chemischen und physikalischen Behandlungsstufen vorgesehen. Zu den chemischen Behandlungsstufen können gehören eine Kalkung bzw. Äschern oder Schwöden, ferner eine Beizung, ferner ein Pickeln und/oder eine Entfettung.
  • Die Haut oder das Fell wird daraufhin einer weiteren einstufigen oder mehrstufigen Behandlung mit verschiedenen Gerbmitteln unterworfen, die im Hinblick auf die gewünschten Eigenschaften des Fertigproduktes ausgewählt werden.
  • Zu den Haupttypen der bei der Gerbung eingesetzten Gerbstoffe und gerbenden Substanzen gehören pflanzliche Gerbstoffe, die von Gerbsäure, Gallusgerbsäure bzw. Tannin abgeleitet sind und die als aktives Vernetzungsmittel wirken; weiterhin mineralische Gerbstoffe, die verschiedene mehrwertige Metallsalze enthalten, insbesondere Salze von Chrom, Aluminium, Eisen oder Zirkonium; und schließlich synthetische Gerbstoffe, die als "Syntan" bzw. "Syntans" bezeichnet werden. Zu solchen synthetischen Gerbmitteln gehören Austausch-Gerbstoffe, bei denen es sich um aktive Gerbstoffe handelt, die Leder zu gerben vermögen, wenn sie als einziges Gerbmittel eingesetzt werden; in diesem Falle erfolgt beispielsweise eine Umsetzung mit Kollagen an zwei oder mehr Stellen bzw. Zentren, um Vernetzungen zu bilden. Weiterhin gehören hierzu Hilfs-Gerbmittel, die zu anderen Gerbstoffen hinzugefügt werden, um den Charakter des Leders zu modifizieren; solche Hilfs-Gerbstoffe sind aber nicht in der Lage als aktive Gerbmittel zu wirken. Solche Hilfs-Gerbstoffe oder Hilfs-Gerbmittel werden vom Leder absorbiert oder können mit dem Kollagen lediglich an einer Stelle bzw. an einem Zentrum reagieren. Zu solchen synthetischen oder künstlichen Gerbmitteln, bzw. Syntans gehören verschiedene Polymere und Copolymere, etwa solche Copolymere, die durch eine Kondensationsreaktion von Formaldehyd mit beispielsweise Phenolen und/oder Arylsulfonaten erhalten werden, und ferner Acrylat-, Methacrylat-, Acrylamid- und/oder Acrylnitril-Homopolymere und -Copolymere. Ferner werden Formaldehyd und Dialdehyde, wie etwa Glutaraldehyd auch allein beim Gerben verwendet, typischerweise in Kombination mit anderen Gerbstoffen.
  • Jahrhunderte lang waren bei der Herstellung von Leder pflanzliche Gerbstoffe eingesetzt worden, welche die charakteristische braune Farbe erzeugen, die traditionsgemäß mit Leder verbunden wird. Eines der ersten mineralischen Gerbstoffe war Alaun bzw. Kaliumaluminiumsulfat; heute werden am häufigsten chromhaltige Gerbmittel eingesetzt, typischerweise in der Form von basischen Chromsulfat, die dem Leder eine blaugraue Färbung verleiten und für hohe Schrumpftemperaturen sorgen. Andererseits geraten die mineralischen Gerbstoffe im allgemeinen und die chromhaultigen Gerbstoffe im besonderen aus Gründen des Umweltschutzes unter Druck. Synthetische oder künstliche Gerbstoffe bzw. "Synthans" sind weniger umweltschädlich, als mineralische Gerbstoffe.
  • Tetrakis(hydroxymethyl)-phosphonium-Salze die im Rahmen dieser Unterlagen als "THP-Salze" bezeichnet werden, sind seit langem als Flammschutzmittel für Textilien verwendet worden und sind zu diesem Zweck auch auf der Keratinseite bzw. Fellseite von Häuten oder Fellen eingesetzt worden. Diese THP-Salze können direkt auf dem Gewebe aufgebracht werden oder können in Form von Vorkondensationsprodukten eingesetzt werden; hierbei handelt es sich um wasserlösliche oder in Wasser mäßig lösliche Copolymere von THP mit organischen Stickstoffverbindungen, wie etwa Harnstoff oder einem Amin; diese Vorkondensationsprodukte werden im Rahmen dieser Unterlagen als "THP-Kondensationsprodukte" bezeichnet. Seit mehr als 36 Jahren sind THP-Salze auch als mögliche Bestandteile von Gerbflüssigkeiten bekannt gewesen. Die U.S.-Patentschrift 2 992 879 offenbart, dass es sich bei THP-Chlorid (THPC) allein um ein nicht befriedigendes Gerbmittel handelt, und empfiehlt eine Kombination aus THPC und einem Phenol, wie etwa Resorcinol, wobei spekuliert wird, dass diese beiden Komponenten miteinander reagieren, um ein wirksames Gerbmittel zu bilden, wenn der pH-Wert angehoben wird. Tatsächlich copolymerisieren THP-Salze mit Phenolen, wie etwa Resorcinol (vergleiche hierzu beispielsweise Textile Research Journal, Dezember 1982, Seite 743).
  • Die U.S.-Patentschrift 3 104 151 beschreibt die Anwendung solcher THPC-Phenol-Copolymere als Vorgerbmittel für Leder, wobei dann als Hauptgerbmittel pflanzliche oder mineralische Gerbstoffe eingesetzt werden. Die GB-Patentschrift 2 287 953 beschreibt die Anwendung von THP-Salzen als Vernetzungsmittel in Verbindung mit Melamin-Formaldehyd-Prepolymeren oder Harnstoff-Formaldehyd-Prepolymeren, um in der Gerbflüssigkeit oder Gerbbrühe in situ ein copolymeres Gerbmittel zu bilden. Das Dokument EP 0 559 867 beschreibt die Anwendung von Phoshponiumsalzen, wie etwa THP-Sulfat (THPS) an rohen oder vernetzten Häuten, vor dem eigentlichen Gerbvorgang, beispielsweise bei einer sauren Entfettung. Das Dokument EP 0 681 030 beschreibt die Anwendung von THPS als Vernetzungsmittel für ein Casein-Finish bzw. für eine Casein-Appretur, die nach dem Gerben auf dem Leder aufgebracht wird. Die GB-Patentschrift 2 314 342 beschreibt die Anwendung von Hydroxyalkyl-phosphinen und -phosphonium-Salzen als Gerbmittel in Verbindung mit aromatischen, anionischen synthetischen Gerbstoffen ("Synthans"). Schließlich beschreibt das Dokument EP 0 808 908 die Verwendung von THP-Salzen mit kondensierbaren Stickstoffverbindungen.
