DE2306112A1 - Thioharnstoffderivate der vitamin-asaeure - Google Patents
Thioharnstoffderivate der vitamin-asaeureInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C403/00—Derivatives of cyclohexane or of a cyclohexene or of cyclohexadiene, having a side-chain containing an acyclic unsaturated part of at least four carbon atoms, this part being directly attached to the cyclohexane or cyclohexene or cyclohexadiene rings, e.g. vitamin A, beta-carotene, beta-ionone
- C07C403/20—Derivatives of cyclohexane or of a cyclohexene or of cyclohexadiene, having a side-chain containing an acyclic unsaturated part of at least four carbon atoms, this part being directly attached to the cyclohexane or cyclohexene or cyclohexadiene rings, e.g. vitamin A, beta-carotene, beta-ionone having side-chains substituted by carboxyl groups or halides, anhydrides, or (thio)esters thereof
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Thioharnstoffderivate der Vitamin-A-säure der Formel I
0 S Rl
1 2
in der R Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest, R Wasserstoff oder einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest
mit 1 bis 8 C-Atomen, einen Aralkylrest, einen Cycloalkylrest
mit 3 bis 7 C-Atomen im Ring oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest bedeuten.
Als niederer Alkylrest für R kommen geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen, wie Methyl, Äthyl,
Isopropyl oder Butyl, in Betracht.
Bei den bevorzugten erfindungsgemäßen Verbindungen steht für
1 p
R Wasserstoff, und für R sind als Reste zu nennen geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, tert.-Butyl, Hexyl, 2-Äthylhexyl
oder Octyl. Als Aralkylreste seien Benzyl oder Phenyläthyl
und als Cycloalkylreste Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl und als Aryl Phenylreste genannt.
Der Phenylrest kann einen oder mehrere, bevorzugt 1 bis 3
Substituenten tragen. Als Substituenten sind zu nennen geradkettige oder verzweigte niedere Alkylreste mit 1 bis 4 C-Atomen,
z.B. Methyl, Äthyl, Isopropyl, tert.-Butyl, Halogenatome, z.B. Fluor, Chlor, Brom, Jod, Alkoxyreste mit niedrigen
Alkylresten, bevorzugt Methoxy oder Äthoxy, die Trifluormethylgruppe, Nitrogruppen oder Cyanogruppen.
582/72 409833/1066 -2-
- 2 - O.Z. 29 686
Als Beispiele für substituierte Phenylreste sind zu nennen:
p-Fluorphenyl, p-Chlorphenyl, p-Äthoxyphenyl, m-Trifluormethylphenyl,
3,5-Dimethylphenyl, 3,5-Dichlorphenyl, 2,6-Dichlorphenyl,
3*^-Dimethoxyphenyl, 3j^>5-Trimethoxyphenyl, -:
o-Cyanophenyl, p-Nitrophenyl.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können hergestellt werden,
indem man ein funktionelles Vitamin-A-ääurederivat mit einem
Alkalirhodanid zweckmäßig in einem Lösungsmittel zu Retinoylisothiocyanat
der Formel II umsetzt
-N=C=S Ii :-
und darauf ein Amin der Formel III
III
12
in der.R und R- die. oben angegebenen Bedeutungen haben, einwirken
läßt. : ■■.:-.-■ , . : ■■ . --. . ■ ■ .. ,■-■-.-.
Bevorzugte funktionelle Vitamin-A-säurederivate sind Vitamin-""
A-säurehalogenide und davon das Vitamin-A-säurechlorid.
Als Alkalirhodanid kommt insbesondere -'das Kaliumrhodahid in
Betracht. Daneben können aber auch Natriumrhodanid und Aramo- niumrhodanid
verwendet werden. ' ' '"■"'·
Als Lösungsmittel für die-Umsetzung mit Alkalirhodanid sind
aprotische Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, Acetonitril, Dimethylsulfoxid, Ketone, wie Aceton oder Butanon, zweckmäßig.
Zweckmäßigerweise arbeitet man bei Temperaturen von -10 bis : -;
+500C. Dabei verfährt man im allgemeinen so, daß man eine . ■"..-.-.
Lösung des Alkalirhodanids, insbesondere Kaliumrhodanid, be- ■-. ;.
vorzugt in Acetonitril zu einer auf etwa 00C gekühlten Lösung
des Vitamin-Ä-säurehalogenids zutropft.
Man kann jedoch auch eine Lösung oder_ Aufschlämmung des Alkali-
4098 33/1066
- 3 - ο.ζ. 29 686
rhodanids vorlegen und das Vitamin-A-säurehalogenid, gegebenenfalls
in einer Lösung, zutropfen.
