DE4227778A1 - Verfahren zur mineralischen gerbung, nachgerbung oder nachbehandlung - Google Patents
Verfahren zur mineralischen gerbung, nachgerbung oder nachbehandlungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
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- C14C9/00—Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
- C14C9/04—Fixing tanning agents in the leather
Description
Bei der Herstellung von mineralisch gegerbtem und/oder nachgegerbtem Leder
ist es gewünscht, die Ausbeute und Wirksamkeit des mineralischen Gerbstof
fes so hoch wie möglich zu halten, sei es um eine ausgiebige Mineral(nach)
gerbung zu erhalten, sei es um den Mineralgerbstoffrestgehalt des Abwassers
soweit wie möglich zu reduzieren. Bei der Nachbehandlung von Leder mit
Fettungsmitteln - besonders solchen mit hydrophobierenden Eigenschaften -
die mit mehrwertigen Metallkationen fixiert werden, wird ebenfalls eine
Verbesserung der Ausgiebigkeit bzw. der Wirkung angestrebt.
Es wurde nun gefunden, daß unter Verwendung von bestimmten anionischen polymeren
Verbindungen diese Ziele zu einem überraschend hohen Grad erreicht
werden können.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von minera
lisch gegerbtem oder/und nachgegerbtem oder/und nachbehandeltem Leder oder
Fell, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Substrat vor einer mine
ralischen Gerbung, unmittelbar nach einer mineralischen Gerbung, unmittel
bar vor einer mineralischen Nachgerbung, nach einer mineralischen Nach
gerbung oder/und bei einer Fettungsnachbehandlung mit einem mehrwertigen
Metallkation, mit
- A) einer einpolymerisierte α-Hydroxyacrylsäureeinheiten enthaltenden poly meren Carbonsäure gegebenenfalls in Salzform, behandelt.
Als polymere Carbonsäuren (A) bzw. deren Salze kommen vornehmlich (Co)-
poly-α-hydroxyacrylsäuren in Betracht, die gegebenenfalls einpolymerisier
te nicht-ionische und/oder andere anionische Comonomereinheiten enthalten
können, und deren Salze. Bei den einpolymerisierten anderen anionischen
Comonomereinheiten - in der Form der freien Säuren angegeben - handelt es
sich vorteilhaft um die einpolymerisierten Abkömmlinge von äthylenisch un
gesättigten monomeren Carbonsäuren (vornehmlich von aliphatischen C3-5-Car
bonsäuren), insbesondere (Meth)acrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Ita
consäure, Aconitsäure und Citraconsäure, worunter die Maleinsäure und die
(Meth)acrylsäure, vor allem Acrylsäure, bevorzugt sind. Als nicht-ionische
Monomereinheiten kommen vornehmlich die einpolymerisierten Abkömmlinge von
(Meth)acrylamid, (Meth)acrylnitril und/oder Vinylmethyläther in Betracht.
Bevorzugt sind Copolymere, die α-Hydroxyacrylsäureinheiten und Acrylsäure
einheiten und/oder deren Salze enthalten und besonders bevorzugt daraus be
stehen. Als "einpolymerisierte Abkömmlinge" sind hier die Monomereinheiten
gemeint, die aus der Copolymerisation der genannten Monomeren entstehen.
Das zahlendurchschnittliche Molekulargewicht n der Polymeren (A) liegt
vorteilhaft im Bereich von 500 bis 100 000, vorzugsweise 600 bis 30 000.
Unter den einzusetzenden Polymeren sind außerdem diejenigen bevorzugt,
deren gewichtsdurchschnittliches Molekulargewicht w im Bereich von 1000
500 000, vorzugsweise 1000 bis 250 000 liegt. Die genannten Molekularge
wichte verstehen sich in Form der Natriumsalze der polymeren Säuren.
Der Anteil an α-Hydroxyacrylsäureeinheiten (insbesondere als Natriumsalz)
kann bis 100 Mol-% betragen, vorteilhaft liegt es im Bereich von 5 bis 70
Mol-%, vorzugsweise < 50 Mol-%, insbesondere im Bereich von 10 bis 50
Mol-%, besonders bevorzugt 10 bis 30 Mol-% des Polymeren.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Polymeren (A) können auf an sich bekann
te Weise hergestellt werden, z. B. wie in der Schweizerischen Patentschrift
6 69 952 oder in der Britischen Patentschrift Nr. 15 24 013 beschrieben, auf
welche hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Vorteilhaft wird zu deren Herstellung von α-Halogenacrylsäure, vorzugsweise
α-Chloracrylsäure, in Form der freien Säure oder eines wasserlöslichen Sal
zes davon, insbesondere eines Alkalimetall- (z. B. Li-, Na- oder K-) oder/
und Ammoniumsalzes, und den allfälligen anderen Monomeren, wie oben angege
ben, ausgegangen, wobei die anderen anionischen Monomeren auch in Form der
freien Säure oder eines wasserlöslichen Salzes davon, insbesondere eines
Alkalimetall- oder/und Ammoniumsalzes, eingesetzt werden. Die Polymeri
sation erfolgt vorteilhaft in wäßrigem Medium, unter sauren Bedingungen,
bei erhöhter Temperatur z. B. bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 150°C,
vorzugsweise im Bereich von 80 bis 105°C, zweckmäßig in Gegenwart eines
Polymerisationskatalysators, vorteilhaft einer Peroxyverbindung oder eines
Gemisches von Peroxyverbindungen, z. B. Wasserstoffperoxid oder/und Kalium
peroxydisulfat, und gegebenenfalls auch in Gegenwart eines Polymerisations
reglers, z. B. Thioglykolsäure. Der Katalysator wird zweckmäßig in einer
wirksamen Menge eingesetzt, z. B. im Bereich von 0,001 bis 0,5 Mol, vorzugs
weise 0,01 bis 0,35 Mol Katalysator pro Mol Monomer.