  • In Abwesenheit von Luft oder Oxidationsmitteln sind THP-Salze unter sauren Bedingungen beständig. Bei einem pH-Wert oberhalb 3 und in Abwesenheit von Oxidationsmittel werden sie allmählich in die zugrunde liegende Base Tris(hydroxymethyl)-phosphin umgewandelt, die häufig als THP bezeichnet wird. Bei einem ph-Wert im Bereich von etwa 4 bis 6 verläuft diese Umwandlung rasch und weitgehend vollständig. Bei einem pH-Wert oberhalb 7 oder in Anwesenheit von Oxidationsmitteln werden THP-Salze oder THP in Tris(hydroxymethyl)phosphinoxid (THPO) umgewandelt. Bei einem pH-Wert oberhalb von etwa 10, beispielsweise bei einem pH-Wert von 12 verläuft diese Umwandlung rasch und weitgehend vollständig. Es ist angegeben worden, beispielsweise in der U.S.-Patentschrift 2 993 744 , das THPO das wirksame Gerbmittel bei den auf THP basierenden Gerbmitteln bildet.
  • Im Gegensatz zu solchen Angaben im Stand der Technik hat sich THPO nicht als wirksames Gerbmittel für Leder erwiesen; auch die THP-Salze sind als Gerbmittel nicht wirksam. Sofern darüber hinaus THP in Verbindung mit co-kondensierbaren Monomeren oder Polymeren eingesetzt wird, dann werden komplexe Systeme gebildet, die schwierig zu kontrollieren oder zu steuern sind, um bestimmte, vorhersagbare Ergebnisse zu erhalten.
  • Das Dokument WO 99/23261 beschreibt die Anwendung von allein THP als wirksames Hauptgerbmittel. Typischerweise ist THP dann am wirksamsten, wenn es in situ gebildet wird, indem das Leder – bei weitgehender Abwesenheit von Monomeren oder Prepolymeren die mit THP reagieren oder copolymerisieren könnten – zuerst mit einem THP-Salz imprägniert wird, und anschließend der pH-Wert auf einen Wert oberhalb 4 und vorzugsweise auf einen Wert oberhalb 5 angehoben wird. Ferner beschreibt das Dokument WO 99/23261 die Anwendung von THP-Kondensationsprodukten als Hauptgerbmittel.
  • Weiterhin sind in der Literatur neben THP auch Verbindungen entsprechend der allgemeinen Formel R – P(CH2OH)2 als hochwirksame Gerbmittel beschrieben worden.
  • In diesen Verbindungen steht "R" für eine organische Gruppe, die chemisch nicht mit Kollagen reagiert, etwa für eine Gruppe C1–20 Alkyl-Gruppe, eine Alkenyl-Gruppe, eine Aryl-Gruppe, eine Aralkyl-Gruppe, eine Alkylaryl-Gruppe, eine (Polyalkylenoxy)-Gruppe, eine Alkyl-(polyalkylenoxy)-Gruppe oder eine (Polyalkylenoxy)-alkyl-Gruppe.
  • Derartige Verbindungen entsprechend der allgemeinen Formel R-P(CH2OH)2 werden im Rahmen dieser Unterlagen als "THP-Analoga" bezeichnet.
  • Um eine schnelle, einfache und klare Bezeichnung zu ermöglichen, werden im Rahmen dieser Unterlagen nachstehende Bezeichnungen bzw. Abkürzungen verwendet:
    THP steht allgemein für Tris(hydroxymethyl)-phosphin und -phosphine;
    THP-Salze steht für Tetrakis(hydroxymethyl)-phosphonium-Salze;
    THP-Kondensationsprodukte steht für Kondensationsprodukte von THP mit organischen Stickstoffverbindungen; und
    THP-Analoga steht für Verbindungen der allgemeinen Formel RP(CH2OH)2 wobei R für eine organische Gruppe steht, die nicht chemisch mit dem in Leder vorhandenen Kollagen reagiert.
  • Ein Hauptproblem beim Gerben mit Formaldehyd-Derivaten, einschließlich synthetischen Gerbstoffen (Syntane) auf der Basis von Formaldehyd-Kondensationsprodukten mit THP besteht in der Freisetzung von Formaldehyd im Verlauf der Gerbung sowie in der Anwesenheit von Formaldehyd-Rückständen im Leder, die Anlass zu einem unangenehmen Geruch geben, und die eine Gesundheitsgefahr für die bei solchen Arbeiten beschäftigten Personen darstellen können.
  • Die Verfahrensschritte zur Erzeugung von Leder schließen auch das Pickeln und die Entfettung ein; diese Maßnahmen werden zumeist vor der Gerbung durchgeführt und entfernen den größten Teil an natürlichen Ölen und Fetten aus dem Leder. Diese natürlichen Öle und Fette werden typischerweise nach der Gerbung durch eine Behandlung mit Fettbrühe wenigstens teilweise ersetzt; in diesem Arbeitsschritt wird das Leder mit einer wässrigen Emulsion von Ölen und Fetten behandelt, welche das fertige Leder weich und geschmeidig machen und einfetten. Es ist auch festgestellt worden, dass Leder, das ausschließlich mit THP gegerbt worden ist, fest ist und dazu neigt, relativ hart zu sein. Solches Leder erfordert daher hohe Anteile an Fettbrühe, um dieses Leder weich und geschmeidig zu machen. Es wäre deshalb wünschenswert, die Vorteile einer Behandlung mit THP zu erzielen und beizubehalten, dabei jedoch ein volleres, weicheres Leder zu erhalten, das leichter mit Fettbrühe behandelt werden kann.
  • Weiterhin ist es häufig erforderlich, das Leder, beispielsweise Schweineleder vor einer Nachgerbungsbehandlung zu spalten, um Leder mit der gewünschten Schichtdicke zu erhalten. Herkömmlich gegerbtes Leder kann ungleichmäßig gespalten bzw. gesplittet werden, und an solchem Spaltleder können erhebliche Hobel- oder Glättungsmaßnahmen erforderlich werden, um eine gleichmäßige Schichtdicke zu erhalten.
  • Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die ursprüngliche Haut bzw. das ursprüngliche Fell bei diesen Behandlungsschritten quillt; die Kontrolle und Steuerung einer solchen Quellung erfordert typischerweise den Einsatz von Salzen wie Chlorid oder Sulfat.
