DE2038242A1 - Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarbenreproduktion sowie lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung desselben - Google Patents

Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarbenreproduktion sowie lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung desselben

Info

Publication number
DE2038242A1
DE2038242A1 DE19702038242 DE2038242A DE2038242A1 DE 2038242 A1 DE2038242 A1 DE 2038242A1 DE 19702038242 DE19702038242 DE 19702038242 DE 2038242 A DE2038242 A DE 2038242A DE 2038242 A1 DE2038242 A1 DE 2038242A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
coupler
light
diazonium salt
layer
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19702038242
Other languages
English (en)
Other versions
DE2038242B2 (de
DE2038242C3 (de
Inventor
Tatsuo Aizawa
Yasutoki Kamezawa
Kouzi Nihykumen
Yasuo Kobe Ueda
Taizo Yokoyama
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kyocera Mita Industrial Co Ltd
Original Assignee
Mita Industrial Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Mita Industrial Co Ltd filed Critical Mita Industrial Co Ltd
Publication of DE2038242A1 publication Critical patent/DE2038242A1/de
Publication of DE2038242B2 publication Critical patent/DE2038242B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2038242C3 publication Critical patent/DE2038242C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
    • G03C1/58Coupling substances therefor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)
  • Heat Sensitive Colour Forming Recording (AREA)

