DE1242451B - Diazotypieschicht - Google Patents
DiazotypieschichtInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
G 03 c
Deutsche Kl.: 57 b-12/05
Nummer: 1242451
Aktenzeichen: K 47505IX a/57 b
Anmeldetag: 15. August 1962
Auslegetag: 15. Juni 1967
Die Erfindung betrifft Diazotypieschichten mit einer Kupplungskomponenten, die sich von einem Dialkylphenol
ableitet.
Es ist bekannt, daß man in der Diazotypie mit Hilfe von lichtempfindlichen Schichten, die bei der Entwicklung
gelbe bis gelbgrünliche Farbstoffe, deren maximale Lichtabsorption etwa zwischen 3300 bis
etwa 4400 Ä liegt, Zwischenoriginale erhält, die sich sehr gut zum Weiterkopieren auf Diazotypieschichten
eignen. Solche lichtempfindlichen Schichten sind z. B. aus der deutschen Patentschrift 1 086 124 bekannt,
in der Substitutionsprodukte von Dialkylphenolen als Kupplungskomponenten vorgeschlagen
worden sind. Diese bekannten Kopierschichten befriedigten jedoch in mancher Hinsicht noch nicht
völlig. Einer ihrer Nachteile besteht darin, daß sie verhältnismäßig langsam kuppeln, ein anderer Nachteil
ist es, daß sie durch Einwirkung von Tageslicht ausbleichende Kopien liefern, wodurch deren Deckkraft
im Laufe der Zeit nachläßt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in dieser Hinsicht Verbesserungen
herbeizuführen.
Der Gegenstand der Erfindung geht aus von einer Diazotypieschicht mit einer Kupplungskomponenten,
die sich von einem Dialkylphenol ableitet. Sie ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Kupplungskomponente mindestens eine Verbindung der Formel
OH
Diazotypieschicht
Anmelder:
Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Als Erfinder benannt:
Dr. Johannes Munder, Wiesbaden-Biebrich;
Dr. Heinz Schlesinger, Wiesbaden
enthält, worin R1 und R2 gleiche oder verschiedene
Alkylreste mit gerader oder verzweigter Kohlenstoffkette, die in gerader Kette nicht mehr als 5 Kohlenstoffatome
besitzen, und R3 ein Wasserstoffatom, eine — SO3H-Gruppe oder ein Salz oder Amid dieser
Gruppe bedeutet;
Die erfindungsgemäß als Azokomponenten in Diazotypiekopierschichten zu verwendenden 2-Hydroxy-4,6-dialkylbenzol-l-methansulfosäuren
können beispielsweise nach dem Vei fahren der Mannich-Kondensation
durch Umsetzung von 3,5-Dialkylphenolen mit äquimolaren Mengen Formaldehyd
und sekundären Aminen und anschließendem Austausch der Aminogruppe gegen den Sulfosäurerest
mittels Sulfit hergestellt werden. Ein anderes bekanntes Verfahren geht ebenfalls von den 3,5-Dialkylphenolen
aus, die mit Formaldehyd und Sulfit umgesetzt werden.
Für die genannten Umsetzungen geeignete 3,5-Dialkylphenole sind beispielsweise 3,5-Dimethylphenol,
3-Methyl-5-äthylphenol, 3-Methyl-5-isopropylphenol oder 3-Äthyl-5-butylphenol.
pie Herstellung der Sulfonsäureamide kann z. B. aus den Methansulfosäuren nach bekannten Methoden
erfolgen. Zweckmäßig erweist sich, mittels p-Toluolsulfochlorid
das Sulton herzustellen, das dann in üblicher Weise mit Aminen umgesetzt wird. Als
Amine sind aliphatische und aromatische, z. B. Äthylamin, Cyclohexylamin, Morpholin oder Anilin
geeignet. Als Salze der genannten 2-Hydroxy-4,6-dialkylbenzol-1-methansulfosäure
sind besonders die Alkalisalze wie das Natriumsalz oder Kaliumsalz, die nach bekannten Methoden abscheidbar sind,
brauchbar.
Im folgenden werden an Hand von Beispielen die Herstellung der eben genannten erfindungsgemäßen
Verbindungen beschrieben.