  • Davon ausgehend besteht eine Aufgabe der vorliegenden darin, Gerbmittel bereit zu stellen, welche die Vorteile einer Behandlung mit THP liefern oder beibehalten, die jedoch Leder ergeben, das einen volleren Griff hat, und das weicher ist, und das weniger Fettbrühe erfordert, als allein mit THP gegerbtes Leder.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, solches Leder bereit zu stellen, dessen Behandlungsschritte mit geringeren Formaldehyd-Konzentrationen auskommen und wobei das fertige Leder weniger Formaldehyd und/oder Formaldehyd-Rückstände enthalten soll, als solches Leder, das in herkömmlicherweise mit Gerbmitteln auf der Basis von Formaldehyd-Derivaten behandelt worden ist. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, solches Leder bereit zu stellen, das beim Spalten eine gleichmäßigere Schichtdicke liefert, als herkömmlich gegerbtes Leder.
  • Noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, solches Leder bereit zu stellen, das eine geringere Neigung zur Quellung aufweist, im Vergleich zu Leder, das mit üblichem THP-Gerbmittel behandelt worden ist.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist jetzt festgestellt worden, dass Gemische von THP mit bestimmten Moderatoren, welche offensichtlich mit THP Wechselwirken, um dessen OH-Gruppen wenigstens teilweise zu maskieren, auf Häuten und Fellen aufgebracht werden können, und volles (mit vollem Griff), weiches Leder ergeben, das leicht mit Fettbrühe behandelt werden kann; das so behandelte Leder enthält eine verminderte Konzentration an Formaldehyd und/oder Formaldehyd-Rückständen; weiterhin ist das so erhaltene Leder leichter zu spalten und zu glätten und zeigt eine geringere Neigung zur Quellung.
  • So ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise festgestellt worden, dass ein Gemisch aus THP mit einem wasserlöslichen Metaphosphat oder mit einer wasserlöslichen Polyhydroxy-Verbindung, die wenigstens drei benachbarte, geminate oder vicinale (an benachbarten Zentren befindliche) CR OH-Gruppen oder mit einer wasserlöslichen Polypyrruolidon-Verbindung, die wenigstens drei benachbarte, geminate oder vicinale Pyrolidon-Gruppen enthält, eine verbesserte Gerbung ergibt, im Vergleich mit der alleinigen Anwendung von THP; insbesondere wird auf diesem Wege ein weiches, geschmeidiges, weniger festes und leichter mit Fettbrühe einfettbares Produkt erhalten.
  • Das so erhaltene Leder zeigt auch eine verminderte Neigung, zur Quellung; diese Quellung kann ohne die Anwendung von Salzen kontrolliert und gesteuert werden.
  • Darüber hinaus sind die Formaldehyd-Konzentrationen im Verlauf des Bearbeitungsprozesses, sowie die Konzentrationen an Formaldehyd und/oder Formaldehyd-Rückständen im fertigen Leder wesentlich geringer bei Anwendung der vorstehend bezeichneten Gemische im Vergleich dazu, wenn allein THP verwendet wird.
  • Darüber hinaus ist festgestellt worden, dass Leder, das unter Verwendung dieses Gemisches gegerbt worden ist, leicht geglättet und gespalten werden kann.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird angenommen, dass das THP chemisch mit den Polyhydroxy-Verbindungen wechselwirkt, möglicherweise über Wasserstoffbrückenbindungen, und dass diese Wechselwirkung die Umsetzung mit Kollagen ermäßigt oder mildert.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird somit ein Gemisch zur Anwendung beim Gerben von Leder bereitgestellt, das gekennzeichnet ist durch:
    • (I) eine phosphorhaltige Verbindung, ausgewählt aus der nachstehenden Gruppe, die umfasst: – Tris(hydroxymethyl)-phosphin (THP); – Tetrakis(hydroymethyl)-phosphonium-Salze (THP+ –-Salze) – Kondensationsprodukte aus THP mit organischen Stickstoffverbindungen (THP-Kondensationsprodukte); und – Verbindungen der nachstehenden allgemeinen Formel RP(CH2OH)2 wobei R für eine organische Gruppe steht, die nicht chemisch mit dem Kollagen in dem zu gerbenden Leder reagiert (THP-Analoga); und
    • (II) ein oder mehrere wasserlöslicher) Moderator(en), der/die ausgewählt ist/sind aus der nachstehenden Gruppe, die umfasst: – (A) Metaphosphat-Salze; und – (B) aliphatische Polyhydroxy-Verbindungen oder aliphatische Polypyrrolidon-Verbindungen, die je aufweisen wenigstens drei benachbarte, geminale oder vizinale (an benachbarten Zentren befindliche)
      Figure 00090001
      wobei: R steht für Wasserstoff oder für eine Alkylgruppe; und X steht für eine Hydroxylgruppe oder für eine Pyrrolidon-Gruppe.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird auch ein Verfahren zum Gerben von Leder angegeben. Dieses Verfahren sieht vor, das Kollagen in diesem Leder mit einem Gemisch zu behandeln, das wie vorstehend angegeben, zusammengesetzt ist.
  • Vorzugsweise hat die wasserlösliche Polyhydroxy-Verbindung oder die wasserlösliche Pyrrolidon-Verbindung ein Molekulargewicht kleiner als 200.000, noch weiter bevorzugt ein Molekulargewicht kleiner als 150.000 und am meisten bevorzugt ein Molekulargewicht kleiner als 100.000; beispielsweise kann dieses Molekulargewicht weniger als 75.000 betragen. Insbesondere werden im Rahmen dieses erfindungsgemäßen Verfahrens solche Verbindungen bevorzugt, die ein Molekulargewicht kleiner als 50.000 aufweisen.