Nach der sauren Polymerisation werden die Polymeren vorteilhaft, durch
Umsetzung mit einer Base, in die entsprechende Salzform übergeführt. Es
können beispielsweise Alkalimetallhydroxide (NaOH, LiOH, KOH) oder Ammoniak
verwendet werden, worunter die Alkalimetallhydroxide, insbesondere Natrium
hydroxid, bevorzugt sind.
Als mineralische Gerbstoffe, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt
werden können (sei es als Hauptgerbstoff oder als Nachgerbstoff oder noch
als Bestandteil eines kombinierten Gerbstoffes) können übliche, bekannte,
mineralische Gerbstoffe eingesetzt werden, z. B. Chrom-, Alaun-, Zirkonyl-,
Eisen- und/oder Titangerbstoffe (z. B. wie in F. Stather "Gerbereichemie und
Gerbereitechnologie", 1967, in den Kapiteln 16 und 17 beschrieben), wo
runter vor allem die Chromgerbstoffe hervorzuheben sind. Am einfachsten
werden teilweise basifizierte Chromsulfate eingesetzt, wie sie in der Ger
bereitechnik üblicherweise verwendet werden.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Produkte (A) können vor oder/und unmit
telbar nach einer mineralischen Gerbung oder/und unmittelbar vor einer mi
neralischen Nachgerbung oder/und nach einer mineralischen Nachgerbung ein
gesetzt werden.
Als "unmittelbar nach einer Gerbung" oder "unmittelbar vor einer Nachger
bung" ist hier eine solche Folge von Verfahrensstufen gemeint, die ein
zwischengeschaltetes Spülen oder Waschen ausschließt, insbesondere so, daß
die beiden Verfahrensschritte der Zugabe von (A) und der Zugabe des minera
lischen (Nach)gerbstoffes nacheinander in der gleichen Flotte durchgeführt
werden, d. h. so, daß die Behandlung mit (A) entweder eine Folgestufe nach
der Gerbung in der gebrauchten Gerbflotte ist, oder eine unmittelbare Ver
fahrensvorstufe vor einer Nachgerbung ist, vornehmlich so daß mindestens
ein Teil des Nachgerbstoffes in die aus der Behandlung mit (A) ausgezehrte
Flotte gegeben wird. "Vor einer mineralischen Gerbung" bedeutet einen
beliebigen Zeitpunkt vor der Zugabe des mineralischen Gerbstoffes für eine
mineralische Hauptgerbung. "Nach einer mineralischen Nachgerbung" bedeutet
einen beliebigen Zeitpunkt nach der Zugabe mindestens eines Teils eines
mineralischen Nachgerbstoffes, z. B. auch nach einer darauffolgenden Färbung
und/oder Fettung.
Werden die Produkte (A) vor der Gerbung eingesetzt, so können sie bei
spielsweise in einer beliebigen Arbeitsstufe zwischen Beize und Gerbung
eingesetzt werden, vorzugsweise im Pickel oder besonders bevorzugt im An
schluß an die Pickelstufe, in die verwendete Pickelflotte, in welcher sich
die gepickelten Blößen oder die gepickelten nicht-gegerbten Felle noch be
finden. Die Behandlung mit (A) vor der Gerbung kann vorteilhaft bei Tempe
raturen zwischen 10 und 40°C, bevorzugt zwischen 15 bis 30°C, unter stark
sauren Bedingungen, vorteilhaft bei pH-Werten < 4,5, vorzugsweise zwischen
2,5 und 4,0, insbesondere zwischen 2,5 und 3,5, durchgeführt werden. Die
Polymeren (A) werden zweckmäßig in einer geeigneten Konzentration einge
setzt, wie sie ausreicht, um die gewünschte Wirkung zur erzielen, vorteil
haft im Bereich von 0,04 bis 4 Gew.% (A) (berechnet als Natriumsalz) bezo
gen auf Blößengewicht, oder 0,02 bis 2 Gew.% (A) (berechnet als Natrium
salz) bezogen auf Fellgewicht. Vorzugsweise werden, bezogen auf Blößen
gewicht, 0,1 bis 1,5 Gew.% (A) (berechnet als Natriumsalz) eingesetzt. Die
Behandlung erfolgt zweckmäßig solange, bis das Produkt mindestens zum größ
ten Teil auf das Substrat aufgezogen ist. Die Dauer der Behandlung kann je
nach Art und Beschaffenheit des Substrates variieren; vorteilhaft beträgt
die Behandlungsdauer 20 Minuten bis 11h Stunden, insbesondere 30 bis 75 Mi
nuten. Gewünschtenfalls können vor dem Gerben (z. B. für Schafpickelblößen)
Entfettungsmittel eingesetzt werden oder/und, je nach Bedarf, auch Fet
tungsmittel; solche Zusätze haben keinen negativen Einfluß auf die Wirkung
von (A). Die mineralische Gerbung kann auf übliche Weise durchgeführt
werden, wobei dadurch, daß die Auszehrung des Gerbstoffes durch (A) erhöht
wird, geringere Mengen an Mineralgerbstoff, insbesondere Chromgerbstoff
ausreichen, um eine gute Mineralgerbung zu erhalten und das Angebot an
Mineralgerbstoff der erhöhten Auszehrungswirkung entsprechend reduziert
werden kann. Zudem kann durch die Anwesenheit von (A) die Verteilung des
Mineralgerbstoffes im Substrat verbessert und verfeinert werden, so daß
neben einer erhöhten Mineralgerbstoffauszehrung gegerbte Leder mit hervor
ragender Weichheit, Feinnarbigkeit und Festnarbigkeit erhalten werden
können, wobei die sonstigen physikalischen Eigenschaften nicht beeinträch
tigt werden.