Description

PATENTANWÄLTE MÜNCHEN 2
TAL 33
TEL. 0811/22C3G4
235051
CABLES: THOPATENT
TELEX: FOLGT
f.
■ - - ■■ . .
Dipi-chem. Dr.D.Thomsen Dipi-mg. H.Tiedtke
'■'. Dipi.-chem. G.Bühling 2038242 '
FRANKFURT (UAlN) i0
FUCHSHOHU 71
TEL 0611/51 «66
Dipi-mg.; W. Weinkauf f
Antwort erbeten nach: Please reply to:
8000München2 31. Juli 107c T 3771 / case K-12(Mita)/IS
Hita Industrial Company-Limited Osaka (Japan)
Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarben-
reproduktion sowie lichtempfindliches Material
zur Durchführung desselben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarbenreproduktion sowie lichtempfindliche, bei diesem Verfahren verwendbare Materialien. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Diazotypie-Mehr-.farbenreproduktion, bei dessen Durchführung Teile eines lichtempfindlichen Papiers, die vorgegebenen Teilen der Vorlage entsprechen·, selektiv eine verschiedene Färbung erhalten können, ohne daß eine nennenswerte Vermischung der Farben eintritt. Ferner betrifft die Erfindung insbesondere solche lichtempfindliche Materialien, die sich im Rahmen des geschilderten Verfahrens einsetzen lassen.
109812/1479
Gemäß einem früheren Vorschlag beruhte ein Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarbenreproduktion auf der Erkenntnis, daß sich vorgegebene Teile oder Stellen einer Vorlage unabhängig von einer unterschiedlichen oder ähnlichen Lichtdurchlässigkeit der Vorlage in verschiedenen Farben wiedergeben lassen, wenn man (A) ein lichtempfindliches Diazotypiematerial mit mindestens einem Diazoniumsalz (c) belichtet; (B) eine Schicht mindestens eines in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kupplers (a), die einer gegebenen Stelle des lichtempfindlichen Diazotypiematerial s zugekehrt ist und mit dieser in Berührung steht, erhitzt, wobei man die beiden Maßnahmen entweder gleichzeitig oder in der Reihenfolge (A) - (B) oder (B) - (A) durchführt, und schließlich das belichtete, lichtempfindliche Material in Gegenwart eines Kupplers (b) mit einer unter den Entwicklungsbedingungen langsameren Kupplungsgeschwindigkeit als sie der in der Hitze flüchtige oder sublimierbare Kuppler (a) aufweist, entwickelt.
Im Falle, daß das geschilderte Verfahren unter Verwendung eines handelsüblichen, lichtempfindlichen Zweikomponenten-Dlazotypiematerials durchgeführt wird, kann an vorgegebenen Stellen einer Vorlage entsprechenden Stellen ein Azofarbstoff gebildet werden, dessen Farbe sich von der Farbe eines an anderen Stellen gebildeten Farbstoffs unterscheidet. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich an den den gegebenen Stellen der Vorlage entsprechenden Stellen auch ein Farbstoff derselben Art, wie er auch
-109812/U79
an anderen Stellen entsteht, bildet und daß eine Yermischung der Farben eintritt, was zu einem verschwommenen Farbkontrast führt. Bei der Suche nach der Ursache dieses unerwünschten Phänomens wurde gefunden, daß infolge eines großen Kupplerüberschusses bei üblichen, lichtempfindlichen Zweikomponenten-Diazotypiematerialien, der sich beispielsweise auf 4- Mole Kuppler pro Mol Diazoniumsalz beläuft, bei der Kupplung mit dem Diazoniumsalz der Kuppler (b) mit dem in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kuppler (a) konkurriert. Diese Konkurrenzreaktion führt zu der geschilderten unerwünschten Farbvermischung.
Bei weiteren Untersuchungen wurde nun gefunden, daß sich im Rahmen des geschilderten Diazotypie-Mehrfarbenreproduktionsverfahrens gegebene Stellen der erhaltenen Kopie selektiv in von den Farben anderer Stellen verschiedenen Farben einfärben lassen, ohne daß eine nennenswerte Farbvermischung stattfindet, wenn man als Kuppler (b) einen Kuppler wählt, dessen Kupplungsgeschwindigkeit mit einem Diazoniumsalz (c) der lichtempfindlichen Schicht beträchtlich geringer ist als die Kupplungsgeschwindigkeit von Resorcin, und wenn man ferner diesen Kuppler der lichtempfindlichen Schicht in einer Menge von nicht mehr als 1 Mol pro Mol Diazoniumsalz einverleibt.
Qegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarbenreproduktion, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man (A) ein lichtempfind-
1Q9812/U79
liches Diazotypiematerial mit einer lichtempfindlichen Schicht, die mindestens ein Diazoniumsalz (c) und einen Kuppler (b) mit einer "beträchtlich geringeren Kupplungsgeschwindigkeit mit dem Diazoniumsalz (c), als sie Resorcin aufweist, in einer Menge von nicht mehr als ein Mol pro Mol Diazoniumsalz (c) enthält, belichtet; daß man (B) eine dem lichtempfindlichen Material an einer gegebenen Stelle zugekehrte und mit diesem in Berührung stehende Schicht mindestens eines in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kupplers (a) erhitzt, wobei man die beiden Verfahrensschritte entweder gleichzeitig oder in der Reihenfolge (A) - (B) oder (B) - (A) durchführt, und daß' man schließlich das belichtete, lichtempfindliche Material entwickelt.
Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung kann als Kuppler (b) jeder beliebige Kuppler mit einer beträchtlich geringeren Kupplungsgeschwindigkeit mit einem in einem lichtempfindlichen Material enthaltenen Diazoniumsalz (c), als sie Resorcin und vorzugsweise als sie 2,3-Dihydroxynaphthalin aufweist, verwendet werden. Typische Beispiele für solche Kuppler (b) sind;
Phenolderivate
2,5,6-Trimethylphenol; 2-Hydroxymethylphenol5 ß-(2-Hydroxyphenyl)-propionsäure; 2-(ia-Phenylaminomethyl) -phenol;
109812/H79
mm, *~i mm
G-(4-Methyl-2-hydroxyphenyl)-grutarsäure;
2,5-Dimethy1-6-(N-dimethylaminomethy1)-phenol;
1,3-Dimethyläther von Pyrogallol; .C-Resorcinsäureäthanolamin; (b-Resorcinsäure; N-Lauryl-p-aminophenol; N-Acyl-m-aminophenol; Meta-hydroxy-acetanilid; Ortho-N-hydroxyphenyl-monoguanidin; Parar-N-hydroxyphenyl-biguanidin; 2,5-Dimethyl-4-morpholinoiaethylphenol'; 2-Methyl-5-isopropyl-morpholinomethylphenol; 4-Morpholinomethylresorcinmonomethyläther; 3,3'» 5-Trihydroxydiphenyl; 3,3',5»5'-Tetrahydroxydiphenyl; 2,2·^,^'-Tetrahydroxydiphenyl; 2,4,4-'-Trihydroxydiphenyl-2'-sulfonsäure; 2,4,6,3'i5'-Pentahydroxydiphenyl; 2,2',4,4'-Tetrahydroxydiphenylsulfid; 3-(Aininophenylsulfonylainin)phenol; 1,3-Dihydroxy-5-chlorobenzol; 4-Bromresorcin; 4-Iodresorcinj 4-Pluorresorcin;
N-^-Hydroxyäthyl-2-resorcylamid;
Λ-Reaorcylamid;
N-Phenyl-et-resorcylamid;
1,3-Dihydroxybenzol-5-Bulfonsäure;
109812/U78
- D —
20382A2
3,5-Mhydroxytoluol;
1,3,5-Resorcinsäureäthanolamin; · ^
1 ,'2,5-Resorcinsäureäthanoiamin; 1,3,5-Resoreinsäureanilid; 1,3,5-Resoreinsäureamid; 4~Chlor-3,5-dihydroxybenzoe säureamid; 315-DikycLroxybenzoe säureamid; m,m'-TrimethylendioxydipkenyI; m,m'-I-Methyltrimethylendioxydiphenyl; 6,6'-Dimethy1-3,3'-trimethylendioxydiphenyl; m,m·-(p-Phenylen-dimethylendioxy)-diphenyl; 6,6'-Dihexyl-3,3'-isopropylendioxydiphenyl; Resorcinacetaldehyd; Resorcin-Phosgen-Eeaktionsprodukt; Bis-(2,4-diphenylstilfid) Bis-(2,4-diphenylsulfoxid) Fluoroglycin; (Phloroglucin); 1,3»5-Trihydroxy~2-methyrbenzol;
lluoroglycinmonoäthylather (Phloroglucinmonoäthyläther);
3»3',5'-Trihydroxydiphenyl; 21 ^-, 4' -Tr ihydr oxydiphenyl; 3»3',5»5'-Tetrahydroxydiphenyl; 4,4' , 6,6' -Tetrahydroxydipheii^l und Pluoroglycid«,
Naphthole
2,3-Dihydroxynaphthalin-6-sulfonsäure; 2-Naphthol-3,6-disulfonsäure;
109812/1479
π ι
2,7-Dihydroxynaphthalin-3-sulfonsäure; 2,8-Mhydroxynaphthalin-6-sulf onsäure; 1,S-Dihydroxynaphthalin-8-sulfonsäure; 1 -e-Aminonaphthol-fj-sulf onsäure; 2,7-Dihydroxy-3 r 6-disulfonsäure; 1,8-BenzoylamiIlonaphtllol-2-sulf onsäure; 1,S-Dihydroxynaphthalin-G-sulfonsäure (&)
2-Hydroxy-3-naphtntai säur e-N-ß-hydro3£yä thy lamid;
(5-Hydroxynaphthionsäureaminoäthylamin;
2-Hydroxy-3-naplithiDnsäure-NiN-bis-j3-hydroxylätheramid;
8-Hydroxy-2-naphth imsäure-hydroxyäthylamid;
1-(N-Carbäthoxymethylamino)-S-naphthol-^- sulfonsäure;
5-(Para-nitro)-benzamido~1-naphthol; 1-Hydroxynaphtny1-7-phenylguanidin; 2-Hydroxynaphthyl-8-biguanidin;
1 -Naphth'ol-3- (HT-^-hydroxyathyl) -sulf onsäureamid;
1-Naphthol-3-(lT-o-metlio3qyphenyl)-sulfonsäureamid; ™
Bis-[5-nydroxy-7-sulfo-naphtnyl(2)]-amin;
N ,N-Bis jji-hydroxy-3-sulf o-naph.thyl(6)] -thioharnstoff;
2,3-Dihydroxynaphthalin; 2,7-Dihydroxynaphthalin; 2,8-Dihydroxynaphthalin-3»6-disulfonsäure; 2,7-Dihydroxy-i-naphthalin-methansulfonsäure; 1,5-Dihydroxynaphthalin; 1,6-Dihydroxynaphthalin-3-sulfonsäure; 1,8-l»ihydro3£ynaphthalin-3-sulf onsäure;
109812M479
1-Hydroxy-8-aminonaphthalin-6"-sulfonsäure; 1,ö-Diaminonaphthalxn-^—sulfonsäure und 2,7-DiliydroxynaphthalirL-6-sulf onsäure.
Verbindungen mit aktiven Methylengruppe?!
Acetoessigsäurecycloliexylamid; Acetoessigsäurebenzylamid; Cyanoacetanilid;
Cyanoacetomorpholin; 2,4-MaeetoaGetaminotoluQl und DiacetDacetylpiperidin*
Heterozyklisciie Verbindungen 1-( 5' -
-(4 · -Carbo^-ätbylplienyl) -J- -1,2-naphtJiylimidazol
1,7-Dime t]by l-4-]3ydro3q7-be:nzo t riazol;
und
Verbindungen, die sicfo durch die folgende allgemeine goringl wiedergeben lasten.:
109.81 2/1 4"? 9
worin bedeuten:
X =0, =S oder =N-Z-,;
den Rest Z„ oder einen Rest der Formel:
-Z4-NH-C-NH-Z5
Z^ einen Arylenrest;
Zx, und Zr jeweils einen Hydroxyarylrest und j
Z, ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest
oder einen Hydroxyalkyl- oder Hydroxyarylrest, wobei letztere auch einen anderen Substituenten als den Hydroxylrest aufweisen können.
Beispiele hierfür sind:
Ν,Ν1 ,N"-Tris- (j-hydroxy-3-sulf onaphthyl(6)]] guanidin; N- D -Hydroxy-8-naphthyl] -N, N' -bi s [1 -hydroxy-
iiciphthyl( 6) J guanidin; f
N-2-Hydroxyäthyl-N',N"-bis-[1-hydroxy-3-sulfonaphthyl ( 6 )"] guanidin;
Ν,Ν'-Bis ß~hydroxy-3-sulfonaphthyl(6)] guanidin; N1N'-Bis [1-hydroxy-8-sulfonaphthy1(6)] harnstoff j N1N'-Bis[1-hydroxyphenyl(3)]thioharnstoff; N,N1 ^"-Tris [1 -hydroxyphenyl(3)] guanidin; ^-,4'-Bis{im1 ,N"- [1 -hydroxyphenyl(3)]guanidin}-diphenyl und
,(,d"- Ci-hydroxy-3-ßulfonaphthyl(63-guanidin^diphenyl.
109812/U78
Verbindungen, die, sich durch die folgende allgemeine Formel wiedergeben lassen;
OH OH
I I
A MH A1
worin bedeuten:
A und A1 jeweils einen gegebenenfalls durch
andere Substituenten als Hydroxyl- und primäre Aminoreste substituierten aromatischen Hing;
Beispiele hierfür sind:
Bis-^5-hydroxy-7-sulfonaphthyl(2)Q-amin; Bis-£8-hydroxy-2,4~ disulf onaphthyl(i)~] -amin; Bis-[8-hydroxy-6~sulfonaphthyl(2)3 -amin; Bis-£8-hydroxy-4~sulf onaphthyl (1 )J -amin.
Zur Bildung von Diazoverbindungen fähige Bis-Azoverbindungen
N-X X
worin X für einen Alkyl-, Alkoxy- oder Acylrest steht;
109812/U79
R. !R
-N,
worin R für -GH2OH, -C2H4OH oder -C^H^CH steht und η e 1 - 8.
worin X einen Diazorest darstellt, Y für -$T(R)pSte3it, R ein Alkylrest ist und A eine.Einfaehbindung,-0-, -S- oder -NHCOOCgH^CONH- bedeutet.
-HHCZNH—
R1
worin X ^O- oder -S- bedeutet und R xmd R* für stehen.
108812/1-^79
COOH
- 12 -
c. 4I-
OCHx OCH
109812/1479
OCH
NHCO
N(CHx).
CONH
OCH-
OC2H5
OC2H5
NH-CS-NH
-N,
OC2H5
OC2H5
Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung können sämtliche der genannten Verbindungen als Kuppler (b) verwendet werden. Vorzugsweise werden jedoch Kuppler mit zwei oder mehr Hydroxyl- oder aktiven Methylengruppen, die zur Ausbildung von Polyazofarbstoffen, wie beispielsweise Bisazofarbstoffen und Trisazofarbstoffen, fähig sind, insbesondere Kuppler mit zwei oder mehr aromatischen Ringen mit einem Hydroxylrest verwendet.
Im Falle, daß ein zur Bildung eines Bisazo- oder Polyazofarbstoffe fähiger Kuppler verwendet wird, ist es zweckmäßig, dem lichtempfindlichen Material den Kuppler in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Mol pro Mol Diazoniumsalz (c) einzuverleiben.
Im Falle, daß ein zur Bildung eines Bisazo- oder Polyazofarbstoffe fähiger Kuppler in Kombination
10981 2/U79
mit einem einen Monoazofarbstoff bildenden Kuppler verwendet wird, wird der Kuppler für einen Bisazo- oder Polyazofarbstoff in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Mol pro Mol Diazoniumsalz und der Kuppler für einen Monoazofarbstoff in einer Menge von 0,1 bis 0,9 Mol pro Mol Diazoniumsalz verwendet, wobei gilt, daß die Gesamtmenge an beiden Kupplern zwischen 0,1 und 0,9 Mol pro Mol Diazoniumsalz liegt.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung können sämtliche bei lichtempfindlichen Diazotypiematerialien üblichen, durch Licht zerset»baren Diazoniumsalze (c) verwendet werden, solange sie nur Kupplung mit dem genannten Kuppler (b) unter üblichen Entwicklungsbedingungen fähig sind. Beispiele für solche Diazoniumsalze sind:
N,N-disubstituierte p-Phenylen-diamin-Verbindungen der folgenden Formel:
worin X für ein Anion steht, K1 und R" jeweils einen aliphatischen Rest bedeuten und Z und Y in den Benaol kern einführbare Substituenten darstellen5
Spezielle Beispiele für Verbindungen dieses Type sind: .
9 8 1 2 / U 7 9
-.15 -
4-Diazo-N,N-dimethylanilin (als „MA-Salz" bezeichnet); 4-Diazo-N,N-diäthylanilin (als „EA-Salz" "bezeichnet); 4-Diazo-N-äthyl-N-(£-hydroxyäthylanilin (als „EH-Salz" bezeichnet); 4-Mazo-N,N-bis-ß-hydroxyäthylanilin; 4-Diazo-N-methyl-N-fb-hydroxyäthylanilin; 4-Dia ζ ο -N-ä thy l-N-^)-hydr oxypr opylanil in.
Andere Diazoniumsalze von mit Alkyl- oder Hydroxyalkylresten N,N-disubstituierten p-Phenylendiaminen sind:
4-Diazo-N-äthyl-N-(p-diäthylamino)-äthylanilin;
^-Diazo-a-chlor-N,N-diäthylanilin; 4-Diazo-2-methyl-N,N-diäthylanilin; 4-Diazo-2-iod*-NiN-diäthylanilin;
4-Diazo-2-trifluormethyl-u,N-diäthylanilin;
4-Diazo-N-äthyl-N-benzylanilin; 4-Diazo-N-methyl-N-benzylanilin; (einfach als nMethylbenzyl" bezeichnet).
Aminohydrochinon/A'ther-Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel:
108812/H79
worin R, R' und R" jeweils einen Alkyl- oder Arylrest bedeuten und X für ein Anion steht;
Spezielle Beispiele für Verbindungen dieses Typs sind:
4-Diazo-2,5-dibutoxy-N,N-diäthylanilin; 4-Diazo-2,5-diäthoxy-N-benzoylanilin (als „BB-Salz" bezeichnet);
4-Diazo-2,5-diäthoxy-N-äthyl-N-benzoylanilin;
4- Diazo-2,5-dibenzyloxy-N-benzoylanilin;
4~Diazo-2,5-diäthoxy-N-benzoyl-methylanilin; 4-Mazo-2,5-d.iäthoxy-N-benzoyloxy-methylanilin andere 4-Diazo-2,5-dioxyalkyl-(oder-dioxyaryl) N-alkyl (oder aryl)-Verbindungen und Derivate hiervon.
Aminodiphenylverbindungen, Aminodiphenylamin-.verbindungen und ihre Analoge der folgenden allgemeinen Formeln:
X ^^ N2-R-A-R1- und
X ^^ N2-R-A-R «V±X=) X
worin bedeuten:
10981 2/1479
X ein Anion;
R einen zweiwertigen Arylrest;
R1 einen einwertigen oder zweiwertigen Aryl- oder Alkylrest;
A einen zweiwertigen Rest oder eine direkte Bindung.
Beispiele für R-A-R1 sind Diarylamin (A: -NH-), Diphenyl (A: direkte Bindung), Diphenyloxid (A: -0-), Diarylmethan (A: -CH2-), Stilben (A: -CH-CH-) und Diaryl- oder Dialkylsulfid (A: -S-).
Spezielle Beispiele für Verbindungen des geschilderten Typs sind:
Para-diazophenylamin; 4-Diazo-2,5,4'-triäthoxydiphenylamin; 4-Diazo-2,5,4'-triäthoxydiphenyl;
4,4'-Bis-diazo-2,2·,5,5'-tetrahydroxydiphenyimethan;
Bis-diazo-Sje'-dichlor-^^'-dimethoxybenzidin; 4-Diazo-2,5-dimethoxyphenyläthylsulfid und 4-Diazo-2,5-diäthoxy-4'-methyl-diphenylsulfid.
Heterozyklische Aminderivate der folgenden allgemeinen Formel:
CH2-CH2
Y 109812/U79
worin bedeuten:
X ein Anion;
Υ und Z in den Benzolring einführbare Substituenten und
A eine direkte Bindung oder einen zweiwertigen Rest, wie "beispielsweise einen -0-, -S- oder Methylenrest.
Spezielle Beispiele für Verbindungen dieses Typs sind:
4-Diazo-2,5-dibutoxy-N-phenylmorpholin; 4-Diazo-2,5-cLiäthoxy-N-phenylmorpholin; 4-Diazo-2-methoxy-N-thiomorpholin; 4-Diazo-N-pheny!piperidin; 4— Diazo-N-phenylpyrrol idin;
4-Diazo-2,5-d.i-n-butoxy-N-phenylpiperidin und andere Derivate von heterozyklischen 4-Diazo-iT-phenyl-aminen.
Ν,Ν-disubstituierte o-Phenylendiaminderivate und Orthoaraino-phenolderivate:
Spezielle Beispiele für Verbindungen dieses Typs sind:
2-Diazo-4-methylmercapto-N,Nl-dimethylanilin; 2-Diazo-5-benzoylamino-N,Nl-dimethylanilin und 2-Diazo-1-naphthol-5-sulfonsäure.
1098V2/U79
Die genannten Diazoniumverbindungen können in Form eines relativ stabilen Salzes mit Schwefelsäure oder Chlorwasserstoffsäure verwendet werden. Sie können jedoch auch in Form eines Doppelsalzes mit Zinkchlorid, Zinnchlorid, Aluminiumsulfat und dergl. eingesetzt werden. Weiterhin können sie in einem mit einem Arylsulfonat stabilisierten Zustand, d.h. in Form eines Diazoniumsalzes einer aromatischen Sulfonsäure, als Diazosulfonat und dergl. Verwendung finden. Diese Diazoniumsalze können ι entweder allein oder in Form einer Mischung aus zwei oder mehreren derselben verwendet werden.
Im Rahmen des Verfahrens der Erfindung wird der genannte Kuppler (b) in einer Menge von nicht mehr als 1 Mol pro Mol eines derartigen Diazoniumsalzes (c) eingesetzt. Im Falle, daß die Menge des Kupplers (b) 1 Mol pro Mol des Diazoniumsalzes (c) übersteigt, kann es während' der Kupplungsreaktion zwischen dem Diazoniumsalz (c) und dem auf die lichtempfindliche Schicht durch Hitze über- " tragenen Kuppler (a) bis zu eLnem gewissen Ausmaß auch zu einer Kupplung zwischen dem Diazoniumsalz (c) und dem Kuppler (b) kommen,.was manchmal das Auftreten einer unerwünschten Farbvermischung begünstigt. Wenn jedoch die Menge an dem Kuppler (b) in der lichtempfindlichen Schicht unter 1 Mol pro Mol Diazoniumsalz gehalten wird, ist es möglich, selektiv an gegebenen Stellen der Vorlage entsprechenden Stellen der lichtempfindlichen Schicht einen aus dem Kuppler (a) und dem Diazoniumsalz (c).
1098-12/H7 9
bestehenden Farbstoff auszubilden. Erfindungsgemäß wird es in der Regel bevorzugt, den Kuppler (b) in einer Menge von 0,2 bis 0,9 Mol pro Mol Diazoniumsalz (c) zu verwenden.
Bei der Herstellung der im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbaren Diazotypiematerialien werden Sensibilisierungslosungen aus dem Diazoniumsalz (c) und dem Kuppler (b), gegebenenfalls neben weiteren Zusätzen, die Qe nach dem Entwicklungsverfahren ausgewählt wurden, auf ein Substrat, z.B. Papier, Kunststoffilme · oder -folien, textile Gewebe, nicht-gewebte Gespi-nste oder Gewirke oder Metallfolien aufgetragen. Hierbei werden lichtempfindliche Diazotypiematerialien erhalten. Die Herstellung solcher lichtempfindlicher Diazotypiematerialien wird im folgenden anhand einiger Beispiele näher erläutert.
A · Sensibilisierungslosung zur Trockenentwicklung:
Diazoverbindung (c) 0,2-5,0%
Azokupplungskomponente (b) 0,2 - 0,9 Mol pro
Mol Diazoverbindung - (ö)
organische Säure 0,1 - 5,0 %
Färbemittel 0,001 - 0,025 %
Entwicklungshilfsmittel 1,0 - 10,0 %
Streckmittel 0 - 2,5 %
Lösungsmittel Rest.
1 0 9 8 1 2 / U 7 9
Die Sensibilisierungslosung der angegebenen Rezeptur wird auf ein Substrat, z.B. Papier oder einen Kunststoffilm bzw. eine Kunststoffolie aufgetragen und zur Ausbildung eines lichtempfindlichen Films getrocknet.
B Zweikomponenten-Sensibilisierungslösung zur Naßentwicklung:
Diazoverbindung (c) 0,2-5*0%
Azokupplungskomponente (b) 0,2 - 0,9 Mol pro
Mol Diazoverbindung (c) (
organische Säure 0,1 - 5,0 %
Streckmittel 0 - 2,5 %
Stabilisator 0 - 5,0 %
Färbemittel 0,001 - 0,025 %
Lösungsmittel Rest
Die Sensibiliserungslösung der angegebenen Rezeptur wird auf ein Substrat, wie beispielsweise Papier oder einen Kunststoffilm bzw. eine Kunststoffolie aufgetragen und zur Ausbildung eines lichtempfindlichen Blatts getrocknet. ·
Als organische Säure in der Sensibilisierungslosung kann Zitronensäure, Weinsäure, Oxalsäure, Amidosulf onsäure und dergl. verwendet werden. Als Streckmittel dient beispielsweise Dextrin, Gummiarabikum, kolloidales Siliziumdioxid und dergl. Als Stabilisatoren können 1,3t6-Naphthalin, Natriumtrisulfonat und andere Arylsulfonsäuren verwendet werden. Mehrwertige Alkohole, wie beiepielBweiee Glycerin und Äthylenglykol können als Ent-
. 1088 1 2/U79
20382A2
wicklungshilfsmittel eingesetzt werden. Um die lichtempfindliche Seite erkennen zu können und zur Erhöhung der Weiße des Hintergrunds werden Färbemittel, z.B. blaue Farbstoffe, wie Methylenblau und Patentblau, verr wendet. Als Lösungsmittel kam Wasser oder ein organisches Lösungsmittel, wie beispielsweise ein Alkohol, Aceton, Toluol, Xylol oder ein Ester eingesetzt werden.
Wie bereits erwähnt, wird die Mehrfarbenreproduktion unter Verwendung von lichtempfindlichen Diazotypiematerialien gemäß der Erfindung in der Weise durchgeführt, daß man (A) ein lichtempfindliches Material mit mindestens einem Diazoniumsalz (c) und einem Kuppler (b) in der angegebenen Menge belichtet; daß man (B) eine dem lichtempfindlichen Material an einer gegebenen Stelle zugekehrte und mit diesem in Berührung stehende Schicht mindestens eines in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kupplers (a) erhitzt, wobei man die beiden Verfahrensschritte entweder gleichzeitig oder in der Reihenfolge (A) - (B) oder (B) - (A) durchführt,und daß man schließlich das belichtete, lichtempfindliche Material einer Entwicklung unterwirft.
Es ist erfindungsgemäß von wesentlicher Bedeutung, daß der in der Hitze flüchtige oder sublimierbare Kuppler (a), der Kuppler (b) und das Diazoniums'alz (c) zu-einander in folgenden Beziehungen stehen;
109812/U79
I, Der in der Hitze flüchtige oder sublimierbare Kuppler (a) besitzt unter Entwicklungsbedingungen eine höhere Kupplungsgeschwindigkeit als der Kuppler (b);
II. Die bei der Entwicklung gebildeten Farbstoffe (b)-(c); (a)-(c); Ca1M4C)
besitzen von-einander verschiedene Farben.
Erfindungsgemäß kann als in der Hitze flüchtiger oder sublimierbarer Kuppler (a) jeder bei erhöhten Temperaturen flüchtige oder sublimierbare Kuppler verwendet werden. Als Kuppler (a) eignen sich beispielsweise Phenolderivate, Hydroxynaphthalderivate, Anilinderivate und "Verbindungen mit aktiven Methylengruppen. Zur. leichteren Hitzeübertragung sollen diese Derivate keine löslichmachenden Reste, z.B. Sulfonsäurereste, enthalten.
Beispiele für als Kuppler (a) verwendbare Derivate des geschilderten Typs sind:
Phenolderivate
Phenol}
Brenzcatechin;
Resorcin;
Fluoroglycin (Phloroglucin);
o-Hydroxybenzalkohol;
Res orcinmono glykoläther;
Resorcindiglykoläther;
109812/1479
20382A2
Hydrotoluchinon;
Pyrogallol-^-carbonsäure;
Vanillin;
Isovanillinsäure;
Vanillinsäure;
5-Hydroxy-isophthalsäure
2-Hydroxy-terephthalsäure;
2-Hydroxy-p-toluylsäure;
3-Hydroxy-p-toluylsäure;
5-Hydroxy-o-toluylsäure;.
6-Hydroxy-m-toluylsäure;
5-Hydroxy-l-naphtholsäure;
Para-hydroxyphenylessigsäure;
2,7-Dinydroxynaphthalin;
2,5-Dinydroxynaphthalin;
8-Amino-2-naphthol;
2,2' -Dihydroxy-1,1 ·-Tainaphthyl;
4· ,4' -Diliydro3qy-1, Ί ' -binapnthyl und
3-CarTDoxy-2-naphtliol.
Anilinderivate
Meta-aminobenzoesäure; 2-Amino-p-kresol; Ortho-aminophenol; Para-aminophenol; Para-chloranilin und 3,4-Diaminotoluol.
108812/U79
Verbindungen mit aktiven Methylengruppe!!
i-Phenyl-3-methylpyrazolon (5); i-Phenyl-3-carboxypyrazolon; Acetoessigsaureanilid; Acetoessigsäure-o-chloranilid; Para-hydroxybenzaldehyd; OrthOfhydroxybenzoesaure; Ortho-hydroxybenzylalkohol;
4,4-Dihydroxybiphenol; {
3,5-Dichlor-salicylsäure; ^-Chlor^-nitroplienol; 2,5-Dihydroxyacetophenon; 2,5-Dinitrophenol; 2,4-Dinitrophenol; 2,4-Dinitroresorcin; 4,6-Dibrom~2-nitrophenol und 2,5-Dimethy!hydrochinon.
Hydroxynaphthalinderivate
2,3-Dihydroxynaphthalin; p>-Naphthol;
^-Naphthol;
1,6-Dihydroxynaphthalin; 2,6-Dihydroxynaphthalin; 2,7-Dihydroxynaphthalin.
Im Falle, daß mehrere in der Hitze flüchtige oder sublimierbare Kuppler (a) verwendet werden, oolite
109812/ U79
die Kupplungsgeschwindigkeit des Kupplers (Id) niedriger sein als die Kupplungsgeschwindigkeit jedes einzelnen der Kuppler (a). Eine geeignete Auswahl der Kuppler (a) und (b) unter Berücksichtigung der genannten Erfordernisse zu treffen, bietet dem Fachmann keinerlei Schwierigkeiten; eine solche Auswahl läßt sich ohne weiteres aufgrund einfacher Versuche treffen.
Bei der Durchführung des ReproduktionsVerfahrens gemäß der Erfindung wird zunächst eine Vorlage für die MehrfarbenentwiGklung hergestellt, indem man mindestens eine durchsichtige oder halbdurchsichtige Schicht aus einem in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kuppler (a) auf die Rückseite einer oder mehrerer gegebene(n)(r) Stelle(n) einer zu kopierenden, durchsichtigen oder halbdurchsichtigen Vorlage aufbringt.
Mit der in der geschilderten Weise hergestellten Vorlage für die Mehrfarbenentwicklung wird ein lichtempfindliches Diazotypiematerial mit mindestens einem Diazoniumsalz (c) und einem Kuppler (b) in der Weise bedeckt, daß die Schicht des Kupplers (a) der lichtempfindlichen Seite des lichtempfindlichen Diazotypiematerials gegenüberliegt. Die Belichtung und das Erhitzen erfolgen entweder gleichzeitig oder nach dem Bedecken des lichtempfindlichen Diazotypiematerials mit der Vorlage für die Mehrfarbenenfcwicklung. Auf diese Weise wird der in der Hitze flüchtige oder sublimierbare