  • Vorzugsweise enthalten die Polyhydroxy-Verbindungen Hydroxy-methylen-Gruppen, die eine benachbarte Anordnung haben können (direkt gebunden, wie etwa in Glycerol), oder die eine geminale Anordnung haben können (das heißt, die mit den gleichen Kohlenstoffatom verknüpft sind, wie etwa in Pentaerythritol,), oder die eine vizinale Anordnung haben können (das heißt, die mit benachbarten Kohlenstoffatomen verknüpft sind, wie etwa in Trimethylolpropan). Das bedeutet, bei den im Rahmen der vorliegenden Erfindung brauchbaren Polyhydroxy-Verbindungen handelt es sich um Verbindungen entsprechend der nachstehenden allgemeinen Formel (I.) oder um Verbindungen der nachstehenden allgemeinen Formel (II.) oder um eine Verbindung entsprechend der nachstehenden allgemeinen Formel (III.):
    Figure 00100001
    Figure 00110001
    wobei jedes "n" unabhängig von einem anderen "n" einen Wert von 0 oder 1 oder 2 haben kann und;
    jeder Rest "R" unabhängig von einem anderen Rest "R" für Wasserstoff oder für eine Alkyl-Gruppe, für eine Hydroxy-alkyl-Gruppe- oder für eine Polyhydroxyalkyl-Gruppe, für eine Carbonyl-Gruppe, für eine Carboxyl-Gruppe, für eine C1–25-Acyl-Gruppe, für eine Carbonyl-substituierte, Carboxyl-substituierte, C1–25-Acylsubstituierte Alkyl-Gruppe oder je für eine Alkyl-Gruppe, für eine Hydroxysubstituierte, carboxy-substiuierte, Carbonyl-substituierte oder C1–25-Acylsubstituierte Alkyl-Gruppe steht, die durch eine oder mehrere Ether-Gruppen oder Carbonyl-Gruppen unterbrochen ist, oder
    wobei zwei oder mehr Gruppen "R" zusammen einen alycyclischen Ring oder mehrere alycyclische Ringe bilden, die wahlweise mit ein oder mehreren Hydroxy-Gruppen, Carbonyl-Gruppen, Carboxy-Gruppen und/oder Acyl-Gruppen substituiert sein können, und/oder die wahlweise mit ein oder mehreren Ether-Gruppen oder Carbonyl-Gruppen unterbrochen sein können.
  • Die aliphatische Polyhydroxy-Verbindung kann beispielsweise sein: Glycerol, Sorbitol, Trimethylolpropan, Pentaerythritol, 1,2,3-Trihydroxy-butan, 1,2,3,4-Tetrahydroxy-butan, 1,2,3-Trihydroxy-pentan, 2,3,4-Trihydroxy-pentan, Tetrahydroxy-pentan, Pentahydroxy-pentan, ferner wasserlösliche Kohlenhydrate einschließlich Mono- und Di-Sacchariden und ferner lösliche Stärken und Alginate. Zu Beispielen für hier geeignete Kohlenhydrate gehören: Sucrose, Glucose, Maltose, Lactose, Dextrose, Fructose, Xylose, Arabinose, Mannose, Ribose und Rhamnose, sowie Dialdehyd-Stärke. Bei dieser Verbindung kann es sich auch um ein Derivat eines Kohlenhydrates handeln; hierzu gehören beispielsweise: Alkylglylcoside, wie etwa ein C1–25-Alkyl-glucoside oder -polyglucoside oder Ascorbinsäure, Mannonsäure, Gluconsäure, oder ferner Alginate oder Sorbitol oder Mannitol oder C1–25-Acylester von entweder Sucrose oder Sorbitan. Ganz allgemein wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Anwendung von stickstoffhaltigen Derivaten nicht bevorzugt.
  • Eine bevorzugte Gruppe von Polyhydroxy-Verbindungen umfasst die Polyvinylalkohole und hier insbesondere Polyvinylalkohole mit einem relativ niedrigen Molekulargewicht. Hier werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Polyvinylalkohole bevorzugt, die ein mittleres Molekulargewicht kleiner als 70.000 aufweisen, insbesondere ein solches Molekulargewicht kleiner als 50.000 aufweisen; beispielsweise werden solche Polyvinylalkohole bevorzugt eingesetzt, die ein Molekulargewicht kleiner als 30.000 aufweisen.
  • Als hoch wirksam zur Modifizierung der Wirkung von THP-Gerbmitteln hat sich auch Polyvinyl-pyrrolidon erwiesen, das offensichtlich in analoger Weise wirkt, wie Polyvinylalkohol.
  • THP-Kondensationsprodukte, die hohe Anteile an Stickstoff und dementsprechend niedrige Anteile an nicht-kondensiertem THP enthalten, beispielsweise Verbindungen, bei denen das Mol-Verhältnis von THP Stickstoffverbindung kleiner als 4 : 1 ist, sind im allgemeinen weniger effektiv mit Polyhydroxy-Verbindungen oder mit Polypyrrolidon-Verbindungen, als das nichtkondensierte THP. Sofern andererseits das THP lediglich mit geringen Anteilen an Stickstoffverbindung kondensiert ist, beispielsweise in Kondensationsprodukten bei denen das Mol-Verhältnis von THP : Stickstoffverbindung größer als 4 : 1 ist, insbesondere größer als 5 : 1 ist, beispielsweise einen Wert im Bereich von 5 : 1 bis 7 : 1, hat, die darüber hinaus einen gewissen Anteil an freiem THP enthalten, ergeben besonders gute Ergebnisse.
  • Bei dem Metaphosphat-Salz handelt es sich um ein cyclisches kondensiertes Phosphat entsprechend der allgemeinen Formel (MPO3)n wobei:
    M vorzugsweise für ein Alkalimetall oder Ammoniak steht, beispielsweise für Kalium oder am meisten bevorzugt für Natrium; und
    "n" einen Wert von 2 bis 10 hat, vorzugsweise einen solchen Wert von 3 bis 8 hat, und beispielsweise einen solchen Wert von 5 bis 7 hat.
  • Besonders bevorzugt ist hier Natrium-hexametahosphat. Grundsätzlich kann hier irgendein wasserlösliches Methaphosphat-Salz eingesetzt werden, dessen Kation nicht mit THP reagiert.
  • Hinsichtlich der relativen Anteile von THP und Moderator in dem erfindungsgemäßen Gemisch kann ein äquimolares Verhältnis dieser beiden Komponenten vorgesehen werden, oder es kann ein Überschuss an der einen Komponente oder es kann ein Überschuss an der anderen Komponente vorgesehen werden. Vorzugsweise ist ein molarer Überschuss an THP bis zu 20 1 vorgesehen, was von den jeweils geforderten charakteristischen Eigenschaften des Leders abhängt. Ganz allgemein gilt, je höher der Anteil an Polyhydroxy-Verbindungen ist, desto weniger fest ist das fertige Leder. Zumeist wird ein molarer Anteil von THP im Bereich zwischen 10 : 1 und 2 : 1 bevorzugt.
  • Das THP und der Moderator können bereitgestellt werden als fertig formuliertes Produkt oder als Teil eines fertig formulierten Produktes oder es kann vorgesehen werden, dass THP und Moderator während des Gerbvorganges in situ vorgemischt oder gemischt werden.