Man erhält eine Lösung des Retinoylisothiocyanats (II), das nicht als Substanz isoliert zu werden braucht, zu der man dann
das entsprechende Amin, gegebenenfalls gelöst in einem Lösungsmittel, zugibt und wobei man etwa 1 bis 20 Stunden bei
Raumtemperatur oder gegebenenfalls erhöhten Temperaturen (bis zu 800C) rührt.
Bei einer sehr zweckmäßigen Ausführungsform wird vor der Aminzugabe
das ausgefallene Alkalirhodanid durch Filtration entfernt. Es erweist sich als vorteilhaft, die Reaktion unter
Stickstoffatmosphäre und Lichtschutz durchzuführen.
Die Thioharnstoffderivate fallen in der Regel aus der Reaktionsmischung
aus und können nach dem Abfiltrieren durch Umkristallisation gereinigt werden.
Die neuen Thioharnstoffderivate der Vitamin-A-säure besitzen
wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Sie können zur
topischen und systemischen Therapie von Praekanzerosen und Karzinomen verwendet werden. Sie können hierzu als solche oder
in Kombination mit zytostatischen Mitteln sowie Strahlentherapie angewandt werden. Des weiteren können sie zur topischen
und systemischen Therapie von Akne, Psoriasis und anderen mit verstärkter oder pathologisch veränderter Verhornung einhergehenden
dermatologischen Affektionen sowie bei Ekzemen verwendet
werden. Sie können auch bei Affektionen der Schleimhäute, die mit entzündlichen oder degenerativen bzw. metaplastischen
Veränderungen einhergehen, verwendet werden.
Als bevorzugte Verbindungen sind hervorzuheben l-Retinoyl-3-äthyl-2-thioharnstoff
und l-Retinoyl-3-p-fluorphenyl-2-thioharnstoff .
Die Vitamin-A-säurethioharnstoffe bzw. Retinoylthioharnstoffe
können in den dem Fachmann an sich bekannten Applikations-' formen verwendet werden.
-4-409833/1066
O.Z. 29 686
In der folgenden Tabelle sind die Resultate für die akute Toxizität der an der Ratte und Maus mit l-Retinoyl-3-p-fluorphenylthioharnstoff
durchgeführten Toxizltatsprüfungen zusammengestellt.
Ratte:
mg/kg | oral | 24 Stunden | oral | > 3000 | 7 Tage | l4 Tage | 21 Tage | 28 Ta^e |
> 3000 | >3000 | >3000 | >3ooo | >3ooo | >3ooo | |||
LD 10 | >3000 | >3ooo | >3ooo | >3000 | >3ooo | >3ooo | ||
LD 50 | >3000 | intraperitoneal | >3000 | >3000 | >3000 | >3000 | ||
LD 90 | intraperitoneal | > 3000 | ||||||
mg/kg | >3000 | > 3000 | <2000 | < 2000 | <2000 | < 2000 | ||
LD 10 | >3000 | >3ooo | >2000 | >2000 | >2000 | >2000 | ||
LD 50 | >3000 | >3ooo | 3000 | > 2000 | >2OO6 | |||
LD 90 | ||||||||
Maus; | ||||||||
mg/kg | > 3000 | > 3000 | >3ooo | >3000 | ||||
LD 10 | > 3000 | > 3000 | >3000 | > 3000 | ||||
LD 50 | >3000 | >3000 | >3000 | >3000 | ||||
LD 90 | ||||||||
mg/kg | < 3000 | < 3000 | <3000 | < 3000 | ||||
LD 10 | > 3000 | >3ooo | >3000 | > 3000 | ||||
LD 50 | > 3000 | >3ooo | > 3000 | >3000 | ||||
LD 90 |
Die Ergebnisse zeigen, daß l-Retinoyl-3-p-fluorphenylthioharnstoff sowohl bei oraler als auch intraperitonealer Gabe
von Ratten und Mäusen in einer Dosierung von 3000 mg/kg Körpergewicht symptomlos vertragen werden.
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-5-
- 5 - ο.ζ. 29 βδβ
Beispiel 1
l-Retinoyl-3-äthyl-2-thioharnstoff
l-Retinoyl-3-äthyl-2-thioharnstoff
Die Umsetzungen werden unter Stickstoff als Inertgas und unter Feuchtigkeitsausschluß durchgeführt.
Zu 50 g Vitamin-A-säurechlorid werden langsam unter Eiskühlung
16,0 g Kaliumrhodanid in 200 ml wasserfreiem Aceton zugetropft. Die Temperatur wird dabei auf 00C gehalten. Anschließend rührt
man bei Raumtemperatur 1 Stunde nach. >
Der Niederschlag wird abgesaugt, und zur Mutterlauge werden langsam unter Rühren 7)5 g #/\°thylamin zugetropft. Anschließend
läßt man 12 Stunden bei Raumtemperatur stehen und saugt den ausgefallenen braungelben Niederschlag ab. Diesen nimmt man in
400 ml Diäthyläther auf, wäscht zweimal mit je 50 ml Wasser,
trocknet und entfernt das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer. Der Rückstand wird aus Isopropanol umkristallisiert. Man erhält
24 g goldgelbe Kristalle vom Schmelzpunkt 134 bis 1360C.