Als Substrate für diese Verfahrensvariante eignen sich beliebige Blößen und
nicht-gegerbte Felle, wie sie im allgemeinen zur Mineralgerbung eingesetzt
werden, z. B. aus Häuten von Rind, Kalb oder Büffel (z. B. auch als Spalt
blößen) oder von Ziege, Schaf, Schwein oder Wild, und Pelzfelle.
Die Polymeren (A) können aber auch unmittelbar nach der Gerbung in die be
reits verwendete Gerbeflotte gegeben werden, um die Auszehrung des Mineral
gerbstoffes zu verbessern und/oder den bereits aufgezogenen Gerbstoff zu
fixieren. Die dafür geeigneten Temperaturen liegen insbesondere im Bereich
von 10 bis 60°C, vorzugsweise 20 bis 50°C; die pH-Werte liegen vorteilhaft
im deutlich sauren Bereich, insbesondere bei pH < 6, vorzugsweise < 5, be
sonders bevorzugt im Bereich von 2,5 bis 4,5; die Behandlungsdauer und die
Konzentration an Produkt (A) liegen vorteilhaft in den gleichen allgemeinen
Bereichen wie oben für die Behandlung vor dem Gerben beschrieben.
Die Produkte (A) können auch unmittelbar vor und/oder, vorzugsweise, nach
einer Nachgerbung eingesetzt werden, in welcher ein mineralischer Gerb
stoff, insbesondere ein solcher wie oben beschrieben, verwendet wird. Die
geeigneten und insbesondere auch die bevorzugten Konzentrationen, Tempera
turen, pH-Werte und Behandlungsdauer können in den gleichen allgemeinen und
insbesondre auch bevorzugten Bereichen gehalten werden, wie oben beschrie
ben, insbesondere wie oben für die Behandlung nach dem Gerben beschrieben.
Die Wahl der optimalen Parameter kann je nach Substrat, Vorbehandlung und
Behandlungsmethode variieren, und kann durch einige orientierenden Vorver
suche leicht ermittelt werden.
Bevorzugt werden die Produkte (A) entweder nach einer mineralischen Nach
gerbung oder/und vor einer mineralischen Hauptgerbung, insbesondere nach
dem Pickel eingesetzt.
Eine mineralische Nachgerbung kann auch einer nicht-mineralischen Hauptger
bung folgen, z. B. einer vegetabilen und/oder synthetischen Gerbung, und die
mineralischen Gerbstoffe können gegebenenfalls auch mit anderen Gerbstoffen
kombiniert werden, z. B. mit vegetabilen Gerbstoffen und/oder mit Syntanen.
Die erfindungsgemäß (nach)gegerbten Leder und/oder Felle können wie auf
sonstige Weise gegerbte Leder und/oder Felle eingesetzt werden, z. B. - je
nach der jeweiligen Verfahrensstufe - zum Färben, Fetten und/oder Ausrüsten
mit beliebigen üblichen dazu geeigneten Produkten.
Die erfindungsgemäß unter Einsatz von (A) hergestellten mineralisch (nach)
gegerbten Leder oder Felle zeichnen sich durch eine hervorragende Feinver
teilung des mineralischen Gerbstoffes im Substrat sowie durch ihre Fein
narbigkeit, ihre Festnarbigkeit und ihren angenehmen Weichgriff aus.
Eine besonders günstige Chromauszehrung kann zusätzlich dadurch erreicht
werden, daß bei einer im Anschluß an die Behandlung mit (A) durchgeführten
Chromgerbung, zur Abstumpfung der pH erhöht wird, vorzugsweise auf Werte
bis 4,5, wobei die Temperatur auch leicht erhöht werden kann (so werden,
nach einer Behandlung mit (A) bei pH < 4,0, insbesondere 2,5 bis 3,5, und
bei Temperaturen im Bereich von 10 bis 30°C, der pH vorteilhaft auf Werte
im Bereich von 3,5 bis 4,5, vorzugsweise 3,6 bis 4,1, und die Temperatur
vorteilhaft auf Werte im Bereich von 25 bis 45°C, vorzugsweise 30 bis 40°C,
erhöht).