244 Gewichtsteile 3,5-Dimethylphenol werden in 175 Gewichtsteilen Morpholin gelöst. Zu dieser Lösung
tropft man unter Rühren und Kühlen 200 Volumteile 3O°/oigen wäßrigen Formaldehyd und rührt die Mischung anschließend noch einige Zeit, wobei sich
zunächst ein öl abscheidet, das nach Animpfen schnell erstarrt. Es wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und aus Methanol umkristallisiert. Es werden 371 Gewichtsteile (entsprechend 84°/o der Theorie)
3,5-Dimethyl-2-[morpholino-(4')-methyl]-phenol mit dem Schmelzpunkt 96 bis 97 0C erhalten.
385 Gewichtsteile 3,5-Dimethyl-2-[morpholino-(4')« methyl]-phenol in 3500 Volumteilen Äthanol heiß gelöst
werden mit einer Lösung von 182 Gewichtsteilen Natriumhydrogensulfit in 1500 Volumteilen Wasser
vermischt und im Autoklav während 10 Stunden auf 1200C erhitzt. Nach Erkalten wird zur Trockne im
Vakuum eingedampft, zweimal mit 350 Volumteilen
709 590/278
Methanol gut verrieben und abgesaugt. Die Ausbeute beträgt 300 Gewichtsteile 2-hydroxy-4,6-dimethylbenzol-1-methansulfosaures
Natrium. Die freie Sulfosäure (Fp. 76 0C) erhält man durch Einleiten von
Chlorwasserstoff in eine äthanolische Suspension des Natriumsalzes.
2-Hydroxy-4,6-dimethyl-l-methansulfosäure-moipholid
erhält man, indem man 23,8 Gewichtsteile 2 - hydroxy - 4,6 - dimethylbenzol -1 - methansulf osaures
Natrium in einem Gemisch aus 100 Volumteilen Dioxan und 13 Volumteilen Pyridin suspendiert,
19,8 Gewichtsteile p-Toluolsulfochlorid zufügt und
1 Stunde unter Rückfluß erhitzt. Nach Erkalten wird in 1500 Volumteile Wasser gegossen, das ausgefällte
Sulton abgesaugt und aus einem Benzol-Ligroin-Gemisch umkristallisiert (Fp. 92° C). 20 Gewichtsteile dieses Sultons werden mit 8,7 Gewichtsteilen
Morpholin in 20 Volumteilen trocknem Benzol 4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Anschließend wird zur
Kristallisation eingeengt, abgesaugt und aus Methanol umkristallisiert (Fp. 162 bis 163 0C unter Zersetzung).
Die Herstellung derjenigen Verbindungen, bei denen der Rest R3 der obigen allgemeinen Formel Wasserstoff
bedeutet, also der 2-Hydroxy-l-methyl-4,6-dialkylbenzole, kann ebenfalls nach bekannten Methoden,
z. B. durch Mannich-Kondensation von 3,5-Dialkylphenolen mit Formaldehyd und sekundären
Aminen und nachfolgender katalytischer Reduktion des Reaktionsproduktes unter Abspaltung des Amins
erfolgen. ,30
In ähnlicher Weise, wie oben beispielsweise beschrieben, gegebenenfalls unter geringfügiger Abänderung
— wie Art und Menge des Lösungsmittels — kann man auch die anderen erfindungsgemäß zu
verwendenden Verbindungen herstellen.
Als Beispiele für die vorliegenden Verbindungen werden genannt:
2-hydroxy-4,6-dimethylbenzol-l-methansulfosaures Natrium, 2-Hydroxy-4,6-dimethylbenzol-l-methansulfosäure,
:
l-hydroxy^äthyl-o-methylbenzol-l-methansulfosaures
Natrium,
2-hydroxy-4-isopropyl-6-methylbenzol-l-methan-'
sulfosaures Natrium,
2-Hydroxy-4,6-dimethylbenzol-l-methänsulfosäure-morpholid,
2-Hydroxy-4,6-dimethylbenzol-l-methansulfo-, säure-piperidid,
2-Hydrpxy-l)6-dimethyl-4-äthylbenzol,
2-Hydroxy-l,4,6-trimethylbenzol.