  • Das THP kann in Verbindung mit synthetischen Gerbmitteln (Syntans) eingesetzt werden; beispielsweise kann die Haut oder das Fell mit diesem THP und einem synthetischen Gerbmittel (vorzugsweise ein Syntan, das unter üblichen Gerbbedingungen nicht mit THP reagiert) behandelt werden und/oder die Haut oder das Fell kann in einer Vielzahl von Behandlungsstufen behandelt werden, wobei in wenigstens einer Behandlungsstufe eine Behandlung mit dem synthetischen Gerbmittel erfolgt und wobei in wenigstens einer weiteren anderen Behandlungsstufe die Behandlung mit THP erfolgt.
  • Im Rahmen dieser Unterlagen wird die Bezeichnung "synthetisches Gerbmittel bzw. Syntan" verwendet zur Bezeichnung von synthetischen Austausch-Gerbmitteln; hierbei handelt es sich um synthetische organische Verbindungen, die in der Lage sind, mit Kollagen an zwei oder mehr Stellen bzw. Zentren zu reagieren, um Vernetzungen zu erzeugen; ferner werden damit auch so genannte synthetische Hilfsgerbmittel bezeichnet, die selbst nicht wesentlich zur Vernetzung beitragen, die jedoch physikalisch durch das Leder absorbiert werden oder mit nicht mehr als einer Stelle bzw,. einem Zentrum reagieren, um so die physikalischen Eigenschaften des Leders zu modifizieren. Zum Beispiel schließt diese Angabe auch irgendein wasserlösliches Polymer ein, das durch Copolymerisation mit Formaldehyd erzeugt worden ist und das in der Lage ist, die Schrumpfbeständigkeit von Kollagen zu erhöhen, und das wenigstens zwei Einheiten entsprechend der nachstehenden allgemeinen Formel enthält
    Figure 00140001
    wobei jedes M für eine Aryl-Gruppe steht, wie etwa eine Phenyl-Gruppe, Naphthyl-Gruppe oder Anilin-Gruppe, die je substituiert ist mit einer oder mehreren Hydroxyl-Gruppe(n) und/oder Sulfat-Gruppe(n) oder Sulfon-Gruppe(n) oder Sulfonamid-Gruppe(n) oder für einen Harnstoffrest oder für einen Melaminrest. Im Rahmen dieser Unterlagen soll die Bezeichnung "synthetisches Gerbmittel bzw. Syntan" auch einschließen synthetische Harz-Gerbmittel, bei denen es sich um Homopolymere und Copolymere von ungesättigten Carbonsäuren oder deren Salzen, Estern, Amiden oder Nitriten handelt, beispielsweise von Acrylsäure, von Methacrylsäure, von Maleinsäure, von Fumarsäure, von Itaconsäure, von Aconitsäure, von Crotonsäure, von Isocrotonsäure, von Citraconsäure, von Mesaconsäure, von Angelikasäure, von Tiglinsäure und von Zimtsäure. Die Copolymere können auch andere vinylisch ungesättigte Comonomere enthalten, wie etwa Styrol. Ferner gehören hierzu Aceton-Kondensationsprodukte mit, zum Beispiel, Sulfonen und Sulfonamiden. Solche synthetischen Harz-Gerbmittel können verschiedene Ledereigenschaften modifizieren, wie etwa die Farbstoffaufnahme, die Anfärbbarkeit und den Farbtonausgleich, ferner die Nachgerbungseigenschaften, ferner die Ausbildung und den Eindruck der Oberflächenstruktur, insbesondere des Narbenbildes von Leder, ferner die Bruch- oder Knickfestigkeit, ferner die Festigkeit und Beständigkeit der Narbenstruktur des Leders, ferner den Eindruck und die Beständigkeit des durch Aufrauen erzeugten Flors, ferner die Weichheit, die Zugfestigkeit und die Reißfestigkeit des Leders.
  • Das THP neigt dazu, mit stickstoffhaltigen, synthetischen Gerbmitteln zu reagieren sowie mit anderen stickstoffhaltigen Verbindungen; ferner reagiert THP in einem gewissen Umfang auch mit aromatischen synthetischen Gerbmitteln. Diese Reaktionen können mit den Vernetzungsreaktionen, sowohl des THP, wie des synthetischen Gerbmittels konkurrieren, was zu einem nicht leicht vorhersagbaren ("chaotischen") Verhalten führt, wenn diese beiden Mittel gemeinsam eingesetzt werden. Derartige Systeme sind deshalb hoch empfindlich bezüglich der Einsatzbedingungen, so dass es schwierig sein kann, diese Einsatzbedingungen so zu kontrollieren und zu steuern, dass konkrete, vorhersehbare Ergebnisse erzielt werden, die für ein erfolgreiches gewerbliches Verfahren unerlässlich sind.
  • Aus diesen Gründen wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, Gemische mit solchen Verbindungen nicht zu verwenden. Andererseits ist es jedoch möglich, eine Vorkondensation von THP mit beispielsweise cokondensierbaren stickstoffhaltigen Verbindungen, wie etwa Harnstoff, Melamin, Dicyandiamid und/oder aliphatischen Aminen durchzuführen, um Kondensationsprodukte zu erzeugen, die zwei oder mehr Phosphoratome und wenigstens zwei Hydroxymethyl-Gruppen enthalten.
  • Ein hoher pH-Wert soll vorzugsweise vermieden werden, weil unter diesen Bedingungen die Phosphin-Gruppe in Phosphinoxyd umgewandelt wird, die als Gerbmittel weitgehend unwirksam ist. Vorzugsweise ist daher vorgesehen, dass Lösungen, die für die Anwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung bestimmt sind, einen pH-Wert kleiner 10 aufweisen, weiter bevorzugt einen solchen pH-Wert kleiner 9 aufweisen, insbesondere einen solchen pH-Wert kleiner 8 aufweisen, typischerweise einen solchen pH-Wert kleiner 7,5 aufweisen, und am meisten bevorzugt einen solchen pH-Wert zwischen 4,5 bis 7 aufweisen. Weiterhin wird hier vorzugsweise vorgesehen, dass das THP weniger als 15 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 10 Gew.-%, beispielsweise weniger als 9 Gew.-% THPO enthält, je bezogen auf das THP-Gewicht. Typischerweise gilt, je weniger THPO vorhanden ist, desto besser sind die Ergebnisse.
