DD230137A3 - Verfahren zur wasserabweisenden ausruestung von ledern aus tierhaeuten - Google Patents

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DD230137A3
DD230137A3 DD24418682A DD24418682A DD230137A3 DD 230137 A3 DD230137 A3 DD 230137A3 DD 24418682 A DD24418682 A DD 24418682A DD 24418682 A DD24418682 A DD 24418682A DD 230137 A3 DD230137 A3 DD 230137A3
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Manfred Biedermann
Peter Tiecke
Eckart Winkel
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Lederwerk August Apfelbaum Veb
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Abstract

Das Verfahren zur wasserabweisenden Ausruestung von Ledern aus Tierhaeuten, insbesondere Velour- und Nubukleder aus Schweinshaeuten wird in den Betrieben angewandt, die beispielsweise Schuhoberleder und Stiefelleder fuer herbstliche und winterliche Fussbekleidung bzw. Leder fuer Oberbekleidung herstellen. Ziel der Erfindung ist es, Schuhfabriken und Bekleidungswerken Material zur Verfuegung zu stellen, aus dem praktisch wasserdichte Fuss- und Oberbekleidung gefertigt werden kann. Das Wesen der Erfindung besteht in der auf Wasserdichtheit abgestimmten Fettung der Leder mit Substanzgemischen aus anoxydierten, niedrigsulfatierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit Alkylsulfaten im Verhaeltnis 1 zu 0,5 bis 1 zu 3 und der Impraegnierung mit Loesungen bzw. Suspensionen von chemischen Verbindungen, in denen zwei und/oder mehrwertige Metallionen mit Octadecensaeureresten komplex bzw. ionisch gebunden sind. Die Octadecensaeurereste koennen im Alleineinsatz und/oder mit Saeureresten anderer hoeherer Karbonsaeuren zur Reaktion gebracht werden.

Description

-A-
Beschreibung der Erfindung Titel der Erfindung
Verfahren zur wasserabweisenden Ausrüstung von Ledern aus Tierhäuten
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung wird in den Betrieben angewandt, die Leder aus Tierhäuten, insbesondere Velour- und Nubukleder mit möglichst hoher wasserabweisender Ausrüstung beispielsweise Schuhoberleder und Stiefelleder für herbstliche und winterliche Fußbekleidung sowie Leder für Oberbekleidung herstellen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die Aufgabe, wasserabweisende Leder aus Tierhäuten herzustellen, ist so alt wie die Lederherstellung selbst, da Leder aus Tierhäuten nicht automatisch wasserabweisend wird. Insbesondere weisen nach modernen Verfahren hergestellte Velour- und Nubukleder ausgesprochene Wassersüffigkeit auf, die zu schnellem Wasserdurchtritt während des Tragens bei nassem Wetter und in Prüfgeräten führt. Bei Schweins-Velour- bzw. Schweins-Nubukleder wird diese gebrauchswertmindernde Eigenschaft infolge der durch die gesamte Lederhaut reichenden Borstenkanäle verstärkt. Versuche, Velourleder und Nubukleder wasserabweisend auszurüsten, sind sehr alt und zahlreich. Es werden unterschieden
- in organischen Lösungsmitteln einsetzbar>e Produkte;
- in wäßrigem Medium angewandete Mittel·.
Chemisch stel1en die in organischen Lösungsmitteln einsetzbaren Produkte im wesentlichen
- Fluorchemikalien,
- Erzeugnisse auf Basis von Silikonen,
- hochmolekulare Fettsäureester,
- metallorganische Paraffinverbindung dar.
^ λ μ r\
Bei den in wäßrigem Medium angewendeten Mitteln handelt es sich chemisch im wesentlichen um
- Metallstearinsäurekomplexe,
- metallsalzhaltige Emulsionen hochmolekularer Kohlenwasserstoffe,
- wasserlösliche Fluorchemikalien,
- hochmolekulare Fettsäuren, insbesondere Stearinsäure und deren Salze.