Da die Auszehrung des Mineralgerbstoffes erfindungsgemäß deutlich erhöht
werden kann, kann die erforderliche Menge an Mineralgerbstoff (insbesondere
Chromgerbstoff) wesentlich herabgesetzt werden, z. B. auf Konzentrationen
entsprechend 0,8 bis 3,5 Gew.-% Cr2O3, bezogen auf Blößengewicht, bzw. 0,5
bis 1,8 Gew.-% Cr2O3, bezogen auf Fellgewicht. Vorteilhaft werden pro Ge
wichtsteil Mineralgerbstoff (berechnet als Metalloxyd, insbesondere Gr2O3)
0,05 bis 1, vorzugsweise 0,1 bis 0,8 Gew.Teile (A) (berechnet als Natrium
salz) eingesetzt.
Nach einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Polymeren
(A) bei der Fixierung von Fettungen - insbesondere von solchen mit hydro
phobierendem Charakter - mit mehrwertigen Metallkationen eingesetzt.
Solche Fettungen werden vorteilhaft als abschließende Behandlung, meistens
nach einer Färbung, durchgeführt. Als Fettungen mit hydrophobierendem
Charakter die mit mehrwertigen Metallkationen fixiert werden können, kommen
im wesentlichen solche in Betracht, die mit synthetischen Fettungsmitteln,
vornehmlich auf Phosphorsäurepartialesterbasis, durchgeführt werden. Als
fettende Phosphorsäurepartialester kommen im allgemeinen bekannte Produkte
in Betracht, im wesentlichen einfache oder oligomere Phosphorsäurepartial
ester von gegebenenfalls oxäthylierten Fettalkoholen und gegebenenfalls
(cyclischen oder nicht-cyclischen) Alkandiolen. Die Fettalkohole enthalten
z. B. 12 bis 24 Kohlenstoffatome, der Oxäthylierungsgrad davon liegt z. B. im
Bereich von 0 bis 10, die Alkandiole enthalten vorteilhaft 2 bis 6 Kohlen
stoffatome, der Oligomerisationsgrad (d. h. die Anzahl Alkandioxybrücken die
je zwei Phosphoratome verbinden) liegt z. B. im Bereich von 0 bis 4, vor
teilhaft 1 oder 2. Diese Partialester können als Alkalimetall- oder/und
Ammoniumsalze vorliegen. Solche Ester sind im allgemeinen bekannt und sind
z. B. in der EP 87 799 B1, in der DE-OS 32 30 925 (≡ US-Patent 47 78 476)
und in der DE-OS 35 04 308 (≡ US-Patente 47 40 210 und 49 73 427) beschrie
ben, auf welche hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Die Fettung mit
solchen Estern kann auch mit einer Fettlickerung mit anderen üblichen Fett
lickern kombiniert werden, z. B. wie in der DE-OS 35 04 308 bzw. in den US-
Patenten 47 40 210 und 49 73 427 beschrieben. Die mehrwertigen Metall
kationen zur Fixierung können vorteilhaft in Form von mineralischen Gerb
stoffen, vornehmlich solchen wie oben beschrieben, eingesetzt werden;
darunter sind vor allem die Chromgerbstoffe bevorzugt. Die Behandlung mit
(A) erfolgt vorteilhaft nach der Behandlung mit dem Fettungsmittel, beson
ders Phosphorsäurederivat, und die Fixierung mit der mineralischen mehr
wertigen Metallverbindung erfolgt vorteilhaft im Anschluß an die Behandlung
mit (A). Geeignete Konzentrationen, pH-Bereiche und Temperaturen für die
Behandlung mit den Phosphorsäurepartialestern sind insbesondere wie in der
obigen Referenzliteratur angegeben, vorzugsweise 0,2 bis 154% Phosphorsäu
repartialester bezogen auf das Substratgewicht, pH vorzugsweise im Bereich
von 4 bis 7, Temperatur vorteilhaft im Bereich von 20 bis 70°C, vorzugs
weise 30 bis 60°C. Die Behandlung mit (A) erfolgt günstigerweise bei Tem
peraturen im Bereich von 15 bis 60, vorzugsweise 20 bis 50°C, vorteilhaft
bei pH-Werten im Bereich von 2,5 bis 6, vorzugsweise 3 bis 5, besonders
bevorzugt nach der Herabsetzung des pH durch Säurezugabe, gegebenenfalls in
einem frischen Bad. Die Konzentration an (A), angegeben als Natriumsalz
bezogen auf das Substrat, liegt vorteilhaft im Bereich von 0,2 bis 10, vor
zugsweise 0,5 bis 5%. Die Fixierung mit der mineralischen mehrwertigen
Metallverbindung erfolgt vorteilhaft bei gleichen Temperaturen und pH-
Werten wie für (A) angegeben und bei Konzentrationen, die vorteilhaft im
Bereich von 1 bis 100%, vorzugsweise 2 bis 20% mehrwertiges Metallkation
bezogen auf eingesetzten Phosphorsäurepartialester liegen. Das so behan
delte Leder oder Fell kann dann, gegebenenfalls nach einem Waschen oder
Spülen, getrocknet und auf übliche Weise fertiggestellt werden. Durch
diese Nachbehandlung können hochwertig gefettete Leder oder Felle mit ange
nehmem vollem Griff und sehr gutem Wasserverhalten (besonders wie es nach
der Penetrometer-Prüfung ermittelt werden kann) erhalten werden.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Pro
zente Gewichtsprozente, die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Die Molekulargewichte der Polymeren sind durch Gelpermeationschromatogra
phie (Standard: Polyacrylsäure) bei pH 6-7 in entsprechender Na-Salzform
bestimmt. In den Applikationsbeispielen beziehen sich die Prozentangaben
auf das Substratgewicht, wenn nicht eindeutig eine Lösungsmittelkonzen
tration oder die Basizität von Chromsulfat gemeint ist. "C.I." steht für
"Colour Index".
