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Verfahren zur Herstellung von Derivaten des 7-Oxycumarins Gegenstand
des Patentes 1 210 883 ist ein Verfahren zur Herstellung von Derivaten des 7-Oxycumarins
der allgemeinen Formel
in der Ri einen basisch substituierten Alkylrest, Ra ein Wasserstoffatom, einen
gerad-oder verzweigtkettigen Alkylrest oder einen Arylrest und Rs eine basisch substituierte
Alkylgruppe, einen Alkenyl-, Carboxyalkyl-oder Carbalkoxyalkylrest bedeutet, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man 7-Oxycumarine der allgemeinen Formel
in der R1 und R2 die oben angegebene Bedeutung besitzen, in an sich bekannter Weise
mit einer Halogenverbindung der allgemeinen Formel Rs-Hal, in der Hal ein Halogenatom
bedeutet und R3 die oben angegebene Bedeutung besitzt, in Anwesenheit eines säurebindenden
Mittels umsetzt.
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In weiterer Ausbildung des Verfahrens gemäß Patent 1210 883 wurde
nun gefunden, daß man Derivate des 7-Oxycumarins der allgemeinen Formel
in der die beiden X ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe bedeuten oder eines der
X ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe und das andere X ein Wasserstoffatom bedeutet,
Ri einen basisch substituierten Alkylrest, R2 ein Wasserstoffatom, einen gerad-oder
verzweigtkettigen Alkylrest oder einen Arylrest und
Rs eine basisch substituierte
Alkylgruppe, einen Alkenyl-, Carboxyalkyl-oder Carbalkoxyalkylrest bedeutet, die
ebenfalls eine sehr gute gefäßerweiternde Wirkung, insbesondere auf die Coronargefäße
besitzen und in dieser Hinsicht gegenüber bekannten Stoffen überlegen sind, dadurch
erhält, daß man 7-Oxycumarine der allgemeinen Formel
in der Ri, Ra und X die oben angegebene Bedeutung besitzen, in an sich bekannter
Weise mit Halogenverbindungen der allgemeinen Formel R3Hal, in der Hal ein Halogenatom
bedeutet und R3 die oben angegebene Bedeutung besitzt, in Anwesenheit eines säurebindenden
Mittels umsetzt.
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Die als Ausgangsprodukte benötigte 7-Oxycumarine können nach an sich
bekannten Methoden durch Halogenierung und/oder Nitrierung der entsprechenden
7-Oxycumarine
hergestellt werden. Die Herstellung der Ausgangsstoffe gehört nicht zum Gegenstand
der Erfindung.
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Die Coronarwirksamkeit wurde in Vergleichsversuchen nach der von
E c k e n h o f f, H a fkenschiel und Landmesser im American Journal of Physiology,
148 (1947), S. 582, beschriebenen Methode am Hund gegenüber Papaverin, Khellin und
dem aus Journal of Medical and Pharma-
ceutical Chemistry, 3, S. 231 bis 240 (1961),
bekannten 4-Methyl-5,7-bis-(ß-piperidino-äthoxy)-cumarindihydrochlorid geprüft.
Hierbei wurde den narkotisierten Tieren die zu prüfende Verbindung intravenös appliziert.
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In der nachfolgenden Tabelle sind die bei den Vergleichsversuchen
erhaltenen Ergebnisse zusammengefaßt, wobei die Cumarinderivate jeweils in Form
ihrer Hyrochloride geprüft wurden :
I |
Verabreichte Maximale |
Praparat LL). g/kg Maus Dosis Caronar-Wirkungsdauer |
1. p. mg/kg i. v. erweiterung in Minuten |
~ ~ |
Monobrom-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Beispiel 1).... 0,65 2,0 37
30 |
6,8-Dibrom-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Beispiel 2).... 0,27 2,0 20
20 |
Monochlor-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Beispiel 3).... 0,7 2,0 38
40 |
Mononitro-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Beispiel 4).... 0,49 2,0 21
60 |
Monojod-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Tabellenbeispiel |
Nr. 1 des Beispiels 4) 0, 5 2,0 28 30 |
Monobrom-3-ß-piperidinoäthyl iI methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Tabellenbeispiel |
Nr. 2 des Beispiels 4)........................... 0, 55 2,0
14 20 |
Monobrom-3-ß-morpholinoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemãß Tabellenbeispiel |
Nr. 3 des Beispiels 4).......................... 0, 65 2,0
44 50 |
6,8-Dibrom-3-ß-morpholinoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Tabellenbeispiel |
Nr. 4 des Beispiels 4).......................... 0, 9 2,0 37
16 |
Monochlor-3-#-morpholinoäthyl-4-methyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Tabellenbeispiel |
Nr. 5 des Beispiels 4).......................... >0, 8 1,0
33 >90 |
Monobrom-3-y-diäthylaminopropyl-4-methyl- |
7-äthoxy-carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß |
Tabellenbeispiel Nr. 6 des Beispiels 4)........... 0, 55 0,5
32 40 |
Monobrom-3--morpholinoäthyl-4-methyl-7-a-äthoxy- |
carbonyl)-äthoxy-cumarin (gemäß Tabellenbeispiel |
Nr. 7 des Beispiels 4).......................... 0, 5 2,0 32
8 |
Monobrom-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-phenyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Tabellenbeispiel |
Nr. 8 des Beispiels 4).......................... 0, 36 1, 0
21 35 |
Monochlor-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-phenyl-7-äthoxy- |
carbonyl-methoxy-cumarin (gemäß Tabellenbeispiel |
Nr. 9 des Beispiels 4).......................... 0, 34 1,0
82 40 |
Papaverin 0,24 0,8 23 10 |
Khellin 0, 155 2,0 16 16 |
4-Methyl-5, 7-bis- (ß-piperidino-äthoxy)-cumarin- |
dihydrochlorid 0,5 2,0 0 0 |
Aus den gefundenen Werten geht hervor, daß die Verfahrensprodukte gegenüber den
bekannten Verbindungen entweder eine bedeutend stärkere Coronarerweiterung bewirken
und/oder eine bedeutend längere Wirkungsdauer besitzen.
