DE1795517C3 - Derivate des 2-Anilino-1,3-diazacyclopentens-(2) sowie deren Säureadditionssalze und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Derivate des 2-Anilino-1,3-diazacyclopentens-(2) sowie deren Säureadditionssalze und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE1795517C3
DE1795517C3 DE19651795517 DE1795517A DE1795517C3 DE 1795517 C3 DE1795517 C3 DE 1795517C3 DE 19651795517 DE19651795517 DE 19651795517 DE 1795517 A DE1795517 A DE 1795517A DE 1795517 C3 DE1795517 C3 DE 1795517C3
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Heunut Dr.;Koppe Herbert Dr.; Zeile Karl Prof. Dr.; 6507 Ingelheim; Hoefke Wolfgang Dr. 6500 Budenheim; Samtleben Hans-Wolfgang Dr. 6507 Ingelheim Stähle
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CH Boehringer Sohn AG and Co KG
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Description

NH
SR'
HX
Es ist bereits bekannt, daß gewisse Gruppen von 2-Arylamino-l,3-diazacyc!opentenen-(2) pharmakologisch wirksam sind. So ist beispielsweise in der USA-Patentschrift 28 99 426 ausgeführt, daß substituierte S-Naphthylamino-lJ-diazacydopentene sowohl blutdruckerhöhend wie auch blutdrucksenkend wirksam »ein können, über eine pharinakologische Wirkung weiterer, in diesem Patent beschriebener 2-Arylamino-l,3-diazacyclopentene-(2) ist in der Patentfchrift nichts gesagt; für solche Verbindungen ist lediglich eine Vulkanisationsbeschleunigende Wirkung angegeben.
Aus der belgischen Patentschrift 6 23 305 is» ferner bekannt, daß Substanzen der allgemeinen Formel
Ar-N-C
\
(CH2)„
in der Ar einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach substituierten Arylrest, R Wasserstoff oder niederes Alkyl und π die Zahl 2 oder 3 bedeutet, wertvolle vasokonstriktorische und piloerektorische Eigenschaften besitzen, die sie zur Verwendung in Schnupfenmitteln und Rasierhilfsmitteln geeignet erscheinen !assen. Die in diesem Patent beschriebenen Substanzen sind also auf ihre Wirkung auf die periphen Gefäße der Nasenschleimhaut geprüft worden und zeigen dort eine gefäßverengende Wirkung.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
Verbindung
in der der Rest R ein Fluoratom in 5-Stellung oder ein Bromatom in 3-Stellung. R' einen niederen Alkylrest und X das Anion einer Säure bedeutet, mit Äthylendiamin umsetzt und gegebenenfalls die erhaltene Base in ein Säureadditionssalz überfuhrt.
ein kleinei Teil der durch die allgemeine Formel der belgischen Patentschrift 6 23 305 umfaßten Verbindungen sehr stark blutdrucksenkend wirksam ist.
Verbindungen dieser Art sind in der belgischen Patentschrift 6 23 305 nicht beschrieben. Darüber hinaus ist auch die Erkenntnis, daß gerade in der Klasse der 2-Anilino-l,3-diazacyclopentene-(2) durch Zweitsubstitution des Phenylkerns mit ganz bestimmten Substituenten in ganz bestimmten Stellungen stark hypotensiv wirksame Verbindungen erhalten werden können, weder der USA-Patentschrift 28 99 426 noch der belgischen Patentschrift 6 23 305 zu entnehmen.
Die Erfindung betrifft 2-(2-Methyl-5-fluotaniIino)-1.3-diazacyclopenten-(2), 2-(2-MethyI-3-bromanilino)-I,3-diazacyclopenten-(2) sowie deren Säureadditionssalze. Diese Verbindungen werden erfindungsgemäß in an sich bekannter Weise durch Umsetzung eines lsothiuroniumsalzes der allgemeinen Formel I
CH3
N >-NH —C
NH
SR'
HX
in der der Rest R ein Fluoratom in 5-Stellung oder ein Bromatom in 3-Stellung. R' einen niederen Alkylrest und X das Anion einer Säure, vorzugsweise einer Halogen wasserstoffskure, bedeutet, mit Äthylendiamin hergestellt. Die erhaltenen Basen können anschließend in üblicher Weise in ihre Säureadditionssalze überführt werden.