109812/U79
Kuppler (a) an der gegebenen Stelle auf die Oberseite des lichtempfindlichen Diazotypiematerials hitzeübertragen, wobei auf dem lichtempfindlichen Material die durch Licht bedingte Zersetzung des Diazoniumsalzes (c) in Abhängigkeit der Lichtdurchlässigkeit der Vorlage eintritt. Wenn das auf diese Weise belichtete, lichtempfindliche Material nach einem an sich bekannten Verfahren entwickelt wird, reagiert das Diazoniumsalz (c) .in dem nicht belichteten Bezirk an der gegebenen Stelle, auf welche der Kuppler (a) hitzeübertragen wurde, selektiv und vorzugsweise mit dem Kuppler (a) unter Ausbildung eines Farbstoffs (c)-(a), während es an einer anderen Stelle in den nicht belichteten Bezirken mit dem Kuppler (b) unter Bildung eines Farbstoffs (c)-(b) reagiert. Auf diese Weise erhält man eine mehrfarbige Kopie, auf welcher die gegebene Stelle anders gefärbt ist als der übrige Teil. .
Die genannte Vorlage für die Mehrfarbenentwicklung läßt sich z.B. in der Weise herstellen, daß man eine den genannten, in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kuppler (a) enthaltende BeSchichtungsmasse auf die Rückseite einer ganz bestimmten Stelle einer zu kopierenden, durchsichtigen oder halbdurchsichtigen Vorlage, die (später) eine verschiedene Farbe erhalten soll, aufbringt. Andererseits kann man die Vorlage für die Mehrfarbenentwicklung auch dadurch herstellen, daß man ein durchsichtiges oder halbdurchsichtiges Substrat
109812/1479
mit der Beschichtungsmasse beschichtet oder imprägniert und das erhaltene Blatt bzw. die erhaltene Folie für die Hitzeübertragung des Kupplers in der Weise auf die Rückseite des bestimmten Teils der Vorlage, der (später) eine andere Farbe erhalten soll, aufbringt, daß die zur Hitzeübertragung des Kupplers dienende Schicht dem lichtempfindlichen Material gegenüberliegt.
Eine BeSchichtungsmasse zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage und zur Bildung einer Schicht für eine Hitzeübertragung des Kupplers läßt sich leicht dufch Dispergieren eines Kupplers (a) in einem flüssigen, halbfesten oder festen Dispersionsmedium herstellen.
Ein derartiges Behandlungsmittel wird im folgenden in einigen Ausführungsformen beschrieben.
1. Farbenartige Masse zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage:
Kuppler (a) 5,0 - 25,0 %
Färbemittel 0 - 3,0 %
Bindemittel 0 - 5,0 %
Dispersionshilfsmittel 0 - 2,0 %
Dispersionsmedium Rest
Als Dispersionsmedium können Wasser und organiscne Lösungsmittel, wie beispielsweise Alkohol, Toluol, Xylol, Ester und Methylethylketon verwendet werden. Es ist möglich, in die Masse ein Färbemittel einzuarbeiten,
109 8 1.2/ H 7 9
um die Bildung eines Films aus dem Behandlungsmittel sicherzustellen. Es tonn auch ein Bindemittel mitverwendet werden, damit eine gute Fixierung des Kupplers erreicht wird.
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung wird auf die Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) eine verschiedene Farbe erhalten soll, mit Hilfe einer Bürste, eines (fest) montierten Filzstifts, eines Kugelstifts, einer Beschichtungswalze, einer Sprühvorrichtung oder einer Druckmaschine appliziert.
2. Wachsartige Masse zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage:
Kuppler (a) 5,0 - 25,0 %
Wachs 15,0 - 85,0 %
öl 10,0 - 40,0 %
Färbemittel 0 - 20,0 %
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung wird in die Form eines Griffels bzw. einer Schreibkreide gebracht, worauf die Rückseite eines Teils einer Vorlage, der (später) eine andere Farbe erhalten soll, damit angestrichen wird. Es ist ferner möglich, ein druckempfindliches Ubertragungnblatt herzustellen, indem man die angegebene Masse aufschmilzt oder in einem geeigneten Lösungsmittel löst und hierauf üie Schmelze oder Lösung auf ein Substrat, wie beispielsweise Papier oder einen Kuatstoffilm,aufträgt.
BAD ORIGINAL 109812/H79
Mit dem in der geschilderten Weise hergestellten, druckempfindlichen Übertragungsblatt wird die Rückseite einer blattförmigen Vorlage abgedeckt, worauf auf das erhaltsne Sandwich mit Hilfe einer Schreibmaschine oder anderer Schreibvorrichtungen ein Druck ausgeübt wird, damit auf der Rückseite eines Bildes, das (später) eine verschiedene Farbe erhalten soll,· eine hitzeübertragbare Schicht abgelagert wird.
3. Kupplerübertragungsblatt zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage:
Die unter 1. beschriebene, farbenartige Masse zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage oder eine Masse, die durch Einarbeiten eines Bindemittels oder eines Streckmittels in eine solche farbenartige Masse erhalten wurde, wird auf ein durchsichtiges oder halbdurchsichtiges blatt aus, z.B. Papier, einem Kunststoffilm oder einem nichtgewebten Material,' aufgetragen. Das hierbei erhaltene Blatt zur Hitzeübertragung des Kupplers wird - falls erforderlich in einer gewünschten Größe zugeschnitten und hierauf auf die Rückseite eines Teils bzw. einer bestimmten Stelle einer Vorlage, der bzw. die (spater) eine verschiedene Farbe erhalten soll, appliziert. Auf die Rückseite der Kupplerübertragungsschicht kann ferner eine druckempfindliche Klebstoffschicht aufgetragen werden, um ein Abblättern der Kupplerübertragungsschicht von der Vorlage zu verhindern.
109812/147 9
- 51 -
Die in der geschilderten Weise hergestellte Vorlage für eine Mehrfarbenentwicklung kann in der Regel 5 bis 100 Mal zur MehrfarlDenentwicklting wiederverwendet werden. Wie oft diese Vorlage im einzelnen wiederverwendet werden kann, hängt von der Menge des aufgetragenen Kupplers (a), dem Beschichtungsverfahren, der Erhitzungsmethode und dem Entwicklungsverfahren ab. Wenn die Hitzeübertragbarkeit eines Kupplers (a) in der zur Hitzeübertragung des Kupplers dienenden Schicht absinkt, reicht es ohne weiteres aus, eine weitere Schicht für die Hitzeübertragung des Kupplers anzubringen.
Die Belichtung des lichtempfindlichen Materials und die Übertragung des in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kupplers (a) auf die lichtempfindliche Schicht können gleichzeitig durchgeführt werden. Wenn beispielsweise eine Quecksilberlampe als Lichtquelle für die Belichtung verwendet wird, kann die Hitzeübertragung des Kupplers (a) gleichzeitig mit der Belichtung durch die von ä einem auf relativ hoher Temperatur gehaltenen Glaszylinder der Lichtquelle abgegebene Hitze erfolgen. Selbstverständlich kann der Kuppler (a) auch dadurch hitzeübertragen werden, daß ein Bild der Vorlage durch Bestrahlen erhitzt wird. Eine wirksame Hitzeübertragung des Kupplers (a) läßt sich durch Erhitzen der Schicht für die Hitzeübertragung des Kupplers auf veine Temperatur über 500C, vorzugsweise über 7O°C, erreichen; die bevorzugte Erhitzungstemperatur schwankt etwas mit der Art des verwendeten
109812/U.ü ORIGINAL INSPECTED
- 52 -
Kupplers (a) und der Erhitzungsdauer. Es ist ferner möglich, sich eines Verfahrens zu bedienen, bei welchem die erwähnte Vorlage für die Mehrfarbenentwicklung und das lichtempfindliche Material aufeinandergelegt werden, das erhaltene Sandwich zum Erhitzen der Schicht für die Hitzeübertragung des Kupplers auf die angegebene Temperatur und zur Hitzeübertragung des Kupplers durch Heizwalzen oder eine IR-Strahlungszone geführt wird und schließlich das erhitzte Sandwich zur Belichtung des lichtempfindlichen Materials durch eine Belichtungszone durchgeleitet wird.
Ferner kann ein Verfahren zur Anwendung gelangen, bei welchem die Belichtung und Hitzeübertragung in umgekehrter Reihenfolge wie bei dem geschilderten Verfahren durchgeführt werden. Bei diesem Verfahren werden die Vorlage für die Mehrfarbenentwicklung und das lichtempfindliche Material aufeinander gelegt, worauf das gebildete Sandwich zur Belichtung des lichtempfindlichen Material's zuerst durch eine Belichtungszone und hierauf zur Hitzeübertragung des Kupplers (a) durch eine Heizzone geleitet wird.
Im Rahmen des Verfahrens der Erfindung wird das belichtete, lichtempfindliche Material, auf welches an einer gegebenen Stelle der Kuppler (a) hitzeübertragen wurde, in an sich bekannter Weise entwickelt. Die Entwicklung kann entweder nach einem „Trockenverfahren" oder
109812/Η7Θ
- 53 -
nach einem „Naßverfahren" durchgeführt werden.
Bei der Entwicklung nach dem Trockenverfahren reicht es aus, wenn das belichtete, lichtempfindliche Material lediglich einer Mischung aus Ammoniak und Dampf ausgesetzt wird. Beim toaßverfahren wird das belichtete, lichtempfindliche Material durch Inkontaktbringen mit einem ein Alkali enthaltenden, wässrigen Flüssigentwickler entwickelt.
Erfindungsgemäß lassen sich mehrfarbige Reproduktionen herstellen, bei denen die gegebenen Stellen einer Vorlage entsprechenden Stellen oder Teile selektiv und unabhängig von anderen Stellen eine andere Farbe aufweisen, ohne daß eine unerwünschte Farbvermischung stattfindet. Ferner läßt sich die Herstellung von mehrfarbigen Kopien im Rahmen einer einstufigen Entwicklung erreichen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. Λ und 2 scheraatische Darstellungen zur Veranschaulichung des Mehrfarbenreproduktionsverfahrens gemäß der Erfindung und
jjiR. ~j> ein CIE-Farb-t ondiagramm, aus dem die Ergebnisse eines Vergleichi.boiupiela hervorgehen, bui welchem dan Molverhältnie des Kupplers (b) zum Diazonium-
10981 2/1479
salz (c) variiert wurde. Dieses Vergleichsbeispiel wird später noch eingehender beschrieben.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind verschiedene, in der Hitze flüchtige oder sublimierbare Kuppler 21 und 3' auf die Rückseite von Bildern 2 bzw. 3 einer Vorlage mit Bildern 1, 2 und 3 aufgetragen. Wenn ein lichtempfindliches Papier mit der derart gebildeten Vorlage für eine Mehrfarbenentwicklung abgedeckt und mit von einer geeigneten Lichtquelle emittiertem Licht belichtet wird, entstehen einerseits auf der lichtempfindlichen Schicht den Bildern 1, 2 und 3 entsprechende latente Bilder T", 2" und 3", während andererseits die Kuppler 21 und 3* durch die von der Lichtquelle abgestrahlte Hitze auf die Oberseite der lichtempfindlichen Schicht, übertragen werden. Bei der Entwicklung dieses lichtempfindlichen Blattes reagiert das Diazoniumsalz in den latenten Bildern 2" und 3" der lichtempfindlichen Schicht selektiv mit den übertragenen Kupplern 21 und während das Diazoniumsalz im latenten Bild 1" mit einem in der lichtempfindlichen Schicht enthaltenen Kuppler reagiert. Auf diese Weise erhält man eine Reproduktion, deren Bilder 11, 12 und 13 verschieden gefärbt sind.
Fig. 2 veranschaulicht eine ähnliche Ausführungsform der Erfindung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, jedoch mit der Ausnahme, daß auf die Rückseiten der Bilder 2 bzw. 3 ein einen Kuppler 21 enthaltender, liitzeübertrapjungs-
10981 2/ U79
BAD
blatt bzw. ein anderes einen Kuppler 31 enthaltendes Hitzeübertragungsblatt gelegt worden sind.
Die folgenden Beispiele sollen die Herstellung farbenartiger Mittel zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage näher veranschaulichen.
Beispiel A
Es wurde eine farbenartige Masse der folgenden Zusammensetzung als „Gelbbildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage hergestellt:
Acetoessigsaureanilid 20 g
Glycerir 15 S
Alkydharz 5 S
Methanol 100 ml
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung kann direkt als BeSchichtungsmasse mittels einer Bürste, einer Beschichtungswalze oder einer Sprühvorrichtung auf die f
Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) in gelber Farbe wiedergegeben werden soll, aufgetragen werden. Die Masse der angegebenen Zusammensetzung kann jedoch auch in einen Filzstift oder einen Kugelstift eingefüllt werden, wobei diese dann zur Behandlung der Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) in gelber Farbe wiedergegeben werden soll, verwendet werden können.
1 0 9 8 1 2 / H 7 9
Beispiel B
Es wurde eine farbenartige Masse der folgenden Zusammensetzung als „Rotbildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage hergestellt:
i-Phenyl-3-methylpyrazolon (5) 20 g
Styrolharz ■ 5g
Glycerin 15 g
Äthanol 100 ml