51,2 Teile Wasser werden auf 90°C erhitzt. Sodann werden gleichzeitig
innerhalb von 60 Minuten 528,0 Teile einer 19,6-%-igen wäßrigen Lösung von
α-Chloroacrylsäure-Natriumsalz, 137,6 Teile Acrylsäure, 69,6 Teile einer
Lösung von 1,0 Teil Kaliumpersulfat und 32 Teile Wasserstoffperoxid (Titer:
35%) in 36,6 Teile Wasser zugetropft und die Temperatur zwischen 95 und
100°C gehalten. Anschließend wird noch 3 Stunden bei 95-100°C nachgerührt.
Nun werden bei 95°C innerhalb von 40 Minuten, 288,0 Teile einer 30%-igen,
wäßrigen Natriumhydroxid-Lösung zugetropft und die erhaltene Lösung 5 Stun
den auf 95-100°C erwärmt. Anschließend wird auf Raumtemperatur abgekühlt.
Der pH-Wert beträgt ca. 7,3 und wird mit 2,8 Teilen einer 50-%-igen, wäßri
gen Natriumhydroxid-Lösung auf 8,0 eingestellt. Man erhält 1077,2 Teile
einer 19,36%-igen wäßrigen Lösung (Produkt (1)) des Natriumsalzes des Co
polymerisates, welches (auf freie Säure bezogen) ein Acrylsäure(7)/α-Hydr
oxyacrylsäure(3) Copolymerisat ist. (Molgewichte des Copolymerisates:
n = 2,07·10⁴, w = 2,09·10⁵).
172,8 Teile Wasser werden auf 90°C erhitzt. Sodann werden gleichzeitig
innerhalb von 60 Minuten
1782,0 Teile einer 19,6%igen wäßrigen Natrium-α-chloracrylatlösung
464,4 Teile Acrylsäure,
137,7 Teile einer Lösung, bestehend aus
3,4 Teilen Kaliumpersulfat,
10,8 Teilen Wasserstoffperoxid (Titer: 35%),
123,5 Teilen Wasser und
324,0 Teile einer 30%igen wäßrigen Natriumhydroxid-Lösung
464,4 Teile Acrylsäure,
137,7 Teile einer Lösung, bestehend aus
3,4 Teilen Kaliumpersulfat,
10,8 Teilen Wasserstoffperoxid (Titer: 35%),
123,5 Teilen Wasser und
324,0 Teile einer 30%igen wäßrigen Natriumhydroxid-Lösung
regelmäßig zugetropft und die Temperatur zwischen 95 und 100°C gehalten.
Anschließend wird noch 3 Stunden bei 95-100°C nachgerührt. Nun werden bei
95°C innerhalb von 40 Minuten 648,0 Teile einer 30-%-igen wäßrigen Natrium
hydroxid-Lösung zugetropft und die erhaltene Lösung 5 Stunden auf 95-100°C
erwärmt. Anschließend wird auf Raumtemperatur abgekühlt. Der pH-Wert be
trägt ca. 7,3 und wird mit 21,4 Teilen einer 50%-igen, wäßrigen Natrium
hydroxid-Lösung auf 8,0 eingestellt. Man erhält 3550,3 Teile einer
19,82%igen wäßrigen Lösung (Produkt (2)) des Natriumsalzes des Copolyme
risates, welches (auf freie Säure bezogen) ein Acrylsäure(7)/α-Hydroxy
acrylsäure(3) Copolymerisat ist.
(Molgewichte des Copolymerisates: n = 1,58·10⁴, w = 1,48·10⁵).
(Molgewichte des Copolymerisates: n = 1,58·10⁴, w = 1,48·10⁵).