  • Das THP wird vorzugsweise in einer Gesamtkonzentration von 0,01 bis 20 Gew.% eingesetzt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Gerbbrühe, noch weiter bevorzugt ist eine solche Gesamtkonzentration von 0,5 bis 10 Gew.-%, beispielsweise ist eine solche Gesamtkonzentration von 1 bis 5 Gew.-% vorgesehen und am meisten bevorzugt ist eine solche Gesamtkonzentration von 1,5 bis 4 Gew.-%, je bezogen auf das Gesamtgewicht der Gerbbrühe. Der Gesamtanteil an eingesetztem THP soll vorzugsweise 0,3 bis 20 Gew.-% betragen, bezogen auf das Nassgewicht der Haut oder des Fells; weiter bevorzugt soll dieser Gesamtanteil an THP 1 bis 15 Gew.-% betragen, insbesondere 1,5 bis 10 Gew.-% betragen und am meisten bevorzugt 2 bis 5 Gew.-% betragen, je bezogen auf das Nassgewicht der Haut oder des Fells.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind solche Verfahren besonders bevorzugt, bei welchen die Häute und Felle mit einem Hilfs-Syntan behandelt werden, bevor sie mit dem THP gegerbt werden.
  • Wenn die Mischung in Kombination mit einem Syntan eingesetzt wird, dann soll dieses Syntan vorzugsweise ein Polyacrylat, ein Polymethacrylat oder ein Copolymerisat aus Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit Acrylnitril und/oder Acrylamid sein. Typischerweise hat ein solches Polymer ein Molekulargewicht im Bereich con 1.000 bis 200.000, noch typischer ein Molekulargewicht im Bereich von 3.000 bis 100.000.
  • Das Syntan (= synthetisches Gerbmittel) ist vorzugsweise in einer Konzentration von 0,5 bis 35 Gew.-% vorhanden, bezogen auf das Gewicht der Gerbbrühe; beispielsweise kann das Syntan in einem Anteil von 1 bis 20 Gew.-%, noch weiter bevorzugt in einem Anteil von 2 bis 10 Gew.-% und insbesondere in einem Anteil von 3 bis 6 Gew.-% vorhanden sein, je bezogen auf das Gewicht der Gerbbrühe. Der Gesamtanteil an eingesetzten Syntan beträgt vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Nassgewicht der Häute und Felle, beispielsweise 2 bis 10 Gew.%, und insbesondere 3 bis 5 Gew.-%, je bezogen auf das Nassgewicht der Häute und Felle.
  • Das Gewichtsverhältnis von THP zu Syntan kann typischerweise Werte von 1 : 10 bis 10 : 1 annehmen, weiter bevorzugt solche Werte von 1 : 5 bis 2 : 1 annehmen und insbesondere solche Werte von 1 : 2 bis 1 : 1 annehmen. Der Gesamtanteil an sämtlichen eingesetzten Gerbmitteln macht vorzugsweise 2 bis 20% des aktiven Gewichts aus, bezogen auf das Nassgewicht der Häute und Felle; beispielsweise kann dieses Gesamtgewicht 3 bis 10 Gew.-% betragen, insbesondere 4 bis 8 Gew.-%. Bei diesem Gesamtanteil an eingesetzten Gerbmitteln macht der Anteil an THP und Syntan zusammengenommen vorzugsweise mehr als 80 Gew.-% aus, noch weiter bevorzugt mehr als 90 Gew.% aus und kann beispielsweise mehr als 95 Gew.-% betragen. Dort, wo weißes Leder gefordert wird, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise vorgesehen, dass der Gesamtanteil an Gerbmitteln hauptsächlich aus THP und Syntan besteht. Insbesondere ist hier vorzugsweise vorgesehen, dass das Leder nicht mit einem pflanzlichen oder mineralischen Gerbmittel gegerbt wird.
  • Das THP und der Polyhydroxy-Moderator können zusammen mit mineralischen Gerbmitteln eingesetzt werden; so ergibt beispielsweise ein Gerbmittel, das ein Gemisch aus THP, Chrom-Gerbmittel und Moderator enthält, eine starke synergistische Gerbwirkung, die hohe Schrumpftemperaturen und eine gute Flächenausbeute liefert, selbst wenn lediglich kleine Anteile an Chrom-Gerbmitteln eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Kombinationen aus THP, Moderator und Aluminiumsalzen; hier insbesondere Aluminiumtriformiat. Dieses zuletzt genannte Gemisch liefert besonders hohe Schrumpftemperaturen. Alternativ kann das THP-Gerbmittel auch als ein Vorgerbmittel oder als ein Nachgerbmittel bei einer mineralischen Gerbung vorgesehen werden.
  • Das THP wird vorzugsweise angewandt bei weitgehender Abwesenheit von Monomeren oder Prepolymeren, die in der Lage währen, eine Copolymerisation mit dem THP auszuführen; zu solchen Monomeren gehören etwa Phenol, Harnstoff und Melamin; zu solchen Prepolymeren gehören etwa Vorkondensationsprodukte mit Formaldehyd. Für die Zwecke dieser Beschreibung meint „bei weitgehender Abwesenheit von Monomeren oder Prepolymeren" weniger als der minimale Anteil, der in der Lage wäre, mit 50% des vorhandenen THP zu reagieren oder mit diesem eine Copolymerisation auszuführen; noch weiter bevorzugt meint dies weniger als der minimale Anteil, der erforderlich wäre, um mit 20% beispielsweise mit weniger als 5 Gew.-%, am meisten bevorzugt mit weniger als 2 Gew.-% und insbesondere mit weniger als 1 Gew.-% des vorhandenen THP-Gewichtes zu reagieren oder mit diesem eine Copolymerisation auszuführen.
  • Das THP kann als Gerbmittel für den ersten Gerbschritt, gemeinsam mit einem Syntan eingesetzt werden; alternativ kann das THP auch als Nachgerbemittel eingesetzt werden. Vorzugsweise wird das THP den angesäuerten Häuten und Fellen zugesetzt, nachdem diese in wässriger Lösung entfettet worden sind. In einem solchen beispielhaften Falle liegt der anfängliche pH-Wert typischerweise unterhalb von 5, weiter bevorzugt typischerweise unterhalb von 4. In Rahmen der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise vorgesehen, dass der pH-Wert auf einem Wert oberhalb 5 angehoben wird und während der Hauptdauer der Gerbung vorzugsweise bei einem Wert oberhalb 6 gehalten wird.
  • Die Häute und Felle werden in der Gerbbrühe vorzugsweise eine ausreichende Zeitspanne lang bewegt, um die Schrumpftemperatur auf einen Wert oberhalb 75°C anzuheben, noch weiter bevorzugt auf einen Wert oberhalb 80°C anzuheben, und am meisten bevorzugt auf einen Wert oberhalb 85°C anzuheben.
  • Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der Polyhydroxy-Verbindung um ein Tensid, etwa um ein C6_25-Alkyl-polyglycosid, um einen Sucrose-ester oder um einen Sorbitan-ester; und beide, das THP und die Polyhydroxy-Verbindung werden den noch nicht entfetteten oder nur teilweise entfetteten Häuten und Fellen zugesetzt, um diese Entfettung durchzuführen, oder um eine noch weitergehende Entfettung zu erreichen.
  • Die gegerbten Häute und Felle werden typischerweise mit warmen Wasser und mit einer Fettbrühe gewaschen, die ein geeignetes Öl oder eine geeignete Mischung aus Ölen enthält. Die Behandlung mit der Fettbrühe wird typischerweise nach dem Färbevorgang ausgeführt.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
  • Beispiel 1
  • 60 g mit Pickelbrühe behandelte Schweinehaut wird 10 min lang in einer 8 %-igen Natriumchlorid-Lösung bewegt; der Anteil an Natriumchlorid-Lösung beträgt 15 Gew.-%, bezogen auf das Nassgewicht der Haut. Je bezogen auf das Nassgewicht der Haut werden 3 Gew.-% einer 75 Gew-%-igen THP-Lösung und 1 Gew.-% Sucrose zugesetzt; das so erhaltene Gemisch wird weitere 3 h lang bewegt, etwa mit einem Rührer gerührt. Die Lösung wird basisch gemacht, bis der pH-Wert auf 6,5 angehoben ist; bezogen auf das Nassgewicht der Haut werden hierzu 2,25 Gew.-% Natriumbicarbonat zugesetzt; anschließend werden die Häute in dieser Lösung über Nacht weiter bewegt.
  • Nach einer ersten, 3 h dauernden Durchdringung wird eine Prüfung mit Natriumselenit-Lösung durchgeführt. Eine blasse, gleichmäßige Färbung dient als Anzeichen dafür, dass eine gleichmäßige Durchdringung der Haut stattgefunden hat. Im Gegensatz dazu liefert ein Kontrollversuch, bei dem THPS ohne Zucker verwendet worden ist, lediglich eine oberflächige Durchdringung.
  • Nachdem die Lösung basisch gemacht worden ist, wird eine weitere Probe mit Natriumselenit-Lösung geprüft. Hierbei wird eine starke orange-farbene Färbung festgestellt, die gleichmäßig durch die gesamte Haut hindurch verteilt ist. Wird hier allein THP verwendet, so wird eine ungleichmäßige Färbung erhalten. Dieses Beispiel wird in drei verschiedenen, anderen Versuchen wiederholt; in diesen anderen Versuchen wird anstelle von Sucrose eingesetzt Maltose oder alternativ Lactose oder alternativ D-Glucose; in allen diesen alternativen Versuchen werden ähnliche Ergebnisse erhalten.
  • Abgesehen von der mit Lactose behandelten Probe wird an allen anderen Proben eine ähnliche Schrumpftemperatur im Bereich von 81 bis 83°C festgestellt; an der mit Lactose behandelten Probe wird eine Schrumpftemperatur von 78°C festgestellt. Die in einem Vergleichsversuch lediglich mit THP behandelte Haut liefert ein Produkt, das sich hart und kartonartig anfühlt; dem gegenüber haben alle anderen Proben einen sanften, weichen und geschmeidigen Griff. An allen, bei den erfindungsgemäßen Beispielen 1 bis 12 erhaltenen Proben ist der Formaldehydgehalt zwischen 30 und 45% vermindert, im Vergleich zu der entsprechenden Vergleichsprobe.
  • Beispiel 2
  • 400 g mit Lauge gepickelte, enthaarte Haut wird 10 min lang in Wasser bewegt, das einen pH-Wert von 4,6 aufweist; der Wasseranteil beträgt 150 Gew.-%, bezogen auf das Nassgewicht der Häute. Je bezogen auf das Nassgewicht der Häute werden 3 Gew.-% THP in Form einer 75 Gew-%-igen wässrigen Lösung zusammen mit 3 Gew.-% Glycerol zugesetzt. Nachdem 3 h lang bei 35°C bewegt worden ist, beträgt der pH-Wert 3,38; an den so behandelten Häuten wird eine Schrumpftemperatur von 58°C festgestellt. Durch Zugabe von Natriumbicarbonat wird basisch gemacht, und der pH-Wert auf 4,2 angehoben; danach wird an den Häuten eine Schrumpftemperatur von 64°C festgestellt. Wird noch basischer gemacht, und der pH-Wert auf 5,5 angehoben, so wird eine Schrumpftemperatur von 68°C erhalten. Wird noch stärker basisch gemacht, und der pH-Wert bis auf 6,5 angehoben, so wird eine Schrumpftemperatur von 77°C erhalten.
  • Die Prüfung mit Natriumselinit bestätigt eine gleichmäßige Durchdringung; das nach dieser Behandlung erhaltene Produkt ist weich und geschmeidig.
  • Beispiel 3
  • 200 g mit Pickelbrühe behandelte Schweinehaut wird über Nacht in einer 75 Gew%-igen wässrigen Lösung behandelt, die je bezogen auf das Nassgewicht der Haut 3 Gew.-% THPS und 3 Gew.-% Polyvinylalkohol enthält der ein Molekulargewicht von 30.000 bis 70.000 aufweist; die wässrige Lösung hat einen pH-Wert von 3,5. Durch Zugabe von Natriumcarbonat wird der pH-Wert auf 6,5 angehoben. Nachdem die Schweinehaut eine weitere Stunde lang in dieser Lösung behandelt worden ist, wird ein weiches Material mit vollem Griff erhalten, das eine Schrumpftemperatur von 79°C aufweist.
  • Beispiel 4
  • Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 3 wiederholt; abweichend wird ein Polyvinylalkohol eingesetzt, der ein Molekulargewicht größer als 70.000 aufweist. Es wird ebenfalls ein weiches Produkt erhalten, jedoch ist der Griff weniger voll als beim Produkt nach Beispiel 3. Die Schrumpftemperatur beträgt 75°C.
  • Beispiel 5
  • Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 3 wiederholt; abweichend wird anstelle von THPS ein Kondensationsprodukt aus 6 Mol THPS und 1 Mol Harnstoff eingesetzt. Das erhaltene Produkt ist weich und weist einen vollen Griff auf. Die Schrumpftemperatur beträgt 78°C.
  • Beispiel 6
  • Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 3 wiederholt; abweichend wird anstelle von THPS ein Kondensationsprodukt aus 3 Mol THPS und 1 Mol Harnstoff eingesetzt. Das so erhaltene Produkt hat einen vollen Griff, ist jedoch weniger weich, als das Produkt nach Beispiel 3. Die Schrumpftemperatur beträgt 76°C.