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung kann direkt als Beschichtungsmasse mittels einer Bürste, einer Beschichtungswalze oder einer Sprühvorrichtung auf die Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) in roter Farbe erscheinen soll, aufgetragen werden« Die Masse der angegebenen Zusammensetzung kann jedoch auch in einen Filzstift oder einen Kugelstift eingefüllt werden, wobei diese dann zur Behandlung der Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) in roter Farbe wiedergegeben werden 'soll, verwendet werden können.
Beispiel C'
Es wurde eine farbenartige Masse der folgenden Zusammensetzung als «Braunbildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage hergestellt;
Resorcin 20 g
Vinylacetatharz 5 g
Glycerin 15 S
Methanol · 100 ml
109812/1479
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung kann direkt mit Hilfe einer Bürste, einer Beschichtungswalze oder einer Sprühvorrichtung auf die Rückseite eines Teils einer Vorlage, der (später) in brauner Farbe erscheinen soll, aufgetragen werden. Die Masse der angegebenen Zusammensetzung kann jedoch auch in einen Filzstift oder einen Kugelstift eingefüllt werden, wobei diese dann zur Behandlung der Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) in brauner Farbe wiedergegeben werden soll, λ
verwendet werden können.
Beispiel D
Es wurde ein „Blauviolettbildner" hergestellt, in dem anstelle des Acetoessigsäureanilids in der Masse von Beispiel A 2,3-Dihydroxynaphthalin verwendet wurde.
Die folgenden Beispiele sollen die Herstellung wachsartiger Mittel zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage näher veranschaulichen.
Beispiel E
Durch Aufschmelzen in der Hitze und Verfestigen der Schmelze wurde eine als „Gelbbildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage verwendbare wachsartige Masse der folgenden Zusammensetzung hergestellt;
Acetoessigsäureanilid 30 g
Stearinsäure 100 g
108812/H79
- 58 -
Paraffin 50 g
Kaolin 50 g
• Diatomaeenerde 20 g
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung wurde zu einer Art Griffel ausgeformt, wobei dieser zum Auftragen der wachsartigen Masse auf die Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) in einer anderen Farbe wiedergegeben werden soll, dient.
Beispiel P
Durch Aufschmelzen in der Hitze und Verfestigen der erhaltenen Schmelze wurde eine als „Gelblichbraunbildner11 zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage verwendbare wachsartiige Masse der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Resorcinmonoglykolather 20 g
Paraffin 50 g
Kaolin 70 g
Haze-Wachs 20 g
Stearinsäure 100 g
Magnesiumcarbonat 20 g
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung wurde zu einer Art Griffel oder Schreibkreide ausgeformt, wobei diese zum Auftragen der wachsartigen Masse auf die Rückseite eines Teils einer Vorlage, der (später) in anderer Farbe erscheinen ßoll, verwendet werden.
1Q98127U79
Beispiel G
Es wurde eine wachsartige Masse der folgenden Zusammensetzung als „Rotbildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage hergestellt:
1-Phenyl-3-methylpyrazolon (5) 20 g
Stearinsäure 100 g
Paraffin 50 g
Diatomaeenerde 30 g ^
Haze-Wachs 20 g
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung wurde zu einer Art Griffel oder Schreibkreide ausgeformt, wobei diese zum Auftragen der wachsartigen Masse auf die Rückseite eines Teils der Vorlage, der (später) in einer anderen Farbe erscheinen soll, verwendet werden.
Beispiel H
Zu der wachsartigen Masse des Beispiels G wurden '100g-Mineralöl, 50 g ölsäure und 20 g Permanentrot (Permanent Red) zugegeben, worauf die erhaltene Mischung in einer Griffinmühle zum gleichmäßigen Dispergieren der zusätzlichen Bestandteile durchgeknetet wurde. Hierauf wurde die durchgeknetete Mischung auf ein Substrat, wie beispielsweise Papier, aufgetragen, wobei ein druckempfindliches Kopierblatt, erhalten wurde. Mit dem in der beschriebenen Weise hergestellten Kopierblatt wurde die Rückseite eines Originals abgedeckt, worauf auf das gebildete Sandwich
109812/U79
mit Hilfe einer Schreibmaschine oder einer anderen Schreibvorrichtung Druck ausgeübt wurde. Auf diese V/eise diente das Blatt als Material zur Ausbildung einer Schicht aus dem wachsartigen Mittel auf der Rückseite eines Bildes der Vorlage, das (später) in einer anderen Farbe erscheinen soll.
Die folgenden Beispiele sollen die Herstellung von Kupplerubertragungsblättern zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage näher erläutern.
Beispiel I
Es wurde eine Masse der folgenden Zusammensetzung als „Gelbbildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage hergestellt:
Acetoessigsäureanilid 20 g
Triacetatharz 10 g
Methanol 30 ml
Aceton 30 ml
Die Masse der angegebenen Zusammensetzung wurde mit Hilfe eine.s Streichstabs auf ein durchsichtiges oder halbdurchsichtiges Blatt, z.B. eine Polyesterfolie bzw. einen Polyesterfilm aufgetragen und bei relativ niedriger Temperatur (40° - 500O) getrocknet» Hierbei wurde ein Blatt bzw. eine Folie zur Hitzeübertragung des Kupplers erhalten. Nach dem Zuschneiden zu der erforderlichen Größe konnte das Blatt bzw. die Folie auf die Rückseite
1 0 9 R 1 2 / U 7 9
eines Teils einer Vorlage, der (später) in einer anderen Farbe erscheinen soll, appliziert werden.
Beispiel J
Es wurde eine als „Rotbildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage verwendbare Masse hergestellt, in-dem anstelle des Acetoessigsäureanilids von Beispiel I i-Phenyl-3-methylpyrazolon (5) verwendet wurde. Aus dieser Masse wurde ein Blatt bzw. eine Folie zur Hitzeübertragung des zur Erzeugung einer roten Farbe fähigen Kupplers hergestellt.
Beispiel K
Es wurde eine als πBlaubildner" zur Behandlung der Rückseite einer Vorlage verwendbare Masse hergestellt, in-dem anstelle des Acetoessigsäureanilids im Beispiel I 2,3-Dihydroxynaphthalin verwendet wurde. Aus dieser Masse wurde ein Blatt bzw. eine Folie zur Hitzeübertragung des ^ •zur Bildung einer blauen Farbe fähigen Kupplers hergestellt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
-beispiel 1
Verwendung eines zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneten, lichtempfindlichen Diazotypiepapiers im Rahmen einer Trockenentwicklung.
109812/U79
Zunächst wurde eine Beschichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellts
4-Diazo-li, N-dime thylanilm-
chlorid.1/2 ZnOl2
5 6
Diäthylenglykol 60 g
Zitronensäure 30 g
2,3-Dih.ydroxynaphthaliri-.6-
sulfonsäure
15 g
Zinkchlorid 50 g
Thioharnstoff 25 g
Patentblau (Patent Blue) 0, ,1 g
Wasser Rest
insgesamt _ 11
Die erhaltene Beschichtungslösung wurde nach einem üblichen Beschichtungsverfahren unter Verwendung einer Luftrakel auf eine Papierunterlage aufgetragen und getrocknet, wobei ein lichtempfindliches Papier erhalten wurde.
Mit dem in der beschriebenen Weise hergestellten, lichtempfindlichen Papier wurde eine Vorlage abgedeckt. Ein Teil der Rückseite dieser Vorlage war mit der gemäß Beispiel A hergestellten farbenartigen Masse behandelt, während ein anderer Teil der Rückseite der Vorlage mit der gemäß Beispiel B hergestellten farbenartigen Masse behandelt worden war. Hierauf wurde das Sandwich auf eine Temperatur von 70° bis 10O0C erhitzt und zur Bildung eines latenten Bildes des Diazoniumsalzes mittels einer
1 0 9 -8 1 2 / U 7 9
.- 4.3 -
Quecksilberlampe belichtet.
Im Anschluß an die Belichtung wurde das Blatt mit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt. Hierbei wurde eine saubere, mehrfarbige Kopie erhalten, -auf welcher ein dem mit der Masse des Beispiels A behandelten Teil entsprechender Teil eine gelbe Farbe, ein dem mit der Masse des Beispiels B behandelten Teil entsprechender Teil eine rote Farbe und ein weiterer dem unbehandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine blaue Farbe aufwies.
Beispiel 2
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von ^-Diazo-NjN-dimethylanilinchlorid'i/a ZnCl
A-Diazo-N-äthyl-li-hydroxyäthylanilinchlorid.i/^ 2 verwendet wurde. Bei Verwendung dieses Materials wurde eine entsprechende Mehrfarbenreproduktion erhalten, wie in Beispiel 1. ' · ■
Beispiel 3
Verwendung· eines zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneten, lichtempfindlichen Papiers im Rahmen einer Trockenentwicklung.
Es wurde eine Beschichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
^-Diazo-N^-diäthylanilinchlorid.1/2 ZnCl2 15 g
109812/U79
Glycerin 50 g
Zitronensäure 40 g
2-Hydroxy-3,6-disulfonsäure 6 g
Zinkchlorid , 25 g
Thioharnstoff 25 g
Patentblau (Patent Blue) 0,1 g
Wasser Rest
insgesamt 1 1
P Unter Verwendung der angegebenen Beschichtungs-
lösung wurde nach einem üblichen Beschichtungsverfahren mit Hilfe einer Luftrakel ein lichtempfindliches Papier hergestellt. Mit diesem lichtempfindlichen Papier wurde eine Vorlage abgedeckt, bei welcher ein Teil der Rückseite mit der gemäß Beispiel E hergestellten wachsartigen Masse und ein anderer Teil der Rückseite mit der gemäß Beispiel G hergestellten Masse behandelt worden waren. Das erhaltene Sandwich wurde mit· Hilfe einer Quecksilberlampe belichtet
fe und erhitzt. Hierauf wurde das behandelte Blatt mit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt. Hierbei wurde .eine saubere, dreifarbige Reproduktion erhalten, bei welcher ein dem mit der Masse des Beispiels E behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine gelbe Farbe, ein dem mit der Masse des Beispiels G behandelten Teil entsprechender Teil eine rote Farbe und ein weiter dem nicht behandelten Teil der Vorlage entsprechender eine bläulichviolette Farbe aufwies.
109812/1479
Beispiel 4-
Verwendung eines zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneten, lichtempfindlichen Papiers im Rahmen einer Trockenentwicklung.
Zunächst wurde eine BeSchichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
4-Diazo-N,N-dimethylanilin-
chlorid'1/2 ZnOl2
20 g
Diäthylenglykol 50 g
Zitronensäure 50 g
2,7-Dihydroxynaphthalin-
3,6-disulfonsäure, Natriumsalz
8 g
Resorcinmonoäthyläther 2 g
Zinkchlorid 10 g
Thioharnstoff 50 g
1,3»6-Naphthalintrisulfon-
säure, Natriumsalz
20 g
Patentblau (Patent Blue) 0, ,1 g
Wasser Rest
insgesamt 1 1
Durch Auftragen und Trocknen der angegebenen Beschichtungslösung wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise ein lichtempfindliches Papier .hergestellt. Das erhaltene lichtempfindliche Papier wurde auf eine Vorlage gelegt, von der ein Teil der Rückseite mit dem gemäß Beispiel J hergestelltenKupplerübertragungsblatt versehen und ein anderer Teil der Rückseite mit dem gemäß
108812/U78
Beispiel & hergestellten Kupplerübertragungsblatt versehen worden waren. Hierauf wurde das erhaltene Sandwich mittels einer Quecksilberlampe erhitzt und kopiert und anschließend icit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt. Hierbei wurde eine saubere, dreifarbige Reproduktion erhalten, bei welcher ein dem mit dem Kupplerübertragungsblatt des Beispiels J versehenen Teil der Vorlage entsprechender Teil eine rote Farbe, ein anderer dem mit dem Kupplerübertragungsblatt gemäß Beispiel K versehenen Teil der Vorlage entsprechender Teil eine blaue Farbe und der restliche, dem nicht-behandelten Teil der Vorlage entsprechende Teil eine schwarze Farbe aufwies.
Beispiel 5
Verwendung eines zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneten, lichtempfindlichen Papiers im Rahmen einer Trockenentwicklung.
Zunächst wurde eine BeSchichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt?
4~Diazo-N,N-dimethylanilin-
chlorid
20 g
Äthylenglykol 50 g
2,4,2·,4'-Tetrahydroxydi-
phenylsulfid
11 g
Thioharnstoff 25 g
Zinkchlorid 50 g
Patentblau (Patent Blue) 0,1 g
Wasser Rest
insgesamt 109812/1479 1 1
Die erhaltene BescMchtungslosung wurde auf ein halbdurchsichtiges Papier, z.B. Pauspapier, aufgetragen und getrocknet, wobei ein lichtempfindliches Papier erhalten wurde. Das lichtempfindliche Papier wurde auf eine Vorlage gelegt, von der ein Teil der Rückseite mit der farbenartigen Masse gemäß Beispiel B und ein anderer Teil der Rückseite mit der farbenartigen Masse gemäß Beispiel D behandelt worden waren. Hierauf wurde das erhaltene Sandwich mit Hilfe einer Quecksilberlampe erhitzt und kopiert und anschließend mit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt. Hierbei wurde eine saubere, dreifarbige, als Zwischenvorlage verwendbare Reproduktion erhalten, bei welcher ein dem mit der Masse des Beispiels B behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine rote Farbe, ein anderer dem mit der Masse des Beispiels D behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine blaue Farbe und ein weiterer, dem nicht-behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine gelblichbraune Farbe aufwies.