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Beispiel 1 21 g Monobrom-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrobromid
werden in 180 ccm Di-
methylformamid suspendiert, und nach Zusatz von 30 g wasserfreier
Pottasche wird das Gemisch 2 Stunden bei 70°C gerührt. Dann werden 8 g Chloressigsäureäthylester
hinzugetropft, das Ganze wird 7 Stunden bei 70°C gerührt und anschließend das Reaktionsgemisch
heiß abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der erhaltene Rückstand wird
in Essigester aufgenommen, die Lösung einige Male mit verdünnter Natronlauge gewaschen
und hierauf
mit Natriumsulfat getrocknet. Dann wird die Essigesterlösung
mit ätherischer Salzsäure versetzt, wobei das Monobrom-3-,-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy-cumarin-hydrochlorid
ausfällt. Die Verbindung schmilzt bei 177°C. Die Ausbeute beträgt 14 g (61 O/o der
Theorie).
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Das Monobrom-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrobromid
ist wie folgt hergestellt worden : 30 g 3-ß-Diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxycumarin-hydrochlorid
(Fp. 276°C unter Zersetzung) werden unter Erhitzen in 700 ccm Eisessig gelöst, dann
läßt man die Lösung auf Zimmertemperatur abkühlen, tropft nun 16 g Brom hinzu und
rührt das Gemisch 1 Stunde bei Zimmertemperatur nach.
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Dann erhitzt man das Reaktionsgemisch zum Sieden und rührt 1 Stunde
unter Kochen am Rückfluß.
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Hierauf wird die Mischung erkalten gelassen und das dabei auskristallisierte
Produkt abgesaugt und dieses dann einige Male mit Methanol nachgewaschen und getrocknet.
Es werden 28,6 g (68°/o der Theorie) Monobrom-3-p-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrobromid
vom F. 261 °C (unter Zersetzung) erhalten.
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Beispiel 2 20 g 6,8-Dibrom-3-p-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrobromid
werden in 150 ccm Dimethylformamid suspendiert, und nach Zusatz von 7 g wasserfreier
Pottasche wird das Gemisch gemäß Beispiel 1 mit 7 g Chloressigsäureäthylester umgesetzt.
Dann wird das Reaktionsgemisch heiß abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingeengt.
Der erhaltene Rückstand wird in Methylenchlorid aufgenommen, die Lösung einige Male
mit verdünnter Natronlauge gewaschen und hierauf eingeengt. Das erhaltene Rohprodukt
wird zur weiteren Reinigung aus Benzin umkristallisiert. Es werden 12 g (59,5% der
Theorie) 6,8-Dibrom-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy-cumarin
vom F. 112 bis 114°C erhalten.
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Das 6,8-Dibrom-3-p-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrobromid
ist wie folgt hergestellt worden : 30 g 3--DiäthyIaminoäthyI-4-methyI-7-oxy-cumarin-hydrochlorid
werden unter Erhitzen in 700 ccm Eisessig gelöst, dann läßt man die Lösung auf Zimmertemperatur
abkühlen, versetzt diese mit 38 g Brom, rührt dann 2 Stunden bei Zimmertemperatur
und anschließend 2 Stunden bei Siedetemperatur nach.
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Hierauf wird die Mischung erkalten gelassen, wobei das Reaktionsprodukt
auskristallisiert. Das Produkt wird abgesaugt und zur Entfernung des Eisessigs mit
Methanol gewaschen. Man erhält das 6,8 Dibrom-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarinhydrobromid
vom F. 280°C (unter Zersetzung).