64,0 Teile Wasser werden auf 90°C erhitzt. Sodann werden gleichzeitig
innerhalb von 60 Minuten 660,0 Teile einer 19,6%-igen wäßrigen Lösung von
u-Chloracrylsäure-Natriumsalz, 172,0 Teile Acrylsäure und 51,0 Teile einer
Lösung von 1,2 Teilen Kaliumpersulfat und 4 Teilen Wasserstoffperoxyd
(35-%-ig) in 45,8 Teile Wasser zugetropft und die erhaltene Lösung wird 3
Stunden auf 95-100°C erwärmt. Anschließend werden bei 95°C 360,0 Teile
einer 30%igen, wäßrigen Natriumhydroxidlösung zugetropft und es wird
während 5 Stunden weiterhin auf 95-100°C erwärmt. Anschließend wird auf
Raumtemperatur abgekühlt und der pH mit 1,0 Teil Natronlauge 50-%-ig auf
8,5 eingestellt. Man erhält 1308,0 Teile einer 19,92-%-igen Lösung
(Produkt (3)) des Natriumsalzes des Copolymerisates, welches (auf freie
Säure bezogen) ein Acrylsäure(7)/α-Hydroxyacrylsäure(3) Copolymerisat ist.
(Molgewichte des Copolymerisates: n = 1,3·10⁴, w = 8,8·10⁴).
(Molgewichte des Copolymerisates: n = 1,3·10⁴, w = 8,8·10⁴).
Man verfährt wie im Beispiel 3 beschrieben, jedoch mit folgenden Mengen:
Um das Molekulargewicht ,einzustellen werden den 341,0 Teilen Wasser, die
auf 90°C erhitzt werden, noch 0,5 Teile Thioglykolsäure zugegeben.
Man erhält 1302,2 Teile einer 20,46%igen wäßrigen Lösung (Produkt (4))
des Natriumsalzes des Copolymerisates, welches (auf freie Säure bezogen)
ein Acrylsäure(9)/α-Hydroxyacrylsäure(1) Copolymerisat ist (Molgewichte
des Copolymerisates: n = 8,6·10³, w = 9,3·10⁴).
Man verfährt wie im Beispiel 4 beschrieben, jedoch mit folgenden Mengen:
Man erhält 1348,65 Teile einer 20,57%-igen wäßrigen Lösung (Produkt (5))
des Natriumsalzes des Copolymerisates, welches (auf freie Säure bezogen)
ein Acrylsäure(e)/α-Hydroxyacrylsäure(2) Copolymerisat ist (Molgewichte
des Copolymerisates: n = 1,3·10⁴, w = 1,15·10⁵).
Gebeizte Kuhhaut (gebeizte süddeutsche Kuhhäute der Gewichtsklasse 30-39
kg, Spaltstärke 2,0-2,2 mm) wird, nach 20-minütigem Spülen mit Wasser von
20°C und Ablassen des Spülwassers, in einer Flotte von 100% Wasser von
20°C und 8% Kochsalz aufgenommen und für 10 Minuten im Gerbfaß bewegt.
Anschließend werden der Reihe nach 0,6% Ameisensäure, 0,8% Schwefelsäure
und weitere 0,2% Schwefelsäure, jeweils 1:10 mit Wasser verdünnt, zuge
setzt und insgesamt 120 Minuten bewegt. Nach dem Stehen über Nacht wird am
anderen Morgen ein pH von 2,9 erreicht. Zu dieser Flotte werden 2% des
Produktes (3) gemäß Beispiel 3 zugegeben und 45 Minuten bewegt. Anschlie
ßend fügt man 4% eines pulverförmigen 33% basischen Chromsulfates hinzu
und bewegt für weitere 60 Minuten das Faß. Nach Zugabe von 0,6% eines Ab
stumpfungsmittels wird 7 Stunden gewalkt. Die Endtemperatur beträgt 40°C
und der End-pH liegt zwischen 3,9 und 4,0. Der Chromrestgehalt der Flotte
beträgt 0,028% Cr3+. Der Chromgehalt des erhaltenen Wetblueleders, bezo
gen auf 0% Feuchtigkeit, ist 2% Cr3+.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel A beschrieben, mit dem Unter
schied, daß anstelle des Produktes (3) gemäß Beispiel 3 die gleiche Menge
des Produktes (5) gemäß Beispiel 5 eingesetzt wird. Der Chromrestgehalt
der Flotte beträgt 0,088% Gr3+. Der Chromgehalt des erhaltenen Wetblue
leders, bezogen auf 0% Feuchtigkeit, beträgt 1,9% Cr3+.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel A beschrieben, mit dem Unter
schied, daß anstelle des Produktes (3) gemäß Beispiel 3 die gleiche Menge
des Produktes (4) gemäß Beispiel 4 eingesetzt wird. Der Chromrestgehalt
der Flotte beträgt 0,05% Cr3+. Der Chromgehalt des erhaltenen Wetblue
leders, bezogen auf 0% Feuchtigkeit, beträgt 1,9% Gr3+.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel A beschrieben, mit dem Unter
schied, daß anstelle des Produktes (3) gemäß Beispiel 3 kein Chromauszeh
rungshilfsmittel eingesetzt wird. Der Chromrestgehalt der Flotte beträgt
0,14% Cr3+. Der Chromgehalt des erhaltenen Wetblueleders, bezogen auf 0 %
Feuchtigkeit, liegt bei 1,8% Cr3+.