Beispiel 6
Verwendung eines zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneten, lichtempfindlichen Papiers im Rahmen einer Tajockenentwicklung.
Zunächst wurde eine Beschichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
109812/U79
20 g 2038242 g
4-Diazo-N-äthyl-N-hydroxyäthyl-
anilinchlorid'1/2 ZnCl2
75 g
Diäthylenglykol 40 g
Weinsäure 8 g
^C-Resorcinsäureäthanolamin 50 g
Zinkchlorid 25 g
Thioharnstoff 0,1
Patentblau (Patent Blue) Rest
Wasser
insgesamt . 11
Nach einem üblichen .Beschichtungsverfahren unter Verwendung einer Luftrakel wurde die angegebene Beschichtungslösung auf ein Substrat eines lichtempfindlichen
Papiers aufgetragen und getrocknet. Das hierbei erhaltene lichtempfindliche Papier wurde auf eine Vorlage gelegt,
von der ein Teil der Rückseite mit einem gemäß Beispiel K hergestellten Kupplerübertragungsblatt abgedeckt worden
war. Das hierbei erhaltene Sandwich wurde mit Hilfe einer 'Quecksilberlampe erhitzt und kopiert und anschließend mit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt. Hierbei wurde . eine saubere, zweifarbige Reproduktion erhalten, bei der keine nennenswerte ITarbvermischung eingetreten ist und
ein dem mit dem Kupplerübertragungsblatt des Beispiels K abgedeckten Teil entsprechender Teil eine blaue Farbe und der restliche, dem nicht-behandelten Teil der Vorlage
entsprechende ■ Teil eine rote Farbe aufwies.
109812/1479
Beispiel 7
Verwendung eines zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneten, lichtempfindliclien Papiers im Eahmen einer Trockenentwicklung.
Zunächst wurde eine ßeschichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
4-Diazo-N,N-diäthylanilinchlorid»1/2 ZnOl2 20 g
Diäthylenglykol 50 g
Zitronensäure 20 g
Bis-[5-hydroxy-7-sulfonaphthyl(2)l-amin 14 g
Zinkchlorid 30 g
Thioharnstoff 25 g
Chlorwasserstoffsäure (36 %) 10 ml
Patentblau (Patent Blue) 0,1 g
Wasser Rest
insgesamt ' 11 |
Die angegebene Beschichtungslb'sung wurde nach einem üblichen Beschichtungsverfahren unter Verwendung einer Luftrakel auf ein lichtempfindliches Papiersubstrat appliziert. Das erhaltene lichtempfindliche Papier wurde auf eine Vorlage gelegt, von der ein Teil der Rückseite mit der gemäß Beispiel C hergestellten, farbenartigen Masse behandelt worden war. Das hierbei erhaltene Sandwich wurde mit Hilfe einer Quecksilberlampe erhitzt und kopiert und anschließend mit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt.
109812/U79
Hierbei wurde eine saubere, zweifarbige Reproduktion erhalten, bei welcher ein dem behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine braune Farbe und der restliche, dem nicht-behandelten Teil der Vorlage entsprechende Teil eine dunkelblaue Farbe aufwies.
Beispiel 8
Verwendung eines zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneten, lichtempfindlichen Papiers im Rahmen entweder einer Trockenentwicklung oder einer Naßentwicklung.
Zunächst wurde eine Beschichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
4-Diazo-2,5-dibutoxy-N-phenyl-morpholin.1/2 ZnGIo Zitronensäure
Diäthylenglykol (& -Hydroxyhaphtholsäureaminoäthylamin (hydrochlorid)
. Thioharnstoff
Zinkchlorid
Patentblau (Patent Blue) Wasser
15 6
50 S
40 S
7 S
40 6
30 6
o. >1 S
Rest
insgesamt 1 1
Durch Auftragen und Trocknen der genannten BeBchichtungalösung in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise wurde ein lichtempfindliches Papier hergestellt.
10 9 8 12/1479
Das erhaltene lichtempfindliche Papier wurde auf eine Vorlage gelegt, von welcher ein Teil der Rückseite mit der gemäß Beispiel A hergestellten, farbenartigen Masse und ein anderer Teil der Rückseite mit der gemäß Beispiel G hergestellten Masse behandelt worden waren. Hierauf wurde das gebildete Sandwich mit Hilfe einer Quecksilberlampe erhitzt und kopiert und anschließend entweder mit gasförmigem Ammoniak und Dampf oder mit einem alkalischen Flüssigentwickler der folgenden Rezeptur:
Kaliumcarbonat 30 g
Natriumthiosulfat . 40 g
Natriumbicarbonat 30 g
Kaliumtetraborat 5 S
Wasser Rest
insgesamt 1 1
entwickelt.
Hierbei wurde jeweils eine saubere, dreifarbige Reproduktion ohne nennenswerte Farbvermischung erhalten, bei welcher ein dem mit der Masse des Beispiels A behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine gelbe Farbe, ein dem mit der Masse des Beispiels C behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine braune Farbe und der restliche, dem nicht-behandelten Teil der Vorlage entsprechende Teil eine blaue Farbe aufwies.
109812/U79
15 S
8 S
7 S
15 S
ο, 2 g
600 al -
400 ml
Beispiel 9
Zur Herstellung von Mehrfarbenkopien geeigneter PiIm.
Zunächst wurde eine BeSchichtungslösung der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
4-Diazo-2,5-dibutoxy-N-phenyl-morpholin»1/2
Zitronensäure
£>-Hydr oxynaphthoe säurefc ethanolamin
Triacetatharz ölblau (Oil Blue) Aceton
Methanol
Die erhaltene Beschichtungslösung wurde mittels eines Streichstabs auf einen Polyesterfilm aufgetragen und bei einer relativ niedrigen Temperatur (40° - 5O0C) mit Warmluft getrocknet, wobei ein lichtempfindlicher PiIm W erhalten wurde. Der erhaltene PiIm wurde auf eine Vorlage gelegt, von der ein Teil der Rückseite (eines Originalbildes) mit der gemäß Beispiel A hergestellten, farbenartigen Masse und ein anderer Teil der Rückseite (des Originalbildes) mit der gemäß Beispiel B hergestellten, farbenartigen Masse behandelt worden waren. Das erhaltene Sandwich wurde mit Hilfe einer Quecksilberlampe belichtet, erhitzt und kopiert. Der ein latentes Bild des Diazoniumsalzes enthaltende, lichtempfindliche PiIm wurde mit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt«, Hierbei wurde eine
109812/H79
■-53 -
saubere, dreifarbige Reproduktion ohne nennenswerte Farbvermischung erhalten, bei der ein dem mit der Masse des Beispiels A behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine gelbe Farbe, ein dem mit der Masse des Beispiels B behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine rote Farbe und ein weiterer, dem nicht-behandelten Teil der Vorlage entsprechender Teil eine blaue Farbe aufwies.
VerKleichsbeispiel ,
Dieses Beispiel soll die Beziehung zwischen der
Menge an dem Kuppler Qd) (mit einer niedrigeren Kupplungsgeschwindigkeit, als sie der in der Hitze flüchtige oder sublimierbare Kuppler (a) aufweist) und der die Farbvermischung verhindernden Wirkung veranschaulichen.
Ver suchsbedinpningen:
Jede der Testlösungen der folgenden Zusammensetzung mit einem Gehalt an MA-SaIz und DS-Säure in einem in der folgenden Tabelle I angegebenen Molverhältnis wurde " von Hand auf ein lichtempfindliches Papiersubstrat aufgetragen:
^-Diazo-N^-dimethylanilin-
chlorid.1/2 ZnCl2 (MA-SaIz) veränderlich
Diäthylenglykol 60 g
Zitronensäure 40 g
2,5-Dihydroxynaphthalin-6-
sulfonsäure (DS-Säure) veränderlich
Zinkchlorid 50 g
Thioharnstoff 2t> g
109812/ U79
Tabelle I Molverhältnis DS-Säure
Lösung-Nr. MA-SaIz 0,25
1 0,5
1 1 0,75
2 1 1
3 1 1,5
4 1 2
5 1 2,5
6 Λ 3
7 Λ 3,5
8 . 1
9 Λ
10
Jedes der in der geschilderten Weise hergestellten lichtempfindlichen Papiere wurde auf eine nichtdurchsichtige Vorlage, von der ein Teil der Rückseite mit einer 20 %igen äthanolischen Resorcinlosung behandelt .worden war, gelegt. Das jeweils erhaltene Sandwich wurde 4 see lang auf eine Temperatur von 70 C erhitzt und mit gasförmigem Ammoniak und Dampf entwickelt. Hierauf wurde bei jedem Prüfling der graduelle Unterschied in der Farbentwicklung ermittelt. Die Untersuchung erfolgte nach dem Verfahren JIS-Z-8722 unter Verwendung eines von der Firma Nippon Denshoku Kabushiki Kaisha unter der Handelsbezeichnung CS-4A vertriebenen Farbdifferenzmeßgeräts. .
Die Farbtöne des dem behandelten Teil der Vorlage 1098 1 2/U7'9
'.■-■■55 -
entsprechenden Teils und des dem nicht-behandelten Teil der Vorlage entsprechenden Teils wurden durch Messung der drei Reizwerte (tristimulus values) X1 Y und Z nach dem kolorimetrischen System GIB bestimmt. Hierauf wurden die Werte χ und y nach folgenden Gleichungen berechnet:
χ+γ+ζ · χ+γ+ζ
Aufgrund dieser Werte wurden aus dem GIE-Stan- i dardfarbtondiagramm die Hauptwellenlänge (λ max) und die Anregungsreinheit (Pe) bestimmt. Aus der Abweichung der Hauptwellenlänge und der Änderung in der Anregungsreinheit wurde die eine Farbvermischung verhindernde Wirkung berechnet.
Um die Farbdifferenz (Δ.Ε) zwischen den beiden Farbtönen zu bestimmen, wurden die im kolorimetrischen UCS-System definierten Werte L, a und b gemessen und der Wert für-ΔΕ aus der folgenden Gleichung:
Δε -ν (Al)2 + (Aa)2 + (^b)2
berechnet.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt:
109812/U79
Tabelle II
dem' nicht-behandelten Teil der
Vorlage entsprechender Teil
Haup twe11en-
länge (X max)
Anre
gungs-
reinheit
(Pe)
dem behandelten Teil der
Vorlage entsprechender Teil
Hauptwellen
länge (Jl max)
Anre
gungs
reinheit
(Pe)
Farbdifferenz zwischen
den Teilen, die den be
handelten Teilen der
Prüf
ling
Kr.
458 mp 26 % Prüf
ling
Nr.
585 mp 42 % Vorlage entsprechen und
den Teilen, die den
nicht-behandelten Teilen
der Vorlage entsprechen
(ΛΒ)
1 450 mp 33,5 % 1' 586,5 mj4 38 % 31,2
2 400 πιμ 37 % 588,5 mjLf 34,5 % 32,9
3 -565,3 mp 41,5 % 31 589 mp 26 % 31,3
4 -564,5 mp ■ 46 % 4' 594 mp 21 % 31,6
5 -563,3 mj-i 48 % 611 mu 13,6 % 27,4
6 -564,3 mp 51 % 61 -493,5 mp 12 % 22,2-
7 -563,5 mH 52 % 71 -495,5 m^ 13,8 % 22,8
8 -564,5 mn 52,5% 8' -503 mj4 16 % 21,4
9 -564 mp ' 56 % 9' -527 m^i 22,5 % 20,7
10
I
10' 19,6
ΙΌ O GO OO
Bemerkungen:
(1) Der mit einem -Zeichen versehene Wert den* Hauptwellenlänge ist der Wert der Komplementär-Hauptwellenlänge ;
(2) die Einheit für Δ,Ε ist die NBS-Einheit.
Die in der Tabelle angegebenen Ergebnisse sind in dem CIE-Farbtondiagraimn graphisch aufgetragen und in Fig. 3 dargestellt. ,
Den Ergebnissen läßt sich folgendes entnehmen:
Im Hinblick auf den Farbton in dem dem unbehandelten Teil der Vorlage entsprechenden Teil läßt sich feststellen, daß die Hauptwellenlänge, wenn der Kuppler (b) (DS-Säure) in einer Menge verwendet wird, daß sein molares Verhältnis zum Diazoniumsalz (c) (MA-SaIz) 1 oder mehr ist (Prüflinge 4 - 10), gegen den längeren Wellenlängenbereich hin ab-•weicht und bei einem Molverhältnis von 2,5 (Prüfling 7) in den Bereich der Komplementär-Hauptwellenlänge fällt. Dies hat zur Folge, daß sich der Farbton dem Farbton des Teils, der dem nicht-behandelten Teil eier Vorlage entspricht, annähert, d.h. der Farbton nähert sich einem Bläulichviolett. Bezüglich der Anregungareinheit (Pe) (excitation purity) ist festzustellen, daß die Unterscheidbarkeit der Farbe, wenn das genannte Molverhältnis 1 oder mehr ist (Prüflinge 4 - 10) mit Abnahme des Wertes der Anregungsreinheit bis auf weniger als 25 % absinkt, was zur Folge hat, daß der
109812/H79
Farbton offensichtlich dunkler und die Farbunterscheidbarkeit schlecht wird.
Liegt andererseits das erwähnte Molverhältnis unter 1, d.h. im lalle, daß der Kuppler (b) in einer solchen Menge verwendet wird, daß die Hauptwellenlänge zwischen 585 und 589 m/O liegt und die Anregungsreinheit mehr als 25 % beträgt, ist die Farbunterscheidbarkeit ausgezeichnet, wobei ein geeignetes lichtempfindliches rapier hergestellt werden kann.
• Im Hinblick auf den dem nicht-behandelten Teil der Vorlage entsprechenden Teil ist festzustellen, daß mit zunehmender Menge an verwendetem Kuppler (b) (DS-Säure) die Anregungsreinheit und die Farbunterseheidbarkeit größer werden. Bei jedem Prüfling liegt jedoch die Anregungsreinheit über 25 %, während mit Ausnahme des Prüflings 1 keine große Änderung der Hauptwellenlänge eintritt. Folglich sind vom Standpunkt einer scharfen Farbunterscheidbarkeit die Prüflinge 1-4 (bei welchen das erwähnte Molverhältnis zwischen 0,25 und 1 liegt) als lichtempfindliche Papiere geeignet. Die Werte der Farbdifferenz (Ae) zwischen den beiden Farben unterscheiden sich von den tatsächlich gefundenen Werten beträchtlich. Dies ist darauf zurückzuführen, daß der Wert Δ.Ε mit dem tatsächlich gefundenen Wert (lediglich) im Zentrum des Farbtondiagramms übereinstimmt, während der berechnete Wert Δε im Randteil (dea Farbtondiagramms), in welchem die Farbe dichter ist, ungenau ist. Somit sind diese Farbdifferenzwerte Δ Ε lediglich
109812/1479