2-Hydroxy-l,4,6-trimethylbenzol.
, Die vorliegenden Azokomponenten kuppeln mit allen üblichen Diazokomponenten. Die durch Kupplung
der erfindungsgemäßen Azokomponenten mit bestimmten Diazoverbindungen, besonders para-Aminodiazoverbindungen,
entstehenden gelben bis grünlichgelben Farbstoffe absorbieren Lichtstrahlen eines so günstigen Wellenbereiches, daß sie eine hervorragende
Abdeckkraft beim Weiterpausen auf lichtempfindliche Schichten besitzen. Die entstehenden
Kopien sind durch diese erhöhte Abdeckkraft sehr kontrastreich und eignen sich daher besonders für
die Herstellung von Zwischenoriginalen. Beispielsweise lassen sich Zeichnungen mit schwachen Linien
durch Anwendung der erfindungsgemäßen Azokomponenten bedeutend besser wiedergeben als bei
Verwendung von Zwischenoriginalen, die mit bekannten Azokomponenten hergestellt sind.
Es hat sich ferner gezeigt, daß sich die erfindungsgemäßen Azokomponenten auch sehr gut als Mischkomponente
mit anderen Azokomponenten zur Erzeugung von braunen und schwarzen Farbtönen eignen.
Die erfindungsgemäßen Azokomponenten bewirken eine gewisse Hydrophilie, so daß sie gut auf das
Trägermaterial, insbesondere auch auf Transparentpapier, aufziehen. Die Belichtungszeiten sind kurz.
B ei s pie I 1
Eine Lösung von 3,1 Gewichtsteilen 2-hydroxy-4-isopropyl-6-methylbenzol-l-methansulfosaurem
Natrium, 3,5 Gewichtsteilen Zitronensäure, 3 Gewichtsteilen Borsäure, 2 Gewichtsteilen Aluminiumsulfat
und . 3 Gewichtsteilen der Diazoverbindung aus l-Amino-3-methyl-4-N-äthyl-aminobenzol in Form
des Zinkchloriddoppelsalzes in 100 Volumteilen Wasser werden in üblicher Weise auf transparentes
Papier gestrichen und getrocknet. Nach der Belichtung unter einer Vorlage mit Hilfe einer 12-Ampere-Kohlenbogenlampe
entwickelt man mit Ammoniakgas. Die Pausen, die einen gelben Farbton aufweisen, können mit sehr gutem Erfolg zur Herstellung weiterer
Kopien als Zwischenoriginale benutzt werden.
Eine Acetylcellulosefolie wird mit einer Lösung folgender Zusammensetzung gestrichen: 40 Volumteile
Methylglycol, 40 Volumteile Methyläthylketon, 10 Volumteile Aceton, 10 Volumteile Wasser, 1 Gewichtsteil
Thioharnstoff, 1,5 Gewichtsteile Zitronensäure, 0,5 Gewichtsteile Sulfosalicylsäure, 4 Gewichtsteile 2 - hydroxy - 4,6 - dimethylbenzol -1 - methansulf ο saurem
Natrium und 4 Gewichtsteile der Diazoverbindung aus l-Amino-S-methyl^-N-äthyl-aminobenzol
in Form des Fluorborates. Nach dem Trocknen belichtet man mit Hilfe einer 12-Ampere-Bogenlampe
unter einer Vorlage und entwickelt in üblicher Weise mit Ammoniakgas.
Die erhaltenen Pausen weisen einen bräunlichgelben Farbton auf und sind als Zwischenoriginale sehr gut
geeignet.
Auf ein opakes Papier streicht man eine Lösung folgender Zusammensetzung: 3,5 Gewichtsteile Zitronensäure,
3 Gewichtsteile Borsäure, 5 Gewichtsteile Thioharnstoff, 1,5 Gewichtsteile Aluminiumsulfat,
3 Gewichtsteile 2 - hydroxy -A- äthyl - 6 - methylbenzol 1-methansulfosaures
Natrium, 1,2 Gewichtsteile 2-Hydroxynaphthalm-3,6-disulfosäure (Natriumsalz), 3 Gewichtsteile
der Diazoverbindung aus l-Amino-4-dimethylaminobenzol in Form des Zinkchloriddoppelsalzes
in 100 Volumteilen Wasser. Nach dem Trocknen wird in üblicher Weise unter einer 12-Ampere-Bogenlampe
belichtet und mit Ammoniakgas entwickelt. Die erhaltenen Pausen weisen einen Braunton auf.