Gebeizte Kuhhaut (gebeizte süddeutsche Kuhhäute der Gewichtsklasse 30-39
kg, Spaltstärke 2,0-2,2 mm; Beizgewicht + 15% = Blößengewicht) wird, nach
20-minütigem Spülen mit Wasser von 20°C und Ablassen des Spülwassers, in
einer Flotte von 60% Wasser von 20°C und 7% Kochsalz aufgenommen und für
10 Minuten im Gerbfaß bewegt. Anschließend werden der Reihe nach 1,0%
Natriumformiat, nach 10 Minuten 0,5% Ameisensäure und, nach weiteren 10
Minuten, 1,1% Schwefelsäure, jeweils 1: 10 mit Wasser verdünnt, zugesetzt
und dann wird noch 60 Minuten bewegt. Über Nacht wird mit Automatikein
stellung weiterbewegt. Am folgenden Morgen beträgt der pH 3,2-3,4. Nun
wird soviel der Flotte abgelassen, bis die Pickelrestflotte 50% beträgt.
Zu dieser Flotte werden x% des Produktes (3) gemäß Beispiel 3 zugegeben
und 45 Minuten bewegt. Anschließend fügt man 7% eines pulverförmigen,
33% basischen Chromsulfates hinzu und bewegt für weitere 60 Minuten das
Faß. Nach Zugabe von 0,6% Magnesiumoxid, wird 6 Stunden gewalkt. Die
Endtemperatur beträgt 40°C und der End-pH liegt zwischen 4,0 und 4,2.
Die eingesetzten Mengen x, die Chromrestgehalte der Flotte in% Cr3+ und
die Chromgehalte der erhaltenen Wetblueleder in% Cr3+ bezogen auf 0%
Feuchtigkeit sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
In üblicher Weise gegerbte und auf 2,0-2,2 mm gefalzte Chromleder werden
folgendermaßen nachgegerbt:
- a) 200% Wasser, 35°C
3% 33% basisches Chromsulfat, pulverförmig
1,5% Natriumbicarbonat während 120 Minuten. pH-Wert am Ende der Behandlung: 3,9. - b) 200% Wasser, 35°C
3% 33% basisches Chromsulfat, pulverförmig während 120 Minuten. Sodann Behandlung mit1,4% Natriumbicarbonat und
1,0% Produkt (2) gemäß Beispiel 2 während 45 Minuten.
pH-Wert am Ende der Behandlung: 4,0.
Es werden folgende Cr3+-Konzentrationen am Ende der Applikation gefunden:
- a) 263 mg/l.
- b) 173 mg/l.
Chromrindleder, Wetblue, 1,8-2,0 mm, werden folgendermaßen nachgegerbt:
- c) 150% Wasser, 35°C
3% 33% basisches Chromsulfat, pulverförmig, 40°C, 75 Minuten.
3% Produkt (1) gemäß Beispiel 1, 40°C, 45 Minuten.
Der End-pH-Wert beträgt 3,3. - d) 150% Wasser, 35°C
3% 33% basisches Chromsulfat, pulverförmig, 40°C, 75 Minuten.
Der End-pH-Wert beträgt 3,3.
In den Restflotten werden folgende Mengen Cr3+ gefunden:
- c) 208 mg/l.
- d) 647 mg/l.
Chromrindleder, Wetblue, 1,8-2,0 mm, werden folgendermaßen nachgegerbt:
- e) 150% Wasser, 40°C
3% 33% basisches Chromsulfat, pulverförmig,
1% Natriumbicarbonat während 120 Minuten. pH-Wert am Ende der Behandlung 3,9. - f) 150% Wasser, 40°C
3% 33% basisches Chromsulat, pulverförmig,
1% Natriumbicarbonat während 120 Minuten. Sodann Behandlung mit1,5% Produkt (3) gemäß Beispiel 3
pH-Wert am Ende der Behandlung 4,0.
In den Restflotten werden folgende Mengen Cr3+ gefunden:
- e) 385 mg/l.
- f) 251 mg/l.
Nach der Nachgerbung gemäß Applikationsbeispielen F, G und H wird die Flot
te abgelassen, mit 300% Wasser von 20°C 10 Minuten gespült, die Spülflotte
abgelassen und dann auf übliche Weise neutralisiert, gefärbt und gefettet.
Chromrindleder, wetblue, 1,8-2,0 mm, das auf pH 6,1 neutralisiert wurde,
wird mit 300% Wasser von 50°C 10 Minuten gewaschen, dann wird das Bad
abgelassen und in einem frischen Bad aus 100% Wasser von 50°C und 1% C.I.