Bewertet wird die wasserabweisende Wirkung u.a. nach Feststellung des Wasserdurchtritts im Penetrometer, nach der Wasseraufnahme in Prozent nach zwei Stunden Stauchungen in Kochsalzlösungen und nach der Benetzbarkeit der Oberfläche in Minuten.
Die wasserabweisende Ausrüstung von Ledern hat Auswirkungen auf den Griff, die Biegesteifheit, den Farbton, die Reibechtheit, die Waschbarkeit, die Reinigungsbeständigkeit.
S.L. Ivaskevic, M.P. Kotov und N.S: Sorokin fanden eine Verminderung der Wasseraufnahme um 45 % mit siliziumorganischen Verbindungen. H.F. Lee behandelte Chromoberleder mit langkettigen Dicarbonsäuresalzen und anschliessend mit Ammoniak
K. Boroyan definiert drei Prinzipien der Hydrophobierung:
1. Füllung der interfibriHären Zwischenräume mit Fett, öl Wachs, Präpolymeren u.a.;
2. Behandlung der Lederfasern mit wasserabweisenden Mitteln z.B. Silikonverbindungen;
3. Behandlung mit hydrophilen Verbindungen z.B. Alkoxylbernsteinsäure, die bei erster Berührung mit Wasser stabile Emulsionen bilden und damit weiteres Eindringen von Wasser verhindern.
R. Radzynkiewiez erprobte Silikonprodukte aus Polen, Großbritannien und Frankreich und fluororganische Produkte aus der Bundesrepublik Deutschland. A. Simoncini, G. Manzo erhielten wasserabweisende Chromleder durch Behandlung der Leder mit einer trimethylierten Dicarbonsäure mit sechs C-Atomen, einer ungestättigten Monocarbonsäure mit 18 C-Atomen, bei Zusatz von Glutardialdehyd und Chromgerbstoff.
R.P. Seibert beschrieb die Hydrophobierung mit Silikonen im Lösungsmittelsystem und in wäßriger Phase.
K.A. Drijanow, V.L. Sidorov, P.I. Levenko ließen Chromoberleder mit organischen Siliziumverbindungen und vernetzenden Aminen unter Zusatz von 20 % Tetrabutoxytitan reagieren.
K.M. Zurabjan, V.V. Nepomina, K.S. Puscevaja spritzten Gemische aus' Silasanen und Siloxanen und deren Lösungen in Toluol bzw. Butylacetat auf lufttrockene und 30 % wasserhaltige Leder.
S.L. Ivaskevic, S.C. Ponomatow, K.S. Puscevaja bespritzten Leder mit Lösungen von Polymethylsilasan, Polymethoxysiloxan und Tetrabutoxytitan als Katalysator und trockneten bei 50 0C.
R. Widder erzielte Hydrophobierung und gleichzeitige Fettung von Leder durch Einsatz von Acetoacetaten, Diaminen und Mono- oder Dialdehyden in Verbindung mit Emulgatoren.
A. Blaze], A. Galatik, A. Müllerova erreichten Hydrophobierung durch Neutralisation mit Ammoniak, Imprägnierung mit alkalischen Fettsäuresalzen und Fixierung mit Chromsalzen.
R. Nowak forderte für wasserabweisende Leder ein geringes Netzmittel- und Chromoxidangebot. Er behandelte Leder mit hochmolekularen Polycaronsäuren und vergoß Silikonprodukte, Fettsäureester und Zirkonkomplexverbindungen mit Paraffin.
Z. Virpsza, Z. Klimala spritzten Hydroxymethylstearinsäureamid und Stearylamidotoluylenmonosisocyanat in Chloroform auf Rindvelourleder. K.M. Zurabjan, B.V. Nepomina, L.V. Svobodskij hielten die Anwendung organischer Siliziumverbindungen mit und ohne funktioneile Gruppen für die Hydrophobierung am geeignetesten, wenn als Katalysator Tetrabutoxytitan verwendet wird.
J. Just, S. Popp und R. Müller erreichten mit Densodrinen der- Firma BASF·, Fixierung mit 60 % basischen Chromgerbstoff, Queörachoholzextrakt- und Mimorarindenextrakt-Behandlung Hydrophobierung auf Rindnärbenlederi Ähnliche Ergebnisse wurden bei Anwendung von Stearinsäure^-Chromkomplexen und der Hänge-Spannrahmentrocknung erreicht.