Die Umsetzung kann sowohl ohne Vervendung
eines Lösungsmittels als auch in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels durchgeführt werden; bei Zusatz von Lösungsmitteln verläuft die Umsetzung zwar schonender, jedoch ergeben sich dann längere Reaktionszeiten.
Das als Ausgangsmaterial benötigte jeweilige lsothiuroniumsalz der Formel I kann in üblicher Weise durch Erhitzen eines Thioharnstoffderivats. das aus einem entsprechend 2-substituierten Anilin mit Ammoniumrhodanid hergestellt wurde (vgl. Houbcn-We)1I. Band 9, S. 887) mit einem Alkylierungsreagens, wie einem Alkylhalogenid oder Dialkylsulfat. hergestellt werden.
Bei der pharmakologischen Prüfung einiger der neuen Verbindungen wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Prüfung auf blutdrucksenkende Wirkung.
Als Versuchstiere dienten Kaninchen in Urethannarkose, deren Blutdruck blutig aus der Arteria carotis mit einem Quecksilberrnanometer registriert wurde. Die Zufuhr der Substanzen erfolgte intravenös. Als Vergleichssubstanz diente das bekannte blutdrucksenkende Mittel Guanethidin.
Wirkung. Angewandte LD5n Therapeutischer
verglichen Dosis, ver s.c. mg/l;z Index = LD50/
mit Guanethi glichen mit Maus Spalte 3
din = I Guanethi
din = I
2~(2-Methyl-3-bromanilino)-l,3-diazacyclopenten-(2)
2-(2-Methyl-5-fluoranilino)-1.3-diazacyclopenten-(2)
Guanethidin
17 0.00855 227.5 26 600
42 0,0238 355 14 900
1 1 470 470
Die folucnden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Beispiel 1
2-(2-Methy!-5-fluor-anilino)-13-diazacyclopenlen-(2)
13 g (0,08 Mol) 2-Methyl-5-f1uor-aniiin-hydrochlorid werden mit 6,4 g Ammoniumrhodanid (105%) in 1 iO ml Chlorbenzol 7,5 Stunden lang auf 95 bis 100 C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird abgesaugt und mit Petroläther gewaschen. Die Rohsubstanz wird mit 200 ml Wasser digeriert, 200 ml Petroläther zugefügt, dann mit Soda alkalisch gestellt und abgesaugt. 7,0 g (0,038 Mol) des so gewonnenen 5 - Fluor - 2 - methylphenyl - isothioharnstoffe vom Fp. = 119 bis 122°C werden in 40 ml Methanol zusammen mit 3,5 ml Methyljodid 1.5 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Anschließend wird im Vakuum eingeengt und getrocknet. Das als Rückstand verbleibende Isothiuroniumhydrojodid (Ausbeute quantitativ) wird in 40 ml Methanol mit 3.8 Äthylendiamin 18 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt. Dann wird das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert, der Rückstand in wenig Methanol gelöst, mit 50%iger Kalilauge alkalisiert und nach Abkühlung kräftig mit Petroläther gerührt. Die Base wird sodann abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Ausbeule: 5.0 g. das entspricht einer Ausbeute von 68.0% der Theorie. Fp.= 119 bis 12TC. Das Hydrochlorid wird aus der ätherischen Lösung der Base nach Reinigen über Aktivkohle mit ätherischer Salzsäure ausgefällt und aus Methanol Äther umkristallisicrt.
Fp. = 169bisl70cC.