  • Beispiel 7
  • Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 6 wiederholt; abweichend wird ein Polyvinylalkohol eingesetzt, der ein Molekulargewicht größer als 70.000 aufweist. Das so erhaltene Produkt ist weniger dicht und hart, als dasjenige Produkt, das allein mit dem Harnstoff/THP-Kondensationsprodukt erhalten worden ist; jedoch ist der Griff weniger voll, als beim Produkt nach Beispiel 6. Die Schrumpftemperatur beträgt 75°C.
  • Beispiel 8
  • Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 3 wiederholt; abweichend wird anstelle von Polyvinylalkohol ein Polyvinylpyrrolidon eingesetzt, das ein Molekulargewicht von angenähert 10.000 aufweist. Das dabei erhaltene Produkt ist weich und hat einen vollen Griff und weist eine Schrumpftemperatur von 77°C auf.
  • Beispiel 9
  • Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 3 wiederholt; abweichend wird anstelle von THPS ein Kondensationsprodukt aus 2 Mol THPS und 1 Mol Harnstoff eingesetzt. Das dabei erhaltene Produkt ist weich und hat einen vollen Griff; jedoch ist am Produkt ein leichter restlicher Geruch feststellbar.
  • Beispiel 10
  • Im wesentlichen wird das Verfahren nach Beispiel 3 wiederholt; abweichend wird anstelle von Polyvinylalkohol Dialdehyd-Stärke eingesetzt. Das so erhaltene Produkt ist weich und hat einen vollen Griff.
  • Beispiel 11
  • 60 g mit Pickelbrühe behandelte Schweinehaut wird 10 min lang in einer Lösung behandelt, die 8 % Natriumchlorid enthält; der Anteil dieser Natriumchlorid-Lösung macht 150 Gew.-% des Nassgewichtes der Schweinehaut aus. Zu dieser Lösung werden 3 Gew.-% THPS/Harnstoff-Kondensationsprodukt (mit einem Mol Verhältnis von 6 : 1) und 1 Gew.-% Dextrose hinzugefügt; anschließend wird die Bewegung der Haut weitere 3 h lang fortgesetzt. Durch kleine Zugaben von Natriumcarbonat wird der pH-Wert allmählich angehoben, bis ein pH-Wert von 6,5 erreicht ist.
  • Nach Beendigung dieser 3 h langen Behandlung wird mit Hilfe des Natriumsenilit-Indikators eine gute Durchdringung der Haut festgestellt. Die Schrumpftemperatur beträgt 75°C.
  • Das so erhaltene Leder wird gespalten und geglättet, bevor eine Nachgerbebehandlung mit einem synthetischen Acrylharz-Gerbmittel durchgeführt wird. Das so behandelte Leder weist eine noch gleichmäßigere Schichtdicke auf, als eine Vergleichsprobe, die ohne Moderator behandelt worden ist; weiterhin ist bei diesem erfindungsgemäß behandelten Leder weniger Glättungsbehandlung erforderlich, als bei der Vergleichsprobe.
  • Das nachgegerbte Leder wird mit einer Fettbrühe gewaschen; der Anteil an Fettbrühe beträgt 10 Gew.-% des Nassgewichtes der Haut; als Fettbestandteil der Fettbrühe dient ein Öl, an dem eine gemischte Sulfatierung/Sulfitierung durchgeführt worden ist; anschließend wird das Produkt getrocknet.
  • Das so behandelte Leder bildet ein weiches weißes Leder, das einen sehr vollen Griff hat.
  • Beispiel 12
  • 100 g Schweinehäute und 150 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Nassgewicht der Häute, werden 10 min lang mit einer 8 Gew-%-igen Natriumchlorid-Lösung behandelt (bezogen auf das Nassgewicht der Haut).
  • Nach Zugabe von 3 Gew.-% einer 76 Gew-%-igen THPS-Lösung und von 3 Gew.-% Natrium-hexamethaphosphat (je bezogen auf das Nassgewicht der Haut) wird das Leder 3 h lang bei einem pH-Wert von 2 bis 4 behandelt; anschließend wird basisch gemacht, bis der pH-Wert auf 6,5 angehoben ist. Das danach erhaltene Produkt ist weich, hat einen vollen Griff und weist eine Schrumpftemperatur von 78°C auf.

Claims (5)

  1. Gemisch zur Anwendung beim Gerben von Leder, gekennzeichnet durch (I) eine phosphorhaltige Verbindung, ausgewählt aus der nachstehenden Gruppe, die umfasst: – Tris(hydroxmethyl)-phosphin (THP); – Tetrakis(hydroymethyl)-phosphonium-Salze (THP+–-Salze) – Kondensationsprodukte aus THP mit organischen Stickstoffverbindungen (THP-Kondensationsprodukte); und – Verbindungen der nachstehenden allgemeinen Formel RP(CH2OH)2 (THP-Analoga), wobei: R für eine organische Gruppe steht, die nicht chemisch mit dem Kollagen in dem zu gerbenden Leder reagiert; und (II) ein oder mehrere wasserlöslicher) Moderatoren) der/die ausgewählt ist/sind aus der nachstehenden Gruppe, die umfasst: – (A) Metaphosphat-Salze; und – (B) aliphatische Polyhydroxy-Verbindungen oder aliphatische Polypyrrolidon-Verbindungen, die je aufweisen wenigstens drei benachbarte, geminale oder vizinale (an benachbarten Zentren befindliche)
    Figure 00250001
    wobei: R steht für Wasserstoff oder für eine Alkylgruppe; und X steht für eine Hydroxylgruppe oder für eine Pyrrolidon-Gruppe.
  2. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die phosphorhaltige Verbindung (I) ein Kondensationsprodukt aufweist, das 2 bis 6 Mol Tris(hydroxymethyl)-phosphin (THP) auf 1 Mol Harnstoff enthält.
  3. Gemisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wasserlösliche Moderator (II) eine der nachfolgenden Verbindungen ist, nämlich: Sorbitol, Glycerol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Mannitol, ein Mono- oder Di-Saccharid-Zucker, Dialdehyd-Stärke, ein Alginat, Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon.
  4. Verfahren zum Gerben von Leder, gekennzeichnet durch den Verfahrensschritt: Das Kollagen in dem zu gerbenden Leder wird mit einem Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3 behandelt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Gemisch eingesetzt wird vor, oder gleichzeitig, oder nach dem Gerben dieses Leders mit einem synthetischen Gerbmittel (Syntan) und/oder mit einem mineralischen Gerbmittel.
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