C.E. Retzsch behandelte chromgegerbtes Leder mit polymeren Phosphatestern, die alkoxylierte und phosphatierte Alkylphenol-Polyphenol-Kondensate enthielten, nachdem mit einem hydrophoben Fettungsmittel gefettet wurde, dem ein mit einem Amin neutralisiertes Fettalkoholphosphat zugemischt worden war.
-A-
J.M. Schuster, M.H. Olson hatten die Wasserbeständigkeit von anionisch geladenen Kollagenfasernmatrices durch Behandlung mit einem wasserlöslichen Chromkomplex von substituierten und unsubstituierten Alkansäuren und gleichzeitige oder folgende Behandlung mit einem Carbodiimid, das außerdem fluoraliphatische Reste oder fluoraliphatische Seitenketten enthielt, erhalten.
H. Träubel, K. Pisaric, H. Strenger imprägnierten Flächengebilde auf Eiweißbasis mit in Wasser emulgierten, Isocynatgruppen enthaltenen lösungmittelfreien Verbindungen zusammen mit einem Weichmacher. R. Heyden, A. Asbek stellten wasserfeste Leder dadurch her, daß sie mit einem Gemisch von sauren Zitronensäureestern eines Fettalkohols der Kettenläne &.„ bis C„2 mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel, das über 100 0C siedet und den Zitronensäureester löst, arbeiteten. F.C. Saunders, C.B. Smith machten Leder durch Behandlung mit Titan- und Zirkonverbindungen der allgemeinen Formel Ti (OR) . und Zr (OR)., wobei R einen aliphatischen Rest mit weniger als 13 C-Atomen und weniger als vier OH-Gruppen darstellt, mit Methylpolysiloxanen und mit Polysiloxanen in organischen Lösungsmitteln dauerhaft wasserabweisend.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist, den Bekleidungswerken und Schuhherstellern so dauerhaft wasserabweisende Leder für den Schuh- und Stiefeloberbau und für Kleidung zur Verfugung zu stellen, daß für Endverbraucher auch unter den Bedingungen herbstlicher und winterlicher Nässe und bei zweckentsprechender Verarbeitung praktisch wasserdichtes Schuhwerk usw. wasserdichte Oberbekleidung angeboten werden kann. Die Herstellung wird mit Materialien aus dem Aufkommen der Deutschen Demokratischen Republik realisiert.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Herstellung modischer Schuh- und Bekleidungsleder, insbesondere von Velour- und Nubukleder, führt nicht automatisch zu wasserabweisender Ausrüstung.
Im Laufe der Zeit immer höher geschraubte Anforderungen an die Egalität und modische Aktualität von Anilinfärbungen, an die Eleganz der Zurichtung von Leder und an Rationalität der Lederherstellung führten zur Verwendung von Tensiden der verschiedensten Zusammensetzungen und in vielen Bearbeitungsstadien des Leders. Um Fettungsmittel und Farbstoffe in wässriger Phase/ also rationell einsetzen zu können, wurden sie von den chemischen Fabriken hoch sulfatiert, sulfitiert, sulfoniert oder auf andere Weise wasserlöslich, emulgierbar bzw. suspendierbar gemacht.* Synthetische Gerbstoffe und Farbegalisiermittei; auch Zurichthilfsmittel enthalten von vornherein in ihrem Molekülaufbau chemische Bausteine, die gute Wasserlöslichkeit bedingen.