In gleicher Weise werden die folgenden Thioharnstoffderivate
der Vitamin-A-säure dargestellt:
l-Retinoyl-3-methyl-2-thioharnstoff, Fp. 164 - l66°C,
l-Retinoyl^-n-propyl^-thioharnstoff, Fp. 144 - l46°C,
l-Retinoyl^-isopropyl^-thioharnstoff, Fp. 155 - 157°C,
l-Retinoyl^-tert.-butyl^-thioharnstoff, Fp. 176 - 1780C,
l-Retinoyl^-cyclohexyl^-thioharnstoff, Fp. 173 - 175°C,
l-Retinoyl-3-benzyl-2-thioharnstoff, Fp. 170 - 171°C,
l-Retinoyl-3-phenyl-2-thioharnstoff, Fp. l62°C,
l-Retinoyl-3-(p-fluorophenyl)-2-thioharnstoff, Fp. 160 - l6O,5°C,
l-Retinoyl-3-(p-chlorphenyl)-2-thioharnstoff, Fp. I66 - l68°C,
l-Retinoyl-3-(p-äthoxyphenyl)-2-thioharnstoff, Fp. I56 - 1580C,
l-Retinoyl-3-(m-trifluoromethylphenyl)-2-thioharnstoff,
Fp. 197 - 199 C,
l-Retinoyl-3-(3',5*-dimethylphenyl)-2-thioharnstoff, Fp. n
173 C
l-Retinoyl-3-(3',5'-dichlorphenyl)-2-thioharnstoff, Fp. l83°C.
-6-' 409833/1066
Claims (1)
- - 6 - ο,ζ, 29 686Patentansprüche
j l\ Thioharnstoffderivate der Vitamin-A-säure der Formel I0 S Rl1in der R Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest, R Wasserstoff oder einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, einen Aralkylrest, einen Cycloalkylrest mit 3 bis 7 C-Atomen im Ring oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest bedeuten..-2. Thioharnstoffderivate der in Anspruch 1 angegebenen Formel, in der R Wasserstoff bedeutet.3. l-Retinoyl^-rae-thyl-2-thioharnstoff.4. l-Retinoyl-^-n-propyl^-thioharnstoff.5. l-Retinoyl-3-isopropyl-2-thioharnstoff.6. l-Retinoyl-3-tert.-butyl-2-thioharnstoff. Γ. l-Retinoyl-3-cyclohexyl-2-thioharnstoff.8. l-Retinoyl-3-benzyl-2-thioharnstoff.9. 1-Retinoyl-^-phenyl^-thioharnstoff.10. l-Retinoyl-3-(p-fluorophenyl)-2-thioharnstoff.11. l-Retinoyl-3-(p-chlorphenyl)-2-thioharnstoff.12. 1-Retinoy1-3-(p-äthoxyphenyl)-2-thioharnstoff.13. l-Retinoyl-3-(m-trifluoromethylphenyl)-2-thioharnstoff.—T— 409833/1066- 7 - O.Z. 29 686Ik. l-Retinoyl-3-(3',5'-dimethylphenyl)-2-thioharnstoff.15. l-Retinoyl-3-(3', 5'-dichlorphenyl)-2-thioharnstoff.16. Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoffderivaten der Vitamin-A-säure der in Anspruch 1 angegebenen Formel,
dadurch gekennzeichnet, da^ man auf ein Vitamin-A-säureisothiocyanat, gelöst in einem Lösungsmittel, ein Amin der FormelR1HN1 2
in der R und R die angegebenen Bedeutungen haben, einwirken läßt.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG409833/1066
Priority Applications (6)
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---|---|---|---|
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4642318A (en) * | 1982-11-17 | 1987-02-10 | Klaus Wolff | Method for decreasing radiation load in PUVA therapy |
US4743400A (en) * | 1986-09-22 | 1988-05-10 | Mcneilab, Inc. | Process for preparing retinoyl chlorides |
-
1973
- 1973-02-08 DE DE2306112A patent/DE2306112A1/de not_active Withdrawn
-
1974
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- 1974-02-07 GB GB558874A patent/GB1451980A/en not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US4642318A (en) * | 1982-11-17 | 1987-02-10 | Klaus Wolff | Method for decreasing radiation load in PUVA therapy |
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FR2216990B1 (de) | 1977-03-11 |
CH590833A5 (de) | 1977-08-31 |
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AT331427B (de) | 1976-08-25 |
FR2216990A1 (de) | 1974-09-06 |
ATA96674A (de) | 1975-11-15 |
GB1451980A (en) | 1976-10-06 |
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