Acid Brown 359 wird 15 Minuten gefärbt, danach wird der Reihe nach mit den
folgenden Zusätzen behandelt:
5% des Phosphorsäureesters gemäß Beispiel 1 der EP 87 799 B1 (1:3 mit Wasser verdünnt), 60 Minuten bei 50°C,
4% Mimosaextrakt (Weibull), 30 Minuten bei 50°C,
5% des Phosphorsäureesters gemäß Beispiel 1 der EP 87 799 B1 (1:3 mit Wasser verdünnt), 60 Minuten bei 50°C,
1% Ameisensäure (1:10 mit Wasser verdünnt), 30 Minuten bei 20°C, bis pH 3,8,
dann wird das Bad abgelassen und in einem frischen Bad aus 100% Wasser von 30°C und 1% Produkt (1) gemäß Beispiel 1 30 Minuten lang behandelt, wonach 2,5% Chromsulfat (33% basisch) zugegeben werden und 60 Minuten bei 30°C weiterbehandelt wird; dann wird das Bad abgelassen und zweimal mit je 300% Wasser von 20°C gewaschen. Nun wird das Bad abgelassen, das Leder ausge laden und über Nacht hängend getrocknet, dann ausgereckt und 2,5 Minuten bei 80°C vakuumgetrocknet. Das erhaltene Leder weist gegenüber der Blind probe (d. h. auf gleiche Weise aber ohne Produkt (1) hergestellt) ein ver bessertes Wasserverhalten (Bally-Penetrometer-Test) auf.
5% des Phosphorsäureesters gemäß Beispiel 1 der EP 87 799 B1 (1:3 mit Wasser verdünnt), 60 Minuten bei 50°C,
4% Mimosaextrakt (Weibull), 30 Minuten bei 50°C,
5% des Phosphorsäureesters gemäß Beispiel 1 der EP 87 799 B1 (1:3 mit Wasser verdünnt), 60 Minuten bei 50°C,
1% Ameisensäure (1:10 mit Wasser verdünnt), 30 Minuten bei 20°C, bis pH 3,8,
dann wird das Bad abgelassen und in einem frischen Bad aus 100% Wasser von 30°C und 1% Produkt (1) gemäß Beispiel 1 30 Minuten lang behandelt, wonach 2,5% Chromsulfat (33% basisch) zugegeben werden und 60 Minuten bei 30°C weiterbehandelt wird; dann wird das Bad abgelassen und zweimal mit je 300% Wasser von 20°C gewaschen. Nun wird das Bad abgelassen, das Leder ausge laden und über Nacht hängend getrocknet, dann ausgereckt und 2,5 Minuten bei 80°C vakuumgetrocknet. Das erhaltene Leder weist gegenüber der Blind probe (d. h. auf gleiche Weise aber ohne Produkt (1) hergestellt) ein ver bessertes Wasserverhalten (Bally-Penetrometer-Test) auf.
Man verfährt wie im Applikationsbeispiel I beschrieben, mit dem Unter
schied, daß anstelle des dort eingesetzten Phosphorsäurepartialesters das
Produkt gemäß Beispiel 4 der DE-OS 32 30 925 eingesetzt wird. Das erhal
tene Leder weist gegenüber der Blindprobe (d. h. auf gleiche Weise aber ohne
Produkt (1) hergestellt) ein verbessertes Wasserverhalten (Bally-Penetro
meter-Test) auf.
Auf analoge Weise wie die jeweils eingesetzten Produkte (1) bis (5) werden
in den obigen Applikationsbeispielen A bis J die übrigen der Produkte (1)
bis (5) eingesetzt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von mineralisch gegerbtem und/oder nachge
gerbtem Leder oder Fell, dadurch gekennzeichnet, daß man das Substrat
vor einer mineralischen Gerbung, unmittelbar nach einer mineralischen
Gerbung, unmittelbar vor einer mineralischen Nachgerbung, nach einer
mineralischen Nachgerbung oder/und bei einer Fettungsnachbehandlung mit
einem mehrwertigen Metallkation, mit
- A) einer einpolymerisierte α-Hydroxyacrylsäureeinheiten enthaltenden polymeren Carbonsäure gegebenenfalls in Salzform, behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß (A) ein (Co)po
lymeres ist, das α-Hydroxyacrylsäureeinheiten gegebenenfalls in Salz
form und gegebenenfalls nicht-ionische und/oder andere anionische Co
monomereinheiten gegebenenfalls in Salzform enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß (A) eine Co
poly-α-hydroxyacrylsäure ist, die einpolymerisierte (Meth)acrylsäure,
Crotonsäure-, Itaconsäure-, Aconitsäure-, Citraconsäure- und/oder
Maleinsäureeinheiten, gegebenenfalls in Salzform, enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, der
Gehalt an α-Hydroxyacrylsäureeinheiten - gegebenenfalls in Salzform -
in (A) < 50 Mol-%, bezogen auf die gesamten Monomereinheiten in (A),
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dar (A) in Form des Na-Salzes ein durchschnittliches Molekulargewicht
n im Bereich von 500 bis 100 000 aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man (A) nach der Beize und vor der Mineralgerbstoffzugabe für die
Hauptgerbung einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behand
lung mit (A) nach dem Pickeln in der ausgezehrten Pickelflotte durch
führt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man (A) unmittelbar vor oder nach der Zugabe mindestens eines Teils des
mineralischen Gerbstoffes für die Nachgerbung einsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man (A) bei der Fixierung von Fettungen mit mehrwertigen Metallkationen
einsetzt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit einem Chromgerbstoff, gegebenenfalls in Verbindung mit einem
anderen mineralischen Gerbstoff, (nach)gerbt oder eine Fettung fixiert.
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