Das hatte aber zur Folge, daß hochmodische, elegante Leder, insbesondere Velour- und Nubukleder, ausgesprochen wasserzügig wurden. Bei Schweinsledern wurde diese Tendenz durch die die gesamte Lederhaut durchdringenden Borstenkanäle noch gefördert. Dieser Mangel ist derart gebrauchsmindernd, daß vielfältige Anstrengungen unternommen wurden, ihn ganz oder teilweise abzustellen. Die Anzahl der Substanzen die entwickelt und Methoden, die veröffentlicht wurden, ist groß. Naturgemäß und verständlicherweise werden von chemischen Werken bereits solche Fabrikate als hydrophobierend ausgewiesen und vertrieben, die bei Aufbringen auf normal behandeltes, also sehr wasserzügiges Leder einen recht geringen, schwer nachweisbaren Hydrophobiereff ekt erzeugen. Die Problematik der Meßbarkeit der Wasserdichtheit ist in der Deutschen Demokratischen Republik dadurch gelöst, daß die Prüfung im Penetrometer auf Stauchungen bis zum ersten Wasserdurchtritt und auf Wasseraufnahme nach zwei Stunden Stauchungszeit in Prozent standardisiert sind.
Di e Herstellung wasserdichter Schweinsvelourleder war bisher in unserer Republik auf befriedigende Weise nicht möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Leder, das 9 Stunden Stauchung im Penetrometer in 0,5 %iger Kochsalzlösung ohne Wasserdurchtritt übersteht, das entspricht 27000 Stauchungen; Nach zwei Stünden Stauehüngszeit beträgt d?e Wasseraufnahme der Leder weniger als 12 %. Derartig dauerhaft wasserabweisend ausgerüstete Leder, speziell Nubuk- und Velourleder aus Schweinsr häuten wurden nur in geringer Anzahl großtechnisch produziert. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß Vorbehandlung, Fettung und Imprägnierung der Leder mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Materialien zielgerichtet auf andauernde Wasserabweisung in Quantität und .Qualität" abgestimmt'-sind.
Es ist dabei zu beachten, daß hydrophobierende Fettungsmittel, z.B. die partiell oxydierten, niedrigsulfatierten aliphatischen Kohlenwasserstoffe der Kettenlänge C15 bis C40, im Alleineinsatz ein ausgeprägtes Aufziehvermögen auf die Lederoberfläche, jedoch ein geringes Eindringvermögen in das Lederinnere aufweisen. Alleineinsatz der hydrophobierten Fettungsmittel bedeutet also zu starke Oberflächenfettigkeit, Schmierigkeit, ausserdem blechrige Härte der Leder, da Weichheit durch Fettungsmittel vermittelt wird, die im Lederinneren eingebunden sind sowie geringewasserabweisende Wirkung, da das oberflächlich aufhaftende Fettungsmittel nach kurzer Zeit mechanisch entfernt wird. Es sind also fettverteilende Substanzen mit einzusetzen, die das Eindringen des hydrophobierenden Fettungsmittels in das Innere der Ledersubstanz vermitteln, ohne deren wasserabweisende Wirkung wesentlich zu beeinträchtigen.
Erfindungsgemäß sind Alkylsulfate, deren Alkylreste Kettenlängen von 15 bis 40 Kohlenstoffatomen vorzugsweise 18 bis 25 Kohlenstoffatome aufweisen, dazu geeignet und zwar in einem Anteil von mindestens 50 % der eingesetzten Menge des hydrophobierenden Fettungsmittels bis etwa 300 % und nicht - wie in Lehrbüchern zur Lederherstellung bzw. in Mitteilungen'der lederfettungs- und -hilfsmittelherstellenden Firmen beschrieben ist - bis maximal 10 % der eingesetzten Menge des hydrophobierenden Fettungsmittels.
In Abhängigkeit von Kompaktheit des Ledermaterials, Dicke des Leders, zu erreichender Weichheit, Oberflächenästhetik, gewünschtem Grad der Wasserdichtheit sowie Verarbeitungstechnologie in der Schuh- und Bekleidungsindustrie sind das Verhältnis von hydrophobierenden Fettungsmitteln zu fettverteilender Substanz variierbar. In der Praxis werden die Einsatzmengen des Substanzgemisches 2 % bezogen auf naßgespaltene und/oder naßgefalzte Ledermasse nicht unterschritten und 15 % bezogen auf naßgespaltene und/oder naßgefalzte Ledermasse nicht übersteigen.