Claims (1)

  1. Patent a nsprü ehe:
    Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarbenreproduktion, "dadurch. gekennzeichnet, daß man (A) ein lichtempfindliches Diazotypiematerial mit einer lichtempfindlichen Schicht, die mindestens ein Diazoniumsalz (c) und einen Kuppler ("b) mit einer "beträchtlich geringeren Kupplungsgeschwindigkeit mit dem Diazoniumsalz (c), als sie Resorcin aufweist, in einer Menge von nicht mehr als 1 Mol pro Mol Diazoniumsalz (c) enthält, belichtet; daß man (B) eine dem lichtempfindlichen Material an einer gegebenen Stelle zugekehrte und mit diesem in Berührung stehende Schicht mindestens eines in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kupplers (a) erhitzt, wobei man die beiden Verfahrensschritte entweder gleichzeitig oder in der Reihenfolge (A) - (B) oder (B) - (A) durchführt, und daß man schließlich das belichtete, lichtempfindliche Material entwickelt!
    2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das belichtete', lichtempfindliche Material mit Ammoniak und Dampf oder mit einem ein Alkali enthaltenden, wässrigen Flüssigentwickler entwickelt♦
    5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine durchsichtige oder halb-durchsichtige Vorlage, deren Rückseite an einer gegebenen Stelle mit einer mindestens einen in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kuppler (a) enthaltenden, durchsichtigen oder halb-durchsichtigen Schicht versehen ist, derart auf das lichtempfindliche Diazotypiematerial legt, daß dessen lichtempfindliche Schicht der Schicht
    1 0 9 8 1 2 / U 7 9
    des in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kupplers (a) zugekehrt ist und mit dieser in Berührung gelangt; und daß man in diesem Zustand die Belichtung und die Hitzeübertragung des in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kupplers (a) vornimmt·
    4) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus dem Kuppler (b) und dem Diazoniumsalz (c) gebildeter Farbstoff eine andere Färbung aufweist als ein aus dem in der Hitze flüchtigen oder sublimierbaren Kuppler (a) und dem Di* azoniumsalz (c) gebildeter Farbstoff»
    5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem lichtempfindlichen Diazotypiematerial ausgeht, in dessen lichtempfindlicher Schicht der Kuppler (b) in einer Menge von o,2 bis o,9 Mol pro Mol Diazoniumsalz (c) vorliegt.
    6) Lichtempfindliches Diazotypiematerial zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in seiner lichtempfindlichen Schicht ein Diazoniumsalz (c) und einen Kuppler (b) mit einer beträchtlich geringeren Kupplungsgeschwindigkeit mit dem Diazoniumsalz (c), als sie Resorcin aufweist, in einer Menge von nicht mehr als 1 Mol pro Mol DiazoniumsBlz (c) enthält^
    . 1 098 1 2/ U79
    Lee rsei te
DE2038242A 1969-08-02 1970-07-31 Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien Expired DE2038242C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP44060756A JPS4829059B1 (de) 1969-08-02 1969-08-02