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Beispiel 3 20, 5 g Monochlor-3-j3-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrochlorid
und 10 g wasserfreie Pottasche werden in 150 ccm Dimethylformamid suspendiert und
2 Stunden bei 7û°C gerührt. Dann werden zu dem Gemisch 10 g Chloressigsäureäthylester
hinzugetropft, und das Ganze wird 6 Stunden bei 7û°C gerührt. Das Reaktionsgemisch
wird nun
heiß abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingeengt. Der verbleibende Rückstand
wird in Essigester aufgenommen, die Lösung einige Male mit verdünnter Natronlauge
gewaschen, die Essigesterlösung getrocknet und dann Chlorwasserstoff eingeleitet.
Hierbei fällt das Monochlor-3--diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxycarbonyl-methoxycumarin-hydrochlorid
aus.
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Es werden 13 g (50, 5°/o der Theorie) des Hydrochlorids vom F. 188°C
erhalten.
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Wird an Stelle von Chloressigsäureäthylester das Allylbromid verwendet,
so erhält man in guter Ausbeute das Monochlor-3-,-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-allyloxy-cumarin-hydrochlorid
vom F. 184 bis 186°C.
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Das Monochlor-3-ß-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrochlorid
ist wie folgt hergestellt worden : Man löst 3û g 3-ß-Diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrochlorid
in 700 ccm Eisessig und tropft bei Zimmertemperatur 20 g Sulfurylchlorid hinzu.
Dann wird das Gemisch 1 Stunde bei Zimmertemperatur, 2 Stunden bei 50°C und 1/2
Stunde bei Siedetemperatur nachgerührt. Hierauf wird die Mischung erkalten gelassen,
das ausgefallene Reaktionsprodukt abgesaugt und dieses mit Metha. ol nachgewaschen.
Man erhält 29, 6 g (89°lo der Theorie) Monochlor-3-ß-diäthylaminoåthyl-4-methyl-7-oxycumarin-hydrochlorid
vom F. 278°C (unter Zersetzung). Die gleiche Verbindung wird erhalten, wenn man
eine Lösung von 3-ß-Diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin in Eisessig bei Zimmertemperatur
mit gasförmigem Chlor behandelt.
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Beispiel 4 14g Mononitro-3--diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrochlorid
und 12 g wasserfreie Pottasche werden in 140 ccm Dimethylformamid 2 Stunden bei
70°C gerührt. Dann tropft man zu dem Gemisch 6 g Chloressigsäureäthylester hinzu,
rührt das Gemisch 6 Stunden bei 70°C nach, saugt hierauf heiß ab und engt das Filtrat
im Vakuum zur Trockene ein. Der verbleibende Rückstand wird in Essigester aufgenommen,
die Lösung mit verdünnter Natronlauge gewaschen, die Essigesterschicht abgetrennt,
getrocknet und dann durch Einleiten von Chlorwasserstoff das Mononitro-3-j-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy-cumarinhydrochlorid
gefällt. Es werden 10,3 g (59,4% der Theorie) der bei 198°C schmelzenden Verbindung
erhalten.
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Das Mononitro-3-p-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrochlorid
ist wie folgt hergestellt worden : Man löst 30 g 3-t3-Diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarin-hydrochlorid
in 700 ccm Eisessig und tropft unter Kühlung 7 g konzentrierte Salpetersäure (Dichte
: 1,518) hinzu. Dann wird das Gemisch 1 Stunde bei Zimmertemperatur nachgerührt
und schließlich kurze Zeit zum Sieden erhitzt. Dann läßt man das Gemisch erkalten,
saugt das ausgefallene Reaktionsprodukt ab und wäscht dieses mit Methanol nach.
Es werden 28, 8 g (84°/o der Theorie) Mononitro-3-/S-diäthylaminoäthyl-4-methyl-7-oxy-cumarinhydrochlorid
vom F. 244 bis 245°C erhalten.
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In analoger Weise werden die folgenden Derivate des 7-Oxycumarins
erhalten :
Schmelz- |
punkt des |
Präparat Hydro- |
chlorids |
C |
1. Monojod-3-,-diäthylaminoäthyl- |
4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin........................ 186 |
2. Monobrom-3-ß-piperidinoäthyl- |
4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 215 |
3. Monobrom-3-ß-morpholinoäthyl- |
4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 216 |
4.6,8-Dibrom-3-ß-morpholinoäthyl- |
4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 188 |
5. Monochlor-3-ß-morpholinoäthyl- |
4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 229 |
6. Monobrom-3-y-diathylaminopropyl- |
4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 120 |
7. Monobrom-3-3-morpholinoäthyl- |
Smethyl-7-a- (äthoxy-earbonyl)- |
äthoxy-cumarin 167 |
8. Monobrom-3-/7-diäthylaminoäthyl- |
4-phenyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 172 |
9. Monoehlor-3-ß-diäthylaminoäthyl- |
4-phenyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 198 |
10.6,8-Dibrom-3-ß-piperidinoäthyl- |
4-methyl-7-äthoxy-carbonyl-methoxy- |
cumarin 199 |