Die Gleichmäßigkeit der Fettverteilung im Leder kann durch schichtanalytische Untersuchungen kontrolliert und gesteuert werden.
Wenn auch durch gleichmäßig im Leder verteilte partiell oxidierte und niedrigsulfatierte aliphatische Kohlenwasserstoffe mit der Kettenlänge von 15 bis 40 Kohlenstoffatomen eine Verminderung der Wasserzügigkeit im Leder festgestellt werden kann, ist zur Erreichung ausgesprochen lange andauernder wasserabweisender Wirkung in einem gesonderten Arbeitsgang erfindungsgemäß mit Verbindungen, in denen zwei und/oder mehrwertige Metallionen und Octadecensäurereste komplex bzw. ionisch gebunden sind, zu imprägnieren.
Diese Verbindungen können in Form echter bzw. kolloidaler Lösungen oder Suspensionen verwendet werden. Entsprechend dem gewünschten Grad der Wasserdichtheit, Weichheit und Oberflächenbeschaffenheit der Leder sind mit einem zwei- oder mehrwertigen Metallatom 0,25 bis 6 Mole Octadecensäure in Verbindung zu bringen. Chemische Verbindung zwei- und/ oder mehrwertiger Metallionen mit Octadecensäureresten können im Alleineinsatz und/oder im Gemisch mit chemischen Verbindungen zwei- oder mehrwertiger Metallionen mit Säureresten höherer Karbonsäuren, beispielsweise Decansäure, Hexadeeansäure, Octadidecensäure, Octatridecensäure zur Imprägnierung verwendet werden. Da Octadecensäure in natürlichen Fetten zusammen mit anderen Karbonsäuren mit Glycerin verestert vorliegt, ist folgerichtig, daß zur Imprägnierung von Leder chemische Verbindungen zwei und/oder mehrwertiger Metallionen mit Gemischen von Karbonsäureresten, wie sie in qualitativer und quantitativer Zusammensetzung in natürlichen Fetten, beispielsweise Rüböl, Leinöl, Schweinefett, verestert mit Glycerin vorkommen, verwendet werden.
Die Einsatzmengen betragen entsprechend dem geforderten bzw. notwendigen Grad der Wasserdichtheit, Weichheit und Oberflächenbeschaffenheit des Leders 1 % bis 15 % einer 10 %igen bis 35 %igen Lösung bzw. Suspension des erfindungsgemäßen Imprägniermittels oder Imprägniermittelgemisches bezogen auf die Trockenmasse des Leders und/oder 0,5 % bis 10 % einer 10 %igen bis 35 %igen Lösung bzw. Suspension des erfindungsgemäßen Imprägniermittels oder Imprägniermittelgemisches bezogen auf naßgespaltene bzw. naßgefalzte Ledermasse. ,
Es ist zu konstatieren, daß die erfindungsgemäße Imprägnierung mit chemischen Verbindungen von zwei und/oder mehrwertigen Metallionen mit Octadecansäureresten von beliebig und üblicherweise gefetteten Ledern einen gewissen Hydriöphoblerefffekt bewirkt, daß eine-über mehrere Stunden andauernde Wässepdichtheit des Leders im Prüfgerät und während des Tragens von daraus gefertigten Schuhen und Kleidungsstücken erst in Kombination mit der Fettung des Leders; mit den erfindungsgemäßen Substanzgemischen, bestehend aus anqxydierten und niedrigsulfatierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen und Alkylsulfaten sicher erreicht wird.
Das Verfahren zur wasserabweisenden Ausrüstung von Ledern kann in allen zur Lederherstellung gebräuchlichen Gefäßen und mit allen in der Lederherstellung installierten Anlagen unter den üblichen Einsatzbedingungen für Reaktionstemperaturen, Reaktionszeiten, Mengen; der Reaktionsfrotten und pH-Werten praktiziert werden.
Ausfuhr ongsfrei spi el
Das Beispiel soll die Erfindung erläutern, ohne sie einzuschränken.