Verwendet man zum Beschichten ein transparentes Papier, so lassen sich die erhaltenen Pausen als
Zwischenoriginale verwenden.
An Stelle des 2-hydroxy-4-äthyl-6-methylbenzol-1-methan-sulfosauren
Natriums kann mit ähnlich gutem Erfolg auch 2-Hydroxy-4-äthyl-6-methylbenzol-1-methansulfosäure-morpholid
eingesetzt werden.
Die Lösung von 3 Gewichtsteilen 2-hydroxy-4,6-dimethylbenzol-1-methansulfosaurem
Natrium, 3 Gewichtsteilen Zitronensäure, 1 Gewichtsteil Aluminiumsulfat,
4 Gewichtsteilen Thioharnstoff, 2,5 Gewichtsteilen Borsäure und 2,8 Gewichtsteilen des Diazoniumtetrafluorborates
aus l-Amino-4-morpholinobenzol in einem Gemisch von 50 Volumteilen Isopropylalkohol
und 50 Volumteilen Wasser wird auf ein mit einer Acetylcellulose-Lackschicht versehenes transparentes
Papier aufgestrichen. Die Schicht wird nach dem Trocknen in üblicher Weise unter einer Vorlage
belichtet und mit Ammoniakgas entwickelt. Man erhält ein Bild der Vorlage in gelben Farbtönen, das
gute Abdeckkraft besitzt.
An Stelle des Natriumsalzes der 2-Hydroxy-4,6-dimethylbenzol-1-methansulf
osäure kann auch mit gleich gutem Erfolg 2-Hydroxy-l,4,6-trimethylbenzol eingesetzt
werden.
Verwendet man aber an Stelle des 2-Hydroxy-1,4,6-trimethylbenzols
die bekannte Kupplungskomponente, 2,5-Dimethyl-4-morpholinomethylphenol, so
erhält man ein Material, das Kopien liefert, deren Abdeckkraft im Vergleich zu den vorstehend, geschilderten
gering ist und überdies beim Lagern im offenen Tageslicht schnell abnimmt. Die damit erhaltenen
Kopien weisen außerdem Zeichnungen in einer weniger kräftigen Farbe auf, so daß sie weniger
gut erkennbar sind. Das Kopiermaterial benötigt ferner zum Entwickeln mit Ammoniakgas in einer
Entwicklungsmaschine längere Entwicklungszeit.
Man verfährt wie im Beispiel 4, verwendet aber an Stelle von 2,8 Gewichtsteilen des Diazoniumtetrafluorborats
von l-rDiazo-4-morpholinobenzol 4,8 Gewichtsteile
des Diazoniumtetrafluorborats von 1-Diazo-2,4-diäthoxymorpholinobenzol
und verwendet ferner einmal die im Beispiel 4 genannte Kupplungskomponente und zum anderen in einem Parallelversuch
die bekannte Kupplungskomponente 2,5-Dimethyl-4-morpholinomethylphenol.
So erhält man mit dem erstgenannten Kopiermaterial Kopien mit besserer Abdeckkraft und in kontrastreicheren Farben als mit
dem zweitgenannten Kopiermaterial. Im ersteren Fall erhält man auch ein Kopiermaterial mit größerer
Kupplungsgeschwindigkeit.
Claims (1)
- Patentanspruch:Diazotypieschicht mit einer Kupplungskomponente, die sich von einem Dialkylphenol ableitet, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Kupplungskomponente mindestens eine Verbindung der FormelOHenthält, worin R1 und R2 gleiche oder verschiedene Alkylreste mit gerader oder verzweigter Kohlenstoffkette, die in gerader Kette nicht mehr als 5 Kohlenstoffatome besitzen, und R3 ein Wasserstoffatom, eine — SO3H-Gruppe oder ein Salz oder Amid dieser Gruppe bedeutet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 086 124.
Priority Applications (12)
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