Dünnschichtchromatogramm: rein.
Beispiel 2
2-(2-Methyl-3-brom-aniiino)-1,3-diazacyclopenten-(2)
Aus 58.0 g 2-Amino-6-nitrotoluol erhält man durch Sandmeyer-Reaktion mit Cu(l)-Bromid 20 g 2-Brom-
6-nitro-toluol (= 24.4% der Theorie), welches durch katalytische Hydrierung mit Rancy-Nickel unter Normaibedingungen (Abbruch der Hydrierung bei Aufnahme der theoretischen Menge) zu 9,2 g 3-Brom-2-methylanilin (Hydrochlorid: Fp. = 245°C) umgesetzt wird. Sodann werden 11,0 g (0,05 Mol) des Hydrochloride von 3-Brom-2-methyl-ani!in mit 4 g Ammoniumrhodanid (105%) m 100 ml Chlorbenzol etwa 7 Stunden auf 95 bis 100 C erhitzt. Nach Abkühlen wird abgesaugt und mit Wasser und Petroläther gewaschen. Die Rohsubstanz wird mit 100 ml Wasser digeriert, 100 ml Petroläther zugesetzt, dann mit Soda alkalisch gestellt und abgesaugt. 3.2 g (0,013 Mol; 26,3% der Theorie) des so gewonnenen 3 - Brom - 2 - methylphenyl - isothioharnStoffs vom Fp. = 17Γ C werden in 20 ml Methanol mit 1.2 ml Methyljodid 1,5 Stunden zum Sieden erhitzt. Anschließend wird im Vakuum eingeengt und getrocknet. Das als Rückstand verbleibende Isothiuroniumsalz (Ausbeute quantitativ) wird in 15 ml Methanol zusammen mit 1.3 ml Äthylendiamin 16 Stunden unter Rrckfluß erhitzt. Dann wird das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert, der Rückstand in wenig Methanol gelöst, mit 50%iger Kalilauge alkalisch gestellt und nach Abkühlung kräftig mit Petroläther gerührt. Nach Absaugen, Waschen und Trocknen erhält man 1.7 g (das entspricht einer Ausbeute von 51.5% der Theorie, berechnet auf Isothiuroniumsaizl an 2-(2-Methyl-3-brom-anilino)-l,3-diazacyclopcnten-(2) vom Fp. = 105 bis 107 C. Das aus der ätherischen Lösung der Base durch Ausfällen mit ätherischer Salzsäure gewonnene Hydtochlorid zeigt nach dem Umkristallisieren aus Methanol/Äther einen Fp von 210 bis 2! IC. Dünnschichtchromatogramm: rein.
Analyse:
Berechnet
gefunder. .
C 41,34. H 4.51. N 14,46%:
C 41.34. H 4.79. N 14,33%.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. 2-(2-Methyl-5-fluoranilino)-l,3-diazacyclopenten-(2), 2-(2-Methy]-3-bromanilino)-l,3-diazacyclopenten-(2) sowie deren Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein Isothiuroniumsalz der allgemeinen Formel I
DE19651795517 1965-10-01 1965-11-24 Derivate des 2-Anilino-1,3-diazacyclopentens-(2) sowie deren Säureadditionssalze und Verfahren zu ihrer Herstellung Expired DE1795517C3 (de)

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DE19651545627 DE1545627B1 (de) 1965-10-01 1965-10-01 2-(2-Brom-4-methylanilino)-1,3-diazacyclopenten-(2) und 2-(2-Chlor-3-methylanilino)-1,3-diazacyclopenten-(2) sowie deren Saeureadditionssalze und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE19651795517 DE1795517C3 (de) 1965-11-24 Derivate des 2-Anilino-1,3-diazacyclopentens-(2) sowie deren Säureadditionssalze und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE1795517A1 DE1795517A1 (de) 1972-02-03
DE1795517B2 DE1795517B2 (de) 1976-10-21
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