Herstellung eines wasserdichten Schweins-Velour-Oberleders in der Dicke 1,4 bis 1,6 mm
Die ausreichend mechanisch entfetteten, ohne Emulgatorzusatz geweichten, mit geringstmöglichem Emulgatorzusatz chemisch entfetteten, nach üblichen Methoden entborsteten, ohne Emulgatorzusatz aber nach üblichen Methoden geäscherten, entkalkten, gebeizten, gepickelten, gegerbten Schweinshäute werden nach Erniedrigung des Säuregehaltes und mechanischem Entwässern auf eine Lederdicke von 1,9 mm gebracht, in Gefäßen, wie sie zu der Lederherstellung gebräuchlich sind, durchneutralisiert und wie folgt gefettet:
Die gewaschenen oder abgespülten Leder bewegen sich in einer wäßrigen Reaktionsflotte von 50 % bis.200 % bezogen auf naßgespaltene Ledermasse. Die Reaktionstemperatur beträgt 50 0C bis 65 C. Außerhalb des Reaktionsgefäßes wird aus 5 % bezogen auf naßgespaltene Ledermasse eines Fettungsmittels, das zu etwa 85 % aus anoxydierten, niedrigsulfatierten alipha- . tischen Kohlenwasserstoffen besteht bei 60 0C eine wäßrige Emulsion und aus 5 % bezogen auf naßgespaltene Ledermasse eines Alkylsulfates bei 60 0C eine wäßrige Lösung bereitet. Emulsion und Lösung werden gleichzeitig oder kurz nacheinander dem sich bewegenden Reaktionsgefäß mit dem Leder zugeführt. Die Reaktionszeit beträgt eine Stunde bis 8 Stunden entsprechend dem Ergebnis der schichtenanalytischen Untersuchung zur Fettverteilung. Im Anschluß wird das so gefettete Leder gewaschen und bei Bedarf mit synthetischem Gerbstoff oder anderen Mitteln die Glätte verringert. Nach Entwässerung, Aufwalken, Nachtrocknung, eventueller Dickenkorrektur wird die Narbenschicht in einer Dicke von 0,1 bis 0,2 mm abgespalten und das Leder mit groben Schleifpapier, beschichtet mit Schleifmittel aus Korund oder Siliziumcarbid auf der Schicht-geschliffen, von der der Narben im vorhergehenden Arbeitsgang abgespalten war. Nach Entstaubung wird das Leder in für die Lederherstellung gebräuchlichen Gefäßen ohne Emulgatorzusatz geweicht, mit wasserlöslichen Anilinfarbstoffen und bei Notwendigkeit mit FärbereihiIfsmitteln gefärbt und fixiert und wie folgt imprägniert:
Die gewaschenen oder gespülten Leder bewegen sich in einer mit organischen Säuren auf einem pH-Wert von 2,5 bis 2,7 eingestellten wäßrigen Reaktionsflotte von 500 % bezogen auf die. Masse der trockenen Leder
Die Reaktionstemperatur beträgt 30 C, 10 % bezogen auf die Masse der trockenen Leder der 25 %igen alkoholischen Lösung eines komplexen Chrom-III-Salzes der Octadecensäure werden unverdünnt dem sich bewegenden Reaktionsgefäß zugeführt. Die Reaktionszeit beträgt eine Stunde bis 3 Stunden. Im Anschluß wird die zur pH-Werteinstellung zugegebene Säure mit einem milden Alkali weitgebend neutralisiert. Die Leder werden gewaschen; möglichst scharf in Hängetrocknung vorgetrocknet und nach üblichen Methoden fertiggestellt.