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2038242A1 true DE2038242A1 (de) 1971-03-18
DE2038242B2 DE2038242B2 (de) 1975-05-28
DE2038242C3 DE2038242C3 (de) 1976-01-08

Family

ID=13151419

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2038242A Expired DE2038242C3 (de) 1969-08-02 1970-07-31 Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien

Country Status (6)

Country Link
US (1) US3653903A (de)
JP (1) JPS4829059B1 (de)
DE (1) DE2038242C3 (de)
FR (1) FR2056955B1 (de)
GB (1) GB1318706A (de)
NL (1) NL154016B (de)

Families Citing this family (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS4832722B1 (de) * 1969-09-01 1973-10-08
US3918974A (en) * 1970-05-01 1975-11-11 Mita Industrial Co Ltd Process for the diazo-type multicolor reproduction
US4062644A (en) * 1976-03-30 1977-12-13 Graphic Magicians, Inc. Transfer ink and method of using same
JPS54120803U (de) * 1978-02-09 1979-08-24
US4157874A (en) * 1978-04-10 1979-06-12 Freeman Transfer Printing Co. Dye marking device
DE3023131A1 (de) * 1979-06-20 1981-01-08 Canon Kk Verfahren zum herstellen eines farbfilters
DE3430712A1 (de) * 1984-08-21 1986-03-06 Hoechst Ag, 6230 Frankfurt Verfahren zur reduzierung von unterstrahlungen bei der bestrahlung von reproduktionsschichten

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE468903A (de) * 1945-08-18
US2789904A (en) * 1953-09-17 1957-04-23 Gen Aniline & Film Corp Diazo print process
NL276332A (de) * 1961-03-24
NL286178A (de) * 1961-12-01
US3454764A (en) * 1965-09-10 1969-07-08 Printing Arts Research Lab Inc Process of making diazo copies by sublimation of reactant materials onto a copy sheet

Also Published As

Publication number Publication date
NL7011435A (de) 1971-02-04
FR2056955B1 (de) 1973-01-12
FR2056955A1 (de) 1971-05-07
US3653903A (en) 1972-04-04
DE2038242B2 (de) 1975-05-28
GB1318706A (en) 1973-05-31
JPS4829059B1 (de) 1973-09-06
NL154016B (nl) 1977-07-15
DE2038242C3 (de) 1976-01-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1522449A1 (de) Verfahren zum Entwickeln von Zweikomponenten-Diazotypiematerialien und hierfuer geeignete Entwickler
DE825204C (de) Lichtempfindliches Material fuer das Diazotypieverfahren
DE1004043B (de) Verfahren zur Herstellung seitenrichtiger, positiver Bilder durch Waermeentwicklung
DE2038242A1 (de) Verfahren zur Diazotypie-Mehrfarbenreproduktion sowie lichtempfindliches Material zur Durchfuehrung desselben
DE1547655B2 (de) Diazotypiematerial
DE855051C (de) Lichtempfindliche Materialien
DE815301C (de) Verfahren zur Herstellung von Kopien auf Diazotypiematerial
DE2609565C2 (de) Aufzeichnungsverfahren zur Erzeugung eines positiven Bildes
DE2043334C3 (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien
DE1242451B (de) Diazotypieschicht
DE2719791C3 (de) Diazotypiematerial
DE615958C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbbildern
DE1813713C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Diazotypie-Zwischenoriginalen
DE1597631C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Bildkopien
US2523889A (en) Diazotypes containing dialkoxy phenols
DE2137786A1 (de) Multicolor Diazotypiereproduktions verfahren
DE2043335C3 (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien
DE1522448B2 (de) Diazoverbindungen, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende diazotypiematerialien
DE3634820C2 (de) Diazotypiematerial
DE544244C (de) Verfahren zur Herstellung lichtdurchlaessiger Zeichen, Bilder o. dgl. auf lichtundurchlaessigem Grund, besonders geeignet fuer Kopiervorlagen
DE2123554A1 (de) Diazotypie-Filmmaterial
AT236225B (de) Zweikomponenten-Diazotypiematerial
AT251416B (de) Diazotypiematerial
DE1572197C3 (de) Verfahren zur Herstellung negativer Diazotypiekopien
DE2121411C3 (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotyplekopien und einen wärmeflüchtigen oder wärmesublimierbaren Kuppler enthaltendes wärmeflüchtiges oder wärmesubDmierbares Gemisch hierfür

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
8339 Ceased/non-payment of the annual fee