Claims (10)

  1. Erfindungsanspröche
    1. Verfahren zur wasserabweisenden Ausrüstung von Ledern aus Tierhäuten, insbesondere von Velour- und Nubukledern aus Schweinshäuten, die aus-
    " reichend mechanisch entfettet und entfleischt, ohne Emulgatorzusatz geweicht, mit geringstmöglichen Emulgatorzusatz chemisch entfettet, nach üblichen Methoden, jedoch ohne Emulgatorzusatz enthaart, geäschert, entkalkt, enzymatisch behandelt, gepickelt, gegerbt und gefärbt wurden, gekennzeichnet dadurch, daß mit aufeinander in bezug auf Wasserdichtheit abgestimmten Substanzgemischen, bestehend aus anoxydierten, niedrigsulfatierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen und Alkylsulfaten gefettet und echten bzw. kolloidalen Lösungen und/oder Suspensionen von chemischen Verbindungen in denen zwei- und/oder mehrwertige Metallionen mit Octadecensäure komplex bzw. ionisch gebunden sind, imprägniert wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß entsprechend dem geforderten oder notwendigen Grad der Wasserdichtheit, Weichheit und Oberflächenbeschaffenheit der Leder die anoxydierten, niedrigsulfatierten aliphatischen Kohlenwasserstoffe mit den Alkylsulfaten in den Verhältnissen 1 zu 0,5 bis 1 zu 3 gemischt werden.
  3. 3. Verfahren nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Mischung in Form von wäßrigen Lösungen bzw. Emulsionen innerhalb und/oder außerhalb des Reaktionsgefäßes bzw. der Anlage zur Lederherstellung vorgenommen wird.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß die anoxydierten, niedrigsulfatierten aliphatischen Kohlenwasserstoffe Kettenlängen von 15 bis 40 Kohlenstoffatomen vorzugsweise 21 bis 32 Kohlenstoffatome aufweisen.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Alkylreste der Alkylsulfate Kettenlängen von 15 bis 40 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 18 bis 25 Kohlenstoffatome ausweisen.
    -Ik FEB 1983*06676
  6. 6. Verfahren nach Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß Substanzgemische in Einsatzmengen von 2 % bis 15 % bezogen auf naßgespaltene bzw. naßgefalzte Ledermasse nach der Chromgerbung verwendet werden.
  7. 7. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß entsprechend dem geförderten bzw; notwendigen Grad der Wasserdichtheit, Weichheit und Oberflächenbeschaffenheit mit einem zwei- oder mehrwertigen Metallion 0,25 bis 6 Mole Octadeeensäurereste in chemische Verbindung gebracht werden.
  8. 8. Verfahren nach Punkt 7, gekennzeichnet dadurch, daß chemische Verbindungen zwei- oder/und mehrwertiger Metallionen mit Octadecensäureresten im Alleineinsatz und/oder im Gemisch mit chemischen Verbindungen zweioder/und mehrwertiger Metallionen mit Säureresten höherer Karbonsäuren, beispielsweise Decansäure, Hexadecansäure, Octadidecensäure, Octatridecensäure zur Imprägnierung der Leder verwendet werden.
  9. 9. Verfahren nach Punkt 7, gekennzeichnet dadurch, daß zur Imprägnierung der Leder chemische Verbindungen zwei- oder/und mehrwertiger Metallionen mit Gemischen von Säureresten höherer Karbonsäuren, wie sie in qualitativer und quantitativer Zusammensetzung in natürliche Octadecensäure enthaltenden Fetten beispielsweise Rüböl, Leinöl, Schweinefett, verestert mit Propantriol vorliegen, verwendet werden.
  10. 10. Verfahren nach Punkt 7, gekennzeichnet dadurch, daß die Einsatzmengen der- 10 %igen bis;35;%igen Lösungen„bzw. Suspensionen von chemischen Verbindungen zwei oder/und mehrwertigerfiletall ionen mit Octadecensäureresten im Alleinsatzoder im Gemisch nach Punkten 8 und 9 entsprechend dem Grad der geförderten bzw. notwendigen Wasserdichtheit, Weichheit und Oberfläehenbeschaffenheit 0,5 % bis 10 % bezogen auf 'naßgespaltene bzw. naßgefalzte Ledermasse nach der Chromgerbung und/oder 1 % bis 15 % bezogen auf die Trockenmasse des Leders betragen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US6123632A (en) * 1998-11-02 2000-09-26 Spalding Sports Worldwide, Inc. Game ball with improved moisture resistance
WO2006109194A2 (en) * 2005-01-27 2006-10-19 Ocean Nutrition Canada Ltd. Chromium-fatty acid compounds and methods of making and using thereof

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